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Patent Searching and Data


Title:
INSTRUMENTATION OF A SIDE WALL OF A CONTINUOUS CASTING MOLD HAVING OPTICAL WAVEGUIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/186702
Kind Code:
A1
Abstract:
First, an auxiliary cut-out (11, 16) is formed in a side wall (1) of a continuous casting mold, which auxiliary cut-out extends, in the longitudinal direction, at least over the cut-out length (L) of the useful cut-out (10) and has an auxiliary cross-section orthogonal to the longitudinal direction. Then, an additional element (13, 14, 17) is inserted into the auxiliary cut-out (11, 16), which additional element extends, in the longitudinal direction, at least over a cut-out length (L) of a later useful cut-out (10) and bounds the useful cut-out (10) orthogonally to the longitudinal direction at least over part of the periphery of the useful cut-out. The useful cut-out (10) is formed by inserting the additional element (13, 14, 17) into the auxiliary cut-out (11, 16). The useful cut-out (10) is closed all around orthogonally to the longitudinal direction. Orthogonally to the longitudinal direction, the useful cut-out has a (correspondingly small) useful cross-section and a maximum useful extent (d3). The useful cross-section is defined in such a way that an optical waveguide (9) can be reversibly inserted into the useful cut-out. The production method makes it possible that a ratio of the cut-out length (L) to the maximum useful extent (d3) is 100:1 or greater.

Inventors:
LANG OLIVER (AT)
LEITNER GUENTER (AT)
LEITNER STEFAN (AT)
ORTNER CHRISTIAN (AT)
SCHUSTER MARTIN (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/059766
Publication Date:
November 02, 2017
Filing Date:
April 25, 2017
Export Citation:
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Assignee:
PRIMETALS TECHNOLOGIES AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B22D2/00; B22D11/16; B22D11/20
Domestic Patent References:
WO2003035306A12003-05-01
WO2011098309A12011-08-18
WO2015058911A12015-04-30
Foreign References:
JP2008260046A2008-10-30
JP2008043981A2008-02-28
DE102009049479A12010-12-09
Other References:
THOMAS B G ET AL: "Implementation of temperature and strain micro-sensors into a casting mold surface", TMS ANNUAL MEETING (SENSORS, SAMPLING, AND SIMULATION FOR PROCESS CONTROL - HELD DURING THE TMS 2011 ANNUAL MEETING AND EXHIBITION,, 1 January 2011 (2011-01-01), pages 127 - 134, XP009159794
Attorney, Agent or Firm:
ZUSAMMENSCHLUSS METALS@LINZ (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Einbringen einer Nutzausnehmung (10) in eine Seitenwand (1) einer Stranggießkokille, wobei die Nutzausneh- mung (10) sich in einer Längsrichtung der Nutzausnehmung (10) über eine Ausnehmungslänge (L) erstreckt, orthogonal zur Längsrichtung rundum geschlossen ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Nutzquerschnitt und eine maximale Nutzer¬ streckung (d3) aufweist, wobei der Nutzquerschnitt derart be- stimmt ist, dass in die Nutzausnehmung ein Lichtwellenleiter (9) reversibel einbringbar ist,

- wobei in die Seitenwand (1) zunächst eine Hilfsausnehmung (11, 16) eingebracht wird, die sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge (L) der Nutzausnehmung (10) erstreckt und orthogonal zur Längsrichtung einen

Hilfsquerschnitt aufweist, der größer als der Nutzquer¬ schnitt ist,

- wobei in die Hilfsausnehmung (11, 16) ein Zusatzelement (13, 14, 17) eingebracht wird, das sich in der Längsrich- tung zumindest über die Ausnehmungslänge (L) der Nutzaus¬ nehmung (10) erstreckt und orthogonal zur Längsrichtung ge¬ sehen die Nutzausnehmung (10) zumindest über einen Teil ihres Umfangs begrenzt,

- wobei durch das Einbringen des Zusatzelements (13, 14, 17) in die Hilfsausnehmung (11, 16) die Nutzausnehmung (10) gebildet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Hilfsausnehmung (11) als zur Kaltseite (7) der Sei¬ tenwand (1) hin offene Nut (11) ausgebildet ist, dass das Zu¬ satzelement (13, 14) die Hilfsausnehmung (L) zur Kaltseite (7) hin nur teilweise ausfüllt und dass vom Zusatzelement (13, 14) aus gesehen der zur Kaltseite (7) hin verbleibende Teil der Hilfsausnehmung (11) von der Kaltseite (7) her mit einem Füllmaterial (15) gefüllt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das Zusatzelement (13) als Rohr (13) ausgebildet ist, dessen Innenseite die Nutzausnehmung (10) begrenzt.

4. Verfahren nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (14) als Abdeckung (14) ausgebildet ist, die von der Nutzausnehmung (10) aus gesehen auf der Kaltseite (7) angeordnet ist und die Nutzausnehmung (10) teilweise, aber nicht vollständig begrenzt.

5. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Hilfsausnehmung (16) orthogonal zur Längserstreckung gesehen als geschlossene Ausnehmung ausgebildet ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (17) als Stab (17) ausgebildet ist, der die Hilfsausnehmung (16) im Wesentlichen ausfüllt, jedoch auf seiner Außenseite mindestens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung (10) erstreckende Nut (18) aufweist und dass die die Nut (18) begrenzenden Flächen des Zusatzelements (17) die Nutzausnehmung (10) über einen Teil ihres Umfangs begrenzen und die Seitenwand (1) die Nutzausnehmung (10) über den verbleibenden Teil ihres Umfangs begrenzt.

7. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (13, 14, 17) aus dem gleichen Material wie die Seitenwand (1) besteht.

8. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass ein Verhältnis der Ausnehmungslänge (L) zur maximalen Nutzerstreckung (d3) mindestens bei 100:1 liegt.

9. Seitenwand einer Stranggießkokille,

- wobei in die Seitenwand eine Nutzausnehmung (10) einge¬ bracht ist, die sich in einer Längsrichtung der Nutzausneh- mung (10) über eine Ausnehmungslange (L) erstreckt, ortho¬ gonal zur Längsrichtung rundum geschlossen ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Nutzquerschnitt und eine maxi¬ male Nutzerstreckung (d3) aufweist,

- wobei der Nutzquerschnitt derart bestimmt ist, dass in die Nutzausnehmung (10) ein LichtWellenleiter (9) reversibel einbringbar ist,

- wobei in der Seitenwand ein Zusatzelement (13, 14, 17) an¬ geordnet ist, das sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge (L) der Nutzausnehmung (10) erstreckt und orthogonal zur Längsrichtung gesehen die Nutzausnehmung (10) zumindest über einen Teil ihres Umfangs begrenzt,

- wobei das Zusatzelement (13, 14, 17) zur Kaltseite (7) der Seitenwand (1) hin vollständig von Material umgeben ist.

10. Seitenwand nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (13, 14) zur Kaltseite (7) hin mit ei¬ nem Füllmaterial (15) beschichtet ist.

11. Seitenwand nach Anspruch 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (13) als Rohr (13) ausgebildet ist, dessen Innenseite die Nutzausnehmung (10) begrenzt.

12. Seitenwand nach Anspruch 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (14) als Abdeckung (14) ausgebildet ist, die von der Nutzausnehmung (10) aus gesehen auf der Kaltseite (7) angeordnet ist und die Nutzausnehmung (10) teilweise, aber nicht vollständig begrenzt.

