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Patent Searching and Data


Title:
GLAZING PIGMENT AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/057287
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a method for the production of a glazing pigment, wherein a multilayer film is produced by vacuum deposition of a base and the particles thus produced are fragmented into pigment particles of a desired size after the base is removed, whereby vapor deposition of a plurality of layers in separate locations is carried out inside an evacuable container and the base is moved along the vaporization sources. According to the invention, at least one carrier layer (A), especially a silicon oxide layer, and at least one metal oxide layer (B), especially a titanium oxide layer, are vapor-deposited on the base, especially a continuos metal strip.

Inventors:
SOMMER GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/000988
Publication Date:
August 09, 2001
Filing Date:
January 31, 2001
Export Citation:
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Assignee:
ECKART STANDARD BRONZEPULVER (DE)
SOMMER GUENTER (DE)
International Classes:
A61K8/11; A61Q1/02; C09C3/06; C09C1/00; C09C1/24; C09C1/36; C09D5/36; C09D7/12; C09D201/00; C23C14/00; C23C14/02; C23C14/06; C23C14/08; (IPC1-7): C23C14/00; C09C1/00
Domestic Patent References:
WO1998038254A11998-09-03
WO1993008237A11993-04-29
Foreign References:
US3123490A1964-03-03
US5135812A1992-08-04
EP0990715A12000-04-05
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 249 (C - 605) 9 June 1989 (1989-06-09)
Attorney, Agent or Firm:
Schneck, Herbert (Königstrasse 2 Nürnberg, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines Glanzpigments, bei welchem ein mehr schichtiger Film durch Vakuumbedampfung einer Unterlage hergestellt und nach Ablosen von der Unterlage die so erzeugten Partikel zu Pigmentteil _ ; chen der gewünschten Größe zerkleinert werden, wobei das Aufdampfen einer Mehrzahl von Schichten an voneinander getrennten Stellen innerhalb eines evakuierbaren Behälters erfolgt und die Unterlage an den Verdamp fungsquellen vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß minde stens eine Trägerschicht (A), insbesondere Siliciumoxidschicht, und minde stens eine Metalloxidschicht (B), insbesondere Titanoxidschicht, auf die Unterlage, insbesondere ein umlaufendes Metallband, aufgedampft werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Metalloxidschicht (B), insbesondere Titanoxidschicht, dann eine Trä gerschicht (A), insbesondere Siliciumoxidschicht, und dann nochmals eine Metalloxidschicht (B'), insbesondere Titanoxidschicht, aufgedampft wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metal loxidschichten (B, B) unterschiedliche Dicken aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Metalloxidschicht (B), insbesondere Titanoxidschicht, eine Trägerschicht (A), insbesondere Siliciumoxidschicht, hierauf nochmals eine Metalloxid schicht (B'), insbesondere Titanoxidschicht, und hierauf eine Aluminium schicht aufgedampft werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß auf die Aluminiumschicht eine SiliciumoxidSchutzschicht aufgedampft wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Metalloxidschicht (B), insbesondere Titanoxidschicht, eine Trägerschicht (A), insbesondere Siliciumoxidschicht, hierauf eine Metallschicht, hierauf s eine Metalloxidschicht, insbesondere Siliciumoxidschicht und hierauf eine weitere Metalloxidschicht, insbesondere Titanoxidschicht, aufgedampft werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer oder dergleichen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Metalloxidschicht (B), insbesondere Titanoxidschicht, eine