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Patent Searching and Data


Title:
HEARING AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/003848
Kind Code:
A1
Abstract:
In an electric hearing aid which makes it possible for the hard of hearing to take part in event, e.g. lectures and musical performances, etc., the acoustic signals received by microphones are digitally processed by means of individual transmission functions and the processed digital signals are then converted into analog audio signals for reproduction in headphones.

Inventors:
VIELBERTH JOHANN (DE)
Application Number:
PCT/DE1995/000853
Publication Date:
February 08, 1996
Filing Date:
July 01, 1995
Export Citation:
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Assignee:
VIELBERTH INST ENTW & FORSCH (DE)
VIELBERTH JOHANN (DE)
International Classes:
H04R25/00; (IPC1-7): H04R25/00
Domestic Patent References:
WO1991015902A11991-10-17
WO1989004583A11989-05-18
Foreign References:
DE2744364A11979-04-05
EP0363609A11990-04-18
DE3205685A11983-08-25
US5239588A1993-08-24
DE3826294A11990-02-08
EP0339819A21989-11-02
EP0487413A11992-05-27
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Claims:
Patentansprüche
1. Hörhilfe mit wenigstens einem elektrischen Hörverstärker (6, 6') zum Verstärken eines über eine Übertragungsstrecke an eine Höreranordnung (3, 4) weitergeleiteten AudioEingangssignales, wobei der Hörverstärker (6, 6') wenigstens einen Analog DigitalWandler zur Umwandlung des analogen AudioEingangssignales in ein digitales Signal, digitale Mittel zur Signalbearbeitung des digitalen Signals zur Erzielung einer vorgegebenen, eine Hörschädigung des jeweiligen Benutzers individuell möglichst optimal kompensierenden Kennlinie und/oder Übertragungsfunktion für den Hörverstärker (6, 6'), sowie wenigstens einen Digital AnalogWandler zur Rückumwandlung des bearbeiteten oder modifizierten digitalen Signals in ein analoges, der Höreranordnung (3, 4) zugeführtes AudioSignal, dadurch gekennzeichnet, daß der Hörverstärker (6, 6') zwei Kanäle für jeweils einen Hörer (3, 4) zur stereophonen Übertragung bildet, und daß die digitalen Mittel für beide Kanäle eine individuelle Signalbearbeitung entsprechend einer für das linke und das Rechte Ohr des Benutzers individuell im Speicher (8) gespeicherten Übertragungsfunktion bewirken.
2. Hörhilfe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß jedem Kanal des Hörverstärkers (6, 6') wenigstens ein Mikrophon (1 , 2) zugeordnet ist, welches das analoge AudioEingangssignal liefert.
3. Hörhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsstrecke zwischen der Hörhilfe (6) und der Höreranordnung (3, 4) von einem mehradrigen elektrischen Kabel gebildet ist.
4. Hörhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsstrecke eine drahtlose Übertragungsstrecke, vorzugsweise eine Infrarot Übertragungsstrecke (27, 28; 31 , 32) ist.
5. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Speicher (8) individuelle Übertragungskurven oder funktionen und/oder individuelle DynamikKurven oder funktionen gespeichert sind.
6. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Speicher (8) zusätzlich zu den individuellen Übetragungskurven weitere normierte Übertragungskurven gespeichert sind, die den individuellen Übertragungskurven überlagerbar sind, und zwar beispielsweise zur Berücksichtigung spezieller Umgebungsbedingungen.
7. Hörhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Übertragungskurven einen Hochpaß oder Tiefpaß oder BandpaßCharakter aufweist.
8. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitung der AdioSignale der beiden Kanäle durch eine gemeinsame digitale Einrichtung (7), vorzugsweise durch eine gemeinsame digitale Einrichtung (7) mit einem CODECSchaltkreis (13) im ZeitmulitplexVerfahren erfolgt.
9. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hörer (3, 4) Bestandteil eines Kopfhörers oder einer an einem Kopf eines Benutzers befestigbaren Höreranordnung sind.
10. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 9, dadurch gekennzeichnet daß die beiden Mikrophone (1 , 2) jeweils an einem Hörer oder in der Nähe eines Hörers und/oder an der Höreranordnung vorgesehen sind.
11. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 10, dadurch gekennzeichnet, daß die AnalogDigitalWandler und die DigitalAnalogWandler Bestandteil eines gemeinsamen CODECSchaltkreises (13) sind, der von dem Mikroprozessor (7) angesteuert wird.
12. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß zur Spannungs oder Stromversorgung ein Netzgerät und/oder eine von wenigstens einer Batterie vorzugsweise von einer wiederaufladbaren Batterie gebildete Stromversorgung (1 7) vorgesehen ist, daß die analogen Schaltkreise insbesondere Eingangs und Ausgangsverstärker (15, 16) direkt von der Stromversorgung (1 7) versorgt werden, und daß digitale Schaltkreise über einen DC/DCWandler (18) an die Stromversorgung angeschlossen sind.
13. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 12, gekennzeichnet durch eine Schnittstelle (1 1 ) zum Ein und/oder Auslesen der die speziellen Übertragungskurven definierenden Daten in den Speicher (8).
14. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 13, gekennzeichnet durch Anschlüsse (25, 26) zum Anschließen des Hörverstärkers an den StereoAusgang von Unterhaltungsgeräten, beispielsweise AudioGeräten und/oder Fernseher.
15. 1 5.
16. Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Höreranordnung (3, 4) Bestandteil eines von dem Hörverstärker (6') getrennten Empfangsgerätes (30) ist, wobei die Übertragungsstrecke zwischen dem Hörverstärker (6') und dem Empfangsgerät (30) gebildet ist und über diese Übertragungsstrecke die modifizierten Signale übertragen werden.
17. Hörhilfe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß über die Übertragungsstrecke die modifizierten Signale in analoger Form oder in Form wenigstens eines analog modulierten Trägersignals übertragen werden.
18. 7 Hörhilfe nach einem der Ansprüche 1 16, gekennzeichnet durch eine Audiometriereinrichtung (19) zur EigenAudiometrierung.
Description:
Hörhilfe

