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Title:
LINE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/010689
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a line system for the refurbishment or new construction of mains connections in line-bound supply regions. The line system comprises a first house connection line (10) and a second conduit (20), wherein the outside diameter of the second conduit (20) is less than the inside diameter of the house connection line (10), wherein the second conduit (20) is arranged at least partially inside the house connection conduit (10), wherein the house connection line (10) and the second conduit (20) are connected to one another by means of a connecting piece (30a, 30b) on at least one end of the conduits (10, 20) and gas or water is conducted through the housing connection conduit (10) and a medium or a telephone line, for example made of copper or glass fiber, is conducted through the second conduit (20).

Inventors:
SCHNIER GEROLD (DE)
HARMS REIMO (DE)
BUESSELMANN NORBERT (DE)
MAIER FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/062626
Publication Date:
January 26, 2012
Filing Date:
July 22, 2011
Export Citation:
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Assignee:
EWE NETZ GMBH (DE)
FRIATEC AG (DE)
SCHNIER GEROLD (DE)
HARMS REIMO (DE)
BUESSELMANN NORBERT (DE)
MAIER FABIAN (DE)
International Classes:
F16L7/00; F17D1/04; G02B6/44; H02G1/08
Foreign References:
US20020114595A12002-08-22
GB2463372A2010-03-17
EP0795942A11997-09-17
US20030068143A12003-04-10
DE19734274A11999-02-11
EP1229369A22002-08-07
DE8526424U11986-03-06
DE2338209A11975-02-20
DE102004021667A12005-11-24
DE3928632A11991-02-28
Attorney, Agent or Firm:
GÖKEN, Klaus, G. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Leitungssystem, mit

einer ersten Hausanschlussleitung (10), die als Rohrleitung ausgeführt ist, durch die ein Gas oder Wasser geführt wird und

einer zweiten Rohrleitung (20),

wobei der Außendurchmesser der zweiten Rohrleitung (20) geringer ist als der Innendurchmesser der Hausanschlussrohrleitung (10),

wobei die zweite Rohrleitung (20) zumindest teilweise innerhalb der Hausanschlussrohrleitung (10) angeordnet ist,

wobei die Hausanschlussrohrleitung (10) und die zweite Rohrleitung (20) durch ein Verbindungsstück (30a, 30b) an mindestens einem Ende der Rohrleitungen (10, 20) miteinander verbunden sind und durch die Hausanschlussrohrleitung (10) Gas oder Wasser geführt wird und durch die zweite Rohrleitung (20) ein Medium oder eine Telefonleitung, beispielsweise aus Kupfer oder Glasfaser, geführt wird.

2. Leitungssystem nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (30a, 30b) aufweist:

einen ersten Anschluss (31a) zum Anschließen der Hausanschlussleitung (10) und der zweiten Rohrleitung (20),

einen zweiten Anschluss (31b) zum Anschluss an die Hausanschlussleitung (10) des ersten Anschlusses (31a), und

einen dritten Anschluss (31c) zum Anschluss an die zweite Rohrleitung (20) des ersten Anschlusses (31a).

3. Leitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsstück (30a, 30b) derart ausgebildet ist, dass ein Gas oder eine Flüssigkeit, ein Kabel oder eine weitere Leitung durch die Hausanschlussleitung (10) vom ersten Anschluss (31a) des Verbindungsstücks (30a, 30b) zum zweiten Anschluss (31 b) des Verbindungsstücks (30a, 30b) geführt wird, und dass ein Gas oder eine Flüssigkeit, ein Kabel oder eine weitere Leitung durch die zweite Rohrleitung (20) vom ersten Anschluss (31a) des Verbindungsstücks (30a, 30b) zum dritten Anschluss (31c) des Verbindungsstücks (30a, 30b) geführt wird.

4. Verfahren zur Herstellung eines Leitungssystems nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten bestehenden Rohrleitung z. B. Hausanschlussrohrleitung eine zweite Rohrleitung verlegt wird,

wobei die zweite Rohrleitung mittels eines Verbindungsstücks in die erste Rohrleitung eingekoppelt und/oder ausgekoppelt wird.

Description:
Leitungssystem

Die Erfindung betrifft ein Leitungssystem.

