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Title:
CONTAINER-PROCESSING MACHINE AND METHOD FOR CLEANING A CONTAINER-PROCESSING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/001817
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for cleaning a tunnel-shaped container-processing machine (1), in particular a tunnel pasteuriser (1), and a container-processing machine (1) designed accordingly, in particular a tunnel pasteuriser, for beverage bottles (2) or similar containers. Since hydroxyl radicals are produced mechanically in process water (3) for the container-processing machine (1) / the tunnel pasteuriser and/or are introduced into same, and organic impurities present in the container-processing machine (1) / in the tunnel pasteuriser are also mineralised by the hydroxyl radicals in the process water (3), microorganisms based thereon can be removed more easily and, in addition, their nutrient basis removed from them.

Inventors:
SACHT MERRET (DE)
DAWARTZ MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054158
Publication Date:
January 02, 2020
Filing Date:
February 20, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
B08B3/08; A61L2/10; B08B9/00; A47L15/42; A61L2/20; B08B9/20
Domestic Patent References:
WO2005063109A12005-07-14
WO2008040316A12008-04-10
Foreign References:
KR20150032037A2015-03-25
DE102004039084A12006-02-23
DE202008004775U12008-06-05
DE102008039674A12010-03-04
JP2001258811A2001-09-25
JP2006280518A2006-10-19
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Reinigen einer insbesondere tunnelförmigen

Behälterbehandlungsmaschine (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass Hydroxylradikale (OH-) im Prozesswasser (3) der Behälterbehandlungsmaschine (1 ) erzeugt und/oder eingebracht und in der Behälterbehandlungsmaschine (1 ) vorhandene organische Verschmutzungen (OV) von den im Prozesswasser bereitgestellten Hydroxylradikalen mineralisiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Behälterbehandlungsmaschine (1 ) einen

T unnelpasteur und/oder T unnelrückkühler und/oder T unnelwärmer umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die organischen Verschmutzungen (OV) Mikroorganismen und/oder Nährstoffe für die Mikroorganismen umfassen.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei die Hydroxylradikale (OH') photochemisch im Bereich einer an der Behälterbehandlungsmaschine (1 ), insbesondere am

Tunnelpasteur, vorhandenen Aufbereitungseinheit (9) für Prozesswasser (3) erzeugt werden.

5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH-)

hergestellt werden, indem ein photoreaktives Oxidationsmittel (13) insbesondere zurückgewonnenem Prozesswasser (3) zugemischt und mittels UV-Licht (UV) bestrahlt wird.

6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH-) aus H2O2 hergestellt werden.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH') im Bestrahlungsbereich einer UV-Lampe (10) für die Desinfektion von

Prozesswasser (3) erzeugt werden.

8. Verfahren nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH-) nicht-photochemisch im Bereich einer an der Behälterbehandlungsmaschine (1 ), insbesondere am Tunnelpasteur, vorhandenen Sammelwanne (8) für Prozesswasser (3) erzeugt und/oder eingeleitet werden.

9. Verfahren nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH ) in zurückgeführtem und aufbereitetem Prozesswasser (3) innerhalb des

Behandlungstunnels (2) der Behälterbehandlungsmaschine (1 ), insbesondere des Tunnelpasteurs, mittels Spritzdüsen (5, 7) verteilt werden.

10. Verfahren nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Hydroxylradikale (OH-) im laufenden Arbeitsbetrieb der Behälterbehandlungsmaschine (1 ) / des

Tunnelpasteurs erzeugt und/oder in diesen eingebracht werden.

1 1. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) für Getränkeflaschen oder dergleichen gefüllte Behälter, mit einer Aufbereitungseinheit (9, 15) für Prozesswasser (3) und mit

Spritzdüsen (5, 7) zum Ausbringen des Prozesswassers in der insbesondere tunnelförmig ausgebildeten Behälterbehandlungsmaschine (1 ), dadurch

gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinheit (9, 15) zum Erzeugen und/oder Einbringen von Hydroxylradikalen (OH-) in das Prozesswasser (3) ausgebildet ist.

12. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach Anspruch 1 1 , wobei die

Behälterbehandlungsmaschine (1 ) einen T unnelpasteur und/oder T unnelrückkühler und/oder einen Tunnelwärmer umfasst.

13. Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 11 oder 12, wobei die

Aufbereitungseinheit (9, 15) zur nicht-photochemischen Erzeugung und/oder zur Einbringung von Hydroxylradikalen (OH ) an einer in der

Behälterbehandlungsmaschine (1 ), insbesondere im Tunnelpasteur, ausgebildeten Sammelwanne (8) und/oder zur photochemischen Erzeugung von Hydroxylradikalen (OH-) in einem an der Behälterbehandlungsmaschine (1 ), insbesondere am

Tunnelpasteur, vorhandenen Aufbereitungskreislauf (6) für Prozesswasser (3) ausgebildet ist.

14. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, ferner mit

wenigstens einer UV-Lampe (10) zur Bestrahlung von Prozesswasser (3) und mit einer in einem Zulaufbereich (14) zur UV-Lampe (10) ausgebildeten Dosiereinrichtung (12) für ein photoreaktives Oxidationsmittel (13).

15. Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 14, wobei die Dosiereinrichtung (12) in einem Leitungsabstand von höchstens 1 m vor der UV-Lampe (10) angeordnet ist.

16. Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 14 oder 15, wobei die UV-Lampe (10) Bestandteil einer Aufbereitungseinheit (9) zur UV-Desinfektion von Prozesswasser (3) ist.

17. Behälterbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 1 bis 16, wobei die

Aufbereitungseinheit (15) eine im Bereich einer Sammelwanne (8) für das

Prozesswasser (3) angeordnete Dosiereinrichtung (16) zur Beimengung einer Mineralisierungslösung (17) mit Hydroxylradikalen (OH ) zum Prozesswasser (3) umfasst.

Description:
Behälterbehandlungsmaschine und

Verfahren zum Reinigen einer Behälterbehandlungsmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Behälter- behandlungsmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 1.

Mit einem Getränk gefüllte Flaschen aus Glas oder aus Kunststoff oder auch Metalldosen kön- nen in Tunnelpasteuren auf an sich bekannte Weise für den Transport und die Lagerung bis hin zum Verbrauch haltbar gemacht werden. Derartige Tunnelpasteure können sowohl ein einzelnes Deck als auch zwei übereinanderliegende Decks zur Behandlung der Getränkefla- schen umfassen. Das zur Pasteurisierung dienende Prozesswasser wird dann in Sammelwan- nen aufgefangen, aufbereitet und erneut zur Pasteurisierung verwendet. Zum Entfernen me- chanischer Verschmutzungen, wie beispielsweise von Bruchstücken zerborstener Flaschen, werden Siebe, Sedimentationswannen sowie Filter eingesetzt.

Während sich mechanische und anorganische Verunreinigungen mit herkömmlicher Technik gut aus dem Prozesswasser entfernen lassen, sind die für die Hygiene im Tunnelpasteur vor allem relevanten organische Verunreinigungen problematisch, da sie vergleichsweise aggres- siv bekämpft werden müssen, beispielsweise mit desinfizierenden Chemikalien. Dies verur- sacht zum einen längere Produktionsunterbrechungen. Zum anderen werden störende Mikro- organismen, wie Bakterien und Pilze, durch den Einsatz der Chemikalien zwar abgetötet, ver- bleiben dann aber dennoch als Biomasse im Innenbereich des Tunnelpasteurs. Besonders unansehnlich und unhygienisch sind schleimige und entsprechend schwierig zu entfernende Beläge aus Biomasse, sogenannte Biofilme, auf Wänden, Böden und Installationen im Tun- nelpasteur.

Zwar sind mittlerweile Aufbereitungseinheiten bekannt, mit denen das zurückgeführte Pro- zesswasser mittels UV-Bestrahlung desinfiziert werden kann, um die Anzahl der chemischen Reinigungszyklen zu reduzieren. Die unerwünschten Rückstände aus abgetöteter Biomasse lassen ist damit jedoch weder vermeiden noch entfernen.

Es besteht somit Bedarf für demgegenüber verbesserte Reinigungsverfahren sowie für Tun- nelpasteure oder dergleichen tunnelförmige Behälterbehandlungsmaschinen mit entsprechen- der technischer Ausstattung.

Die gestellte Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Reinigen einer insbesondere tunnelför- migen Behälterbehandlungsmaschine, insbesondere eines Tunnelpasteurs, gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach werden Hydroxylradikale in Prozesswasser der Behälterbehandlungsma- schine, insbesondere des Tunnelpasteurs, maschinell erzeugt und/oder eingebracht und in der Behälterbehandlungsmaschine, insbesondere im Tunnelpasteur, vorhandene organische Verschmutzungen von den im Prozesswasser bereitgestellten Hydroxylradikalen mineralisiert.

Vorzugsweise wird das Verfahren in einem Tunnelpasteur und/oder Tunnelrückkühler und/o- der Tunnelwärmer zu dessen/deren Reinigung durchgeführt.

Das Prozesswasser ist insbesondere in der Behälterbehandlungsmaschine / im T unnelpasteur zurückgewonnenes Wasser zur Pasteurisierung der abgetönten Getränke und/oder zur Reini- gung des Tunnelpasteurs.

Die mineralisierten Verschmutzungen sind anorganisch und können vergleichsweise einfach aus der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere dem Tunnelpasteur ausgewaschen werden, da sie im Gegensatz zu organischen Verschmutzungen und einem Befall mit Mikro- organismen nicht zum Ausbilden schleimiger Beläge im Inneren des Tunnelpasteurs neigen. Die organischen Verbindungen werden dabei aufgebrochen und zumindest anteilig in ein mi- neralisches Endprodukt umgewandelt, das den Mikroorganismen keine geeignete Nahrungs- grundlage mehr bietet und ein Wachstum von Mikroorganismen daher auch unterdrückt.

Die Hydroxylradikale werden nach dem Prinzip der erweiterten Oxidation hergestellt, auch „Advanced Oxidation Process (AOP)“ genannt. Bekanntermaßen sind die Endprodukte der erweiterten Oxidation von organischen Verbindungen ungiftig und umweltfreundlich.

Für die erweiterte Oxidation sind beispielsweise folgende photochemische Prozesse bekannt: Photolyse; UV-Bestrahlung von H 2 O 2 und/oder O 3 ; Photo-Fenton-Prozess durch Kombination von UV-Strahlung, Fe 3+ und H 2 O 2 .

Für die erweiterte Oxidation sind ferner folgende nicht-photochemische Prozesse bekannt: Ozonation; Ozonation in Kombination mit H 2 O 2 ; Fenton-Prozesse durch Kombination von H 2 O 2 mit Fe 2+ oder Fe 3+ ; Nassluft-Oxidation; sowie elektrochemische Oxidation.

