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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR DETERMINING SPEED VALUE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/010689
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a method for determining a speed value, that is a value representing a vehicle speed. To achieve this values of the wheel speed are determined each representing the speed of a wheel. Furthermore, weighting values are determined for each of said wheel values. On the basis of the wheel speed values weighted with the weighting values, an auxiliary value is determined by forming an average value. The speed value is determined on the basis of said auxiliary value.

Inventors:
GUTMANN RALF (DE)
Application Number:
PCT/DE2000/002077
Publication Date:
February 15, 2001
Filing Date:
June 27, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
GUTMANN RALF (DE)
International Classes:
B60T8/172; G01P3/00; B60T8/174; B60T8/66; G01P3/50; G01P3/56; B60W50/00; (IPC1-7): B60T8/00
Foreign References:
DE4428347A11996-02-15
US5719770A1998-02-17
DE19502384A11995-08-03
DE4314830A11994-11-10
DE19735562A11999-02-18
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 11 26 December 1995 (1995-12-26)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Ermittlung einer Geschwindigkeitsgroße (vref), die die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges reprasen tiert, bei dem Radgeschwindigkeitsgroßen (vij) ermittelt werden, die jeweils die Geschwindigkeit eines Rades beschreiben, bei dem Gewichtungsgrößen (FRadij) für die einzelnen Radge schwindigkeitsgroßen ermittelt werden, bei dem in Abhangigkeit der mit den Gewichtungsgroßen ge wichteten Radgeschwindigkeitsgroßen durch Mittelwertbildung eine Stutzgroße (vstutz) ermittelt wird, bei dem die Geschwindigkeitsgroße in Abhångigkeit der Stutz große ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungsgroßen in Abhangigkeit eines vorgegebenen Satzes von Regeln ermittelt werden, wobei der vorgegebene Satz von Regeln in Abhangigkeit einer Fahrzeugbewegungsgroße (BEW), die zumindest die Fahrzeugbewegung in Langsrichtung charakterisiert, aus mehreren vorgegebenen Satzen von Regeln ausgewahlt wird, insbesondere wird die Fahrzeugbewegungsgroße wenigstens in Abhangigkeit der Radgeschwindigkeitsgroßen und/oder der zeitlichen Ableitungen (vijp) der Radgeschwindigkeitsgroßen und/oder in Abhängigkeit einer die Langsbeschleunigung des Fahrzeuges beschreibenden Größe (axModell) und/oder einer Größe (ASR), die im Rahmen einer Antriebsschlupfregelung durchgefuhrte Regelungseingriffe anzeigt, ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Fahrzeugbewegungsgroße folgende Arten von Fahrzeugbewegungen unterschieden werden : eine verzögerte Fahrzeugbewegung, für die ein erster Satz von Regeln ausge wahlt wird, und/oder eine beschleunigte Fahrzeugbewegung, fur die ein zweiter Satz von Regeln ausgewahlt wird, und/oder eine weder verzögerte noch beschleunigte Fahrzeug bewegung, für die ein dritter Satz von Regeln ausgewahlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungsgroßen mit Hilfe einer unscharfen Logik, insbesondere einer FuzzyLogik, ermittelt werden, wobei die Gewichtungsgroßen Wahrscheinlichkeiten reprasen tieren, die angeben, in welchem Maße das jeweilige Rad für die Ermittlung der Geschwindigkeitsgroße geeignet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der unscharfen Logik mehrere Zugehörigkeitsfunktionen zugrunde liegen mit denen Regeln zur Bewertung verschiedener Eingangsgroßen gebildet werden, wobei ein Teil dieser Zuge hörigkeitsfunktionen einen fest vorgegebenen Verlauf und ein Teil der Zugehörigkeitsfunktionen einen variablen Verlauf aufweist, insbesondere werden Zugehörigkeitsfunktionen für die Katego rie"klein"und/oder die Kategorie"groß und/oder die Kate gorie"kleiner als"und/oder die Kategorie"größer als" und/oder die Kategorie"nahe bei"und/oder die Kategorie"am kleinsten"und/oder die Kategorie"am großten"und/oder die Kategorie"am nachsten bei"verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zugehorigkeitsfunktionen, die einen variablen Verlauf aufweisen, an die jeweilige Eingangsgroße und/oder an eine jeweilige Bezugsgröße, die der Regel als Vergleichs wert zur Bewertung der jeweiligen Eingangsgroße zugrunde liegt, adaptieren.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungsgroßen wenigstens in Abhangigkeit der Radgeschwindigkeitsgroßen und/oder erster Radgroßen (vijp), die die erste zeitliche Ableitung der jeweiligen Radge schwindigkeitsgroße reprasentieren, und/oder zweiter Radgro ßen (vijpp), die die zweite zeitliche Ableitung der jeweili gen Radgeschwindigkeitsgroße reprasentieren, und/oder Rad kraftgroßen (Fbij), die die jeweils zwischen Reifen und Fahrbahn vorherrschende Bremskraft beschreiben, ermittelt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Radgeschwindigkeitsgroßen vor Ermittlung der Ge wichtungsgroßen schlupfkorrigierte Radgeschwindigkeitsgroßen (vij') ermittelt werden, bei denen der am jeweiligen Rad vorliegende Schlupf (lambdaij) berucksichtigt wird, und/oder transformierte Radgeschwindigkeitsgroßen (vij") ermittelt werden, bei denen die Fahrzeugbewegung, insbesondere die durch die Gierrate (omega) und/oder den Lenkwinkel (delta) beschriebene Fahrzeugbewegung, berucksichtigt wird, und/oder extrapolierte Radgeschwindigkeitsgroßen (vij) ermittelt werden, bei denen die Beschleunigung des Fahrzeuges beruck sichtigt wird, insbesondere werden zunachst die schlupfkor rigierten aus diesen dann die transformierten und aus diesen dann die extrapolierten Radgeschwindigkeitsgroßen ermittelt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ermittlung der Gewichtungsgroßen fur die einzel nen Rader vorliegende Anpassungsphasen berucksichtigt wer den, insbesondere werden Zeitgroßen (tAnpassungij) ermit telt, die die Dauer der Anpassungsphasen reprasentieren und die zur Ermittlung der Gewichtungsgroßen ausgewertet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die einzelnen Rader jeweils eine Radgroße (vijpp) ermittelt wird, die die zweite zeitliche Ableitung der zuge hörigen Radgeschwindigkeit reprasentiert, und daß die Gewichtungsgroße aus wenigstens drei Einzelgewich tungsgrößen aufgebaut ist : einer Stabilitatsgroße (FRStij), die zumindest in Abhangigkeit der Radgroße ermittelt wird und die ein Maß fur die Stabilitat des jeweiligen Rades dar stellt, und/oder einer Situationsgroße (FRSiij), in die zu mindest die Lage der jeweiligen Radgeschwindigkeitsgroße zur Geschwindigkeitsgroße und/oder in die eine Aussage, wieviele der Fahrzeugrader eine vorgegebene Bedingung erfullen, ein geht und/oder einer Gutegröße (FRZij), die ein Maß für die Güte der in den zuruckliegenden Zeitschritten ermittelten Gewichtungsgrößen darstellt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungsgrößen vor ihrer weiteren Verarbeitung so bewertet werden, daß kleine Werte der Gewichtungsgrößen aus geblendet oder gedampft werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeitsgröße aus einem ersten Anteil, der in Abhangigkeit einer die Beschleunigung des Fahrzeuges be schreibenden Große ermittelt wird, und einem zweiten Anteil, der in Abhängigkeit der Stutzgroße gebildet wird, besteht, insbesondere besteht die die Beschleunigung des Fahrzeuges beschreibende Größe aus einer mit Hilfe eines Modells ermit telten Längsbeschleunigung und einem in Abhangigkeit der Stutzgroße ermittelten Fehleranteil.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit der Gewichtungsgroßen eine Bewertungs größe (Fstütz) ermittelt wird, die ein Maß dafur ist, wie gut die Stutzgröße zur Ermittlung der Geschwindigkeitsgroße geeignet ist, und daß in Abhangigkeit der Bewertungsgröße die Starke der durchzufuhrenden Stützung bestimmt wird, insbesondere wird in Abhangigkeit Bewertungsgroße ein Faktor ermittelt, mit dem der auf die Stutzgroße zuruckgehende Anteil der Ge schwindigkeitsgroße bewertet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit der Bewertungsgroße eine Große (Unsi cherheitsTerm) ermittelt wird, die die Güte der Geschwindig keitsgroße beschreibt, und die zur Ermittlung der Gewich tungsgrößen ausgewertet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als erster Satz Regeln FRadij = (FRadij aus reiner Stabilitätsbetrachtung (FRStij)) oder (Fradij aus Situationsbetrachtung (FRSiij)) oder (FRadij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij)) FRStij = (Betrag vijpp klein) und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) Oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) und (Betrag vijp klein) und ( (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht bei FMotr)) oder (Betrag axOff groJ3 (nicht bei FMotr))) und (vij"'nahebeivRef')( und ( (vij'''am Nachsten bei vRef') Oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) OderkleineralsvRef'(vij"'>2*vijMin))(vij"' und (Fbij klein (vij''> 2*vijMin)))) FRSiijnahebeivRef')(vij"' und (vij'''kleiner als vRef') und (Anzahl Rader mit [vij"' kleiner als vRef'] groß) FRZij= (UnsicherheitsTerm groB) und (vij"'kleineralsvRef')( und (Fbij klein)) oder ( (vij"' nahe bei vRef') und (Betrag vijp klein))) verwendet wird, und/oder daS als zweiter Satz Regeln FRadij = ( (FRadij aus reiner Stabilitatsbetrachtung (FRStij)) und (FRadij aus Situationsbetrachtung (FRSiij))) oder (FRadij aus Unterbremsbetrachtung (FRUbFij)) oder (FRadij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij)) FRStij= (Betrag vijpp klein) und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) Oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) vijpklein)und(Betrag und (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht bei (FMotr und ! ABSI)) und ( (vij'''am Großten) oder (Abstand vijmin zu vijmax klein)) FRSiij(vij"'kleinervRef')( und (vijp klein) und ( Größten)am oder (Abstand vijmin zu vijmax klein)) und klein(vij"'>2*vijMin))vijpp und (Anzahl Rader mit [Betrag vijpp sehr klein] groß 2*vjMin)))(vij"'> oder( (vij'''großer als vRef') und (Fbij groß) und (vijp groß) und ( (vijj''nahe bei vRef') oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oder( (tAnpassungij groß (Rad in Anpassung)) und (vijp klein) und amGrößten)(vij"' oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) odernahebeivRef')(vij"' und (vijp groß) und geregelterRäderklein))ABS FRUbFij= (Betrag vijp klein) und (Abstand vijmin zu vijmax klein) und (Abstand vijpmin zu vijpmax klein) und (Abstand vijppmin zu vijppmax klein) und alsvRef'(vij"'>2*vijMin))kleiner FRZij= (UnsicherheitsTerm groß) und alsvRef')kleiner und amGrößten)(vij"' oder (Abstand vijmax zu vijmin klein) verwendet wird und/oder daß als dritter Satz Regeln Fradij = (FRadij aus reiner Stabilitätsbetrachtung (FRStij)) oder (Fradij aus Situationsbetrachtung (FRSiij, nur bei FMotr)) oder (Fradij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij) FRStij = (Betrag vijpp klein) und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) und (Betrag vijp klein) und (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht bei FMotr)) und (vij"'nahebeivRef')( und ( (vij'''am Nachsten bei vRef') oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oder ( (vij''kleiner als vRef') und (Abstand vijmin zu vijmax klein))) FRSiijnahebeivRef')(vij"' und alsvRef')kleiner und (Anzahl [vij"'kleineralsvRef']groß)mit FRZijNull verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung, ob die Fahrsituation Verzögerung vor liegt, folgende Abfragen ausgewertet werden : (nicht ASR) und(Mittelwertvij"'<vRef')( und (Mittelwert vijp < P aRadmVerz) Oder (axModell < P_axVerz) Oder (Anzahl Räder im ABS > 2)), und/oder daß zur Ermittlung, ob die Fahrsituation Beschleu nigung vorliegt, folgende Abfragen ausgewertet werden : nicht Verzögerung) und ( ( (Mittelwert vij'' > vRef') Und (Mittelwert vijp > P_aRadmBeschl)) oder ( ( (MMot*ueGe > P_MkaHalbBeschl) Oder (ASR Und (axModell > P_axBeschl))) und (axModell+axOff > P_axBeschl)) oder FdrAus und (MMot*ueGe > P MkaHalbEeschlFdrAus))) .
17. Vorrichtung zur Ermittlung einer Geschwindigkeitsgroße (vref), die die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges repräsen tiert, die Mittel (103ij) enthalt, mit denen Radgeschwindigkeits großen (vij), die jeweils die Geschwindigkeit eines Rades beschreiben, ermittelt werden die Mittel (206) enthålt, mit denen Gewichtungsgroßen (FRa dij) für die einzelnen Radgeschwindigkeitsgrößen ermittelt werden, und mit denen in Abhängigkeit der mit den Gewich tungsgroßen gewichteten Radgeschwindigkeitsgroßen durch Mit telwertbildung eine Stützgröße (vstutz) ermittelt wird, und die Mittel (209) enthalt, mit denen die Geschwindigkeitsgrö ße in Abhangigkeit der Stutzgröße ermittelt wird.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Geschwindig- keitsgröße Stand der Technik Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Geschwindigkeitsgröße, die die Ge- schwindigkeit eines Fahrzeuges repräsentiert. Entsprechende Verfahren und Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik in vielerlei Modifikationen bekannt.

