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Patent Searching and Data


Title:
COVERING SYSTEM FOR NOISE DAMPING OF BUILDING WALLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/133738
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a covering system (10) for noise damping of walls (20) or ceilings in buildings with a multi-layer composition of at least two layers of different materials with a damping layer (1) adjacent to the wall (20) or ceiling consisting of a plurality of individual panels (3) or sheets of an acoustic damping material arranged next to one another and with an overlying covering layer (2) that covers the panels (3) or sheets, wherein the damping layer (1) and the covering layer (2) are each made of non-rigid materials with sound-absorbing damping properties and wherein the covering layer (2) has a low thickness of 20% or less of the thickness of the damping layer (1), wherein acoustic damping means (2.1) are provided for closing joints (4) between the panels (3) or sheets of the damping layer (1) and wherein the covering layer (2) is provided on the damping layer (1) across a surface of the wall (20) or ceiling to be acoustically damped, without interruption and overlapping joints (4) for continuous, uniform sound absorption.

Inventors:
STEHLING HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/087351
Publication Date:
June 27, 2024
Filing Date:
December 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
CELLOFOAM GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E04B1/84; E04B1/86; E04B9/00; E04F13/08
Foreign References:
DE202004016601U12005-02-03
EP2369079A22011-09-28
US20100170745A12010-07-08
Attorney, Agent or Firm:
RINGS, Rolf (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Belagssystem (10) zur Geräuschdämpfung von Wänden (20) oder Decken in Gebäuden mit einer mehrschichtigen Zusammensetzung von mindestens zwei Lagen unterschiedlicher Materialien mit einer an der Wand (20) oder Decke angrenzenden Dämpfschicht (1) aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten einzelnen Platten (3) oder Bahnen aus einem Akustikdämpfstoff und mit einer darüberliegenden Deckschicht (2), welche die Platten (3) oder Bahnen überdeckt, wobei die Dämpfschicht (1) und die Deckschicht (2) jeweils aus nichtsteifen Materialen mit schallabsorbierender Dämpfeigenschaft realisiert sind und wobei die Deckschicht (2) eine geringere Dicke von 20% oder weniger der Dicke der Dämpfschicht (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass akustisch dämpfende Mittel (2.1) zum Verschließen von Fugen (4) zwischen den Platten (3) oder Bahnen der Dämpfschicht (1) vorgesehen sind und dass die Deckschicht (2) auf der Dämpfschicht (1) über eine akustisch zu dämpfende Fläche der Wand (20) oder Decke hinweg unterbrechungslos und Fugen (4) übergreifend zur durchgängigen, einheitlichen Schallabsorption vorgesehen ist.

2. Belagssystem (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (2.1) zum Verschließen der Fugen (4) und/oder das Material (2.2) der Deckschicht (2) aus einem in flüssigem oder pastösem Zustand auftragbaren Material nach Art einer Flüssigtapete gebildet sind.

3. Belagssystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Platten (3) oder Bahnen der Dämpfschicht (1 ) aus einem elastisch verformbaren, offenporigen Material mit schallabsorbierender Eigenschaft, insbesondere aus einem Vliesmaterial, einem Akustikschaum oder einer Kombination davon, gebildet sind.

4. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (2.1) zum Verschließen der Fugen (4) gleichermaßen durch das Material (2.2) der Deckschicht (2) selbst gebildet sind.

5. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Dämpfschicht (1) als auch die Deckschicht (2) im Wesentlichen wasserdampfdurchlässig sind.

6. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Materials (2.2) der Deckschicht (2) höher ist als die Dichte des Materials der Dämpfschicht (1).

7. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Dämpfschicht (1) eine Wärmedämmeigenschaft mit einer Wärmeleitfähigkeit insbesondere im Bereich von mindestens 0,038 bis 0,040 W/mK aufweist.

8. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (3) der Dämpfschicht (1) einen Akustikschaum, insbesondere einen Melaminschaumstoff, mit einer Dichte von < 8 kg/m3 umfassen.

9. Belagssystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (3) der Dämpfschicht (1) ein Vlies mit einer Dichte von £ 10-30 kg/m3 umfassen.

10. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Dämpfschicht (1) und der Deckschicht (2) eine Grundierung (6) in Form einer weiteren Schicht, insbesondere eine wasserdampfdurchlässige Grundierung, vorgesehen ist.

11 . Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (3) oder Bahnen mindestens einseitig angepasst sind, mit wasserbasierten Montageklebern (5) an Wänden (20) oder Decken befestigt zu werden.

12. Belagssystem (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Deckschicht (2) aus einem flammenhemmenden Material besteht oder mit brandhemmenden Zusätzen, insbesondere Melaminpulver oder Ammoniumpolyphosphaten, versehen ist.

Description:
Belagssystem zur Geräuschdämpfung von Gebäudewänden

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Belagssystem zur Geräuschdämpfung von Wänden oder Decken in Gebäuden zur Reduzierung von Geräuschen im Sinne eines Schallschutzes oder akustischer Optimierung. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solch ein Belagssystem, bei welchem mindestens zwei Lagen unterschiedlicher Materialien verwendet werden, um mit einer mehrschichtigen Zusammensetzung die Reduzierung oder Eliminierung von störenden Geräuschen und die damit einhergehende verbesserte Akustik in Gebäuderäumen zu erreichen.