Trägerschicht (A), insbesondere Siliciumoxidschicht, und hierauf eine Metallschicht (C) aufgedampft werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer, Silber oder dergleichen ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich net, daß die Dicke der Trägerschicht (A) zwischen 20 und 1000 um liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich net, daß die Dicke der Metalloxidschicht (B) zwischen 20 und 500 um liegt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Glanzpigments, dadurch gekenn zeichnet, daß zunächst eine Trägerschicht durch VakuumBedampfung eines umlaufenden Metallbandes hergestellt und nach Ablösen von der Unterlage die so erzeugten TrägerschichtPartikel auf eine gewünschte Größe zerkleinert werden, wobei anschließend diese TrägerschichtPartikel durch Naßbeschichtung mit wenigstens einer weiteren Beschichtung verse hen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trä gerschichtPartikel aus Siliciumoxid, Silikat, Boroxid, Boraten, Aluminiu moxid, Aluminaten, Titanborid (TiB2) oder Gemischen hieraus besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trä gerschichtPartikel Netzwerkbildner oder Netzwerkwandler und/oder Bari umsulfat zur Glättung der Oberfläche und/oder lösliche oder unlösliche anorganische oder organische Farbmittel umfaßt.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die naß chemisch aufgebrachten Schichten aus Oxiden der Metalle Zirkonium, Chrom, Titan, Eisen, Zink, Oxidhydraten dieser Metalle, Eisentitanat, Ti tansuboxiden oder Mischungen hieraus bestehen.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Me talloxide reduziert werden.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzli che Beschichtungen zur Lichtund Wetterstabilisierung aufgebracht wer den.
18. Verfahren zur Herstellung eines Glanzpigments, dadurch gekenn zeichnet, daß eine einzige optisch aktive Schicht bestehend aus Titanoxid, Eisenoxid, Titansuboxiden, Titanoxinitrid, Molybdänsulfid oder Eisen Titanoxid durch VakuumBedampfung eines umlaufenden Metallbandes hergestellt und nach Ablösen von der Unterlage die so erzeugten Partikel auf eine gewünschte Größe zerkleinert und gegebenenfalls anschließend naßchemisch Lichtund Wetterstabilisierungsbeschichtungen aufgebracht werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die op tisch aktive Schicht eine Schichtdicke in der Größenordnung von 20 bis 500 nm, vorzugsweise 40 bis 100 nm aufweist.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Me talloxidschicht, insbesondere Titanoxidschicht, eine Metallschicht und nochmals eine Metalloxidschicht, insbesondere Titanoxidschicht, auf eine Unterlage, insbesondere ein umlaufendes Metallband, aufgedampft werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Me tallaluminium, Chrom, Gold, Kupfer, Silber oder dergleichen ist.
22. Glanzpigment, hergestellt nach einem Verfahren gemäßeinem der vor stehenden Ansprüche 1 bis 21.
23. Farbe, Lack, Kosmetikum oder Kunststoff umfassend ein Glanzpigment gemäß Anspruch 22.
24. Verwendung eines Glanzpigments nach Anspruch 22 zur Herstellung von Farben, Lacken, Kosmetika und Kunststoffen.
Description:
Glanzpigment und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung richtet sich auf ein Glanzpigment und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung, bei welchem ein mehrschichtiger Film durch Vakuum- bedampfung einer Unterlage hergestellt und nach Ablösen von der Unterla- ge die so erzeugten Partikel zu Pigmentteilchen der gewünschten Größe zerkleinert werden, wobei das Aufdampfen einer Mehrzahl von Schichten an voneinander getrennten Stellen innerhalb eines evakuierbaren Behälters erfolgt und die Unterlage an den Verdampfungsquellen vorbeigeführt wird.