13. Seitenwand nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Seitenwand eine Hilfsausnehmung (16) aufweist, die sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge (L) der Nutzausnehmung (10) erstreckt, orthogonal zur

Längserstreckung gesehen als geschlossene Ausnehmung (16) ausgebildet ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Hilfs- querschnitt aufweist, der größer als der Nutzquerschnitt ist, und dass das Zusatzelement (10) in die Hilfsausnehmung (16) eingebracht ist. 14. Seitenwand nach Anspruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Hilfsausnehmung (16) als Bohrung (16) ausgebildet ist . 15. Seitenwand nach Anspruch 13 oder 14,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (17) als Stab (17) ausgebildet ist, der die Hilfsausnehmung (16) im Wesentlichen ausfüllt, jedoch auf seiner Außenseite mindestens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung (10) erstreckende Nut (18) aufweist und dass die die Nut (18) begrenzenden Flächen des Zusatzelements (17) die Nutzausnehmung (10) über einen Teil ihres Umfangs begrenzen und die Seitenwand (1) die Nutzausnehmung (10) über den verbleibenden Teil ihres Umfangs begrenzt.

16. Seitenwand nach einem der Ansprüche 9 bis 15,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Zusatzelement (17) aus dem gleichen Material wie die Seitenwand (1) besteht.

17. Seitenwand nach einem der Ansprüche 9 bis 16,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass ein Verhältnis der Ausnehmungslänge (L) zur maximalen Nutzerstreckung (d3) mindestens bei 100:1 liegt.

18. Seitenwand einer Stranggießkokille,

- wobei in die Seitenwand eine Nutzausnehmung (10) einge¬ bracht ist, die sich in einer Längsrichtung der Nutzausnehmung (10) über eine Ausnehmungslänge (L) erstreckt, ortho- gonal zur Längsrichtung rundum geschlossen ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Nutzquerschnitt und eine maxi¬ male Nutzerstreckung (d3) aufweist, - wobei der Nutzquerschnitt derart bestimmt ist, dass in die Nutzausnehmung (10) ein LichtWellenleiter (9) reversibel einbringbar ist,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass ein Verhältnis der Ausnehmungslange (L) zur maximalen

Nutzerstreckung (d3) mindestens bei 100:1 liegt.

Description:
Beschreibung

Instrumentierung einer Seitenwand einer Stranggießkokille mit LichtWellenleitern

Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Einbringen einer Nutzausnehmung in eine Seitenwand einer Stranggießkokille, wobei die Nutzausnehmung sich in einer Längsrichtung der Nutzausnehmung über eine Ausnehmungslange erstreckt, orthogonal zur Längsrichtung rundum geschlossen ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Nutzquerschnitt und eine maximale Nutzerstreckung aufweist, wobei der Nutz ¬ querschnitt derart bestimmt ist, dass in die Nutzausnehmung ein LichtWellenleiter reversibel einbringbar ist.

Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer Seitenwand einer Stranggießkokille,

- wobei in die Seitenwand eine Nutzausnehmung eingebracht ist, die sich in einer Längsrichtung der Nutzausnehmung über eine Ausnehmungslänge erstreckt, orthogonal zur Längs ¬ richtung rundum geschlossen ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Nutzquerschnitt und eine maximale Nutzer ¬ streckung aufweist,

- wobei der Nutzquerschnitt derart bestimmt ist, dass in die Nutzausnehmung ein LichtWellenleiter reversibel einbringbar ist .

Beim Stranggießen wird in eine Kokille kontinuierlich flüssiges Metall gegossen, das an Seitenwänden der Kokille zu einem Metallstrang mit einer bereits erstarrten Strangschale und einem noch flüssigen Kern erstarrt. Synchron mit dem Gießen des flüssigen Metalls in die Kokille wird der Metallstrang aus der Kokille abgezogen. Das Abziehen des Metallstranges ist mit dem Gießen derart koordiniert, dass ein Gießspiegel - das heißt der Flüssigkeitsstand in der Kokille - im Wesentli ¬ chen konstant bleibt .

Zu dem Zeitpunkt, zu dem der Metallstrang aus der Kokille austritt, muss die Strangschale bereits hinreichend dick sein, da anderenfalls die Gefahr eines Schalendurchbruchs be ¬ steht. Entscheidend für einen stabilen Gießprozess sind ins ¬ besondere eine ordnungsgemäße Kühlung und eine der Kokille angepasste Gießgeschwindigkeit. Weiterhin darf es nicht ge ¬ schehen, dass die Strangschale an den Kokillenwänden anhaftet. Insbesondere ein derartiger Kleber oder Schalenhänger muss rechtzeitig erkannt werden, da anderenfalls ein Schalen- durchbruch auftritt.

Zum Erkennen eines derartigen Klebers ist es bekannt, mittels entsprechender Sensoren die Temperaturverteilung in der Kokille zu messen. In der Regel werden hierbei die Sensoren zweidimensional verteilt angeordnet. Die entsprechende Anord ¬ nung der Sensoren und deren Auswertung ist Fachleuten bekannt .

Thermoelemente können durch elektromagnetische Felder gestört werden. Derartige störende elektromagnetische Felder können beispielsweise von elektromagnetischen Rührern (MEMS = mold electromagnetic stirrer) oder elektromagnetischen Bremsen (EMB = electromagnetic brake) verursacht werden. Da die Ver ¬ wendung derartiger elektromagnetischer Rührer und elektromagnetischer Bremsen immer mehr zunimmt, stellt sich die Problematik von Störungen immer mehr.

Um die elektromagnetischen Störungen bei Thermoelementen zu verringern, ist es bekannt, die Leitungen zu verdrillen und zu schirmen. Weiterhin werden oftmals zusätzlich Filter eingebaut, um Störfrequenzen zu reduzieren. Beide Maßnahmen haben in der Regel jedoch negativen Einfluss auf die Leistungs ¬ fähigkeit bei der Erkennung eines Schalenhängers. Weiterhin stößt auch die Installation von sehr vielen Messstellen mit Thermoelementen schnell an konstruktive Grenzen.

Im Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, mittels geeig ¬ neter Lichtwellenleiter - insbesondere mittels Lichtwellenleitern, die auf dem Faser-Bragg-Effekt beruhen, - einen Temperaturwert zu erfassen. Es ist auch bereits bekannt, derar ¬ tige Lichtwellenleiter bei Stranggießkokillen einzusetzen. Rein beispielhaft wird auf die EP 2 440 883 Bl verwiesen. Auch die EP 2 318 162 Bl und die JP 2008 043 981 A können in diesem Zusammenhang genannt werden. Bei der EP 2 440 883 Bl wird der Lichtwellenleiter auf die Seitenwand der Stranggießkokille aufgelegt und danach auf diejenige Seite der Seitenwand, auf die der Lichtwellenleiter aufgelegt ist, eine Beschichtung aufgebracht. Die Beschich- tung fixiert den Lichtwellenleiter. Der Lichtwellenleiter ist nach dem Fixieren unlösbar mit der Seitenwand verbunden.

Bei der EP 2 318 162 Bl wird der Lichtwellenleiter auf eine Sonde aufgebracht. Die Sonde wird in eine Nut, eine Bohrung oder eine ähnliche Öffnung eingeführt und ist auch wieder aus ihr entfernbar. Bei der EP 2 318 162 Bl wird der Lichtwellenleiter dazu verwendet, die Höhe des Gießspiegels zu erfassen. Hierzu ist nur eine relativ geringe Erstreckung des Lichtwel ¬ lenleiters in Vertikalrichtung erforderlich. Bei der JP 2008 043 981 A ist ein Lichtwellenleiter mit einem Metallrohr umgeben und einschließlich des Metallrohres in der Seitenwand einer Stranggießkokille befestigt.

