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Title:
MEDICAL FLUID RECEPTACLE DESIGNED FOR AUTOMATIC FLUID LEVEL SETTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/175272
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a medical fluid receptacle which has a first fluid chamber (101), an inlet (103) for the first fluid chamber (101), and an outlet (105) for the first fluid chamber (101). It moreover has a fluid connection (111) between an interior and an exterior of the first fluid chamber (101) or medical fluid receptacle, wherein the fluid connection (111) has a valve. It moreover proposes hose systems and a medical treatment device (1000).

Inventors:
BACHMANN ANGELIKA (DE)
ETZDORF DIRK (DE)
BEDEN JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/056331
Publication Date:
September 19, 2019
Filing Date:
March 13, 2019
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/36; A61F5/44; A61M1/00; A61M5/14
Foreign References:
DE102009024864A12010-12-16
DE102005001779A12006-09-07
DE102005022545A12006-11-23
EP0612534A11994-08-31
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BOBBERT & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Medizinische Fluidaufnahme, ausgestaltet als

Tropfkammer (100) oder als Blasenfänger (100a), mit einer ersten Fluidkammer (101), einem Zulauf (103) für die erste Fluidkammer (101), einem Ablauf (105) für die erste Fluidkammer (101), und weiter mit

- einer Fluidverbindung (111) zwischen einem

Inneren der ersten Fluidkammer (101) und einem Äußeren der ersten Fluidkammer (101) oder der Fluidaufnahme ; wobei die Fluidverbindung (111) ein Ventil und/oder eine Membran (130) aufweist, wobei die Membran (130) nicht in oder an einem Abschnitt der Fluidverbindung (111) vorgesehen ist, welcher im Inneren der ersten

Fluidkammer (101) angeordnet ist.

2. Medizinische Fluidaufnahme nach Anspruch 1, wobei die Fluidverbindung (111) eine Ventilkammer (117) aufweist.

3. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Fluidverbindung (111) oder die Ventilkammer (117) einen Leitungsabschnitt (119) aufweist oder hiermit verbunden ist, welcher in die erste Fluidkammer (101) mündet.

4. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei der

Leitungsabschnitt (119) in einem radial äußeren Bereich der ersten Fluidkammer (101) verläuft und/oder mündet.

5. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die erste

Fluidkammer (101) an ihrem einen dem Zulauf (103) zugeordneten Ende mittels eines Stirnabschnitts (108) oder Deckels (107) verschlossen ist, und wobei die

Fluidverbindung (111) durch den Stirnabschnitt (108) oder den Deckel (107) hindurchführt.

6. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die medizinische

Fluidaufnahme mit einem Sensor (127b) verbunden ist, oder einen solchen aufweist, zum Detektieren eines Fluidpegelstands (P) in der ersten Fluidkammer (101), und wobei der Leitungsabschnitt (119) oberhalb des Sensors (127b) mündet.

7. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die Membran (130) aus einem hydrophoben Material ist oder ein solches

aufweist .

8. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei die

Fluidverbindung (111), insbesondere der

Leitungsabschnitt (119) oder die Ventilkammer (117) eine Membran (130) aufweist, die das Innere vom Äußeren trennt .

9. Medizinische Fluidaufnahme nach einem der

vorangegangenen Ansprüche, wobei das Ventil ein

schwimmfähiges Element (113) aufweist.

10. Medizinische Fluidaufnahme nach Anspruch 9, wobei das Ventil einen ersten Dichtsitz (121) für das

schwimmfähige Element (113) und einen zweiten

Dichtsitz (123) für das schwimmfähige Element (113) aufweist .

11. Infusionsbesteck (200) mit wenigstens einer

Anschlussvorrichtung (203), z. B. einem Einstechdorn, einem Infusionsschlauch (207), einer

Schlauchklemme (201), insbesondere einer Rollklemme, einem Konnektor und einer medizinischen Fluidaufnahme nach einem der vorangegangenen Ansprüche.

12. Drainagesystem, insbesondere Urindrainagesystem, mit wenigstens einem Auffangbeutel , einem Zuleitungsschlauch und einer medizinischen Fluidaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

13. Fluidleitungssystem mit wenigstens einer Fluidleitung und einer medizinischen Fluidaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

14. Extrakorporaler Blutkreislauf (300) mit wenigstens einer medizinischen Fluidaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

15. Medizinische Behandlungsvorrichtung (1000) mit

wenigstens einer medizinischen Fluidaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder wenigstens einem

Infusionsbesteck (200) nach Anspruch 11 und/oder

wenigstens einem Drainagesystem nach Anspruch 12

und/oder wenigstens einem Fluidleitungssystem nach

Anspruch 13 und/oder wenigstens einem extrakorporalen Blutkreislauf (300) nach Anspruch 14.

16. Medizinische Behandlungsvorrichtung (1000) nach

Anspruch 15, ausgestaltet als Dialysevorrichtung,

PeritonealdialyseVorrichtung, HämodialyseVorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder

Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) , oder als

Apheresevorrichtung .

Description:
Besehreibung

Medizinische Fluidaufnahme, ausgestaltet zum automatischen

Fluidpegelsetzen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische

Fluidaufnahme gemäß Anspruch 1. Sie betrifft zudem ein

Infusionsbesteck gemäß Anspruch 11, ein Drainagesystem gemäß Anspruch 12, ein Fluidleitungssystem gemäß Anspruch 13, einen extrakorporalen Blutkreislauf gemäß Anspruch 14 sowie eine medizinische Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 15.

