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Patent Searching and Data


Title:
COATING DETECTION INDICATOR COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/006154
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a coating detection composition, comprising an indicator, the indicator being modifiable and comprising at least one organic compound with a conjugated bond system, an organometallic compound or an inorganic compound. The invention further relates to a coating detection method and to the use of the composition according to the invention.

Inventors:
MATLOUBI MAZIAR (DE)
KIRCHENBAUER DANIEL (DE)
MÖSSLEIN JOCHEN (DE)
ALOUAHABI ABDELAZIZ (DE)
GAO GUOJUN (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100543
Publication Date:
February 02, 2023
Filing Date:
July 27, 2022
Export Citation:
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Assignee:
POLYSECURE GMBH (DE)
International Classes:
G01N31/22; G01N21/77
Foreign References:
US20200199757A12020-06-25
EP2420587A12012-02-22
US20160003092A12016-01-07
CN108409911B2020-07-14
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB - PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zusammensetzung zur Applikationskontrolle umfassend einen Indikator, wobei der Indikator veränderbar ist und mindestens eine organische Verbindung mit konjugiertem Bindungssystem, eine organometallische Verbindung oder eine anorganische Verbindung umfasst.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bei der die mindestens eine organische Verbindung mit konjugiertem Bindungssystem, die organometallische Verbindung oder die anorganische Verbindung ein Fluorophor ist.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, bei der der Fluorophor ausgewählt ist aus Chinin und Derivaten davon, Hydroxycumarinen und Derivaten davon, Komplexen von Tryptophan mit Metallen, insbesondere Lanthaniden mit der Ordnungszahl 57 bis 71; dotiertem Lanthanoxidund Mischungen davon.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, bei der die Derivate Carbonylverbindungen, Carbonate oder Carbamate sind.

5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Indikator mittels elektromagnetischer Strahlung, wie z.B. UV-Strahlung, IR- Strahlung, sichtbarem Licht; einer pH-Wert-Änderung, einer Temperaturänderung, einem Oxidationsmittel, einem Reduktionsmittel und/oder Kontakt mit einem biologischen Organismus verändert wird.

6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der mindestens eine Indikator fluoresziert, phosphoresziert oder thermochrome Eigenschaften aufweist.

7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die als Lösung, Dispersion oder Suspension vorliegt.

8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, die Wasser, Alkohol oder eine Mischung davon umfasst.

9. Verfahren zur Kontrolle der Qualität einer Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend: - Bestimmen zumindest einer Eigenschaft der Zusammensetzung, wobei die Eigenschaft mittels qualitativer und/oder quantitativer Analyse bestimmt wird; und

- Abgleichen der bestimmten Eigenschaft mit einem Soll-Wert der Eigenschaft, wobei die Eigenschaft der Zusammensetzung eine Eigenschaft ist, die sich unter einem äußeren Einfluss ändert, wobei der äußere Einfluss vorzugsweise einer ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus elektromagnetischer Strahlung, pH- Wert-Änderung, Temperaturänderung, Vorliegen eines Oxidationsmittel, Vorliegen eines Reduktionsmittels, Kontakt mit einem biologischen Organismus, und zwei oder mehr davon.

10. Verfahren zur Anwendungskontrolle umfassend die Schritte:

- Aufträgen einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auf eine Fläche oder einen Gegenstand;

- Überprüfen der Auftragung mittels qualitativer und/oder quantitativer Analyse.

11. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, Agrarchemikalie, Biozid, Herbizid, Pestizid, Beschichtung, Produktionshilfsmittel, Flussmittel, Getriebe- oder Motoröl, Bremsflüssigkeit oder Karosseriewachs.

Description:
Indikatorzusammensetzung zur Applikationskontrolle

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Applikationskontrolle umfassend einen Indikator, wobei der Indikator veränderbar ist und mindestens eine organische Verbindung mit konjugiertem Bindungssystem, eine organometallische Verbindung oder eine anorganische Verbindung umfasst. Ferner betrifft sie ein Verfahren zur Applikationskontrolle und die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.