Die Erfindung bezieht sich auf eine Hörhilfe gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 .

Insbesondere auch tragbare elektrische Hörhilfen sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. In ihrer einfachsten Form besteht eine solche Hörhilfe aus einem Mikrophon, aus einem Hörverstärker und aus einem von dem Verstärker angesteuerten Hörer, beispielsweise Ohr-Einsteckhörer. Nachteilig bei diesen Hörgeräten ist, daß der Frequenzgang und/oder die Übertragungsfunktion des Hörverstärkers nur in einem sehr geringen Umfange an die spezielle Hörschädigung des Benutzers angepaßt werden kann, die (Hörschädigung) z.B. in bestimmten Frequenzbereichen eine Anhebung und/oder in anderen Frequenzbereichen eine Absenkung des Verstärkungsgrades erforderlich macht, um so eine vorhandene Hörschädigung wenigstens einigermaßen zu kompensieren.

Bekannt ist weiterhin bei Hörgeräten auch, durch eine digitale Bearbeitung eines von einem Mikrophon gelieferten und digitalisierten Ton- oder Audio-Signals eine Übertragungsfunktion mit einem an die Hörschädigung des Benutzers optimal angepaßten Frequenzgang zu erreichen. Hierfür wird das vom Mikrophon gelieferte Eingangssignal in einem Analog-Digital-Wandler zunächst in ein digitales Signal umgewandelt, welches dann in einem Rechenwerk einem Programm unterworfen bzw. mit einem vorgegebenen Programm bearbeitet wird, das auf die Hörschädigung des jeweiligen Benutzers abgestimmt ist. Das bearbeitete Tonsignal wird dann in ein Digital- Analog-Wandler in ein analoges Audio-Signal umgesetzt und über einen Verstärker dem Hörer zugeführt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hörhilfe aufzuzeigen, die bei geringem Aufwand eine verbesserte Qualität besitzt.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Hörhilfe entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ausgebildet.