Im Allgemeinen wird in diesem Zusammenhang auf den Stand der Technik gemäß DE 85 26 424 U1 , DE 23 38 209 A1 , DE 10 2004 021 667 A1 , DE 39 28 632 A1 sowie DIN EN 60794-3-60 (VDE 0888-360) verwiesen.

Es ist bisher bekannt, Netzanschlüsse in leitungsgebundenen Versorgungsbereichen wie z.B. Gas oder Wasser in separaten Rohrleitungen für jedes Medium auszuführen, d.h. separate Rohrleitungen für die Gas- und Wasserversorgung oder auch die Abwasserentsorgung vorzusehen. Ebenso werden die Netzanschlüsse für z.B. elektrischen Strom, Telefonanschluss oder Kabelfernsehen über separate Leitungen vorgesehen.

Den zuvor beschriebenen Leitungen ist dabei gemeinsam, dass sie bei einem Neuan- schluss der entsprechenden Versorgung durch Tiefbauarbeiten verlegt werden müssen. Ist diese Verlegung abgeschlossen, so liegen diese Leitungen unter der Erde, so dass eine Erweiterung der Versorgung z.B. durch die Ergänzung einer weiteren Leitung zum Kabelfernsehen oder ein Austausch einer z.B. kupferkabelgeführten Signalübertragung durch eine glasfasergeführte Signalübertragung nur dadurch durchgeführt werden kann, dass die Leitungsversorgung auf ihrer gesamten Länge vom Gebäude des Anschluss- nehmers bis zum Anschluss des Versorgungsnetzbetreibers durch erneute Tiefbauarbeiten vollständig freigelegt werden muss. Dies gilt ebenso für eine Reparatur der Leitungen in Bereichen, die nur durch Tiefbauarbeiten zugänglich sind. Das Freilegen der Leitungen führt in jedem Fall zu erheblichen Kosten durch die Tiefbauarbeiten. Ferner stellen derartige Tiefbauarbeiten eine erhebliche Belästigung für den Anschlussnehmer dar, da durch die Tiefbauarbeiten z.B. die Gartenanlagen des An- schlussnehmers beschädigt oder teilweise sogar zerstört werden können und dies Neuanpflanzungen erforderlich macht, die zu weiteren Kosten führen. Ferner kann der Zugang zum Grundstück und Gebäude des Anschlussnehmers durch die Tiefbauarbeiten zeitweise beeinträchtigt sein. Ist im Rahmen der Tiefbauarbeiten auch eine Eröffnung der Straße nötig, an der das Gebäude des Anschlussnehmers liegt, können sich auch Beeinträchtigung in der Verkehrsführung und dem Parkplatzangebot für den Anschlussnehmer sowie weitere Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Nachbarschaft, ergeben.

Bei einer notwendigen Reparatur einer bereits vorhandenen leitungsgebundenen Versorgung wird ein Anschlussnehmer diese Beeinträchtigungen wohl hinnehmen müssen, um seine Versorgung wieder herzustellen. Erwägt ein Anschlussnehmer jedoch die Erweiterung oder Verbesserung seiner Versorgung, könnten diese unvermeidlichen Belästigungen den Anschlussnehmer eventuell davon abhalten, diese Maßnahmen durchführen zu lassen, d.h. der Anschlussnehmer würde auf die Erweiterung oder Verbesserung seiner Anschlussleistungen verzichten. Hierdurch könnte der Versorgungsnetzbetreiber seine weiteren Leistungen nachträglich nicht mehr erfolgreich anbieten oder zumindest nur unwirtschaftlich, z.B. durch die Übernahme der Anschlusskosten inklusive der Behebung der Beschädigung der Gartenanlagen.

Ferner wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines Leitungssystems mit den Merkmalen nach Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen und in der Beschreibung sowie in Zeichnungen beschrieben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfachere und kostengünstigere Möglichkeit zu schaffen, eine leitungsgebundene Versorgung eines Anschlussnehmers zu reparieren, auszutauschen oder zu erweitern.

Diese Aufgabe wird durch ein Leitungssystem nach Anspruch 1 gelöst.

