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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR REPROCESSING WET WASTE MATERIALS CONTAINING ORGANIC COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/061127
Kind Code:
A2
Abstract:
In a method for reprocessing wet waste materials containing organic components, in particular sludges in a cement clinker production plant, in which raw meal is preheated in a preheater (3) in countercurrent flow to the hot exhaust gases of a clinker furnace (2) and calcined in a calciner (4) fired with alternative fuels, the wet waste materials are dried in a drying unit (18) using a hot gas produced from the preheater waste heat and the dried waste materials and the drier exhaust gases are discharged from the drying unit (18), wherein the drier exhaust gases are introduced into the calciner (4).

Inventors:
GASSER URS (CH)
Application Number:
PCT/IB2012/002087
Publication Date:
May 02, 2013
Filing Date:
October 18, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HOLCIM TECHNOLOGY LTD (CH)
International Classes:
F23G5/46
Foreign References:
JP2002143829A2002-05-21
EP2039663A12009-03-25
JP2006035189A2006-02-09
EP0496290A21992-07-29
DE3533775A11987-03-26
DE3542004A11987-06-04
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KESCHMANN, Marc (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zum Aufarbeiten von nassen, organische Komponenten enthaltenden Abfallstoffen, insbesondere Schlämmen in einer Zementklinkerherstellungsanlage, in welcher Rohmehl im Gegenstrom zu den heißen Abgasen eines Klinkerofens in einem Vorwärmer vorgewärmt und in einem mit alternativen Brennstoffen befeuerten Kalzinator kalziniert wird, wobei die nassen Abfallstoffe unter Verwendung eines aus der Vorwärmerabwärme erzeugten Heißgases in einem Trocknungsaggregalr~g~etrocknet—werden—und— die getrockneten Abfallstoffe und die Trocknerabgase aus dem Trocknungsaggregat ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknerabgase in den Kalzinator eingeleitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einleiten der Trocknungsabgase in den Kalzinator mit der Tertiärluft erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsabgase vor dem Einleiten in den Kalzinator durch den Klinkerkühler geleitet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitung der Trocknerabgase in den Klinkerkühler an einer Stelle des Klinkerkühlers erfolgt, die vertikal unterhalb des Tertiärluftabzuges liegt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitung der Abwärme des Vorwärmers an wenigstens zwei verschiedenen Stellen des Vorwärmers mit voneinander verschiedenem Temperaturniveau erfolgt, sodass wenigstens zwei Abwärmeströme entstehen, und dass die Temperatur des dem Trocknungsaggregat zugeleiteten Heißgases durch Wahl des Mischungsverhältnisses der Abwärmeströme eingestellt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorwärmer eine Mehrzahl von Vorwärmerstufen aufweist und der eine Abwärmestrom von nach der letzten Vorwärmerstufe abgezweigtem Heißgas gebildet wird und dass der andere Wärmestrom von am Austritt einer vorgereihten Vorwärmerstufe, insbesondere der ersten Vorwärmerstufe abgezweigtem Heißgas gebildet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennze c n dass die vom Vorwärmer abgezweigten Heißgasströme einem Mischzyklon aufgegeben werden und dass das im Mischzyklon ausgeschiedene Heißmehl dem Kalzinator oder dem Rohmehl rückgeführt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Trocknungsaggregat zugeführte Heißgas eine Temperatur von 300 — 600°C, insbesondere 500° - 600°C aufweist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Teilmenge des Heißgases vor dem Trocknungsaggregat abgezogen wird und in einem Wärmetauscher mit den Trocknerabgasen abgekühlt wird und dass das abgekühlte Heißgas dem Trocknungsaggregat als Sperrluft zugeführt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungsaggregat als Mahltrockner ausgebildet ist.