Für die technische Umsetzung der erweiterten Oxidation sind stets zwei grundlegende Schritte nötig, nämlich zunächst die Erzeugung von Hydroxylradikalen oder anderweitigen starken Oxi- dationsmitteln und danach Reaktion der Hydroxylradikale mit zu entfernenden organischen Verschmutzungen. Die Reaktion der Hydroxylradikale mit den organischen Verschmutzungen kann mehrstufig erfolgen und folgende grundsätzliche Reaktionstypen umfassen: Hydroxylradikale entreißen den jeweiligen Reaktionspartnern Wasserstoffatome, und/oder Hydroxylradikale geben an die jeweiligen Reaktionspartner Valenzelektronen ab, und/oder Hydroxylradikale werden an die jeweiligen Reaktionspartner gebunden.

Die erweiterte Oxidation führt im Idealfall zu mineralischen Endprodukten, kann aber auch als Vorstufe davon durch Zwischenprodukte bereits eine hilfreiche Unterdrückung von Mikroorga- nismen im Tunnelpasteur bewirken, beispielsweise durch Fragmentierung und/oder Derivati- sierung organischer Moleküle. Derartige Zwischenprodukte können gegenüber den ursprüng- lichen organischen Verschmutzungen bereits leichter zu entfernen sein und/oder relevanten Mikroorganismen eine schlechtere Nahrungsgrundlage bieten.

Vorzugsweise umfassen die organischen Verschmutzungen Mikroorganismen und/oder Nähr- stoffe für die Mikroorganismen. Mit den Hydroxylradikalen können dann sowohl Mikroorganis- men in der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere im T unnelpasteur abgebaut wer- den als auch deren Wachstum durch Entzug von Nährstoffen unterdrückt werden. Anders ge- sagt kann sowohl die Entstehung der Mikroorganismen unterdrückt werden als auch deren Entfernung nach zumindest anteiliger Umwandlung in anorganische Verbindungen erleichtert werden.

Vorzugsweise werden die Hydroxylradikale photochemisch im Bereich einer an der Behälter- behandlungsmaschine und insbesondere am Tunnelpasteur vorhandenen Aufbereitungsein- heit für Prozesswasser erzeugt. Das für den photochemischen Herstellungsprozess benötigte Licht kann dann auf einen vergleichsweise kleinen Bereich begrenzt werden, beispielsweise auf eine Rohrleitung und/oder eine Bestrahlungskammer für zurückgeführtes Prozesswasser.

Vorzugsweise werden die Hydroxylradikale hergestellt, indem ein photoreaktives bzw. UV-re- aktives Oxidationsmittel dem insbesondere zurückgewonnenen Prozesswasser zugemischt und mittels UV-Licht bestrahlt wird. Das UV-Licht bewirkt dann sowohl eine Desinfektion des aufbereiteten Prozesswassers als auch die Gewinnung von Hydroxylradikalen, die sich im Pro- zesswasser lösen und damit im Inneren des Tunnelpasteurs verteilen lassen.

Folglich können die Hydroxylradikale ihre Reinigungswirkung im gesamten mit Prozesswasser in Berührung kommenden Innenraum des Tunnelpasteurs entfalten. Photoreaktive bzw. UV- reaktive Oxidationsmittel, wie beispielsweise H 2 O 2 , sind vergleichsweise einfach zu handha- ben, da die Hydroxylradikale dann erst im Bestrahlungsbereich entstehen und ihre Wirkung gezielt danach entfalten können.

Vorzugsweise werden Hydroxylradikale aus H 2 O 2 hergestellt. H202 ist ein zur Desinfektion von Anlagen der Trinkwasserversorgung bewährtes und auch in Abfüllanlagen für Getränke übli- ches Desinfektionsmittel. H 2 O 2 ist vergleichsweise kostengünstig und bei Raumtemperatur und normalen Umgebungsdruck gut mit Wasser mischbar. H 2 O 2 lässt sich daher einfach und präzise in unterschiedlichen Bereichen von Tunnelpasteuren dosieren und einbringen.

Vorzugsweise werden die Hydroxylradikale im Bestrahlungsbereich einer UV-Desinfektions- lampe für Prozesswasser erzeugt. Zum einen lässt sich das UV-Licht sowohl für die Desinfek- tion des Prozesswassers als auch für die Erzeugung der Hydroxylradikale und somit doppelt nutzen. Die von den Hydroxylradikalen verursachte Schädigung und Unterdrückung von Mik- roorganismen im Prozesswasser erhöht zudem auch die Effektivität der Desinfektion, da die Eindringtiefe des UV-Lichts in das Prozesswasser mit abnehmender Konzentration der Mikro- organismen ansteigt. Somit kann die Desinfektionsleistung bei gleicher elektrischer Lampen- leistung erhöht werden bzw. eine bestimmte Desinfektionswirkung gegebenenfalls auch mit einer schwächeren UV-Lampe erzielt werden.

Ergänzend oder alternativ können die Hydroxylradikale nicht-photochemisch und insbeson- dere im Bereich einer an der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere am Tunnel- pasteur vorhandenen Sammelwanne und/oder eines Sedimentationsbereichs für Prozesswas- ser erzeugt oder eingeleitet werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine UV- Desinfektion von Prozesswasser nicht vorhanden oder möglich ist. Das Verfahren ließe sich dann gegebenenfalls auch an bereits bestehenden Tunnelpasteuren mit vergleichsweise ge- ringem apparativem Aufwand durchführen.