Je nach Schichtaufbau können bei derartigen Pigmenten Interferenzphäno- mene auftreten.

Glanzpigmente finden vielfache Anwendung, insbesondere für dekorative Zwecke, Automobillackierungen, kosmetische Zwecke oder im Bereich des Sicherheitsdrucks.

Bei bekannten Herstellungsverfahren wird auf die Oberfläche der Unterlage zunächst ein anorganisches Metallsalz, z. B. Natriumchlorid, als das spätere Ablösen von der Unterlage ermöglichende Zwischenschicht aufgebracht, wobei nachfolgend im CVD-oder PVD-Verfahren mehrere Schichten auf- gedampft werden, und wobei der so gebildete Schichtenverbund nach dem Verlassen des Vakuumbereichs durch Lösen der Zwischenschicht mit Was- ser in Form einzelner Partikel abgelöst wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens, bei welcher als Träger ein umlaufendes Metallband. verwendet wird, ist aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 199 02 141 bekannt. Es wird dort weiterhin beschrieben, eine Reflexionsschicht bzw. Trägerschicht

aus Aluminium durch Aufdampfen herzustellen, auf welche anschließend eine transparente Schicht, beispielsweise aus Magnesiumfluorid oder Ti- tanoxid, aufgedampft wird.

Gemäß DE l 242 778 ist vorgesehen, daß die aufgedampften Schichten aus der Gruppe Zinksulfid, Zinkoxid, Guanin, Magnesiumfluorid, Titandioxid, Calciumfluorid und Kryolit bestehen, wobei als Trägersubstanzrurdiese Filme ein Stoff aus der Gruppe der Alkalihalogenide, Erdalkalihalogenide oder Alkaliborate, wie z. B. Na2B407 ; B203 ; MgCIzverwendetwird.

Die Verdampfungstemperaturen hängen von der jeweils pigmentbildenden Substanz bzw. Trägersubstanz ab.

Zur Farbenbildung werden Interferenzerscheinungen eingesetzt, indem man den Gangunterschied der Lichtwellen bedingt durch die Reflexion an den durch die verschiedenen aufgedampften Schichten erzeugten Grenzflächen ausnutzt. Diese Interferenzeffekte werden beeinflußt durch die Dicke der einzelnen Schichten und deren Brechungsindex. Für ein ungefärbtes perl- muttaltiges Pigment soll beispielsweise das Produkt aus Filmdicke in nm und Brechzahl in einem Bereich zwischen 10 und 200 bleiben.

Interferenzfarben werden hervorgerufen, wenn der Wert dieses Produkts in den Bereich über 200 fällt, wobei die kräftigsten Farben bei einer gegebe- nen gewichtsmäßigen Pigmentkonzentration im Bereich von 200 bis etwa 1500 auftreten. Die Farbintensität hängt auch von der Gleichmäßigkeit der Plättchendicke ab, d. h. von der Planparallelität des Trägermaterials und der Planparallelität der aufgedampften Schichten, da Pigmentplättchen un- gleichmäßiger Dicke unterschiedliche Farben reflektieren, welche sich ge-

genseitig aufheben können, so daß ein Farbeffekt nicht eintritt oder jeden- falls keine reinen Farben erzeugt werden.

Eine zusammenfassende aktuelle Darstellung des Standes der Technik fin- det sich in Chem. Rev. 1999, 99, S. 1963-1981. Dort wird aufgezeigt, daß die maximale Reflexion sich zu kürzeren Wellenlängen verlagert, wenn der Blickwinkel vergrößert wird. Dementsprechend kann ein mit weißem Licht beleuchteter dünner Film wechselnde Farben über das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts von Rot bis Blau zeigen, wenn der Beobachter seinen fizz Blickwinkel in Richtung auf flache Winkel ändert. Es wird auch mathema- tisch aufgezeigt, daß eine größere Dickenstreuung zu weniger definierten Farben führt. Dies ist beispielsweise bei natürlichem Glimmer der Fall, wenn dieser als Substrat verwendet wird. Dementsprechend zeigen einzelne Partikel Interferenzerscheinungen, nicht aber eine Anordnung mehrerer Partikel. Die optischen Charakteristika einer solchen Anordnung basierend auf natürlichem Glimmer sind fast die gleichen wie diejenigen einer einzel- _, nen Metalloxidschicht, insbesondere TiO2-Schicht. Demgegenüber weisen neuere Perlglanzpigmente auf Basis von kiinstlich hergestellten Aluminiu- moxid-und Siliciumoxidsubstraten eine konstante Dicke auf und werden damit Teil des optischen Systems. Mehrschicht-Oxid-Beschichtungen auf der Basis von Si02-Substraten zeigen stärkere und klarere Interferenzfarben als bei der Verwendung von Glimmer als Substrat.

Die Abscheidung aus der Flüssigphase oder aus der Gasphase führt zu einer signifikanten Porosität von oft mehr als 25% der Schicht. Durch diese Porosität wird die Intensität des reflektierten Lichts geschwächt.