Für die Zwecke einer Geräuschdämpfung und Schallschutzoptimierung sind im Stand der Technik verschiedene Systeme vorgeschlagen worden, welche auf Materialien mit schalldämpfenden Eigenschaften beruhen: Um großflächig Wände oder Decken von Gebäuden akustisch zu dämpfen, wurden beispielsweise steife und harte Akustikplatten aus offenporigen Materialien eingesetzt. Die im Stand der Technik verwendeten Materialien solcher Akustikwandteile umfassen zum Beispiel Platten aus einem Blähglas oder steife, aus geschäumten Materialien oder natürlichen Materialien, wie z. B. Hanffasern, hergestellte Platten. Diese Platten werden in der entsprechenden Form der akustisch zu behandelnden Wand zugeschnitten und dann mit Klebern oder ähnlichem an den Wänden befestigt. Die Verarbeitung und die Verwendung derartiger steifer Akustikdämpfplatten haben jedoch im Hinblick auf die Flexibilität der Anwendung, der Verarbeitung und der Kosten erhebliche Nachteile. Die steifen Platten zur Schalldämpfung müssen aufwendig zugesägt und zugeschnitten werden. Zudem sind in der Regel Fachleute für die Anbringung derartiger Schallschutzplatten aus steifen Dämpfmaterialien für die akustische Dämpfung von Gebäudewänden erforderlich. Nicht zuletzt sind die Kosten der Herstellung von Blähglasplatten sowie der Verarbeitung der speziellen, auf diese aufgebrachten notwendigen Verputzmaterialien relativ hoch.

Es ist ferner im Stand der Technik bekannt, Schallschutzelemente aus einem offenzelligen oder offenporigen Schaummaterial im Sinne eines Akustikschaums zu verwenden, welche auf den Untergrund angeklebt werden. Dabei besteht jedoch das Problem dahingehend, dass die optische und architektonisch erforderliche Weiterbearbeitung derartiger Schallschutzelemente schwierig ist. Eine Tapezierung oder Weiterverarbeitung der Außenseite solcher Schaumstoffschallschutzelemente ist nur mit erheblichem Aufwand möglich, da das Aufträgen von Tapezierkleister oder ähnlichem in der Regel nicht möglich ist. Auch entstehen dabei unerwünschte Nuten oder Zwischenräume zwischen den einzelnen nebeneinander angebrachten Elementen.

Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein demgegenüber verbessertes Belagssystem zur Geräuschdämpfung von Wänden oder Decken von Gebäuden mit einer mehrschichtigen Zusammensetzung von mindestens zwei Lagen vorzusehen, welches in der Flexibilität der Anwendung verbessert ist, eine leichtere Verarbeitung auch durch nichtfachmännisches Personal ermöglicht und eine optimierte Schalldämpfung zusammen mit einer verbesserten raumklimatischen Situation ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit einem Belagssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Erfindungsgemäß wird ein Belagssystem zur Geräuschdämpfung von Wänden oder Decken in Gebäuden mit einer mehrschichtigen Zusammensetzung von mindestens zwei Lagen unterschiedlicher Materialien vorgesehen, mit einer an der Wand oder Decke angrenzenden Dämpfschicht aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten einzelnen Platten oder Bahnen aus einem Akustikdämpfstoff und mit einer darüberliegenden Deckschicht, welche die Platten überdeckt, wobei die Dämpfschicht und die Deckschicht jeweils aus nichtsteifen Materialien mit schallabsorbierender Dämpfeigenschaft realisiert sind und wobei die Deckschicht eine Dicke von 20 % oder weniger der Dicke der Dämpfschicht aufweist, wobei das Belagssystem dadurch gekennzeichnet ist, dass akustisch dämpfende Mittel zum Verschließen von Fugen zwischen den Platten oder Bahnen der Dämpfschicht vorgesehen sind und dass die Deckschicht auf der Dämpfschicht über eine akustisch zu dämpfende Fläche der Wand oder Decke hinweg unterbrechungslos und fugenübergreifend zur durchgängigen, einheitlichen Schallabsorption vorgesehen ist. Das erfindungsgemäße Belagssystem zur Geräuschdämpfung umfasst somit mindestens zwei unterschiedliche Lagen oder Schichten von sich unterscheidenden Materialien mit jeweils einer akustischen Schalldämpfeigenschaft: Zum einen wird eine grundlegende und an der Wand oder Decke direkt oder indirekt angebrachte Dämpfschicht vorgesehen, die aus einzelnen, d. h. diskreten Platten oder Bahnen realisiert ist, welche je nach Bedarf zugeschnitten und an der Wand angebracht werden können. Zum anderen wird eine auf der Außenseite dann darüberliegende Deckschicht vorgesehen, die ebenfalls aus einem akustischen Dämpfmaterial realisiert ist, wobei sowohl die Deckschicht als auch die Basisschicht oder Dämpfschicht aus einem nichtsteifen Material jeweils realisiert sind und wobei die Deckschicht eine geringere Dicke von 20 % oder weniger der Dicke der Dämpfschicht aufweist. Die beiden Materialien der jeweiligen Dämpfschicht und Deckschicht des Belagssystems sind aus akustisch wirksamen, nichtsteifen, also biegbaren Materialien jeweils hergestellt, wobei zum Verschließen von Zwischenräumen oder Fugen, welche durch die einzelnen Platten oder einzelnen Bahnen der Dämpfschicht entstehen können, ebenfalls ein akustisch dämpfendes Mittel vorgesehen ist. Die Fugen sind somit erfindungsgemäß ebenfalls vollständig durch ein akustisch wirksames Material verschlossen und bilden somit zusammen mit der nach der Außenseite hin flächenübergreifend durchgängig - also unterbrechungslos - vorgesehenen Deckschicht eine akustisch vollständig uniforme Belegung der Wand oder Decke in einem Gebäude. Und zwar dies sowohl an der sichtbaren Außenseite des Belagssystems als auch in dessen Innerem.

