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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A VISUAL DISPLAY APPARATUS, AND VISUAL DISPLAY APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/182465
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for operating a visual display apparatus (1) is specified. The visual display apparatus (1) has a first optoelectronic semiconductor component (10), which is configured to emit electromagnetic radiation of a first wavelength and has a first intrinsic switch-on delay (100). Further, the visual display apparatus (1) has a second optoelectronic semiconductor component (20), which is configured to emit electromagnetic radiation of a second wavelength and has a second intrinsic switch-on delay (200). The second wavelength is different from the first wavelength. The first semiconductor component (10) is operated with a first operating current in accordance with a first actuation signal (110). The second semiconductor component (20) is operated with a second operating current in accordance with a second actuation signal (210). The first and/or the second actuation signal (110, 210) has/have a delay clock signal (40) that is chosen such that the emissions of the electromagnetic radiation of the first and second semiconductor components (10, 20) have a switch-on delay relative to one another that is shorter than a difference between the first and second intrinsic switch-on delays (100, 200). Further, a visual display apparatus (1) is specified.

Inventors:
RICHTER DANIEL (DE)
WEBER-RABSILBER SVEN (DE)
SEVERIN MARCEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/054899
Publication Date:
September 17, 2020
Filing Date:
February 25, 2020
Export Citation:
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Assignee:
OSRAM OPTO SEMICONDUCTORS GMBH (DE)
International Classes:
G09G3/32; H01L25/075
Foreign References:
US20140139139A12014-05-22
US20120188291A12012-07-26
US20080191642A12008-08-14
EP0878969A21998-11-18
DE202010008460U12011-02-17
US20190088200A12019-03-21
US20200006401A12020-01-02
DE102019106527A2019-03-14
Other References:
A. CHAZIACHMETOVAS: "Driver Topology Influence on LED Luminescence Response Dynamics", ELEKTRONIKA IR ELEKTROTECHNIKA - ELECTRONICS AND ELECTRICAL ENGINEERING, vol. 20, no. 5, 19 May 2014 (2014-05-19), KAUNAS, LT, pages 104 - 107, XP055686093, ISSN: 1392-1215, DOI: 10.5755/j01.eee.20.5.7061
Attorney, Agent or Firm:
EPPING HERMANN FISCHER PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung ( 1 ) , wobei

- die optische Anzeigevorrichtung (1) ein erstes

optoelektronisches Halbleiterbauelement (10) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer ersten Wellenlänge eingerichtet ist und eine erste intrinsische Einschaltverzögerung (100) aufweist,

- die optische Anzeigevorrichtung (1) ein zweites

optoelektronisches Halbleiterbauelement (20) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer zweiten Wellenlänge eingerichtet ist und eine zweite intrinsische Einschaltverzögerung (200) aufweist, wobei

- die zweite Wellenlänge von der ersten Wellenlänge

verschieden ist,

- das erste Halbleiterbauelement (10) mit einem ersten

Betriebsstrom gemäß einem ersten Ansteuersignal (110) betrieben wird,

- das zweite Halbleiterbauelement (20) mit einem zweiten Betriebsstrom gemäß einem zweiten Ansteuersignal (210) betrieben wird,

- das erste und/oder das zweite Ansteuersignal (110, 210) ein Verzögerungstaktsignal (40) aufweisen, das so gewählt wird, dass die Emissionen der elektromagnetischen Strahlung des ersten und des zweiten Halbleiterbauelements (10, 20) gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als eine Differenz der ersten und der zweiten intrinsischen Einschaltverzögerung (100, 200).

2. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei - das erste und zweite Ansteuersignal (110, 210) eine

Frequenz im Bereich von 10 MHz bis 30 MHz aufweist.

3. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- das Verzögerungstaktsignal (40) eine Frequenz im Bereich von 10 MHz bis 30 MHz aufweist.

4. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- das Verzögerungstaktsignal (40) eine vorgegebene Anzahl von Taktzyklen (50), vorzugsweise höchstens 16 Taktzyklen (50) aufweist .

5. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die optische Anzeigevorrichtung (1) ein drittes

optoelektronisches Halbleiterbauelement (30) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer dritten Wellenlänge eingerichtet ist, eine dritte intrinsische

Einschaltverzögerung (300) aufweist und das mit einem dritten Betriebsstrom gemäß einem dritten ein Verzögerungsaktsignal (40) aufweisendem Ansteuersignal (310) betrieben wird, wobei

- die dritte Wellenlänge von der ersten und der zweiten

Wellenlänge verschieden ist, und

- das Verzögerungstaktsignal (40) so gewählt wird, dass die Emissionen der elektromagnetischen Strahlung des ersten und des dritten Halbleiterbauelements (10, 30) gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als eine Differenz der ersten und der dritten intrinsischen

Einschaltverzögerung (100, 300), und/oder die Emissionen der elektromagnetischen Strahlung des zweiten und des dritten Halbleiterbauelements (20, 30) gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als die

Differenz der zweiten und der dritten intrinsischen

Einschaltverzögerung (200, 300) .

6. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, wobei

- die erste Wellenlänge im roten Spektralbereich, die zweite Wellenlänge im grünen Spektralbereich und die dritte

Wellenlänge im blauen Spektralbereich liegen.

7. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß Anspruch 5 oder 6, wobei

- Leuchtdichten des ersten und des zweiten

Halbleiterbauelements (10, 20) in einem Verhältnis von einschließlich 1/10 bis einschließlich 1/2, und/oder

- Leuchtdichten des zweiten und des dritten

Halbleiterbauelements (20, 30) in einem Verhältnis von einschließlich 4/1 bis einschließlich 15/1 stehen.

8. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei

- der erste, zweite und dritte Betriebsstrom in einem Bereich von 0,5 mA bis 2 mA, bevorzugt von 0,8 mA bis 1,2 mA und besonders bevorzugt von 0,9 mA bis 1,1 mA liegt.

9. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei

- die Halbleiterbauelemente parasitäre Kapazitäten aufweisen, und das Verhältnis von parasitärer Kapazität zu Betriebsstrom bei dem ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelement (10, 20, 30) bis auf eine Abweichung von maximal +-50%, bevorzugt von maximal +-15%, besonders bevorzugt von maximal +-5% gleich ist.

10. Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- der erste, zweite und dritte Betriebsstrom innerhalb einer Abweichung von +-50%, bevorzugt innerhalb einer Abweichung von +-20% und besonders bevorzugt innerhalb einer Abweichung von +-10% gleich sind.

11. Optische Anzeigevorrichtung (1), die

- ein erstes optoelektronisches Halbleiterbauelement (10) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer ersten Wellenlänge eingerichtet ist und eine erste intrinsische Einschaltverzögerung (100) aufweist,

- ein zweites optoelektronisches Halbleiterbauelement (20) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer zweiten Wellenlänge eingerichtet ist und eine zweite intrinsische Einschaltverzögerung (200) aufweist,

wobei

- die erste und die zweite Wellenlänge voneinander

verschieden sind,

- das erste und/oder das zweite Halbleiterbauelement (10, 20) mittels eines Verzögerungstaktsignals (40) ansteuerbar sind,

- eine Differenz zwischen der ersten und der zweiten

intrinsischen Einschaltverzögerung ( 100, 200) mittels des Verzögerungstaktsignals (40) verringerbar ist.

12. Optische Anzeigevorrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, die

- ein drittes optoelektronisches Halbleiterbauelement (30) aufweist, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer dritten Wellenlänge eingerichtet ist, wobei die dritte Wellenlänge von der ersten und der zweiten Wellenlänge verschieden ist.

13. Optische Anzeigevorrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, bei der

- die erste Wellenlänge im roten Spektralbereich, die zweite Wellenlänge im grünen Spektralbereich und die dritte

Wellenlänge im blauen Spektralbereich liegen.

14. Optische Anzeigevorrichtung (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, bei der

- das erste optoelektronische Halbleiterbauelement (10) auf einem Phosphid-Verbindungshalbleitermaterial , und das zweite und dritte optoelektronische Halbleiterbauelement (20, 30) auf einem Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial basiert.

15. Optische Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der

vorhergehenden Ansprüche 13 oder 14, bei der

- das erste und das zweite Halbleiterbauelement (10, 20) laterale Flächen aufweisen, deren Flächeninhalte im

Verhältnis von einschließlich 3/1,5 bis einschließlich 4/1 stehen, und/oder

- das zweite und das dritte Halbleiterbauelement (20, 30) laterale Flächen aufweisen, deren Flächeninhalte im

Verhältnis von einschließlich 1/1,5 bis einschließlich 1,5/1 stehen .

16. Optische Anzeigevorrichtung (1) gemäß einem der

vorhergehenden Ansprüche, bei dem

- eine Mehrzahl von ersten, zweiten und dritten

optoelektronischen Halbleiterbauelementen (10, 20, 30) in einer gemeinsamen Ebene nebeneinander angeordnet sind und eine gemeinsame Abstrahlrichtung aufweisen.

Description:
Beschreibung

VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER OPTISCHEN ANZEIGEVORRICHTUNG UND

OPTISCHE ANZEIGEVORRICHTUNG

Es werden ein Verfahren zum Betrieb einer optischen

Anzeigevorrichtung und eine optische Anzeigevorrichtung angegeben .

Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung anzugeben, das eine verbesserte Darstellung von Bildinhalten ermöglicht.

Eine weitere zu lösende Aufgabe besteht darin, eine optische Anzeigevorrichtung anzugeben, mit der eine verbesserte

Darstellung von Bildinhalten ermöglicht wird.

Bei der optischen Anzeigevorrichtung handelt es sich

insbesondere um ein strahlungsemittierendes Bauteil, das im Betrieb elektromagnetische Strahlung, zum Beispiel Licht, emittiert .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein erstes optoelektronisches

Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von

elektromagnetischer Strahlung einer ersten Wellenlänge eingerichtet ist und eine erste intrinsische

Einschaltverzögerung aufweist. Das optoelektronische

Halbleiterbauelement kann eine Leuchtdiode sein und zur

Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung einen aktiven Bereich aufweisen. Der aktive Bereiche umfasst bevorzugt einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur, eine EinfachquantentopfStruktur (SQW, single quantum well) oder eine MehrfachquantentopfStruktur (MQW, multi quantum well) zur Strahlungserzeugung.

Das optoelektronische Halbleiterbauelement ist zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung einer ersten Wellenlänge eingerichtet. Hier und im Folgenden ist unter der Wellenlänge insbesondere jeweils eine Peak- oder Dominantwellenlänge des emittierten Spektrums zu verstehen. Insbesondere ist also ein zur Emission einer Wellenlänge eingerichtetes

optoelektronisches Halbleiterbauelement nicht zwingendermaßen ein monochromatisch emittierendes Halbleiterbauelement.

Vielmehr kann ein breites Emissionsspektrum mit einer

bestimmten Peak- oder Dominantwellenlänge gemeint sein.