Aus der Praxis sind Fluidaufnahmen bekannt, die als

Tropfkammern oder Blasenfänger im medizinischen Bereich eingesetzt werden. Ferner sind Schlauchsysteme mit solchen Fluidaufnahmen bekannt, zudem mit solchen Schlauchsystemen verbundene medizinische Behandlungsvorrichtungen, also

Vorrichtungen zum intra- oder extrakorporalen Behandeln von Patienten oder seiner Organe oder Körperflüssigkeiten wie Blut .

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann es sein, eine weitere Fluidaufnahme dieser Art zu ihrer Verwendung im medizinischen Bereich, also zur Behandlung von Patienten oder dessen Organen usw. und/oder zur Aufnahme von Fluiden, die im medizinischen oder ärztlichen Umfeld gehandhabt werden wie Blut, Lösungen, usw., vorzuschlagen. Zudem sollen

Schlauchsysteme und eine medizinische Behandlungsvorrichtung angegeben werden.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Fluidaufnahme mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner gelöst durch ein Infusionsbesteck mit den Merkmalen des Anspruchs 11, ein Drainagesystem mit den Merkmalen des

Anspruchs 12 sowie durch ein Fluidleitungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Sie wird außerdem gelöst durch einen extrakorporalen Blutkreislauf mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie durch eine medizinische

Behandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15.

Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des

Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.

Die medizinische Fluidaufnahme umfasst eine erste

Fluidkammer, einen Zulauf sowie einen Ablauf für die erste Fluidkammer. Außerdem weist sie eine Fluidverbindung zwischen einem Inneren und einem Äußeren (z. B. einer Umgebung) der ersten Fluidkammer oder Fluidaufnahme auf, wobei die

Fluidverbindung ein Ventil aufweist.

Optional weist die Fluidverbindung anstelle oder zusätzlich zum Ventil oder als Teil des Ventils eine Membran auf, welche in oder an der Fluidverbindung vorliegt. Vorzugsweise ist die Membran nicht in oder an einem Abschnitt der Fluidverbindung vorgesehen, welcher im Inneren der ersten Fluidkammer

angeordnet ist.

Die erfindungsgemäße Fluidaufnahme kann konfiguriert sein als Tropfkammer oder Blasenkammer für die Aufnahme einer

citrathaltigen Lösung oder einer calciumhaltigen Lösung für die regionale Citrat-Antikoagulation in einem extrakorporalen Blutkreislauf . Das erfindungsgemäße Infusionsbesteck weist optional

wenigstens eine Anschlussvorrichtung, z. B. einen

Einstechdorn, eine Schlauchklemme, insbesondere eine

Rollklemme und/oder einen Konnektor auf. Es weist nicht optional einen Infusionsschlauch und eine erfindungsgemäße medizinische Fluidaufnahme auf.

Das erfindungsgemäße Drainagesystem, das insbesondere als Urindrainagesystem ausgestaltet ist, umfasst wenigstens einen Auffangbeutel , einen Zuleitungsschlauch und eine

erfindungsgemäße medizinische Fluidaufnahme.

Das erfindungsgemäße Fluidleitungssystem weist wenigstens eine Fluidleitung und eine erfindungsgemäße medizinische Fluidaufnahme auf.

Der erfindungsgemäße extrakorporale Blutkreislauf weist wenigstens eine medizinische Fluidaufnahme auf.

Die erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung weist wenigstens eine medizinische Fluidaufnahme und/oder wenigstens ein erfindungsgemäßes Infusionsbesteck und/oder wenigstens ein erfindungsgemäßes Drainagesystem und/oder wenigstens ein erfindungsgemäßes Fluidleitungssystem und/oder wenigstens einen erfindungsgemäßen extrakorporalen

Blutkreislauf auf.

Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der vorstehend oder im Folgenden genannten Merkmale

aufweisen. Dabei können die hierin genannten Merkmale in beliebiger Kombination Gegenstand von erfindungsgemäßen

Ausführungsformen sein, sofern der Fachmann eine konkrete Kombination nicht als technisch unmöglich erkennt. Erfindungsgemäße Ausführungsformen sind ferner Gegenstand der Unteransprüche und Ausführungsformen.

Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren

Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der

vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.

Wann immer hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so handelt es sich um eine beispielhafte, erfindungsgemäße

Ausführungsform.

Die Angaben „oben" und „unten" sind hierin bei Zweifel des Fachmanns als absolute oder relative Raumangaben zu

verstehen, welche sich auf die Ausrichtung des betreffenden Bauteils während seines üblichen Gebrauchs beziehen.

In manchen Ausführungsformen ist die Fluidverbindung eine Leitung, etwa ein Rohr, ein Schlauch oder dergleichen.

In einigen Ausführungsformen ist die Fluidverbindung

angeordnet, um bei bestimmungsgemäßem Einsatz der

medizinischen Fluidaufnahme und/oder bei bestimmungsgemäß eingestelltem Fluidpegel innerhalb der ersten Fluidkammer zumindest abschnittsweise mit Flüssigkeit befüllt zu sein.

In einigen Ausführungsformen ist das Ventil angeordnet, um durch steigende Flüssigkeit, wenn diese an einem

Ventilabschnitt, etwa einem Kugelabschnitt, anliegt, geöffnet zu werden.

In manchen Ausführungsformen ist das Ventil angeordnet, um durch Schwerkraft geschlossen zu werden.

In einigen Ausführungsformen weist das Ventil wenigstens ein

- insbesondere innerhalb des Ventils oder einer Ventilkammer

- bewegbares Element auf. In manchen dieser Ausführungsformen bedarf es zur Betätigung und/oder zum Funktionieren des Ventils eines bewegbaren Elements.

In einigen Ausführungsformen weist die Fluidverbindung der medizinischen Fluidaufnahme eine Ventilkammer auf.