Die flächenübergreifende Abdeckung der Platten oder Bahnen der Dämpfschicht erfolgt mittels eines speziellen, akustisch wirksamen Materials der Deckschicht, welches vorzugsweise eine Dicke oder geringere Dicke von etwa 20 % der Dicke der Grundschicht oder Dämpfschicht aufweist. Mit solch einer Maßnahme lässt sich ein einfach zu verarbeitendes Belagssystem zur sehr wirksamen Geräuschdämpfung im Innenausbau von Gebäuden bereitstellen’. Die nichtsteifen flexiblen oder biegsamen Materialbahnen oder - platten aus Schaumstoff, Vliesmaterialien, einer Kombination aus Vlies und Akustikschaum oder ähnlichem können zunächst einfach ohne spezielle Fachkenntnisse auf den Untergrund der Wand oder Decke mit entsprechenden Verbindungsmaßnahmen wie Klebern oder dergleichen aufgebracht und befestigt werden. Anschließend werden die dabei entstehenden Fugen noch erfindungsgemäß mit einem ebenfalls schallakustisch wirksamen Mittel und dazu mittels einer Deckschicht durchgängig flächig verschlossen, so dass eine durchgängig ebene äußere Oberfläche des akustisch wirksamen Belagssystems entsteht. Die darunterliegende Dämpfschicht bildet zusammen mit der Deckschicht eine daneben weiter wirksame akustische Schallabsorption für den Innenraum ebenso wie für andere Anwendungen, bei welchen ein nach außen dringender Schall reduziert werden soll. Durch die flächendeckende Abdeckung der Fugen mittels der Deckschicht kann mit der Erfindung ein einheitliches, völlig fugenloses und harmonisches Erscheinungsbild erzeugt werden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zum Verschließen der Fugen zwischen den Platten des Materials der Dämpfschicht und/oder das Material der Deckschicht aus einem in flüssigem oder pastösem Zustand auftragbaren Material nach Art einer Flüssigtapete gebildet. Die auf der Wand angebrachte Dämpfschicht kann somit aus diskreten oder einzelnen Platten oder Bahnen realisiert sein, während die darüberliegende Deckschicht und/oder das Mittel zum Verschließen der Fugen zwischen den Platten aus einem zumindest ursprünglich flüssigen oder pastösen Material einfach darüber aufgetragen werden kann, welches sich dann nach dem Austrocknen verfestigt, jedoch weiterhin biegsam, also nichtsteif bleibt. Die Verarbeitung ist damit deutlich vereinfacht. Die nichtsteifen Platten der Dämpfschicht werden entsprechend der jeweiligen zu behandelnden Fläche zugeschnitten und aufgebracht bzw. aufgeklebt. Anschließend wird darüber eine zweite, ebenfalls akustisch wirksame Deckschicht aufgetragen, die im Ursprungszustand, d. h. im bei der Verarbeitung vorgesehenen Zustand, zunächst flüssig oder pastös ist. Dadurch kann diese Deckschicht einfach nach Art einer Flüssigtapete aufgetragen und gleichmäßig verstrichen werden, wobei sämtliche Fugen ausgefüllt werden, so dass dann im Ergebnis eine unterbrechungslose äußere optisch ansehnliche Fläche an der Außenseite erzeugt wird und die akustische Dämpfung sowohl in dem Bereich zwischen den einzelnen Platten als auch an den Platten selbst erhalten bleibt oder sogar noch weiter verbessert wird. Auf diese Weise wird ein verbessertes und leichter zu verarbeitendes akustisches Belagssystem für Wände oder Decken von Gebäuden bereitgestellt, welches auch je nach Bedarf an die jeweiligen Anforderungen hinsichtlich der Form und der Stärke der akustischen Dämpfung und an andere Eigenschaften, wie z. B. eine Wärmedämmung etc., optimiert angepasst werden kann. Dies ist erfindungsgemäß nun mit einem vergleichsweise einfach anzuwendenden und ohne Fachkenntnisse aufzutragenden System eines akustischen Dämpfbelags mit mehreren Lagen möglich, welcher aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien besteht und entsprechend leichter als die bisherigen steifen Akustikdämpfplatten zum Beispiel aus Blähglas oder Hanffasern zu verarbeiten ist.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die einzelnen Platten der Dämpfschicht aus einem elastisch verformbaren offenporigen Material mit schaliabsorbierender Eigenschaft, insbesondere aus einem Vliesmaterial oder einem Akustikschaum wie zum Beispiel einem Melaminschaumstoff oder einer Kombination davon gebildet. Die Dämpfschicht besteht somit erfindungsgemäß aus einem nichtsteifen Material in Form von einzelnen Platten oder Bahnen, welches ein elastisch verformbares, offenporiges Material mit schallabsorbierender Eigenschaft ist. Unter nichtsteifen Materialien sind vorliegend insbesondere solche Materialien zu verstehen, welche keine Eigensteifigkeit in dem Sinne haben, dass sie nicht nachgiebig oder biegsam sind, wie z. B. die im Stand der Technik verwendeten harten Akustikplatten aus Blähglas oder Hanffasern, welche zwar ebenfalls offenporige und akustisch wirksame Platten sind, jedoch in der Herstellung, Verarbeitung und Effektivität erhebliche Nachteile haben. Die erfindungsgemäßen Platten oder Bahnen der Dämpfschicht sind beispielsweise aus nachgiebigem Vliesmaterial aus natürlichen oder künstlichen Vliesstoffen oder Fasern hergestellt, die eine relativ gute akustische Dämpfeigenschaft haben. Alternativ können die elastisch verformbaren, offenporigen Platten oder Bahnen der Dämpfschicht auch aus einem sogenannten nichtsteifen Akustikschaum oder einer Kombination aus Vlies- und Schaummaterialien hergestellt sein. Die Symbiose aus offenporigen, nichtsteifen Platten oder Bahnen der Dämpfschicht mit einer darüberliegenden, ebenfalls akustisch wirkenden, jedoch fugenübergreifend aufgetragenen oder aufliegenden Deckschicht hat sich als besonders wirksam erwiesen, da mit den unterschiedlichen akustischen Dämpfeigenschaften beider Schichten entsprechend die Raumakustik weiter gegenüber herkömmlichen derartigen Akustikdämpfsystemen verbessert werden kann.

