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Title:
METHOD FOR A PROCESSING UNIT FOR MEDICAL PRODUCTS AND PROCESSING UNIT FOR MEDICAL PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/115278
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for a processing unit for medical products (AEMP). It includes an automated handling of sterile-goods containers, for example separating them into container components as preparation for later processing by means of a robotic handling device, processing or storing container components and medical products, for example pre-cleaning, cleaning, disinfection, sterilisation, storage by means of the appropriate processing or storage device, and transporting container components and medical products. A transport chain is formed from the devices of the AEMP and a motorised transport unit. The invention further relates to a processing unit for a medical product arranged in sterile-goods containers, which is capable of implementing the method.

Inventors:
JANSEN-TROY ARNE (DE)
ELISCH ANDREAS (DE)
MAAS ALLAN (DE)
KIESSLING DANIEL (DE)
HENKE MATTHIAS (DE)
FIAMMA MASSIMO (DE)
SZABO SABRINA (DE)
CLAUS VALENTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/082859
Publication Date:
June 06, 2024
Filing Date:
November 23, 2023
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG (DE)
International Classes:
B65B65/00; B65B35/24; B65B55/00; B65B67/02; B65G1/00; B65G15/02; B65G15/22; B65B35/02
Foreign References:
EP3920831A12021-12-15
US20170297196A12017-10-19
US11345547B12022-05-31
US9394107B12016-07-19
US20120245728A12012-09-27
US20160023787A12016-01-28
US20190214120A12019-07-11
FR2115486A11972-07-07
US20210236676A12021-08-05
US20170336780A12017-11-23
US20180244473A12018-08-30
US20210188551A12021-06-24
US20190095854A12019-03-28
Attorney, Agent or Firm:
WINTER, BRANDL - PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Verfahren für eine Aufbereitungseinheit (AEMP) für einen Sterilgut-Container (20) und/oder ein darin angeordnetes Medizin-Produkt, die zumindest eine robotische Handlingseinrichtung (10a, 10b, 10c) für den Container (20) und/oder das Produkt, eine Aufbereitungseinrichtung (14a, 14b, 14c, 14d) oder eine Lagereinrichtung (4, 8, 40, 42, 54) für den Container (20) und/oder das Produkt und eine im bestimmungsgemäßen Betrieb motorisch angetriebene Transporteinheit (12) für den Container (20) und/oder das Produkt umfasst, wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte aufweist:

- Automatisiertes Handling (100, 900) des Containers und/oder Produktes mittels der wenigstens einen robotischen Handlingseinrichtung (10a, 10b, 10c),

- Aufbereiten oder Lagern (300, 500, 700) des Containers und/oder Produktes mittels der wenigstens einen Aufbereitungseinrichtung (14a, 14b, 14c, 14d) oder Lagereinrichtung (4, 8, 40, 42, 54), und

- Transportieren (200, 400, 600, 800) des Containers und/oder Produktes in einer Transportkette (30), die von wenigstens zwei der Einrichtungen (10a, 10b, 10c, 14a, 14b, 14c, 14d, 4, 8, 40, 42, 54) und von der motorisch angetriebenen Transporteinheit (12) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Transportkette (30) im bestimmungsmäßen Betrieb ein manuelles Transportieren höchstens innerhalb der wenigstens zwei Einrichtungen (14a, 14c) erfolgt. Aufbereitungseinheit (1 ) für ein in einem Sterilgut-Container (20) angeordnetes Medizin-Produkt, insbesondere zur Ausführung eines Verfahrens gemäß Anspruch 1 , mit wenigstens einer robotischen Handlingseinrichtung (10a, 10b, 10c) zum automatisierten Handling des Containers (20) und/oder Produktes, einer Aufbereitungseinrichtung (14a, 14b, 14c, 14d) oder einer Lagereinrichtung (4, 8, 40, 42, 54) zur Aufbereitung oder Lagerung des Containers (20) und/oder Produktes und einer im bestimmungsgemäßen Betrieb motorisch angetriebenen Transporteinheit (12) zum Transport des Containers (20) und/oder Produktes, dadurch gekennzeichnet, dass von wenigstens zwei der Einrichtungen (10a, 14a, 14b, 14c, 10b; 10c, 8) und der Transporteinheit (12) eine Transportkette gebildet ist, in der im bestimmungsmäßen Betrieb ein manueller Transport höchstens innerhalb der wenigstens zwei Einrichtungen (14a, 14c) vorgesehen ist. Aufbereitungseinheit (1 ) nach Anspruch 2, wobei der wenigstens einen Handlingseinrichtung (10a, 10b, 10c) und der wenigstens einen Aufbereitungseinrichtung (14a, 14b, 14c, 14d) oder Lagereinrichtung (4, 8, 40, 42, 54) jeweils ein Grundflächenabschnitt zugeordnet ist, wobei im bestimmungemäßen Betrieb zumindest außerhalb der Grundflächenabschnitte ein Transport des Containers (20) und/oder Produktes über die Transporteinheit (12) erfolgt. Aufbereitungseinheit (1 ) nach Anspruch 3, wobei innerhalb des Grundflächenabschnitts der Transport zumindest abschnittsweise über die Transporteinheit und/oder manuell erfolgt. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4 wobei die Transporteinheit (12) wenigstens eine transportierbare Beschickungsvorrichtung (16, 17, 19, 34, 36) hat, in die das Produkt und/oder der Container 20 und/oder dessen Abschnitte zum Transport und/oder zur Aufbereitung platzierbar ist/sind. Aufbereitungseinheit zumindest nach Anspruch 5, wobei die Transporteinheit (12) ausgelegt ist, die wenigstens eine Beschickungsvorrichtung (16, 17, 19, 34, 36) zwischen einer ersten robotischen Handlingseinrichtung (10a) und einer Vorreinigungseinrichtung (14a) und/oder zwischen einer Vorreinigungseinrichtung (14a) und einer Reinigungs- und Desinfektionseinrichtung (14b) und/oder zwischen einer Reinigungs- und Desinfektionseinrichtung (14b) und einer Packeinrichtung (14c) und/oder zwischen einer Packeinrichtung (14c) und einer zweiten robotischen Handlingseinrichtung (10b) und/oder zwischen der zweiten robotischen Handlingseinrichtung und einer Sterilisationseinrichtung (14d) und/oder zwischen einer Sterilisationseinrichtung (14d) und einer dritten robotischen Handlingseinrichtung (10c) und/oder zwischen einer dritten robotischen Handlingseinrichtung (10c) und einer Lagereinrichtung (8) zu transportieren. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Transporteinheit (12) zumindest abschnittsweise zweispurig (40, 42) ist. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei die Transporteinheit (12) wenigstens eine Kreuzung (38) aufweist. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei ein Transportweg der Transporteinheit (12) zumindest abschnittsweise deckenseitig und/oder zumindest abschnittsweise bodenseitig angeordnet, abgestützt oder aufgehängt ist. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 9 wobei die Transporteinheit (12) wenigstens eine Schiene-Läufer-Anordnung (50, 52, 44, 46), ein Band (40, 42) oder eine Bandanordnung (40, 42), ein Shuttle (12c,

12d), einen Greifer, einen Roboterarm und/oder ein Hebezeug hat. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei mehrere Aufbereitungseinrichtungen (26, 14a) umfänglich zur robotischen Handlingseinrichtung (10a) angeordnet sind. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 11 , wobei mehrere Aufbereitungseinrichtungen umfänglich zu einem Endpunkt oder Knotenpunkt (58) der Transporteinheit (12f) angeordnet sind Aufbereitungseinheit nach Anspruch 12 wobei die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung (10b) an einem anderen Endpunkt (60) oder Knotenpunkt der Transporteinheit (12f) angeordnet ist. Aufbereitungseinheit zumindest nach Anspruch 12 oder 13, wobei sich die Aufbereitungseinrichtungen (14a, 14c) strahlförmig, sternförmig oder umfänglich erstrecken. Aufbereitungseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 14, wobei mehrere Aufbereitungseinrichtungen in Transportrichtung entlang der Transporteinheit verteilt angeordnet sind und sich parallel oder quer zur Transportrichtung erstrecken.

Description:
Verfahren für eine Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte und Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte

Beschreibung

Technisches Gebiet

Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Verfahren für eine Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte, sowie eine Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP).