In manchen Ausführungsformen ist das Ventil der

Fluidverbindung angeordnet, um einen Fluidaustausch,

insbesondere einen Austausch von Flüssigkeit, zwischen dem Inneren und dem Äußeren der ersten Fluidkammer oder

Fluidaufnahme (z. B. der Umgebung) mittels der

Fluidverbindung, insbesondere je nach Ventilstellung („offen" oder „zu"), zuzulassen oder zu unterbinden.

In einigen Ausführungsformen weist die Fluidverbindung oder die Ventilkammer einen Leitungsabschnitt auf oder ist hiermit verbunden. Dabei mündet der Leitungsabschnitt in der ersten Fluidkammer oder in die erste Fluidkammer. In manchen Ausführungsformen verläuft oder mündet der

Leitungsabschnitt in einem radial äußeren Bereich der ersten Fluidkammer .

Als radial äußerer Bereich kann beispielsweise jener Bereich des Querschnitts der ersten Fluidkammer gelten, welcher sich ausgehend von einer Innenwandung der seitlichen Begrenzung der ersten Fluidkammer nicht mehr als 25 % des Durchmessers dieses Querschnitts in Richtung eines Mittelpunkts des

Querschnitts erstreckt. Bevorzugt erstreckt sich der radial äußere Bereich nicht mehr als 15 % in Richtung zum

Mittelpunkt, besonders bevorzugt nicht mehr als 10 %.

In manchen Ausführungsformen verläuft der Leitungsabschnitt innerhalb der ersten Fluidkammer - vorzugsweise vollständig oder im Wesentlichen - gerade, d. h. ohne Krümmung in seiner Längsrichtung .

In manchen Ausführungsformen verläuft der Leitungsabschnitt innerhalb der ersten Fluidkammer - vorzugsweise vollständig oder im Wesentlichen - parallel zur Innenwandung der

seitlichen Begrenzung der ersten Fluidkammer.

In einigen Ausführungsformen ist die erste Fluidkammer an ihrem Ende, welches dem Zulauf zugeordnet ist, mittels

Stirnabschnitts oder Deckels verschlossen. Dabei führt die Fluidverbindung durch den Stirnabschnitt hindurch.

In manchen Ausführungsformen ist die medizinische

Fluidaufnahme zum Detektieren eines Fluidpegelstands (im Gebrauch der Fluidaufnahme) in der ersten Fluidkammer mit einem Sensor verbunden oder weist einen solchen auf. Dabei mündet oder endet der Leitungsabschnitt oberhalb des Sensors. In gewissen Ausführungsformen ist das Ventil eine Membran oder weist eine solche auf.

In manchen Ausführungsformen weist die Fluidverbindung der medizinischen Fluidaufnahme, insbesondere der

Leitungsabschnitt oder die Ventilkammer, eine Membran auf, die das Innere vom Äußeren trennt.

In einigen Ausführungsformen umfasst das Ventil ein

schwimmfähiges und/oder schwimmfähig oder aufschwimmbar angeordnetes Element.

In manchen Ausführungsformen weist das Ventil einen ersten Dichtsitz sowie einen zweiten Dichtsitz für das schwimmfähige Element auf.

In einigen Ausführungsformen umfasst oder ist das Ventil ein Schwimmschalter .

In manchen Ausführungsformen ist das Ventil außerhalb des Inneren der ersten Fluidkammer angeordnet und/oder liegt nicht im Inneren der ersten Fluidkammer vor.

In einigen Ausführungsformen weist die Fluidverbindung keine Membran, keinen Filter und/oder kein hydrophobes und/oder poröses Element wie z. B. einen hydrophoben, porösen Körper auf und/oder ist hiermit nicht, insbesondere an einem

Endabschnitt der Fluidverbindung und/oder im Inneren der ersten Fluidkammer, verschlossen. „Verschlossen" kann hier als ein vollständiges Ausfüllen eines Querschnitts des Lumens der Fluidverbindung zu verstehen sein; alternativ kann hierunter ein Verschließen gegen Flüssigkeitsdurchtritt zu verstehen sein; alternativ kann ein Durchtritt von Gasen hingegen auch im „verschlossenen" Zustand möglich sein. In manchen Ausführungsformen weist das Innere der ersten

Fluidkammer eine Membran, einen Filter und/oder ein

hydrophobes und/oder poröses Element wie vorstehend

beschrieben nicht auf.

In einigen Ausführungsformen weist die Ventilkammer,

zusätzlich oder alternativ zu einem schwimmfähigen Element, optional eine Membran auf. Sowohl das schwimmfähige Element als auch die Membran können hydrophobe Eigenschaften

aufweisen. Alternativ erlauben beide den Durchtritt von Gasen in geschlossener Ventilstellung („zu").

In manchen Ausführungsformen weist die Fluidverbindung und/oder ihr Ventil keine Elemente auf, welche zwar für Gas, nicht aber für Flüssigkeit durchlässig wären.

In manchen Ausführungsformen ist das Ventil kein Element, welches zwar für Gas, nicht aber für Flüssigkeit durchlässig wäre, und/oder ist kein hydrophobes und/oder poröses Element.

In einigen Ausführungsformen ist die erfindungsgemäße

medizinische Behandlungsvorrichtung als Dialysevorrichtung, Peritonealdialyse V orrichtung, Hämodialyse V orrichtung,

Hämofiltrationsvorrichtung oder

Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine

Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) , oder als Apheresevorrichtung ausgestaltet . In manchen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße medizinische Fluidaufnahme eine Sensorik und einen

entsprechenden detektierenden Strahlengang, um zum Schutz des Patienten das Einhalten eines Minimalfluidpegels zu

überwachen. In diesem Fall kann sich das untere Einlassende des als z. B. Steigrohr fungierenden Leitungsabschnitts oberhalb und/oder außerhalb des Strahlengangs der Sensorik und des entsprechenden detektierenden Strahlengangs befinden.