Aus der WO 2015/058 911 AI ist im Rahmen eines ersten Ausfüh- rungsbeispiels bekannt, in eine Seitenwand einer Stranggieß ¬ kokille eine Nut einzubringen, auf den Nutgrund eine erste Folie aufzulegen, auf die erste Folie eine Kanüle mit einem Lichtwellenleiter aufzulegen, sodann auf die erste Folie und den LichtWellenleiter eine zweite Folie aufzulegen und schließlich die Nut mit einem Füllstück abzudecken bzw. zu verschließen. Aus der WO 2015/058 911 AI ist im Rahmen eines zweiten Ausführungsbeispiels weiterhin bekannt, in eine Sei ¬ tenwand einer Stranggießkokille eine Bohrung einzubringen, deren Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser ei- ner einen Lichtwellenleiter enthaltenden Kanüle ist und in die Bohrung die Kanüle mit dem LichtWellenleiter einzubringen. Aus der WO 2015/058 911 AI ist im Rahmen eines dritten Ausführungsbeispiels weiterhin bekannt, in eine Seitenwand einer Stranggießkokille eine Bohrung einzubringen, deren Durchmesser erheblich größer als der Durchmesser einer einen Lichtwellenleiter enthaltenden Kanüle ist und in die Bohrung die Kanüle mit dem Lichtwellenleiter einzubringen.

Aus der WO 2011/098 309 AI ist bekannt, in eine Seitenwand einer Stranggießkokille Nuten einzubringen, in welche Licht- Wellenleiter eingelegt werden, Die Nuten werden sodann wieder verschlossen. Die Lichtwellenleiter werden durch Niederhalter fixiert .

Aus der DE 10 2010 008 480 AI ist bekannt, in eine Seitenwand einer Stranggießkokille eine Nut einzubringen, in welche ein Lichtwellenleiter eingelegt wird. Die Nut wird sodann wieder verschlossen. Der LichtWellenleiter wird in der Nut fixiert.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, um auf einfache Weise in die Seitenwand reversibel einen Lichtwellenleiter einbringen zu können, Der LichtWellenleiter soll sich hierbei insbesondere in Längsrichtung der Nutzausnehmung gesehen über eine große Länge erstrecken können.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfah ¬ rens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.

Erfindungsgemäß ist zum Einbringen der Nutzausnehmung vorgesehen,

- dass in die Seitenwand zunächst eine Hilfsausnehmung einge ¬ bracht wird, die sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge der Nutzausnehmung erstreckt und or ¬ thogonal zur Längsrichtung einen Hilfsquerschnitt aufweist, der größer als der Nutzquerschnitt ist,

- dass in die Hilfsausnehmung ein Zusatzelement eingebracht wird, das sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge der Nutzausnehmung erstreckt und orthogonal zur Längsrichtung gesehen die Nutzausnehmung zumindest über einen Teil ihres Umfangs begrenzt, und - dass durch das Einbringen des Zusatzelements in die Hilfs- ausnehmung die Nutzausnehmung gebildet wird.

Das Zusatzelement verbleibt permanent in der Seitenwand. Es ist direkt und unmittelbar mit der Seitenwand verbunden. Das Zusatzelement kann in der Seitenwand alternativ irreversibel, also fest und nicht wieder entfernbar, oder reversibel ange ¬ ordnet sein. Die durch das Zusatzelement gebildete Nutzaus ¬ nehmung stellt jedoch in beiden Fällen einen verbleibenden Hohlraum dar, in den später der Lichtwellenleiter reversibel eingeführt werden kann. Durch diese Vorgehensweise ist es möglich, eine Nutzausnehmung mit einem kleinen Nutzquerschnitt (beispielsweise einem Durchmesser von ca. 1,5 bis 3,0 mm, insbesondere von 1,8 bis 2,5 mm) zu schaffen, deren Aus- nehmungslänge sich über die gesamte oder nahezu die gesamte Höhe oder Breite der Seitenwand erstreckt.

Es ist beispielsweise möglich, dass die Hilfsausnehmung als zur Kaltseite der Seitenwand hin offene Nut ausgebildet ist. In diesem Fall füllt das Zusatzelement die Hilfsausnehmung zur Kaltseite hin nur teilweise aus. Der vom Zusatzelement aus gesehen zur Kaltseite hin verbleibende Teil der Hilfsaus- nehmung wird in diesem Fall von der Kaltseite her mit einem Füllmaterial gefüllt. Das Füllmaterial stimmt vorzugsweise mit dem Material der Seitenwand zur Heißseite hin überein. Wenn also beispielsweise die Seitenwand (wie es insbesondere beim Stranggießen von Stahl regelmäßig der Fall ist) aus Kupfer besteht, ist vorzugsweise auch das Füllmaterial Kupfer. Gleiches gilt bei einem anderen Material. Durch das Füllmate ¬ rial ist das Zusatzelement auf der Kaltseite vollständig von dem Beschichtungsmaterial umgeben. Die Kaltseite ist diejeni ¬ ge Seite der Seitenwand, die im Betrieb der Stranggießkokille vom flüssigen Metall abgewandt ist. Umgekehrt ist die

Heißseite diejenige Seite der Seitenwand, die im Betrieb der Stranggießkokille an das flüssige Metall angrenzt.

Das Zusatzelement kann beispielsweise als Rohr ausgebildet sein, dessen Innenseite die Nutzausnehmung begrenzt. Alterna ¬ tiv ist es möglich, dass das Zusatzelement als Abdeckung aus- gebildet ist, die von der Nutzausnehmung aus gesehen auf der Kaltseite angeordnet ist und die Nutzausnehmung teilweise, aber nicht vollständig begrenzt.

Alternativ zu einer Ausbildung der Hilfsausnehmung als zur Kaltseite der Seitenwand hin offene Nut ist es möglich, dass die Hilfsausnehmung orthogonal zur Längserstreckung gesehen als geschlossene Ausnehmung ausgebildet ist. Insbesondere kann es sich bei der Ausnehmung um eine Bohrung handeln. Die Bohrung kann beispielsweise einen Durchmesser aufweisen, der minimal bei 6 mm liegt, vorzugsweise bei mindestens 8 mm, insbesondere bei mindestens 10 mm. Maximal kann der Durchmes ¬ ser bis zu 20 mm betragen, wobei vorzugsweise ein Wert von 15 mm, insbesondere von 12 mm, nicht überschritten wird.

Im Falle einer geschlossenen Ausnehmung ist es beispielsweise möglich, dass das Zusatzelement als Stab ausgebildet ist, der die Hilfsausnehmung im Wesentlichen ausfüllt, jedoch auf seiner Außenseite mindestens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung erstreckende Nut aufweist. Die die Nut begren ¬ zenden Flächen des Zusatzelements begrenzen in diesem Fall die Nutzausnehmung über einen Teil ihres Umfangs . Die Seitenwand begrenzt in diesem Fall die Nutzausnehmung über den verbleibenden Teil ihres Umfangs . Alternativ zur Verwendung eines Stabes, der auf seiner Außenseite mindestens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung erstreckende Nut aufweist, könnte beispielsweise ein aus mehreren Abschnitten bestehendes Rohr verwendet werden. In diesem Fall würde das Zusatze ¬ lement die Nutzausnehmung über ihren gesamten Umfang begrenzen .

Das Zusatzelement besteht vorzugsweise aus dem gleichen Mate ¬ rial wie die Seitenwand. Dadurch ergibt sich zum einen ein einheitlicher Wärmeleitkoeffizient und zum anderen ein einheitlicher Ausdehnungskoeffizient von Seitenwand und Zusatze ¬ lement .