Ferner weist das erste optoelektronische Halbleiterbauelement eine intrinsische Einschaltverzögerung auf. Die intrinsische Einschaltverzögerung bezeichnet die Zeitspanne, die zwischen dem EinschaltZeitpunkt des optoelektronischen

Halbleiterbauelements und dem Beginn der Emission einer elektromagnetischen Strahlung durch das Halbleiterbauelement liegt. Die intrinsische Einschaltverzögerung eines

optoelektronischen Halbleiterbauelements setzt sich zusammen aus einer Totzeit und einer Anstiegszeit. Während der Totzeit erfolgt lediglich eine Aufladung der parasitären Kapazität des Halbleiterbauelements, während in der Anstiegszeit bereits eine erste Injektion von Ladungsträgern in die

Quantentöpfe der aktiven Schicht erfolgt und somit eine beginnende Emission von elektromagnetischer Strahlung. Die Anstiegszeit markiert die Zeitspanne vom Beginn einer

elektromagnetischen Strahlungsemission bis zum Erreichen von 10% des maximalen Intensitätswertes der Strahlungsemission. Die intrinsische Einschaltverzögerung ist somit unter anderem von der Größe der parasitären Kapazität und dem verwendeten Materialsystem des optoelektronischen Halbleiterbauelements abhängig. Die parasitäre Kapazität verändert sich mit der lateralen Dimensionierung des Halbleiterbauelements. Eine laterale Dimensionierung kann beispielsweise eine

Seitenlänge, insbesondere aber ein Flächeninhalt der aktiven Schicht des Halbleiterbauelements sein. Mit zunehmender

Fläche steigt auch die parasitäre Kapazität eines

Halbleiterbauelements an, und somit nimmt auch seine

intrinsische Einschaltverzögerung zu.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein zweites optoelektronisches

Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von

elektromagnetischer Strahlung einer zweiten Wellenlänge eingerichtet ist und eine zweite intrinsische

Einschaltverzögerung aufweist. Die zweite intrinsische

Einschaltverzögerung kann sich von der ersten intrinsischen EinschaltVerzögerung unterscheiden .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung ist die zweite Wellenlänge von der ersten Wellenlänge verschieden. Mit anderen Worten, die Emissionsspektren des ersten und zweiten optoelektronischen Halbleiterbauelement können sich

voneinander unterscheiden.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung werden das erste Halbleiterbauelement und das zweite Halbleiterbauelement jeweils mit einem ersten oder einem zweiten Betriebsstrom gemäß einem jeweils ersten oder zweiten Ansteuersignal betrieben. Der erste und zweite Betriebsstrom werden in Form eines ersten und zweiten Ansteuersignals separat an das erste und zweite optoelektronische Halbleiterbauelement angelegt. Das erste Halbleiterbauelement ist getrennt von dem zweiten Halbleiterbauelement ansteuerbar. Das erste und zweite

Ansteuersignal weist insbesondere einen zeitlich periodischen Verlauf mit diskreten Werten in Form eines digitalen Signales auf. So kann beispielsweise eine Modulation der Helligkeit des ersten und zweiten Halbleiterbauelements mittels

Pulsweitenmodulation (PWM) erfolgen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weisen das erste und/oder das zweite Ansteuersignal jeweils ein

Verzögerungstaktsignal auf. Das Verzögerungstaktsignal wird so gewählt, dass die Emissionen der elektromagnetischen

Strahlung des ersten und des zweiten Halbleiterbauelements gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als eine Differenz der ersten und der zweiten intrinsischen Einschaltverzögerung. Das

Verzögerungstaktsignal kann eine diskrete Anzahl von

Taktzyklen aufweisen. Unterschiedlich lange

Verzögerungstaktsignale für unterschiedliche

Halbleiterbauelemente können eine Differenz in der

intrinsischen Einschaltverzögerung dieser

Halbleiterbauelemente verringern oder ausgleichen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung,

- weist die optische Anzeigevorrichtung ein erstes

optoelektronisches Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer ersten Wellenlänge eingerichtet ist und eine erste intrinsische

Einschaltverzögerung aufweist, und

- die optische Anzeigevorrichtung weist ein zweites

optoelektronisches Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer zweiten Wellenlänge eingerichtet ist und eine zweite intrinsische

Einschaltverzögerung aufweist, wobei

- die zweite Wellenlänge von der ersten Wellenlänge

verschieden ist,

- das erste Halbleiterbauelement mit einem ersten

Betriebsstrom gemäß einem ersten Ansteuersignal betrieben wird,

- das zweite Halbleiterbauelement mit einem zweiten

Betriebsstrom gemäß einem zweiten Ansteuersignal betrieben wird, und wobei

- das erste und/oder das zweite Ansteuersignal ein

Verzögerungstaktsignal aufweisen, das so gewählt wird, dass die Emissionen der elektromagnetischen Strahlung des ersten und des zweiten Halbleiterbauelements gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als eine Differenz der ersten und der zweiten intrinsischen

EinschaltVerzögerung .

Einem hier beschriebenen Verfahren zum Betrieb einer

optischen Anzeigevorrichtung liegen unter anderem die

folgenden Überlegungen zugrunde: Eine Anzeigevorrichtung zur Anzeige von mehrfarbigen Bildinhalten kann mit einer Mehrzahl unterschiedlicher Halbleiterbauelemente, die zur Emission von elektromagnetischer Strahlung mit unterschiedlichen

Wellenlängen eingerichtet sind, ausgeführt sein. Damit einhergehend werden unterschiedliche Materialsysteme und auch unterschiedliche Materialien zur Herstellung der

verschiedenen optoelektronischen Halbleiterbauelemente verwendet werden. Aus den unterschiedlichen Materialsystemen können sich, beispielsweise bedingt durch unterschiedliche Durchlassspannungen der Dioden, unterschiedliche intrinsische Einschaltverzögerungen der unterschiedlichen

Halbleiterbauelemente ergeben. Bei der Darstellung von farbigen Bildinhalten kann eine Mischstrahlung dazu verwendet werden beispielsweise aus einer Überlagerung von drei

Grundfarben eine Mischstrahlung zu erzeugen. Eine zu große Differenz in den intrinsischen Einschaltverzögerungen kann es erschweren eine solche Mischstrahlung zu erzeugen. Eine zu große Differenz in der Einschaltverzögerung der blauen und grünen Anteile gegenüber einem roten Anteil könnte bei einem Betrachter einen verschobenen Farbeindruck wie beispielsweise einen Rotstich hervorrufen. Bei besonders dunklen

Bildinhalten und/oder einer hohen Bildwiederholfrequenz kann sich diese Problematik zudem verschärfen, falls die

Einschaltverzögerung der blau und grün emittierenden

Halbleiterbauelemente so groß wäre, dass dort keine

ausreichende Emission der blau und grün emittierenden

Halbleiterbauelemente mehr stattfinden würde.