Eine, mehrere oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im

Folgenden genannten Vorteile aufweisen.

Von Vorteil kann sein, dass eine Fluidpegeleinstellung bzw. Fluidpegelüberwachung in der medizinischen Fluidaufnahme, die im Stand der Technik u. U. eines sehr komplexen Handlings bedarf und daher sehr anfällig für Anwendungsfehler ist, erfindungsgemäß vereinfacht wird.

Eine Fluidpegelüberwachung ist im Stand der Technik teilweise maschinenseitig nicht möglich. Somit ist es ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass ein konstanter

Fluidpegel oder ein Fluidpegel innerhalb vorgegebener

Fluidpegelgrenzen über einen bestimmten Zeitraum, z. B. über die Dauer einer gesamten Blutbehandlungssitzung, ohne Einsatz von Maschinen eingestellt und aufrechterhalten werden kann.

Der Handhabungsaufwand rund um den Fluidpegel (Einstellung, Überwachung etc.) kann erfindungsgemäß minimiert werden. Dies stellt einen weiteren Vorteil dar.

Außerdem kann eine initiale Füllung und das nachfolgende Erhalten des Fluidpegels (oder Flüssigkeitsspiegels) in der medizinischen Fluidaufnahme erfindungsgemäß vorteilhaft automatisch erfolgen.

Eine initiale Füllung und das nachfolgende Erhalten des

Fluidpegels in der medizinischen Fluidaufnahme kann

vorteilhafterweise ohne geräteseitige Unterstützung oder Anpassung erfolgen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße

medizinische Fluidaufnahme ohne Aufwand mit aktuellen Geräten verwendbar ist. Es sind hierzu keinerlei Änderungen an

Hardware und/oder Software nötig.

Außerdem benötigt die erfindungsgemäße medizinische

Fluidaufnahme vorteilhafterweise weder ein spezielles

Handling im Hinblick auf manuelles Entlüften noch eine maschinelle Steuerung und/oder Regelung hierfür.

Vorteilhafterweise wird für das vollautomatische Setzen eines Fluidpegels auch kein weiterer geräteseitiger (Ventil,

Pneumatik, Sensorik, Aktorik) und/oder manueller Aufwand benötigt, da das Füllen unabhängig von weiteren Parametern, wie z. B. Füllmenge und/oder Schlauchlängen usw., ist.

Ein unerwünschtes Überbefüllen der medizinischen

Fluidaufnahme ist in einigen erfindungsgemäßen

Ausführungsformen erfindungsgemäß nicht möglich, was einen weiteren Vorteil darstellt.

Durch die automatische Fluidpegelsetzung können

vorteilhafterweise einige „Luftblasenalarme" und die

aufwändige Fehlerbehebung reduziert oder verhindert werden. Die Fehlerbeseitigung stellt ein großes Problem und eine enorme Belastung bzw. Herausforderung für den Anwender dar. Diese könnten mit der vorliegenden Erfindung erheblich reduziert werden.

Die Überwachung und Korrektur eines Fluidpegels in der medizinischen Fluidaufnahme durch den Anwender bzw. Benutzer, um Behandlungsunterbrechungen durch Maschinenalarme zu vermeiden, kann vorteilhafterweise entfallen.

Beim Einsatz der medizinischen Fluidaufnahme als Blasenfänger oder venöse Blasenkammer in der Rückgabeleitung eines

extrakorporalen Blutkreislaufs kann durch die Messung des Kammerinnendrucks der medizinischen Fluidaufnahme mittels einer luftbefüllten Druckableitung der Rückgabedruck in der Rückgabeleitung ermittelt und/oder Änderungen des sich in dem Blasenfänger oder in der venösen Blasenkammer befindenden Fluidpegels ermittelt werden.

In der Fluidkammer wird durch einen vorbestimmten Fluidpegel, der überwacht werden kann, einerseits Luftinfusion in den Patienten vermieden und andererseits eine korrekte

Druckmessung gewährleistet.

Die Risiken einer Patientenschädigung können erfindungsgemäß vorteilhaft reduziert werden.

Die konstante Fluidpegelsetzung mittels der vorliegenden Erfindung kann damit Behandlungsunterbrechungen und/oder Anwenderaktionen aufgrund von Fluidpegelabweichungen

vorteilhaft reduzieren. Das automatische Setzen des Fluidpegels mit Hilfe der

Erfindung reduziert somit die Komplexität der geräteseitigen Steuerung .

Die Verwendung einer Membran kann vorteilhafterweise als Keim- oder Bakterienbarriere für einströmende Luft wirken.

Außerdem kann eine Membran für den Fehlerfall eines dauerhaft geöffneten Ventils, z. B. des untenstehend beschriebenen Kugelventils, den unregulierten Verlust von Flüssigkeit vorteilhaft verhindern. Auch damit wird das Risiko der

Patientenschädigung reduziert.

Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung, in welcher gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den Figuren gilt:

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fluidaufnahme, hier ausgestaltet als Tropfkammer, in einer ersten exemplarischen Ausführungsform;

Fig. la zeigt die Tropfkammer aus Fig. 1 in einer Phase ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs mit

steigendem Flüssigkeitsspiegel oder Fluidpegel;

Fig. lb zeigt die Tropfkammer aus Fig. 1 und Fig. la in einer weiteren Phase ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs in dem Moment, in dem ein voreingestellter bzw. beabsichtigter

Flüssigkeitsspiegel oder Fluidpegel erreicht wird; Fig. lc zeigt die Tropfkammer aus Fig. 1, Fig. la und

Fig. lb in einer weiteren Phase ihres

bestimmungsgemäßen Gebrauchs in dem Moment, in dem der automatische Verschluss die Ventilkammer gegenüber einem Äußeren und damit die Entlüftung der Tropfkammer erfindungsgemäß verschließt ;

Fig . 2 zeigt die Ventilkammer aus den vorhergehenden

Figuren in einer weiteren Ausführungsform;

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Infusionsbesteck mit einer erfindungsgemäßen Fluidaufnahme, hier exemplarisch eine Tropfkammer, in einer

weiteren Ausführungsform;

Fig. 4 zeigt stark vereinfacht eine erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Fluidaufnahme, ausgestaltet als Blasenfänger.

Fig . 1 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fluidaufnahme, hier exemplarisch als eine Tropfkammer 100 ausgestaltet .

Die Tropfkammer 100 weist eine erste Fluidkammer 101 auf, die mit einem Zulauf 103 und einem Ablauf 105 verbunden ist.

Zulauf 103 und Ablauf 105 dienen der fluidischen Verbindung der ersten Fluidkammer 101 mit Fluidleitungen, die z. B. Teil eines extrakorporalen Blutkreislaufs 300 (siehe Fig. 4) sein können. Zulauf 103 und Ablauf 105 können entsprechend als Verbindung ausgestaltet sein oder Verbindungsabschnitte wie Steckabschnitte, Schraubabschnitte, Bajonettverschlüsse, Konnektoren, Luer-Lock-Konnektoren oder dergleichen

aufweisen .

Im exemplarischen Beispiel der Fig. 1 ist der Zulauf 103 in einer oberen Abdeckung der ersten Fluidkammer 101 oder durch diese hindurch vorgesehen, z. B. in einem Deckel 107 der Tropfkammer 100.

Im exemplarischen Beispiel der Fig. 1 ist der Ablauf 105 in einer unteren Abdeckung der ersten Fluidkammer 101

vorgesehen, z. B. in einem Boden 109 der Tropfkammer 100 oder durch diesen hindurch.

Die Tropfkammer 100 weist ferner eine Fluidverbindung 111 auf. Diese verbindet ein Inneres der ersten Fluidkammer 101 mit einem Äußeren der Tropfkammer 100, also auch der ersten Fluidkammer 101.

Die Fluidverbindung 111 weist ein Ventil auf, das hier exemplarisch einen Kugelabschnitt 113 oder eine Kugel

aufweist .

Die Fluidverbindung 111 steht einerseits mit einem

Inneren 115 einer Ventilkammer 117 und andererseits mit einem Leitungsabschnitt 119 in Verbindung. Der

Leitungsabschnitt 119 mündet im Inneren der ersten

Fluidkammer 101.

Das Ventil weist ferner einen optionalen ersten Dichtsitz 121 und einen zweiten Dichtsitz 123 auf. Der optionale erste Dichtsitz 121 liegt bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Tropfkammer 100 zu deren Gebrauch unterhalb des zweiten

Dichtsitzes 123. Bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Tropfkammer 100 zu deren Gebrauch soll die Durchleuchtung der Tropfkammer 100, oder deren ersten Fluidkammer 101, mittels eines optischen

Tropfendetektors nicht beeinträchtigt werden. Deshalb wird der Leitungsabschnitt 119 vorzugsweise nahe der seitlichen Wandung der Tropfkammer 100 oder der ersten Fluidkammer 101 angeordnet .

Wie auch der Zulauf 103 ist der Leitungsabschnitt 119 im Beispiel der Fig. 1 durch den Deckel 107 im

Stirnabschnitt 108 geführt. Seine Position bezüglich des Deckels 107 und insbesondere sein radialer Abstand zu einer Mitte des Deckels 107 legen hier auch seine Lage innerhalb der ersten Fluidkammer 101 fest, da sich der

Leitungsabschnitt 119 hier, vorzugsweise vollständig oder im Wesentlichen, ungekrümmt und, vorzugsweise vollständig oder im Wesentlichen, parallel zur seitlichen Wandung der ersten Fluidkammer 101 erstreckt. Der Leitungsabschnitt 119 kann daher auch als lagekodiert bezeichnet werden.

Tatsächlich liegt der Leitungsabschnitt 119 in einem (radial gesehenen) Randbereich der ersten Fluidkammer 101. Er kann diesen in einigen Ausführungsformen sogar berühren, hiermit verbunden oder integral hiermit sein.

Um das Beobachten des in der Tropfkammer 100 vor sich

gehenden Tropfvorgangs durch den Leitungsabschnitt 119 durch den Benutzer nicht zu behindern, etwa weil sich dieser an eine Vorderseite oder an eine dem Benutzer im Gebrauch zugewandten Seite der ersten Fluidkammer 101 bewegt hat oder z. B. durch Verdrehen des Deckels 107 dorthin bewegt wurde, kann in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen eine Einlege-Orientierung vorgesehen sein. Diese kann als

mechanische Führung oder Codierung, etwa als Verdrehschutz, ausgestaltet sein. Sie kann ergänzend (z. B. als Kontrolle) oder alternativ als Markierung 125 ausgestaltet sein, die sich an den Benutzer richtet.