Hintergrund der Offenbarung

In der medizinischen Versorgung werden fortwährend höhere Anforderungen an die Effizienz bei gleichzeitig hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen gestellt. Dies betrifft auch die Prozesse zur Handhabung von Medizinprodukten in einer Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP). Zu nennen sind insbesondere Vereinzelungs- und Zusammenstellungs-, Reinigungs- und Sterilisations- sowie Lagerund Transportprozesse der AEMP. Um Fehler bei der Vereinzelung und Zusammenstellung, beispielsweise von Bau- und Funktionsgruppen von Sterilgut- Container-Systemen der AEMP zu verhindern, gleichzeitig die Effizienz zu erhöhen und das Bedienpersonal gleichermaßen zu entlasten, ist es möglich, diese Prozesse automatisiert, beispielsweise mit Hilfe von Robotern durchzuführen.

Zunehmend an Bedeutung gewinnt die Entlastung des Bedienpersonals der AEMP in Bezug auf Transportprozesse. Diese beinhalten häufig nicht-wertschöpfende, schwere Arbeiten, wie das Heben, sowie das Be- und Entladen der Sterilgut-Container- Systeme. Durch geeignete Entlastung kann für das Bedienpersonal der Arbeitsfokus auf wichtigere, derzeit nur schwer zu automatisierende Prozesse gelegt werden.

Stand der Technik

Es sind automatisierte/robotische Prozesse bekannt, die das Handling von einzelnen Bau- und Funktionsgruppen von Sterilgut-Containersystemen innerhalb einer AEMP beschreiben. Diese beziehen sich auf logistische Einzelaufgaben wie das Befördern und das Be- und/oder Entladen von Sterilgut-Containern, Container-Wannen, sowie Container-Deckeln aus und in Regale, Gestelle und Container-Transportwagen.

In der konkreten Anwendung einer zumindest teilautomatisierten AEMP kennt der Stand der Technik Shuttlesysteme zum kleinräumigen Transport, die eine automatische Be- und Entladung von Reinigung- und Desinfektionsgeräten, sowie von Sterilisatoren mit Beschickungsgestellen ermöglichen, auf denen sich zu reinigende/ desinfizierende/ sterilisierende Siebkörbe/Container mit Medizin-Produkten befinden. Des Weiteren sind Teilprozesse im Transport mittels zusätzlicher Förderbänder oder Rollensysteme, sowie fahrerloser Transportsysteme (FTS) abgedeckt. Eine derartige AEMP zeigt beispielsweise das Video „Gesamtheitliche Lösungen für die AEMP“ des Herstellers MMM Group.

Auf die Anmelderin geht die Veröffentlichung „Verfahren zum Handling von Sterilgut-Container-Systemen“ zurück, die eine Kombination aus Roboterzelle und Förderband zeigt. Robotische Manipulatoren separieren hierbei angelieferte Sterilgut- Container in die Komponenten Container-Wanne, -Deckel, -Filter und Siebkorb, der das kontaminierte Medizin-Produkt trägt. Die Komponenten können über den Manipulator zum Weitertransport an das unmittelbar benachbarte Förderband übergeben werden. Auch der gegenläufige Prozess, das heißt die Anlieferung gereinigter, desinfizierter oder sterilisierter Komponenten über das Förderband und ihr Zusammenstellen zum sterilen, einsatzbereiten Sterilgut-Container, mittels der Roboterzelle, ist offenbart.

Kurzbeschreibung der Offenbarung

Demgegenüber ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren für eine Aufbereitungseinheit für Medizin-Produkte bereitzustellen, über das ein effizienterer Transport innerhalb der AEMP ermöglicht ist. Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist, eine Aufbereitungseinheit für Medizin-Produkte zu schaffen, deren Transportprozess effizienter ablaufen kann. Die Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1 , sowie durch eine Aufbereitungseinheit gemäß Anspruch 2 der vorliegenden Offenbarung. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Teil der Unteransprüche, welche ggf. auch gesondert beanspruchbar sein sollen.

Konkret wird die erste Aufgabe durch ein Verfahren für eine Aufbereitungseinheit für Medizin-Produkte (AEMP) gelöst, das zumindest folgende Schritte aufweist:

- Einen Schritt „Automatisiertes Handling eines Sterilgut-Containers und/oder eines darin befindlichen Medizin-Produktes“ mittels einer robotischen Handlingseinrichtung der AEMP. Das automatisierte Handling ist insbesondere abhängig vom Standort und der Funktion der wenigstens einen Handlingseinrichtung. Ist die Handlingseinrichtung auf einer Unreinseite der AEMP vorgesehen, insbesondere vor einer Vorreinigung, umfasst das automatisierte Handling insbesondere: die Entnahme des Sterilgut-Containers aus einem angelieferten Sterilgut-Container-System und das Separieren des Sterilgut-Containers in seine Komponenten, insbesondere in eine Container- Wanne, einen Container-Deckel und -Filter, sowie einen das kontaminierte Produkt enthaltenden Korb oder Siebkorb. Im Bereich zwischen einer Reinigungs- und Desinfektionseinrichtung (RDG) und einer Sterilisationseinrichtung der AEMP umfasst das automatisierte Handling der dortigen Handlingseinrichtung insbesondere ein Beladen eines Beschickungsgestells oder -wagens mit gepackten Körben/Siebkörben/Containern. Ist die Handlingseinrichtung auf der Sterilseite der AEMP vorgesehen, umfasst das automatisierte Handling insbesondere ein Beladen des Sterilgut-Container-Systems mit Sterilgut-Containern.

- Einen Schritt „Aufbereiten des Containers/Produktes mittels wenigstens einer Aufbereitungseinrichtung der Aufbereitungseinheit“. Alternativ oder ergänzend zum Schritt „Aufbereiten“ umfasst das Verfahren einen Schritt „Lagern des Containers/Produktes mittels wenigstens einer Lagereinrichtung der Aufbereitungseinrichtung“. Das Verfahren kann einen Schritt Aufbereiten oder Lagern, mehrere solcher Schritte oder eine Kombination aus unterschiedlichen Aufbereitungs- und Lagerungsschritten aufweisen. Aufbereitungen sind insbesondere: eine Vorreinigung in einer Vorreinigungseinrichtung, die Reinigung und Desinfektion in einer Reinigungs- und Desinfektionseinrichtung (RDG) der AEMP, das Packen in einer Packeinrichtung im Anschluss an die RDG und die abschließende Sterilisation in einer Sterilisationseinrichtung. Lagerungen sind insbesondere: eine Eingangslagerung in einem Eingangslager, eine Pufferlagerung in einem Zwischen- oder Pufferlager und eine Ausgangslagerung in einem Ausgangslager oder Massenspeicher.

- Einen Schritt „Transportieren des Containers oder seiner Komponenten und/oder des Produktes mittels einer eine in einem bestimmungsgemäßen Betrieb motorisch angetriebenen Transporteinheit“. Insbesondere kann der Transport durch ein direktes Greifen oder Aufnehmen mittels der Transporteinheit erfolgen oder er erfolgt mittelbar, indem der Container, seine Komponenten und/oder das Produkt zunächst in Beschickungsmittel, beispielsweise Beschickungsgestelle oder -wagen, verbracht werden, welche dann mittels der Transporteinheit transportiert werden.

Erfindungsgemäß wird von wenigstens zwei der Einrichtungen der AEMP eine Transportkette gebildet, in der im bestimmungsmäßen Betrieb ein manueller Transportschritt, wenn überhaupt, dann nur innerhalb dieser wenigstens zwei Einrichtungen erfolgt.

Innerhalb der AEMP, insbesondere innerhalb der Transportkette der AEMP, ist das medizinische Produkt an wenigstens einer Stelle, insbesondere in wenigstens einer der Einrichtungen, in einem Siebkorb angeordnet und in einer Sterilgutbarriere verpackt. Bevorzugt ist die Sterilgutbarriere ein Sterilgut-Container.

Insbesondere sind diesbezüglich zu nennen: Eine Packeinrichtung, in der ein Packen von Sterilgut-Containern mit Siebkörben für die Sterilisation erfolgt, wobei die Siebkörbe mit medizinischem Produkt - insbesondere Instrumenten - bestückt sind; eine Transporteinrichtung, über die die gepackten Sterilgut-Container zu einer robotischen Handlingseinrichtung transportiert werden; die robotische Handlingseinrichtung, über die eine Beschickungsvorrichtung, insbesondere ein Beschickungswagen, mit den gepackten Sterilgut-Containern befüllt wird; und die Sterilisationseinrichtung, in der die Sterilgut-Container sterilisiert werden.