Vorzugsweise besteht die Reinigungswirkung der Hydroxylradikale auch darin, dass sie orga- nische Verschmutzungen ferner molekular fragmentieren und/oder derivatisieren. Die Frag- mentierung und Derivatisierung sind als Zwischenschritte der Mineralisierung organischer Ver- schmutzungen durch erweiterte Oxidation zu verstehen, leisten aber auch selbst einen Beitrag zum Abbau und/oder dem Auswaschen von Mikroorganismen.

Vorzugsweise werden die Hydroxylradikale im laufenden Arbeitsbetrieb des Tunnelpasteurs erzeugt und/oder in diesen eingebracht. Beispielsweise ist das Einleiten von H202 in Prozess- wasser und die anschließende UV-Desinfektion und UV-Reaktion zu Hydroxylradikalen prob- lemlos im laufenden Arbeitsbetrieb möglich. Somit sind Produktionsunterbrechungen für se- parate Reinigungszyklen zur Entfernung von Mikroorganismen und/oder darauf basierender Biomassen / Biofilme aus der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere dem Tunnel- pasteur weitgehend entbehrlich.

Vorzugsweise werden die Hydroxylradikale in zurückgeführtem und aufbereitetem Prozess- wasser gelöst und innerhalb des Behandlungstunnels des Tunnelpasteurs mittels Spritzdüsen verteilt. Das Prozesswasser mit den Hydroxylradikalen wird dann über die Spritzdüsen zur Pasteurisierung der Getränkeflaschen und/oder über zusätzliche Spritzdüsen zur Reinigung des Tunnelpasteurs in diesem verteilt. Dadurch lassen sich alle Behandlungsstufen des Tun- nelpasteurs effizient mit den Hydroxylradikalen reinigen.

Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einer insbesondere tunnelförmigen Behälterbehand- lungsmaschine und insbesondere einem Tunnelpasteur gemäß Anspruch 1 1 gelöst. Die Be- hälterbehandlungsmaschine und insbesondere der T unnelpasteur eignet sich für Getränkefla- schen oder dergleichen Behälter, also beispielsweise auch für Getränkedosen, und umfasst wenigstens eine Aufbereitungseinheit für Prozesswasser und Spritzdüsen zum Ausbringen des Prozesswassers in der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere im Tunnel- pasteur.

Vorzugsweise ist umfasst die Behälterbehandlungsmaschine einen Tunnelpasteur und/oder T unnelrückkühler und/oder T unnelwärmer oder besteht aus wenigstens einer dieser Einheiten.

Die Behälterbehandlungsmaschine ist beispielsweise Bestandteil einer Abfüllanlage für Ge- tränke oder anderweitige Produkte mit vergleichbaren Hygieneanforderungen der Produktion.

Erfindungsgemäß ist die Aufbereitungseinheit zum Erzeugen und/oder zum Einbringen von Hydroxylradikalen in dem/das Prozesswasser ausgebildet. Die Hydroxylradikale können so insbesondere im Behandlungstunnel des T unnelpasteurs effektiv ausgebracht werden und an den benetzten Oberflächen organische Verschmutzungen abbauen und zumindest anteilig mi- neralisieren. Die Aufbereitungseinheit ist daher auch als Mineralisierungseinheit zu verstehen. Das Prozesswasser kann zur Pasteurisierung der Getränkeflaschen und/oder zur Reinigung des Tunnelpasteurs dienen. Somit lassen sich unansehnliche und unhygienische Biofilme mit lebenden und abgetöteten Mikroorganismen effizient von den Innenwänden des Behandlungstunnels, von Oberflächen der darin vorhandenen Installationen sowie aus Leitungen für das Prozesswasser entfernen.

Die Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere der Tunnelpasteur ist demnach zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einer der voranstehend beschriebenen Aus- führungsformen ausgebildet.

Vorzugsweise ist die Aufbereitungseinheit (Mineralisierungseinheit) zur nicht-photochemi- schen Erzeugung und/oder zur Einbringung von Hydroxylradikalen an einer in der Behälterbe- handlungsmaschine und insbesondere im Tunnelpasteur ausgebildeten Sammelwanne für Prozesswasser und/oder zur photochemischen Erzeugung von Hydroxylradikalen in einem an der Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere am Tunnelpasteur vorhandenen Aufbe- reitungskreislauf für Prozesswasser ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich nicht-photoche- mische und photochemische Erzeugung von Hydroxylradikalen besonders effizient durchfüh- ren oder auch miteinander kombinieren.

Vorzugsweise umfasst die Behälterbehandlungsmaschine und insbesondere der Tunnel- pasteur bzw. die Aufbereitungseinheit wenigstens eine UV-Lampe zur Bestrahlung von Pro- zesswasser und eine insbesondere in einem Zulaufbereich zur UV-Lampe ausgebildete Do- siereinrichtung für ein photoreaktives bzw. UV-reaktives Oxidationsmittel, insbesondere H 2 O 2 , zur photochemischen Erzeugung der Hydroxylradikale. UV-Bestrahlung eignet sich sowohl zur photochemischen Erzeugung der Hydroxylradikale als auch zur Desinfektion des Prozesswas- sers. Im Zulaufbereich zur UV-Lampe lässt sich das Oxidationsmittel gezielt dosieren und gleichmäßig im Prozesswasser verteilen, bevor es unmittelbar anschließend mittels UV-Licht in Hydroxylradikale umgewandelt wird.