Stand der Technik

In verschiedenen Anwendungsbereichen werden Flächen mit einer Flüssigkeit behandelt, indem diese auf die Fläche aufgetragen wird. Beispielsweise sind Reinigungs- und Desinfektionsvorgänge zu nennen. Hierbei ist häufig die Feststellung relevant, ob die Oberfläche zumindest teilweise oder vollständig behandelt wurde, welche Zeitspanne seitdem verstrichen ist oder ob sich der Zustand der Fläche seit der Auftragung verändert hat, z.B. die Fläche kontaminiert wurde.

Bekannte Zusammensetzungen können einen permanenten Indikator aufweisen, der z.B. Fluoreszenz aufweisen kann. Nachteilig ist, dass durch die bekannten Indikatoren keine Kontrolle möglich ist, welcher Zeitraum seit der Auftragung vergangen ist.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung bereitzustellen, die die bestehenden Nachteile überwindet und eine zuverlässige Applikationskontrolle ermöglicht.

Diese Aufgabe wird überraschend gelöst durch eine Zusammensetzung zur Applikationskontrolle umfassend einen Indikator, wobei der Indikator veränderbar ist und mindestens eine organische Verbindung mit konjugiertem Bindungssystem, eine organometallische Verbindung oder eine anorganische Verbindung umfasst.

Ein veränderbarer Indikator verändert mit der Zeit oder durch einen äußeren Einfluss seine optischen Eigenschaften, z.B. seine Emissions- und/oder Absorptionseigenschaften. Konjugierte Bindungssysteme weisen eine Überlappung von π-Bindungen auf. Beispiele sind konjugierte Doppelbindungssysteme und π-Bindungsysteme.

Eine organometallische Verbindung weist ein Metallzentrum und einen organischen Käfig mit konjugiertem π-Bindungssystem auf, das als Sensibilisator dienen kann.

Vorzugsweise ist die mindestens eine organische Verbindung mit konjugiertem Bindungssystem oder die organometallische Verbindung ein Fluorophor.

Besonders bevorzugt kann das konjugierte Bindungssystem aliphatisch oder aromatisch sein.

Bevorzugte organische Verbindungen mit konjugiertem Bindungssystem sind Chinin und Derivate davon, Hydroxycumarine und Derivate davon, Komplexe von Tryptophan mit Metallen, insbesondere Lanthaniden mit der Ordnungszahl 57 bis 71; und Mischungen davon.

Bevorzugte Lanthanide sind Europium, Terbium, Lanthan, Samarium und Mischungen davon.

Bevorzugte organometallische Verbindungen sind Komplexe von Tryptophan mit Metallen, insbesondere Lanthaniden mit der Ordnungszahl 57 bis 71.

Eine bevorzugte anorganische Verbindung ist Lanthanoxid.

Das Lanthanoxid kann besonders bevorzugt dotiert sein. Besonders bevorzugt kann das Lanthanoxid mit Ytterbium oder Ytterbium und Erbium oder Ytterbium und Holmium oder Ytterbium und Thulium dotiert sein.

Die mit Ytterbium dotierten Lanthanoxide können mit infrarotem Licht angeregt werden. Lanthanoxid dotiert mit Ytterbium ist ein Downconverter. Mit Ytterbium und Erbium oder Ytterbium und Holmium oder Ytterbium und Thulium dotierte Lanthanoxide sind sowohl Upconverter als auch Downconverter.

Vorzugsweise hegt die Zusammensetzung als Lösung, Dispersion oder Suspension vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Indikator erst bei der Auftragung in die Lösung, Dispersion oder Suspension eingebracht.

Vorzugsweise kann der Indikator mittels elektromagnetischer Strahlung, wie z.B. UV- Strahlung, IR-Strahlung, sichtbarem Licht; einer pH-Wert-Änderung, einer Temperaturänderung, einem Oxidationsmittel, einem Reduktionsmittel und/oder Kontakt mit einem biologischen Organismus verändert werden.

Vorzugsweise erfolgt die Veränderung des Indikators durch den Bruch einer vorgesehenen chemischen Bindung und der anschließenden Bildung mindestens zweier Abbauverbindungen mit abweichenden optischen Eigenschaften, die sich von den optischen Eigenschaften des Indikators unterscheiden. Besonders bevorzugt kann die vorgesehene chemische Bindung eine Carbonylbindung (-C(=0)-) umfassen. Ganz besonders bevorzugt kann die vorgesehene Bindung eine Carbonat- oder Carbamatbindung sein.