Das hier beschriebene Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung macht unter anderem von der Idee Gebrauch, eine Einschaltverzögerung von unterschiedlichen

optoelektronischen Halbleiterbauelementen mittels einer geeigneten Anpassung der lateralen Ausdehnung der

optoelektronischen Halbleiterbauelemente und eines

Verzögerungstaktsignals zu vermindern oder auszugleichen. Die Anpassung der lateralen Ausdehnung kann bereits eine

Angleichung der parasitären Kapazitäten und somit der

intrinsischen Einschaltverzögerungen der unterschiedlichen optoelektronischen Halbleiterbauelemente bewirken. Eine eventuell verbleibende Differenz der intrinsischen Einschaltverzögerungen, beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen, kann anschließend mit unterschiedlich langen Verzögerungstaktsignalen weiter vermindert oder kompensiert werden.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist das erste und zweite Ansteuersignal eine Frequenz im Bereich von 10 MHz bis 30 MHz auf. In typischen Anzeigesystemen kommen

üblicherweise Bildwiederholfrequenzen von 60 Hz zum Einsatz. Daraus ergibt sich eine zur Verfügung stehende

Darstellungszeit von 1/60 s. Um innerhalb der

Darstellungszeit eine gewünschte Helligkeit mit einer

ausreichend hohen Dynamik mittels PWM einstellen zu können ist eine um mindestens eine Größenordnung höhere Frequenz des Ansteuersignals vorteilhaft. Eine Obergrenze für die Frequenz des Ansteuersignals ergibt sich unter anderem durch die verwendeten Treiberschaltungen zum Breitstellen der

Ansteuersignale und die Reaktionszeiten der verwendeten

Halbleiterbauelemente .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist das

Verzögerungstaktsignal eine Frequenz im Bereich von 10 MHz bis 30 MHz auf. Das Verzögerungstaktsignal weist insbesondere die gleiche Frequenz auf wie das erste und zweite

Ansteuersignal. Dadurch kann sich eine vereinfachte

Realisierung der Treiberschaltung ergeben, die zur Erzeugung der Ansteuersignale dient.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist das

Verzögerungstaktsignal eine vorgegebene Anzahl von Taktzyklen auf. Somit besitzen die Verzögerungstaktsignale eine, von der Anzahl der Taktzyklen abhängige, diskrete Länge. Vorzugsweise weist das Verzögerungstaktsignal höchstens 16 Taktzyklen auf. Durch diese Diskretisierung ist eine Kompensation von

intrinsischen Einschaltverzögerungen möglich, deren Länge größer oder gleich der Länge eines Taktzyklus des

Verzögerungstaktsignals ist. Die Verwendung von möglichst wenigen Taktzyklen kann die zur Verfügung stehende Zeit zur Darstellung des Bildinhaltes erhöhen, wodurch sich nachteilig die Dynamik der darstellbaren Helligkeit verbessern lässt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein drittes optoelektronisches

Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von

elektromagnetischer Strahlung einer dritten Wellenlänge eingerichtet ist, eine dritte intrinsische

Einschaltverzögerung aufweist und das mit einem dritten

Betriebsstrom gemäß einem dritten, ein Verzögerungsaktsignal aufweisendem, Ansteuersignal betrieben wird. Die dritte

Wellenlänge ist von der ersten und der zweiten Wellenlänge verschieden. Das Verzögerungstaktsignal wird so gewählt, dass die Emissionen der elektromagnetischen Strahlung des ersten und des dritten Halbleiterbauelements gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als eine Differenz der ersten und der dritten intrinsischen

Einschaltverzögerung und/oder die Emissionen der

elektromagnetischen Strahlung des zweiten und des dritten Halbleiterbauelements gegeneinander eine Einschaltverzögerung aufweisen, die kleiner ist als die Differenz der zweiten und der dritten intrinsischen Einschaltverzögerung. Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung liegen die erste Wellenlänge im roten Spektralbereich, die zweite Wellenlänge im grünen Spektralbereich und die dritte Wellenlänge im blauen Spektralbereich. Beispielsweise kann so eine

Anzeigevorrichtung zur Anzeige von farbigen Bildinhalten gebildet werden. Das Gamut des so aufgespannten Farbraums wird durch die Eckpunkte der ersten, zweiten und dritten Wellenlänge auf einer Farbtafel aufgespannt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung stehen die

Leuchtdichten des ersten und des zweiten

Halbleiterbauelements in einem Verhältnis von einschließlich 1/10 bis einschließlich 1/2 und/oder es stehen die

Leuchtdichten des zweiten und des dritten

Halbleiterbauelements in einem Verhältnis von einschließlich 4/1 bis einschließlich 15/1. Ein Leuchtdichtenverhältnis des ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelements von