Die erfindungsgemäße Hörhilfe ist beispielsweise als tragbare Hörhilfe ausgebildet. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Hörhilfe bevorzugt auch so ausgebildet, daß der Hörverstärker ein stationäres Gerät bildet, welches dann über die Übertragungsstrecke, die vorzugsweise eine drahtlose Übertragungsstrecke und dabei bevorzugt eine Infrarot- Übertragungsstrecke ist, mit einem Empfangsgerät verbunden ist. Dieses ist klein und handlich und damit vom Benutzer leicht und auch unauffällig tragbar ausgeführt. Speziell bei dieser Ausführung mit stationärem Hörverstärker ist das Gerät zum Anschluß an vorhandene Audio-Anlagen, beispielsweise an Rundfunkgeräte, Stereoanlagen, Fernsehgeräte usw. geeignet.

Bei der erfindungsgemäßen Hörhilfe erfolgt die Übertragung des Tonsignals stereophon, d.h. es sind zwei Tonkanäle vorhanden, von denen jeder jeweils wenigstens einem Hörer für jedes Ohr des Benutzers zugeordnet ist, wobei die Übertragungsfunktionen, d.h. Übertragungs- und Filterkurven für jeden Kanal individuell der Hörschädigung des linken und rechten Ohres optimal angepaßt gespeichert sind und bei der Bearbeitung der digitalen Tonsignale berücksichtigt werden. Bevorzugt erfolgt bei der Erfindung auch eine individuelle frequenzabhängige Dynamik-Anpassung, d.h. eine individuelle und frequenzabhängige Anpassung des Verstärkungsgrades in Abhängigkeit von der Amplitude des jeweiligen Eingangssignales.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Bearbeitung des Tonsignals des rechten und linken Kanals zeitlich versetzt, d.h. im Zeit-Multiplex-Verfahren, wobei die Schaltfrequenz deutlich über dem hörbaren Frequenzbereich, d.h. deutlich über 20 kHz liegt.

Bei der Erfindung sind die Hörer beispielsweise Bestandteile eines Kopfhörers, an dem dann auch die Mikrophone vorgesehen sind, so daß diese den erforderlichen räumlichen Abstand voneinander aufweisen und an einer Stelle getragen werden, die einen optimalen Empfang gewährleistet und auch dem natürlichen Hören am besten entspricht.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind weiterhin zusätzlich zu den individuell gespeicherten Filter- bzw. Übetragungskurven noch standardisierte Übertragungs- oder Filterkurven gespeichert, die die generellen akustischen Bedingungen in unterschiedlichen örtlichen Bereichen, beispielsweise in kleinen Räumen, großen Sälen, im Freien usw. berücksichtigen und die den individuellen Kurven überlagert werden, um so eine auch an die örtlichen Gegebenheiten möglichst angepaßte Gesamtübertragungsfunktion zu erreichen.

Die Spannungs- und Stromversorgung erfolgt bei der Erfindung aus einem Netzgerät und/oder aus einer oder mehreren Batterien, die bevorzugt wiederladbare Batterien sind, wobei dann die analogen Schaltkreise, nämlich die Ausg ngsverstärker zum Ansteuern der Hörer, die Eingangs- bzw. Mikrophonverstärker usw. direkt an die Spannungs- bzw. Stromversorgung angeschlossen sind, während die digitalen Schaltkreise von der Spannungsversorgung über einen DC/DC-Wandler betrieben werden, wodurch insbesondere auch bei einem größeren Innenwiderstand des Netzgerätes oder bei einer geschwächten Batterie mit erhöhtem Innenwiderstand eine Kopplung zwischen den digitalen Schaltkreisen und den analogen Schaltkreisen im Bereich der Spannungsversorgung zuverlässig erreicht ist.