Ebenfalls bevorzugt erfolgt die Veränderung des Indikators durch eine chemische Umwandlung, wie z.B. eine Oxidation, eine Photooxidation, eine Komplexierung, einen Ligandenaustausch, eine Ligandenabspaltung von einem Metallzentrum, eine Umlagerung, eine Oligomerisierung, eine Konformationsumlagerung, eine Racematisierung, eine Protonierung, eine Deprotonierung, ein Kontakt mit Wasser, insbesondere eine Hydratisierung und/oder enzymatische Umwandlung des Indikators; zu einer Verbindung mit abweichenden optischen Eigenschaften.

Bevorzugte elektromagnetische Strahlung sind UV-Strahlung, IR-Strahlung oder sichtbares Licht.

Vorzugsweise ändert sich der der pH-Wert von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 oder 14 zu 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 oder 14. Besonders bevorzugt ändert sich der der pH-Wert zwischen sauer (pH-Wert ≤ 6,5), neutral (pH-Wert 6,5 bis 7,4) und alkalisch (pH-Wert ≥ 7,5).

Vorzugsweise erfolgt die Temperaturänderung im Bereich von o bis 100 °C, besonders bevorzugt 15 bis 50 °C. Insbesondere kann die Veränderung des Indikators durch eine Temperaturdifferenz von 1-5 °C, 5-10 °C, 10-20 °C, 20-30 °C oder mehr als 30 °C oder bis zu 300 °C ausgelöst werden.

Bevorzugte Oxidationsmittel sind Luft, Sauerstoff, Peroxide, wie z.B. Wasserstoffperoxid; und Mischungen davon.

Bevorzugt geeignete biologische Organismen sind Bakterien, wie z.B. Amycolatopsis. Saccharothrix und Tritirachium; und Pilze, wie z.B. Hefen.

Vorzugsweise fluoresziert oder phosphoresziert der mindestens eine Indikator oder der Indikator weist thermochrome Eigenschaften auf. Vorzugsweise kann der mindestens eine Indikator durch die Veränderung seine Emissions- und/oder Absorptionseigenschaften ändern. Besonders bevorzugte Veränderungen der Emissions- und/oder Absorptionseigenschaften sind eine Änderung der Emissionsintensität, des Emissionsspektrums, des Absorptionsspektrums, und/oder des Absorptionswirkungsquerschnitts (Absorption cross section).

Die Änderung der Emissionseigenschaften kann eine Änderung der Lumineszenzeigenschaften umfassen. Das Lumineszenzverhalten kann auf lumineszierenden Substanzen aus der Gruppe der fluoreszierenden Materialien und/oder phosphoreszierenden Materialien und/oder Upconvertern und/oder Downconvertern und/oder Materialien, welche nach Anregung eine Anregungswellenlänge reemittieren, beruhen. Unter Lumineszenz wird die Emission elektromagnetischer Strahlung nach Eintrag von Energie verstanden. Dabei ist es bevorzugt, dass der Energieeintrag über Photonen erfolgt, die beobachtete Lumineszenz somit Photolumineszenz ist. Die Photolumineszenz kann im UV- und/ oder VIS und/ oder IR-Spektrum auftreten. Upconverter sind lumineszierende Substanzen, die nach Anregung Photonen emittieren, deren Wellenlänge kürzer ist als die Wellenlänge der Anregungsphotonen. Downconverter sind lumineszierende Substanzen, die nach Anregung Photonen emittieren, deren Wellenlänge länger ist als die Wellenlänge der Anregungsphotonen.

Besonders bevorzugt kann der Indikator durch die Veränderung seine sichtbare Farbe ändern.