Die maximale Nutzerstreckung ist gleich dem Durchmesser eines den Nutzquerschnitt umschreibenden Kreises, also des Kreises mit dem kleinsten Durchmesser, der einerseits den Nutzquerschnitt vollständig umgibt, andererseits den Nutzquerschnitt zwar berührt, aber nicht schneidet. In analoger Weise ist ei ¬ ne minimale Nutzerstreckung gleich dem Durchmesser eines in den Nutzquerschnitt eingeschriebenen Kreises, also des Krei ¬ ses mit dem größten Durchmesser, der vom Nutzquerschnitt vollständig umgeben ist und der den Nutzquerschnitt zwar be ¬ rührt, aber nicht schneidet. Die maximale Nutzerstreckung weist beispielsweise einen Wert von typischerweise 1,5 mm bis 4 mm auf. Die minimale Nutzerstreckung weist typischerweise einen Wert von 1,5 mm bis 3 mm auf. Die minimale Nutzerstre ¬ ckung liegt - je nach Art des Nutzquerschnitts - typischer ¬ weise im Bereich zwischen 57 % und 100 % der maximalen Nutzerstreckung. Bei einem kreisförmigen Nutzquerschnitt liegt das Verhältnis beispielsweise bei 100 %. Bei einem quadrati ¬ schen Nutzquerschnitt liegt das Verhältnis beispielsweise bei ca. 71 %. Die Ausnehmungslänge ist hingegen erheblich größer als die maximale Nutzerstreckung. Sie kann beispielsweise bei 500 bis 800 mm liegen. Insbesondere ist es erfindungsgemäß möglich, dass ein Verhältnis der Ausnehmungslänge zur maxima ¬ len Nutzerstreckung mindestens bei 100:1 liegt. Es sind auch noch größere Verhältnisse möglich, beispielsweise von mindes ¬ tens 120:1, von mindestens 150:1, von mindestens 200:1, von mindestens 300:1, von mindestens 400:1 und von mindestens 500:1. Der entscheidende Grund, weshalb ein derart großes Verhältnis erreichbar ist, liegt darin, dass aufgrund der Art und Weise der Herstellung der Nutzausnehmung die erreichbare Ausnehmungslänge im Falle einer als offene Nut ausgebildeten Hilfsausnehmung überhaupt nicht begrenzt ist und im Falle ei ¬ ner als geschlossene Ausnehmung ausgebildeten Hilfsausnehmung zwar durch die Quererstreckung der Hilfsausnehmung begrenzt ist, nicht aber durch die QuererStreckung der Nutzausnehmung.

Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Seitenwand mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst . Vorteilhafte Ausgestaltun ¬ gen der Seitenwand sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 10 bis 17. Erfindungsgemäß wird eine Seitenwand der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,

- dass in der Seitenwand ein Zusatzelement angeordnet ist, das sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausneh- mungslänge der Nutzausnehmung erstreckt und orthogonal zur Längsrichtung gesehen die Nutzausnehmung zumindest über einen Teil ihres Umfangs begrenzt, und

- dass das Zusatzelement zur Kaltseite der Seitenwand hin vollständig von Material umgeben ist.

Das Zusatzelement verbleibt permanent in der Seitenwand. Es ist direkt und unmittelbar mit der Seitenwand verbunden. Das Zusatzelement kann in der Seitenwand alternativ irreversibel, also fest und nicht wieder entfernbar, oder reversibel ange ¬ ordnet sein. Die durch das Zusatzelement gebildete Nutzaus ¬ nehmung stellt jedoch in beiden Fällen einen verbleibenden Hohlraum dar, in den später der Lichtwellenleiter reversibel eingeführt werden kann. Die Nutzausnehmung kann dadurch insbesondere, wie bereits erwähnt, einen kleinen Nutzquerschnitt aufweisen, der beispielsweise mit einem Durchmesser von ca. 1,5 mm bis 3,0 mm korrespondieren kann, insbesondere von 1,8 mm bis 2,5 mm, während die Ausnehmungslänge sich über die ge ¬ samte Höhe bzw. Breite der Seitenwand erstrecken kann.

Die vorteilhaften Ausgestaltungen der Seitenwand korrespondieren im Wesentlichen mit denen des Verfahrens.

So ist es insbesondere möglich, dass das Zusatzelement zur Kaltseite hin mit einem Füllmaterial beschichtet ist, wobei das Füllmaterial vorzugsweise mit dem Material der Seitenwand zur Heißseite hin übereinstimmt.

Auch kann das Zusatzelement alternativ als Rohr, dessen Innenseite die Nutzausnehmung begrenzt, oder als Abdeckung, die von der Nutzausnehmung aus gesehen auf der Kaltseite angeordnet ist und die Nutzausnehmung teilweise, aber nicht voll ¬ ständig begrenzt, ausgebildet sein. Auch ist es möglich, dass die Seitenwand eine Hilfsausnehmung aufweist, die sich in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge der Nutzausnehmung erstreckt, orthogonal zur Längserstreckung gesehen als geschlossene Ausnehmung ausgebildet ist und orthogonal zur Längsrichtung einen Hilfsquerschnitt aufweist, der größer als der Nutzquerschnitt ist, und dass das Zusatzelement in die Hilfsausnehmung eingebracht ist. Die Hilfsausnehmung kann in diesem Fall insbesondere als Bohrung ausgebildet sein. Das Zusatzelement kann in diesem Fall als Stab ausgebildet sein, der die Hilfsausnehmung im Wesentlichen ausfüllt, jedoch auf seiner Außenseite mindes ¬ tens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung erstreckende Nut aufweist. Die diese Nut begrenzenden Flächen des Zusatzelements begrenzen in diesem Fall die Nutzausnehmung über einen Teil ihres Umfangs, während die Seitenwand in die ¬ sem Fall die Nutzausnehmung über den verbleibenden Teil ihres Umfangs begrenzt .

Das Zusatzelement besteht vorzugsweise aus dem gleichen Mate ¬ rial wie die Seitenwand.

Wie zuvor ist es möglich, dass die Nutzausnehmung orthogonal zur Längsrichtung gesehen eine maximale Nutzerstreckung aufweist und ein Verhältnis der Ausnehmungslänge zur maximalen Nutzerstreckung mindestens bei 100:1 liegt. Auch hier sind wieder größere Verhältnisse möglich, beispielsweise von min ¬ destens 120:1, von mindestens 150:1, von mindestens 200:1, von mindestens 300:1, von mindestens 400:1 und von mindestens 500 : 1.

Insbesondere ist es durch die vorliegende Erfindung somit möglich, eine Seitenwand einer Stranggießkokille zu schaffen, bei der ein Verhältnis der Ausnehmungslänge zur maximalen Nutzerstreckung mindestens bei 100:1 liegt, wobei auch noch größere Werte ohne weiteres möglich sind.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam- menhang mit der folgenden Beschreibung der Aus führungsbei- spiele, die in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung: FIG 1 einen Teil einer Stranggießkokille von der Seite,

FIG 2 eine Stranggießkokille von oben,

FIG 3 eine vergrößerte Darstellung eines Details von FIG

1,

FIG 4 eine Seitenwand mit einer Nut,

FIG 5 die Seitenwand von FIG 4 mit einem in die Nut ein ¬ gelegten Rohr,

FIG 6 die Seitenwand von FIG 4 mit einer in die Nut ein ¬ gelegten Abdeckung,

FIG 7 ein Rohr,

FIG 8 die Seitenwand von FIG 5 im fertigen Zustand,

FIG 9 die Seitenwand von FIG 6 im fertigen Zustand,

FIG 10 eine Seitenwand mit einer Bohrung und

FIG 11 die Seitenwand von FIG 10 im fertigen Zustand.

Seitenwände 1 einer Stranggießkokille werden entsprechend der Darstellung in den FIG 1 und 2 dazu verwendet, ein flüssiges Metall 2 - beispielsweise Stahl oder Aluminium - zu begrenzen, während das Metall 2 an Heißseiten 3 der Seitenwände 1 zu einer Strangschale 4 mit einem noch flüssigen Kern 5 erstarrt. Der aus der Strangschale 4 und dem flüssigen Kern 5 bestehende Metallstrang 6 wird in einer Abzugsrichtung x aus der Stranggießkokille abgezogen. Es ist möglich, dass die Stranggießkokille entsprechend der Darstellung in den FIG 1 und 2 mehrere Platten aufweist, die zusammen einen rechteckigen Hohlraum zur Aufnahme des flüssigen Metalls 2 bilden. Alternativ kann die Stranggießkokille als einzelne, geschlosse ¬ ne, den Hohlraum vollständig umgebende Seitenwand 1 ausgebil ¬ det sein. In vielen Fällen sind an Kaltseiten 7 Versteileinrichtungen 8 angeordnet, mittels derer die Größe des Hohl ¬ raums eingestellt werden kann.