3,1/10,7/1 ermöglicht das Abbilden des Weißpunktes in dem DCI-P3 Farbraum mit einer Abweichung von delta

u'v' < +/- 0,007. Der DCI-P3 Farbraum ist insbesondere für eine digitale Filmprojektion relevant.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung liegen der erste, der zweite und der dritte Betriebsstrom in einem Bereich von 0,5 mA bis 2 mA, bevorzugt von 0,8 mA bis 1,2 mA und

besonders bevorzugt von 0,9 mA bis 1,1 mA. Beim Betrieb von optoelektronischen Halbleiterbauelementen liegt eine

praktische Untergrenze des Betriebsstroms typischerweise bei etwa 1 mA. Diese Untergrenze ergibt sich unter anderem aus der mit der Stromstärke abnehmenden Genauigkeit, mit der ein konstanter Strom von einer bereitgestellten Treiberschaltung zur Verfügung gestellt werden kann. Weiterhin können bei sehr niedrigen Betriebsströmen unerwünschte Niederstromeffekte innerhalb des optoelektronischen Halbleiterbauelements auftreten. Ein optimaler Betriebsstrom liegt für das erste das zweite und das dritte optoelektronische

Halbleiterbauelement bei einem Wert von 1 mA. Ein möglichst niedriger Wert des Betriebsstromes ermöglicht vorteilhaft einen besonders effizienten Betrieb der Anzeigevorrichtung.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung ist das Verhältnis von parasitärer Kapazität zu Betriebsstrom bei dem ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelement bis auf eine

Abweichung von maximal +-50%, bevorzugt von maximal +-15%, besonders bevorzugt von maximal +-5% gleich. Die parasitäre Kapazität der ersten, zweiten und dritten

Halbleiterbauelemente wird unter anderem von ihren lateralen Flächeninhalten und den eingesetzten Materialsystemen

beeinflusst. Die intrinsische Einschaltverzögerung eines Halbleiterbauelements ist proportional zu dem Verhältnis der parasitären Kapazität zum Betriebsstrom des

Halbleiterbauelements. Um möglichst gleiche intrinsische EinschaltVerzögerungen unterschiedlicher

Halbleiterbauelemente zu erreichen, ist es vorteilhaft das Verhältnis der parasitären Kapazitäten zu den Betriebsströmen möglichst gleich auszuführen.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung sind der erste, zweite und dritte Betriebsstrom innerhalb einer Abweichung von +-50 %, bevorzugt innerhalb einer Abweichung von +-20 % und besonders bevorzugt innerhalb einer Abweichung von +-10 % gleich. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer optischen Anzeigevorrichtung verwendet gleiche Betriebsströme für sämtliche optoelektronische Halbleiterbauelemente.

Dadurch lässt sich eine vorteilhaft hohe Energieeffizienz erreichen .

Es wird weiter eine optische Anzeigevorrichtung angegeben.

Die optische Anzeigevorrichtung kann insbesondere mittels einem hier beschriebenen Verfahren zum Betrieb betrieben werden. Das heißt, sämtliche in Zusammenhang mit dem

Verfahren zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung offenbarten Merkmale sind auch für die optische

Anzeigevorrichtung offenbart und umgekehrt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein erstes optoelektronisches Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer ersten

Wellenlänge eingerichtet ist und eine erste intrinsische Einschaltverzögerung aufweist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein zweites optoelektronisches Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer zweiten Wellenlänge eingerichtet ist und eine zweite intrinsische Einschaltverzögerung aufweist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung sind die erste und die zweite Wellenlänge voneinander verschieden. Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung sind das erste und/oder das zweite

optoelektronische Halbleiterbauelement mittels eines

Verzögerungstaktsignals ansteuerbar .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung ist eine Differenz zwischen der ersten und der zweiten intrinsischen Einschaltverzögerung mittels des Verzögerungstaktsignals verringerbar .

Eine laterale Dimensionierung der optoelektronischen

Halbleiterbauelemente kann so gewählt sein, dass sich die Differenz zwischen der intrinsischen Einschaltverzögerungen des ersten und zweiten Halbleiterbauelements verringert. Die laterale Dimensionierung der optoelektronischen

Halbleiterbauelemente kann insbesondere eine Seitenlänge oder den Flächeninhalt der aktiven Fläche beinhalten. Insbesondere kann mittels geeigneter lateraler Dimensionen die Differenz der intrinsischen Einschaltverzögerungen so weit verringert sein, dass eine noch verbleibende Differenz mit einer

vorgegebenen Anzahl von Verzögerungstaktsignalen

kompensierbar ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung weist die optische Anzeigevorrichtung ein drittes optoelektronisches Halbleiterbauelement auf, das zur Emission von elektromagnetischer Strahlung einer dritten Wellenlänge eingerichtet ist, wobei die dritte Wellenlänge von der ersten und der zweiten Wellenlänge verschieden ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung liegt die erste Wellenlänge im roten

Spektralbereich, die zweite Wellenlänge im grünen Spektralbereich und die dritte Wellenlänge im blauen

Spektralbereich .

Gemäß zumindest einer Aus führungs form der optischen

Anzeigevorrichtung basiert das erste optoelektronische

Halbleiterbauelement auf einem Phosphid- Verbindungshalbleitermaterial und das zweite und dritte optoelektronische Halbleiterbauelement auf einem Nitrid- Verbindungshalbleitermaterial. Bevorzugt sind das erste optoelektronische Halbleiterbauelement mit InGaAlP und das zweite und dritte optoelektronische Halbleiterbauelement mit InGaN gebildet.

„Auf Phosphid-Verbindungshalbleitermaterial basierend" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das

Halbleiterbauelement oder zumindest ein Teil davon, besonders bevorzugt zumindest die aktive Zone, ein Phosphid- Verbindungshalbleitermaterial , vorzugsweise Al n Ga m Ini- n-m P oder As n Ga m Ini- n-m P aufweist oder aus diesem besteht, wobei

0 < n < 1, 0 < m < 1 und n+m < 1 ist. Dabei muss dieses

Material nicht zwingend eine mathematisch exakte

Zusammensetzung nach obiger Formel aufweisen. Vielmehr kann es ein oder mehrere Dotierstoffe sowie zusätzliche

Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters (Al bzw. As, Ga, In, P) , auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen weiterer Stoffe ersetzt sein können .