11. Vorrichtung zum Aufarbeiten von nassen, organische Komponenten enthaltenden Abfallstoffen, insbesondere Schlämmen in einer Zementklinkerherstellungsanlage, insbesondere zur Durch- führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend einen Klinkerofen (2), an dessen ausgabeseitigem Ende ein Klinkerkühler (6) angeschlossen ist und an dessen aufgabe- seitigem Ende ein Kalzinator (4) und ein Vorwärmer (3) angeordnet sind, in denen Rohmehl im Gegenstrom zu den heißen Abgasen des Klinkerofens (2) vorgewärmt und kalziniert wird, und ein Trocknungsaggregat (18) für die nassen Abfallstoffe, das mit einer Heißgasleitung (20) verbunden ist, die von Abwärme aus dem Vorwärmer (3) gespeist ist, und dem ein Separator (36) zum Abtrennen der Trocknungsabgase von den getrockneten Abfallstoffen nachgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet:; dass der"Sepa.^ rator (36) und der Kalzinator (4) strömungsmäßig miteinander verbunden sind, um die Trocknungsabgase in den Kalzinator (4) zu leiten.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt der strömungsmäßigen Verbindung des Separators (36) mit dem Kalzinator (4) von einem Tertiärluftkanal (46) gebildet ist, der den Tertiärluftabzug (44) des Klinkerkühlers (6) mit dem Kalzinator (4) verbindet.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die strömungsmäßige Verbindung des Separators (36) mit dem Kalzinator (4) eine Trocknerabgasleitung (40) umfasst, die in den Klinkerkühler (6) mündet.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknerabgasleitung (40) an einer Stelle in den Klinkerkühler (6) mündet, die unterhalb des Tertiärluftabzuges (44) liegt.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorwärmer (3) wenigstens zwei voneinander in Durchströmungsrichtung beabstandete Entnahmestellen (21,26) zum Abzweigen von Heißgas über jeweils eine Zweigleitung (22,27) aufweist, dass Regelorgane (24,28), insbesondere Schieber zum Einstellen der Volumenströme des entnommenen Heißgases vorgesehen sind und dass die Heißgasströme einer Mischeinrichtung (25) zugeführt sind, deren Austrittsöff ung mit der Heißgasleitung (20) verbunden ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperaturfühler (32) zum Messen der Temperatur des Heißgases in der Heißgasleitung (20) vorgesehen ist, wobei die Messwerte des Temperaturfühlers (32) einer Steuereinrichtung { 33 ) zugeführt sind, die mit den Regelorganen (24,28) zur Einstellung einer Heißgastemperatur von 300 — 600°C, insbesondere 500° - 600°C zusammenwirkt.

17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorwärmer (3) eine Mehrzahl von hintereinander geschalteten Vorwärmerstufen (8,9,10), insbesondere Schwebegaswärmetauschern aufweist und die eine Entnahmestelle (26) nach der letzten Vorwärmerstufe (9) und die andere Entnahmestelle (21) am Austritt einer vorgereihten Vorwärmerstufe, insbesondere der ersten Vorwärmerstufe (8) angeordnet ist.

18. Vorrichtung nach Anspruch 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischeinrichtung (25) von einem Mischzyklon gebildet wird, dessen Feststoffaustrag (29) für das ausgeschiedene Heißmehl mit dem alzinator (4) oder einer Rohmehlaufgabeoder —transporteinrichtung (12) verbunden ist.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass von der Heißgasleitung (20) eine Zweigleitung (49) zum Abzweigen einer Teilmenge des Heißgases wegführt, die in einen mit den Trocknerabgasen beschickbaren Wärmetauscher (50) mündet, sodass das abgezweigte Heißgas mit den Trocknerabgasen abgekühlt werden kann, und dass an den Wärmetauscher (50) eine Leitung zum Zuführen des abgekühlten Heißgases zu Sperrluftanschlüssen (51) des Trocknungsaggregates (18) angeschlossen ist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungsaggregat (18) als Mahltrockner ausgebildet ist.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtuhg des KTinkerB vor-und~ nach der Mündungsstelle der Trocknerabgasleitung (40) Hängewände (45) im Klinkerkühler (6) angeordnet sind.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Aufarbeiten von nassen, organische Komponenten enthaltenden Abfallstoffen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufarbeiten von nassen, organische Komponenten enthaltenden Abfallstoffen, insbesondere Schlämmen in einer Zementklinkerherstellungsanlage, in welcher Rohmehl im Gegenstrom zu den heißen Abgasen eines Klinkerofens in einem Vorwärmer vorgewärmt und in einem mit alternativen Brennstoffen befeuerten Kalzinator kalziniert wird, wobei die nassen Abfallstoffe unter Verwendung eines aus der

gat getrocknet werden und die getrockneten Abfallstoffe und die Trocknerabgase aus dem Trocknungsaggregat ausgetragen werden.

Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufarbeiten von nassen, organische Komponenten enthaltenden Abfallstoffen, insbesondere Schlämmen in einer Zementklinkerherstellungsanlage umfassend einen Klinkerofen, an dessen ausgabeseitigem Ende ein Klinkerkühler angeschlossen ist und an dessen aufgabeseitigem Ende ein Kalzinator und einen Vorwärmer angeordnet sind, in denen Rohmehl im Gegenstrom zu den heißen Abgasen des Klinkerofens vorgewärmt und kalziniert wird, und ein Trocknungsaggregat für die nassen Abfallstoffe, das mit einer Heißgasleitung verbunden ist, die von Abwärme aus dem Vorwärmer gespeist ist, und dem ein Separator zum Abtrennen der Trocknungsabgase von den getrockneten Abfallstoffen nachgeschaltet ist.

Unter nassen Abfallstoffen werden im Rahmen der Erfindung solche mit einem Wassergehalt von > 30% verstanden. Nasse Abfallstoffe, die organische Komponenten enthalten, stammen zum Beispiel aus Raffinerien oder Kohleminen.