Vorzugsweise kann der Indikator seine optischen Eigenschaften, wie z.B. seine Farbe, seine Emissionsintensität, sein Emissionsspektrum und/oder sein Anregungsspektrum, innerhalb von 1 Sekunde bis 3 Tage, bevorzugt 10 Sekunden bis 24 Stunden, bevorzugter 10 Sekunden bis 12 Stunden, besonders bevorzugt 1 Minute bis 3 Stunden, am meisten bevorzugt 5 Minuten bis 1 Stunde ändern. Ebenso bevorzugt kann der Indikator seine optischen Eigenschaften, wie z.B. seine Farbe, seine Emissionsintensität, sein Emissionsspektrum und/oder sein Anregungsspektrum, innerhalb von 1 bis 24 Monaten, 1 bis 30 Tagen, 1 bis 24 Stunden oder 0,5 bis 60 Minuten ändern. Dies ermöglicht die Auswahl eines Indikators anhand des vorgesehenen Einsatzzwecks. Besonders bevorzugt erfolgt bei Dunkelheit und/ oder luftdichter Verpackung keine oder keine wesentliche Veränderung des Indikators. Dadurch kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung einfach gelagert werden.

In einer Ausführungsform ist die Emission des Indikators direkt nach der Auftragung sichtbar und verschwindet mit zunehmender Veränderung des Indikators aus dem sichtbaren Bereich. Dies ermöglicht die Kontrolle ob z.B. eine Oberfläche vollständig benetzt wurde Ferner ist es bevorzugt, wenn die Veränderung des Indikators reversibel, irreversibel oder teilweise reversibel und teilweise irreversibel erfolgen kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Zusammensetzung mehrere Indikatoren mit unterschiedlichen Emissionseigenschaften vor oder nach Beginn des Veränderungsvorgangs enthalten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Zusammensetzung eine Mischung von veränderbaren Indikatoren und stabilen/unveränderbaren Indikatoren enthalten.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann hydrophil oder hydrophob sein.

Die Zusammensetzung umfasst vorzugsweise mindestens ein Lösungsmittel. Bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser und organische Lösungsmittel, insbesondere Alkohole, wie z.B. Methanol, Ethanol und Propanol, und Mischungen davon. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser, Ethanol, Propanol und Mischungen davon. Ein ganz besonders bevorzugtes Lösungsmittel ist Wasser.

Ferner kann die Zusammensetzung vorzugsweise weitere Bestandteile, wie z.B. Tenside, Biozide, Fungizide, Herbizide, Farbstoffe, Duftstoffe, Puffer und Mischungen davon, enthalten.

Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung den mindestens einen Indikator mit einem Gewichtsanteil von 0,000001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt, 0,00001 Gew.-% bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0001 Gew.-% bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 Gew.-% bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 0,3 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,1 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung.

Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung mindestens ein Lösungsmittel mit einem Gewichtsanteil von 50 Gew.-% bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt, 60 Gew.-% bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 Gew.-% bis 98 Gew.-%, am meisten bevorzugt 80 bis 95 Gew.- %, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung.

Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung die oben genannten weiteren Bestandteile, wie z.B. Tenside, Biozide, Fungizide, Herbizide, Farbstoffe, Duftstoffe, Puffer und Mischungen davon, mit einem Gewichtsanteil von 0,001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt, 0,01 Gew.-% bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,3 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung. Es kann vorgesehen sein, dass der Begriff „umfassend“ wie hierin verwendet „bestehend aus“ ist, sofern nicht ausdrücklich anders erwähnt. Beispielsweise kann eine Zusammensetzung, der zugeschrieben wird, dass sie einen oder mehrere Bestandteile umfasst, auch eine Zusammensetzung ein, die aus dem einen oder den mehreren Bestandteilen besteht.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein Reinigungsmittel. Als Reinigungsmittel kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung Zusatzstoffe enthalten, wie sie für Reinigungsmittel üblich sind. Beispielsweise kann der Indikator bei Auftragung eine grüne Farbe aufweisen, sodass erkannt werden kann, wo Reinigungsmittel aufgetragen wurde. Nach der Veränderung des Indikators erfolgt beispielsweise ein Farbumschlag zu Rot. Hierdurch kann z.B. festgestellt werden, dass eine gewisse Zeitspanne seit der letzten Reinigung verstrichen ist. Alternativ ist der Indikator im sichtbaren Licht farblos und weist ein Emissionsspektrum, z.B. nach Anregung im UV-Bereich, auf, das sich ändert. In diesem Fall kann die Auftragung bei Bedarf, z.B. mittels einer UV-Lampe, überprüft werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein Desinfektionsmittel. Als Desinfektionsmittel kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung für die Desinfektion wirksame Stoffe und Zusatzstoffe enthalten, wie sie für Desinfektionsmittel üblich sind. Beispielsweise kann der Indikator bei Auftragung eine grüne Farbe aufweisen, sodass erkannt werden kann, wo Desinfektionsmittel aufgetragen wurde. Nach der Veränderung des Indikators erfolgt beispielsweise ein Farbumschlag zu Rot. Hierdurch kann z.B. festgestellt werden, dass eine gewisse Zeitspanne seit der letzten Desinfektion verstrichen ist. Alternativ ist der Indikator im sichtbaren Licht farblos und weist ein Emissionsspektrum, z.B. nach Anregung im UV-Bereich, auf, das sich ändert. In diesem Fall kann die Auftragung bei Bedarf, z.B. mittels einer UV-Lampe, überprüft werden.