Aus der DE 197 13 251 Al ist ein Verfahren zur Ermittlung einer die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges beschreibenden Größe bekannt. Bei diesem Verfahren werden für wenigstens zwei Rader die Geschwindigkeiten ermittelt. In Abhangigkeit der Geschwindigkeit eines einzigen ausgewählten Rades wird die die Geschwindigkeit des Fahrzeuges beschreibende Große ermittelt. Die Auswahl des zur Ermittlung der die Geschwin- digkeit des Fahrzeuges beschreibenden Größe benötigten Rades erfolgt wenigstens in Abhängigkeit eines Betriebszustandes des Fahrzeuges, der wenigstens durch die Geschwindigkeiten von wenigstens zwei Rädern und einer in Abhängigkeit wenig- stens dieser Geschwindigkeiten ermittelten Größe, die eine die Beschleunigung des Fahrzeuges beschreibende Größe dar- stellt, beschrieben wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß zur Stützung der Referenzgeschwindigkeit lediglich ein

einziges Rad des Fahrzeuges herangezogen wird. Dadurch kann es bei einem Wechsel des ausgewählten Rades zu einem Über- gang in der Referenzgeschwindigkeit kommen, den die tatsäch- lich vorliegende Fahrzeuggeschwindigkeit nicht aufweist.

Aus der DE 44 28 347 C2 ist eine Schaltungsanordnung zur Er- mittlung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges bekannt.

Die Schaltungsanordnung weist ein Fuzzy-System auf, dem als Eingangsgroßen relative Differenzwerte der Radgeschwindig- keiten gegenuber der zu einem vorherigen Abtastzeitpunkt er- mittelten Geschwindigkeit eingegeben werden. Mit Hilfe des Fuzzy-Systems werden Gewichtsfaktoren fur die einzelnen Rad- geschwindigkeiten berechnet. Die Geschwindigkeit des Fahr- zeuges wird als gewichteter Mittelwert der vier Radgeschwin- digkeiten berechnet. D. h. die Geschwindigkeit des Fahrzeuges entspricht direkt dem gewichteten Mittelwert, eine Stützung wird nicht vorgenommen.

Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrich- tung zur Ermittlung einer Geschwindigkeitsgröße, die die Ge- schwindigkeit eines Fahrzeuges repräsentiert, zu schaffen, mit dem eine präzisere Ermittlung dieser Geschwindigkeits- größe ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängiegn An- sprüche gelöst.

Vorteile der Erfindung Das erfindungsgemaße Verfahren betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Geschwindigkeitsgroße, die die Geschwindig- keit eines Fahrzeuges reprasentiert. Hierzu werden Radge- schwindigkeitsgroßen ermittelt, die jeweils die Geschwindig- keit eines Rades beschreiben. Ferner werden Gewichtungsgro-

ßen für die einzelnen Radgeschwindigkeitsgroßen ermittelt werden. In Abhangigkeit der mit den Gewichtungsgroßen ge- wichteten Radgeschwindigkeitsgroßen wird durch Mittelwert- bildung eine Stutzgroße ermittelt. Die Geschwindigkeitsgroße wird in Abhangigkeit der Stutzgroße ermittelt.

Durch die Mittelwertbildung, mit der eine Stützgröße ermit- telt wird, und durch die Ermittlung der Geschwindigkeitsgrö- Se in Abhängigkeit der Stützgröße, wird eine Verbesserung der Ermittlung der Geschwindigkeitsgröße erreicht. Aufgrund der Mittelwertbildung geht nicht nur die Geschwindigkeit ei- nes Rades ein, sondern es gehen die Geschwindigkeiten mehre- rer Räder ein, wobei je nach Eignung des Rades für die Er- mittlung der Geschwindigkeitsgröße, die Geschwindigkeit des Rades gewichtet wird. Dadurch daß die Geschwindigkeitsgröße in Abhängigkeit der Stützgröße ermittelt wird, diese Vorge- hensweise wird als Stützung der Geschwindigkeitsgröße be- zeichnet, kann nochmals eine Bewertung vorgenommen werden.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungs- gemäßen Vorrichtung sind folgende weitere vorteilhafte Ver- besserungen verbunden : -Verbesserung der Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeitsbildung (Referenzbildung) in FDR-Systemen, wie sie beispielsweise in der in der Automobiltechnischen Zeitschrift (ATZ) 96, 1994, Heft 11, auf den Seiten 674 bis 689 erschienen Veröf- fentlichung"FDR-Die Fahrdynamikregelung von Bosch"be- schrieben sind.

-Verbesserung der Referenzbildung aufgrund einer vollständi- gen Funktionalität in allen Fahrsituationen bei extremen Allrad-Fahrzeugen mit bis zu 50%/50% Antriebsverteilung und begrenzten Momentenkopplungen in den Differential- Getrieben.

-Verbesserung der Robustheit des Algorithmus für die Refe- renzbildung gegenüber fehlerbehafteten Eingangssignalen,

wie sie beispielsweise bei toleranzbehafteten Pulsrädern an Drehzahlfühlern auftreten können.

-Verbesserung der Übertragbarkeit der Referenzbildung. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf beliebige Antriebskon- zepte (Heckantrieb, Frontantrieb, Allrad mit Mitteldiffe- rential, Allrad mit Torsen-Differential, Allrad mit Visco- Sperre, etc.) ohne jegliche Veränderungen übertragen wer- den. Die Information, ob ein Rad angetrieben wird oder nicht, wird nicht benötigt. Das System ist auch in Off- Road-Fahrzeugen zur Aufrechterhaltung einer ABS-und ASR- Funktion im Gelände geeignet.