Die erfindungsgemäße Hörhilfe weist bevorzugt auch die Möglichkeit einer Eigen- Audiometrierung auf, d.h. die Hörhilfe besitzt beispielsweise eine Audiometriereinrichtung, so daß der jeweilige Benutzer in der Lage ist, zu Hause und ohne die Hilfe eines speziellen Fachmanns (Hörakustiker und/oder Arzt) die auf seine

Hörschädigung oder Hörbeeinträchtigung optimal angepaßten Übertragungsfunktionen für beide Uhren individuell zu ermitteln und im Gerät zu speichern.

Durch die Möglichkeit der Eigen-Audiometrierung ergeben sich weitere wesentliche Vorteile. Zum einen kann die Audiometrierung unter echten Bedingungen und dort vorgenommen werden, wo die Hörhilfe dann tatsächlich auch verwendet werden soll, und zwar unter Berücksichtigung der am Einsatzort herrschenden akustischen Bedingungen usw..

Da die Eigen-Audiometrierung mit der Hörhilfe, d.h. unter Verwendung der Komponenten der Hörhilfe (insbesondere auch Hörer usw.) erfolgt, werden bei der Audiometrierung die akustischen Eigenschaften dieser Komponenten ebenfalls berücksichtigt.

Die erfindungsgemäße Hörhilfe ist grundsätzlich auch als Hörverstärker für das Telefon geeignet.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird in Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein sehr vereinfachtes Block- oder Funktionsdiagramm einer ersten Auführungsform der erfindungsgemäßen Hörhilfe;

Fig. 2 ein detaillierteres Blockdiagramm der Hörhilfe gemäß Figur 1 ;

Fig. 3 eine weitere, mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hörhilfe.

Die in der Figur 1 dargestellte Hörhilfe, die hörbehinderten Personen die Teilnahme an Gesprächen, Diskussionen, an Vortragsveranstaltungen, Musikveranstaltungen usw. ermöglicht, besteht entsprechend dem sehr vereinfachten Funktionsdiagramm der Fig. 1 aus zwei Mikrophonen 1 und 2, aus zwei Lautsprechern oder Hörern 3 und 4, welch letztere Bestandteil eines Kopfhörers für stereophones Hören sind, und zwar der Lautsprecher 3 für einen linken und der Lautsprecher 4 für einen rechten Kanal, sowie aus dem Hörverstärker 6.

Die Mikrophone 1 und 2 sind räumlich gegeneinander versetzt vorgesehen, und zwar das Mikrophon 1 für den linken Kanal und das Mikrophon 2 für den rechten Kanal. Bevorzugt sind die beiden Mikrophone 1 und 2 ebenfalls am Kopfhörer bzw. an einem Tragbügel dieses Kopfhörers angebracht. Über eine flexible mehradrige Leitung 5 sind die vorgenannten Elemente mit dem in der Fig. 1 allgemein mit 6 bezeichneten Hörverstärker verbunden.

In der Fig. 2 ist die Ausbildung des dort allgemein mit G1 bezeichneten Gerätes bzw. des Hörverstärkers 6 mehr im Detail wiedergegeben. Zentrales Element des Hörverstärkers ist ein Mikroprozessor 7. Diesem sind zugeordnet:

Ein nicht flüchtiger Speicher 8 in Form eines EEPROM zum Speichern spezieller Übertragungskurven; ein Speicher 9 in Form eines ROM zum Speichern von Programmen, ein Taktgeber 10; eine Schnittstelle 1 1 zum Ein- und Auslesen von Daten und/oder

Programmen; ein Eingabe-Element 12 zum manuellen Eingeben von Befehlen, beispielsweise zum Ein- und Ausschalten, Umschalten usw. des Gerätes oder verschiedener Funktionen und

ein CODEC-Baustein 13, der wenigstens zwei Analog-Digital-Wandler zur Umwandlung der analogen Audio-Signale der Mikrophone 1 und 2 in digitale Signale sowie wenigstens zwei Digital-Analog-Wandler zur Rück¬ Umwandlung von digitalen Audio-Signalen in analoge Audio-Signale für deren Wiedergabe über die Lautsprecher 3 und 4 aufweist.

