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Patent Searching and Data


Title:
ABRASIVE BRISTLE, METHOD FOR PRODUCING SAME, BRUSH HAVING ABRASIVE BRISTLES AND METHOD FOR PROCESSING THE SURFACE OF A WORKPIECE BY WAY OF A BRUSH HAVING ABRASIVE BRISTLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/113472
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to produce an abrasive bristle, a plastics material is melted and granules composed of abrasive particles are mixed into the melt. The melt is extruded together with the abrasive particles to form a filament and the filament is subsequently processed and cut. In this case, it is provided for the plastics material to be a high-temperature-resistant polymer having a long-term use temperature ≥ 150°C and for the melt to be extruded with the abrasive particles at a temperature of ≥ 280°C. A brush fitted with corresponding abrasive bristles can be used to treat the surface of a workpiece, wherein the brush is rotated at a speed in the range of 3000 1/min to 12 000 1/min and is brought into abutment against the surface to be processed.

Inventors:
IDZKO JUERGEN (DE)
BAUR DIETER (DE)
KENZELMANN STEFAN (DE)
MEID HOLGER (DE)
MUCKENFUSS GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/000140
Publication Date:
August 08, 2013
Filing Date:
January 18, 2013
Export Citation:
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Assignee:
HAHL FILAMENTS GMBH (DE)
International Classes:
B24D13/10; B24D13/14; B24D18/00; B29C48/05; B29C48/92
Domestic Patent References:
WO1995023539A11995-09-08
Foreign References:
US5318603A1994-06-07
EP1524078A22005-04-20
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LEMPERT, Jost, LL., M. et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Herstellung einer Abrasivborste, wobei ein Kunststoff-Material aufgeschmolzen und in die

Schmelze ein Granulat aus Abrasivteilchen eingemischt wird und wobei die Schmelze mit den Abrasivteilchen zu einem Filament extrudiert und das Filament nachträglich bearbeitet und zerschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Material ein hoch-temperaturbeständiges Polymer mit einer Dauergebrauchstemperatur > 150°C ist und dass die Schmelze mit den Abrasivteilchen bei einer Temperatur von > 280 °C extrudiert wird.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelze mit den Abrasivteilchen bei einer Temperatur von 300°C bis 400°C extrudiert wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Material teilkristallin ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivteilchen aus Sic und/oder A1203 bestehen und/oder von Diamantteilchen und/oder Korund-Teilchen und/oder Keramik-Teilchen und/oder Bor- carbid-Teilchen und/oder Zirkonoxid gebildet sind.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivteilchen mit einem Haftungsmittel beschichtet sind.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivteilchen bei einer Temperatur von > 280°C in die Schmelze eingemischt werden.

Abrasivborste aus einem Kunststoff-Material , in das Abrasivteilchen eingemischt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Material ein hoch-temperaturbeständiges Material mit einer Dauergebrauchstemperatur > 150°C ist.

Abrasivborste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Material teilkristallin ist.

Abrasivborste nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivteilchen aus Sic und/oder A1203 bestehen und/oder von Diamantteilchen und/oder Korund-Teilchen und/oder Keramik-Teilchen und/oder Bor- caribid-Teilchen und/oder Zirkonoxid gebildet sind.

Abrasivborste nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrasivteilchen mit einem Haftungsmittel beschichtet sind.

Bürste zur Oberflächenbehandlung eines Werkstücks, mit einem Borstenträger, der einen Borstenbesatz trägt, wobei der Borstenbesatz Abrasivborsen gemäß einem der An- sprüche 7 bis 10 oder nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellte Abrasivborsten aufweist .

12. Bürste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz vollständig aus Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellten Abrasivborsten besteht.

13. Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Werkstücks mittels einer Bürste, die Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellte Abrasivborsten aufweist, wobei die Bürste rotiert und mit der zu bearbeitenden Oberfläche in Anlage gebracht wird und wobei die Bürste mit einer Drehzahl von 3000 ι/min bis 12000 i/min rotiert wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste mit einer Drehzahl im Bereich von 5000 i/min bis 9000 i/min rotiert wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Borstenenden mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 5000 m/min bis 7000 m/min bewegt werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz der Bürste vollständig aus Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder aus Abrasivborsten besteht, die nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt sind .