Somit wird ein Leitungssystem mit einer innenliegenden Leitung und einer diese umgebenden Leitungen vorgesehen, die mindestens an einem Ende miteinander verbunden sind. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Leitungssystems besteht darin, dass lediglich die erste, äußere Leitung Kontakt zum Erdreich hat. Hierdurch kann eine zweite, innere Leitung innerhalb der ersten, äußeren Leitung so geführt werden, dass sie von einem der gemeinsamen Enden des Leitungssystems herausgezogen oder nachträglich eingezogen werden kann, da die erste, äußere Leitung einen Tunnel bildet und die zweite, innere Leitung nicht vom Erdreich gehalten wird. Ist die erste, äußere Leitung durch Tiefbauarbeiten verlegt worden, so ist bei dem erfindungsgemäßen Leitungssystem auch nachträglich ein Zugang zum Inneren der ersten, äußeren Leitung möglich, ohne erneut Tiefbauarbeiten über die gesamte Länge der ersten, äußeren Leitung durchführen zu müssen. Vielmehr sind lokale Tiefbauarbeiten z.B. in Form einer einzelnen Baugrube ausreichend, um einen Zugang zu der ersten, äußeren Leitung zu erhalten. Von diesem Zugang kann nun eine beschädigte zweite, innere Leitung entfernt, repariert und erneut eingezogen werden, eine vorhandene zweite, innere Leitung gegen eine andere zweite, innere Leitung ausgetauscht werden oder auch eine erste, zweite innere Leitung oder weitere zweite, innere Leitung in die erste, äußere Leitung eingezogen werden. Durch entsprechende Arbeiten am anderen Ende der ersten, äußeren Leitung, z.B. im Inneren des Gebäudes des Anschlussnehmers, kann dort die zweite, innere Leitung wieder aus der ersten, äußeren Leitung ausgekoppelt werden. Auf diese Weise kann durch einmalige aufwendige, kostenintensive und störende Tiefbauarbeiten mittels einer einzigen Leitung ein Zugang zum Anschlussnehmer geschaffen werden, über den im Nachhinein weitere leitungsgebundene Versorgungsleistungen ergänzt oder ausgetauscht werden können, ohne erneut Tiefbauarbeiten durchführen zu müssen.

Ferner können für die zweiten, inneren Leitungen auch andere und u.U. günstigere Materialien verwendet werden, da lediglich die erste, äußere Leitung mit dem Erdreich in Kontakt kommt und gegen Beschädigungen durch Korrosion, Kleintiere oder Insekten, das Eindringen von Feuchtigkeit, den Befall durch Schimmel oder Ähnliches geschützt sein muss. Die Außenhaut der zweiten, inneren Leitungen kann daher auf das sie umströmende Medium ausgerichtet werden, welches sich in der ersten, äußeren Leitung befindet, da die Außenhaut der zweiten, inneren Leitungen ausschließlich mit diesem Medium und nicht mit dem Erdreich in Kontakt kommt. Hierdurch kann eine Kostenreduzierung bei der Ummantelung der zweiten, inneren Leitungen durch die Verwendung einfacherer Materialien ebenso erreicht werden wie durch eine Materialersparnis, die auch zu einer Reduzierung des Außendurchmessers der zweiten, inneren Leitungen führt. Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die erste, äußere Leitung und bzw. oder zumindest eine zweite, innere Leitung als Rohrleitungen ausgeführt. Rohrleitungen sind starr ausgeführt und bilden einen konstanten Querschnitt, unabhängig vom Innendruck des sie durchströmenden Mediums und des Außendrucks des auf sie drückenden Erdreiches. Sie bilden sozusagen einen stabilen Tunnel durch das Erdreich, weshalb eine Rohrleitung als erste, äußere Leitung einen stabilen Hohlraum bildet, durch den sehr einfach weitere Leitungen hindurchgeführt werden können, insbesondere falls die äußere Rohrleitung geradlinig zwischen zwei Punkten, wie dem Gebäudeanschluss des Anschlussneh- mers und einem Anschlusspunkt an das Versorgungsnetz des Versorgungsunternehmens, verläuft. Dabei ist auch die Ausführung der zweiten, inneren Leitungen als Rohrleitungen vorteilhaft, da sich diese besonders einfach durch eine gradlinig verlaufende stabile erste, äußere Rohrleitung hindurch schieben lassen und nicht verknicken oder verkanten, was bei flexiblen Leitungen insbesondere dann der Fall sein kann, falls diese zuvor auf einer Rolle aufgerollt waren und dadurch eine Eigenspannung aufweisen, durch die sich die Leitungen wieder zusammenrollen. Derart flexible Leitungen müssen dann mit starren Gerätschaften über die gesamte Länge der ersten, äußeren Rohrleitung hindurch geschoben werden, um ihr Verdrehen zu vermeiden, wodurch der Aufwand der Verlegung der zweiten, inneren Leitungen erhöht wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weisen die erste, äußere Leitung und die zweite, innere Leitung ein Verbindungsstück auf. Dieses Verbindungsstück weist einen ersten Anschluss auf zum Anschluss der ersten Leitung und der zweiten Leitung, einen zweiten Anschluss zum Anschluss an die erste Leitung des ersten Anschlusses und einen dritten Anschluss zum Anschluss an die zweite Leitung des ersten Anschlusses auf.