Demgemäß unterliegt an dieser Stelle, insbesondere in dieser Einrichtung, die Sterilgutbarriere, insbesondere der Sterilgut-Container, dem robotischen Handling und/oder dem Transport.

Der bestimmungsgemäße Betrieb ist insbesondere durch eine ausreichende Energieversorgung und Funktion der AEMP und insbesondere der Transporteinheit gekennzeichnet. In einem nicht-bestimmungsgemäßen Betrieb ist insbesondere eine Energieversorgung oder Funktion der AEMP und insbesondere der Transporteinheit gestört.

In der so definierten Transportkette der AEMP erfolgt der Transport somit zumindest außerhalb der Einrichtung der Transportkette mittels der motorisch angetriebenen Transporteinheit, insbesondere automatisierbar. Über das Verfahren wird so im Bereich der Transportkette der AEMP ein effizienterer Transport ermöglicht, der zudem das Bedienpersonal durch die motorische Unterstützung entlastet.

Vorzugsweise erfolgt das motorunterstütze „Transportieren“ über die Transporteinheit zwischen wenigstens zwei Aufbereitungseinrichtungen und/oder zwischen der wenigstens einen Aufbereitungseinrichtung und der wenigstens einen Handlingseinrichtung und/oder zwischen der wenigstens einen Handlingseinrichtung und der wenigstens einen Lagereinrichtung. In einer Weiterbildung des Verfahrens, die eine noch größere Effizienz und einen noch höheren Automatisierungsgrad bezüglich des Transports ermöglicht, erfolgt der Schritt „Transportieren“ mittels der motorisch angetriebenen Transporteinheit zwischen einer Vielzahl, einer Mehrzahl oder zwischen allen Einrichtungen der AEMP.

In einer Weiterbildung weist das Verfahren einen Schritt „Priorisieren wenigstens eines Containers/Produktes“ auf. Dieses „Priorisieren“ erfolgt insbesondere bei der Anlieferung des kontaminierten Containers/ Produktes, der Vorreinigung, Reinigung und Desinfektion, dem Packen, der Sterilisation und/oder der Einlagerung oder Auslieferung des sterilisierten Containers/Produktes. Auf diese Weise kann in der AEMP schnellstmöglich auf den individuellen und dringlichen Bedarf verschiedener medizinischer Einheiten reagiert werden.

Um das „Priorisieren“ zu ermöglichen, hat eine Weiterbildung des Verfahrens einen Schritt „Ansteuern der Transporteinheit über eine Steuereinheit der AEMP derart, dass der/das priorisierte Container/Produkt bevorzugt oder schneller transportiert wird“.

Das „Priorisieren“ kann insbesondere über Bedienpersonal in Zusammenwirken mit der Steuereinheit erfolgen. Im ersten Fall kann mittels einem Scan der/das zu priorisierende Container/Produkt identifiziert werden. Ab dieser Einrichtung, an der der Scan erfolgt, wird der/das priorisierte Container/Produkt in der Aufbereitung und/oder im Transport vorgezogen.

Eine Aufbereitungseinheit (AEMP) für ein, insbesondere in einem Sterilgut- Container angeordnetes, Medizin-Produkt ist zur Ausführung eines Verfahrens gemäß wenigstens einem Aspekt der vorangegangenen Beschreibung ausgestaltet. Hierzu weist die AEMP zumindest jeweils wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung zum automatisierten Handling des Containers und/oder Produktes, eine Aufbereitungseinrichtung oder eine Lagereinrichtung zur Aufbereitung oder Lagerung des Containers und/oder Produktes und eine in einem bestimmungsgemäßen Betrieb motorisch angetriebene Transporteinheit zum Transport des Containers und/oder Produktes auf. Erfindungsgemäß ist von wenigstens zwei der Einrichtungen und der Transporteinheit eine Transportkette gebildet, in der im bestimmungsmäßen Betrieb ein manueller Transport, wenn überhaupt, lediglich innerhalb der wenigstens zwei Einrichtungen vorgesehen ist.

Dadurch können manuelle, insbesondere gesundheitsgefährdende Transportschritte zumindest außerhalb der wenigstens zwei Einrichtungen der Transportkette komplett entfallen, wodurch die AEMP effizienter betreibbar ist und zudem das Bedienpersonal entlastet wird. Vorzugsweise ist die Transporteinheit derart ausgestaltet, dass sie in einem nichtbestimmungemäßen Betrieb, beispielsweise einem Ausfall der Energieversorgung oder einer Fehlfunktion, manuell betreibbar ist oder dass für sie ein manuell betreibbarer Umgehungs-Transportpfad vorgesehen ist.

Die Transportkette ist offenbarungsgemäß vorzugsweise lückenlos. Sie ist von den ohnehin vorhandenen, oben genannten Einrichtungen der AEMP gebildet, wobei die motorisch angetriebene Transporteinheit Abstände zwischen wenigstens zwei Einrichtungen der AEMP schließt.

In einer Weiterbildung ist die Transportkette von einer Vielzahl oder sogar Mehrzahl der Einrichtungen der AEMP gebildet, wodurch die Effizienz des Transports noch weiter erhöht wird und das Bedienpersonal in noch höherem Maße entlastet wird.

In einer darüber hinaus gehenden Weiterbildung erstreckt sich die Transportkette von einem Eingang der AEMP für kontaminierte Container und/oder kontaminiertes Medizin-Produkt bis zu einem Ausgang der AEMP. In anderen Worten, alle Einrichtungen sind Glieder der Transportkette. So kann der Transport zwischen allen Einrichtungen der AEMP lückenlos motorisiert erfolgen, was die Effizienz des Transports maximiert und das Bedienpersonal in höchstem Maße entlastet.

In einer Weiterbildung hat zumindest ein Abschnitt der Transporteinheit - insbesondere zur Realisierung des oben genannten Schrittes „Priorisieren wenigstens eines Containers/Produktes“ - zwei parallele Transportpfade. Einen Transportpfad zum Transport von priorisierten, den anderen zum Transport von nicht-priorisierten Containern/Produkten. So können priorisierte Container/Produkte nicht priorisierte überholen und es kann durch schnelleres Durchschleusen priorisierter Container durch die AEMP sehr flexibel und schnellstmöglich auf einen Bedarf medizinischer Einheiten, insbesondere eines Krankenhauses, reagiert werden.

Zur Priorisierung hat die AEMP in einer Weiterbildung eine Benutzer-Schnittstelle, sodass mithilfe eines Scans der/das zu priorisierende Container/Produkt identifiziert wird und ab derjenigen Einrichtung, an der der Scan erfolgt, in der Aufbereitung und/oder im Transport vorgezogen wird.

Um die Flexibilität und Schnelligkeit weiter zu erhöhen ist in einer Weiterbildung wenigstens einer der Transportpfade in beiden Transportrichtungen betreibbar.

In einer alternativen oder ergänzenden Weiterbildung weist zumindest ein Abschnitt der Transporteinheit nur einen Transportpfad auf, der in gegenläufigen Transportrichtungen betreibbar ist. Die Priorisierung erfolgt dann durch bevorzugtes Aufsetzen und/oder Abnehmen des priorisierten Containers/Produktes.

Die AEMP hat zumindest eine Steuereinheit, die so ausgebildet ist, dass über sie eine automatische Steuerung zumindest der wenigstens einen Handlingseinrichtung und der motorischen Transporteinheit - vorzugsweise zudem die automatische Steuerung von wenigstens einer automatisierten Aufbereitungseinrichtung oder Lagereinrichtung - erfolgt. In der Steuereinheit ist wenigstens ein, vorzugsweise separat beanspruchter maschinenlesbarer Datenträger vorgesehen oder vorsehbar, auf welchem das zuvor beschriebene Verfahren in Form eines entsprechenden Programms abgelegt ist.

Vorzugsweise erfolgt über die Steuereinheit die automatische Steuerung im Falle der Priorisierung.

Die wenigstens eine Handlingseinrichtung und die wenigstens eine Aufbereitungseinrichtung oder Lagereinrichtung nehmen jeweils einen Grundflächenabschnitt der AEMP ein. Vorzugsweise erfolgt der Transport des Containers und/oder Produktes über die Transporteinheit zumindest außerhalb der Grundflächenabschnitte.

