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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR TREATING SEED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/049733
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and device for treating seed in which the smallest particles are introduced into the seed. The seed is firstly moistened with a suspension containing the particles. The seed is then introduced into a chamber which can be closed, and a low pressure is applied on the chamber. Afterwards, the chamber is ventilated once again.

Inventors:
ARNDT WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/000976
Publication Date:
October 07, 1999
Filing Date:
March 31, 1999
Export Citation:
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Assignee:
ARNDT WOLFGANG (DE)
International Classes:
A01C1/08; A01N63/00; (IPC1-7): A01N63/00
Domestic Patent References:
WO1988009114A11988-12-01
Foreign References:
US2932128A1960-04-12
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER, GAHLERT, OTTEN & STEIL (Attn. Mr. Otten Rothebühlstrasse 121 Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Behandlung von Saatgut, bei dem kleinste Teilchen in das Saatgut eingebracht werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte : Befeuchten des Saatgutes mit einer die Teilchen enthaltenden Suspension, Einführen des Saatgutes in eine verschließbare Kammer und Anlegen eines Unterdruckes an die Kammer, und Belüften der Kammer.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dal3 die Teilchen Mikroorganismen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dal3 vor dem Befeuchten des Saatgutes mit der Suspension eine Konditionierung der Mikroorganismen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dal3 das Saatgut nach dem Belüften der Kammer getrocknet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Suspension eine Lösung aus Wasser und Teilchen verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension Substanzen enthält, welche die Mikroorganismen stabilisieren und/ oder vor äußeren Einflüssen schützen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanzen dem Oxidationsschutz der Mikroorganismen dienen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Unterdruck von ca. 30 mbar gewählt wird.
9. Saatgut dadurch gekennzeichent, daß es mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 behandelt wurde.
10. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zum Befeuchten, insbesondere zum Besprühen, des Saatgutes vorgesehen ist, daß eine verschließbare Kammer zur Erzeugung eines Unterdruckes vorgesehen ist, und dal3 die Vorrichtung zum Befeuchten Teil der Kammer ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dal3 als Vorrichtung zum Befeuchten ein Behälter zum Einlegen des Saatgutes in eine die Teilchen enthaltende Suspension vorgesehen ist.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Saatgut Stand der Technik Die Erfingung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichung zur Behandlung von Saatgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 10 und von Saatgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

Bei einer Behandlung des Saatgutes können kleinste Teilchen auf das Saatgut aufgebracht werden. Durch diese Behandlung kann die gewünschte Beeinflussung des Saatgutes erreicht werden. So kann das Saatgut beispielsweise mit Mikroorganismen versehen werden, welche das Saatgut und die aus diesem aussprießende Pflanze vor bestimmten Krankheitserregern schützen. Hierzu ist es bekannt, die Mikroorganismen mit Träger-oder Schutzsubstanzen zu vermengen und das Saatgut mit dieser Mischung zu umhüllen. Die Mischung aus Mikrooragnismen und Trägersubstanzen bildet in diesem Fall eine feste Umhüllung des einzelnen Saatkorns. Als nachteilig erweist sich, daß ein Überleben der Mikroorganismen über einen längeren Zeitraum nicht möglich ist. Außerdem wird das Auskeimen des Saatguts durch die Umhüllung behindert. Darüberhinaus ist diese Art der Behandlung nicht für alle Saatgutarten geeignet.

Demgegenüber haben das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Vorteilen des Anspruchs 10 den Vorteil, dal3 die kleinsten Teilchen in das Saatgut eindringen und somit keine starre Umhüllung des Saatgutes bilden. Beim Befeuchten des Saatgutes mit einer Suspension lagern sich Mikroorganismen außen am Saatgut an. Durch das anschließende Erzeugen eines Unterdrucks werden kleine Poren und Lufträume im Saatgut evakuiert. Beim anschließenden Belüften der Kammer werden die Mikroorganismen, die sich außen am Saatgut befinden, in diese Poren und Lufträume hineingezogen. Nach Abschluß des Verfahrens sind die Mikroorganismen in das Saatgut aufgenommen. In den Poren des Saatgutes können die Mikroorganismen wesentlich länger überleben als in einer das Saatgut von außen umschließenden Umhüllung. Darüberhinaus sind bei einer derartigen Behandlung des Saatgutes geringere Mengen an Mikroorganismen notwendig. Die Suspension kann auf wäßriger Basis beruhen. Eine zusätzliche Masse, wie sie bei dem bekannten Verfahren zur Bildung der Umhüllung des Saatgutes notwenig ist, entfällt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren. Vorteilhafterweise wird das Saatgut durch die in die Poren eingeschlossenen Mikroorganismen nicht beim Auskeimen behindert. Des weiteren hat das Behandlungsverfahren den Vorteil, daß es bei allen Saatgutarten angewendet werden kann.

Das Befeuchten des Saatgutes kann entweder vor oder nach dem Einbringen des Saatgutes in die verschließbare Kammer erfolgen.