Vorzugsweise ist die Dosiereinrichtung innerhalb einer Fließstrecke von höchstens 1 m vor der UV-Lampe angeordnet. Damit lässt sich vermeiden, dass das photoreaktive bzw. UV-re- aktive Oxidationsmittel, wie beispielsweise H 2 O 2 , das auch ohne UV-Bestrahlung bereits oxi- dierend wirkt, bereits auf dem Weg zur UV-Lampe mit organischen Verschmutzungen, wie beispielsweise einem Biofilm, reagiert. Derartige Vorabreaktionen mit organischen Verschmut- zungen und insbesondere mit Mikroorganismen sind eher unerwünscht, da sie keine Minera- lisierung der organischen Verschmutzungen mit den voranstehend genannten Vorteilen bewir- ken und stattdessen die Effizienz der Mineralisierung reduzieren können. Folglich eignen sich vor allem Rohrleitungen mit einer Länge von höchstens 1 m zwischen der Einleitung des photoreaktiven Oxidationsmittels und dem Eingang zur von der UV-Lampe aus- geleuchteten Desinfektionskammer. Besonders vorteilhaft ist ein derartiger Fließabstand von höchstens 0,5 m.

Vorzugsweise ist die UV-Lampe Bestandteil einer Aufbereitungseinheit zur UV-Desinfektion und zur Filterung von Prozesswasser. Die UV-Lampe lässt sich dann sowohl zur Desinfektion als auch zur Erzeugung von Hydroxylradikalen verwenden. Durch die Erzeugung der Hydro- xylradikale lässt sich wiederum die Effektivität der UV-Lampe durch verbesserte Eindringtiefe des UV-Lichts in das zu desinfizierende Prozesswasser verbessern.

Vorzugsweise umfasst die Aufbereitungseinheit (Mineralisierungseinheit) eine im Bereich ei- ner Sammelwanne, insbesondere eines Sedimentationsbereichs für das Prozesswasser an- geordnete Dosiereinrichtung zur Beimengung einer Mineralisierungslösung mit Hydroxylradi- kalen zum Prozesswasser. Dort kann sich das Oxidationsmittel gleichmäßig im aufgefange- nen Prozesswasser verteilen und gemeinsam mit diesem zur Aufbereitungseinheit zurückge- führt werden. Die Dosiereinrichtung könnte auch in einem Ablaufbereich aus der Sammel- wanne bzw. des Sedimentationsbereichs zur Aufbereitungseinheit hin angeordnet werden. Die Mineralisierungslösung basiert dann vorzugsweise auf einem Oxidationsmittel zur nicht-pho- tochemischen Bereitstellung von Hydroxylradikalen.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind zeichnerisch dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 einen schematischen Querschnitt durch einen Tunnelpasteur; und

Figur 2 ein Reaktionsschema zur erweiterten photochemischen Oxidation organischer

Verunreinigungen.

Wie die Figur 1 im schematischen Querschnitt einer beispielhaft als Tunnelpasteur ausgebil- deten Behälterbehandlungsmaschine 1 erkennen lässt, umfasst diese einen Behandlungstun- nel 2 zur Berieselung von Getränkeflaschen oder anderer mit einem Produkt gefüllter Behälter mit Prozesswasser 3, das je nach Behandlungszone heiß oder kalt temperiert ist. Dies ist ebenso bekannt wie der beispielhaft dargestellte Transport der Getränkeflaschen auf zwei übereinanderliegenden Behandlungsdecks.

Die Behälterbehandlungsmaschine 1 ist tunnelförmig und kann alternativ oder ergänzend ei- nen T unnelrückkühler und/oder einen T unnelwärmer umfassen bzw. aus wenigstens einer die ser Einheiten bestehen. Die Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere der Tunnelpasteur umfasst ferner ei- nen Behandlungskreislauf 4 mit Spritzdüsen 5 für die Behandlung der Getränkeflaschen 2 mit dem Prozesswasser 3 sowie einen Aufbereitungskreislauf 6 mit Spritzdüsen 7 zur Reinigung des Behandlungstunnels 1 a mit aufbereitetem Prozesswasser 3.

Das von den Düsen 5, 7 versprühte Prozesswasser 3 wird in einer Sammelwanne 8 aufgefan- gen und kann von dort sowohl in Richtung des Behandlungskreislaufs 4, beispielsweise zwecks Erhitzung oder Kühlung, als auch in Richtung des Aufbereitungskreislaufs 6 abgezo- gen werden.

Der Aufbereitungskreislauf 6 umfasst eine erste Aufbereitungseinheit 9 zur UV-Desinfektion des Prozesswassers 3 und zur photochemischen Erzeugung von Hydroxylradikalen im Pro- zesswasser 3 für eine anschließende Mineralisierung organischer Verschmutzungen im Be- handlungstunnel 2.

Die erste Aufbereitungseinheit 9 umfasst eine UV-Lampe 10 in einer Desinfektionskammer 1 1 , welche von aufzubereitendem Prozesswasser 3 durchströmt wird, und eine erste Dosierein- richtung 12 für ein photoreaktives bzw. UV-reaktives Oxidationsmittel 13, insbesondere H2O2. Die erste Dosiereinrichtung 12 ist vorzugsweise in einem Zulaufbereich 14 zur Desinfektions- kammer 1 1 bzw. zur UV-Lampe 10 angeordnet, insbesondere innerhalb einer Fließstrecke von höchstem 1 m bis zur Desinfektionskammer 1 1.

Das aufzubereitende Prozesswasser 3 wird in der Desinfektionskammer 1 1 von der UV-Lampe 10 bestrahlt und dadurch desinfiziert. Zusätzlich bewirkt die UV-Lampe 10 eine Reaktion des von der ersten Dosiereinrichtung 12 in das Prozesswasser 3 dosierten photoreaktiven Oxida- tionsmittels 13 zu Hydroxylradikalen. Vorzugsweise wird das Prozesswasser 3 in der ersten Aufbereitungseinheit 9 zudem auf herkömmliche Weise gefiltert.