Weitere Elemente der Stranggießkokille sind insbesondere Küh ¬ leinrichtungen, mittels derer die Seitenwände 1 gekühlt wer- den. Die Kühleinrichtungen sind in den FIG aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht mit dargestellt.

Eine Höhe H der Seitenwände 1 liegt oftmals im Bereich von 50 cm bis 2 m. Eine Breite B kann im Bereich zwischen 20 cm und 3 m liegen. Eine Dicke D liegt meist im Bereich weniger cm, beispielsweise bei 20 mm bis 60 mm.

Zur thermischen Überwachung der Stranggießkokille sind - sie- he im Detail FIG 3 - in den Seitenwänden 1 Lichtwellenleiter 9 angeordnet. Die entsprechende Verwendung von Lichtwellen ¬ leiter 9 ist Fachleuten allgemein bekannt . Sie beruht auf dem Faser-Bragg-Effekt . Die Lichtwellenleiter 9 können in den Seitenwänden 1 alternativ horizontal oder vertikal verlaufen. Dargestellt ist in den FIG 1 und 2 jeweils ein horizontal und vertikal verlaufender Lichtwellenleiter 9. In der Regel sind mehrere LichtWellenleiter 9 vorhanden, die beispielsweise al ¬ le vertikal oder alle horizontal verlaufen können. Es sind jedoch auch Mischformen möglich. So ist es aus Gründen der einfacheren Montage und der größeren Betriebssicherheit bei ¬ spielsweise von Vorteil, die Lichtwellenleiter 9 horizontal in die Seitenwand 1 einzuführen. Die meisten der Lichtwellenleiter 9 verlaufen in diesem Fall innerhalb der Seitenwand 1 rein horizontal. Um beispielsweise die Höhenlage eines Gieß- spiegeis exakt erfassen zu können, kann jedoch ein einzelner weiterer Lichtwellenleiter 9 vorhanden sein, nachfolgend als zusätzlicher LichtWellenleiter 9 bezeichnet. Der zusätzliche Lichtwellenleiter 9 muss in Höhenrichtung gesehen eine gewisse Höhendifferenz überwinden. Dies kann zum einen dadurch er- reicht werden, dass der zusätzliche LichtWellenleiter 9 vertikal verläuft. In diesem Fall wird der zusätzliche Lichtwel ¬ lenleiter 9 von oben oder von unten in die Seitenwand 1 eingeführt. Vorzugsweise wird jedoch auch der zusätzliche Licht ¬ wellenleiter 9 seitlich in die Seitenwand 1 eingeführt, ver- läuft innerhalb der Seitenwand 1 jedoch unter einem Winkel zur Horizontalen. Der Winkel ist von 90° verschieden. Er kann beispielsweise zwischen 10° und 45° liegen. Der zusätzliche Lichtwellenleiter 9 erstreckt sich in diesem Fall über eine Länge, so dass er unter Berücksichtigung des Winkels, den er mit der Horizontalen bildet, die gewünschte Höhendifferenz überwindet. Die Höhendifferenz kann beispielsweise zwischen 80 mm und 150 mm liegen, insbesondere zwischen 90 mm und 120 mm, beispielsweise bei ca. 100 mm.

Übliche geeignete Lichtwellenleiter 9 weisen als solche oft ¬ mals einen Durchmesser dl auf, der im Bereich weit unter 1 mm liegt, beispielsweise bei ca. 150 μπι bis 250 μπι. Die Licht ¬ wellenleiter 9 können von einer Schutzhülle 9' umgeben sein. Die Schutzhülle 9' wird oftmals auch als Kanüle bezeichnet.

Die Schutzhülle 9' besteht oftmals aus Metall, beispielsweise Edelstahl. Einschließlich Schutzhülle 9' weisen die Lichtwellenleiter 9 oftmals einen Durchmesser d2 auf, der im Bereich von etwas über 1 mm liegt, beispielsweise bei 1,2 mm bis 2,0 mm.

Zur Aufnahme der Lichtwellenleiter 9 sind in die Seitenwand 1 Nutzausnehmungen 10 eingebracht. Die Nutzausnehmungen 10 erstrecken sich in einer Längsrichtung der jeweiligen Nutzaus- nehmung 10 über eine jeweilige Ausnehmungslänge L. Die Aus- nehmungslänge L kann mit der Höhe H bzw. der Breite B der je ¬ weiligen Seitenwand 1 übereinstimmen. In diesem Fall handelt es sich um eine durchgehende Nut zausnehmung 10, die zu beiden Seiten hin offen ist. Alternativ kann die Ausnehmungslänge L kleiner sein. In diesem Fall endet die Nutzausnehmung 10 ähnlich einer Sackbohrung in der Seitenwand 1. Orthogonal zur Längsrichtung sind die Nutzausnehmungen 10 rundum geschlossen. Sie weisen orthogonal zur Längsrichtung einen Querschnitt und eine maximale Erstreckung auf. Der Querschnitt und die maximale QuererStreckung der Nutzausnehmungen 10 werden nachfolgend als Nutzquerschnitt und maximale Nutzerstre ¬ ckung bezeichnet. Diese Wortwahl dient jedoch nur der sprachlichen Unterscheidung von anderen Querschnitten und Erstre- ckungen .

Aufgrund des Umstands, dass die Nutzausnehmungen 10 zur Auf ¬ nahme der Lichtwellenleiter 9 bestimmt sind, ist der Nutzquerschnitt derart bestimmt, dass in die Nutzausnehmungen 10 jeweils ein Lichtwellenleiter 9 einbringbar ist. Die Licht- Wellenleiter 9 können alternativ mit den Schutzhüllen 9' oder ohne die Schutzhüllen 9' in die Nutzausnehmungen 10 eingebracht werden. Die minimale Nutzerstreckung muss geringfügig größer als der Durchmesser der LichtWellenleiter 9 mit oder ohne die Schutzhüllen 9' sein. Demzufolge sollte die minimale Nutzerstreckung oberhalb von 1,2 mm bis 2,0 mm liegen, beispielsweise bei 1,5 mm bis 3,0 mm, je nach verwendetem Licht ¬ wellenleiter. Die maximale Nutzerstreckung weist - je nach Form des Nutzquerschnitts - entweder denselben Wert auf oder ist geringfügig größer. Insbesondere kann sie zwischen 1,5 mm und 4,0 mm liegen. Werte oberhalb von 3 mm sollte die maxima ¬ le Nutzerstreckung nur annehmen, wenn dies erforderlich ist, um eine hinreichend große minimale Nutzerstreckung zu errei ¬ chen .

Die Möglichkeit zum Einbringen der Lichtwellenleiter 9 in die Nutzausnehmungen 10 ist reversibel. Die Lichtwellenleiter 9 können aus den Nutzausnehmungen 10 also auch wieder entfernt werden. Die Nutzausnehmungen 10 können daher beispielsweise im Falle eines kreisförmigen Nutzquerschnitts einen Durchmes ¬ ser d3 aufweisen, der im Bereich zwischen 1,5 mm und 3,0 mm liegt, insbesondere zwischen 2,0 mm und 2,5 mm. Der Durchmes ¬ ser d3 korrespondiert bei einem kreisförmigen Nutzquerschnitt sowohl mit der minimalen Nut zerstreckung als auch mit der maximalen Nutzerstreckung. Im Falle eines quadratischen

Nutzquerschnitts können die angegebenen Zahlenwerte bei ¬ spielsweise für die Seitenlänge des quadratischen Nutzquer ¬ schnitts gelten. Die maximale Nutzerstreckung ist bei einem quadratischen Nutzquerschnitt durch die Diagonale des Quad ¬ rats bestimmt. Für den maximalen Nutzquerschnitt sind die Zahlenwerte daher mit einem Faktor von etwas über 1,4 zu versehen. Nachstehend wird davon ausgegangen, dass der Nutzquerschnitt kreisförmig ist. Aber auch bei einem anderen Nutzquerschnitt gelten ähnliche Verhältnisse.