Hierdurch wird es ermöglicht, die erste, äußere Leitung und die zweite, innere Leitung durch das Verbindungsstück zu einer kombinierten Leitung zusammenzuführen. Dabei werden die erste, innere Leitung und die zweite, äußere Leitung am ersten Anschluss des Verbindungsstücks gemeinsam angeschlossen, sodass die zweite, innere Leitung innerhalb der ersten, äußeren Leitung an den ersten Anschluss des Verbindungsstücks angeschlossen wird und die erste, äußere Leitung am ersten Anschluss des Verbindungsstücks die zweite, innere Leitung umschließt. Der zweite und dritte Anschluss des Verbindungsstücks ist jeweils mit dem ersten Anschluss so verbunden, dass die erste, äußere Leitung und zweite, innere Leitung einerseits gemeinsam am ersten Anschluss an das Verbindungsstück angeschlossen sind, die beiden Leitungen jedoch andererseits durch jeweils einen eigenen separaten Anschluss voneinander getrennt an den zweiten und dritten Anschluss angeschlossen sind. Dies ermöglicht jeweils den Zugang zu beiden Leitungen mittels des Verbindungsstückes, während innerhalb des kombinierten Leitungssystems ein Zugang zur zweiten, inneren Leitung nur durch die erste, äußere Leitung hindurch erfolgen kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Verbindungsstück derart ausgebildet, dass ein Gas oder eine Flüssigkeit, ein Kabel oder eine weitere Leitung durch die erste, äußere Leitung vom ersten Anschluss des Verbindungsstücks zum zweiten Anschluss des Verbindungsstücks geführt wird, und dass ein Gas oder eine Flüssigkeit, ein Kabel oder eine weitere Leitung durch die zweite Leitung vom ersten Anschluss des Verbindungsstücks zum dritten Anschluss des Verbindungsstücks geführt wird.

Das erfindungsgemäße Leitungssystem kann auch durch Nachrüstung eines bestehenden Hausanschlussrohres hergestellt werden, indem nämlich in das bestehende Hausanschlussrohr die zweite Leitung, also die zweite Rohrleitung eingebracht wird, z. B. indem diese zweite Rohrleitung durch die Hausanschlussrohrleitung geschoben wird.

An einer bestimmten Stelle wird dann die zweite Rohrleitung in die Hausanschlussrohrleitung eingekoppelt und/oder ausgekoppelt, wobei hierzu vorzugsweise entsprechende Verbindungsstücke vorgesehen sind, wie sie in der vorliegenden Anmeldung beschrieben und dargestellt sind. Der Vorteil der Nachrüstung besteht vor allem darin, dass umfangreichste Erdarbeiten dabei vermieden werden, denn die zweite Rohrleitung lässt sich ohne Weiteres in die Hausanschlussrohrleitung einschieben und dabei können beim Verschieben gleich zehn bis zwanzig oder mehr Meter lange zweite Rohrleitungen verlegt werden, so dass nur an zwei ganz bestimmten Stellen, nämlich dort wo die zweite Rohrleitung in die Hausanschlussrohrleitung eingekoppelt wird und/oder ausgekoppelt wird, Erdarbeiten verrichtet werden müssen, um die Verbindungsstücke an der Hausanschlussrohrleitung anzubringen. Die Erfindung verfolgt mit in dieser Anmeldung offenbarten Rohr- in Rohrtechnik auch das Ziel, dass innerhalb der zweiten, also der inneren Rohrleitung, ein Telefonkabel eventuell auch Stromkabel oder auch ein anderes Medium geführt werden kann, wobei das Kabel oder das weitere Medium von dem Medium, welches durch die Hausanschlussrohrleitung strömt komplett abgeschottet ist und somit sich innerhalb der zweiten Rohrleitung auch ein anderer Druck z. B. Atmosphärendruck einstellen kann als innerhalb der Hausanschlussrohrleitung aber außerhalb der zweiten Rohrleitung. In der Norm DIN EN 60794-3-60 ist ein Beispiel aufgezeigt, wo ein Lichtwellenleiterkabel unmittelbar vom Wasser einer Trinkwasserleitung umströmt ist, diese Ausführung kann jedoch zur Beschädigung des Lichtwellenleiterkabels führen, wenn die Strömungsgeschwindigkeit zu groß ist und damit zu große Kräfte auf den Lichtwellenleiter einwirken. Bei der Erfindung entgegen bleibt das verlegte LWL-Kabel innerhalb der zweiten Rohrleitung vom Gas oder auch vom strömenden Wasser komplett unberührt.