Bestehende AEMPs weisen insbesondere auf der Grundfläche der Vorreinigungseinrichtung und der Lagereinrichtung manuelle Tätigkeiten auf, die durch manuelle Transportschritte, beispielsweise durch Weiterreichen/Weiterschieben über kleine Distanz erfolgen. In einer Weiterbildung ist die Transporteinheit zumindest abschnittsweise innerhalb des Grundflächenabschnitts wirksam und kann so den dortigen, manuellen Transport unterstützen.

In einer Weiterbildung ist wenigstens eine der Aufbereitungs- oder Lagereinrichtungen unabhängig von der Transporteinheit mit wenigstens einer der robotischen Handlingseinrichtungen transportverbindbar oder -verbunden, indem die robotische Handlingseinrichtung den Container/das Produkt direkt an die Einrichtung übergibt. Auf diese Weise kann beispielsweise eine räumliche Nähe der Handlingseinrichtung ausgenutzt werden, um die Transporteinheit klein zu halten, was den vorrichtungstechnischen Aufwand für die Transporteinheit verringert. Alternativ oder ergänzend ist wenigstens eine der Aufbereitungs- oder Lagereinrichtungen mittels der Transporteinheit mit der robotischen Handlingseinrichtung transportverbindbar oder - verbunden.

Um den Transport des Containers/Produktes geordnet und systematisch zu organisieren, hat die Transporteinheit in einer Weiterbildung transportierbare Beschickungsvorrichtungen, beispielsweise Wagen oder Gestelle, in denen Container/Containerabschnitte/Produkte die Aufbereitungen durchlaufen können.

Die Beschickungsvorrichtungen können beispielsweise zwischen der robotischen Handlingseinrichtung und der Vorreinigungseinrichtung, der Vorreinigungseinrichtung und der RDG, der RDG und der Packeinrichtung, der Packeinrichtung und der Sterilisationseinrichtung, der Sterilisationseinrichtung und der robotischen Handlingseinrichtung und/oder zwischen der robotischen Handlingseinrichtung und der Lagereinrichtung zum Einsatz kommen.

Insbesondere um die vorstehend geschilderte Priorisierung vornehmen zu können, aber auch beispielsweise um eine Redundanz darzustellen, weist die Transporteinheit zumindest abschnittsweise zwei Spuren auf. Die Flexibilität der Transporteinheit, insbesondere bezüglich der Priorisierung oder bei Ausfall einer Spur, ist weiter erhöht, wenn die Transporteinheit wenigstens eine Kreuzung oder einen Kreuzungspunkt, insbesondere ihrer Spuren, aufweist. Um motorisch/automatisierte Transportpfade der Transporteinheit von menschlichen Arbeitsbereichen oder Arbeitswegen sicher zu trennen, ist in einer Weiterbildung ein Transportweg oder -pfad der Transporteinheit zumindest abschnittsweise deckenseitig angeordnet, abgestützt oder aufgehängt. Alternativ oder ergänzend kann er natürlich zumindest abschnittsweise bodenseitig angeordnet, abgestützt oder aufgehängt sein.

In einer Weiterbildung weist die Transporteinheit wenigstens eine Schiene-Läufer- Anordnung, ein Band, eine Bandanordnung, ein Shuttle, einen verfahrbaren Greifer, einen verfahrbaren Roboterarm, und/oder ein verfahrbares Hebezeug auf. In konkreter Ausgestaltung weist sie eine Kombination aus den genannten Transport-Mitteln auf. Dabei kommt je nach Einsatzort oder zu Einrichtungen, die transportverbunden werden, ein geeignetes der Transport-Mittel zum Einsatz. Beispielsweise erfolgt der Transport eines Siebkorbes - nach dem Separieren des Containers in Wanne, Deckel, Filter und Siebkorb durch die robotische Handlingseinrichtung - vorteilhafter Weise mittels einem am Separieren beteiligten, verfahrbaren Roboterarm.

Um einen unmittelbaren Transport zwischen der robotischen Handlingseinrichtung und mehreren Aufbereitungseinrichtungen zu ermöglichen, das heißt, ohne den Wirkeingriff der Transporteinheit, sind die Aufbereitungseinrichtungen in einer Weiterbildung benachbart zur Handlingseinrichtung angeordnet. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind sie platzsparend umfänglich oder zumindest teilumfänglich zur robotischen Handlingseinrichtung angeordnet.

In einer alternativen oder ergänzenden Ausgestaltung sind Aufbereitungseinrichtungen umfänglich zu einem Endpunkt oder Knotenpunkt der Transporteinheit angeordnet. Auch dies erweist sich als platzsparend und ermöglicht eine effiziente Verteilung des Containers/der Container-Komponenten/Produkte zwischen mehreren parallel arbeitenden Aufbereitungseinrichtungen.

Mit gleichem Vorteil der effizienten Raumnutzung und Verteilung ist gemäß einer Weiterbildung die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung an einem anderen Endpunkt oder Knotenpunkt der Transporteinheit angeordnet. Eine Erstreckung der Aufbereitungseinrichtungen, insbesondere ihrer Längsachsen, kann beispielsweise strahlförmig, sternförmig oder tangential oder umfänglich zur Handlingseinrichtung, zum Knoten- oder zum Endpunkt sein.

Alternativ oder ergänzend sind mehrere Aufbereitungseinrichtungen in Transportrichtung entlang der Transporteinheit verteilt angeordnet und/oder erstrecken sich, insbesondere mit ihrer Längsachse, parallel oder quer zur Transportrichtung.

Die Anordnung/en und/oder Erstreckung/en kann/können, insbesondere zur Optimierung der Raumnutzung und Verteilung, Mischformen aufweisen.

In bevorzugter Ausgestaltung weist die AEMP als Aufbereitungseinrichtung(en) wenigstens eine Vorreinigungseinrichtung, Reinigungseinrichtung, Desinfektionseinrichtung, Packeinrichtung, Sterilisationseinrichtung und/oder Kommissioniereinrichtung auf.

Je nach Bereich der AEMP ist es vorteilhaft, dass die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung über die Transporteinheit mit der wenigstens einen Aufbereitungseinrichtung oder Lagereinrichtung transportverbunden ist, oder dass die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung über die wenigstens eine Aufbereitungseinrichtung oder Lagereinrichtung mit der Transporteinheit transportverbunden ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die wenigstens eine Handlingseinrichtung derart betreibbar, dass gereinigte/desinfizierte/sterilisierte Produkte und/oder Container- Komponenten definiert angeliefert werden und über die Handlingseinrichtung zum geschlossenen Sterilgut-Container zusammengesetzt werden. Vorzugsweise ist die Transporteinheit derart ausgestaltet, dass über sie die genannten Komponenten einem Manipulator der Handlingseinrichtung definiert zugänglich gemacht werden.

Die Merkmale der folgenden Absätze der allgemeinen Beschreibung sind in direktem Rückbezug auf die erfindungsgemäß ausgestaltete Aufbereitungseinheit (AEMP) offenbart. Darüber hinaus sind sie natürlich auch im Zusammenhang mit den zuvor offenbarten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufbereitungseinheit zu verstehen.

Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der Aufbereitungseinheit weist die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung mit der wenigstens einen Transporteinrichtung eine Überscheidung zumindest bezüglich eines jeweiligen Grundflächenabschnitts auf. Durch diese Überscheidung ist es möglich, dass eine Übergabe des aufzubereitenden medizinischen Produktes zwischen der robotischen Handlingseinrichtung und der Transporteinrichtung besonders effizient, das heißt insbesondere auf kürzestem Weg, erfolgen kann.

Ergänzend oder alternativ weist die wenigstens eine robotische Handlingseinrichtung mit der wenigstens einen Transporteinrichtung eine Überscheidung bezüglich eines jeweiligen Wirkbereichs auf, wodurch die Übergabe noch effizienter erfolgen kann.

Der Wirkbereich ist gemäß dieser Druckschrift als ein Raumabschnitt definiert, der sich vom jeweiligen Grundflächenabschnitt aus erstreckt und in dem ein robotisches Handlingsmittel der robotischen Handlingsrichtung oder ein Transportmittel der Transporteinrichtung wirksam ist.

Der Raumabschnitt kann sich ausgehend vom Grundflächenabschnitt, insbesondere in Schwerkraftrichtung, zumindest abschnittsweise zylindrisch, sphärisch, konkav, konvex und/oder mit einer Freiform erstrecken.