„Auf Nitrid-Verbindungs-Halbleitermaterial basierend" bedeutet im vorliegenden Zusammenhang, dass das

Halbleiterbauelement oder zumindest ein Teil davon, besonders bevorzugt zumindest die aktive Zone, ein Nitrid-Verbindungs- Halbleitermaterial, vorzugsweise Al n Ga m Ini- n-m N aufweist oder aus diesem besteht, wobei 0 < n < 1, 0 < m < 1 und n+m < 1 ist. Dabei muss dieses Material nicht zwingend eine

mathematisch exakte Zusammensetzung nach obiger Formel aufweisen. Vielmehr kann es beispielsweise ein oder mehrere Dotierstoffe sowie zusätzliche Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters (Al, Ga, In,

N) , auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen weiterer Stoffe ersetzt und/oder ergänzt sein können.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung weisen das erste und das zweite

Halbleiterbauelement laterale Flächen auf, deren

Flächeninhalte im Verhältnis von einschließlich 3/1,5 bis einschließlich 4/1 stehen und/oder das zweite und das dritte Halbleiterbauelement weisen laterale Flächen auf, deren

Flächeninhalte im Verhältnis von einschließlich 1/1,5 bis einschließlich 1,5/1 stehen. Durch die Einstellung des

Flächeninhaltes kann zudem eine Einstellung der parasitären Kapazitäten erreicht werden. Ist das Verhältnis der

parasitären Kapazitäten gemäß der hier genannten

Flächeninhalte eingestellt, so ergeben sich annähernd gleiche intrinsische Einschaltverzögerungen des ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelements. Eine vorteilhaft geringe

Differenz der intrinsischen Einschaltverzögerungen des ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelements ergibt sich bei einem Flächenverhältnis des ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelements von 4/1, 2/1.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der optischen

Anzeigevorrichtung ist eine Mehrzahl von ersten, zweiten und dritten optoelektronischen Halbleiterbauelementen in einer gemeinsamen Ebene nebeneinander angeordnet und weist eine gemeinsame Abstrahlrichtung auf. Beispielsweise kann somit Anzeigevorrichtung in Form eines Displays oder einer

großflächigen Videowand realisiert werden.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen und

Weiterbildungen der optischen Anzeigevorrichtung und des Verfahrens zum Betrieb einer optischen Anzeigevorrichtung ergeben sich aus den folgenden, im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten, Ausführungsbeispielen.

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer hier

beschriebenen optischen Anzeigevorrichtung in einer Draufsicht,

Figur 2 ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des

Lichtstroms einer optischen Anzeigevorrichtung mit einem ersten, zweiten und dritten

optoelektronischen Halbleiterbauelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Figur 3 ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des

Lichtstroms einer optischen Anzeigevorrichtung mit einem ersten, zweiten und dritten

optoelektronischen Halbleiterbauelement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,

Figur 4 ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des

Lichtstroms einer optischen Anzeigevorrichtung mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen Halbleiterbauelement gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,

Figur 5 ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des

Lichtstroms einer optischen Anzeigevorrichtung mit einem ersten, zweiten und dritten

optoelektronischen Halbleiterbauelement gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und

Figur 6 einen zeitlichen Verlauf eines ersten, zweiten und dritten Ansteuersignals zur Ansteuerung einer optischen Anzeigevorrichtung mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelement .

Gleiche, gleichartige oder gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren und die Größenverhältnisse der in den Figuren dargestellten Elemente untereinander sind nicht als

maßstäblich zu betrachten. Vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder für eine bessere

Verständlichkeit übertrieben groß dargestellt sein.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer hier beschriebenen optischen Anzeigevorrichtung 1 in einer

Draufsicht. Die optische Anzeigevorrichtung 1 umfasst ein erstes optoelektronisches Halbleiterbauelement 10, ein zweites optoelektronisches Halbleiterbauelement 20 und ein drittes optoelektronisches Halbleiterbauelement 30. Die Ansteuerung der optoelektronischen Halbleiterbauelemente erfolgt mittels Ansteuersignalen 110, 210, 310. Ein erstes Ansteuersignal 110 steuert das erste optoelektronische

Halbleiterbauelement 10, ein zweites Ansteuersignal 210 steuert das zweite optoelektronische Halbleiterbauelement 20 und ein drittes Ansteuersignal 310 steuert das dritte

optoelektronische Halbleiterbauelement 30.

Beispielsweise umfasst eine optische Anzeigevorrichtung 1 eine Mehrzahl von ersten, zweiten und dritten

optoelektronischen Halbleiterbauelementen 10, 20, 30. Die optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 sind lateral nebeneinander angeordnet und verfügen über eine gemeinsame Abstrahlrichtung. Jedes optoelektronische

Halbleiterbauelement 10, 20 ,30 kann zur Emission von

elektromagnetischer Strahlung mit einer unterschiedlichen Wellenlänge eingerichtet sein. Beispielsweise kann so in einfacher Art und Weise eine große Videoleinwand oder ein Monitor zur Darstellung von farbigen Bildinhalten hergestellt werden. Die optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 weisen unterschiedliche laterale Flächen auf.

Beispielsweise stehen die Flächen des ersten, zweiten und dritten Halbleiterbauelements in einem Verhältnis von 4/1, 3/1 zueinander .