Ferner besteht ein weiterer Vorteil darin, daß die Referenz- bildung auch bei Ausfall von Lenkwinkel-, Querbeschleuni- gungs-, Giergeschwindigkeits-und Motormomentensignal an- wendbar ist und somit in Rückfallebenen von FDR-Systemen einsetzbar ist. Es reicht aus, wenn als Eingangsgrößen die Radgeschwindigkeiten und der vom Fahrer eingestellte Vor- druck verbleiben. Die ausgefallenen Eingangsgrößen können über Modellbildung aus den Radgeschwindigkeiten ermittelt werden. Dieser Vorteil ergibt sich daraus, daß der Algorith- mus für die Referenzbildung hauptsächlich von den Radge- schwindigkeiten bzw. deren Ableitungen und weniger von den Signalen Fbij und MMot abhängt. Somit ist auch ein Einsatz in Systemen möglich, in denen lediglich die Radgeschwindig- keiten und die Radbremskräfte in Bremssituationen sowie eine grobe Abschätzung der Giergeschwindigkeit vorhanden sind, wie es beispielsweise in Rückfallebenen von FDR-Systemen der Fall ist.

Die auf einer Fuzzy-Logik basierende Radstabilitätsbetrach- tung wird anstelle einer scharfen Logik, wie sie beispiels- weise in der DE 197 13 251 A1 beschrieben ist, eingesetzt.

Ferner wird die Korrektur der geschätzten Fahrzeuggeschwin- digkeit mit einer stützenden Radgeschwindigkeit um eine kon-

tinuierliche Beeinflussung der Stärke der Korrektur erwei- tert.

Mit Hilfe eines Fuzzy-Ansatzes wird eine stützende Radge- schwindigkeit aus allen vier Radgeschwindigkeiten gebildet.

Zusätzlich wird die Wahrscheinlichkeit für die Eignung der stützenden Radgeschwindigkeit bestimmt, mit der dann z. B. die Koeffizienten für einen Kalman-Bucy-Filter berechnet werden.

Die Betrachtung nur der einen Hälfte der Fuzzyfizierung (keine Betrachtung des Komplements) mit der Skalierung auf eine Wahrscheinlichkeit vereinfacht die Berechnungen wesent- lich und macht eine Defuzzyfizierung und eine Verknüpfung von Fuzzy-Sets in vektorieller Form überflüssig. Dadurch kann Rechenkapazität und Speicherkapazität eingespart wer- den.

Weitere Vorteile sowie vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen, wobei auch eine beliebige Kombination der Unteransprüche denkbar ist, der Zeichnung sowie der Be- schreibung des Ausführungsbeispiels entnommen werden. Der Wortlaut der Unteransprüche soll Teil der Beschreibung sein.

Zeichnung Die Zeichnung besteht aus den Figuren 1 bis 6. In den Figu- ren 1 und 2 ist mit Hilfe von Blockschaltbildern die erfin- dungsgemäße Vorrichtung dargestellt. In den Figuren 3 und 4 ist das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ablaufende er- findungsgemäße Verfahren dargestellt. In der Figur 5, die aus den Teilfiguren 5a bis 5h besteht, sind verschiedene Zu- gehörigkeitsfunktionen der Fuzzyregelung dargestellt, die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegt. In Figur 6

ist eine Funktion dargestellt, die im Rahmen der Fuzzyrege- lung zur Filterung von Größen verwendet wird.

Ausführungsbeispiel In Figur 1 ist in allgemeiner Form ein Steuergerät 107 dar- gestellt. Bei diesem Steuergerät handelt es sich bespiels- weise um ein Steuergerät, welches im Rahmen einer Fahrdyna- mikregelung eingesetzt wird. Bezüglich weiterführender De- tails sei an dieser Stelle auf die vorstehend erwähnte Ver- öffentlichung"FDR-die Fahrdynamikregelung von Bosch"ver- wiesen. Dem Steuergerät werden verschiedene Eingangsgrößen zugeführt : Die mit Hilfe eines Querbeschleunigungssensors 101 ermittelte Querbeschleunigung aq, die mit Hilfe eines Gier- ratensensors 102 ermittelte Gierrate omega des Fahrzeuges, die mit Hilfe von Raddrehzahlsensoren 103ij ermittelten Rad- geschwindigkeiten vij, den mit Hilfe eines Lenkwinkelsensors 104 ermittelten Lenkwinkel sowie den vom Fahrer eingestell- ten, mit Hilfe eines Drucksensors 105 ermittelten Vordruck Pvor. Ferner wird dem Steuergerät ein Kupplungsmoment MMot des Motors, welches von einer Motorsteuereinheit 106 bereit- gestellt wird, zugeführt. Ausgehend von diesen Eingangsgrö- ßen erzeugt das Steuergerät gemäß dem in ihm abgelegten Re- gelkonzept Ansteuersignale S1 für die ihm zugeordneten Ak- tuatoren 108. Bei den Aktuatoren handelt es sich beispiels- weise um Mittel zur Beeinflussung des vom Motor abgegebenen Moments und/oder um den Rädern des Fahrzeugs zugeordnete Bremsen, wobei die Bremsen Teil einer hydraulischen, einer elektrohydraulischen, einer pneumatischen, einer elektrop- neumatischen oder einer elektromechanischen Bremsanlage sein können. Ausgehend von den Aktuatoren 108 werden dem Steuer- gerät Signale S2 zugeführt, die dem Steuergerät eine Infor- mation über den Betriebszustand der Aktuatoren gibt.

Vorstehend wurde für die Raddrehzahlsensoren die abkürzende Schreibweise 103ij verwendet. Dabei gibt der Index i an, ob es sich um ein Vorderrad (v) oder um ein Hinterrad (h) han- delt. Der Index j zeigt an, ob es sich um ein rechtes (r) bzw. um ein linkes (1) Fahrzeugrad handelt. Diese Schreib- weise ist für sämtliche Größen bzw. Blöcke, für die sie ver- wendet wird, identisch.

Nachfolgend wird Figur 2 beschrieben. In Figur 2 sind zum einen ein Reglerkern 208 sowie die erfindungswesentlichen Komponenten 201,202,203,204,205,206,207,209 sowie 210 dargestellt.

Dem Reglerkern 208 werden die Radgeschwindigkeitsgrößen vij, der Lenkwinkel delta, die Gierrate omega des Fahrzeugs, die Querbeschleunigung aq, der vom Fahrer eingestellte Vordruck Pvor, das Kupplungselement MMot des Motors, die ermittelte Geschwindigkeitsgröße vRef sowie die Signale S2 zugeführt.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Steuergerät 107 um ein Steuergerät zur Regelung der Fahrdynamik des Fahr- zeugs, mit dem die Gierrate des Fahrzeugs geregelt wird.

Hierzu wird die dem Reglerkern 208 zugeführte Gierrate omega mit einem zugehörigen Sollwert verglichen. Dieser Sollwert wird mit Hilfe eines geeigneten Fahrzeugmodells in Abhängig- keit der Geschwindigkeitsgröße vRef und des Lenkwinkels del- ta ermittelt. Aus der Regelabweichung, die sich aus der ge- messenen Gierrate omega und dem zugehörigen Sollwert ergibt, wird ein Sollgiermoment, welches zur Reduzierung der Rege- labweichung auf das Fahrzeug aufzubringen ist, ermittelt.

Dieses Sollgiermoment wird in Sollschlupfänderungen für die einzelnen Räder umgesetzt. Ausgehend von diesen Soll- schlupfänderungen werden Sollschlupfwerte für die einzelnen Räder ermittelt, die mit Hilfe eines unterlagerten Brems- schlupfreglers eingestellt werden. Hierzu wird der jeweilige Sollschlupfwert mit dem jeweils vorliegenden Schlupfwert

verglichen und in Abhängigkeit der sich daraus ergebenden Abweichung wird die jeweilige Bremse des Rades angesteuert. Wie man diesen Ausführungen entnimmt, kommt der Geschwindig- keitsgröße vRef eine große Bedeutung zu. Zum einen geht sie in die Ermittlung des Sollwertes für die Gierrate ein. Zum anderen wird die Geschwindigkeitsgröße vRef zur Ermittlung der Schlupfwerte benötigt. Aus diesem Grund ist eine zuver- lässige Ermittlung der Geschwindigkeitsgröße vRef erforder- lich, so daß die tatsächlich vorliegende Fahrzeuggeschwin- digkeit möglichst genau beschrieben wird. Neben den unterla- gerten Bremsschlupfregler weist der Reglerkern 208 auch ei- nen unterlagerten Antriebsschlupfregler auf. Sofern erfor- derlich, werden durch den Antriebsschlupfregler auch Rege- lungseingriffe durchgeführt. Die vorstehend beschriebene An- steuerung erfolgt mit Hilfe der Signale S1.

