Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR RECOGNIZING AND MAINTAINING THE OPERATIONAL CAPABILITY OF A NOx STORAGE CATALYTIC CONVERTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/009870
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method according to which the temperature of the catalytic converter monolith is determined at the catalytic converter intake by means of a temperature model on the basis of modelled or measured exhaust-gas temperature upstream of the NOx storage catalytic converter (17). On the basis of the different temperature behaviour of the intake and output the monolith temperature at the level of the catalyst is determined by an additional temperature model.

Inventors:
ZHANG HONG (DE)
BEER JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/002078
Publication Date:
February 24, 2000
Filing Date:
July 06, 1999
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
ZHANG HONG (DE)
BEER JOHANNES (DE)
International Classes:
F01N7/00; F01N11/00; F02D41/02; F01N3/08; F01N9/00; (IPC1-7): F01N7/00; F02D41/02
Foreign References:
US5746049A1998-05-05
US5722236A1998-03-03
DE19714293C11998-09-03
EP0773354A11997-05-14
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Erkennen und Aufrechterhalten der Betriebs bereitschaft eines im Abgastrakt (12) einer Brennkraftma schine (10) angeordneten NOxSpeicherkatalysators (17), wobei die Temperatur (TVtrtTnvk) des Abgases stromauf des NOx Speicherkatalysators (17) ermittelt wird, aus der ermittelten Abgastemperatur (TVtr) über ein Tem peraturmodell eine erste Monolithtemperatur (TMon1) am Eingang des NOxSpeicherkatalysators (17) berechnet wird, aus der ersten Monolithtemperatur (TMon1) über das Tempe raturmodell eine zweite Monolithtemperatur (TMon2) am Aus gang des NOxSpeicherkatalysators (17) berechnet wird, überprüft wird, ob beide Monolithtemperaturen TMonI. TMon2) innerhalb eines vorgegebenen Temperaturinter valles ( [I liegen, in Abhängigkeit des Ergebnisses der Liiberprüfung steuernde Maßnahmen für den Betrieb der Brennkraftmaschine (10) ein geleitet werden, so daß diese Temperaturbedingung [TMin,TMax] erfüllt und im weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Abgases (TVtrtTnvk) mittels eines Tempera tursensors (21) gemessen wird, der im Einlaßbereich des NOxSpeicherkatalysators (17) angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem NOxSpeicherkatalysator (17) in Strömungsrichtung des Ab gases gesehen ein Vorkatalysator (16) vorgeschaltet ist und die Temperatur des Abgases (Tnvk) am Auslaß des Vorka talysators ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgastemperatur (Tnvk) mittels eines Temperatursensors (20) gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Abgastemperatur (Tnvk) über ein Temperaturmodell für den Vorkatalysator (16) berechnet wird und als Eingangsgröße für dieses Modell die Abgastemperatur (TVvk) am Auslaß der Brennkraftmaschine herangezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Abgastemperatur (Tnvk) über ein Temperaturmodell für den Vorkatalysator (16) berechnet wird und als Eingangsgröße für dieses Modell die mittels eines Abgastemperaturmodells erhaltene Abgastemperatur herangezogen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Eingangsgröße für das Abgastemperaturmodell mindestens ei ne der folgenden Zustandsgrößen der Brennkraftmaschine an gesaugte Luftmasse, Saugrohrdruck, Zündwinkel, Drehzahl, Kühlmitteltemperatur, Umgebungstemperatur verwendet wird, welche die Abgastemperatur beeinflußt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Maßnahmen zum Aufheizen des NOxSpeicherkatalysators (17) eingeleitet werden, wenn die Monolithtemperatur einen un teren Schwellenwert (TMin) unterschreitet und Maßnahmen zum Abkühlen des NOxSpeicherkatalysators (17) eingeleitet werden, wenn die Monolithtemperatur einen oberen Schwel lenwert (TMaX) überschreitet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßnahmen zum Aufheizen des NOxSpeicherkatalysators (17) eine Verstellung des Zündwinkels in Richtung spät und/oder einen Betrieb der Brennkraftmaschine im Warmlauf mit fet tem Gemisch in Verbindung mit Sekundärlufteinblasung um fassen.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßnahmen zum Abkühlen des NOxSpeicherkatalysators (17) das Ansteuern einer stromauf des NOx Speicherkatalysators (17) angeordnete Abgasklappe umfas sen, die den Abgasweg verlängert, indem sie einen Teil des Abgases in einen Bypass leitet.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Maßnahmen zum Abkühlen des NOxSpeicherkatalysators einen Betrieb der Brennkraftmaschine mit fettem Gemisch umfassen oder das Aktivieren einer Abgasrückführeinrich tung, mit dem ein Teil des Abgases wieder dem Verbren nungsprozess zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Temperaturmodell eine Energiebilanzierung beinhaltet, das die thermische Energie des Monolithen, die thermischer Masse des Monolithen, den Wärmeübergang von Abgas auf den Monolithen, die exotherme Reaktionsenergie und die durch die Energieabgabe an die Umgebung durch Konvektion berück sichtigt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Energiebilanzierung eine gewöhnliche Differential gleichung 1. Ordnung aufgestellt wird, aus der mittels ei nes Integrationsverfahrens die jeweilige Monolithtempera tur bestimmt wird.
Description:
Beschreibung Verfahren zum Erkennen und Aufrechterhalten der Betriebsbe- reitschaft eines NOx-Speicherkatalysators Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen und Auf- rechterhalten der Betriebsbereitschaft eines NOx- Speicherkatalysators gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru- ches 1.