Um solche Abfallstoffe, wie insbesondere Schlämme, die im ungünstigen Fall einen Anteil an volatilen organischen Komponen- ten von nur 0,1 bis 0,3 % aufweisen, in der Zementindustrie als alternative Brennstoffe nutzen zu können, ist eine Vorbehandlung bzw. Aufarbeitung einschließlich einer Trocknung und ggf. einer Vermahlung erforderlich, um daraus einen hochwertigen, pulverisierten und leicht dosierbaren, d.h. trockenen, Brennstoff zu erhalten. Dafür ist beispielsweise eine Kugelmühle mit übergroßer Trocknungskammer sowie nachgeschaltetem Sichter und Filter geeignet. Dabei ergeben sich aber die folgenden Schwierigkeiten, wenn man für den Aufarbeitungsprozess energetische Synergien mit einem Zementklinkerherstellungsprozess nutzen möchte. Um sicherzustellen, dass die Trocknung auch-BeT eine hohen Wassergehalt der nassen Abfallstoffe zu einer ausreichenden Reduktion des Wassergehalts führt, ist eine in Abhängigkeit vom Wassergehalt regelbare, hohe Heißgastemperatur erforderlich. Das Heißgas muss aus Sicherheitsgründen möglichst inert sein, wobei ein 02 Gehalt von weniger als 5% angestrebt wird. Dies bedeutet, dass ein einfacher Heißgaserzeuger mit Luftverdünnung nicht geeignet ist.

Typischerweise erfolgt die Trocknung daher unter Einsatz von hochwertigen teuren Brennstoffen, wie Erdgas oder Diesel. Wirtschaftlicher wäre es, die Abwärme aus dem Vorwärmer der Zement- klinkerherstellungsanlage für die Trocknung zu nutzen.

Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, dass die bei der Trocknung entstehenden flüchtigen organischen Komponenten unter anderem aus Umweltschutzgründen und aus Gründen der Geruchsbelästigung aus den Trocknerabgasen entfernt werden müssen. Dies erfordert zwingend eine nachgeschaltete Oxidationsstufe, d.h. eine thermische Reinigung des Trocknungsabgases, was einen zusätzlichen Energiebedarf mit sich bringt. Die Verwendung der Trocknerabgase mit ihrem hohen Wassergehalt als Verbrennungsluft in der Hauptfeuerung des Klinkerofens ist auf Grund der hierdurch bewirkten starken Abkühlung der Hauptflamme bzw. der Sinterzone nicht zulässig. Die einfache Rückführung der Trocknerabgase in den Klinkerofen über das Klinkerkühlerluftgebläse fällt daher als Lösung für die Entfernung der volatilen organischen Komponenten weg.

Bei der Herstellung von Zementklinker wird Rohmehl vorgewärmt, restgetrocknet, kalziniert, zu Klinker gebrannt und dann gekühlt. Nach diesem Trockenverfahren arbeitende Anlagen bestehen aus Vorwärmer, Kalzinator, Tertiärluftleitung, Drehofen und Klinkerkühler. Die Energiezuführung für die StoffUmwandlung in solchen Anlagen erfolgt durch Brennstoffzufuhr in den Drehoferr und in den Kalzinator. Die im Klinkerkühler erhitzte Luft wird zum Teil als so genannte Sekundärluft dem Drehofen und zum Teil als so genannte Tertiärluft dem Kalzinator zugeführt. Die Abgase des Drehofens werden durch eine Ofeneinlaufkammer und eine darüber befindliche Strömungseinschnürung, der so genannten Gutsperre, zum Kalzinator geführt, durchströmen diesen und werden zusammen mit den im Kalzinator erzeugten Abgasen, bestehend aus Rauchgas des Kalzinator-Brennstoffes und C02, in den Vorwärmer abgeführt.

Der Vorwärmer besteht meist aus einem oder mehreren Strängen und jeder Strang aus mehreren Zyklonstufen, die jeweils als Schwebegaswärmetauscher ausgebildet sein können. Das trockene Zementrohmehl wird dem Steigrohr der obersten Zyklonstufe aufgegeben, durchwandert von oben nach unten die Zyklonstufen und wird aus der vorletzten (zweituntersten) Zyklonstufe in den Kalzinator geleitet. Im Kalzinator wird das heiße Rohmehl nahezu völlig entsäuert und strömt mit dem Kalzinator-Abgas in die unterste Zyklonstufe, wird dort abgeschieden, der Ofeneinlauf- kammer zugeführt und gelangt durch diese als Heißmehl in den Drehofen. Das Heißmehl wird im Drehofen restentsäuert und beim Sinterungsprozess zu Klinker gebrannt. Die Erfindung zielt nun darauf ab, nasse Abfallstoffe, insbesondere Schlämme mit einem hohen Anteil an volatilen organischen Komponenten, im Rahmen eines Zementklinkerherstellungs- prozesses aufzuarbeiten, um einen alternativen Brennstoff zu erhalten, wobei für die Aufarbeitung möglichst kein zusätzlicher Primärbrennstoffeinsatz für das Trocknen oder die Abluftreinigung erforderlich sein soll. Weiters soll die Erfindung mit möglichst wenigen baulichen Adaptierungen der bestehenden Anlagenkomponenten auskommen.

Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung gemäß elThem ersten Aspekt bei einem Verfahren der eingangs genannten Art im Wesentlichen darin, dass die Trocknerabgase in den Kalzinator eingeleitet werden. Dadurch, dass die Trocknerabgase in den Kalzinator, und zwar bevorzugt im Wesentlichen ausschließlich in den Kalzinator, geleitet werden, werden die in den Trocknerabgasen enthaltenen organischen Komponenten ohne zusätzlichen Primärbrennstoffeinsatz thermisch verwertet. Da die Trocknerabgase eine Temperatur von unter 100°C haben können, führt die Einleitung in den Kalzinator zu einer deutlichen Abkühlung im Kalzinator, die grundsätzlich unerwünscht ist. Die Abkühlung kann aber in einfacher Weise durch Erhöhung des Brennstoffein- satzes im Kalzinator vermieden werden, wobei die zusätzliche Brennstoffmenge größtenteils oder sogar ausschließlich von alternativen Brennstoffen gebildet sein kann. Mit der Erfindung wird somit ein Wärmekreislauf in der Zementklinkerherstellungs- anlage erzeugt, der in den herkömmlichen Gasstrom integriert wird. Der Wärmekreislauf besteht aus dem Heißgasstrom, mit dem die Abwärme aus dem Vorwärmer dem Trocknungsaggregat zur Verfügung gestellt wird, dem Abgasstrom des Trocknungsaggregates, der in den Kalzinator geleitet wird, und dem Kalzinatorab- gasström, der in den Vorwärmer strömt. Dem Kreislauf wird hierbei beim Durchlaufen des Trocknungsaggregats Wärme entzogen. Dem Kreislauf wird auf Grund der zusätzlichen Einbringung von alternativen Brennstoffen im Kalzinator Wärme in etwa gleichem Ausmaß zugeführt, sodass der Gesamtverbrauch an Primärbrennstoff gleich ist wie bei einer vergleichbaren Zementofenanlage, die keine integrierte Altstoffaufarbeitung aufweist. Das bedeutet, dass der bei herkömmlichen Schlammtrocknungs- und Oxidati- onsanlagen erforderliche Primärbrennstoffbedarf bei der Erfindung vollständig durch Alternativbrennstoff substituiert wird. Die Kreislaufführung hat weiters den Vorteil, dass eine inerte Atmosphäre im Trocknungsaggregat ohne großen Regelungsaufwand sichergestellt ist, da die aus dem Vorwärmer entnommenen Heißgase immer weniger als 5% Sauerstoff enthalten.

Um den baulichen Aufwand für die Zuführung der Trocknerabgase in den Kalzinator zu reduzieren, wird bevorzugt so vorgegangen, dass das Einleiten der Trocknungsabgase in den Kalzinator mit der Tertiärluft erfolgt. Es wird somit der Tertiärluftkanal genützt, um die Trocknerabgase einzuleiten, sodass die Notwendigkeit einer gesonderten Zuführleitung in den Kalzinator entfällt.

Grundsätzlich ist es denkbar, die Trocknerabgase direkt in den Kalzinator einzuführen, d.h. ohne thermische Behandlung. Die direkte Einführung via Tertiärluft erhöht allerdings den Gesamtwärmeverbrauch der Anlage, da die Trocknerabgase relativ niedrige Temperaturen (150°C und darunter) aufweisen. Eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wird in diesem Zusammenhang gemäß einer bevorzugten Verfahrensweise dadurch erzielt, dass die Trocknerabgase vor dem Einleiten in den Kalzinator durch den Klinkerkühler geleitet werden. Dadurch wird die Temperatur der Trocknerabgase unter Ausnutzung der Wärme des Klinkers erhöht, und zwar je nach der Abgasmenge aus dem Trockner bevorzugt auf Temperaturen von mindestens 300°C. Die Einbringung der Trocknerabgase in den Klinkerkühler erfolgt beispielsweise über eines jener Gebläse, über die sonst Umgebungsluft in den Klin- kerkühler angesaugt wird. Die Trocknerabgase verlassen den Klinkerkühler über dieselbe Abzugsöffnung in der Kühlerdecke, über die auch die übrige Tertiärluft abgezogen und in der Folge dem Kalzinator zugeführt wird.