Der Raumabschnitt der wenigstens einen robotischen Handlingseinrichtung ist gemäß einer möglichen Ausgestaltung zumindest abschnittsweise von einem Arbeitsraum eines Roboters (Handlingsmittels) der robotischen Handlingseinrichtung gebildet. Insbesondere ragt der Arbeitsraum über einen Rand des Grundflächenabschnitts der robotischen Handlingseinrichtung hinaus. Der Raumabschnitt der wenigstens einen Transporteinrichtung ist gemäß einer möglichen Ausgestaltung zumindest abschnittsweise von einem Arbeitsraum eines Greifers oder Transportroboters (Transportmittel) oder dergleichen der Transporteinrichtung gebildet. Insbesondere ragt dieser Raumabschnitt über einen Rand des Grundflächenabschnitts der Transporteinrichtung hinaus.

Der Arbeitsraum ist beispielsweise durch eine Hüllfläche aus maximal erreichbaren Arbeitspunkten des Roboters, Transportroboters oder Greifers gebildet.

In alternativer oder ergänzender Ausgestaltung weisen wenigstens zwei Transporteinrichtungen der Aufbereitungseinheit eine Überscheidung bezüglich ihres jeweiligen Grundflächenabschnitts auf, wodurch die Übergabe noch effizienter erfolgen kann.

Ergänzend oder alternativ weisen die wenigstens zwei Transporteinrichtungen eine Überscheidung bezüglich ihres jeweiligen Wirkbereichs auf, wodurch die Übergabe noch effizienter erfolgen kann.

Die Überschneidung der Grundflächenabschnitte und/oder Wirkbereiche der wenigstens zwei Transporteinrichtungen ist gemäß einer Weiterbildung derart ausgebildet, dass Transportpfade der wenigstens zwei Transporteinrichtungen zumindest abschnittsweise parallel zueinander verlaufen, oder dass diese Transportpfade einander zumindest abschnittsweise überlagert oder unterlagert sind, insbesondere mit Bezug zur Schwerkraftrichtung.

Die Überlagerung oder Unterlagerung ist gemäß einer möglichen Ausgestaltung realisiert, indem einer der Transportpfade im Bereich der Überscheidung mit Bezug zur Schwerkraft oberhalb des anderen Transportpfades angeordnet ist. Mit Vorzug ist hierzu zumindest im Bereich der Überscheidung der obere der Transportpfade deckenseitig angeordnet oder aufgehängt und der untere der Transportpfade ist bodenseitig angeordnet oder abgestützt. Die Überschneidung der Grundflächenabschnitte und/oder Wirkbereiche der wenigstens zwei Transporteinrichtungen ist gemäß einer alternativen oder ergänzenden Weiterbildung derart realisiert, dass sich Transportpfade der wenigstens zwei Transporteinrichtungen tangieren oder kreuzen oder, insbesondere mit ihren Endabschnitten, überlappen.

Kurzbeschreibung der Figuren

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Aufbereitungseinheit für ein Medizin-Produkt, gemäß der vorliegenden Offenbarung.

Fig. 2 zeigt einen Abschnitt der Vorreinigung der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 in perspektivischer Ansicht.

Fig. 3a und 3b zeigen eine Unreinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht und in einer Draufsicht.

Fig. 4 zeigt eine Unreinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 5 zeigt eine Unreinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 6 zeigt eine Unreinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 7 zeigt eine Reinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 8 zeigt eine Reinseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 9 zeigt eine Sterilseite der Aufbereitungseinheit gemäß Figur 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel, in perspektivischer Ansicht.

Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Ablaufs der Verfahrensschritte, gemäß der vorliegenden Offenbarung.

Gemäß Figur 1 hat eine erfindungsgemäße Aufbereitungseinheit 1 für ein Medizin- Produkt - im Folgenden AEMP genannt - an einer Unreinseite einen Eingang 2 mit einem Eingangslager 4 zur Lagerung von Containern mit kontaminiertem Medizin- Produkt und an ihrer Sterilseite einen Ausgang 6 mit einem Ausgangslager 8 zur Lagerung von Containern mit aufbereitetem/sterilisiertem Medizin-Produkt. Das in der AEMP 1 aufzubereitende Produkt durchläuft vom Eingang 2 zum Ausgang 6 mehrere Transport-, Handlings- und Aufbereitungseinrichtungen mit entsprechenden Transport- Handlings- und Aufbereitungsschritten. Gemäß Figur 1 ist ein manueller Transport mit gestrichelter Linie und ein motorisierter, automatisierter Transport mit voller Linie dargestellt.

An das Eingangslager 4 schließt ein Bereich einer Vorreinigung an, mit einer ersten robotischen Handlingseinrichtung 10a, über die die aus dem Eingangslager 4 angelieferten, Container in ihre Container-Komponenten und das aufzubereitende Medizin-Produkt separiert werden. Über eine erste Transporteinrichtung 12a einer motorisch angetriebenen Transporteinheit 12 ist die erste Handlingseinrichtung 10a mit einer ersten Aufbereitungseinrichtung - im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist dies eine manuelle Vorreinigungseinrichtung 14a - transportverbunden.

Die erste Transporteinrichtung 12a ist im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 als ein deckenseitig verfahrbarer, greiffähiger Roboterarm oder eine Roboterarmanordnung ausgestaltet. Alternativ kann sie als Band oder Bandanordnung ausgebildet sein. Durch eine Anordnung der ersten Aufbereitungseinrichtung 14a unmittelbar angrenzend an die erste Handlingseinrichtung 10a kann die erste Transporteinrichtung sogar komplett entfallen.

Ein Transport des Containers/der Container-Komponenten/des Produktes innerhalb der Vorreinigungseinrichtung 14a erfolgt gemäß Figur 1 zweckmäßiger Weise manuell, kann aber alternativ maschinell oder zumindest maschinell unterstützt über die Transporteinheit 12 erfolgen. Über eine zweite und dritte Transporteinrichtung 12b, 12c der Transporteinheit 12 ist die Vorreinigungseinrichtung 14a mit einer zweiten Aufbereitungseinrichtung - im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist dies eine Reinigungs- und Desinfektionseinrichtung 14b (RDG) - transportverbunden. Die zweite Transporteinrichtung 12b ist gemäß Figur 1 als ein bidirektional betreibbares Förderband oder eine entsprechend betreibbare Band-Anordnung ausgebildet. Die dritte Transporteinrichtung ist 12c ist als Shuttle ausgestaltet, das entlang der RDG 14b zum Beladen von Eingang zu Eingang verfahrbar ist. Die RDG 14b trennt die Unrein- von einer Reinseite der AEMP 1 . Über eine vierte und fünfte Transporteinrichtung 12d, 12e der Transporteinheit 12 sind Ausgänge auf der Reinseite der RDG 14b mit einer dritten Aufbereitungseinrichtung 14c - im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Packeinrichtung 14c zum Packen der Container für die bevorstehende Sterilisation - transportverbunden. Die vierte Transporteinrichtung 12d ist gemäß Figur 1 , in Analogie zur Eingangsseite der RDG 14b, von einem Shuttle, das zum Entladen der RDG 14b von Ausgang zu Ausgang verfahrbar ist, gebildet. Die fünfte Transporteinrichtung 12e ist von einem deckengestützten Kran gebildet.

Die Packeinrichtung 14c ist gemäß Figur 1 über eine sechste Transporteinrichtung 12f mit einer zweiten robotischen Handlingseinrichtung 10b transportverbunden, über die Beschickungswagen der AEMP 1 mit den gepackten Containern beladen werden.

Die Beschickungswagen werden gemäß Figur 1 manuell von der robotischen Handlingseinrichtung 10b zur Sterilisationseinrichtung 14d verschoben und deren Sterilisationskammern zugeführt. Ausgangsseitig der Sterilisationseinrichtung 14d werden die Beschickungswagen manuell entnommen und einer weiteren robotischen Handlingseinrichtung 10c zugeführt. Diese befüllt zum einen Transportwagen mit ausgewählten oder priorisierten Containern, die manuell zur direkten Verwendung abgezweigt werden können. Zum anderen setzt sie Container mit geringerer Priorität auf eine siebte Transporteinrichtung 12g der Transporteinheit 12, die als Transportband ausgestaltet ist und über das der Massenspeicher 8 befüllt wird. Eine erfindungsgemäße Transportkette 30, in der ein manueller Transport ausschließlich innerhalb von Einrichtungen 14a und 14c und nicht zwischen den Einrichtungen 10a, 14a, 14b, 14c, 10b der AEMP 1 erfolgt, erstreckt sich somit von der ersten Handlingseinrichtung 10a bis zur zweiten Handlingseinrichtung 10b.