In einer anderen Ausführungsform liegt die erfindungsgemäße Zusammensetzung als Konzentrat vor. Das Konzentrat kann einer Lösung, insbesondere einem Reinigungsmittel oder einem Desinfektionsmittel hinzugefügt werden. Geeignete Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind herkömmliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Vorzugsweise enthält das Konzentrat der Zusammensetzung den mindestens einen Indikator mit einem Gewichtsanteil von 0,00001 Gew.-% bis 100 Gew.-%, bevorzugt, 0,00001 Gew.-% bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0001 Gew.- % bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 Gew.-% bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung als Konzentrat. Verfahren

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Kontrolle der Qualität einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, umfassend:

- Bestimmen zumindest einer Eigenschaft der Zusammensetzung, wobei die Eigenschaft mittels qualitativer und/oder quantitativer Analyse bestimmt wird; und

- Abgleichen der bestimmten Eigenschaft mit einem Soll-Wert der Eigenschaft, wobei die Eigenschaft der Zusammensetzung eine Eigenschaft ist, die sich unter einem äußeren Einfluss ändert, wobei der äußere Einfluss vorzugsweise einer ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus elektromagnetischer Strahlung, pH-Wert-Änderung, Temperaturänderung, Vorliegen eines Oxidationsmittel, Vorliegen eines Reduktionsmittels, Kontakt mit einem biologischen Organismus, und zwei oder mehr davon.

Die qualitative Analyse kann die Prüfung der Anwesenheit eines Indikators oder der Anwesenheit einer bestimmten Indikator-Eigenschaft (z.B. Indikator-Farbe oder Farbe der Indikator-Fluoreszenz) umfassen. Die quantitative Analyse kann die Bestimmung einer Indikator-Menge oder die quantitative Bestimmung einer Indikator-Eigenschaft (z.B. Emissions-Intensität oder Bestimmung des Emissions-Spektrums) umfassen.

Hierdurch kann kontrolliert werden, ob die Zusammensetzung bereits vor ihrer Anwendung einem Einfluss ausgesetzt war, welcher zu einer Veränderung des Indikators geführt hat. Eine Veränderung des Indikators kann auf unsachgemäße Lagerung und damit beeinträchtigte Qualität der Zusammensetzung hinweisen.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Anwendungskontrolle.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:

- Aufträgen einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf eine Fläche oder einen Gegenstand;

- Überprüfen der Auftragung mittels qualitativer und/ oder quantitativer Analyse

Die qualitative Analyse kann die Prüfung der Anwesenheit eines Indikators oder der Anwesenheit einer bestimmten Indikator-Eigenschaft (z.B. Indikator-Farbe oder Farbe der Indikator-Fluoreszenz) umfassen. Die quantitative Analyse kann die Bestimmung einer Indikator-Menge oder die quantitative Bestimmung einer Indikator-Eigenschaft (z.B. Emissions-Intensität oder Bestimmung des Emissions-Spektrums) umfassen.

Die Analyse kann ohne technische Hilfsmittel, z.B. über eine Sichtkontrolle, erfolgen. Zur Analyse können jedoch auch verschiedene Detektoren wie Schwarzweiß-Kameras, Farb-Kameras, Photomultiplier, Spektrometer, Fotozellen, Fotodioden, Fototransistoren alleine oder in Kombination zum Einsatz kommen. In den Detektionseinrichtungen können optische Filter, wie z.B. Langpass/Kurzpass/- Bandpass-Filter, zum Einsatz kommen.