Fur die Herstellung anorganischer Filme wird das Vakuumaufdampfen,

auch mit Elektronenstrahlen, das Sputtern und das CVD-Verfahren als an sich bekannt beschrieben. Diese Verfahren seien aber sehr kostenaufwen- dig und würden deshalb nur für optische Linsen, Filter und dergleichen eingesetzt.

Zur Herstellung von TiO2-Flocken sei es bekannt, kontinuierliche Filme ," aufzubrechen, welche beispielsweise durch thermische Hydrolyse von TiOCl2 hergestellt werden. Alternative Möglichkeiten bestehen in der Auf- bringung von Titan-Alkoxiden auf eine Oberfläche und im Aufbrechen des resultierenden Films durch Dampfbehandlung, dem Aufbringen von kolloi- daler TiO2-Lösung auf eine Glasoberfläche und dem Abkratzen des resul- tierenden Films. Beschrieben wird auch die Aufbringung von TiOCl2- Lösung auf einen Gelantinefilm und Ablösen des Gelantinefilms, Vakuu- mablagerung, Behandlung von Kaliumtitanat-Fasern mit Säure und nach- folgendes Erhitzen oder Herstellung und Aufbrechen hohler Ti02-Teilchen aus der Mischung eines Tensids mit einer kolloidalen TiO2-Lösung.

Substratfreie TiO2-Flocken können auch dadurch erhalten werden, daß man die Substrate in starken Säuren oder Basen löst.

Bei der Herstellung von TiO2-beschichtetem Glimmer aus einer TiOCl2- Lösung muß stark auf die Reaktorgeometrie und die Mischbedingungen geachtet werden. Die erhaltenen Ti02-Schichten können mit organischen Farbstoffen beschichtet werden ebenso wie mit dünnen Schichten von Sil- ber, Nickel oder Mischungen verschiedener Metalle, um einen dunkleren Ton zu erzeugen.

Aus DE-AS 1 136 042 ist es bekannt, Trägersubstanzen mit niedrigem Bre- chungsindex in Form von Oxiden oder Oxidhydraten von Metallen der IV.

und/oder V. Gruppe, z. B. Si02, zu verwenden und diese mit Substanzen mit höherem Brechungsindex, z. B. Oxiden von Ti, Fe, Sb, Sn usw. zu be- schichten.

Die Herstellung der dort beschriebenen Plättchen wird so bewerkstelligt, daß zunächst ein Träger aus Glas, keramischer Masse, Metall oder Kunst- i- stoff mit einer Lösung einer hydrolisierbaren Verbindung des in das ge- wünschte Oxid umzuwandelnden Metalls benetzt wird, wobei aus dem so erzeugten Flüssigkeitsfilm durch anschließendes Erhitzen das jeweilige Oxid oder Oxidhydrat als dünner Überzug gebildet wird.

Aus US 3, 438, 796 ist es bekannt, Pigmentplättchen herzustellen, die durch eine Mehrzahl von Filmen aus Siliciumoxid und Aluminium gebildet sind, wobei der Siliciumfilm einerseits als Schutzschicht für das Aluminium und andererseits zur Erzeugung von Interferenzeffekten in Abhängigkeit von seiner Dicke dient. Der Aluminiumfilm kann in seiner Dicke so eingestellt werden, da# er im wesentlichen lichtundurchlässig ist. Die Schichten wer- den durch chargenweises Aufdampfen erzeugt.

Gemäß EP 0 803 549 ist vorgesehen, daß auf in konventioneller Weise her- gestellte plättchenförmige Partikel mit einer Länge von beispielsweise 1 bis nom 200 um Siliciumoxidschichten aufgedampft werden. Die Plättchen sollen dabei aus metallisch reflektierendem Material oder Metallegierungen be- /stehen. Alternativ wird die Verwendung von Glimmer in Betracht gezogen.