Für direkteinspritzende Otto-Brennkraftmaschinen wird zur Konvertierung der bei der Verbrennung entstehenden NOx- Schadstoffe ein NOx-Speicherkatalysator verwendet. Im Betrieb der Brennkraftmaschine mit magerem Gemisch wird NOx gespei- chert, bei Betrieb mit fettem Gemisch wird gespeichertes NOx durch im Abgasstrom enthaltenes HC und CO reduziert und so zu N2 konvertiert.

Die optimale NOx-Speicherkapazität des NOx- Speicherkatalysators ist dabei nur in einem bestimmten Tempe- raturintervall des Katalysatormonolithen gegeben. Dieses Tem- peraturintervall liegt typischerweise in einem Bereich von 250°C - 450°C.

Zudem ist die Monolithtemperatur eine wichtige Eingangsgröße für die NOx-Speicherfunktion, die in Abhängigkeit von motori- schen Größen und der Monolithtemperatur den augenblicklichen Beladungsgrad des NOx-Speicherkatalysators bestimmt. Über- steigt der Beladungsgrad eine bestimmte Grenze, so wird ein Regenerationszyklus eingeleitet, in dem der Beladungsgrad wieder dekrementiert wird.

Versuche zeigen, daß das Temperaturverhalten eines NOx- Speicherkatalysators während Instationärvorgängen durch die beiden extremalen Monolithtemperaturen, die in Strömungsrich- tung des Abgases gesehen am Katalysatoreingang und am Kataly- satorausgang auftreten, gekennzeichnet ist. Diese beiden ex-

tremalen Temperaturen weisen stark unterschiedliches zeitli- ches Verhalten auf.

Dieses Verhalten gilt sowohl für Abgassysteme, bei denen der Katalysator einen einzigen Monolithen enthält, als auch für Katalysatoren mit mehreren, voneinander beabstandeten (getrennten) Monolithen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erkennen und Aufrechterhalten der Betriebsbereitschaft eines NOx-Speicherkatalysators anzugeben. Insbesondere soll sicher- gestellt sein, daß er in einem zulassigen Temperaturbereich betrieben werden kann, in dem eine hohe Konvertierungsrate gegeben ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein zuverlässiges Erkennen und Aufrechterhalten der Betriebs- bereitschaft des NOx-Speicherkatalysators wird erfindungsge- mäß erreicht, in dem aus modellierter oder gemessener Abga- stemperatur stromauf des NOx-Speicherkatalysators die Kataly- satormonolithtemperatur im Katalysator durch ein Temperatur- modell bestimmt wird.

Aufgrund des zeitlich unterschiedlichen Temperaturverhaltens von Ein- und Ausgang des NOx-Speicherkatalysators wird die Monolithtemperatur am Ausgang des NOx-Speicherkatalysators durch ein zusätzliches, gleich arbeitendes Temperaturmodell bestimmt. Eingangsgröße dieses Temperaturmodells ist die mit- tels des Modells berechnete Monolithtemperatur am Eingang des Katalysators.

Durch motorische Maßnahmen, wie z. B. Anfetten, Anheben der Temperatur durch Spätverstellen des Zündwinkels usw. wird da- für gesorgt, daß das sich beide Temperaturwerte der Katalysa-

tormonolithen in einem zulässigen Temperaturintervall befin- den.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die An- zahl von teueren Temperatursensoren vermindert werden kann, insbesondere braucht keine konstruktiv aufwendige Messung in- nerhalb des Katalysatormonolithen durchgeführt werden.

Durch die genaue Bestimmung der Monolithtemperaturen über ein Modell kann das für eine hohe Konvertierungsrate einzuhalten- de Temperaturfenster genau eingehalten werden, unnötig ausge- löste Regenerationsphasen können vermieden werden, was sich wiederum in Kraftstoffeinsparungen und verbessertem Abgasver- halten niederschlägt.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen : Figur 1 ein Blockschaltbild einer Abgasanlage einer mit Di- rekteinspritzung arbeitenden Brennkraftmaschine mit zugehöriger Steuerungseinrichtung, Figur 2 eine Prinzipdarstellung der Energiebilanzierung in einem dem NOx-Speicherkatalysator vorgeschalteten Vorkatalysator, Figur 3 den graphischen Zusammenhang zwischen dem Wirkungs- grad der NOx-Konvertierung und der Monolithtempera- tur, Figur 4 zeitliche Verläufe von Monolithtemperaturen beim Auf- heizen des NOx-Speicherkatalysators und Figur 5 zeitliche Verläufe von Monolithtemperaturen beim Ab- kühlen des NOx-Speicherkatalysators.