Mit dem so gebildeten Belagssystem können sowohl neu gebaute Gebäude als auch schon bestehende Gebäuderäume ausgestattet werden. Eine sehr effektive Geräuschdämpfung mit relativ einfachen Mitteln und relativ geringen Auftragsdicken ist somit ermöglicht. Bei den bisher bekannten, aus steifen Materialien bestehenden Akustikdämpfplatten wie Blähglasplatten war immer eine relativ dicke Auftragsschicht von > 10 mm in der Regel systembedingt erforderlich. Mit dem erfindungsgemäßen Belagssystem können nun mit geringeren Dicken individuell auch angepasste akustische Dämpfeigenschaften in den Räumen erzeugt werden aufgrund der Kombination von zwei unterschiedlichen, jedoch jeweils akustisch wirksamen Materialien in der grundlegenden Dämpfschicht aus Vliesstoffen oder Akustikschaum und der darüberliegenden, ebenfalls mit akustisch dämpfenden Eigenschaften versehenen Deckschicht. Beim erfindungsgemäßen neuen Belagssystem werden sowohl die Fugen als auch die gesamte Oberfläche einheitlich durchgängig im Sinne einer quasi unsichtbaren und optisch nicht hervortretenden Schalldämpfung mit der Deckschicht versehen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zum Verschließen der Fugen gleichermaßen durch das Material der Deckschicht selbst gebildet. Dies bedeutet, dass die Fugen oder Lücken zwischen den einzelnen separaten Platten oder Bahnen der Dämpfschicht mit einem Material aufgefüllt sind, welches dem Material der Deckschicht insgesamt entspricht. Die Deckschicht erstreckt sich somit nicht nur an den Außenflächen der Platten in der Dämpfschicht, sondern dringt bei dieser Ausführungsform der Erfindung auch in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Platten ein und verschließt diese mit der entsprechenden zusätzlichen akustischen Optimierung des Gebäuderaums wegen des Fehlens von nichtgedämpften Räumen im Material. Für einen grundsätzlichen Aufbau des erfindungsgemäßen Belagssystems sind somit im Wesentlichen nur zwei Schichten von verschiedenen Materialien erforderlich, nämlich einerseits die Anbringung der Platten der Dämpfschicht an der Wand oder der Decke des Gebäudes und daran anschließend das Aufträgen der Deckschicht und der Fugenmaterialschicht, welche aus dem gleichen zweiten Material bestehen, beispielsweise aus einer Art Flüssigtapete auf Basis von Baumwolle oder anderen künstlichen oder natürlichen Zusammensetzungen zur flüssigen Verarbeitung. Die Verarbeitung und Anbringung des Belagssystems zur Geräuschdämpfung an Wänden oder Decken gemäß der Erfindung ist damit deutlich vereinfacht. Auch Nichtfachkräfte können ohne Probleme die entsprechenden Elemente, nämlich die Platten der Dämpfschicht, an der Wand anbringen und anschließend beispielsweise eine pastöse oder im ursprünglichen Zustand flüssige Deckschicht auf die Außenseite auftragen, indem sie auch in den Zwischenräumen und Fugen zwischen den Platten mit eingebracht wird. Im Endergebnis ergibt sich eine durchgängig innen wie außen uniforme und gleichmäßig glatte äußere Gestalt und schallwirksame Innenstruktur des Belagssystems, welche im Inneren aus zwei jeweils akustisch wirksamen Materialien besteht, so dass die einzelnen Dämpfungseffekte je nach Raum auch durch die Kombination unterschiedlicher Materialwahl für die Deckschicht und die Dämpfschicht jeweils optimiert werden können.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind sowohl die Dämpfschicht als auch die Deckschicht im Wesentlichen wasserdampfdurchlässig. Weder die Dämpfschicht noch die Deckschicht haben somit eine Dampfsperre oder -schicht, welche ein Hindurchdringen von Wasserdampf behindert. Im Stand der Technik wurden teilweise akustisch wirksame Platten für die Tapezierung von Räumen als Grundlage verwendet, die mit einer extra wasserundurchlässigen Verbindungsschicht versehen waren, damit konventionelle Tapeten für die Auskleidung der Wände anschließend aufgebracht werden können. Solche wasserundurchlässigen Schichten behindern jedoch das Hindurchgehen von Feuchtigkeit und führen letztendlich zu Nachteilen hinsichtlich der Raumklimatisierung, zur Ansammlung von Kondenswasser oder gar zu Schimmelbildung. Mit dem erfindungsgemäßen Belagssystem kann Wasserdampf sowohl durch die Deckschicht als auch durch die Dämpfschicht hindurchgehen, so dass Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit ausgeglichen werden können und eine unerkannte schädliche Ansammlung von Feuchtigkeit zwischen dem Belagssystem und der Wand selbst oder der Decke effektiv vermieden werden kann.