Figur 2 zeigt einen Bereich der Vorreinigung einer erfindungsgemäßen AEMP gemäß einem Ausführungsbeispiel. Eingangsseitig ist die als Roboterzelle ausgestaltete erste Handlingseinrichtung 10a mit einem Roboter 18 mit sechs Freiheitsgraden zum Greifen, Entladen und Separieren von in Container- Transportwagen 16 angelieferten Sterilgut-Containern 20 vorgesehen. Die Roboterzelle 10a kann mit Interfaces 32 zur Statusanzeige und Information zu den Sterilgut- Containern 20, Siebkörben 28, Instrumenten und weiteren für das Bedienpersonal wichtigen Informationen ausgestattet sein. Der Roboter 18 greift den Container 20 und entnimmt ihn dem Transportwagen 16. Einer von zwei weiteren Robotern 22 der Roboterzelle 10a fährt heran, interagiert mit dem ersten Roboter 18 und separiert den Container 20 in seine Komponenten Deckel, Wanne, Filter, sowie einen Siebkorb 28 mit kontaminiertem Medizin-Produkt. Deckel, Wanne und Filter werden vom Roboter 22 direkt in einen zum manuellen Transport zur RDG vorgesehenen Beschickungswagen 17 verräumt. Der andere, deckenseitig angeordnete und translatorisch verfahrbare Roboter 22 der Roboterzelle 10a übernimmt den Siebkorb 28 mit dem vorzureinigenden Medizin-Produkt und setzt ihn direkt auf einem der Waschtische 26 ab.

Auf diese Weise überschneidet sich ein Wirkbereich der robotischen Handlingseinrichtung 10a (Roboterzelle) mit einem Wirkbereich der Vorreinigungseinrichtung 14a, sodass die Übergabe zwischen der robotischen Handlingseinrichtung 10a und der Vorreinigungseinrichtung 14a effizient erfolgt.

Die erste Transporteinrichtung 12a, wie sie im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 zwischen der ersten Handlingseinrichtung 10a und der Vorreinigungseinrichtung 14a gezeigt ist, entfällt somit im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2. Die Waschtische 26 der Vorreinigungseinrichtung 14a erstrecken sich quer zum Transportpfad der Roboter 22 und zur Roboterzelle 10a. Das AEMP-Personal entnimmt die Produkte den Siebkörben 28 und führt die Vorreinigung aus. Ein Arbeitsraum der Roboter 18, 22 und damit die gesamte Roboterzelle 10a, ist aus sicherheitstechnischen Gründen, insbesondere bezüglich der Hygiene- und Kollisionsanforderungen, durch seitliche Trennwände 24, idealerweise aus transparentem und wisch- und desinfizierbarem Kunststoff bestehend, vom AEMP-Personal getrennt. Hier kommen Sicherheitsmechanismen wie Kollisionsschutz, Abstandsmesssensorik, sowie weitere Technik, welche bei kooperierenden und kollaborierenden Robotern eingesetzt wird, zum Einsatz. Die Anordnung der Waschtische 26 der Vorreinigungseinrichtung 14a quer zur Roboterzelle 10a ermöglicht bemerkenswerterweise eine besonders effektive Separierung und schnelle Zuführung der Komponenten zur Vorreinigung und zu weiteren Aufbereitungsschritten, allein mittels der ohnehin vorhandenen Roboter 18, 22 Handlingseinrichtung und ohne zusätzlich vorzusehenden Transportmechanismus. Weitere Transporteinrichtungen (beispielsweise wie 12b, 12c gemäß Figur 1 ), über die die Waschtische 26 mit der RDG 14b transportverbunden sind, sind Inhalt des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2, sind hierin aber lediglich durch die beiden angrenzenden Pfeile und die Bezugszeichen 12b, 12c symbolisiert. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette, in der ein manueller Transport ausschließlich innerhalb der Aufbereitungseinrichtung 14a der Transportkette erfolgt, wird gemäß Figur 2 somit von der Roboterzelle 10a, den Waschtischen 26 und den (nicht dargestellten) Transporteinrichtungen 12b und 12c gebildet.

Die Figuren 3a, 3b zeigen ein Ausführungsbeispiel mit erfindungsgemäß ausgestalteter Transportkette von der Roboterzelle 10a, über die Waschtische 26 und die Transporteinrichtungen 12b und 12c bis zu den RDGs 14b. Abweichend vom Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird hierbei die Anordnung und Erstreckung der Waschtische 26 entlang Roboterzelle 10a und parallel zur Verfahrrichtung der Roboter 22 vorgeschlagen. Dadurch können die Roboter 22 jeden Waschplatz der Waschtische 26 direkt anfahren und versorgen. Abweichend vom Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 überschneiden sich zudem die Roboterzelle 10a und die zweite Transporteinrichtung 12b bezüglich ihrer Grundflächen und somit ihrer Wirkbereiche.

Auf diese Weise erfolgt die Übergabe zwischen der robotischen Handlingseinrichtung 10a und der zweite Transporteinrichtung 12b effizient.

Die zweite Transporteinrichtung 12b ist als Förderband, insbesondere als Gurtband oder alternativ als Rollenbahn, in zwei Transportrichtungen betreibbar ausgebildet, verzweigt und dem Transportpfad der beiden Roboter 22 abschnittsweise unterlagert. Auf einer in zwei Richtungen betreibbaren Spur 40 des Förderbandes 12b werden Beschickungsgestelle 34 gelagert und befördert, die mit den vorgereinigten Siebkörben 28 mit vorgereinigten Instrumenten (vorgereinigtes Medizin-Produkt) beladen sind und den RDGs 14b zugeführt werden. Auf einer anderen Spur 42 werden leere Beschickungsgestelle 36 gelagert und befördert, die gereinigt und desinfiziert aus den RDGs 14b zurückkommen. Diese können dann wieder den Waschtischen 26 zugeführt werden. Die zweite Transporteinrichtung 12b (Förderband) ist mit der dritten Transporteinrichtung 12c (eingangsseitiges Shuttle des RDG 14b) transportverbunden und verfügt über automatisierte Drehkreuze 38 für Richtungs- und Spurwechsel der Beschickungsgestelle 34, 36. In der Konstellation gemäß den Figuren 3a, 3b kann bemerkenswerterweise eine sehr schnelle Zufuhr der beladenen Beschickungsgestelle 34 an die RDGs 14b umgesetzt werden, ohne weitere Transportsysteme, wie beispielsweise manuelle Fördersysteme wie Transportwagen, nutzen zu müssen. Mithilfe der gezeigten Förderbandanordnung gemäß Figur 3a und 3b, insbesondere der Drehkreuze 38, kann unter anderem auch eine vollständige automatisierte Beschickung erfolgen, welche auch eine Lagerung und Positionswechsel der Beschickungsgestelle 34, 36 untereinander ermöglicht. Damit die Roboter 22 und die Beschickungsgestelle 34, 36 im Bereich der räumlichen Überschneidung der Roboterzelle 10a mit der zweiten Transporteinrichtung 12b nicht kollidieren, ist die AEMP mit einer Anti-Kollisionssensorik und Priorisierung der Programmierung, sowie Schnittstellen zu weiterer Logistiksoftware versehen. Die Beschreibung der weiteren Ausführungsbeispiele erfolgt allein anhand einer jeweils perspektivischen Ansicht. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 3a und 3b somit von der Roboterzelle 10a, den Waschtischen 26 und den Transporteinrichtungen 12b und 12c gebildet.

Figur 4 zeigt eine Skalierung des Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 3a und 3 mit zudem abgeänderter Anordnung der Waschtische 26 quer zum Transportpfad der Roboter 22. Dadurch kann entlang diesem die Anzahl von Waschplätzen von 8 auf 12 erhöht werden. Natürlich ist auch eine weitere Erhöhung (Skalierung nach oben) oder Reduzierung der Anzahl möglich (Skalierung nach unten). Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 4 somit von der Roboterzelle 10a, den Waschtischen 26 und den Transporteinrichtungen 12b und 12c gebildet.

Hierbei ist gemäß Figur 4 zu erkennen, dass die zweite Transporteinrichtung 12b, das heißt deren Transportband 40, abschnittsweise von der robotischen Handlingseinrichtung 10a, genauer gesagt vom Transportpfad des Roboters 22, überlagert ist, wodurch die Übergabe zwischen der robotischen Handlingseinrichtung 10a und der zweite Transporteinrichtung 12b effizient erfolgt.