Eine entsprechende Ausgestaltung des Verbindungsstücks ermöglicht es, nicht nur verschiedene Kabel oder Leitungen (Rohre) in der ersten, äußeren und zweiten, inneren Leitung parallel zueinander zu führen, sondern auch gasförmige oder flüssige Stoffe, wie z.B. Gas, Wasser oder Abwasser in einer der Leitungen zu führen und gleichzeitig einen weiteren gasförmigen oder flüssigen Stoff in der anderen Leitung. So wäre es möglich, in nur einer kombinierten Leitung z.B. sowohl Wasser zum Gebäude des Anschlussneh- mers hin als auch Abwasser vom Gebäude weg zu transportieren. Ferner könnte auch die erste, äußere Leitung einer kombinierten Leitung für die Zufuhr von Gas verwendet werden, während gleichzeitig in der zweiten, inneren Leitung Kupfer- oder Glasfaserkabel (LWL-Kabel) für den Telefon- oder Kabelfernsehanschluss laufen. Dabei können diese Versorgungsmöglichkeiten beliebig miteinander kombiniert werden. Auch könnten durch mehrere innere Leitungen, die ineinander verschachtelt oder gemeinsam in der ersten, äußeren Leitung angeordnet sind, mehrere Versorgungen miteinander kombiniert werden.

Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf folgende Figuren näher erläutert:

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Leitung und einer zweiten

Leitung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungsstücks mit einer ersten

Leitung und einer zweiten Leitung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungsstücks mit einer ersten

Leitung und einer zweiten Leitung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Fig. 1 zeigt eine erste, äußere Leitung (10) und eine zweite, innere Leitung (20). Dabei ist die erste, äußere Leitung (10) eine Hausanschlussleitung d32 und die zweite, innere Leitung (20) eine Hausanschlussleitung d16. Beide Leitungen (10, 20) sind als Rohrleitungen ausgeführt. Sie können daher aufgrund des unterschiedlichen Durchmessers ineinander geschoben werden. Hierdurch ist es möglich, die zweite, innere Leitung (20) d16 in eine bereits im Erdreich vorhandene erste, äußere Leitung (10) d32 nachträglich einzuschieben. Diese zweite, innere Leitung (20) d16 kann dabei zum Transport eines zweiten Mediums dienen oder auch als Leerleitung, durch dann wiederum z.B. Kabel gezogen und zum Gebäude des Anschlussnehmers geführt werden können.

Fig. 2 zeigt eine Zusammenführung bzw. Wiederauftrennung der ersten, äußeren Leitung (10) und der zweiten, inneren Leitung (20) mittels eines Verbindungsstücks (30a) in einem ersten Ausführungsbeispiel als Y-Stück. Dabei werden zunächst links die beiden separaten Leitungen (10, 20) an jeweils einem Anschluss (31 b, 31c) an das Y- Verbindungsstück (30a) angeschlossen. Diese beiden Leitungen (10, 20) treten dann gemeinsam als kombinierte Leitung an einem weiteren Anschluss (31a) aus dem Y- Verbindungsstück (30a) wieder heraus, wobei die zweite, innere Leitung (20) in der ersten, äußeren Leitung (10) geführt wird. Rechts wird die zweite, innere Leitung (20) mittels eines weiteren Y-Verbindungsstücks (30a) wieder durch den einen separaten Anschluss (31b) aus der kombinierten Leitung herausgeführt. Der Anschluss der beiden Leitungen (10, 20), die in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 einen Durchmesser von 16 mm bzw. 32 mm aufweisen, an das Y-Verbindungsstück (30a) erfolgt in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 mittels verschiedener Muffenreduzierungen an den Anschlüssen (31a, 31 b, 31c) bzw. mit einem Reduzierstück (32). Auf diese Weise kann ein Y- Verbindungsstück (30a) mit einheitlichen Maßen der Anschlüsse (31a, 31b, 31c) vorgesehen werden, was die Herstellungskosten reduziert, da die Anpassung an die Durchmesser der Leitungen (10, 20) mittels der Muffenreduzierungen bzw. eines Reduzierstücks (32) an den Anschlüssen (31a, 31 b, 31c) je nach Anwendungsfall erfolgt.