Ein großer Teil der in den Klinkerkühler eingesaugten Umgebungsluft wird als sogenannte Sekundärluft in den Klinkerofen eingebracht. Wenn nun die Trocknerabgase einen Teil der Kühlerluft bilden, würden diese teilweise als Sekundärluft auch in die Hauptflamme im Drehofen gelangen, was den Brennprozess be- " einträchlfigen kann. Eine bevorzugte e^L " tre^ " i ~ ldung sreht daher- vor, dass die Einleitung der Trocknungsabgase in den Klinkerkühler an einer Stelle des Klinkerkühlers erfolgt, die vertikal unterhalb des Tertiärluftabzuges liegt. Durch diese Maßnahme wird begünstigt, dass die Trocknerabgase den Klinkerkühler möglichst nur in vertikaler Richtung durchströmen und hauptsächlich vom Tertiärluftabzug erfasst werden können. Wenn, wie dies einer weiteren bevorzugten Weiterbildung entspricht, in Transportrichtung des Klinkers vor und nach der Mündungsstelle der Trocknerabgasleitung Hängewände im Klinkerkühler angeordnet sind, wird die Gefahr, dass ein Teil der Trocknerabgase in die Sekundärluft gelangt, wesentlich reduziert.

Für die Trocknung der nassen Abfallstoffe ist es wesentlich, dass das in das Trocknungsaggregat eingebrachte Heißgas eine ausreichend hohe Temperatur hat. Die am Ende des Vorwärmers abgezogene Abwärme kann unter Umständen hierfür nicht ausreichen. Eine bevorzugte Weiterbildung sieht in diesem Zusammenhang vor, dass die Ableitung der Abwärme des Vorwärmers an wenigstens zwei verschiedenen Stellen des Vorwärmers mit voneinander verschiedenem Temperaturniveau erfolgt, sodass wenigstens zwei Abwärmeströme entstehen, und dass die Temperatur des dem Trocknungsaggregat zugeleiteten Heißgases durch Wahl des Mischungsverhältnisses der Abwärmeströme eingestellt wird. Wenn somit zwei unterschiedliche Temperaturniveaus der Abwärme bzw. des Heißgases zur Verfügung stehen, wird die Möglichkeit geschaffen, die Temperatur in einfacher Art und Weise zu regeln und es können bei Bedarf höhere Temperaturen erzielt werden als mit dem lediglich am Ende des Vorwärmers abgezogenen Heißgas. Um Abwärme auf einem höheren Temperaturniveau aus dem Vorwärmer zu gewinnen, wird bevorzugt so vorgegangen, dass der Vorwärmer eine Mehrzahl von Vorwärmerstufen aufweist und der eine Abwärmestrom von nach der letzten Vorwärmerstufe abgezweigtem Heißgas gebildet wird und dass der andere Wärmestrom von am Austritt einer vorgereihten Vorwärmerstufe, insbesondere der-ers- ~ ten Vorwärmerstufe abgezweigtem Heißgas gebildet wird.

Die Einstellung der Temperatur des dem Trocknungsaggregat zugeführten Heißgases wird wie erwähnt durch Einstellung der Volumenströme der unterschiedlich heißen Heißgase sowie nachfolgendes Mischen der beiden Heißgasströme erreicht. Bevorzugt wird hierbei so vorgegangen, dass die vom Vorwärmer abgezweigten Heißgasströme einem Mischzyklon aufgegeben werden und dass das im Mischzyklon ausgeschiedene Heißmehl dem alzinator oder dem Rohmehl rückgeführt wird.

Damit die Trocknung der nassen Abfallstoffe gewährleistet ist, ist es vorteilhaft, wenn das dem Trocknungsaggregat zugeführte Heißgas eine Temperatur von 300 — 600°C, insbesondere 500° - 600°C aufweist.

In vorteilhafter Weise gelangt ein Trocknungsaggregat zum Einsatz, welches als Mahltrockner ausgebildet ist, sodass in einem Aggregat sowohl die Trocknung als auch die Mahlung vorgenommen werden kann. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine Falschluft in den Mahltrockner gelangt, zu welchem Zweck üblicherweise ein Inert-Sperrgas von tiefer Temperatur verwendet wird. Die Zurverfügungstellung eines Sperrgases, das zugleich inert und kühl ist, ist üblicherweise nur mit einigem prozesstechnischem Aufwand zu bewältigen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann dieser Aufwand bei einer bevorzugten Weiterbildung deutlich reduziert werden, indem eine Teilmenge des Heißgases vor dem Trocknungsaggregat abgezogen und in einem Wärmetauscher mit den Trocknerabgasen abgekühlt wird und dass das abgekühlte Heißgas dem Trocknungsaggregat als Sperrluft zugeführt wird.

Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung bei einer Vo lcTTtüTrg " der eingangs genannten Art vorgesehen, dass der Separator und der Kalzinator strömungsmäßig miteinander verbunden sind, um die Trocknungsabgase in den Kalzinator zu leiten. Die strömungsmäßige Verbindung kann hierbei entweder eine direkte Leitung zwischen dem Separator und dem Kalzinator umfassen oder über bestehende Komponenten und/oder Einbauten der Zementklin- kerherstellungsanlage führen. Eine bevorzugte Weiterbildung sieht zum Beispiel vor, dass ein Abschnitt der strömungsmäßigen Verbindung des Separators mit dem Kalzinator von einem Tertiär- luftkanal gebildet ist, der den Tertiärluftabzug des Klinkerkühlers mit dem Kalzinator verbindet. Weiters kann vorgesehen sein, dass die strömungsmäßige Verbindung des Separators mit dem Kalzinator eine Trocknerabgasleitung umfasst, die in den Klinkerkühler mündet.

Um zu verhindern, dass die in den Klinkerkühler eingebrachten Trocknerabgase als Sekundärluft in den Klinkerofen gelangen, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Trocknerabgasleitung an einer Stelle in den Klinkerkühler mündet, die unterhalb des Ter- tiärluftabzuges liegt. Eine weitere Maßnahme besteht bevorzugt darin, Hängewände in Transportrichtung des Klinkers vor und nach der Mündungsstelle der Trocknerabgasleitung im Klinkerkühler anzuordnen. Im Zusammenhang mit der Gewinnung bzw. Entnahme von Heißgas für das Trocknungsaggregat ist bevorzugt vorgesehen, dass der Vorwärmer wenigstens zwei voneinander in Durchströmungsrichtung beabstandete Entnahmestellen zum Abzweigen von Heißgas über jeweils eine Zweigleitung aufweist, dass Regelorgane, insbesondere Schieber zum Einstellen der Volumenströme des entnommenen Heißgases vorgesehen sind und dass die Heißgasströme einer Mischeinrichtung zugeführt sind, deren Austrittsöffnung mit der Heißgasleitung verbunden ist. Weiters ist es vorteilhaft, wenn ein Temperaturfühler zum Messen der Temperatur des-HeXßgäses ~ in " der Heißgasleitung vorgesehen ist, wobei die Messwerte des Temperaturfühlers einer Steuereinrichtung zugeführt sind, die mit den Regelorganen zur Einstellung einer Heißgastemperatur von 300 - 600°C, insbesondere 500° - 600°C zusammenwirkt. Im Falle eines Vorwärmers, der eine Mehrzahl von hintereinander geschalteten Vorwärmerstufen, insbesondere Schwebegaswärmetauschern aufweist, ist die eine Entnahmestelle bevorzugt nach der letzten Vorwärmerstufe und die andere Entnahmestelle bevorzugt am Austritt einer vorgereihten Vorwärmerstufe, insbesondere der ersten Vorwärmerstufe angeordnet. Die Mischeinrichtung ist mit Vorteil von einem Mischzyklon gebildet, dessen Feststoffaustrag für das ausgeschiedene Heißmehl mit dem alzinator oder einer Rohmehlaufgäbe- oder -transporteinrichtung verbunden ist.

Das Trocknungsaggregat ist bevorzugt als Mahltrockner ausgebildet, wobei das Eindringen von Falschluft bevorzugt dadurch verhindert wird, dass von der Heißgasleitung eine Zweigleitung zum Abzweigen einer Teilmenge des Heißgases wegführt, die in einen mit den Trocknerabgasen beschickbaren Wärmetauscher mündet, sodass das abgezweigte Heißgas mit den Trocknerabgasen abgekühlt werden kann, und dass an den Wärmetauscher eine Leitung zum Zuführen des abgekühlten Heißgases zu Sperrluftanschlüssen des Trocknungsaggregates angeschlossen ist. Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung ist eine Zementklinkerherstellungsanlage dargestellt, in welcher an einer schematisch mit 1 dargestellten Stelle aufgegebenes Rohmehl im Gegenstrom zu den heißen Abgasen eines Klinkerofens 2 in einem Vorwärmer 3 vorgewärmt und in einem Kalzinator 4 kalziniert wird. Die Austragsöffnung des Kalzinators 4 ist an das Aufgabeende des Klinkerofens 2 angeschlossen. Der Klinker verlässt den Klinkerofen 2 an der mit 5 bezeichneten Stelle und wird in einem Klxnkerküh " Ier 6 gekührltr Der gekühlte Klinker verlässt den Klinkerkühler 6 an der mit 7 bezeichneten Stelle. Der Vorwärmer 3 kann einen oder mehrere Vorwärmerstränge aufweisen. In der Zeichnung ist ein Strang dargestellt. Der Strang weist eine Mehrzahl von hintereinander geschalteten Schwebegaswärmetauschern auf, wobei der erste Schwebegaswärmetauscher mit 8, der letzte Schwebegaswärmetauscher mit 9 und die dazwischen liegenden Schwebegaswärmetauscher mit 10 bezeichnet sind. Das Ofengebläse 11 erzeugt den erforderlichen Unterdruck, damit das auf der Heißmehlaufgabeseite 12 des Klinkerofens 2 austretende Klinkerpfenabgas durch den Kalzinator 4 und die hintereinander geschalteten Schwebegaswärmetauscher 8, 10 und 9 und den Heißgasabzug 13 gezogen wird. Das abgezogene Heißgas verlässt die Klinkerherstellungsanlage nach dem Passieren einer Heißgasreinigung 14 über den Schlot 15.