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichte des Materials der Deckschicht höher als die Dichte des Materials der Dämpfschicht. Als Dämpfschicht kann somit eine relativ nachgiebige oder elastisch verformbare Materialschicht aus Platten oder Bahnen verwendet werden, die eine relativ hohe akustische Dämpfwirkung aufweist. An der zum Raum hin liegenden Außenseite des Belagssystems, nämlich der Seite der Deckschicht dagegen wird für diese ein nichtsteifes Material mit demgegenüber höherer Dichte verwendet, um hier eine ausreichende Festigkeit der Wand insgesamt nach Aufbringung des Belagssystems zu haben. Beispielsweise kann die Dämpfschicht mit einem Material in einer Dichte von 10 bis 30 kg/m 3 in Form eines Vliesmaterials aus Platten oder Bahnen vorgesehen sein oder in Form eines Melaminschaumstoffs in Form von einzelnen Platten der Dämpfschicht mit einer Dichte von beispielsweise 5 bis 8 kg/m 3 . Auch die Deckschicht ist weiter insgesamt nichtsteif gebildet, also biegsam. Mit solch einer Kombination von unterschiedlich dichten Materialien in der Dämpfschicht einerseits und der Deckschicht andererseits können ebenfalls gemäß der Erfindung die akustischen Wirkungen der Dämpfung gezielt je nach Bedarf und je nach Verwendung eines Raumes eingestellt werden, beispielsweise optimiert auf die Dämpfung von Gesprächen oder eine erhöhte akustische Dämpfung bei anderen Geräuschquellen oder bestimmten Frequenzbereichen. Auch lassen sich so beispielsweise unterschiedliche Eigenschaften der Schalldämpfung an den Wänden und/oder Decken je nach Bedarf und nach Nutzung des Raums entsprechend einstellen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens die Dämpfschicht eine Wärmedämmeigenschaft mit einer Wärmeleitfähigkeit insbesondere im Bereich von mindestens 0,038 bis 0,040 W/mK auf. Auf diese Weise lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Belagssystem neben der akustischen Dämpfung auch zusätzlich ohne weitere Lagen oder Materialien Wärmedämmeigenschaften oder klimatische Aspekte mit einbeziehen durch eine entsprechende Materialwahl der mindestens zwei Materiallagen, nämlich der Dämpfschicht und der Deckschicht.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Dämpfschicht einen Akustikschaum, insbesondere einen Melaminschaumstoff, mit einer Dichte von < 8 kg/m 3 . Alternativ hierzu umfasst die Dämpfschicht ein Vliesmaterial, beispielsweise in Form von Platten oder in Form von Bahnen als ursprüngliches Rollmaterial, mit einer Dichte von £ 10-30 kg/m 3 . Erfindungsgemäß kann die Dämpfschicht insbesondere in Dicken von 10 bis 20 mm vorgesehen sein. Sie kann aber auch Dicken unter 10 mm oder über 20 mm aufweisen (gemessen nach der Norm für Dickenmessung Vliese DIN EN ISO 9073-2 mit Messfläche 10 x 10 cm). Vliese im Sinne der Erfindung sind vorzugsweise Volumenvliese mit einer Dicke von größer 5 mm auf Polyesterbasis oder Mischungen aus Polyester und Baumwolle. Als Akustikschaum werden vorzugsweise Schäume auf Melaminharzbasis eingesetzt. Alternativ dazu gelangen auch Schäume auf Basis von Polyurethan als Bahnen oder Platten der Dämpfschicht im erfindungsgemäßen Belagssystem zur Geräuschdämpfung zur Anwendung.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Dämpfschicht und der Deckschicht eine Grundierung in Form einer weiteren Schicht vorgesehen, insbesondere eine wasserdampfdurchlässige Grundierung. Die Grundierung hat den Vorteil, dass eine größere Auswahlmöglichkeit für Materialien der darüber angebrachten Deckschicht und das Dämpfmaterial in den Fugen besteht. Insbesondere ist es damit möglich, beispielsweise auch Deckschichten an Akustikschaum-Dämpfschichten anzubringen, welche ansonsten ohne eine Grundierung als Zwischenschicht oder Kopplungsschicht nicht eingesetzt werden könnten. Die Verwendung von verschiedenen Formen von beispielsweise Flüssigtapeten oder auch anderen Deckmaterialien als Deckschicht ist somit ermöglicht. Es können somit auch Flüssigtapeten beispielsweise auf Baumwollbasis eingesetzt werden, die aufgrund der Grundierung auf den Platten der Dämpfschicht sicher an dem Material der Dämpfschicht langfristig anhaften. Als eine Grundierung können dabei insbesondere wasserdampfdurchlässige Formen von Grundierungen verwendet werden, die als dünne Belagsschicht beispielsweise durch Aufstreichen oder Aufspachteln aufgebracht werden können. Eine Grundierung kann zum Beispiel auch aus optischen Gründen eingesetzt werden, um bei relativ dünnen Deckschichten ein Durchscheinen von den Fugen oder dem Material der Dämpfschicht zu unterbinden. Ein beispielsweise einheitlicher weißer Farbeindruck an der Außenseite kann mittels verschiedener Arten von Grundierungen hervorgerufen werden. Eine Grundierung auf natürlicher Basis mittels Sand und Kalk, insbesondere Muschelkalk, ist für das Belagssystem nach der Erfindung bevorzugt. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Platten oder Bahnen der Dämpfschicht mindestens einseitig angepasst, um mit wasserbasierten Montageklebern oder Klebemitteln an Wänden oder Decken des Gebäudes befestigt zu werden. Mit dieser Maßnahme ist es möglich, die als Dämpfschicht verwendeten Platten einfach mit einem wasserbasierten Montagekleber oder -kleister an den Wänden nach entsprechendem Zuschnitt flächendeckend anzubringen, beispielsweise mittels eines herkömmlichen konventionellen Tapetenkleisters oder anderen wasserbasierten Wandklebern. Damit ist die Verarbeitung und die Verwendung des akustisch dämpfenden Belagssystems gemäß der Erfindung deutlich vereinfacht gegenüber herkömmlichen derartigen Akustikdämpfsystemen, welche zumeist Spezialkleber und Fachleute zum Montieren erfordern.