Fig. 3 zeigt eine Zusammenführung bzw. Wiederauftrennung der ersten, äußeren Leitung (10) und der zweiten, inneren Leitung (20) mittels eines Verbindungsstücks (30b) in einem zweiten Ausführungsbeispiel als T-Stück. Dieses T-Verbindungsstück (30b) unterscheidet sich vom dem ersten Ausführungsbeispiel des Y-Verbindungsstücks (30a) dadurch, dass die beiden Anschlüsse (31b, 31c), an denen die separaten Leitungen einzeln angeschlossen sind, ungefähr einen rechten Winkel zueinander bilden. Dabei ist an einem der beiden Anschlüsse (31b, 31c) ein Winkelstück (33) vorgesehen, um die beiden Leitungen (10, 20) wie beim Y- Verbindungsstück (30a) parallel verlaufen zu lassen. Die weiteren Elemente und Bezugszeichen des T-Verbindungsstücks (30b) des zweiten Ausführungsbeispiels entsprechen denen des Y-Verbindungsstücks (30a) des ersten Ausführungsbeispiels.

Eine mögliche Anwendung der erfindungsgemäßen kombinierten Leitung wäre z.B. eine bereits vorhandene, d.h. im Erdreich vergrabene Hausanschlussleitung d32 als erste, äußere Leitung (10) der kombinierten Leitung zu nutzen. Hierzu wäre der Zugang zu den beiden Enden der vergrabenen Hausanschlussleitung d32 (10) zum einen z.B. an der Stelle nötig, an der die vergrabene Hausanschlussleitung d32 (10) in das Gebäude des Anschlussnehmers geführt wird, sowie andererseits an einer zweiten Stelle, von der sich die Leerleitung d16 (20) in die vergrabene Hausanschlussleitung d32 (10) einführen ließe. An beiden Stellen wäre lediglich eine Baugrube nötig, um den ausreichenden Zugang zum Einziehen der inneren Leerleitung d16 (20) zu erhalten anstelle von einer vollständigen Eröffnung des Erdreichs über die gesamte Länge der vergrabenen Hausanschlussleitung d32 (10).

Ist ein Zugang zu der vergrabenen Hausanschlussleitung d32 (10) geschaffen, so kann die Leerleitung d16 (20) in die vergrabene Hausanschlussleitung d32 (10) eingezogen werden. Hierbei ist gegebenenfalls darauf zu achten, dass bei dem Einziehen der Leerleitung d16 (20) keine Verunreinigung der vergrabenen Hausanschlussleitung d32 (10) verursacht wird, um die Versorgung mit den entsprechenden gasförmigen oder flüssigen Medien nicht zu beeinträchtigen.