Die derart photochemisch erzeugten Hydroxylradikale lösen sich im Prozesswasser 3 und wer- den in diesem über den Aufbereitungskreislauf 6 zu den Spritzdüsen 7 gepumpt. Die Spritz- düsen 7 sind auf geeignete Weise im Behandlungstunnel 2 verteilt, um zu reinigende Oberflä- chen an Innenwänden, Installationen oder dergleichen mit dem aufbereiteten Prozesswasser 3 zu besprühen.

Dadurch kommen die Hydroxylradikale mit allen Oberflächen der Behälterbehandlungsma- schine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs in Kontakt, die auch vom Prozesswasser 3 benetzt werden. Dort vorhandene organische Verschmutzungen einschließlich Mikroorganis- men reagieren mit den so eingebrachten Hydroxylradikalen und werden durch erweiterte Oxi- dation sukzessive abgebaut und zumindest anteilig mineralisiert. Somit wird beispielsweise der Bildung schleimartiger und/oder fest auf den Oberflächen der Behälterbehandlungsma- schine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs haftender Biofilme entgegengewirkt.

Durch schrittweise Fragmentierung, Derivatisierung und Mineralisierung organischer Verbin- dungen werden Mikroorganismen nicht nur abgetötet sondern auch zu den einfacher zu ent- fernenden Zwischenprodukten und Endprodukten der erweiterten Oxidation abgebaut. Ferner wird Bakterien, Pilzen oder dergleichen Mikroorganismen Nahrung entzogen. Folglich ist eine umfassende Reduzierung und Entfernung unansehnlicher und unhygienischer Biofilme im In- neren der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs möglich.

Die erste Aufbereitungseinheit 9 dient somit einer maschinellen und insbesondere möglichst vollständigen Mineralisierung organischer Verschmutzungen durch erweiterte Oxidation in der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere im Tunnelpasteur.

Derartige organische Verschmutzungen können prinzipiell im gesamten Behandlungstunnel 2 aufgrund von Flaschenbruch oder einem anderweitigen Austreten abgefüllter Getränke auftre- ten. Beispielsweise können flüchtige Bestandteile der Getränke in der Behälterbehandlungs- maschine 1 und insbesondere im Tunnelpasteur nicht zuletzt wegen der vergleichsweise ho- hen Behandlungstemperaturen verdampfen und sich an den Innenwänden und/oder Installa tionen des Behandlungstunnels 2 niederschlagen. Im Behandlungstunnel 2 herrschen zudem je nach Behandlungszone gute klimatische Brutbedingungen für Mikroorganismen. Somit kön- nen sich Biofilme prinzipiell in vielen Bereichen des Behandlungstunnels 2 bilden. Betroffen von den organischen Verschmutzungen sind beispielsweise die Sammelwanne 8 sowie alle Rohrleitungen und Installationen, durch die mit Mikroorganismen kontaminiertes Prozesswas- ser 3 fließt.

Die Figur 1 zeigt schematisch die im unteren Bereich des Behandlungstunnels 2 ausgebildete Sammelwanne 8 für Prozesswasser 3 mit einem Sedimentationsbereich 8a, in dem sich klei- nere Fremdkörper, Schwebstoffe oder anderweitig unlösliche Verschmutzungen absetzen können, sowie eine zweite Aufbereitungseinheit 15 mit einer zweiten Dosiereinrichtung 16 zur Beimengung einer Hydroxylradikale enthaltenden Mineralisierungslösung 17 zum Abbau or- ganischer Verschmutzungen. Die Hydroxylradikale in der Mineralisierungslösung 17 werden vorzugsweise mittels nicht-pho- tochemischer Reaktion aus einem geeigneten Oxidationsmittel gewonnen. Denkbar sind aber auch photoreaktive Oxidationsmittel und/oder eine photochemische Erzeugung der Minerali- sierungslösung 17.

Die zweite Aufbereitungseinheit 15 ist vorzugsweise am Sedimentationsbereich 8a angeord- net zugunsten einer gleichmäßigen Durchmischung des Prozesswassers 3 und der dosierten Mineralisierungslösung 17. Über dem Sedimentationsbereich 8a ist beispielsweise ein her- kömmliches Sieb 18 zum Zurückhalten von Glassplittern oder anderweitigen größeren Fremd- körpern aus dem zu sammelnden Prozesswasser 3 angeordnet.

Auch die zweite Aufbereitungseinheit 15 dient einer maschinellen und insbesondere möglichst vollständigen Mineralisierung organischer Verschmutzungen durch erweiterte Oxidation in der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere im Tunnelpasteur.

Im gezeigten Beispiel ist die erste Aufbereitungseinheit 9 zur photochemischen Erzeugung von Hydroxylradikalen und deren Beimengung zu aufzubereitendem Prozesswasser 3 ausge- bildet, die zweite Aufbereitungseinheit 15 dagegen zur nicht-photochemischen Erzeugung und/oder Beimengung von Hydroxylradikalen zum Prozesswasser 3. Eine der beiden Aufbe- reitungseinheiten 9, 15 kann zur Durchführung der Mineralisierung organischer Verschmut- zungen bereits ausreichend sein.