Weitere Vorteile, Merkmale und Aspekte der Erfindung werden im Folgenden mehr im Detail anhand von mehreren Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren der Zeichnungen beschrieben werden. Die Figuren der Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Belagssystems mit Platten der Dämpfschicht aus einem Akustikschaum;

Fig. 2 eine perspektivische, teilweise auseinandergezogene Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Belagssystems mit abgesetzter Deckschicht und einer Dämpfschicht aus einem Vliesmaterial;

Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Belagssystems mit Akustikschaum als Dämpfschicht; und

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Belagssystems mit einer teilweise aufgerissenen Deckschicht und einer Dämpfschicht aus länglichen Bahnen aus einem Vliesmaterial.

Das erfindungsgemäße Belagssystem 10 zur Geräuschdämpfung in Räumen von Gebäuden umfasst in seiner einfachsten Ausgestaltung wie in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt im Wesentlichen mindestens zwei unterschiedliche Schichten oder Materiallagen, nämlich zum einen eine auf der Wand 20 oder Decke angebrachte Dämpfschicht 1 und eine darüberliegend, nämlich an der Außenseite (Sichtseite) angebrachte Deckschicht 2, welche jeweils aus verschiedenen Materialien mit einer schallabsorbierenden Dämpfeigenschaft gebildet sind. Die Dämpfschicht 1 besteht aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten einzelnen Platten 3 oder Bahnen, welche aus einem Akustikdämpfstoff gebildet sind und weiche über beispielsweise Wandkleber 5, Tapetenkleister oder ähnliche wasserbasierte Montagekleber an der Wand 20 angebracht werden können (vgl. Fig. 2). Die anschließend auf die Platten 3 der Dämpfschicht 1 aufgebrachte zweite Lage der Deckschicht 2 ist ebenfalls aus einem schallabsorbierenden Material mit akustisch dämpfenden Eigenschaften realisiert und weist eine gegenüber der Dämpfschicht 1 geringere Dicke von etwa 20 % oder weniger der Dicke der Dämpfschicht 1 aus Platten 5 weniger auf. Die Deckschicht 2 ist in solch einer Form und Eigenschaft vorgesehen, dass sie die Dämpfschicht 1 über die gesamte akustisch zu dämpfende Fläche der Wand oder Decke flächenübergreifend vorgesehen ist und eine durchgängige, auch über Fugen 4 zwischen den Platten 3 hinweggehende Abdeckung der darunterliegenden Platten 3 der Dämpfschicht 1 bildet. Das Belagssystem 10 weist ferner Mittel 2.1 zum speziellen, auch akustisch isolierten Verschließen der Fugen 4 zwischen den einzelnen Platten 3 oder Bahnen der Dämpfschicht 1 auf. Diese Mittel 2.1 sind ebenfalls akustisch dämpfend gebildet, so dass eine vollständig im Inneren wie zur sichtbaren Außenseite hin geschlossene, mehrschichtige Zusammensetzung des Belagssystems 10 letztendlich gebildet wird, die eine effektive akustische Geräuschdämpfung von Innenräumen in Gebäuden ohne die Nachteile von konventionellen derartigen Systemen erlaubt.

Bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist als Dämpfschicht 1 eine Mehrzahl von aus Akustikschaum gebildeten Platten 3 vorgesehen, welche so an einer Wand 20 oder Decke angebracht werden, dass zwischen ihnen Fugen 4 oder Zwischenräume entstehen können. Um die Fugen 4 und Zwischenräume vollständig auch akustisch wirkungsvoll zu verschließen, sind nach der Erfindung spezielle Materialien bzw. Mittel 2.1 zum Verschließen der Fugen 4 vorgesehen. Diese Mittel 2.1 können sowohl separat von dem Material 2.2 der Deckschicht 2 als auch aus dem gleichen Material 2.2 der Deckschicht 2 gebildet sein. In dem gezeigten Beispiel der Fig. 1 ist die Deckschicht 2 beispielsweise in Form einer Art Flüssigtapete auf Basis von Baumwolle oder anderen natürlichen Materialien auf die zuvor angebrachten Platten 3 der Dämpfschicht 1 aufgetragen, und zwar in solch einer Form, dass das Material 2.2 der Deckschicht 2 auch die Fugen 4 zwischen den Platten 3 als Mittel 2.1 zum akustischen Dämpfen und Verschließen der Fugen 4 ausfüllt. Damit wird letztendlich eine akustisch hochwirksame mehrlagige Konstruktion mit dem Belagssystem 10 gemäß der Erfindung bereitgestellt.

Die Platten 3 der Dämpfschicht 1 aus Akustikschaum können beispielsweise in Form von nichtsteifen Melaminschaumstoffplatten realisiert sein. Die Dämpfschicht 1 und auch die Deckschicht 2 sind in der Dicke und Materialwahl so aufeinander abgestimmt, dass sie zusammen eine hochwirksame Geräuschdämpfung für im Innenraum auftretende Geräusche bieten und dennoch leicht zu verarbeiten und einzusetzen sind. Die Platten 3 können beispielsweise mit einfachem wasserbasiertem Tapetenkleister 5 an Wänden 20 oder Decken angebracht werden (vgl. Fig. 2). Die Flüssigtapete als Deckschicht 2 kann anschließend ebenfalls über entsprechende einfache Arbeitsschritte aufgetragen werden und gleichzeitig zum Verschließen der Fugen 4 mit dem Material 2.1 , 2.2 der Deckschicht 2 dienen. Anschließend bietet das so gebildete Belagssystem 10 gemäß der Erfindung, wie es in einem zweiten Beispiel in der Perspektivansicht der Fig. 2 mit einem Vliesmaterial der Dämpfschicht 1 gezeigt ist, eine vollständig auch optisch verschlossene äußere Fläche, die keine Zwischenräume mehr zwischen einzelnen Akustikplatten aus steifem Material hat, wie es im Stand der Technik häufig der Fall war. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind die Platten 3 der Dämpfschicht 1 aus einem Vliesmaterial gebildet. Dabei werden erfindungsgemäß Platten 3 oder Bahnen aus einem Vlies Werkstoff, wie z. B. Vliese auf Polyesterbasis oder Mischungen aus Polyester und Baumwolle in Dicken von etwa 10 mm bis 20 mm, eingesetzt.

Die Montage der Platten 3 an den Wänden 20 oder Decken kann wie in Fig. 2 veranschaulicht über ein Klebemittel wie einen wasserbasierten Montagekleber 5 oder einen konventionellen Tapetenkleister oder ähnliches erfolgen. Zwischen der in der Fig. 2 in auseinandergezogener Form dargestellten Deckschicht 2 und der Dämpfschicht 1 kann auf optionale Art und Weise auch eine Grundierung 6 als weitere Lage oder Schicht vorgesehen werden. Mit solch einer Grundierung 6 können noch weitere unterschiedliche Formen von Materialien für die Deckschicht 2 eingesetzt werden. Das Material 2.2 der Deckschicht 2 kann gleich sein wie dasjenige in den Fugen 4 als Mittel 2.1 zum Verschließen und akustischen Dämpfen der Fugen 4. Alternativ kann in den Fugen 4 auch ein anderes akustisch dämpfend wirkendes Material 2.1 gegenüber dem Material 2.2 der Deckschicht 2 eingesetzt werden, beispielsweise in Form von ursprünglich flüssigen oder viskosen Stoffen oder in Form von Streifen aus Akustikschaum oder Vlies.

Als Grundierung kommen herkömmliche Grundierungen für die Anwendung von beispielsweise Flüssigtapeten in Frage. Erfindungsgemäß wird eine Grundierung auf Basis von natürlichen Materialien eingesetzt, insbesondere auf Basis einer Kombination von Sand und Kalk, vorzugsweise Muschelkalk. Hierdurch wird eine helle Farbgebung für zum Beispiel weiße Wände oder Decken ermöglicht, da ein Durchscheinen der Fugen und Dämpfschicht verhindert wird. Dennoch ist eine wasserdampfdurchlässige Form des Systems weiterhin gewährleistet.

Als bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Belagssystems 10 werden für die Deckschicht 2 und die Dämpfschicht 1 folgende Materialien und Zusammensetzungen beispielsweise verwendet:

Dämpfschicht 1 (Platten 3 oder Bahnen):

Akustikschaum, insbesondere Melaminschaumstoff, alternativ Vlies oder Kombination SchaumstoffA/lies

Dicken: 10 mm bis 20 mm, vorzugsweise 5 mm bis 15 mm (Dickenmessung für Vlies nach Norm DIN EN ISO 29073-2 auf Messfläche 10 x 10 cm)

Dichte: ca. 8 kg/m 3 (Dichte von Vlies ca. 10 bis 30 kg/m 3 ) offenporige, wasserdampfdurchlässige Struktur