Die Markierung 125, die z. B. optisch, haptisch oder

dergleichen sein kann, kann z. B. Teil der Wandung der ersten Fluidkammer 101 sein oder an dieser oder an anderer Stelle vorgesehen sein. Sie kann einem Benutzer anzeigen, wo der Leitungsabschnitt 119 nach dem Zusammensetzen der

Fluidaufnahme, bei Beginn der Behandlung, usw. in der ersten Fluidkammer 101 zum Liegen zu kommen hat, z. B. an der

Vorderseite, an der Hinterseite, gegenüber der

Markierung 125, usw.

Die Anordnung des Leitungsabschnitts 119 innerhalb der ersten Fluidkammer 101 kann alternativ oder ergänzend zur

Markierung 125 durch einen eingeschränkten Freiheitsgrad oder Rotations-Freiheitsgrad des Deckels 107 oder eines anderen Abschnitts, durch welchen die Fluidverbindung 111 oder der Leitungsabschnitt 119 geführt ist, festgelegt sein.

Die Markierung 125 oder eine andere, ggf. zusätzliche,

Markierung kann dem Benutzer ferner angeben, wie tief der Leitungsabschnitt 119 in das Innere der ersten

Fluidkammer 101 eingeführt werden soll. Der Benutzer kann hieran überprüfen, ob die Mündung des Leitungsabschnitts 119 auf der gewünschten Höhe innerhalb der ersten Fluidkammer 101 angeordnet ist.

Die Höhe oder die Position der Mündung des

Leitungsabschnitts 119 innerhalb der Fluidkammer 101 kann festlegen, wie hoch der Flüssigkeitsspiegel in der ersten Fluidkammer 101 steigen, oder fallen, darf oder soll.

Überwachungseinrichtungen, z. B. Sensoren 127a, 127b, z. B. als LEDs ausgestaltet, können vorgesehen sein, um eine

Überwachung des Flüssigkeitsspiegels oder Fluidpegels P zu ermöglichen .

Beispielsweise kann mit dem optionalen Sensor als

Überwachungseinrichtung 127a ein Sensor vorgesehen sein, der angeordnet und/oder konfiguriert ist, um oberhalb des

Fluidsollpegels oder eines Fluidhöchstpegels zu liegen und zu melden, falls der Fluidpegel zu hoch steigt. Er kann

vorgesehen sein, einen entsprechenden Alarm für diesen Fall mittels einer Alarmeinrichtung auszugeben.

Beispielsweise kann mit dem optionalen Sensor als

Überwachungseinrichtung 127b ein Sensor vorgesehen sein, der angeordnet und/oder konfiguriert ist, um unterhalb des

Fluidsollspiegels oder eines Fluidmindestpegels zu liegen und zu melden, falls der Fluidspiegel zu tief fällt. Er kann vorgesehen sein, einen entsprechenden Alarm für diesen Fall mittels einer Alarmeinrichtung auszugeben.

Das Ventil kann, wie in Fig. 1 optional gezeigt, Teil einer Ventilkammer 117 sein.

Der Boden 109 oder ein anderer Abschnitt der Fluidkammer 101 kann optional einen in den Figuren nicht dargestellten

Filter, z. B. einen Blutgerinnselfilter und/oder einen

Partikelfilter, aufweisen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird auf die Darstellung der Markierung 125 und der Überwachungseinrichtungen 127a und 127b in den Figuren la, lb und lc verzichtet.

Fig . la zeigt die erfindungsgemäße Tropfkammer 100 der Fig. 1 während ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs. Während des

Gebrauchs wird der ersten Fluidkammer 101 der Tropfkammer 100 tropfenweise Fluid durch den Zulauf 103 zugeführt. Dies ist durch einen Pfeil oberhalb des Zulaufs 103 angedeutet.

Weiterhin verdeutlichen der Tropfen T und der nach unten gerichtete Pfeil im Inneren der ersten Fluidkammer 101 der Tropfkammer 100 den kontinuierlichen Tropfvorgang . Der

Tropfvorgang lässt den Fluidpegel oder Flüssigkeitsspiegel P im Inneren der ersten Fluidkammer 101 ansteigen, angedeutet mit einem nach oben gerichteten Pfeil.

Während dieses Tropfvorgangs bleibt der Kugelabschnitt 113 in der Ventilkammer 117 bedingt durch sein Gewicht auf dem ersten (hier: unteren) Dichtsitz 121 liegen.

Die in der ersten Fluidkammer 101 vorhandene Luft wird durch das stetig nachtropfende Fluid verdrängt und kann durch den Leitungsabschnitt 119 der Fluidverbindung 111 hindurch über die mit ihm verbundene Ventilkammer 117 aus der ersten

Fluidkammer 101 nach außen in die Umgebung entweichen. Dies ist durch einen nach oben gerichteten Pfeil, der sich dem freien Ende der Ventilkammer 117 anschließt, verdeutlicht.

Ein unter dem Ablauf 105 liegend gezeigtes "X" deutet an, dass der Ablauf 105 der Tropfkammer 100, z. B. durch eine Pumpe oder eine Schlauchklemme, verschlossen ist. Fig . lb zeigt die erfindungsgemäße Tropfkammer 100 aus Fig. 1 und Fig. la während einer weiteren Phase ihres

bestimmungsgemäßen Gebrauchs, in welcher der ersten

Fluidkammer 101 unverändert tropfenweise Fluid durch den Zulauf 103 zugeführt wird.