Denn in beiden Fällen bewirken die so bereitgestellten Hydroxylradikale eine Umwandlung organischer Verschmutzungen, wie beispielsweise Mikroorganismen und/oder Nährstoffen für die Mikroorganismen, zumindest teilweise in mineralische Endprodukte. Diese mineralischen Endprodukte können sich beispielsweise im Sedimentationsbereich 8a des Sammelwanne 8 absetzen und sind in der Figur 1 schematisch und beispielhaft als mineralische Ablagerung 19 dargestellt. Solche mineralischen Ablagerungen 19 lassen sich vergleichsweise einfach aus der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere dem Tunnelpasteur mit seinen Instal- lationen und Rohrleitungen entfernen, im Gegensatz zu Biofilmen mit lebenden und/oder ab- getöteten Mikroorganismen, die aufgrund ihrer schleimartigen Konsistenz nur mit großen Auf- wand und/oder nur unvollständig entfernt werden können.

Beide Aufbereitungseinheiten 9, 15 können im Sinne der vorliegenden Erfindung somit auch als Mineralisierungseinheiten verstanden werden, um Mikroorganismen und daraus resultie- rende abgestorbene Biomasse abzubauen und möglichst vollständig in vergleichsweise ein- fach zu entfernende Zwischenprodukte und mineralische Endprodukte mit geringem Nährwert für Mikroorganismen umzuwandeln.

Im Vergleich zu herkömmlichen chemischen Reinigungsverfahren und/oder dem Auskochen von Behälterbehandlungsmaschinen 1 und insbesondere Tunnelpasteuren kann somit die Menge unansehnlicher und hygienisch bedenklicher Biofilme nachhaltig reduziert werden. Personalaufwand und Produktionsunterbrechungen für Reinigungszyklen lassen sich so er- heblich reduzieren.

Mit den Aufbereitungseinheiten (Mineralisierungseinheiten) 9, 15 und den Spritzdüsen 5, 7 lassen sich zudem die hygienisch relevanten Bereiche der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs über das Prozesswasser 3 weitgehend unabhängig vom Ort der Erzeugung und/oder Einbringung der Hydroxylradikale reinigen.

Die photochemische Erzeugung von Hydroxylradikalen wäre prinzipiell auch unabhängig von einer UV-Desinfektion/Filterung möglich, nämlich mit wenigstens einer separaten UV-Lampe (nicht dargestellt) im Aufbereitungskreislauf 6 und/oder im Behandlungstunnel 2. Auch dort könnten im Prozesswasser 3 gelöste photoreaktive Oxidationsmittel, wie beispielsweise H2O2, prinzipiell mittels UV-Lampen (nicht dargestellt) bestrahlt werden und dadurch gegebenenfalls auch direkt an der zu reinigenden Ort und Stelle zu mineralisierenden Hydroxylradikalen rea- gieren. Das einer photochemischen Reaktion zu Hydroxylradikalen zugrundeliegende photo- reaktive Oxidationsmittel könnte dann mit dem Prozesswasser 3 beispielsweise über den Be- handlungskreislauf 4 und die Spritzdüsen 5 ausgebracht und an geeigneter Stelle gezielt mit UV-Licht bestrahlt werden.

Die Figur 2 zeigt ein prinzipielles Reaktionsschema der erweiterten Oxidation mittels der Hyd- roxylradikale OH'. Beispielhaft ist die erweiterte Oxidation ausgehend von H2O2 und UV-Licht UV dargestellt. Demnach spaltet das UV-Licht UV zuerst H 2 0 2 -Moleküle in jeweils zwei Hyd- roxylradikale OH' auf.

Diese reagieren dann mit einer organischen Verschmutzung OV zu organischen Zwischenpro- dukten ZP, im Beispiel durch Fragmentierung der organischen Verschmutzung OV. Bei den Zwischenprodukten ZP kann es sich um unterschiedliche organische Moleküle handeln. Die organischen Zwischenprodukte ZP können dann in weiteren Reaktionen mit Hydroxylradi- kalen OH' zu einem oder mehreren mineralischen Endprodukten ME reagieren, beispielsweise unter Abspaltung von H2O2 und CO2.

Hierbei soll die Figur 2 lediglich schematisch vermitteln, welches Reaktionsschema der Mine- ralisierung der organischen Verschmutzungen OV zugrunde liegt. Die vorteilhafte Reinigungs- wirkung ergibt sich aus einer Kombination von Zwischenschritten und der abschließenden Re- aktion zu einem mineralischen Endprodukt ME. Nicht alle organische Verunreinigungen müs- sen demnach vollständig in ein mineralisches Endprodukt ME umgewandelt werden. Auch die organischen Zwischenprodukte ZP, die beispielsweise durch schematisch dargestellte Frag- mentierung und/oder durch Derivatisierung entstehen können, sind leichter zu entfernen als ursprünglich vorhandene organische Verschmutzungen OV und entziehen Mikroorganismen oder dergleichen Biomasse in der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere im T un- nelpasteur zudem Nahrung.

Hierbei ist die beispielhaft dargestellte photochemische Erzeugung der Hydroxylradikale OH' wegen der guten Handhabbarkeit von H2O2 im Bereich von Abfüllanlagen oder dergleichen Anlagen im Lebensmittelbereich und dem gut kontrollierbaren Einsatz von UV-Licht UV vor- teilhaft. Insbesondere die Kombination mit der Desinfektionswirkung des UV-Lichts UV auf das aufzubereitende Prozesswasser 3 ist für den Betrieb der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs besonders effizient. Zum einen kann die UV-Lampe 10 gleichzeitig sowohl zur Desinfektion des Prozesswassers 3 als auch zur Erzeugung der Hyd- roxylradikale OH' verwendet werden. Zum anderen verbessert sich durch den Abbau organi- scher Verschmutzungen OV die Effizienz der UV-Lampe 10 für die Desinfektion des Prozess- wassers 3.