Dort wird weiterhin beschrieben, daß es bekannt ist, auf eine derartige Trä- gersubstanz aus einem farblosen Oxid Schichten aus Titanoxid in kristall- sierter Form, z. B. als Rutil, aufzubringen. Hierauf kann gegebenenfalls eine

weitere Schicht aus einem farbigen anorganischen Stoff, wie Eisenoxid, aufgebracht werden.

Aus früheren Untersuchungen ist es weiterhin bekannt, daß Brechzahl und Absorption von aufgedampften Siliciumoxidschichten um so niedriger wer- den, je langsamer die Verdampfung erfolgt und je größer der Sauerstoffge- halt ist, so daß so die Möglichkeit besteht, beim Aufdampfprozeß Einfluß auf die optischen Eigenschaften zu nehmen.

Alle vorstehend beschriebenen Pigmente sind gegebenenfalls durch Nach- behandlung oder Nachbeschichtung gegen Witterungsemflüsse und gegen Licht stabilisiert.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfah- ren zur Herstellung eines Glanzpigmentes bzw. ein Glanzpigment zu schaf- fen, welches mit einer hohen Produktionsrate herstellbar ist, sich durch sehr gute Haltbarkeitseigenschaften und durch eine breite Palette möglicher Farbtöne bei hoher Farbsättigung und Deckkraft auszeichnet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine ,Trägerschicht, insbesondere eine Siliciumoxid-Trägerschicht, und minde- stens eine Metalloxidschicht, insbesondere Titanoxidschicht, auf die Un- terlage, insbesondere ein umlaufendes Metallband, aufgedampft werden.

Durch eine auf diese Weise aufgedampfte Siliciumoxidschicht wird eine Trägerschicht geschaffen, welche sich nach dem Ablösen von der Unterla- ge, also dem Metallband, durch eine insbesondere im Vergleich zu natürli-

chen Glimmerplättchen, aber auch zu im Naßverfahren hergestellten Plätt- chen, hohe Planparallelität und definierte Dicke auszeichnet.

Weiterhin weist das erfindungsgemäß eingesetzte SiO-Ausgangsmaterial im Gegensatz zu natürlichem Glimmer keine Verunreinigungen, z. B. durch Eisen, auf. Auch entfällt die aufwendige Aufbereitung wie Kalzinierung, Vermahlung, Klassierung usw.

Die erfindungsgemäße Trägerschicht weist durch ihre einfache Herstellung auch Vorteile gegenüber synthetischem Glimmer (Phlogopit) auf, der we- gen seiner aufwendigen Herstellung bei hohem Druck und hoher Tempe- ratur ohnehin niemals kommerzielle Bedeutung erlangt hat.

Durch die Aufdampfrate und den Sauerstoffpartialdruck können die opti- schen Eigenschaften wie Brechzahl und Reflexionskoeffizient der Träger- schicht eingestellt werden und es ist hierdurch möglich, definierte und re- produzierbare Farbtöne und Farbwechsel in Abhängigkeit vom Blickwinkel zu erzeugen.

Die nachfolgend aufgedampfte Schicht, insbesondere eine Titanoxid- schicht, kann hinsichtlich ihrer Dicke über die Aufdampfrate und/oder die Bandgeschwindigkeit des metallischen Trägerbandes ebenfalls wunschge- mäß eingestellt werden und weist aufgrund der planen Oberfläche der zu- vor aufgedampften Siliciumoxidschicht ebenfalls eingutePlanparallelität auf. t.- Im Gegensatz zu naßchemisch beschichteten Perlglanzpigmenten sind er- findungsgemäß hergestellte Pigmente bis zur Außenkante hin planparallel.

Dies hat eine höhere Farbreinheit und einen besseren Glanz zur Folge, und zwar auch bei kleineren Teilchen, da der Streukantenanteil minimiert ist.

Es treten auch keine Nebenfällungen auf, die bei naßchemischen Verfahren zu beobachten sind. Weiterhin gibt es praktisch keine Kristallisationskeime alsAusgangspunktfüreinKnstallwachstum, da das Substrat einesehr ge- ringe Porosität und glatte Oberfläche aufweist.