Der Hörverstärker 6 enthält weiterhin einen Schaltkreis 14, der für jedes Mikrophon 1 und 2 einen Eingangsverstärker 15, welcher eingangsseitig an ein Mikrophon 1 bzw. 2 und ausgangsseitig an den Analog-Digital-Wandler des CODEC-Schaltkreises 13 angeschlossen ist, sowie zwei Ausgangsverstärker 16 aufweist, von denen jeder mit seinen Eingang an den Ausgang eines Digital-Analog-Wandlers des CODEC- Schaltkreises 13 und mit seinem Ausgang an einen Lautsprecher 3 bzw. 4 angeschlossen ist.

Der Hörverstärker 6 weist schließlich eine von mehreren Batterien, vorzugsweise von mehreren wiederaufladbaren Batterien gebildete Stromversorgung 17 auf, an die der Schaltkreis 14 bzw. die dortigen Verstärker 15 und 16 direkt angeschlossen sind. Die übrigen Elemente des Hörverstärkers 6, insbesondere alle digitalen Schaltkreise oder Elemente zur digitalen Datenverarbeitung, speziell auch der CODEC-Schaltkreis 13 sind über einen Gleichspannungs-Gleichspannungs-Wandler (DC-DC-Converter) 18 an die Spannungsversorgung 1 angeschlossen. Hierdurch wird eine Entkopplung zwischen den digitalen Schaltkreisen und den analogen Schaltkreisen auch im Bereich der Spannungsversorgung erreicht, um Störungen wirksam zu vermeiden.

Bei einem stationärem Gerät oder Hörverstärker ist beispielsweise die Stromversorgung von einem geräteinternen oder von einem äußeren Netzgerät gebildet, an welches der Hörverstärker anschließbar ist.

Der Mikroprozessor 7 mit dem ihm zugeordneten Bausteinen dient im wesentlichen dazu, um für den Hörverstärker 6 einen vorgegebenen Frequenzgang bzw. eine vorgegebene Durchlaßkurve (Übertragunsfunktion) zu erreichen, und zwar unter Berücksichtigung spezieller Übertragungs- oder Filterkurven, die für den jeweiligen Benutzer gespeichert sind und dessen Hörbehinderung individuell berücksichtigen, sowie weiterer, standardisierter Filterkurven, die die speziellen Hörbehinderungen des jeweiligen Benutzers nicht berücksichtigen, sondern allgemein Gültigkeit haben und spezielle Umgebungsbedingungen, unter denen die Hörhilfe verwendet wird, für ein optimales Hören berücksichtigen, und zwar beispielsweise durch Ausfiltern tiefer Frequenzen und/oder hoher Frequenzen bzw. Rauschen usw.

Diese standardisierten Filterkurven, die dann den individuellen Filterkurven überlagert werden, können manuell über die Eingabe 12 abgerufen bzw. aktiviert werden, wobei die Eingabe zur Erleichterung der Bedienung hierfür mit leicht verständlichen Benutzerhinweisen, beispielweise „Hören im Raum", Hören außerhalb von Gebäuden", „Höhen", „Tiefen" usw. versehene Funktionstasten aufweist.

Die Filterkurven sind jeweils als Datensatz beispielsweise in dem Speicher 8 gespeichert. Die individuellen Filterkurven sind jeweils für den linken und rechten Kanal bzw. für das linke und rechte Ohr gesondert erstellt und gespeichert, und zwar derart, daß der Hörbehinderung entsprechend bestimmte Frequenzbereiche jeweils angehoben oder abgesenkt werden, um so Hörverluste zu kompensieren. Die individuellen Filterkurven werden durch Hörtests ermittelt und dann über die Schnittstelle 1 1 in den Speicher 8 eingelesen.