Der Reglerkern 208 ermittelt verschiedene Größen bzw. Signa- le, die anderen Blöcken zur Verfügung gestellt werden. Zum einen handelt es sich um die an dem jeweiligen Rad bzw. Rei- fen auftretenden Rad-bzw. Reifenkräfte. So wird im Regler- kern 208 in Abhängigkeit des vom Fahrer eingestellten Vor- druckes Pvor, dem Kupplungsmoment MMot sowie der jeweiligen Radgeschwindigkeitsgröße vij die Bremskraft Fbij zwischen dem Reifen und der Fahrbahn in Rollrichtung ermittelt. Hier- zu wird für das jeweilige Rad der Drallsatz ausgewertet. Die Bremskraft Fbij wird ausgehend vom Reglerkern 208 den Block- ken 201,204,206 sowie 207 zugeführt. Die Aufstandskraft bzw. Normalkraft Fnij des jeweiligen Rades wird im Regler- kern 208 in Abhängigkeit des vom Fahrer eingestellten Vor- druckes Pvor, dem Kupplungsmoment MMot, der Querbeschleuni- gung aq sowie der Gierrate omega ermittelt. Die Aufstands- kraft Fnij wird dem Block 201 zugeführt. Die Bremskraft Fsij zwischen dem jeweiligen Reifen und der Fahrbahn quer zur Rollrichtung wird im Reglerkern 208 in Abhängigkeit der Querbeschleunigung aq, der Gierrate omega sowie des Lenkwin-

kels delta ermittelt. Die Bremskraft Fsij wird dem Block 204 zugeführt. Zum anderen handelt es sich um im Reglerkern 208 intern erzeugte Signale bzw. Größen, die zu S3 zusammenge- faßt sind und die dem Block 206 zugeführt werden. Im einzel- nen sind dies folgende Signale bzw. Größen : Eine Größe FMotr, die den Ausfall der Motormomentinformation anzeigt, d. h. die anzeigt, daß die Größe MMot nicht zur Verfügung steht. Eine Größe ASR, die anzeigt, daß ein Regelungsein- griff vorliegt, mit dem an wenigstens einem Antriebsrad der Antriebsschlupf geregelt wird. Eine Größe Mmot*uege, die das Produkt aus dem Kupplungsmoment MMot des Motors und der Ge- samtübersetzung uege aus Getriebe und Differential darstellt und dem vom Motor an den Antriebsrädern erzeugten Antriebs- moment entspricht. Die Größe uege wird beispielsweise in Ab- hängigkeit der Motordrehzahl und der Kardandrehzahl abge- schätzt. Größen ABSij, die anzeigen, an welchem Rad ein Re- gelungseingriff zur Regelung des Bremsschlupfes durchgeführt wird. Ein Signal FDRaus, mit dem angezeigt wird, daß der Fahrer das Regelungssystem durch Betätigung eines im Fahrga- straum angebrachten Tasters passiv geschaltet hat. Ein Si- gnal EnNlABS, mit dem angezeigt wird, daß der Notlauf ABS aktiviert ist. Liegt ein Notlauf ABS vor, so werden bei- spielsweise die Knickpunkte der Fuzzy-Sets modifiziert.

In dem Block 201 wird für die jeweiligen Räder in Abhängig- keit der Bremskraft Fbij, der Aufstandskraft Fnij und der Radgeschwindigkeitsgrößen vij eine lineare Schlupfkorrektur durchgeführt. Aus den dem Block 201 zugeführten Radgeschwin- digkeitsgrößen vij werden schlupfbereinigte Radgeschwindig- keitsgrößen vij (k-1) ermittelt. Hierzu wird für die einzel- nen Räder zunächst der jeweils vorliegende Reibungswert in Abhängigkeit der jeweiligen Bremskraft Fbij und der jeweili- gen Aufstandskraft Fnij ermittelt. Unter der Annahme, daß sich das jeweilige Rad im linearen Teil der p-Schlupf-Kurve befindet, kann der am Rad vorliegende Schlupf über eine Ge-

radengleichung aus dem ermittelten Reibwert und der bekann- ten Reifensteifigkeit ermittelt werden. Die schlupfbereinig- ten Radgeschwindigkeitsgrößen vij (k-1) ergeben sich gemäß <BR> <BR> vij<BR> <BR> <BR> <BR> vij'(k-1)=,wobeilambdaijderermit-derGleichung <BR> <BR> 1-lambdaij telte Schlupf ist. Die schlupfbereinigten Radgeschwindig- keitsgrößen vij' (k-1) werden dem Block 202 zugeführt.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß die der jewei- ligen Größen angefügten Klammern den jeweiligen Zeitschrift darstellen. vij (k-1) stellt somit die schlupfbereinigten Radgeschwindigkeitsgrößen zum Zeitschritt (k-1) dar.

Im Block 202 wird in Abhängigkeit der ihm zugeführten Gier- rate omega sowie des ihm zugeführten Lenkwinkels delta für die schlupfbereinigten Radgeschwindigkeitsgrößen vij' (k-1) eine geometrische Transformation auf den Mittelpunkt der Hinterachse des Fahrzeugs durchgeführt. Durch die geometri- sche Transformation werden die in den Radgeschwindigkeits- größen enthaltenen Geschwindigkeitsanteile, die auf eine Be- wegung des Fahrzeugs, insbesondere auf die Drehbewegung des Fahrzeugs um seine Hochachse, zurückgehen, eliminiert. Die Eliminierung ist Grundlage dafür, eine zuverlässige Ge- schwindigkeitsgröße ermitteln zu können, die die tatsächlich vorliegende Geschwindigkeit des Fahrzeugs in einem guten Ma- ße repräsentiert. Für die Vorderräder erfolgt die Transfor- mation mit Hilfe der Gleichung <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> vvj'(k-1)-(l1+l2)#omega#sin(delta)Spurw<BR> vvj"(k-1) = # omega<BR> <BR> cos(delta) 2 und für die Hinterräder mit Hilfe der Gleichung <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Spurw<BR> vhj'(k-1)#omega.vhj"(k-1)= 2

Die Größe 11 stellt den Abstand der Hinterachse zum Schwer- punkt des Fahrzeugs und die Größe 12 den der Vorderachse zum Schwerpunkt des Fahrzeugs dar. Die Größe Spurw entspricht der Spurweite des Fahrzeugs. Für die kurveninneren Räder wird das Pluszeichen und für die kurvenäußeren Räder das Mi- nuszeichen verwendet. Die transformierten Radgeschwindig- keitsgrößen vij" (k-1) werden ausgehend vom Block 202 dem Block 203 zugeführt.

Im Block 204 werden in Abhängigkeit der ihm zugeführten Bremskräfte Fbij und Fsij, der Geschwindigkeitsgröße vRef (k- 1) sowie dem Lenkwinkel delta eine die Fahrzeugbeschleuni- gung beschreibende Größe axModell (k) ermittelt. Bei dieser Größe handelt es sich um eine Modellbeschleunigung, die mit Hilfe des Impulssatzes in Fahrzeuglängsrichtung unter Be- rücksichtigung der am Fahrzeug angreifenden Längskräfte er- mittelt wird. Als Längskräfte sind neben den Bremskräften Fbij und Fsij auch Windwiderstandskräfte zu berücksichtigen.

Die Größe axModell (k) wird mit Hilfe der Gleichung <BR> <BR> <BR> <BR> (Fsvl+Fsvr)#sin(delta)-*(Fbvl+Fbvr)#cos(delta)-axModell(k)=1 /mf{ <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> (FM/+FMr)-c--we-1)"} ermittelt. Für die Fahrzeugmasse mf wird ein Schätzwert ein- gesetzt. Der letzte Term in der geschweiften Klammer reprä- sentiert den Einfluß der Windkraft auf ein fahrendes Fahr- zeug. Die Größe axModell (k) wird ausgehend vom Block 204 den Blöcken 203 und 206 zugeführt.

Im Block 203 werden zum einen aus den transformierten Radge- schwindigkeitsgrößen vij" (k-1) extrapolierte Radgeschwin- digkeitsgrößen vij"' (k) und zum anderen aus der Geschwin- digkeitsgröße vRef' (k-1) eine extrapolierte Geschwindig- keitsgröße vRef (k) ermittelt. In beiden Fällen erfolgt die Extrapolation in Abhängigkeit der geschätzten Fahrzeugbe-

schleunigung. Die geschätzte Fahrzeugbeschleunigung setzt sich aus der modellgestützten Fahrzeugbeschleunigung axMo- dell (k) und einer Größe axOff (k-l), die einen Fehleroffset der modellgestützten Fahrzeugbeschleunigung beschreibt, zu- sammen. Die Ermittlung der extrapolierten Geschwindigkeits- größe vRef (k) erfolgt mit Hilfe der Gleichung vref'(k) = vref(k-1)+T0#axoff(k-1)+T0#axModell(k) Die Ermittlung der extrapolierten Radgeschwindigkeitsgrößen vij''' (k) erfolgt entsprechend. In vorstehender Gleichung stellt die Größe TO die Abtastzeit dar. Die Größe vRef (k) wird den Blöcken 206 und 209, die Größen vij (k) werden dem Block 206 zugeführt.

Im Block 205, der eine Signalverarbeitung darstellt, werden aus den Radgeschwindigkeitsgrößen vij zum einen erste Größen vijp ermittelt, die die erste Ableitung d (vij)/dt der Radge- schwindigkeitsgrößen vij bzw. die Radbeschleunigung be- schreiben. Zum anderen werden zweite Größen vijpp ermittelt, die die zweite Ableitung d2 (vij)/dt2 der Radgeschwindig- keitsgrößen vij bzw. die Gradienten der jeweiligen Radbe- schleunigung vijp beschreiben. Sowohl die Ermittlung der er- sten Größen als auch die der zweiten Größen erfolgt mit Hil- fe eines FIR-Filters, welches allgemein durch die Gleichung beschrieben ist. Die Koeffizienten ak sind ent- sprechend der zu ermittelnden Größe vijp bzw. vijpp geeignet zu wählen. Vorteilhafterweise wird ein FIR-Filter vierter Ordnung verwendet, wobei auch ein FIR-Filter anderer Ordnung bzw. ein anders realisiertes und ebenfalls geeignetes Fil- termittel verwendet werden kann. Sowohl die Größen vijp als vijpp werden ausgehend vom Block 205 dem Block 206 zuge- führt.

Im Block 207 werden die bei aktiven Bremsschlupfregler even- tuell durchgeführten Anpassungsphasen, bei denen einzelne Räder gezielt unterbremst werden, ausgewertet. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, daß die gezielt unterbremsten Räder zur Ermittlung der Radgeschwindigkeitsgröße gut geeignet sind.