Das erfindungsgemä#e Herstellungsverfahren führt dazu, da# die vom Trä- ger abgelösten Pigmentplättchen untereinander weitgehend identische und reproduzierbare optische Eigenschaften, z. B. den gleichen Farbton bei der Betrachtung aus einem bestimmten Blickwinkel, aufweisen.

Die erfindungsgemäß erhaltenen Pigmente sind sehr scherstabil. Dies re- sultiert daraus, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein sehr guter Verbund zwischen den SiO-und TiO-Schichten erhalten wird. Demgegen- über ist die Scherstabilität bei Pigmenten, die auf natürlichem Glimmer basieren, aufgrund von dessen Schichtstruktur und der Morphologie der Metalloxidschicht sehr schlecht.

Die Dicke beider Schichten ist, insbesondere im Vergleich zum Hydrolyse- Bandveifahren (Schrumpfung der aufgebrachten Schicht) leicht einstellbar und es läßt sich hierdurch Einfluß auf die Farbe nehmen, wobei die Dicke der SiO-Schicht die Farbe noch stärker beeinflußt als die Dicke der TiO- Schicht.

Weiterhin fallen beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Folienabfälle

mit den entsprechenden kostenaufwendigen Entsorgungsproblemen an. Es ist erfindungsgemäß möglich, auch Substanzen, wie z. B. TiO, mit hoher Verdampfungstemperatur einzusetzen, was bei den herkömmlichen Verfah- ren unter Verwendung einer Kunststoff-Folie wegen der fehlenden Tempe- raturbeständigkeit dieser Folien nicht möglich wäre.

Sofern vorstehend oder im Nachfolgenden v-ón einer Schichtfolge die Rede rjj!''"' ist, ist dies so zu verstehen, daß selbstverständlich jeweils auch die umge- kehrte Schichtfolge geschützt sein soll, da nach dem Ablösen der Plättchen von der Unterlage die durch die Unterlage ursprünglich vorgegebene Ori- entierung nicht mehr gegeben ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Trägerschicht auf beiden Seiten von Metalloxidschichten umgeben ist, die eine unterschiedliche Schichtdicke (asymmetrischer Schichtaufbau) auf- weisen können. Ein solcher Schichtaufbau läßt sich durch naßchemische Verfahren naturgemäß nicht erzielen. Da diePigmente bei der Verarbeitung zu einem Lack und bei der Lackierung eines Objektes im wesentlichen par- allel zur lackierten Oberfläche zu liegen kommen, führt eine unterschiedli- che Schichtdicke der Metalloxidschichten dazu, daß statistisch verteilt ent- weder die dickere oder dünnere Metalloxidschicht oben zu liegen kommt =., und dementsprechend Farben und Lacke mit neuartigen Interferenzeffekten geschaffen werden.

Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß auf eine vorstehend beschriebene dreischichtige Anordnung nochmals eine Metallschicht, insbesondere eine Aluminiumschicht, aufgedampft wird, wobei durch eine entsprechend ein- gestellte Schichtdicke eine hohe Deckkraft derartiger Pigmente erzielt wer-

den kann. Auf die Aluminiumschicht kann in an sich bekannter Weise eine relativ dünne Siliciumoxidschicht als Schutzschicht aufgedampft werden.

Bei einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß auf eine Metalloxid- schicht und die Trägerschicht eine Metallschicht, eine Siliciumoxidschicht und eine weitere Metalloxidschicht folgt, wobei die Metallschicht aus Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer, Silberoderdergleichenbestehenkann.

Eine weitere Variante sieht vor, da# auf die Metalloxidschicht und die Trä- gerschicht eine Metallschicht folgt, wobei das Metall wiederum Alumini- um, Chrom, Gold, Kupfer, Silber oder dergleichen sein kann.

Die Dicke der Trägerschicht liegt vorzugsweise zwischen 20 und 1000 nm, diejenige der Metalloxidschicht vorzugsweise zwischen 20 und 500 nm und diejenige der Metallschicht vorzugsweise zwischen 40 und 60 nm.