Der Tropfvorgang lässt den Flüssigkeitsspiegel P im Inneren der ersten Fluidkammer 101 ansteigen. Erreicht der

Fluidpegel P ein beabsichtigtes, voreingestelltes Niveau in der ersten Fluidkammer 101, welches im Wesentlichen durch die Eintauchtiefe des Leitungsabschnitts 119 in die

Fluidkammer 101 festgelegt ist, steigt das Fluid im Inneren des Leitungsabschnitts 119 in Richtung der Ventilkammer 117 nach oben, weil sich in der Fluidkammer 101 durch den

Tropfvorgang ein Überdruck aufbaut, der größer ist als der Druck in der Ventilkammer 117. Dies ist in der Figur mit einem nach oben zeigenden Pfeil rechts neben dem

Leitungsabschnitt 119 angedeutet. Der maximale

Flüssigkeitsspiegel P stellt sich in der Fluidkammer 101 etwas oberhalb der Unterkante des Leitungsabschnitts 119 ein.

Eine Entlüftung der ersten Fluidkammer 101 der

Tropfkammer 100 kann hierbei unverändert über die

Fluidverbindung 111 und durch die Ventilkammer 117 hindurch erfolgen, indem sich der Kugelabschnitt 113 für einen

Druckausgleich geringfügig und kurzzeitig vom ersten

Dichtsitz 121 abhebt. Dies ist wiederum durch einen dünnen Pfeil nach oben über der Ventilkammer 117 verdeutlicht.

Das liegende "X" zeigt weiterhin an, dass der Ablauf 105 der Tropfkammer 100 verschlossen ist. Fig . lc zeigt die erfindungsgemäße Tropfkammer 100 aus

Fig. 1, Fig. la und Fig. lb während ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs nach dem Erreichen eines beabsichtigten,

voreingestellten Fluidpegels P in der ersten Fluidkammer 101 der Tropfkammer 100.

Flüssigkeit steigt hier erstmals über den

Leitungsabschnitt 119 in die Ventilkammer 117 und befüllt diese nach und nach. Während und aufgrund dieses Vorgangs schwimmt der schwimmfähige Kugelabschnitt 113 in der

Ventilkammer 117 mit dem Fluid durch statischen Auftrieb nach oben und wird durch den herrschenden (Über-) Druck schließlich auf den zweiten (hier: oberen) Dichtsitz 123 gepresst. Damit verschließt er diesen fluiddicht. Dieser Vorgang ist in

Fig. lc durch einen nach oben zeigenden Pfeil rechts neben der Ventilkammer 117 verdeutlicht. P2 deutet den

Flüssigkeitsspiegel oder Fluidpegel in der Ventilkammer 117 an .

Ein nun über der Ventilkammer 117 liegendes "X" zeigt an, dass das Ventil automatisch bei Füllung der Ventilkammer 117 schließt. Ist das Ventil geschlossen, kann die

Ventilkammer 117 nicht weiter gefüllt werden, denn aufgrund des sich nun aufbauenden Gegendrucks der in der ersten

Fluidkammer 101 verbliebenen Luft wird der weitere Zulauf von Flüssigkeit reduziert und stoppt, sobald der hydrostatische Druck der Flüssigkeit am Eingang 103, typischerweise erzeugt durch Schwerkraft auf die Flüssigkeit in dem Zugangsschlauch und in einem Lösungsbeutel, gleich dem Druck in der

Fluidkammer 101 ist. Durch entsprechende Kompression der verbliebenen Luft innerhalb der Fluidkammer 101, steigt der Fluidpegel über die Öffnung des Leitungsabschnitts 119 hinaus an Der Ablauf 105 der Tropfkammer 100 wird, z. B. durch

Pumpenaktivität oder Lösen der o. g. Schlauchklemme,

geöffnet, angedeutet durch einen nach unten gerichteten Pfeil unterhalb der Tropfkammer 100. Die Verbindung zwischen dem Inneren und dem Äußeren der ersten Fluidkammer 101 oder der Tropfkammer 100 durch die Ventilkammer 117 hindurch bleibt, solange in der ersten Fluidkammer 101 Überdruck herrscht und über den Zulauf 103 Flüssigkeit nachströmt, verschlossen.

Es resultiert ein stabiler Fluidpegel knapp oberhalb der Unterkante des Leitungsabschnitts 119, weil sich in der

Fluidkammer 101 ein geringer Überdruck aufbaut, wodurch das Luftvolumen oberhalb des Flüssigkeitsspiegels P leicht komprimiert wird.

Fig . 2 zeigt die Ventilkammer 117 in einer weiteren

Ausführungsform.

Die Ventilkammer 117 weist hier exemplarisch einen runden Querschnitt auf und sie verjüngt sich nach oben hin konisch (der Querschnitt könnte alternativ auch rechteckig sein) . Dabei bildet die Verbindung oder der Übergang der

Ventilkammer 117 mit oder zu ihrem Zulauf, hier der

Fluidverbindung 111, den ersten Dichtsitz 121 für das

schwimmfähige Element bzw. den Kugelabschnitt 113.

Der zweite Dichtsitz 123 wird durch die Verjüngung der

Ventilkammer 117 festgelegt, da das schwimmfähige Element 113 die Ventilkammer 117 auf der Höhe verschließt, auf welcher das schwimmfähige Element 113 mit seinem Umfang die Innenwand der Ventilkammer 117 berührt. Dieser zweite Dichtsitz 123 ist in Fig. 2 durch eine

gestrichelte Linie angedeutet. Mit steigendem Fluidpegel oder Flüssigkeitsspiegel P2 (hier nicht gezeigt) wird das

schwimmfähige Element 113 nach oben in die Verjüngung

gepresst und schließt diese fluiddicht ab.

Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Infusionsbesteck 200 mit einer erfindungsgemäßen Tropfkammer 100 in einer weiteren Ausführungsform, hier exemplarisch als Zugangsleitung für eine citrathaltige oder calciumhaltige Lösung bei der regionalen Citrat-Antikoagulation ausgestaltet, z. B. als Infusionsschlauch 207.