In diesem Zusammenhang wird im Block 207 in Abhängigkeit der ihm zugeführten Radgeschwindigkeitsgrößen vij und der Brems- kräfte Fbij eine Zeitgröße tAnpassungij ermittelt, die die Zeitdauer der Anpassungsphase des jeweiligen Rades be- schreibt, sofern dieses Rad unterbremst wird. Die Ermittlung der Zeitgröße tAnpassungij wird in Abhängigkeit der Brems- kraft Fbij gestartet. Bei einer Unterbremsung wird der Bremsdruck und somit auch die Bremskraft Fbij des entspre- chenden Rades abgesenkt. Folglich stellt eine Abnahme der Bremskraft Fbij den Startzeitpunkt für die Ermittlung der Zeitgröße dar. Die Ermittlung der Zeitgröße ist beendet, wenn in Abhängigkeit der Radgeschwindigkeit festgestellt wird, daß sich das entsprechende Rad stabil verhält. Hierzu kann beispielsweise das zeitliche Verhalten der Radgeschwin- digkeitsgröße vij ausgewertet werden. Die Zeitgröße tAnpas- sungij ist durch eine Obergrenze in ihrem Wert begrenzt. Die Zeitgröße wird dem Block 206 zugeführt.

Im Block 206 findet eine Radstabilitätsbetrachtung statt, die auf einer Fuzzy-Logik basiert. Auf die konkrete Vorge- hensweise wird in Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4 aus- führlich eingegangen. Als Eingangsgrößen für die Radstabili- tätsbetrachtung dienen die Größen vij (k), vRef (k), axMo- dell (k), axOff (k-1), Fbij, vijp, vijpp, tAnpassungij sowie verschiedene zu S3 zusammengefaßte Größen bzw. Signale. Mit Hilfe der im Block 206 implementierten Fuzzy-Logik wird eine Stützgröße vStütz (k) und eine Bewertungsgröße Fstütz (k) er- mittelt, die beide dem Block 209 zugeführt werden.

Im Block 209 wird in Abhängigkeit der ihm zugeführten Größen vStütz (k) und Fstütz (k) eine Korrektur der Geschwindigkeits- größe vRef (k) gemäß nachfolgender Gleichung vref (k) = vref'(k) + kovx#(vstütz(k) - vref(k-1)) durchgeführt. Die Größe kovx wird in geeigneter Weise aus der Bewertungsgröße Fstütz (k) ermittelt. Die in er Gleichung dargestellte Vorgehensweise wird als Stützung der Geschwin- digkeitsgröße vRef durch die Stützgröße vStütz bezeichnet.

Die im Block 209 ermittelte Geschwindigkeitsgröße vRef (k) wird den Blöcken 208 und 210 zugeführt.

In entsprechender Weise wird im Block 209 die Größe axOff (k) gemäß der Gleichung T0#axoff(k-1)+koaxoff#(vstütz(k)-vref(k-1))axoff(k)#T0= ermittelt. Auch diese Vorgehensweise stellt eine Stützung dar. Der Faktor koaxOff wird ebenfalls in geeigneter Weise aus der Bewertungsgröße Fstütz ermittelt. Die Größe axOff (k) wird dem Block 210 zugeführt.

Der Block 210 stellt ein an sich bekanntes Speichermittel dar, mit dessen Hilfe die Größen axOff und vRef eines vorhe- rigen Zeitschrittes bereitgestellt werden. D. h. wird im Block 209 die Geschwindigkeitsgröße vRef für den Zeitschritt k ermittelt, so stellt der Block 210 die Geschwindigkeits- größe vRef und die Größe axOff des vorigen Zeitschrittes k-1 zur Verfügung. Die vom Block 210 zur Verfügung gestellte Größe axOff (k-1) wird den Blöcken 203,206 und 209 zuge- führt, die vom Block 210 zur Verfügung gestellte Größe vRef (k-1) wird den Blöcken 203,204 sowie 209 zugeführt.

Der in den Blöcken 203 (Extrapolation) und 209 (Korrektur bzw. Stützung) stattfindenden Ermittlung der Geschwindig- keitsgröße vRef und der im Block 209 stattfindenden Ermitt-

lung der Größe axOff (Korrektur bzw. Stützung), liegt die Anwendung eines stationären zeitdiskreten Kalman-Bucy- Filters zugrunde. Solch ein Filter wird allgemein durch die Gleichung # (k) = F x (k-1) + y (k) + K{z(k)-H(F##(k-1) + y (k)} beschrieben. In dieser Gleichung stellt x (k) den gesuchten Zustand zum Zeitschritt k dar ; Ff stellt die Dynamikmatrix des Systems dar ; y (k) stellt die Eingangsgröße dar ; K stellt eine Bewertungsmatrix dar ; z (k) stellt die Größe dar, mit der gestützt wird ; H stellt eine Ausgangsmatrix dar.

Der Ermittlung der Geschwindigkeitsgröße liegt ein System zweiter Ordnung zugrunde. Dieses System besteht aus einem Modell für die Geschwindigkeitsgröße vRef und einem Modell für den Fehlerterm TO*axOff, mit dem unbekannte Fehler in der Beschleunigungsgröße axModell sowie dem Modellansatz kompensiert werden. Gemäß dieses Ansatzes stellt sich der gesuchte Zustand als x=[vref,axoff#T0] und die Eingangsgröße als y= [axModell-TO. 0] dar. An dieser Stelle sei bemerkt, daß die Geschwindigkeitsgröße vRef die Fahrzeuglängsgeschwindig- keit im Mittelpunkt der Hinterachse darstellt. Im Modellan- satz wird die Geschwindigkeitsgröße vRef als Integral der Fahrzeugbeschleunigung gewählt. Dieser Ansatz läßt sich durch folgende Gleichung vref (k) = vref (k-1) + TO axoff (k-1) + TO axModell (k) beschreiben. Als Modellansatz für den Fehlerterm TO*axOff wird eine Nulldynamik gemäß der Gleichung axoff(k-1)#T0axoff(k)#T0= gewählt. Ausgehend von den vorstehend beschriebenen Ansätzen bzw. Definitionen ergeben sich für die Geschwindigkeitsgröße vRef und den Fehlerterm TO*axOff folgende Schätzgleichungen :

vref (k) = vref (k-1) + TO axoff (k-1) + TO axModell (k) + <BR> <BR> <BR> kov#(vstütz(k)-vref)(k-1))<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> T0#axoff(k-1)+koaxoff#(vstütz(k)-vref(k-1))axoff(k)#T0= Diese Schätzgleichungen können aus den im Zusammenhang mit den Blöcken 203 und 209 aufgeführten Gleichungen hergeleitet werden.

Die beiden in den Schätzgleichungen enthaltenen Größen kovx bzw. koaxOff werden in an sich bekannter Weise entsprechend einem Berechnungsverfahren für ein Kalmann-Bucy-Filter aus der Bewertungsgröße Fstütz ermittelt. Wie diesen beiden Schätzgleichungen zu entnehmen ist, wird die jeweilige Kor- rektur bzw. Stützung durch den Faktor kovx bzw. durch den Faktor koaxOff beeinflußt. Zusammenfassend kann festgehalten werden : Mit Hilfe der Bewertungsgröße Fstütz wird die Stärke der Korrektur bzw. Stützung beeinflußt.

Mit Hilfe der Größe FStütz wird die Stärke der durchzufüh- renden Korrektur bzw. Stützung der Geschwindigkeitsgröße vref bestimmt. Aus FStütz wird mit Hilfe einer funktionalen Abhängigkeit ein Maß für das System-und Meßrauschen ermit- telt. Hieraus ergibt sich dann eine zeitlich veränderliche Matrix K, die den stationären Filter adaptiv an die Unsi- cherheit der"Meßgröße"vStütz anpaßt. Die funktionale Ab- hängigkeit der Rauschgrößen von FStütz und daraus über den Kalman-Ansatz die Koeffizienten kovRef und koaxOff der Kal- man-Matrix zur Beobachtung von vRef und axOff können mittels zweier Kennlinien mit beliebig vielen Punkten für jeweils einen stationären Kalman-Filter realisiert werden.

Im folgenden wird Figur 3 beschrieben, die mit Hilfe eines Flußdiagrammes die im Block 206 ablaufende, auf einer Fuzzy- Logik basierende Radstabilitätsbetrachtung darstellt. Die Radstabilitätsbetrachtung beginnt mit einem Schritt 301, an

den sich ein Schritt 302 anschließt. Im Schritt 302 wird ei- ne Fahrzeugbewegungsgröße BEW bereitgestellt, die zumindest die Fahrzeugbewegung in Längsrichtung charakterisiert. Die Bereitstellung der Fahrzeugbewegungsgröße BEW wird in Zusam- menhang mit Figur 4 ausführlich beschrieben. An dieser Stel- le sei lediglich erwähnt, daß die Fahrzeugbewegungsgröße we- nigstens in Abhängigkeit der Radgeschwindigkeitsgrößen vij und/oder der zeitlichen Ableitungen vijp der Radgeschwindig- keitsgrößen und/oder in Abhängigkeit der die Längsbeschleu- nigung des Fahrzeugs beschreibenden Größe axModell und/oder einer Größe ASR, die eine durchgeführte Antriebsschlupfrege- lung anzeigt, ermittelt wird. Anschließend an den Schritt 302 wird ein Schritt 303 ausgeführt.