Description:
Abrasivborste, Verfahren zu ihrer Herstellung, Bürste mit Abrasivborsten und Verfahren zur Oberflächenbearbeitung eines Werkstücks mit einer Abrasivborsten aufweisenden Bürste

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Abrasivborste, wobei ein Kunststoff-Material aufgeschmolzen und in die Schmelze ein Granulat aus Abrasivteilchen einge- mischt wird und wobei die Schmelze mit den Abrasivteilchen zu einem Filament extrudiert und das Filament nachträglich bearbeitet und zerschnitten wird. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende Abrasivborste. Desweiteren betrifft die Erfindung eine Bürste mit Abrasivborsten und ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Werkstücks mit einer Bürste, die Abrasivborsten aufweist oder aus diesen besteht. Abrasivborsten der genannten Art finden üblicherweise dort Verwendung, wo eine Oberfläche eines Werkstücks bearbeitet und insbesondere abgetragen oder poliert werden muss.

Die Abrasivborsten werden üblicherweise hergestellt, indem ein KunstStoff-Material beispielsweise aus Polyamid 6.12 in einem Extruder aufgeschmolzen wird. In die Kunststoff- Schmelze werden granulatartige Abrasivteilchen eingemischt und die Schmelze wird zusammen mit den Abrasivteilchen durch eine Düse extrudiert und in Form eines sogenannten endlosen Filamentes weiteren Bearbeitungsstationen zuge- führt, in denen das Filament verstreckt und/oder erwärmt und/oder geschrumpft werden kann. Zur Herstellung der einzelnen Borsten wird das Filament dann auf eine gewünschte Länge geschnitten. Es hat sich gezeigt, dass derartige Abrasivborsten nur für eine relativ kurze Einsatzzeit ihre abtragende Bearbeitungsfunktion wahrnehmen können. Wenn die Borsten über das zu bearbeitende Werkstück beispielsweise in Form einer rotierenden Bürste gezogen werden, entstehen hohe Kräfte, die die Gebrauchsfähigkeit der einzelnen Borste herabsetzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abrasiv- borste, die eine lange Gebrauchsdauer aufweist, und ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Abrasiv- börste zu schaffen. Ferner sollen eine Bürste mit Abrasivborsten und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung eines Werkstücks geschaffen werden, mit denen sich das Werkstück schnell und kostengünstig bearbeiten lässt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass das Kunststoff-Material ein hoch-temperaturbeständiges Polymer mit einer Dauergebrauchstemperatur von > 150 °C ist und dass die Schmelze mit den Abrasivteilchen bei einer Temperatur von > 280 °C extrudiert wird.

Die Dauergebrauchstemperatur stellt die Temperaturgrenze dar, oberhalb der eine wesentliche Herabsetzung der Festig- keitseigenschaften des Kunststoffmaterials durch technische Belastung stattfindet. Die Dauergebrauchstemperatur (auch als Relativer Temperatur Index bezeichnet, RTI) ist die höchste Temperatur, bei der das Material nach einer festgelegten Zeitspanne von üblicherweise 20000h noch mindestens 50% seiner Eigenschaften (Zug- bzw. Streckfestigkeit) aufweist (s. auch International Standard IEC 60216-1).

Die Erfindung geht von der Grundüberlegung aus, dass die Probleme bei den bisherigen Abrasivborsten dadurch bestimmt waren, dass bei Verwendung der Abrasivborsten zwischen den Abrasivborsten und dem Werkstück eine relativ große Reibung auftritt, die zu hohen Temperaturen führt, die die Stabilität der Abrasivborsten herabsetzt. Dies wird erfindungsgemäß umgangen, indem das Kunststoff-Material , d.h. die Matrix der Abrasivborste aus einem hoch-temperaturbeständigen Polymer besteht. Die Borsten können aus Polyketonen (z.B. Polyetheretherketonen (PEEK) , Polyaryletherketonen (PAEK) oder Mischungen daraus) , Polyphenylensulfid (PPS) oder aus Legierungen aus Polyarylensulfid, bzw. Polyphenylensulfid und Polyaryletherketon, Polyethylennaphthalat (PEN) , partiell aromatischen Polyamiden wie Polyphthalamiden [PPA] (wie z.B. unter anderem PA 3T, PA 6T oder PA 9T etc.), Polyamid 4.6, speziell hitzestabilisiertem PA 6.10, speziell hitzestabilisiertem PA 6.12 oder auch aus Mischungen oder Blends dieser Kunststoffe bestehen. Als Polyamide können alle aliphatischen, aromatischen und cycloaliphatischen Polyamide, deren Copolymere sowie Abmischungen der Polymere und Copolymere verwendet werden, sofern sie hochtemperaturbeständig sind.