Der Feuerung des Klinkerofens 2 wird, wie schematisch mit 16 dargestellt, Brennstoff zugeführt. Die Brennstoffaufgäbe für die Feuerung des Kalzinators 4 ist schematisch mit 17 dargestellt.

Für die Aufarbeitung von Schlämmen ist ein Mahltrockner 18 vorgesehen, dem die Schlämme an der Stelle 19 aufgegeben werden. Zur Trocknung der Schlämme wird dem Mahltrockner 18 Heißgas über die Heißgasleitung 20 zugeführt. Die Heißgasleitung 20 wird von aus dem Vorwärmer 3 abgezogenem Heißgas gespeist. Das Heißgas wird an zwei Entnahmestellen aus dem Vorwärmer 3 abgezogen. Die erste Entnahmestelle 21 befindet sich am Ausgang des ersten Schwebegaswärmetauschers 8. Die für die Entnahme des Heißgases aus dem Wärmetauscherstrang vorgesehene Zweigleitung ist mit 22 bezeichnet. In der Zweigleitung 22 ist ein Regelorgan in der Form eines Schiebers 24 angeordnet, mit dem die abgezogene Heißgasmenge eingestellt werden kann. Das an der Entnahmestelle 21 abgezogene Heißgas wird einem Mil-Jftzyklron 2 ~ _r zugeführt. Ein zweiter Heißgasstrom wird an der Entnahmestelle 26 abgezogen, die sich nach dem letzten Schwebegasewärmetauscher 9 und nach dem Ofengebläse 11 befindet. Die entsprechende Zweigleitung 27 weist ebenfalls ein Regelorgan 28 in der Form eines Schiebers auf, um die an der Stelle 26 entnommene Heißgasmenge regeln zu können. Auch der an der Entnahmestelle 26 abgezogene Heißgasstrom wird dem Mischzyklon 25 zugeführt. Das im Mischzyklon 25 ausgeschiedene Heißmehl wird über den Feststoffaustrag 29 an geeigneter Stelle, beispielsweise über die Ofenmehlaufgabe in den Prozess rückgeführt. Das Heißgas wird mit Hilfe des Abzugsgebläses 31 aus dem Mischzyklon 25 abgezogen und wie bereits erwähnt über die Heißgasleitung 20 dem Mahltrockner 18 zugeführt. Über die Drehzahl des Abzugsgebläses 31 kann die dem Mahltrockner 18 zur Verfügung gestellte Heißgasmenge eingestellt werden.

Die Temperatur des in der Heißgasleitung 20 geführten Heißgases wird mit Hilfe eines Temperaturfühlers 32 gemessen, wobei die Messwerte des Temperaturfühlers einer Steuereinrichtung 33 zugeführt sind. Die Steuereinrichtung 33 ist über die Steuerleitungen 34 und 35 mit den Regelorganen 24 bzw. 28 verbunden, sodass die an den Entnahmestellen 21 und 26 abgezogene Heißgas- mengen in Abhängigkeit von der jeweils gewünschten Temperatur geregelt werden können.

Der aus dem Mahltrockner 18 austretende getrocknete und gemahlene Schlamm wird einem als Sichter ausgeführten Separator 36 zugeführt, in dem der getrocknete, gemahlene Schlamm vom Trocknerabgas getrennt wird. Der getrocknete und gemahlene Schlamm wird bei 37 aus dem Separator 36 ausgetragen und kann entweder für eine spätere Verwendung als Brennstoff gelagert werden oder unmittelbar über eine Leitung 38 dem Brennstoffeintrag 16 der Hauptfeuerung des Klinkerofens 2 zugegeben werdend Dars Trock^ nerabgas wird in der Folge durch einen Filter 39 geführt, in dem Brennstofffeintanteile aus dem Trocknerabgas entfernt und ebenfalls dem Brennstoffeintrag zugeführt werden. Das gereinigte Trocknerabgas wird in der Folge durch die Trocknerabgasleitung 40 geführt, wobei der Trocknerabgastransport durch das Gebläse 4 1 sichergestellt ist.