Wie bereits erwähnt, liegt die Höhe H der Seitenwände 1 oft ¬ mals im Bereich von 50 cm bis 2 m, die Breite B im Bereich zwischen 20 cm und 3 m. Wie ebenfalls bereits erwähnt, ist es möglich, dass die Ausnehmungslänge L mit der Höhe H bzw. der Breite B der jeweiligen Seitenwand 1 übereinstimmt. Ein Ver ¬ hältnis der Ausnehmungslänge L zur maximalen Nutzerstreckung (also beispielsweise der Quotient L/d3) kann daher sehr groß werden. Es ist zwar möglich, dass das Verhältnis nur relativ kleine Werte von beispielsweise 50 oder 80 annimmt. Es ist jedoch ebenso möglich, dass größere Werte angenommen werden wie beispielsweise 100:1 oder mehr, 120:1 oder mehr, 150:1 oder mehr usw. Wie dies erreicht werden kann, wird nachste ¬ hend in Verbindung mit den weiteren FIG näher erläutert .

Zum Herstellen (mindestens) einer Nutzausnehmung 10 wird zunächst in die Seitenwand 1 eine Hilfsausnehmung 11 einge ¬ bracht. Beispielsweise kann entsprechend der Darstellung in FIG 4 in die Seitenwand 1 als Hilfsausnehmung 11 eine Nut 11 eingebracht werden. Das Einbringen der Nut 11 erfolgt in die ¬ sem Fall von der Kaltseite 7 der Seitenwand 1 aus. Die Nut 11 ist daher zur Kaltseite 7 der Seitenwand hin offen. Die Nut 11 kann beispielsweise halbkreisförmig oder V-förmig ausgebildet sein. Auch andere Formen sind möglich. Die Nut 11 kann beispielsweise durch einfaches Fräsen oder dergleichen in die Seitenwand 1 eingebracht werden. Eine Nuttiefe t ist derart bemessen, dass der Nutgrund 12 (d.h. die tiefste Stelle der Nut 11) einen vorbestimmten Abstand a von der Heißseite 3 der Seitenwand 1 aufweist. Die Hilfsausnehmung 11 erstreckt sich in Längsrichtung der (späteren) Nutzausnehmung 10 zumindest über die Ausnehmungslänge L der Nutzausnehmung 10. Orthogonal zur Längsrichtung weist die Hilfsausnehmung 11 einen Querschnitt auf. Der Querschnitt der Hilfsausnehmung 11 ist grö ¬ ßer als der Nutzquerschnitt. Er wird nachstehend als Hilfs- querschnitt bezeichnet. Diese Wortwahl dient jedoch nur der sprachlichen Unterscheidung von anderen Querschnitten.

Sodann wird entsprechend der Darstellung in den FIG 5 und 6 in die Hilfsausnehmung 11 ein Zusatzelement 13, 14 einge- bracht. Das Zusatzelement 13, 14 besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Seitenwand 1. Wenn also die Seiten ¬ wand 1 - beispielsweise - aus Kupfer besteht, besteht auch das Zusatzelement 13, 14 aus Kupfer. Alternativ kann das Zu ¬ satzelement 13, 14 aus einem Material bestehen, das ähnliche Eigenschaften wie das Material der Seitenwand 1 aufweist. Dies gilt insbesondere für den thermischen Ausdehnungskoeffi ¬ zienten und vorzugsweise auch für die thermische Leitfähig ¬ keit .

Das Zusatzelement 13, 14 erstreckt sich in Längsrichtung ebenfalls zumindest über die Ausnehmungslänge L der Nutzaus ¬ nehmung 10. Beispielsweise kann das Zusatzelement 13 entspre ¬ chend der Darstellung in FIG 5 als Rohr 13 ausgebildet sein, dessen Innenseite die Nutzausnehmung 10 begrenzt. In diesem Fall ist die Nutzausnehmung 10 orthogonal zur Längsrichtung gesehen vollständig von dem Zusatzelement 13 umgeben bzw. be ¬ grenzt. Alternativ kann das Zusatzelement 14 entsprechend der Darstellung in FIG 6 als Abdeckung 14 ausgebildet sein. In diesem Fall deckt die Abdeckung 14 den Nutgrund 12 ab. Der Bereich zwischen der Abdeckung 14 und dem Nutgrund 12 entspricht in diesem Fall der Nutzausnehmung 10. Die Abdeckung 14 ist somit von der Nutzausnehmung 10 aus gesehen auf der Kaltseite 7 der Seitenwand 1 angeordnet. Sie begrenzt die Nutzausnehmung 10 orthogonal zur Längsrichtung gesehen teilweise, aber nicht vollständig. In beiden Fällen wird somit durch das Einbringen des Zusatzelements 13, 14 in die Hilfs- ausnehmung 11 die Nutzausnehmung 10 gebildet. Im Falle der Ausgestaltung des Zusatzelements 13 als Rohr 13 kann das Rohr 13 entsprechend der Darstellung in FIG 7 aus mehreren Abschnitten 13' bestehen, die in Längsrichtung der Nutzausnehmung 10 gesehen aneinander angesetzt sind. Die Abschnitte 13' können in diesem Fall miteinander zusammenwir- kende Führungsflächen 13" aufweisen, so dass die Nutzausnehmung 10 kontinuierlich durchgehend ist. Auch kann die Nutzausnehmung 10 beispielsweise entsprechend der Darstellung in FIG 7 in den Endbereichen der Abschnitte 13' leicht aufgewei ¬ tet sein, um das Einführen und Durchführen des Lichtwellen- leiters 9 zu erleichtern.

Das Zusatzelement 13, 14 füllt die Hilfsausnehmung 11 bzw. Nut 11 zur Kaltseite 7 der Seitenwand 1 hin nur teilweise aus Der Füllgrad kann - je nach Form der Nut 11 und je nach Ausgestaltung des Zusatzelements 13, 14 bei größeren oder kleineren Werten liegen. Beispielsweise kann der Füllgrad zwischen 30 % und 10 % liegen. Manchmal ist der Füllgrad auch noch kleiner. Nach dem Einbringen des Zusatzelements 13, 14 wird daher der zur Kaltseite 7 der Seitenwand 1 hin verblei ¬ bende Teil der Hilfsausnehmung 11 von der Kaltseite 7 der Seitenwand 1 her mit einem Füllmaterial 15 gefüllt. Dadurch ist das Zusatzelement 13, 14 auf der Kaltseite 7 der Seiten ¬ wand 1 vollständig von dem Füllmaterial 15 umgeben. Insbeson- dere verbindet sich das Füllmaterial 15 Stoffschlüssig mit der Seitenwand 1 und dem Zusatzelement 13, 14. Das Zusatzele ¬ ment 13, 14 ist dadurch irreversibel, also fest und nicht wieder entfernbar, in der Seitenwand 1 bzw. in der Hilfsaus- nehmung 11 angeordnet. Es verbleibt daher insbesondere perma- nent in der Seitenwand 1. Weiterhin ist das Zusatzelement 13, 14 dadurch direkt und unmittelbar (also ohne Zwischenraum) mit der Seitenwand 1 verbunden. Aufgrund des Zusatzelements 13, 14 verbleibt jedoch ein Hohlraum, also ein nicht mit Ma ¬ terial gefüllter Raum, in den später der LichtWellenleiter 9 reversibel eingeführt werden kann, nämlich die Nutzausnehmung 10.