Die erfindungsgemäßen Filamente können rund oder n-eckig mit n^3 sowie in Bändchenform vorliegen. Um eine gute Einbettung der Abrasivteilchen in das Kunststoff-Material zu erreichen, wird die Schmelze mit den Abrasivteilchen bei einer Temperatur von > 280 °C extrudiert. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schmelze mit den Abrasivteilchen bei einer Temperatur von 300°C bis 400°C extrudiert wird.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kunststoff-Material teilkristallin ist. Dies ermöglicht es das mit der Extrusion hergestellte Filament nachträglich s zu verstrecken, dass das Filament nicht reißt oder in sons tiger Weise beschädigt wird.

Als Abrasivteilchen können beispielsweise Teilchen aus SiC und/oder aus A1 2 0 3 verwendet werden. Es ist jedoch auch möglich, Diamantsplitter oder -teilchen und/oder Korund- Teilchen und/oder Keramik-Teilchen und/oder Borcarbid- Teilchen als Abrasivteilchen vorzusehen.

Um die Haftung zwischen dem Kunststoff-Material und den Abrasivteilchen zu verbessern, können diese vor dem Einmischen in die Kunststoff-Schmelze mit einem Haftungsmittel beschichtet sein. Aus der Literatur ist in diesem Zusammen hang eine Beschichtung mit beispielsweise Silanen bekannt.

Die Abrasivteilchen können in das angeschmolzene Kunststoff-Material eingebracht und zusammen mit diesem auf die Extrusionstemperatur von > 280 °C gebracht werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, zunächst das Kunststoff- Material auf eine Temperatur von > 280°C zu bringen und da durch aufzuschmelzen und dann erst die Abrasivteilchen in die Schmelze einzumischen. Hinsichtlich der Abrasivborste wird die oben genannte Aufgabe durch eine Abrasivborste mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass das Kunststoff-Material ein hoch-temperaturbeständiges Kunststoff- Material ist.

Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Abrasivborste sowie die sich damit gegebenen Vorteile sind bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnt, worauf zwecks Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird.

Die erfindungsgemäßen Abrasivborsten finden zur Oberflächenbehandlung eines Werkstückes insbesondere bei einer Bürste Verwendung, die einen Borstenträger aufweist, der einen Borstenbesatz trägt, wobei der Borstenbesatz Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellte Abrasivborsten aufweist. Vorzugsweise besteht der Borstenbesatz vollständig aus entsprechenden Abrasivborsten.

Mit einer entsprechenden Bürste lässt sich ein oberflächiger Materialabtrag des Werkstücks und somit dessen schnelle Bearbeitung erreichen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die bei der Bearbeitung auftretenden Kräfte und insbesondere Temperaturen zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität der Abrasivborsten und damit der Bürste führen.

Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Werkstücks mittels einer Bürste, die Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellte Abrasivborsen aufweist, wird die Bürste rotiert und mit der zu bearbeitenden Oberfläche in Anlage gebracht. Die Bürste besitzt dabei eine Drehzahl von 3000 i/min bis 12000 i/min und insbesondere eine Drehzahl von 5000 i/min bis 9000 i/min. Diese sehr hohen Rotationsgeschwindigkeiten der Bürste führen zu dem sehr hohen Materialabtrag und der schnellen Bearbeitung des Werkstücks. Die dabei auftretenden relativ hohen Temperaturen können von den erfindungsgemäßen Abrasivborsten ohne Beeinträchtigung der Wirkungsweise ausgehalten werden .

Vorzugsweise wird die Größe der Bürste und insbesondere die Länge der Borsten so ausgelegt, dass die Borstenenden mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 5000 m/min bis 7000 m/min bewegt werden.

Besonders effektiv ist das Verfahren, wenn der Borstenbesatz der bei dem Verfahren zum Einsatz kommenden Bürste vollständig aus Abrasivborsten gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10 oder aus Abrasivborsten besteht, die nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt sind.