Die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Pigmente können an ihrer Oberfläche weitere Schichten, beispielsweise zur Erhöhung der Wet- terstabilität, aufweisen. Diese können in naßchemischen oder PVD- Verfahren ("inline") aufgebracht werden.

Geeignete Stoffe können aus der Gruppe der Oxide und/oder Oxyhydrate und/oder Hydroxide von Aluminium, Silicium, Zirkon, Phosphor, Bor, Zink, Cer, Mangan, Chrom, Molybdän, Magnesium, Eisen und Zinn aus- gewählt werden. Die genannten stabilisierenden Substanzen können auch als Dotierung in die letzten Schichten eingebaut werden.

Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß

zunächst eine Trägerschicht durch Vakuum-Bedampfung eines umlaufen- den Metallbandes hergestellt und nach Ablösen von der Unterlage die so erzeugten Trägerschicht-Partikel auf eine gewünschte Größe zerkleinert werden, wobei anschließend diese Trägerschicht-Partikel durch Naßbe- schichtung mit wenigstens einer weiteren Beschichtung versehen werden.

Man nützt hierbei also insbesondere die vorstehend schon geschilderten I grundsätzlichen Vorteile von Trägerschicht-Partikeln aus, die auf einer Metallunterlage abgeschieden werden, und kann die anschließende Be- schichtung dann mit bekannten Naßbeschichtungs-Techniken realisieren.

Die Trägerschicht kann dabei insbesondere aus Siliciumoxid, Silikat, Boroxid, Boraten, Aluminiumoxid, Aluminaten, Titanborid oder Gemi- schen hieraus bestehen.

Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Trägerschicht-Partikel Netzwerk- bildner oder Netzwerkwandler und/oder Bariumsulfat zur Glättung der Oberflächeund/oderlösliche oder unlösliche anorganische oder organische Farbmittel umfassen.

Die naßchemisch aufgebrachten Schichten können vorteilhafterweise aus Oxiden der Metalle Zirkonium, Chrom, Titan, Eisen, Zink, Oxidhydraten dieser Metalle, Eisentitanaten, Titansuboxiden oder Mischungen hieraus , -, c") bestehen, wobei die Metalloxide gegebenenfalls reduziert werden können.

In an sich bekannter Weise können zusätzliche Beschichtungen zur Licht- und Wetterstabilisierung aufgebracht werden.

Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Her- stellung von einschichtigen Glanzpigmenten, wobei eine-abgesehen von gegebenenfalls vorgesehenen Licht-und Wetterstabilisierungsbeschichtun-

gen-einzige optisch aktive Schicht bestehend aus Titanoxid, Eisenoxid, Titansuboxiden, Titanoxinitriden, Molybdänsulfid oder Eisen-Titanoxid im Vakuum auf ein umlaufendes Metallband aufgedampft wird. Solche Ein- schichter weisen vorzugsweise eine optisch aktive Schicht mit einer Schichtdicke in der Größenordnung von 20 bis 500 nm, vorzugsweise 40 bis 100 nm auf. Hinsichtlich der Farbbrillianz und-reinheit sind solche Einschichter besonders hervorragend. Ihre Realisierung scheiterte bisher an einer nicht hinreichenden Scherstabilität, welche aufgrund des erfindungs- gemä#en Vorgehens aber erreicht werden kann.

Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft die Her- stellung von Glanzpigmenten aus einer Metalloxidschicht, insbesondere Titanoxidschicht, einer Metallschicht und nochmals einer Metalloxid- schicht, insbesondere Titanoxidschicht, durch Aufdampfen im Vakuum auf ein umlaufendes Metallband. Das Metall kann Aluminium, Chrom, Gold, Kupfer, Silber oder dergleichen sein.

Um das Ablösen der Beschichtung von der Unterlage zu erleichtern, kann gegebenenfalls ein Releasecoat bestehend aus einem Lack, einem Salz, ei- ner salzartigen Verbindung oder einem organischen Material aufgebracht werden. Die Abscheidung dieses Releasecoats kann beispielsweise durch Lackieren oder VerdAmpfen erfolgen.