Über den Mikroprozessor 7 erfolgt weiterhin in Abhängigkeit vom Signal des Taktgebers 10 ein ständiges Umschalten des CODEC-Schaltkreises 13 derart, daß die Audiosignale für den linken Kanal und den rechten Kanal zeitlich versetzt bzw. im Zeit-Multiplex- Verfahren verarbeitet und verstärkt an den Lautsprechern 3 und 4 wiedergegeben

werden, so daß trotz der stereophonen Aufnahme, Bearbeitung, Verstärkung und Wiedergabe der Tonsignale und insbesondere auch trotz der individuellen Verarbeitung der Signale des rechten und linken Kanals ein minimaler schaltungstechnischer Aufwand sowie ein geringer Stromverbrauch sichergestellt sind, so daß der Hörverstärker trotz hoher Qualität relativ klein und kompakt und damit vom Benutzer auch optimal tragbar gestaltet werden kann.

Da die Mikrophone 1 und 2 an dem die Hörer 3 und 4 aufweisenden Kopfhörer oder an dem dortigen Tragbügel oder an diesen Hörern 3 und 4 vorgesehen sind, kann der Hörverstärker 6 in einer Tasche eines Kleidungsstückes untergebracht werden, was ebenfalls zur bequemen Benutzung beiträgt. Über die digitale Verarbeitung der Audio- Signale ist es weiterhin auch möglich, akustische Rückkopplungen zwischen den Mikrophonen 1 und 2 und den Hörern 3 und 4 wirksam zu unterdrücken.

Die Schaltfrequenz, mit der der CODEC-Schaltkreis 13 periodisch zwischen den Kanälen umgeschaltet wird, liegt deutlich über dem hörbaren Frequenzbereich und beträgt beispielsweise etwa 24 bis 25 kHz.

Durch die Verwendung eines einzigen CODEC-Schaltkreises 13 für beide Mikrophone 1 und 2 und beide Lautsprecher 3 und 4 ergibt sich ein vereinfachtes Layout für die Printplatte des Hörverstärkers 6 auch eine zuverlässige und störungsfreie Arbeitsweise, da sämtliche Kanäle jeweils durch die vom Mikroprozessor 7 gelieferten Steuersignale zwangsweise in der erforderlichen Weise umgeschaltet werden.

In der Figur 2 ist mit 19 allgemein eine Audiometriereinrichtung für eine Eigen- Audiometrierung bezeichnet, d.h. mit dieser Einrichtung ist es dem Benutzer möglich, anhand von in den Hörern 3 und 4 wiedergegebenen akustischen Signalen unterschiedlicher Frequenzen eine Eigen-Audiometrierung vorzunehmen, d.h. eine individuelle Anpassung der Übertragungs- oder Filterkurven sowie eine individuelle

Dynamikanpassung für den linken und rechten Kanal bzw. für das linke und rechte Ohr gesondert vorzunehmen. Bei der dargestellten Ausführungsform weist die Audiometriereinrichtung 19 einen Steuerkreis 20, einen Sprachspeicher 21 , einen Generator 22 für die Testfrequenzen sowie einen Datenspeicher 23 auf. Über die Eingabe 12 oder über einen Knopf, kann die Einrichtung 19 aktiviert werden. Der Benutzer erhält dann z.B. zunächst aus dem Sprachspeicher 21 einige Informationen und Erläuterungen für die Durchführung der Selbst-Audiometrierung. Weiterhin werden auch während der Audiometrierung Erläuterungen und/oder Hinweise an den Benutzer abgegeben, die jeweils über die Hörer 3 und 4 übertragen werden.

Für die eigentliche Audiometrierung werden veranlaßt durch den Steuerkreis 20 vom Tonfrequenzgenerator 22 Testfrequenzen im Hörbereich abgegeben, und zwar jeweils eine Testfrequenz in einer Testphase mit beispielsweise kontinuierlich oder stufenförmig ansteigender Amplitude. Sobald der Benutzer den gewünschten Höreindruck hat, wird dies von ihm durch entsprechende Betätigung der Eingabe 12 bestätigt. Der entsprechende Amplituden- oder Dynamik-Wert wird im Datenspeicher 23 gespeichert.