Der Klinkerkühler 6 weist eine Mehrzahl von Gebläsen 42 und 43 auf, wobei die Trocknerabgasleitung 40 an das Gebläse 43 angeschlossen ist, sodass das Trocknerabgas dem Klinkerkühler 6 zugeführt wird. Das Trocknerabgas durchläuft den Klinkerkühler 6 im Wesentlichen in vertikaler Richtung und verlässt den Klinkerkühler 6 über den Tertiärluftabzug 44 . Um zu verhindern, dass das in den Klinkerkühler 6 eingebrachte Trocknerabgas als Sekundärluft in den Klinkerkühler 2 gelangt, sind vor und nach dem Gebläse 43 Hängewände 45 angeordnet. Das über den Tertiär- luftabzug 44 abgezogene Trocknerabgas wird gemeinsam mit einem Teil der über die Gebläse 42 in den Klinkerkühler 6 eingebrachten Umgebungsluft in den Tertiärluftkanal 46 eingeleitet, wobei der Tertiärluftkanal 46 im Kalzinator 4 mündet. Das auf diese Art und Weise in den Kalzinator 4 eingebrachte Trocknerabgas wird mit Hilfe der Kalzinatorfeuerung weiter erhitzt, wobei die Kalzinatorfeuerung hauptsächlich mit alternativen Brennstoffen betrieben wird. Damit schließt sich der durch die Integration der erfindungsgemäßen Abfallaufbereitung in die Zementklinker- herstellungsanlage ausgebildete zusätzliche Wärmekreislauf. In diesem Wärmekreislauf wird das in den Kalzinator 4 eingebrachte Trocknerabgas im Kalzinator auf Temperaturen von 700 bis 900, insbesondere 850°C erhitzt und dementsprechend weist das an der Entnahmestelle 21 abgezogene Heißgas eine Temperatur von ca. 850°C auf. Nach dem Passieren des Vorwärmers 3 weist das Heißgas an der Entnahmestelle 26 eine Temperatur von 250 bis 350°C, insbesondere 300°C auf. Durch Wahl des Mischungsverhältnisses zwischen dem an der Entnahmestelle ~ 2 abgezogenen HeTßgas und- dem an der Entnahmestelle 26 abgezogenen Heißgas kann die dem Mahltrockner 18 zugeführte Heißgastemperatur zwischen 250°C und 850°C eingestellt werden. In der Praxis ist die Temperatur des dem Mahltrockner 18 zugeführten Heißgases jedoch meist durch die Temperaturfestigkeit des Abzugsgebläses 31 beschränkt, sodass Maximaltemperaturen von 550°C realistisch sind. Das am Ausgang des Separators abgezogene Trocknerabgas weist eine Temperatur von ca. 100°C auf. Dadurch, dass das Trocknerabgas durch den Klinkerkühler 6 geleitet wird, kann die Temperatur des Trocknerabgases auf Werte von 300 bis 400°C, insbesondere 350°C erhöht werden, sodass der zusätzliche Wärmebedarf im Kalzinator, der erforderlich ist, um den durch die Einbringung der Trocknerabgase hervorgerufenen Wärmeverlust auszugleichen, minimiert wird, wobei dieser zusätzliche Wärmebedarf ohne weiteres durch eine Erhöhung der in den Kalzinator 4 eingebrachten Menge an alternativen Brennstoffen gedeckt werden kann.

Sofern gewünscht, kann eine Teilmenge des Trocknerabgases über eine Zweigleitung 47 unter Umgehung des Klinkerkühlers 6 auch unmittelbar dem Tertiärluftkanal 46 aufgegeben werden. Das Regelorgan 48 dient hierbei der Einstellung der über die Zweigleitung 47 abgezweigten Heißgasmenge. Die für den Betrieb des Mahltrockners 18 erforderliche Sperrluft wird von einer über die Leitung 49 von der Heißgasleitung 20 abgezweigten Teilmenge gebildet. Das über die Leitung 49 abgezweigte Heißgas wird einem Wärmetauscher 50 zugeführt, in dem es mit dem Trocknerabgas auf Werte von unter 100°C abgekühlt wird. Das abgekühlte Heißgas wird dem Mahltrockner 18 als Sperrluft über die Sperrluftanschlüsse 51 zugeführt.

Die für die erfindungsgemäße Abfallaufarbeitung erforderlichen Modifikationen der Klinkerherstellungsanlage beschränken sich auf die Heißgasanschlüsse an der EntnahmesteTIe 2 " 1 und än ~ der " Entnahmestelle 26, die Anordnung der Tertiärluftentnahme an der Kühlerdecke und das größere Kalzinatorvolumen. Eventuell ist auch ein größerer Tertiärluftleitungsquerschnitt erforderlich. Die erfindungsgemäße Abfallaufarbeitung ist die wirtschaftlichste Art, große Mengen an Schlämmen mit hohem Gehalt an organischen Komponenten und Wasser einzusetzen. Die einzige reale Alternative wäre es, die Schlämme direkt in den Kalzinator einzubringen, was aber derzeit nicht abschätzbare Probleme hinsichtlich der Eintragsschwankungen mit sich bringen würde.