Figur 2 zeigt ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des Lichtstroms I v einer optischen Anzeigevorrichtung 1 mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelement 10, 20, 30 gemäß einem ersten

Ausführungsbeispiel. Jedes der optoelektronischen

Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 ist zur Emission von

elektromagnetischer Strahlung mit einer unterschiedlichen Wellenlänge eingerichtet. Dadurch ergibt sich für jedes der optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 eine unterschiedliche intrinsische Einschaltverzögerung 100, 200, 300. Die unterschiedlich großen intrinsischen

Einschaltverzögerungen 100, 200, 300 können beispielsweise durch eine unterschiedlich große parasitäre Kapazität der jeweiligen optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20,

30 entstehen. Ursachen für eine unterschiedliche parasitäre Kapazität können beispielsweise unterschiedliche laterale Dimensionen der aktiven Flächen oder insbesondere

unterschiedlich große Bandabstände in den verschiedenen verwendeten Materialsystemen der optoelektronischen

Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 sein.

Die lateralen Flächen der aktiven Bereiche der

optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel sind im Rahmen der

Fertigungstoleranzen gleich groß ausgebildet. Die erste intrinsische Einschaltverzögerung 100 des ersten

Halbleiterbauelements 10 ist am geringsten, während die zweite intrinsische Einschaltverzögerung 200 des zweiten Halbleiterbauelements 20 etwas höher liegt und die dritte intrinsische Einschaltverzögerung 300 des dritten

Halbleiterbauelements 30 am höchsten ist. Bei gleichzeitiger Ansteuerung des ersten, zweiten und dritten

Halbleiterbauelements 10, 20, 30 erfolgt somit zunächst eine Emission von elektromagnetischer Strahlung des ersten optoelektronischen Halbleiterbauelements 10, danach

emittieren die zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelemente 20, 30 in einem kurzen zeitlichen Abstand voneinander ihre elektromagnetische Strahlung.

Eine derartig gestaffelte Emission von elektromagnetischer Strahlung mit unterschiedlicher Wellenlänge kann für einen Betrachter unter Umständen nicht mehr als eine einzelne Mischfarbe wahrgenommen werden, sondern kann den Eindruck einer Abfolge von unterschiedlichen Farbwahrnehmungen hervorrufen. Weiterhin kann eine derart hohe zeitliche Differenz zwischen den EinschaltZeitpunkten dazu führen, dass die Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 mit der höchsten

intrinsischen Einschaltverzögerung 100, 200, 300 innerhalb eines begrenzten Zeitfensters bei der Darstellung von

bewegten Bildinhalten nur noch teilweise oder gar nicht mehr zur Emission angeregt werden können. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel betrifft dies das zweite und dritte

Halbleiterbauelement 20, 30. Dadurch kann eine ungewünschte Abweichung in der dargestellten Mischfarbe entstehen, da die Anteile des zweiten und dritten Halbleiterbauelements 20, 30 in zu geringem Maße oder gar nicht zur Mischfarbe beitragen können .

Figur 3 zeigt ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des Lichtstroms I v einer optischen Anzeigevorrichtung 1 mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelement 10, 20, 30 gemäß einem zweiten

Ausführungsbeispiel. Mit Hilfe eines Verzögerungstaktsignals 40 einer definierten Länge kann eine unterschiedliche

intrinsische Einschaltverzögerung 100, 200 des ersten und zweiten optoelektronischen Halbleiterbauelements 10, 20 bereits teilweise kompensiert werden.

Der Unterschied in der zweiten und dritten intrinsischen Einschaltverzögerung 200, 300 zwischen dem zweiten und dritten optoelektronischen Halbleiterbauelement 20, 30 ist kleiner oder gleich einer Länge des Verzögerungstaktsignals 40 und kann somit nahezu vollständig kompensiert werden. Eine Kompensation der wesentlich kleineren ersten intrinsischen Einschaltverzögerung 100 des ersten optoelektronischen

Halbleiterbauelements 10 kann jedoch nur teilweise erfolgen, da die maximale Länge des Verzögerungstaktsignals 40 kleiner ist als die Differenz zwischen der ersten intrinsischen Einschaltverzögerung 100 und der dritten intrinsischen

Einschaltverzögerung 300. In der Folge ergibt sich eine immer noch wahrnehmbare Differenz der Einschaltverzögerung des ersten und dem zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelements 10, 20, 30.

Figur 4 zeigt ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des Lichtstroms I v einer optischen Anzeigevorrichtung 1 mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelement 10, 20, 30 gemäß einem dritten

Ausführungsbeispiel. Die hierbei verwendeten

optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 weisen angepasste laterale Ausdehnungen auf. Mit anderen Worten, die lateralen Flächen der optoelektronischen

Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 ist derart aneinander angepasst, dass sich möglichst gleiche intrinsische

Einschaltverzögerungen 100, 200 ,300 ergeben. Beispielsweise kann die laterale Ausdehnung des zweiten und dritten

Halbleiterbauelements 20, 30 im Vergleich zur lateralen

Fläche des ersten Halbleiterbauelements 10 verringert werden, um die parasitären Kapazitäten und somit die zweite und dritte intrinsische Einschaltverzögerung 200, 300 zu

verringern .

Figur 5 zeigt ein Diagramm eines zeitlichen Verlaufs des Lichtstroms I v einer optischen Anzeigevorrichtung 1 mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen

Halbleiterbauelement 10, 20, 30 gemäß einem vierten

Ausführungsbeispiel. Das vierte Ausführungsbeispiel zeigt eine Kombination des zweiten und dritten

Ausführungsbeispiels. Mittels einer weiteren Kompensation der intrinsischen Einschaltverzögerungen 100, 200 ,300 durch die Ansteuerung der Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 mit Verzögerungstaktsignalen 40 kann eine verbleibende Differenz der Einschaltverzögerungen nach der Anpassung der lateralen Ausdehnungen der aktiven Bereiche der Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 weiter verringert werden. Die erste

Einschaltverzögerung, die zweite Einschaltverzögerung und die dritte Einschaltverzögerung weisen einen annähernd gleichen Wert auf.