Ist die kombinierte Leitung hergestellt, so müssen an beiden Enden der kombinierten Leitung die separaten Zugänge zu der äußeren Hausanschlussleitung d32 (10) und der inneren Leerleitung d16 (20) vorgesehen werden. Hierzu können die Verbindungsstücke (30a, 30b) z.B. als Y-Stück oder als T-Stück verwendet werden. In beiden Fällen ermöglichen diese Verbindungsstücke (30a, 30b) eine gas- und flüssigkeitsdichte getrennte Zuführung von zwei unterschiedlichen Medien in die äußere Hausanschlussleitung d32 (10) und die innere Leerleitung d16 (20). Auf diese Weise kann in eine vorhandene, bereits vergrabene Hausanschlussleitung d32 (10) eine weitere innere Leerleitung d16 (10) nachträglich eingezogen und so die Möglichkeit der Zuführung einer weiteren Versorgungsdienstleistung zu dem Anschlussnehmer geschaffen werden, ohne hierzu aufwendige, teure und störende Tiefbauarbeiten erneut durchführen zu müssen. Der Gedanke der Erfindung betrifft die Sanierungen oder Neuerstellungen von Netzanschlüssen in leitungsgebundenen Versorgungsbereichen (z. B. Gas, Wasser), die für den Anschlussnehmer sowie für den Netzbetreiber mit hohen Kosten (Tiefbaukosten etc.) verbunden sind. Ferner sind die Tiefbauaktivitäten mit Unannehmlichkeiten, wie zeitweise keine Zufahrt zum Gebäude, ggf. Neuanpflanzungen im Garten notwendig etc., für den Anschlussnehmer verbunden.

Durch eine innovative kombinierte Rohrleitungsnutzung einer bereits vorhandenen bzw. neu zu errichtenden Rohrleitung mit einer zweiten oder mehreren neuen zu verlegenden Rohrleitungen können die erforderlichen Aufwände (Tiefbau etc.) erheblich reduziert werden. Bei der kombinierten Rohrleitungsnutzung wird eine Rohrleitung mit kleinerem Durchmesser (Innenrohr) in eine Rohrleitung größeren Durchmessers (Außenrohr) eingekoppelt und nach Überbrückung einer Distanz wieder ausgekoppelt. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Innenrohre in das Außenrohr einzubringen. Diese kombinierte Rohrleitungsnutzung ermöglicht es, zwei oder mehrere unterschiedliche Medien aufzunehmen und diese zum Kunden zu leiten. Die Auskopplung der Rohrleitungen mit kleinerem Durchmesser (Innenrohr) aus der Rohrleitung mit dem größeren Durchmesser (Außenrohr) kann vor oder auch im Kundengebäude realisiert werden. Eine Kombination von unterschiedlichsten Medien mit unterschiedlichen Aggregatzuständen und Drücken ist möglich, ob Gase, Flüssigkeiten oder auch Kabelleitungen. Hindernisse und Unwegbarkeiten auf der Trasse können ohne erhöhten Aufwand überbrückt werden.

Zur Ein- und Auskopplung des Innenrohres bzw. der Innenrohre in das Außenrohr ist jeweils an den Kopfenden der Kombinationstrasse ein lokaler Tiefbau in Form einer der Rohrdimension angepassten Baugrube erforderlich.

Es erfolgt bei vorhandenen Rohrleitungen eine Trennung des Stranges am Ein- und Auskoppel punkt durch den Einbau eines Abzweigstückes (z.B. Hosen-, Y- oder T- Stückes). Der Abschluss wird so hergestellt, dass auch das Außenrohr wieder mediendicht und druckbeaufschlagbar ist. Ein Medientausch im Innenrohr kann unabhängig vom Außenrohr durchgeführt werden. Das Außenrohr müsste dazu nicht außer Betrieb genommen werden. Gleiches gilt auch bei einem Medientausch im Außenrohr. Hierfür müsste das Innenrohr ebenfalls nicht außer Betrieb gesetzt werden.

Der primäre Vorzug dieser Innovation liegt im Bereich der Kostenersparnisse. Die kombinierte Rohrleitungsnutzung ermöglicht es, die sonst notwendigen großen und kostenin- tensiven Tiefbaudistanzen zu überbrücken. Bei der kombinierten Rohrleitungsnutzung reduzieren sich die Tiefbauaufwände auf die Baugruben für die Ein- bzw. Auskopplung des bzw. der Innenrohre.

Soweit in der vorliegenden Anmeldung eine kombinierte Rohrleitungsnutzung erwähnt ist bei der in einem äußeren Rohr (Hausanschlussrohr) eine Rohrleitung mit kleinerem Durchmesser (Innenrohr) in dem Außenrohr verlegt ist, bedeutet dies auch, dass eine Leitung, die in dem Innenrohr verlegt ist, auf der gesamten Strecke zwischen der Einkopplung in das Außenrohr und der Auskopplung aus dem Außenrohr nicht in Berührung zu dem Medium ist, sondern welches das Außenrohr durchströmt, z. B. Wasser, Gas etc.