Beide Prozesse, nämlich die UV-Desinfektion und die photochemische Erzeugung der Hydro- xylradikale OH', können während des laufenden Betriebs der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere des T unnelpasteurs durchgeführt werden, wobei durch die Verteilung des Prozesswassers 3 in der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere im Tunnel- pasteur auch eine umfassende Mineralisierung und damit Reduzierung von Biomasse in der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere im Tunnelpasteur gegeben ist. Hierfür eignen sich sowohl der Behandlungskreislauf 4 mit seinen Spritzdüsen 5 als auch der separate Aufbereitungskreislauf 6 mit seinen Spritzdüsen 7. Ebenso können wahlweise Auf- bereitungseinheiten (Mineralisierungseinheiten) 9, 15 mit photochemischer und/oder nicht- photochemischer Erzeugung und/oder Einbringung von Hydroxylradikalen zum Einsatz kom- men.

Beispielsweise kann die Mineralisierung organischer Verschmutzungen OV im laufenden Be- trieb wie folgt durchgeführt werden.

Die zu pasteurisierenden Getränkeflaschen werden laufend dem Behandlungstunnel 2 zuge- führt und auf wenigstens einem Behandlungsdeck kontinuierlich durch Behandlungszonen zur Erhitzung oder Kühlung der Getränkeflaschen gefördert. Hierbei werden sie mit dem geeignet temperierten Prozesswasser 3 berieselt. Das Prozesswasser 3 läuft durch die Decks und wird von der Sammelwanne 8 aufgefangen und ihrem Sedimentationsbereich 8a gesammelt. Von dort wird das mechanisch geklärte Prozesswasser 3 teilweise in den Aufbereitungskreislauf 6 und teilweise in den Behandlungskreislauf 4 abgezogen.

Im Aufbereitungskreislauf 6 wird Prozesswasser 3 in geeigneten zeitlichen Abständen oder kontinuierlich zur ersten Aufbereitungseinheit 9 gepumpt und von der UV-Lampe 10 bestrahlt. Im Zulaufbereich 14 zur UV-Lampe 10 wird dem Prozesswasser 3 das photoreaktive Oxidati- onsmittel 13, insbesondere H2O2, gezielt beigemengt und mit dem Prozesswasser 3 in den Bestrahlungsbereich der UV-Lampe 10 transportiert. Dort wird das Prozesswasser 3 mittels UV-Licht UV desinfiziert. Dabei werden Hydroxylradikale OH' aus dem photoreaktiven Oxida- tionsmittel 13 gebildet. Das derart aufbereitete und vorzugsweise ferner mechanisch gefilterte Prozesswasser 3 wird dann weiter zu den Spritzdüsen 7 gepumpt und von diesen im Behand- lungstunnel 2 verteilt.

Hierbei kann die UV-Desinfektion im Prinzip beliebig durch die photochemische Erzeugung von Hydroxylradikalen OH' im Prozesswasser 3 ergänzt werden. Beispielsweise könnten iden- tische oder fest gekoppelte Aufbereitungs- und Reinigungszyklen für beide Aufbereitungspro- zesse vorgegeben werden. Ebenso könnte eine Beimengung des photoreaktiven Oxidations- mittels 13 je nach tatsächlichem Bedarf oder Reinigungsplan der UV-Desinfektion gezielt zu- geschaltet werden. Im Bestrahlungstunnel 2 vorhandene organische Verschmutzungen OV werden den Hydroxyl- radikalen OH schließlich durch Benetzen mit dem derart aufbereiteten Prozesswasser 3 aus- gesetzt und folglich mittels Fragmentierung und/oder Derivatisierung zu organischen Zwi- schenprodukten ZP sowie zumindest teilweise zu wenigstens einem mineralisches Endpro- dukt ME abgebaut.

Die Zwischenprodukte ZP und die mineralischen Endprodukte ME der erweiterten Oxidation sind im Prozesswasser 3 prinzipiell löslich und/oder können von diesem mechanisch mitgeris- sen werden und könnten sich dann im Bereich der Sammelwanne 8 absetzen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche oder bedarfsorientierte Reinigung der Behälterbehandlungsmaschine 1 und insbesondere des Tunnelpasteurs 1 insgesamt während des laufenden Produktionsbe- triebs. Bewuchs mit Mikroorganismen oder darauf basierende Biofilme werden entfernt und/o- der unterdrückt.

Ergänzend oder alternativ kann eine insbesondere nicht-photochemisch erzeugte Mineralisie- rungslösung 17 mit Hydroxylradikalen OH vorzugsweise im Bereich der Sammelwanne 8 und insbesondere ihres Sedimentationsbereichs 8a dem Prozesswasser 3 dosiert beigemengt und so prinzipiell beliebig in Rohrleitungen und/oder dem Behandlungstunnel 2 verteilt werden.

Somit lässt sich die Mineralisierung organischer Verschmutzungen OV insbesondere unter Reduzierung oder gar Vermeidung von Bewuchs mit Mikroorganismen effizient mit wenigstens einer der Aufbereitungseinheiten (Mineralisierungseinheiten) 9, 15 durchführen. Diese könn- ten je nach apparativer Voraussetzung an bestehenden Tunnelpasteuren, Tunnelrückkühlern und/oder Tunnelwärmern auch nachgerüstet werden.