Wie schon erwähnt, wird die Radstabilitätsbetrachtung mit Hilfe einer Fuzzy-Logik ausgeführt. Eine Fuzzy-Logik ist im allgemeinen folgendermaßen aufgebaut : Für eine linguistische Variable, beispielsweise die Radgeschwindigkeit oder die Radbeschleunigung werden Zugehörigkeitsfunktionen, sogenann- te Fuzzy-Sets definiert bzw. aufgestellt. Mit Hilfe der Zu- gehörigkeitsfunktionen findet eine Fuzzyfikation der der Fuzzy-Logik zugeführten Eingangswerte, die scharfe Zahlen darstellen, statt. D. h. die Eingangswerte werden auf die linguistische Werteskala abgebildet. An die Fuzzyfikation schließt sich für gewöhnlich ein "approximatives Schließen" (Fuzzy-Reasoning) an, d. h. mit Hilfe von linguistischen Va- riablen werden zur Beschreibung des Systemverhaltens eine Reihe von Aussagen getroffen, die für bestimmte Eingangs- wertkombinationen die dazu zugehörenden Ausgangswertkombina- tionen in Form von IF... THEN.... Regeln festlegen. Anschlie- ßend daran wird üblicherweise eine Defuzzyfikation vorgenom- men, d. h. aus der unscharfen Ausgangsmenge wird über die einzelnen Stellgrößen ein scharfer Einstellwert erzeugt.

Hierzu wird für gewöhnlich die Fläche unter den Kurvenver- läufen der Zugehörigkeitsfunktionen herangezogen.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandte Vorge- hensweise unterscheidet sich von der bei einer Fuzzy-Logik herkömmlichen Vorgehensweise wie folgt : Da die für das je- weilige Rad gesuchte Ausgangsgröße, die mit der Radstabili- tätsbetrachtung ermittelt werden soll eine Wahrscheinlich- keit (Gewichtungsgröße Fradij) und kein Stellsignal ist, mit dem beispielsweise ein Regler angesteuert wird und dessen Wert einer definierten Reaktion entsprechen muß, genügt es, nur die interessierende eine Hälfte der Fuzzy-Sets zu be- trachten bzw. zu berechnen. Das Komplement der Fuzzy-Sets muß nicht betrachtet werden. Diese Vorgehensweise hat fol- genden großen Vorteil : Da die erhaltenen linguistischen Va- riablen bereits Wahrscheinlichkeiten mit der entsprechenden Skalierung sind, entfällt eine anschließende Defuzzyfizie- rung, die meist den größten Aufwand darstellt. Es werden so- mit nur skalare Signale miteinander verknüpft. Zur Verknüp- fung der linguistischen Variabeln werden beispielsweise fol- gende in der Fuzzy-Logik bekannte Operatoren verwendet : xl+x2 Fuzzy-UND : y = Gamma * MIN (xl, x2) + (1-Gamma) *------- 2 xl+x2 Fuzzy-ODER : y = Gamma * MAX (xl, x2) + (1-Gamma) *------- 2 mit Gamma e [0,1] Dabei stellen die Größen xl bzw. x2 Eingangsgrößen dar, die Größe y stellt die Ausgangsgröße dar. Für die einzelnen Ver- knüpfungen wird der Größe Gamma ein fest vorgegebener Wert zugewiesen.

Zur Berechnung der linguistischen Variabeln werden folgende Fuzzy-Sets verwendet :"klein" (Figur 5a)"am kleinsten" (Figur 5f),"groß" (Figur 5b),"am größten" (Figur 5g), "kleiner als" (Figur 5c),"größer als" (Figur 5d),"nahe bei" (Figur 5e) und"am nächsten bei" (Figur 5h). Auf die

einzelnen Fuzzy-Sets wird im Zusammenhang mit der Beschrei- bung der Figur 5 noch ausführlich eingegangen.

Im Schritt 303 findet eine Auswahl eines Satzes von Regeln in Abhängigkeit der Fahrzeugbewegungsgröße BEW statt. Somit werden unter Berücksichtigung der ermittelten Fahrsituation, die durch die Fahrzeugbewegungsgröße BEW beschrieben wird, die Gewichtungsgrößen Fradij gebildet, welche die Eignung der jeweiligen Radgeschwindigkeitsgröße vij zur Korrektur bzw. Stützung der Geschwindigkeitsgröße vRef darstellt.

Zeigt die Fahrzeugbewegungsgröße BEW an, daß die Fahrsizua- tion Beschleunigung vorliegt, so wird nachfolgender Satz Re- geln ausgewählt : FRadij = (FRadij aus reiner Stabilitatsbetrachtung (FRStij)) oder (Fradij aus Situationsbetrachtung (FRSiij)) oder (FRadij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij) FRStij = (Betrag vijpp klein) und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) Oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) und (Betrag vijp klein) und ( (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht FMotr)) oder (Betrag axOff g'ro/3 (nicht bei FMotr))) und ( ( (vij' nahe bei vRef') und ( (vij" am Nachsten bei vRef') Oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oderkleineralsVRef'(vij"'>2*vijMin))(vij"' und (Fbij klein (vij > 2-vijMin)) FRSiijFRSiij= beivRef')nahe und (vij" kleiner als vRef') und (Anzahl Räder mit alsvRef')groß)kleiner FRZij= (UnsicherheitsTerm groß) und (vij"'kleineralsvRef')( und (Fbij klein)) oder ( (vij' nahe bei vRef) und (Betrag vijp klein))) Zeigt die Fahrzeugbewegungsgröße BEW an, daß die Fahrsitua- tion Verzögerung vorliegt, so wird folgender Satz Regeln ausgewählt : FRadij = ( (FRadij aus reiner Stabilitätsbetrachtung (FRStij)) und (FRadij aus Situationsbetrachtung (FRSiij))) oder (FRadij aus Unterbremsbetrachtung (FRUbFij)) oder (FRadij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij))

FRStijvijppklein)(Betrag und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) Oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) und (Betrag vijp klein) und (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht bei [FMotr und !ABS])) und ( Gröten)am oder (Abstand vijmin zu vijmax klein)) ((vij"'kleinervRef')FRSiij= und (vijp klein) und ( Größten)am oder (Abstand vijmin zu vijmax klein)) und (Betrag vijpp klein (vij"' > 2*vijMin)) und (Anzahl Rader mit [Betrag vijpp sehr klein) groß (vij > 2*vjMin))) oder ( alsvRef')größer und (Fbij groß) und (vijp grogs) und nahebeivRef')(vij"' oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oder ( (tAnpassungij groß (Rad in Anpassung)) und (vijp klein) und ( Größten)am oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oder nahebeivRef')(vij"' und (vijp groß) und (Anzahl ABS geregelter Rader klein)) FRUbFij= (Betrag vijp klein) und (Abstand vijmin zu vijmax klein) und (Abstand vijpmin zu vijpmax klein) und (Abstand vijppmin zu vijppmax klein) und alsvRef'(vij"'>2*vijMin))kleiner FRZij = (UnsicherheitsTerm groß) und (vij' kleiner als vRef) und amGrößten)(vij"' oder (Abstand vijmax zu vijmin klein) Zeigt die Fahrzeugbewegungsgröße BEW an, daß eine sonstige Fahrsituation vorliegt, so wird folgender Satz Regeln ausge- wählt : Fradij = (FRadij aus reiner Stabilitatsbetrachtung (FRStij)) oder (Fradij aus Situationsbetrachtung (FRSiij, nur bei FMotr)) oder (Fradij aus zeitlichem Unsicherheitsterm (FRZij) FRStij = (Betrag vijpp klein) und ( (Betrag vijpp am Kleinsten) oder (Abstand vijppmin zu vijppmax klein)) und (Betrag vijp klein) und (vijp nahe bei axModell+axOff (nicht bei FMotr)) und (vij"'nahebeivRef')( und ( NächstenbeivRef')am oder (Abstand vijmin zu vijmax klein))) oder ( alsvRef')kleiner und (Abstand vijmin zu vijmax klein))) FRSiij = beivRef')nahe und alsvRef')kleiner und (Anzahl Rader mit (vij"' kleiner als vRef') groß) FRZijNull

Anschließend an den Schritt 303 wird ein Schritt 304 ausge- führt, in welchem für die einzelnen Räder mit Hilfe des aus- gewählten Satzes von Regeln die Gewichtungsgrößen FRadj er- mittelt werden.

Die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Gewichtungsgrößen Fradij soll exemplarisch mit Hilfe des Satzes Regeln, der für die Fahrsituation Beschleunigung verwendet wird, erklärt werden. Die mit Hilfe dieses Satzes ermittelte Größe Fradij setzt sich aus mehreren Einzelgewichtungsgrößen bzw. Einzel- wahrscheinlichkeiten zusammen, d. h. die Gewichtungsgröße Fradij ergibt sich als logische Verknüpfung von mehreren Einzelgewichtungsgrößen. Im betrachteten Fall setzt sich die Gewichtungsgröße Fradij aus folgenden Einzelgewichtungsgrö- ßen zusammen : Einer Stabilitätsgröße FRStij, die ein Maß für die Stabilität des jeweiligen Rades darstellt und die reine Stabilität des jeweiligen Rades beschreibt. Die Größe FRStij wird in erster Linie in Abhängigkeit der Radgröße vijpp er- mittelt. Einer Situationsgröße FRSiij, die die aktuelle Si- tuation der Räder beschreibt. In diese Situationsgröße geht zumindest die Lage der jeweiligen Radgeschwindigkeitsgröße vij bzgl. der Geschwindigkeitsgröße vRef ein und/oder wie- viele der Fahrzeugräder eine vorgegebene Bedingung erfüllen.