Gemäß dem Ausführungsbeispiel, dass Figur 5 zeigt, wird anstelle der Förderbänder zur Belieferung des eingangsseitigen Shuttles 12c der RDGs 14b eine teils deckengestützte teils bodengestützte zweite Transporteinrichtung 12b eingesetzt. Der deckengestützte Abschnitt wird von einer kreis- oder kreisabschnittsförmigen Schiene 44 als Transportpfad gebildet, an der ein motorisch verfahrbarer Ein- oder Auszug 46 läuft, der vorgegebene Endpunkte 48 der Waschtische 26, sowie von Förderbändern 40, 42 anfahren kann, um dort leere/volle Beschickungsgestelle abgeben/aufnehmen zu können. Die Förderbänder 40, 42 stellen den bodengestützten Abschnitt der zweiten Transporteinrichtung 12b dar. In dieser Konfiguration ist die Roboterzelle 10a mittig zu den sternförmig angeordneten Waschtischen 26, an anderen Endpunkten platziert. Dies hat den Vorteil, dass die translatorische Achse der Roboter gemäß den vorangegangenen Figuren entfällt. So ist eine materialsparendere und schnellere Bereitstellung der Siebkörbe realisiert. Gemäß Figur 5 werden die Siebkörbe 28 von innen zu den Endpunkten 48 bearbeitet. Die gewaschenen Beschickungsgestelle 36 werden auf einem Förderband am linken Ende der Schiene 44 bereitgestellt. Auch hier verfügen die Förderbänder über die vorbeschriebenen Drehkreuze 38 für Richtungswechsel, Spurwechsel und Überholvorgänge priorisierter Beschickungsgestelle. Alternativ zur Übergabe an das am rechten Ende der Schiene 44 vorgesehene Förderband kann die Übergabe mit Siebkörben befüllter, priorisierter Beschickungsgestelle 34 vom Auszug 46 direkt an das Shuttle 12c erfolgen. Eine Mittelachse des Shuttles 12c muss hierzu mit einem Radius der Schiene 44 fluchten. Um die Wege der Mitarbeiterinnen nicht zu kreuzen und somit einen unabhängigen Arbeitsfluss zu gewährleisten, wird außerdem vorgeschlagen den Auszug 46 zusätzlich mit einer senkrecht automatisch verfahrbaren Achse zu versehen, um die Beschickungsgestelle 34, 36 möglichst deckennah transportieren zu können. In diesem Aufbau werden die Beschickungsgestelle 34, 36 auf den Waschtischen 26 bzw. dem Shuttle 12c abgestellt und beim Transport nach oben gefahren. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 5 somit von der Roboterzelle 10a, den Waschtischen 26, dem deckengestützen Abschnitt und dem bodengestützen Abschnitt der zweiten Transporteinrichtung 12b, sowie der dritten Transporteinrichtung 12c gebildet.

Gemäß Figur 5 überschneiden sich somit der Wirkbereich der zweiten Transporteinrichtung 12b mit dem der Drehkreuze 38 der Förderbänder 40, 42, sodass die Übergabe zwischen der zweiten Transporteinrichtung 12b und den Förderbändern 40, 42 effizient erfolgt. Zudem überschneidet sich der Wirkbereich der zentral angeordneten, robotischen Handlingseinrichtung 10a mit den Grundflächen, bzw. Wirkbereichen, der umgebenden Waschtische 26, das heißt der ersten Aufbereitungseinrichtung 14a.

Abweichend vom zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Transporteinrichtung 12b gemäß dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel nicht in einem Freiheitsgrad beschränkt, sondern sie ist in zwei Freiheitsgraden entlang von deckenseitig orthogonal gekreuzten Schienen 50, 52 - in Analogie zu einem Brückenkran oder Stapelkran mit Laufkatze - beweglich. Dabei bilden parallele Schienen 52 eine Kranbahn, an der die Schiene 50 als Kranbrücke laufen kann. Der an der Kranbrücke 50 verfahrbare Auszug 46 kann so die komplette Grundfläche zwischen der Roboterzelle 10a und den RDGs 14b mit Beschickungsgestellen versorgen und ist in der Höhe verfahrbar. Die beladenen 34 sowie leeren Beschickungsgestelle 36 können so direkt von der Transporteinrichtung 12b mithilfe eines Hakens oder Greifers des Auszugs 46 gegriffen, verfahren und auf einen tischähnlichen Lagerplatz 54 gestellt oder dem Shuttle 112c zugeführt werden. Ein erheblicher Vorteil dieser Konfiguration und Technik ist die Reduktion der Förderbänder auf ein Minimum.

Bemerkenswerterweise kann mittels dieser tischähnlichen Lagerplätze 54 eine Priorisierung der Beschickungsgestelle 34, 36 sehr einfach durchgeführt werden, dazu wird dieses einfach direkt durch die Transporteinrichtung 12b angefahren und gegriffen, ohne weitere Gestelle verfahren zu müssen. In dieser Konstellation sind die Waschtische ähnlich wie in Figur 2 und 4 rechtwinklig zur Verfahrachse der Roboter 22 angeordnet. Die Roboter 18, 22 können die Sterilgut-Container-Separierung durchführen und die Siebkörbe 28 den Waschtischen 26 direkt zuführen. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 6 somit von der Roboterzelle 10a, den Waschtischen 26, der allein deckengestützen zweiten Transporteinrichtung 12b, sowie der drittem Transporteinrichtung 12c gebildet.

Somit überschneiden sich gemäß Figur 6 der Wirkbereich der dritten Transporteinrichtung 12c (des Shuttles 12c) mit dem Wirkbereich der zweiten Transporteinrichtung 12b, der Wirkbereich der zweiten Transporteinrichtung 12b mit den Grundflächen und Wirkbereichen der Waschtische 26 (erste Aufbereitungseinrichtung 14a), sowie die Grundflächen und Wirkbereiche der Waschtische 26 (erste Aufbereitungseinrichtung 14a) mit der Grundfläche und dem Wirkbereich der robotischen Handlingseinrichtung 10a, sodass die Übergabe jeweils effizient erfolgt.

Bei einer Fehlfunktion einer AEMP gemäß den Ausführungsbeispielen der Figuren 2, 3, 4 und 6 haben alle Mitarbeiter Zugriff auf die Siebkörbe 28 durch einfaches Öffnen der Trennwände 24 der Roboterzelle 10a. Der Zugang erfolgt dabei mittels einfacher mechanisch bedienbarer Türen oder Klappen der Trennwände 24. Diese können auch dem Zugang zur Reinigung und Desinfektion des Innenraumes der Roboterzelle 10a dienen. Bei einem Ausfall der zweiten Transporteinrichtung 12b der Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 1 bis 6 kann der Transport der vorgereinigten Siebkörbe 28 weiterhin manuell, mithilfe von Beschickungsgestell-Transportwagen aufrechterhalten werden und die RDGs 14b können direkt angefahren und beschickt werden. Dies geschieht vorzugsweise über die Drehkreuze 38, an die die Beschickungsgestell-Transportwagen herangeschoben werden und an die die Beschickungsgestelle übergeben werden können.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7, das einen Bereich einer AEMP zwischen den RDGs 14b und der Sterilisation 14d zeigt, wird für die als Packeinrichtung ausgestaltete Aufbereitungseinrichtung 14c - in Analogie zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 - eine sternförmige Anordnung von Packtischen 56 um einen Knotenpunkt 58 einer Bandanordnung vorgeschlagen. Die aus den RDGs austretenden, befüllten Beschickungsgestelle 34 werden über das Shuttle 12d einer als Zwischenlager fungierenden, zweispurigen Bandanordnung mit Drehkreuzen 38 zugeführt (Figur 7 links), was wie vorbeschrieben eine Priorisierung ermöglicht, und von dort über die deckenseitige, teilkreisförmige Transporteinrichtung an außenseitige Endpunkte der Packtische 56 geliefert. Im Anschluss ans Packen werden leere Beschickungsgestelle 36 über die Transporteinrichtung wieder aufgenommen und dem in Figur 7 rechten Förderband zugeführt und in den Prozess rückgeführt. Die fertig gepackten Siebkörbe und/oder Sterilgut-Container werden über kurze Förderbänder dem Knotenpunkt 58 und einem daran ansetzenden Förderband zugeführt, von diesem transportiert und am anderem Endpunkt 60 von der Handlingseinrichtung 10b (Roboterzelle 10b) aufgenommen. Deren Roboter 18 kann die gepackten Sterilgut-Container und/oder Siebkörbe einem Beschickungswagen 17 zum Beschicken der Sterilisationseinrichtung 14d oder über ein angrenzendes Förderband einem weiteren Massenspeicher zuführen. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 7 somit von den RDGs 14b, der vierten Transporteinrichtung 12d, dem bodengestützten und dem deckengestützen Abschnitt der fünften Transporteinrichtung 12e, den Packtischen 56, sowie der sechsten Transporteinrichtung 12f gebildet.