Die Ventilkammer 117 umfasst hier eine Membran 130. Diese Membran 130 kann beispielsweise hydrophobe Eigenschaften aufweisen. Vorteilhafterweise ist sie luftdurchlässig, aber flüssigkeitsdicht .

Die Ventilkammer 117 kann aus einem Kunststoffgehäuse

bestehen, in dem die hydrophobe Membran angeordnet ist.

Optional kann der Durchmesser des Kunststoffgehäuses im

Bereich der Membran größer als der Durchmesser des

Leitungsabschnitts 119 sein.

Alternativ zu einer Ventilkammer 117 kann die Membran am oberen Ende des Leitungsabschnitts 119 direkt mit dem

Leitungsabschnitt 119 verbunden sein, beispielsweise durch umlaufendes Verkleben oder Verschweißen der Membran mit dem oberen Öffnungsrand des Leitungsabschnitts 119.

Das Infusionsbesteck 200 umfasst eine

Anschlussvorrichtung 203 zu seinem Verbinden mit einem nicht gezeigten Behälter, beispielsweise einem Lösungsbeutel. Die Anschlussvorrichtung 203 kann ein Einstechdorn, ein

Verbinder und/oder ein Bajonettverschluss sein oder

aufweisen .

Das Infusionsbesteck 200 umfasst optional eine

Schlauchklemme 201 zum fluiddichten Verschließen des

Zulaufs 103 zur Tropfkammer 100.

Fig . 4 zeigt schematisch stark vereinfacht eine

erfindungsgemäße medizinische Behandlungsvorrichtung 1000 mit einer erfindungsgemäßen medizinischen Fluidaufnahme, hier ausgestaltet als Blasenfänger 100a.

Der Blasenfänger 100a ist im extrakorporalen

Blutkreislauf 300 angeordnet, stromabwärts eines Dialysators bzw. Blutfilters 1003 und stromaufwärts einer venösen

Schlauchklemme 307. Der Blasenfänger 100a scheidet im

extrakorporalen Blutkreislauf 300 vorliegende Gase aus und ermöglicht damit einen gasfreien Kreislauf zurück zum

Patienten .

Der Blasenfänger 100a ist wie in den vorangegangenen Figuren über seinen Leitungsabschnitt 119 und seine Ventilkammer 117 zum Entlüften mit dem Äußeren verbunden. Die Eintauchtiefe des Leitungsabschnitts 119 in der ersten Fluidkammer 101 legt die Höhe des sich automatisch einstellenden Fluidpegels P fest. Die technische Ausführung der Ventilkammer 117 kann hierbei die besonderen Eigenschaften von Blut berücksichtigen (z. B. Viskosität, Gerinnung usw.) . Das Blut wird dem Patienten über eine venöse Patientenleitung zurückgeführt. In dieser sind hier beispielhaft ein optischer Sensor 1005 und ein Blasendetektor 1006 angeordnet.

Der extrakorporale Blutkreislauf 300 weist hier beispielhaft außerdem eine an einer arteriellen Patientenleitung

angeordnete arterielle Schlauchklemme 301 sowie eine

Blutpumpe 1002 stromaufwärts des Dialysators 1003 auf.

Maschinenseitig steht dem extrakorporalen Blutkreislauf 300 eine Zufuhrleitung für die Dialysierflüssigkeit 1014

gegenüber, die von einem Behälter mit Wiegeeinrichtung 1015 mittels einer Dialysierflüssigkeitspumpe 1013 über eine optionale Heizung 1012 dem Dialysator bzw. Blutfilter 1003 zugeführt wird. Nach dem Blutreinigungsvorgang wird über den Ablauf des Dialysators 1003 Filtrat 1009 über eine

Dialysatablaufleitung mittels einer Filtratpumpe 1010 in einen weiteren optionalen Behälter abgeleitet oder verworfen. Dieser Behälter ist zum Zweck der optionalen Bilanzierung optional ebenfalls mit einer optionalen Wiegeeinrichtung 1008 verbunden oder angeordnet. Beispielhaft ist hier in der

Dialysatablaufleitung ferner ein Blutleckdetektor 1011 angeordnet .

Bezugszeichenliste

100 Tropfkammer

100a Blasenfänger

101 erste Fluidkammer

103 Zulauf

105 Ablauf

107 Deckel

108 Stirnabschnitt Richtung Zulauf

109 Boden

111 Fluidverbindung

113 schwimmfähiges Element; Kugelabschnitt; Kugel

115 Inneres einer Ventilkammer

117 Ventilkammer

119 Leitungsabschnitt

121 erster Dichtsitz

123 zweiter Dichtsitz

125 Markierung

127a Überwachungseinrichtung, z. B. Sensor

127b Überwachungseinrichtung, z. B. Sensor

130 Membran

200 Infusionsbesteck

201 Schlauchklemme

203 Anschlussvorrichtung

207 Infusionsschlauch

300 Extrakorporaler Blutkreislauf

301 arterielle Schlauchklemme

307 venöse Schlauchklemme 1000 medizinische Behandlungsvorrichtung

1002 Blutpumpe

1003 Dialysator; Blutfilter

1005 optischer Sensor

1006 Blasendetektor

1008 Wiegeeinrichtung

1009 Filtrat

1010 Filtratpumpe

1011 Blutleckdetektor

1012 Heizung

1013 Dialysierflüssigkeitspumpe

1014 Dialysierflüssigkeit

1015 Wiegeeinrichtung

P Fluidpegel oder Flüssigkeitsspiegel in der ersten Fluidkammer P2 Fluidpegel oder Flüssigkeitsspiegel in der Ventilkammer

T Tropfen