Im vorliegenden Fall geht die Anzahl der Räder ein, deren Radgeschwindigkeitsgröße vij kleiner als die Geschwindig- keitsgröße vRef ist. Einer Gütegröße FRZij, die ein Maß für die Güte der in den zurückliegenden Zeitschritten ermittel- ten Gewichtungsgrößen FRadij darstellt. Die Gütegröße FRZij stellt einen integralen Unsicherheitsterm der wahrscheinli- chen Fehlerbehaftung der Geschwindigkeitsgröße vRef dar. Die Bedeutung der Größe FRZij kann folgendermaßen beschrieben werden : Ist die Bewertungsgröße Fstütz längere Zeit klein, so wird die Geschwindigkeitsgröße vRef in erster Linie durch Extrapolation ermittelt. Da die Information der einzelnen Räder, die durch die Stützung in die Geschwindigkeitsgröße

vRef eingehen würde, lediglich in einem sehr geringen Maße berücksichtigt wird, kann es zu einer fehlerbehafteten Er- mittlung der Geschwindigkeitsgröße vRef kommen. Um diese Un- zulänglichkeit erkennen zu können und um ihr entgegenwirken zu können, wird die Größe FRZij ermittelt. Den wichtigsten Anteil zu der Gewichtungsgröße trägt die Stabilitätsgröße bei. Für die Stabilitätsgröße wird in erster Linie die Regel (Betrag vijpp klein) ausgewertet. Je kleiner vijpp ist, de- sto größer ist der sich für diese Regel ergebende Wert und um so stärker wird dieses Rad zur Stützung der Geschwindig- keitsgröße herangezogen. Sich so verhaltende Räder können allerdings auch aufgrund von Reglereingriffen auftreten. Da diese Räder nicht als stationär anzusehen sind und sich so- mit zur Stützung der Geschwindigkeitsgröße vref weniger gut eignen, werden die anderen beiden Einzelgewichtungsgrößen verwendet, mit denen solche Räder erkannt werden können.

Im Zusammenhang mit der Fahrsituation Verzögerung wird fer- ner eine Einzelgewichtungsgröße FRUBFij ermittelt bzw. aus- gewertet, die die für das jeweilige Rad vorliegende Anpas- sungsphase bzw. das Unterbremsen beschreibt.

Verschiedene Regeln weisen in geschweifte Klammern eingefaß- te Ausdrücke auf, die teilweise negiert sind und teilweise nicht negiert sind. Als Beispiel fur eine Regel mit einem negierten Ausdruck sei [vijp nahe bei axModell+axOff {nicht bei FMotr}] angefuhrt. Die in der geschweiften Klammer ent- haltene Größe FMotr zeigt an, ob die Motormoment-Information ausgefallen ist oder nicht. Die Regel (vijp nahe bei axMo- dell+axOff) wird nur dann ausgewertet, wenn die Motormoment- Information nicht ausgefallen ist. Bei anderen negierten Ausdrücken erfolgt die Auslegung entsprechende. Als Beispiel für einen nicht negierten Fall sei [vij kleiner als vRef {vij"' > 2*vijMin}] angefuhrt. Die Regel (vij"' kleiner

als vRef) wird nur dann ausgewertet, wenn die Bedingung 2*vijMin}erfülltist.{vij"'> Die Bestimmung des Wertes der Gewichtungsgröße Fradij er- folgt folgendermaßen : Zunächst werden für die Stabilitats- größe FRStij, für die Situationsgröße FRSiij und für die Gu- tegroße FRZij die jeweiligen Werte ermittelt. Die dabei an- gewandte Vorgehensweise soll anhand der Gutegroße FRZij dar- gestellt werden. Die Gutegröße FRZij setzt sich aus den Re- geln (UnsicherheitsTerm groß) (El) (vij kleiner als vRef) (E2) (Fbij klein) (E3) (vij nahe bei vRef) (E4) und (Betrag vijp klein) (E5) zusammen.

Zunächst werden die Regeln (El) bis (E5) ausgewertet. Dies erfolgt mit Hilfe der in Figur 5 dargestellten Zugehörig- keitsfunktionen. Dabei nehmen die Regeln und somit auch die Einzelgewichtungsgrößen bzw. die Gewichtungsgrößen beliebige Werte zwischen 0 und 1 an.

Als Beispiel sei an dieser Stelle die Auswertung der Regel (E3) beschrieben, für die die in Figur 5a dargestellte Zuge- hörigkeitsfunktion zu betrachten ist. Die Bremskraft Fbij stellt die Eingangsgröße dar. Zur Ermittlung des Ergebnisses der Regel wird der Wert der Bremskraft Fbij auf die Abszisse aufgetragen. Das Ergebnis der Regel ergibt sich als Schnitt- punkt der durch den Abszissenpunkt gehenden Senkrechten mit der Zugehörigkeitsfunktion. In entsprechender Weise werden die Ergebnisse der restlichen Regeln ermittelt. Die Einze- lergebnisse werden in entsprechender Weise unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Fuzzy-Operatoren zu der Güte-

grole FRZij verknüpft. In entsprechender Weise werden auch die Stabilitätsgröße FRStij und die Situationsgröße FRSiij ermittelt. Die drei Größen FRStij, FRSiij und FRZij werden jeweils über den Fuzzy-Operator"oder"zu der Gewichtungs- größe Fradij verknüpft.

Zusammenfassend kann festgehalten werden : Zunächst werden für die Regeln mit Hilfe der Zugehörigkeitsfunktionen die Ergebnisse ermittelt. Aus diesen Ergebnissen werden unter Verwendung der Fuzzy-Operatoren die Einzelgewichtungsgrößen ermittelt, aus denen wiederum, ebenfalls unter Verwendung der Fuzzy-Operatoren die Gewichtungsgröße ermittelt wird.

Die vorstehenden Ausführungen gelten in entsprechender Weise auch für die Satze von Regeln, die für die Fahrsituationen Verzögerung und"sonstige Fahrsituation"angewendet werden.

An dieser Stelle seien einige Regeln herausgegriffen : -Vor der Auswertung der Regel [Abstand vijppmin zu vijppmax klein] sind zunächst die Größen vijppmin und vijppmax zu ermitteln und aus diesen dann die Differenz zu bestimmen.

-Die Auswertung der Regel [Anzahl Räder mit [vij kleiner als vRef] groß] läuft folgendermaßen ab : Für sämtliche Rä- der wird zunächst das Ergebnis der Regel {vij"' kleiner als vRef] ermittelt. Die Ergebnisse werden aufsummiert.

Diese Summe wird mit Hilfe der in Figur 5b dargestellten Zugehörigkeitsfunktion ausgewertet.

-Für die Auswertung der Regel [Anzahl ABS geregelter Räder klein] wir zunächst anhand der in S3 enthaltenen Signale bzw. Größen ABSij ermittelt, wieviele der Räder sich in ei- ner ABS-Regelung befinden. Der sich dabei ergebende Wert wird mit Hilfe der in Figur 5a dargestellten Zugehörig- keitsfunktion ausgewertet.

Die in den Regeln verwendeten Minimal-bzw. Maximalwerte, beispielsweise vijppmin und vijppmax, werden mit Hilfe ge- eigneter und aus dem Stand der Technik bekannter Speicher- und Vergleichsmittel ermittelt. Zusammenfassend seien an dieser Stelle die Eingangsgroßen, die fur die Radstabili- tatsbetrachtung ausgewertet werden aufgeführt : axoff, vij", vijp, vijpp, Fbij und tAnpassungij. Bei der Darstel- lung der verschiedenen Satze von Regeln wurde bei den ein- zelnen Großen der Ubersichtlichkeit halber auf die Angabe des jeweiligen Zeitschrittes verzichtet.

Anschließend an den Schritt 304 wird ein Schritt 305 ausge- führt, in dem die Größen f (Fradij) ermittelt werden. Diese Ermittlung erfolgt mit Hilfe der in Figur 6 dargestellten Funktion, wobei die Größe x das Eingangssignal darstellt, welches mit Hilfe des Verlaufes der Funktion f (x) bewertet wird. Der Verlauf der Funktion f (x) ist abschnittsweise de- finiert : Zwischen den Abszissenwerten 0 und Kxl nimmt die Funktion f (x) den Wert 0 an, zwischen den Abszissenwerten Kxl und Kx2 weist die Funktion f (x) die Steigung Kx2/ (Kx2- Kxl) auf und zwischen den Asbzissenwerten Kx2 und 1 hat die Funktion f (x) die Steigung der ersten Winkelhalbierenden.

Dieser Verlauf bewirkt, daß kleine Werte der Eingangsgröße ausgeblendet (Werte zwischen 0 und Kxl) bzw. gedämpft (Werte zwischen Kxl und Kx2) werden.

An den Schritt 305 schließt sich ein Schritt 306 an, in dem zum einen die Stützgröße vstütz und zum anderen die Bewer- tungsgröße Fstütz ermittelt wird. Die Stützgröße wird in Ab- hängigkeit der Größen f (Fradij), d. h. aus den mit der Funk- tion f (x) bewerteten Gewichtungsgrößen Fradij und den schlupfkorrigierten und transformierten Radgeschwindigkeits- größen vij ermittelt. Dies erfolgt beispielsweise gemäß der Funktion

E (vij'''* (f (FRadij)) 2) vstütz E (f (FRadij)) 2 wobei die Summenbildung über alle Räder erfolgt.

Die Bewertungsgröße Fstütz wird in Abhängigkeit der Größen f (Fradij), beispielsweise gemäß der Beziehung FStütz = a*MAX (f (FRadij)) + (1-a) *MIN (E (f (FRadij)), l) mit a # [0,1] ermittelt. Die Bewertungsgröße Fstütz repräsentiert die Wahrscheinlichkeit der Eignung der Größe vstütz zur Stützung der Geschwindigkeitsgröße vref. In erster Linie hängt die Größe Fstütz vom Maximum der Fradij ab, d. h. von der Gewich- tungsgröße des Rades, welches am besten für die Ermittlung der Größe vstütz geeignet ist, und somit auch den größten Beitrag zu der Größe vstütz beiträgt. Die Summen-und Maxi- mumbildung erfolgt über alle Räder.