Somit überschneiden sich gemäß Figur 7 Grundflächen und/oder Wirkbereiche des Shuttles zumindest der zweiten Aufbereitungseinrichtung 14b und der vierten Transporteinrichtung 12d, sowie der vierten Transporteinrichtung 12d und der fünften Transporteinrichtung 12e, sowie der fünften Transporteinrichtung 12e und der Packtische 56, sowie der sechsten Transporteinrichtung 12f und der zweiten robotischen Handlingseinrichtung 10b, sodass die jeweilige Übergabe effizient erfolgt.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8, das wie auch schon Figur 7 einen Bereich einer AEMP zwischen den RDGs 14b und der Sterilisation 14d zeigt, wird für die als Packeinrichtung ausgestaltete Aufbereitungseinrichtung 14c - in Analogie zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 - eine deckenseitige fünfte Transporteinrichtung 12e vorgeschlagen, die nicht in einem Freiheitsgrad beschränkt ist. Anders als in den vorherigen Ausführungsbeispielen sind hier die RDGs 14b zur Sterilisation 14d rechtwinklig, anstatt parallel-gegenüberliegend, angeordnet. Zwischen der deckenseitigen fünften und der deckenseitigen sechsten Transporteinrichtung 12e und 12f sind bodenseitig die Packtische 56, in paralleler Anordnung gestaffelt, angeordnet. Zusätzlich verfügt die fünfte Transporteinrichtung 12e über einen vertikalen translatorischen Freiheitsgrad, um beladene und leere Beschickungsgestelle 34, 36, mithilfe eines Hakens oder Greifers verfahren und auf einen tischähnlichen Lagerplatz 54 abstellen oder vom Shuttle 12d aufnehmen zu können. Ein erheblicher Vorteil dieser Konfiguration die Reduktion von Förderbänder auf ein Minimum. Es wird auch hier vorgeschlagen, dass die tischähnlichen Lagerplätze 54 zweireihig sind, um ebenfalls mithilfe von Transportwagen angefahren werden zu können, falls eine Störung der Funktion der Transporteinrichtungen 12d, 12e, 12f vorliegt. An den Packtischen 56 fertig gepackte Siebkörbe und/oder Sterilgut-Container werden manuell in Transportgestelle 62 geladen, die von der sechsten Transporteinrichtung 12f abgeholt und der als Roboterzelle ausgestalteten, zweiten Handlingseinrichtung 10b zugeführt werden. Der dortige Roboter 18 kann die Sterilgut-Container und/oder Siebkörbe einem Beschickungswagen 17 für die Sterilisatoren oder einem Speicher und/oder Pufferlager zuführen. In dieser Konfiguration kann ebenfalls eine Priorisierung mithilfe von abzweigenden Förderbändern, in Kombination mit Drehkreuzen realisiert werden. Eine erfindungsgemäß ausgestaltete Transportkette wird gemäß Figur 8 somit von den RDGs 14b, der vierten Transporteinrichtung 12d, der deckengestützten fünften Transporteinrichtung 12e, den Packtischen 56, sowie der sechsten Transporteinrichtung 12f gebildet.

Somit überschneiden sich gemäß Figur 8 Grundflächen und/oder Wirkbereiche zumindest der vierten Transporteinrichtung 12d (Shuttle der zweiten Aufbereitungseinrichtung 14b) und der fünften Transporteinrichtung 12e, sowie der fünften Transporteinrichtung 12e und der Packtische 56 der Aufbereitungseinrichtung 14c, sodass die jeweilige Übergabe effizient erfolgt.

Figur 9 zeigt abschließend ein Ausführungsbeispiel einer AEMP im Bereich nach der Sterilisation 14d, insbesondere die Kommissionierung der/des sterilisierten Containers/Produktes. Beschickungswagen 17 mit den sterilisierten Containern 20 werden den einzelnen Sterilisatoren der Sterilisation 14d entnommen und der als Roboterzelle ausgebildeten dritten Handlingseinrichtung 10c manuell, alternativ automatisiert, zugeführt. Der dortige Roboter 18 entnimmt sie den Beschickungswagen 17 und führt sie einem Container-Transportwagen 19 oder einer als Transportband ausgestalteten siebten Transporteinrichtung 12g zu, die den Massespeicher 8 befüllt. Auch hier kann eine Priorisierung mithilfe von abzweigenden Förderbändern in Kombination mit Drehkreuzen realisiert werden.

Somit überschneiden sich gemäß Figur 9 die Grundfläche und der Wirkbereich der dritten robotischen Handlingseinrichtung 10c mit der Grundfläche und dem Wirkbereich der siebten Transporteinrichtung, sodass die Übergabe effizient erfolgt. Ein erfindungsgemäßes Verfahren hat gemäß Figur 10 und vor dem Hintergrund der AEMP 1 gemäß Figur 1 wenigstens die Schritte „Separieren der Sterilgut-Container mittels der Handlingseinrichtung 10a“ 100, „Transportieren von Siebkörben mit dem Medizin-Produkt mittels der ersten Transporteinrichtung 12a“ 200, „Vorreinigen des Medizin-Produktes in der Vorreinigungseinrichtung 14a 10a“ 300, „Transportieren des vorgereinigten Medizin-Produktes mittels der zweiten und dritten Transporteinrichtung 12b, 12c zu den RDGs 14b“ 400, „Reinigung und Desinfektion des Medizin-Produktes mittels der RDGs 14b“ 500, „Transport des gereinigten und desinfizierten Medizin- Produktes von den RDGs mittels der vierten und fünften Transporteinrichtung 12d, 12e zur Packeinrichtung 14c“ 600, „Packen von Sterilgut-Containern für die Sterilisation in der Packeirichtung 14c“ 700, „Transportieren der gepackten Sterilgut-Container zur zweiten Handlingseinrichtung 10b mittels der sechsten Transporteinrichtung 12f“ 800 und „Befüllen von Beschickungswagen mit den gepackten Sterilgut-Containern mittels der zweiten Handlingseinrichtung 10b“ 900. Dabei erfolgt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, das heißt im bestimmungsmäßen Betrieb der AEMP zumindest entlang der Transportkette von der ersten Handlingseinrichtung 10a bis zur zweiten Handlingseinrichtung 10b, ein manueller Transportschritt allein innerhalb der Aufbereitungseinrichtungen 14a (Vorreinigung) und 14c (Packeinrichtung).

Aufbereitungseinrichtungen, Lagereinrichtungen, Transporteinrichtungen und dergleichen können in ihrer Anzahl und Position in der AEMP variieren. Die vorgeschlagenen Anordnungen ermöglichen einen schnellen und effizienten Transport in der AEMP. Es können Kombinationen der vorgeschlagenen Anordnungen in verschiedenen Bereichen der AEMP zum Einsatz kommen.

Bezugszeichenliste

1 Aufbereitungseinheit für Medizin-Produkte

2 Eingang Unreinseite

4 Eingangslager

6 Ausgang Sterilseite

8 Ausgangslager

10a, b, c robotische Handlingseinrichtung

12 Transporteinheit

12a, b, c, d, e f, g Transporteinrichtung

14a Vorreinigungseinrichtung

14b Reinigungs- und Desinfektionseirichtung

14c Packeinrichtung

14d Sterilisationseinrichtung

16 Transportwagen

17 Beschickungswagen

18 Roboter

19 Transportwagen

20 Sterilgut-Container

22 Roboter

26 Waschtisch

28 Siebkorb

30 T ransportkette

32 Benutzerschnittstelle

34, 36 Beschickungsgestell

38 Drehkreuz

40 Förderband

42 Förderband

44 Schiene

46 Auszug

48 Endpunkt

50, 52 Schiene

54 Lagerplatz Packtisch

Knotenpunkt

Endpunkt

Schritt Separieren

Schritt Transportieren

Schritt Vorreinigen

Schritt Transportieren

Schritt Reinigen und Desinfizieren

Schritt Transportieren

Schritt Packen

Schritt Transportieren

Schritt Befüllen