Nach Beendigung einer jedenTestphase erfolgt eine weitere Testphase mit einer unterschiedlichen Tonfrequenz und wiederum z.B. mit zeitlich ansteigender Amplitude, und zwar so lange, bis die die Anzahl der möglichen Testphasen erreicht ist. Der entsprechende Wert der Amplitude bzw. Dynamik der Tonfrequenz wird für jede Testphase im Speicher 23 gespeichert.

Die Anzahl der Testphasen und damit die Anzahl der Tonfrequenzen sowie deren Frequenz sind beispielsweise fest vorgegeben, können aber auch unter bestimmten Kriterien, und zwar in Abhängigkeit vom Meßergebnis variiert werden.

Die Audiometrierung erfolgt für den linken und rechten Kanal unabhängig. Spätestens nach Beendigung der Audiometrierung werden die individuellen Durchlaß-Kurven für

den linken und rechten Kanal aus den im Speicher 23 gespeicherten Daten durch den Mikroprozessor 7 erstellt und im Speicher 8 abgespeichert.

Der Vorteil der Audiometriereinrichtung 19 besteht darin, daß jeder Benutzer in der Lage ist, seine individuellen Filter- oder Übertragungskurven selbst für eine Speicherung im Speicher 8 zu ermitteln, es also nicht notwendig ist, diese individuellen Filter- oder Übertragungskurven außer Haus ermitteln zu lassen und dann über die Schnittstelle 1 1 in den Speicher 8 einzulesen.

Ein weiterer Vorteil der Audiometriereinrichtung 19 besteht auch darin, daß der Benutzer das Gerät jederzeit auch sofort und individuell hinsichtlich der Übertragungsfunktionen bzw. Dynamik individuell an die vorhandene Umgebung anpassen kann, um so ein optimales Hören zu ermöglichen.

Mit 24 ist in der Figur 2 noch eine von dem Mikroprozessor 7 angesteuerte Anzeigeeinrichtung bezeichnet, an der der Benutzer zusätzlich auch optische Hinweise erhält, beispielsweise bei einem von der Norm stark abweichenden Ergebnis bei der Eigen-Audiometrierung den Hinweis, daß das Aufsuchen eines Fachmanns, beispielsweise eines Arztes zweckmäßig wäre. Die Anzeigeeinrichtung 24 besteht im einfachsten Fall aus wenigstens einer Leuchte, kann aber auch ein Anzeigedisplay sein.

Bei der Darstellung der Figur 2 sind die einzelnen Funktionen der Audiometriereinrichtung 19 als gesonderte Blöcke 20 - 23 wiedergegeben. Es versteht sich, daß diese Funktionen auch von anderen Elementen übernommen werden können, beispielsweise von dem Mikroprozessor 7 bei entsprechender Ausgestaltung des im Speicher 9 gespeicherten Programms.

Die Figur 3 zeigt als weitere Ausführungsform ein Gerät G2, welches zum Anschluß an ein Audio-Gerät, beispielsweise an Hifi-Audio-Anlagen oder an Fernsehgeräte bestimmt

ist. Das in der Figur 3 dargestellte Gerät unterscheidet sich daher von dem Gerät G1 der Figur 2 im wesentlichen dadurch, daß anstelle der Mikrophone 1 und 2 Anschlüsse 25 und 26 vorgesehen sind, und zwar zum Anschließen an dem Audio-Ausgang des jeweiligen Audio-Gerätes, und zwar der Anschluß 25 für den linken Kanal und der Anschluß 26 für den rechten Kanal, wobei selbstverständlich die Eingangsverstärker 15 den bei dieser Anwendung auftretenden Signalpegeln angepaßt sind.

Anstelle der Hörer 3 und 4 sind Infrarotsendedioden 27 (für den linken Kanal) und 28 (für den rechten Kanal) an einem von dem CODEC-Schaltkreis angesteuerten Sender 29 vorgesehen. Die beiden Infrarot-Sendedioden 27 und 28 liefern jeweils ein auf einen unterschiedlichen Träger moduliertes Audio-Signal für den linken Kanal bzw. den rechten Kanal.