Kennzahl für Nichtsteifigkeit: Shorehärte 00, vorzugsweise 20, insbesondere in einem Bereich von 20-40 (Shore 00 gemessen nach Norm ASTM D 2240)

Deckschicht 2: im Ursprungszustand flüssige oder pastöse Materialien Flüssigtapete auf Basis von natürlichen Materialien, z. B. Baumwollbasis Dicken: 2 mm bis 5 mm wasserdampfdurchlässige, offene Struktur auch nach Aushärtung nichtsteif und biegsam (auch nach Aushärtung bzw. Trocknung)

In der Fig. 3 ist in einer Querschnittsansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Belagssystems 10 gezeigt. Hier ist die Dämpfschicht 1 aus mehreren, nebeneinander an einer Wand 20 über ein Klebemittel wie einen Montagekleber 5 angebrachten Platten 3 aus einem Akustikschaum hergestellt, beispielsweise einem Melaminschaumstoff. In den Zwischenräumen oder Fugen 4 ist bei diesem Beispiel das gleiche Material 2.2 der Deckschicht 2 als Mittel 2.1 zum Verschließen und akustischen Dämpfen der Fugen 4 eingesetzt. Nach dem Anbringen der Platten 3 an der Wand 20 mittels des Montageklebers 5 oder eines anderen Verbindungsmittels wird die Deckschicht 2 in Form einer Flüssigtapete beispielsweise mit Spachteln aufgetragen bei gleichzeitigem Verschließen und Auffüllen der Fugen 4 mit dem Material 2.1 , 2.2 der Flüssigtapete, welche beispielsweise eine Flüssigtapete auf Baumwollbasis sein kann. In dieser Fig. 3 sieht man auch die etwaigen Größen Verhältnisse veranschaulicht. Die Deckschicht 2 beträgt etwa 20 % oder weniger der Dicke der Dämpfschicht 1. Beide Schichten oder Lagen des Belagssystems 10, nämlich die Dämpfschicht 1 und auch die Deckschicht 2, sind in diesem Beispiel wasserdampfdurchlässig gebildet, d. h. etwaige Feuchtigkeit oder Kondensationsnässe kann durch das Belagssystem 10 hindurchgehen. Dadurch wird eine Schimmelbildung oder unerwünschte Ansammlung von Feuchtigkeit oder Kondenswasser an den Wänden 20 und Decken effektiv verhindert.

In der Fig. 4 ist ein viertes Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht gezeigt, bei welchem die Dämpfschicht 1 nicht aus einzelnen separaten Platten 3, sondern aus längeren, nebeneinanderliegenden Bahnen gebildet ist. Die Bahnen 3 sind hier aus einem Vliesmaterial, beispielsweise aus Polyester oder einer Mischung aus Polyester und Baumwolle, realisiert und werden als Rollmaterial angeliefert. Nach einem Zuschneiden können die Bahnen 3 der Dämpfschicht 1 einfach an der Wand mit herkömmlichem Montagekleber 5 wie Tepetenkleister oder ähnlichen Klebern angebracht werden. Anschließend wird die Deckschicht 2 in Form einer Flüssigtapete darüber aufgestrichen bei einem gleichzeitigen Verschließen der Fugen 4 oder der Abstände zwischen den einzelnen Bahnen 3 bei der Dämpfschicht 1. Alternativ kann auch in den Fugen 4 ein separates, akustisch wirksames Mittel 2.1 zum Verschließen eingesetzt werden. Nach dem Aufträgen der Deckschicht 2 wird eine flächenübergreifende, durchgängige ebene äußere Oberfläche hergestellt, die eine wirksame Geräuschdämpfung von Innenräumen mit relativ einfachen Mitteln erlaubt. Durch die Auswahl der Materialien der Dämpfschicht 1 und der Deckschicht 2 mit unterschiedlichen akustisch wirksamen Eigenschaften kann der gewünschte Dämpfungsgrad gezielt eingestellt und damit verbessert werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Material der Dämpfschicht 1 und/oder das Material der Deckschicht 2 auch eine zusätzliche Wärmedämmeigenschaft aufweisen. Hierdurch kann von der Innenseite des Gebäuderaums her eine Wärmedämmung oder Klimatisierung der Wand zusätzlich zur Geräuschdämpfung mit ein und demselben Belagssystem 10 hergestellt werden. Heben den dargestellten mindestens zwei Lagen einer Dämpfschicht 1 und einer Deckschicht 2 können noch weitere zusätzliche Lagen oder Materialbahnen vorgesehen sein, die zur Unterstützung der Geräuschdämpfung dienen, eine weitere technische oder ästhetische Funktion haben oder die für eine leichtere Verarbeitung geeignet sind. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist mindestens die Deckschicht 2 des Belagssystems 1 flammhemmend oder brandhemmend ausgebildet. Insbesondere im Fall einer Dämpfschicht 1 aus Melaminschaumstoff kann zur Verbesserung und Einhaltung von Brandschutzvorgaben wie zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben eine erhöhte Brandschutzklasse damit erfüllt werden. So kann die Deckschicht zum Beispiel als

Flüssigtapete flammhemmend ausgeführt werden, indem Zusätze wie Melaminpulver oder Ammoniumpolyphosphate oder ähnliches dem Material der Deckschicht 2 hinzugefügt sind. Hiermit lassen sich die Einsatzbereiche des akustisch dämpfend wirkenden Belagssystems weiter vergrößern.