Im Idealfall stimmt das Füllmaterial 15 mit dem Material der Seitenwand 1 zur Heißseite 3 hin überein. Wenn also - bei- spielsweise die Seitenwand 1 aus Kupfer besteht, ist auch das Füllmaterial 15 idealerweise Kupfer. Dies gilt auch dann, wenn die Seitenwand 1 an der Heißseite 3 eine zusätzliche Be- schichtung 3' beispielsweise aus Nickel, Chrom oder Keramik aufweist. Auch in diesem Fall ist mit dem Material der Sei- tenwand 1 das „eigentliche" Material der Seitenwand 1 ge ¬ meint, nicht das Material der Beschichtung 3' . Die FIG 8 und 9 zeigen die entsprechenden Seitenwände. Das Füllmaterial 15 wird in diesem Fall vorzugsweise durch Beschichten auf die Kaltseite 7 der Seitenwand 1 aufgebracht. Alternativ kann als Füllmaterial 15 ein anderes Material verwendet werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Nut 11 relativ schmal ist. Als Füllmaterial 15 können in derartigen Fällen beispielswei ¬ se Nickel, Chrom, Messing oder ein Kunstharz verwendet wer- den. Je nach Lage des Einzelfalls kann auch in diesem Fall ein Aufbringen durch Beschichten möglich sein.

Ein etwaiges Beschichten an der Kaltseite 7 kann beispiels- weise als thermisches Spritzverfahren oder als galvanisches Verfahren ausgebildet sein. Entsprechende Verfahren sind Fachleuten allgemein bekannt. Beispielsweise gibt es als thermische Verfahren ein Drahtflammspritzen, ein Plasmaspritzen, ein Pulverdampfspritzen, ein Hochgeschwindigkeitsflam- menspritzen und ein Kaltgasspritzen. Entscheidend ist im Falle einer Beschichtung, dass die Aufbringung des Füllmaterials 15 wie aus einem Guss erfolgt. Falls das Füllmaterial 15 dem Material der Seitenwand 1 zur Heißseite 3 hin übereinstimmt, bildet sich beim Beschichten also wieder eine einheitliche Seitenwand 1 aus, in der ein Übergang von der ursprünglichen Seitenwand 1 zu dem Füllmaterial 15 nicht oder kaum mehr er ¬ kennbar ist. Auch ist in diesem Fall die thermische Leitfä ¬ higkeit der Seitenwand 1 im Ergebnis - mit Ausnahme der Nutz- ausnehmung 10 - unverändert gegenüber der thermischen Leitfä- higkeit der Seitenwand 1, wie sie vor dem Einbringen der Nut 11 war.

Die Nut 11 kann, wie bereits erwähnt, beispielsweise V-förmig oder halbkreisförmig sein. Unabhängig von der konkreten Form der Nut 11 ist entsprechend der Darstellung in den FIG 5 und 6 in den Nutgrund 12 selbst eine weitere Nut 12' eingebracht. Im Falle der Ausgestaltung gemäß FIG 5, dass also das Zusat ¬ zelement 13, 14 als Rohr 13 ausgebildet ist, kann die weitere Nut 12' insbesondere auf den Außendurchmesser des Rohres 13 abgestimmt sein. Im Falle der Ausgestaltung gemäß FIG 6, dass also das Zusatzelement 14 als Abdeckung 14 ausgebildet ist, ist die weitere Nut 12' vorzugsweise durch die Größe der spä ¬ teren Nut zausnehmung 10 bestimmt. Insbesondere kann in diesem Fall die Abdeckung 14 entsprechend der Darstellung in FIG 6 als einfache, plattenförmige Abdeckung ausgebildet sein, wel ¬ che die weitere Nut 12' überdeckt. Nachfolgend wird in Verbindung mit den FIG 10 und 11 eine weitere Möglichkeit zum Einbringen der Nutzausnehmung 10 in die Seitenwand 1 erläutert. Auch bei der Ausgestaltung gemäß den FIG 10 und 11 wird in die Seitenwand 1 zunächst eine Hilfsausnehmung 16 einge ¬ bracht. FIG 10 zeigt den entsprechenden Zustand. Die Hilfs- ausnehmung 16 erstreckt sich - wie auch bei den Ausgestaltungen der FIG 4 bis 9 - in der Längsrichtung zumindest über die Ausnehmungslänge L der Nutzausnehmung 10. Auch weist die

Hilfsausnehmung 16 - wie auch bei den Ausgestaltungen der FIG 4 bis 9 - orthogonal zur Längsrichtung einen Hilfsquerschnitt aufweist, der größer als der Nutzquerschnitt ist. Im Gegen ¬ satz zu der Ausgestaltung der FIG 4 bis 9 ist die Hilfsaus- nehmung 16 der FIG 10 und 11 jedoch orthogonal zur Längserstreckung gesehen als geschlossene Ausnehmung ausgebildet. Beispielsweise kann es sich bei der Hilfsausnehmung 16 um eine Bohrung mit einem entsprechend großen Durchmesser d4 handeln. Der Durchmesser d4 kann beispielsweise zwischen 6 mm und 20 mm liegen, insbesondere zwischen 8 mm und 15 mm.

Sodann wird in die Hilfsausnehmung 16 ein Zusatzelement 17 eingebracht. FIG 11 zeigt den entsprechenden Zustand. Das Zu ¬ satzelement 17 besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Seitenwand 1. Die obigen Ausführungen zu den Zusatze ¬ lementen 13, 14 sind in analoger Weise anwendbar.

Das Zusatzelement 17 erstreckt sich in der Längsrichtung zu ¬ mindest über die Ausnehmungslänge L der Nutzausnehmung 10. Es ist vorzugsweise entsprechend der Darstellung in FIG 11 als Stab 17 ausgebildet ist, der die Hilfsausnehmung 16 im We ¬ sentlichen ausfüllt, jedoch auf seiner Außenseite mindestens eine sich in Längsrichtung der Nutzausnehmung 10 erstreckende Nut 18 aufweist. In diesem Fall begrenzt das Zusatzelement 17 (bzw. die die Nut 18 begrenzenden Flächen des Zusatzelements 17) orthogonal zur Längsrichtung gesehen die Nutzausnehmung 10 nur über einen Teil ihres Umfangs . Über den verbleibenden Teil ihres Umfangs wird die Nutzausnehmung 10 in diesem Fall von der Seitenwand 1 begrenzt. Alternativ könnte - analog zur Ausgestaltung des Rohres 13 - auch hier das Zusatzelement 17 als Rohr - insbesondere als mehrstückiges Rohr - ausgebildet sein. Auch im Falle der Ausgestaltung der FIG 10 und 11 wird jedoch durch das Einbringen des Zusatzelements 17 in die Hilfsausnehmung 16 die Nutzausnehmung 10 gebildet.

Im Falle der Ausgestaltung der Hilfsausnehmung 16 als rundum geschlossene Ausnehmung, insbesondere als Bohrung, ist die praktisch erreichbare Länge durch den Durchmesser d4 begrenzt. Insbesondere gilt in der Praxis in der Regel die Be ¬ ziehung, dass die Tiefe einer erreichbaren Bohrung maximal das ca. 100-fache des Bohrungsdurchmessers betragen kann. Dies ist auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung so. Bei einem Durchmesser d4 von - beispielsweise - 10 mm - ist daher eine maximale Bohrungstiefe von ca. 1000 mm erreichbar, bei einem Durchmesser d4 von - beispielsweise - 12 mm eine maximale Bohrungstiefe von ca. 1200 mm. Bei einem kleineren oder größeren Durchmesser d4 ist die erreichbare Bohrungstiefe entsprechend kleiner oder größer. Entscheidend ist jedoch, dass die erreichbare Bohrungstiefe und damit die Ausnehmungs- länge L durch den Durchmesser d4 der Hilfsausnehmung 16 beschränkt ist, nicht aber durch den Durchmesser d3 oder eine hierzu äquivalente Abmessung der Nutzausnehmung 10. Es ist daher möglich, eine große Ausnehmungslänge L der Nutzausnehmung 10 zu erreichen, obwohl die maximale Nutzerstreckung der Nutzausnehmung 10 klein ist.