In jedem Fall wird der Unterdruck erst erzeugt, nachdem das Saatgut befeuchtet worden ist.

Das Befeuchten kann beispielsweise durch Besprühen des Saatgutes mit der Suspension oder durch Einlegen des Saatgutes in die Suspension erfolgen. Wird das Saatgut in die Suspension eingelegt, so kann während des Anlegens eines Unterdrucks in der Suspension verbleiben. Erst nach dem Belüften der Kammer wird das Saatgut aus der Suspension entnommen und gegebenenfalls getrocknet. Es ist jedoch auch möglich, das Saatgut vor dem Erzeugen eines Unterdrucks aus der Suspension zu nehmen.

Die Temperatur, bei der die Behandlung durchgeführt wird, ist nicht zu hoch zu wählen, da durch eine zu hohe Temperatur der Keimprozeß des Saatgutes ausgelöst werden kann.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Teilchen Mikroorganismen. Diese schützen die aus dem Saatgut auskeimenden Pflanzen vor Krankteitserregern oder Schädlingen. Werden die Mikroorganismen bereits in das Saatgut eingebracht, so müssen sie nicht nach der Aussaat in einem gesonderten Arbeitsschritt in den Boden eingebracht werden.

Die in das Saatgut eingeschlossenen Mikroorganismen sind ohne Aktivitätsverlust über einen langen Zeitraum lagerfähig. Nach der Aussaat finden die Mikroorganismen im Boden eine für sie günstige Umgebung, so daß sie wieder aktiv werden und sich vermehren. Die im Boden im Bereich der Pflanze befindlichen Mikroorganismen schützen die junge Pflanze vor Krankheitserregern und Schädlingsbefall. Auf diese Weise ist die Pflanze besser geschützt als beim Einsatz chemischer Mittel.

Darüberhinaus ist die Anwedung dieser Methode umweltschonender als die Behandlung mit chemischen Substanzen. Außerdem ist die Wirkung länger anhaltend, da die Mikroorganismen die Wurzeln besiedeln und dadurch länger verfügbar sind. Durch die Verwendung unterschiedlicher Mikroorganismen wird ein breites Wirkungsspektrum erreicht.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vor dem Einlegen des Saatgutes in die Suspension eine Konditionierung der Mikroorganismen. Dabei werden die Mikroorganismen so kultiviert, daß sie bereits vor der Behandlung des Saatgutes Schutzsubstanzen für dieses produzieren. Dies wirkt sich positiv auf die Überlebenschancen der Mikroorganismen aus.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Saatgut nach dem Belüften der Kammer getrocknet. Das getrocknete Saatgut kann wie das unbehandelte Saatgut über lange Zeit gelagert werden.

Die Mikroorganismen sterben bei diesem Lagervorgang nicht ab.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Suspension eine Lösung aus Wasser und Teilchen verwendet. Diese hat gegenüber anderen Suspensionen den Vorteil, dal3 sie besonders umweltschonend ist.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält die Suspension Substanzen, welche die Mikroorganismen stabilisieren und/oder vor äußeren Einflüssen schützen. Hierzu gehören beispielsweise Methylcellulose, Xanthan, Gummi-Arabicum, Polisaccharide und generell Polymere.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen die Substanzen dem Oxidationsschutz der Mikroorganismen. Hierzu zählen beispielsweise Ascorbinsäure, Zitronensäure oder Karotinoide.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Unterdruck von ca. 30 mbar gewählt. Dieser Druck läßt sich durch eine geeignete Vakuumkammer auf einfache Weise erreichen. Er ist dennoch ausreichend, um die Mikroorganismen in das Saatgut aufzusaugen.

Das mit einem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Saatgut sowie die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden jeweils für sich geltend gemacht. Als Vorrichtung zum Befeuchten kann eine Vorrichtung zum Besprühen vorgesehen sein. Diese weist geeignete Düsen auf. Die Vorrichtung zum Besprühen kann in die Kammer zur Erzeugung eines Unterdurcks integriert sein, so daß die Verfahrensschritte des Besprühens und des Anlegens eines Unterdrucks in einer Vorrichtung ablaufen können. Die Vorrichtung zum Besprühen kann auch außen an der Kammer vorgesehen sein. Das Befeuchten erfolgt in diesem Fall vor dem Einbringen des Saatgutes in die Kammer. Zum Einleiten des Saatgutes in die Vorrichtung zum Befeuchten und in die Kammer können Trichter und Schleusen vorgesehen sein.

Zur Befeuchtung des Saatgutes kann auch ein Behälter zum Einlegen des Saatgutes in die die Teilchen enthaltende Suspension vorgesehen sein. Dieser Behälter kann Teil der verschließbaren Kammer zur Erzeugng des Unterdrucks sein. Es kann auch ein Abfluß für die überschüssige Suspension vorgesehen sein.

Alle in der Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.