Anschließend an den Schritt 306 wird ein Schritt 307 ausge- führt, in welchem eine Größe UnsicherheitsTerm ermittelt wird. Die Größe UnsicherheitsTerm wird in Abhängigkeit der Bewertungsgröße ermittelt, beispielsweise gemäß der Bezie- hung UnsicherheitsTerm = MAX (0, UnsicherheitsTerm (k-1) -KAb * (Fstütz-PFRefP) für Fstütz >= PFRefP -KAn * (Fstütz-PFRefP) für Fstütz < PFRefP) mit PFRefP6[0,1].

Die Größe UnsicherheitsTerm dient der Abschätzung der mögli- chen Fehlerbehaftung der Geschwindigkeitsgröße vref. Die Größe UnsicherheitsTerm ist ein integrales Maß dafür, daß bereits längere Zeit kleine Werte von Fstütz zu keiner aus- reichenden Korrektur der Geschwindigkeitsgröße geführt ha-

ben. In obiger Gleichung sind KAn und KAb zu applizierende Verstärkungsfaktoren, wobei KAn << KAb zu wählen ist.

In dem auf den Schritt 307 folgenden Schritt 308 wird die Geschwindigkeitsgröße vref in Abhängigkeit der Stützgröße vstütz und der Bewertungsgröße Fstütz ermittelt. Diese Er- mittlung erfolgt unter Verwendung der bereits weiter oben aufgeführten Gleichungen. Neben den beiden Größen vstütz und Fstütz gehen in die Ermittlung der Geschwindigkeitsgröße vref außerdem noch die Größen axModell und axoff ein.

Anschließend an den Schritt 308 wird erneut der Schritt 302 ausgeführt, d. h. es wird ausgehend von dem aktuellen Zeit- schritt die Geschwindigkeitsgröße vref für den nachfolgenden Zeitschritt ermittelt.

Nachfolgend wird auf Figur 4 eingegangen. In dieser Figur ist die im Schritt 302 stattfindende Bereitstellung der Fahrzeugbewegungsgröße BEW dargestellt. Die Bereitstellung bzw. Ermittlung der Fahrzeugbewegungsgröße BEW beginnt mit einem Schritt 401, an den sich ein Schritt 402 anschließt, in welchem die Größe BEW initialisiert wird, d. h. ihr der Wert 0 zugewiesen wird. An den Schritt 402 schließt sich ein Schrit 403 an, in dem mit Hilfe der Abfragen Verzögerung= (nicht ASR) und ( ( (Mittelwert vij'' < vRef') und (Mittelwert vijp < P aRadmVerz) Oder (axModell < P axVerz) Oder (Anzanl Rader im ABS > 2)) ermittelt wird, ob für das Fahrzeug die Fahrsituation Verzö- gerung vorliegt. Wird im Schritt 403 festgestellt, daß die Fahrsituation Verzögerung vorliegt, so wird anschließend an den Schritt 403 ein Schritt 404 ausgeführt. In diesem Schritt wird der Größe BEW der Wert V zugewiesen. An den Schritt 404 schließt sich ein Schritt 408 an, mit dem die Bereitstellung der Größe BEW beendet wird. Wird dagegen im Schritt 403 festgestellt, daß die Fahrsituation Verzögerung nicht vorliegt, so wird anschließend an den Schritt 403 ein Schritt 405 ausgeführt, in dem durch Auswertung der Abfragen Beschleunigung(nicht Verzdgerung) und ( ( (Mittelwert vij' > vRef) Und (Mittelwert vijp > P aRadmBeschl)) oder ( (MMot*ueGe > P MkaHalbBeschl) Oder(ASR Und (axModell > P axBeschl))) und (axModell+axOff > P axBeschl)) oder (FdrAus und (MMot*ueGe > P MkaHalbBeschlFdrAus))) ermittelt wird, ob für das Fahrzeug die Fahrsituation Be- schleunigung vorliegt. Wird im Schritt 405 festgestellt, daß die Fahrsituation Beschleunigung vorliegt, so wird anschlie- ßend an den Schritt 405 ein Schritt 406 ausgeführt. In die- sem Schritt wird der Größe BEW der Wert B zugewiesen. An- schließend an den Schritt 406 wird der Schritt 408 ausge- führt. Wird dagegen im Schritt 405 festgestellt, daß die Fahrsituation Beschleunigung nicht vorliegt, was gleichbe- deutend damit ist, daß weder die Fahrsituation Verzögerung noch die Fahrsituation Beschleunigung sondern eine"sonstige Fahrsituation"vorliegt, so wird anschließend an den Schritt 405 ein Schritt 407 ausgeführt, in dem der Größe BEW der Wert S zugewiesen wird. Nach dem Schritt 407 wird der Schritt 408 ausgeführt.

Die in den Schritten 403 und 405 stattfindende Ermittlung der Fahrsituation wird mit einer diskreten Logik durchge- führt. Die dabei verwendeten Größen P_aRadmVerz, P_axVerz, P_axBeschl,P_axBeschl,P_aRadmBeschl,P_MKaHalbBeschl, PMKaHalbBeschlFdrAus sind zu applizierende Parameter. Im wesentlichen werden in den Schritten 403 und 405 die Radge- schwindigkeiten, die zeitlichen Ableitungen der Radgeschwin- digkeiten, eine Längsbeschleunigungsgröße und eine Größe ASR, die anzeigt ob gemäß einer Antriebsschlupfregelung Ein- griffe durchgeführt werden, ausgewertet. Denkbar wäre auch

die Bestimmung der Fahrsituation mit Hilfe der Fuzzy- Methode.

Im folgenden wird die Figur 5 beschrieben, die aus den Teil- figuren 5a bis 5h besteht. In diesen Teilfiguren sind ver- schiedene bei der Radstabilitätsbetrachtung eingesetzte Zu- gehörigkeitsfunktionen (Fuzzy-Sets) dargestellt. Im wesent- lichen kommen drei verschiedene Kategorien von Zugehörig- keitsfunktionen zum Einsatz. Die beiden fest parameterisier- te Fuzzy-Sets"klein"und"groß"stellen eine erste Katego- rie von Fuzzy-Sets dar. Bei diesen beiden Fuzzy-Sets sind die Werte Kxl und Kx2 und somit auch der Übergang zwischen den Ordiantenwerten 0 und 1 fest vorgegeben. Zu einer zwei- ten Kategorie von Fuzzy-Sets können die Fuzzy-Sets"kleiner als","größer als"und"nahe bei"zusammengefaßt werden. Bei diesen Fuyy-Sets handelt es sich um durch zeitlich veränder- liche Zustandsgrößen beeinflußte parameterisierte Fuzzy- Sets. Dieser Sachverhalt soll für das Fuzzy-Set"kleiner als"erläutert werden. Wird beispielsweise überprüft, ob die "Radgeschwindigkeitsgröße vij kleiner als die Geschwindig- keitsgröße vref"ist, so stellt in diesem Fall die Zustands- größe vref den Bezug für das Fuzzy-Set dar, d. h. der Wert der Geschwindigkeitsgröße vref legt den Wert Bezug auf der Abszisse fest. Die Lage der beiden Knickpunkte ergibt sich dann durch die fest vorgegebenen Abstandswerte Kxl und Kx2.

Für die beiden anderen Fuzzy-Sets ist eine entsprechende Vorgehensweise anzuwenden. Eine dritte Kategorie von Fuzzy- Sets stellen die Fuzzy-Sets"am kleinsten","am größten"und "am nächsten bei"dar. Bei diesen Fuzzy-Sets handelt es sich um adaptive Fuzzy-Sets, welche ausschließlich durch die re- lative Lage der einzelnen radindividuellen Zustandsgrößen parameterisiert sind und somit eine dynamische Charakteri- stik aufweisen. Aufgrund der linguistischen Werte sind in diesen drei Fällen für die Ermittlung der Zugehörigkeits- funktion jeweils sämtliche Räder des Fahrzeuges zu berück-

sichtigen. Am Beispiel des Fuzzy-Sets"am kleinsten"soll die Generierung des Fuzzy-Sets dargestellt werden. Wird bei- spielsweise überprüft, ob die Radgeschwindigkeitsgröße vij am kleinsten ist, so werden zunächst die beiden Größen MAX (x) und MIN (x) ermittelt. MAX (x) stellt den maximalen Wert und MIN (x) den minimalen Wert aller Radgeschwindig- keitsgrößen dar. Ausgehend von diesen beiden Werten wird die gewichtete Differenz Kxl * (MAX (x)-MIN (x)) gebildet. Diese Vorgehensweise stellt eine Normierung dar, denn das Fuzzy- Set weist lediglich den Abszissenbereich auf, der durch die zu bewertende Eingangsgröße vorgegeben wird. Als Eingangs- größe für dieses Fuzzy-Set sind dann relative Eingangsgrößen zu verwenden.

Für die in der Anmeldung aufgeführten Gleichungen bzw. Be- ziehungen soll folgende Vereinbarung gelten : Die Gleichungen bzw. Beziehungen geben zwar jeweils eine konkrete Rechenvor- schrift an, gemäß der eine Größe aus verschiedenen Eingangs- größen ermittelt wird. Dennoch soll in der Anmeldung für je- de der Gleichungen bzw. Beziehungen auch die allgemeine Ab- hängigkeit, d. h. die von der konkreten Rechenvorschrift los- gelöste Abhängigkeit der zu ermittelnden Größe von den Ein- gangsgrößen enthalten sein.

Abschließend sei bemerkt, daß die in der Beschreibung ge- wählte Form der Ausführungsbeispiele sowie die in den Figu- ren gewählte Darstellung keine einschränkende Wirkung auf die erfindungswesentliche Idee haben soll.