Mit 30 ist ein Empfangsgerät bezeichnet, welches zwei Empfangsdioden 31 (für den linken Kanal) und 32 (für den rechten Kanal), zwei Demodulatoren 33, die Ausgangsverstärker 16 und die beiden Hörer 3 und 4 aufweist, wobei am Empfangsgerät 30 bevorzugt auch eine nicht dargestellte Lautstärkeregelung vorgesehen ist. Während das Gerät G2 ortsfest angeordnet ist, ist der Empfänger 30 tragbar ausgeführt, und zwar derart, daß er vom Benutzer mitgeführt wird.

Abgesehen von diesen Unterschieden entspricht das Gerät G2 dem Gerät G1 in seiner allgemeinen Funktion, wobei in der Figur 3 auch solche Elemente, die von ihrer Funktion her den Elementen des Gerätes G 1 entsprechen mit gleichen Bezugszeichen wie in der Figur 2 bezeichnet sind.

Das Gerät G2 gestattet es, in der gleichen Weise, wie dies oben für das Gerät G1 beschrieben wurde, eine individuelle Dynamikanpassung sowie individuelle Anpassung der Filter- oder Durchlaßkurven bzw. Übertragungsfunktion an den jeweiligen Benutzer sowie auch individuell für den linken und rechten Kanal bzw. für das linke und rechte

Ohr. Das Gerät G2 ermöglicht es also auch Personen mit eingeschränktem Hörvermögen oder Hörschädigungen, an Sprach- und/oder Musikübertragungen in optimaler Weise teilzunehmen.

Die Besonderheit des Gerätes G2 besteht auch darin, daß über die zwischen den Sendedioden 27 und 28 und den Empfangsdioden 31 und 32 gebildete Übertragungsstrecke die bereits durch individuelle Anpassung modifizierten Audio- Signale übertragen werden, der größere auch schaltungstechnische Aufwand also im stationären Gerät G2 vorhanden ist, während der Empfänger 30 sehr klein und handlich und damit insbesondere auch bequem und unauffällig tragbar ausgeführt werden kann, und zwar trotz einer stereophonen, hochqualitativen Übertragung.

Eine Besonderheit des Gerätes G2 besteht auch darin, daß die Übertragung der Audio- Signale über die zwischen den Infrarot-Sendedi öden 27 und 28 und den Infrarot- Empfangsdioden 31 und 32 gebildete Übertragungsstrecke analog erfolgt, d.h. durch analog modulierte Trägerfrequenzen, so daß im Empfangsgerät 30 nur einfache Demodulatoren notwendig sind, was ebenfalls zur Vereinfachung und kompakten Bauweise sowie zur Reduzierung des Strom-Verbrauchs des Empfangsgeräte 30 beiträgt.

Bei dem Gerät G1 können die bei der Audiometrierung ermittelten Daten und/oder die hieraus erstellten Übertragungsfunktionen oder Durchlaß- bzw. Filterkurven auch über die Schnittstelle 1 1 ausgelesen werden, so daß das Gerät sogar für den Fachmann für Audiometrierung verwendbar ist.

Anstelle der Anschlüsse 25 und 26 können auch Lichtdetektoren oder eine solche Detektoren aufweisende Infrarot-Licht-Empfängereinrichtung vorgesehen sein, wie sie z.B. zum Ankoppeln an Infrarot-Ausgänge bei Audiogeräten geeignet sind.

Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste

, 2 Mikrophon , 4 Lautsprecher

Leitung

Hörverstärker

Mikroprozessor , 9 Speicher

Taktgeber

Schnittstelle

Eingabe

CODEC-Schaltkreis

Verstärkerschaltkreis

Eingangsverstärker

Ausgangsverstärker

Stromversorgung

DC/DC-Konverter

Audiometriereinrichtung

Steuerkreis

Sprachspeicher

Tongenerator

Datenspeicher

Anzeigeeinrichtung , 26 Anschluß , 28 Infrarot-Sendediode

Infrarot-Sender

Infrarot-Empfangsgerät , 32 1 nf rarot-E mpf angsd i ode

ńemodulator