Die Erfindung betrifft auch ein Glanzpigment, welches nach einem der be- schriebenen Verfahren hergestellt ist sowie Farben, Lacke, Kosmetika und Kunststoffe umfassend solche Glanzpigmente sowie die Verwendung der- artiger Glanzpigmente zur Herstellung von Farben, Lacken, Kosmetika und Kunststoff

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Beispiel 1 : Auf ein umlaufendes Metallband wird unter Vakuum (10mbar)zunächst eine Releaseschicht aus einem in Wasserlöslichen, im Hochvakuum unzer-<BR> <BR> __ii.____"_-i_ setzt verdampfbaren Salz aufgedampft, anschließend eine Schicht aus TiO, eine Schicht aus SiO und nochmals eine Schicht aus TiO.

Die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes ist 2 m/s,die Temperatur der TiO- Quellen 2200°C, die Temperatur der SiO-Quelle 1450°C. Der Abstand der Verdampferquellen voneinander ist 17 cm.

Die optische Dicke der SiO-Schicht beträgt 202 nm, die der TiO-Schichten beträgt 198 nm.

Nach dem Ablösen des Films vom Metallband in einem Wasserbad wird dieser durch Rühren mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer zu Pigment- teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 um zerkleinert.

Das erhaltene Pulver hat eine blaue Farbe.

Beispiel 2 : Auf ein umlaufendes Metallband wird unter Vakuum (10 mbar) zunächst eine Releaseschicht aus einem in Wasser löslichen, im Hochvakuum unzer- setzt verdampfbaren Salz aufgedampft, anschließend eine Schicht aus TiO,

eine Schicht aus Aluminium und nochmals eine Schicht aus TiO.

Die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes ist 2m/s, die Temperatur der TiO- Quellen 2200°C, die Temperatur der Aluminiumquelle 650°C. Der Abstand der Verdampferquellen voneinander ist 17 cm.

Die optische Dicke der Aluminiumschicht beträgt 245 nm, diederTiO- Schichten beträgt 603 nm.

Nach dem Ablösen des Films vom Metallband in einem Wasserbad wird dieser durch RührenmiteinemHochgeschwindigkeitsrührerzuPigment- teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 ; im zerkleinert.

Das erhaltene Pulver hat eine hellblaue Farbe mit metallischem Charakter und perlmuttartigem Glanz.

Beispiel 3 : Auf ein umlaufendes Metallband wird unter Vakuum (104 mbar) zunächst eine Releaseschicht aus einem in Wasser löslichen, im Hochvakuum unzer- setzt verdampfbaren Salz aufgedampft und anschließend eine Schicht aus TiO.

Die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes ist 2 m/s, die Temperatur der TiO- Quelle 2200°C.

Die optische Dicke der TiO-Schicht beträgt 500 nm.

Nach dem Ablösen des Films vom Metallband in einem Wasserbad wird

dieser durch Rühren mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer zu Pigment- teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 um zerkleinert.

Das erhaltene Pulver hat eine rot-gelbe Farbe.

Beispiel 4 : Auf ein umlaufendesMetallband wird unter Vakuum (10 mbar) zunächst eine Releaseschicht aus einem in Wasser löslichen, im Hochvakuum unzer- setzt verdampfbaren Salz aufgedampft und anschließend eine Schicht aus sio.

Die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes ist 2 m/s, die Temperatur der SiO- Quelle 1450°C.

Die optische Dicke der SiO-Schicht beträgt 200 nm.

Nach dem Ablösen des Films vom Metallband in einem Wasserbad wird dieser durch Ruhren mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer zu Pigment- teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 um zerkleinert.

Das erhaltene Pulver wird nachfolgend naßchemisch in bekannter Weise mit Titandioxid beschichtet.

Je nach Schichtdicke werden Pigmente mit verschiedenen Interferenzfarben erhalten.

Die Messung der optischen Schichtdicken erfolgte nach der Schwingquarz- methode.