Zur Anregung einer Lumineszenz können breit- und/oder schmalbandige Quellen, wie z.B. Laser, Laserdioden, lichtemittierende Dioden (LEDs), Xenonlampen, Halogenlampen, einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen. Die Anregungsquellen können einzeln aktiviert oder gleichzeitig oder sequentiell in unterschiedlichen Kombinationen aktiviert werden. In den Anregungseinrichtungen können optische Filter wie Langpass/Kurzpass/Bandpass-Filter zum Einsatz kommen.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren eine erste Überprüfung der Auftragung und mindestens eine zweite Überprüfung der Auftragung zu einem späteren Zeitpunkt.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Ergebnis der Überprüfung der Auftragung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung mit einer Farbskala oder anhand einer gemessenen optischen Eigenschaft oder mit einer standardisierten Zusammensetzung, z.B. einer frisch hergestellten erfindungsgemäßen Zusammensetzung, abgeglichen. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob der Veränderungsvorgang bereits begonnen hat bzw. zu welchem Grad er vorangeschritten ist. Ggf. kann auf diese Weise auch die Zeitspanne seit Auftragung oder die Notwendigkeit einer erneuten Auftragung, z.B. einer erneuten Reinigung oder Desinfektion, festgestellt werden.

Verwendung

Vorzugsweise können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Reinigungs oder Desinfektionsmittel, Agrarchemikalie, Biozid, Herbizid, Pestizid, Beschichtung, Produktionshilfsmittel, Flussmittel, Getriebe- oder Motoröl, Bremsflüssigkeit oder Karosseriewachs verwendet werden. Besonders bevorzugt können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Reinigungs- oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Sämtliche Kombinationen von bevorzugten Bereichen oder von Ausführungsformen sind besonders bevorzugt.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen.

Ausführungsbeispiele

Alle verwendeten Chemikalien wurden von Sigma Aldrich (Deutschland) und wie erhalten verwendet, wenn nicht gesondert angegeben.

Toluol wurde mittels Destillation über Natrium in einer Argon-Atmosphäre getrocknet und über Molekularsiebt (4 Å) unter Argon getrocknet.

Alle synthetisierten Verbindungen wurden bis zur weiteren Verwendung in einem Exsikkator gelagert.

1. Synthese eines Indikators auf Basis von Chinin

N,N‘-Disuccininimdylcarbonat (DSC) und Chinin wurden im Vakuum für etwa 4 Stunden in getrennten 100-mL-Rundkolben getrocknet und anschließend in einen 250- mL-Dreihalskolben überführt. Das molare Verhältnis von Chinin zu DSC betrug dabei 2 : 1. Die Reagenzien wurden in 50 mL trockenem Toluol unter Argon-Atmosphäre gelöst, unter Rühren mit einem KPG-Rührer auf 90 °C erwärmt und für 12 Stunden refluxiert. Danach wurde die Temperatur auf 70 °C gesenkt und für weitere 2,5 Stunden gerührt. Daraufhin wurde erneut für 12 Stunden bei 90 °C und weitere 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde bei Bedarf mit Toluol verdünnt und in Ethanol (1 Liter) gefällt. Der erhaltene Feststoff wurde zweimal mit destilliertem Wasser (2x 500 mL) bei Raumtemperatur gewaschen, gefiltert und abschließend bei vermindertem Druck (9 mbar) für 48 Stunden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

2. Synthese eines Indikators auf Basis von Hydroxycoumarincarbonat

N,N‘-Disuccininimdylcarbonat (DSC) und Hydroxycoumarin wurden im Vakuum für etwa 4 Stunden in getrennten ioo-mL-Rundkolben getrocknet und anschließend in einen 250-mL-Dreihalskolben überführt. Das molare Verhältnis von Hydroxycoumarin zu DSC betrug dabei 2:1. Die Reagenzien wurden in 50 mL trockenem Toluol unter Argon-Atmosphäre gelöst, unter Rühren mit einem KPG-Rührer auf 85 °C erwärmt und für 6 Stunden bei 90 °C refluxiert. Danach wurde die Temperatur auf 60 °C gesenkt und für weitere 2,5 Stunden gerührt. Daraufhin wurde erneut für 6 Stunden bei 90 °C und weitere 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde bei Bedarf mit Toluol verdünnt und in Ethanol (1 Liter) gefällt. Der erhaltene Feststoff wurde zweimal mit destilliertem Wasser (2x 500 mL) bei Raumtemperatur gewaschen, gefiltert und abschließend bei vermindertem Druck (9 mbar) für 48 Stunden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. 3· Synthese eines Indikators auf Basis von Hydroxycoumarincarbamat