Im Minimalfall ist es ausreichend, wenn das Zusatzelement 17 eine einzige Nut 18 aufweist. Alternativ kann das Zusatzele ¬ ment 17 mehrere derartige Nuten 18 aufweisen. In diesem Fall können - je nach Anzahl und Anordnung der Nuten 18 entlang des Umfangs des Zusatzelements 17 und je nach Orientierung des Zusatzelements 17 in der Hilfsausnehmung 16 - verschiede ¬ ne vorteilhafte Effekte realisiert werden. Beispielsweise können entsprechend der Darstellung in FIG 11 zwei Nuten 18 vorhanden sein, die entlang des Umfangs um 180° gegeneinander versetzt sind. Wenn in diesem Fall das Zusatzelement 17 in der Hilfsausnehmung 16 derart orientiert ist, dass die beiden Nuten 18 eine Ebene definieren, die parallel zur Heißseite 3 der Seitenwand 1 verläuft, kann eine Redundanz und/oder eine Ortsauflösung bei der Temperaturerfassung realisiert werden. Wenn hingegen das Zusatzelement 17 in der Hilfsausnehmung 18 derart orientiert ist, dass die beiden Nuten 18 eine Ebene definieren, die orthogonal zur Heißseite 3 der Seitenwand 1 orientiert ist, kann ein Temperaturgradient ermittelt werden, Bei - beispielsweise - drei oder vier Nuten 18, die gleichmä ¬ ßig über den Umfang des Zusatzelements 17 verteilt sind, kön ¬ nen beide Effekte realisiert werden.

Im Falle der Ausgestaltung der Seitenwand 1 gemäß den FIG 10 und 11 sollte (außer im Bereich der Nut 18 bzw. der Nuten 18) ein Abstand des Zusatzelements 17 von der Seitenwand 1 mög ¬ lichst klein sein, um die Wärmeabfuhr von der Heißseite 3 zur Kaltseite 7 der Seitenwand 1 möglichst wenig zu beeinflussen. Dies kann durch eine entsprechende Abstimmung des Durchmes ¬ sers des Zusatzelements 17 auf den Durchmesser d4 der Hilfs- ausnehmung 16 erreicht werden. Beispielsweise kann ein Pass ¬ sitz des Zusatzelements 17 in der Hilfsausnehmung 16 realisiert sein. In diesem Fall kann das Zusatzelement 17 nach dem Einbringen in die Hilfsausnehmung 16 auch wieder aus der Hilfsausnehmung 16 entfernt werden. In diesem Fall ist das Zusatzelement 17 zwar nicht Stoffschlüssig, aber immer noch direkt und unmittelbar mit der Seitenwand 1 verbunden. Auf ¬ grund des Zusatzelements 17 verbleibt weiterhin ein Hohlraum, also ein nicht mit Material gefüllter Raum, in den später - also während das Zusatzelement 17 in der Hilfsausnehmung 16 angeordnet ist - der Lichtwellenleiter 9 reversibel einge ¬ führt werden kann, nämlich die Nutzausnehmung 10.

Alternativ kann ein Presssitz des Zusatzelements 17 in der Hilfsausnehmung 16 realisiert sein. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Durchmesser des Zusatzelements 17 minimal größer als der Durchmesser d4 der Hilfsaus- nehmung 16 ist, sofern das Zusatzelement 17 und die Seiten ¬ wand 1 die gleiche Temperatur aufweisen. In diesem Fall kann beispielsweise das Zusatzelement 17 unter die Temperatur der Seitenwand 1 abgekühlt werden, so dass das Zusatzelement 17 thermisch geringfügig geschrumpft ist. Zusätzlich oder alter- nativ kann die Seitenwand 1 erwärmt werden. In diesem Zustand kann das Zusatzelement 17 dann ohne weiteres in die Hilfsaus- nehmung 16 eingeführt werden. Durch die nachfolgende thermi ¬ sche Ausdehnung des Zusatzelements 17 und/oder Kontraktion der Seitenwand 1 legt sich das Zusatzelement 17 dicht und un ¬ ter Druck an die Seitenwand 1 an. Es kann daher nicht mehr aus der Hilfsausnehmung 16 entfernt werden. Der Wärmeübergang von der Seitenwand 1 in das Zusatzelement 17 und umgekehrt ist daher sehr gut . Insbesondere verhindert der gute Wärme ¬ übergang von der Seitenwand 1 in das Zusatzelement 17, dass die Seitenwand 1 unabhängig vom Zusatzelement 17 aufgeheizt werden kann bzw. das Zusatzelement 17 unabhängig von der Seitenwand 1 abgekühlt werden kann. Im Übrigen sind die obigen Ausführungen zum Falle eines Passsitzes weiterhin gültig.

Das Zusatzelement 17 sollte in der Hilfsausnehmung 16 vorzugsweise gegen ein Verdrehen gesichert sein. Im Falle eines Presssitzes ergibt sich die Verdrehsicherung von selbst durch den Druck, unter dem das Zusat zelement 17 an der Seitenwand 1 anliegt. Im Falle eines Passsitzes können entsprechende Si- cherungselemente vorhanden sein. Geeignete Sicherungselemente - beispielsweise kleine Keile - sind dem Fachmann ohne weite- res bekannt .

Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbeson ¬ dere ist es möglich, eine Seitenwand 1 einer Stranggießkokille herzustellen, in die über die gesamte Höhe H bzw. Breite B bzw. allgemein in Längsrichtung der Nutzausnehmungen 10 über eine große Ausnehmungslänge L Nutzausnehmungen 10 mit quer zur Längsrichtung der Nutzausnehmungen 10 gesehen sehr kleiner maximaler Nutzerstreckung (beispielsweise Durchmesser d3) eingebracht werden können, so dass in die Nutzausnehmungen 10 reversibel Lichtwellenleiter 9 mit oder ohne Schutzhülle 9' eingebracht werden können. Insbesondere kann somit im Falle einer Beschädigung eines Lichtwellenleiters 9 der beschädigte Lichtwellenleiter 9 ohne weiteres ausgetauscht werden. Die Austauschbarkeit ist insbesondere deshalb von großer Bedeu ¬ tung, weil der Ausfall eines einzelnen Lichtwellenleiters zum Ausfall vieler einzelner Temperaturmessstellen führt. Auch ist es möglich, zunächst nur die Nut zausnehmungen 10 in die Seitenwand 1 einzubringen und die Lichtwellenleiter 9 mit oder ohne Schutzhülle 9' erst nachträglich - also nach dem Bilden der Nutzausnehmungen 10 - in die Nutzausnehmungen 10 einzubringen.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge- schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .

Bezugszeichenliste

1 Seitenwände

2 flüssiges Metall

3 Heißseiten

3' Beschichtung

4 Strangschale

5 flüssiger Kern

6 Metallstrang

7 Kaltseiten

8 Versteileinrichtungen

9 Lichtwellenleiter

9' Schutzhülle

10 Nutzausnehmungen

11 Hilfsausnehmung (Nut)

12 Nutgrund

12' weitere Nut

13 Zusatzelement (Rohr) 13' Abschnitte

13" Führungsflächen

14 Zusatzelement (Abdeckung)

15 Füllmaterial

16 Hilfsausnehmung (Bohrung)

17 Zusatzelement (Stab) 18 Nuten des Stabes a Abstand

B Breite

dl bis d4 Durchmesser

D Dicke

H Höhe

L Ausnehmungslänge

t Nuttiefe

x Abzugsrichtung