Die bereits mittels dem in dem dritten Ausführungsbeispiel beschriebenen Verfahren auf einen kleineren Differenzbetrag eingestellten intrinsischen Einschaltverzögerungen 100, 200, 300 können nun mittels der Verzögerung durch ein

Verzögerungstaktsignal 40 nahezu vollständig kompensiert werden. Die Kompensation kann bis zu einer durch die

Diskretisierung des Verzögerungstaktsignals 40 vorgegebenen Grenze erfolgen. Beispielsweise kann eine Restzeitabweichung zwischen den unterschiedlichen Einschaltverzögerungen

Zurückbleiben, die kleiner ist als die Länge eines Taktzyklus 50 des Verzögerungstaktsignals 40. Eine nahezu gleichzeitige Emission von unterschiedlichen Halbleiterbauelementen 10, 20, 30 wird von einem Betrachter als eine Mischfarbe

wahrgenommen. Auch bei der Darstellung von dunklen

Bildinhalten mit einer dadurch verkürzten Einschaltzeit der Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 ist somit die Darstellung einer Mischfarbe unter Beteiligung von allen

Halbleiterbauelementen 10, 20, 30 vorteilhaft vereinfacht.

Figur 6 zeigt einen zeitlichen Verlauf eines ersten, zweiten und dritten Ansteuersignals 110, 210, 310 zur Ansteuerung einer optischen Anzeigevorrichtung 1 mit einem ersten, zweiten und dritten optoelektronischen Halbleiterbauelement 10, 20, 30. Das erste Ansteuersignal 110 ist einem ersten Halbleiterchip 10, das zweite Ansteuersignal 210 einem zweiten Halbleiterchip 20 und das dritte Ansteuersignal 310 einem dritten Halbleiterchip 30 zugeordnet. Der erste

Halbleiterchip 10 ist zur Emission von elektromagnetischer Strahlung im roten Spektralbereich, der zweite Halbleiterchip 20 zur Emission von elektromagnetischer Strahlung im grünen Spektralbereich und der dritte Halbleiterchip 30 zur Emission von elektromagnetischer Strahlung im blauen Spektralbereich vorgesehen. Die Ansteuerung ermöglicht die Darstellung von bewegten Bildinhalten in Form eines Video Signals mit einer bestimmten Bildwiederholfrequenz. Die Bildwiederholfrequenz beträgt typischerweise 60 Hz. Somit ergibt sich eine

Darstellungszeit 60 von 1/60 s. Innerhalb der zur Verfügung stehenden Darstellungszeit 60 ist dabei sowohl das

Verzögerungstaktsignal 40 als auch das Darstellungssignal 70 in jedem Ansteuersignal 110, 210, 310 enthalten. Das

Verzögerungstaktsignal 40 ermöglicht eine Kompensation der unterschiedlichen intrinsischen Einschaltverzögerungen 100, 200 ,300 der Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 und somit eine zeitlichen Synchronisierung der EinschaltZeitpunkte .

Das Darstellungssignal 70 dient einer Darstellung des gewünschten Farbwertes mit einer gewünschten Intensität. Die Einstellung des Farbwertes und der Strahlungsintensität erfolgt über die Regelung der einzelnen Intensitäten der Strahlungsemission der Halbleiterbauelemente 10, 20, 30 über eine Pulsweitenmodulation. Die Frequenz des

Darstellungssignals 70 entspricht der Frequenz des

Verzögerungstaktsignals 40. In Abhängigkeit der vorhandenen intrinsischen Einschaltverzögerung 100 ,200, 300 der

jeweiligen optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10, 20 ,30 werden mehr oder weniger Taktzyklen 50 des

Verzögerungstaktsignals 40 ausgeführt, um die

EinschaltZeitpunkte der jeweiligen optoelektronischen Halbleiterbauelemente 10 ,20, 30 aufeinander abzustimmen. Je besser die Anpassung der intrinsischen Einschaltverzögerungen 100, 200, 300 mittels der Anpassung der lateralen

Dimensionierungen ist, desto weniger Verzögerungstaktsignale 40 werden benötigt. Dadurch nimmt die zur Verfügung stehende Darstellungszeit 70 zu. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Farbdynamik und die maximal erreichbare Helligkeit der

Anzeigevorrichtung 1 aus.

Das zur Emission einer elektromagnetischen Strahlung im roten Spektralbereich vorgesehene erste optoelektronische

Halbleiterbauelement 10 weist die geringste intrinsische Einschaltverzögerung 100 auf und folglich auch nur zwei Taktzyklen 50 des Verzögerungstaktsignals 40. Das zur

Emission einer elektromagnetischen Strahlung im grünen

Spektralbereich vorgesehene zweite optoelektronische

Halbleiterbauelement 20 weist die zweit größte intrinsische Einschaltverzögerung 200 auf und folglich vier Taktzyklen 50 des Verzögerungstaktsignals 40. Das zur Emission einer elektromagnetischen Strahlung im blauen Spektralbereich vorgesehene dritte optoelektronische Halbleiterbauelement 30 weist die größte intrinsische Einschaltverzögerung 300 auf und folglich acht Taktzyklen 50 des Verzögerungstaktsignals 40.

Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die

Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von

Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den

Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist. Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 102019106527.5, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.

Bezugszeichenliste

1 optische Anzeigevorrichtung

10 erstes optoelektronisches Halbleiterbauelement 20 zweites optoelektronisches Halbleiterbauelement 30 drittes optoelektronisches Halbleiterbauelement 40 Verzögerungstaktsignal

50 Taktzyklus

60 Darstellungszeit

70 Darstellungssignal

100 erste intrinsische Einschaltverzögerung

200 zweite intrinsische Einschaltverzögerung

300 dritte intrinsische Einschaltverzögerung

110 erstes Ansteuersignal

210 zweites Ansteuersignal

310 drittes Ansteuersignal