Toluol-2,4-diisocyanat (TDI) und Hydroxycoumarin wurden im Vakuum für etwa 4 Stunden in getrennten 100-mL-Rundkolben getrocknet und anschließend in einen 250- mL-Dreihalskolben überführt. Das molare Verhältnis von Hydroxycoumarin zu TDI betrug dabei 2:1. Die Reagenzien wurden in 50 mL trockenem Toluol unter Argon- Atmosphäre gelöst, unter Rühren mit einem KPG-Rührer auf 75 °C erwärmt und für 12 Stunden refluxiert. Danach wurde die Temperatur auf 70 °C gesenkt und für weitere 2,5 Stunden gerührt. Daraufhin wurde für 10 Stunden bei 90 °C und weitere 8 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde bei Bedarf mit Toluol verdünnt und in Ethanol (1 Liter) gefällt. Der erhaltene Feststoff wurde zweimal mit destilliertem Wasser (2x 500 mL) bei Raumtemperatur gewaschen, gefiltert und abschließend bei vermindertem Druck (9 mbar) für 48 Stunden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

4. Synthese eines Indikators auf Basis von Tryptophan und einem dreiwertigen Seltenerdmetallkation

Tryptophan und Lanthanidchlorid wurden im Vakuum für etwa 4 Stunden in getrennten lOO-mL-Rundkolben getrocknet und später in einen 250-mL-Dreihalskolben überführt. Das molare Verhältnis von Tryptophan zu Lanthanidchlorid betrug dabei 3:1. Die Reagenzien wurden getrennt in jeweils 50 mL Wasser gelöst. Die Lösung von Tryptophan wurde in einem 250-mL-Dreihalskolben unter Rühren mit einer Aufheizrate von 10 °C/h auf 75 °C erwärmt, die Lösung von Lanthanidchlorid tropfenweise über eine Stunde hinzugegeben und das Reaktionsgemisch für 3 Stunden gerührt. Danach wurde die Temperatur auf 25 °C gesenkt und für weitere 2,5 Stunden bei 40 °C gerührt. Daraufhin wurde für 1,5 Stunden bei 50 °C und weitere 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die als Niederschlag erhaltene Komplexverbindung wurde zweimal mit destilliertem Wasser (2x 500 mL) bei Raumtemperatur gewaschen, gefiltert und abschließend bei vermindertem Druck (9 mbar) für 48 Stunden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. 5. Verwendung von Lanthanoxid als Indikator für Kontakt mit Wasser

Eine Tankanlage für Kraftstoffe wurde mit einer wasserabweisenden Korrosionsschutz- Beschichtung versehen. Die Beschichtung enthielt 100 ppm dotiertes Lanthanoxid dotiert mit Ytterbium und Holmium. Nach dem Auftrag der Beschichtung wurde die Fluoreszenz des Lanthanoxid mittels flächiger IR-Bestrahlung angeregt und die Fluoreszenz des Lanthanoxids visuell überprüft. Eine gleichmäßige Fluoreszenz zeigte den gleichmäßigen Auftrag der Beschichtung an. In regelmäßigen Wartungsintervallen wurde die Prüfung wiederholt. Bei Durchdringung der Beschichtung an Schadstellen mit Wasser wird das Lanthanoxid an den Schadstellen hydratisiert. Durch die Hydratisierungs-Reaktion verliert das Lanthanoxid seine fluoreszierende Eigenschaft. Diese Schadstellen zeigten daher schwächere oder keine Fluoreszenz mehr. An Stellen mit schwächerer oder fehlender Fluoreszenz muss die Beschichtung erneuert werden.