Eine mit Direkteinspritzung arbeitende Otto- Brennkraftmaschine 10 ist mit einem Ansaugtrakt 11 und einem Abgastrakt 12 verbunden. Sie weist eine Kraftstoffzumeßein- richtung 13 auf, die eine der Zylinderanzahl der Brennkraft- maschine entsprechende Anzahl von Einspritzventilen beinhal- tet und die über entsprechende Signale einer elektronischen Steuerungseinrichtung 14 der Brennkraftmaschine angesteuert werden. Über die Einspritzventile wird Kraftstoff direkt in die Zylinder der Brennkraftmaschine eingespritzt. In der Fi- gur ist dabei die eingespritzte Kraftstoffmenge bei Betrieb mit Ladungsschichtung als MFF bezeichnet.

Ein im Ansaugtrakt 11 angeordneter Luftmassenmesser 15 gibt ein Signal für den der Verbrennung in den Zylindern zugeführ- ten Luftmassenstrom M an die Steuerungseinrichtung 14 ab.

Im Abgastrakt 12 ist ein Vorkatalysator 16, auch als Precat bezeichnet und ein in Strömungsrichtung des Abgases gesehen nachgeschalteter NOx-Speicherkatalysator 17, auch als NOx- Trap bezeichnet, angeordnet. Beide Katalysatoren 16,17 sind mittels eines kurzen, nicht näher bezeichneten Abgasrohres miteinander verbunden. Der Vorkatalysator 16 ist an einer Stelle nahe des Auslasses der Brennkraftmaschine 10 angeord- net und dient zur Verkürzung der Aufheizzeit des NOx- Speicherkatalysators 17. Außerdem konvertiert er hauptsäch- lich die Schadstoffe HC und CO. Der NOx-Speicherkatalysator 17 dient in erster Linie zum Konvertieren von NOx, er weist aber auch 3-Wege Eigenschaften auf.

Der Vorkatalysator 16 weist einen einzigen Monolithen Mon auf, während der NOx-Speicherkatalysator 17 zwei räumlich ge- trennte Monolithen Monl und Mon2 besitzt. Als Monolith wird dabei ein wabenförmiger Körper aus Metall oder Keramik be- zeichnet, der eine geeignete Beschichtung aufweist.

Stromaufwärts des Vorkatalysators 16 ist eine Lambdasonde 18 angeordnet, welche in Abhängigkeit des Restsauerstoffgehaltes im Abgas ein stetiges Ausgangssignal A an die Steuerungsein-

richtung 14 abgibt. Sie dient in bekannter Weise als Regel- glied für eine Lambdaregelung des Kraftstoff-Luftgemisches der Brennkraftmaschine 10.

Ferner sind in dem Blockschaltbild an verschiedenen Stellen im Abgassystem Temperatursensoren eingezeichnet, von denen aber entsprechend der im folgenden beschriebenen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens entweder alle, eine Kombina- tion daraus, oder in einem besonderen Fall überhaupt keiner benötigt werden.

Ein Temperatursensor 19 erfaßt die Abgastemperatur TVvk stromauf des Vorkatalysators 16 und ein Temperatursensor 20 erfaßt die Abgastemperatur Tnvk stromab des Vorkatalysators 16. Mit einem weiteren Temperatursensor 21 wird die Tempera- tur des Abgases Tvtr stromauf des NOx-Speicherkatalysators 17 gemessen.

Die elektronische Steuerungseinrichtung 14 weist in bekannter Weise einen Mikrocomputer, entsprechende Schnittstellen für Signalaufbereitungsschaltungen, sowie eine Ein- und Ausgabe- einheit auf. Der Mikrocomputer umfaßt eine Zentraleinheit (CPU), welche die arithmetischen und logischen Operationen mit den eingespeisten Daten durchführt. Die dazu notwendigen Programme und Solldaten liefert ein Festwertspeicher (ROM), in dem alle Programmroutinen und alle Kenndaten, Kennlinien, Sollwerte usw. unverlierbar gespeichert sind. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung mit einem Speicher 24 verbun- den, in dem u. a. eine Mehrzahl von Kennlinien bzw. Kennfel- dern und Schwellenwerten gespeichert sind, deren Bedeutungen anhand der Beschreibung der nachfolgenden Figuren noch näher erläutert werden. Ein Betriebsdatenspeicher (RAM) dient u. a. dazu, die von den Sensoren gelieferten Daten zu speichern, bis sie vom Mikrocomputer abgerufen oder durch aktuellere Da- ten ersetzt, d. h. überschrieben werden. Über einen Bus werden alle genannten Einheiten mit Daten, Speicheradressen und Kon- trollsignalen versorgt.

Zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine 10 ist die Steuerungseinrichtung 14 über eine hier nur schematisch dar- gestellte Daten- und Steuerleitung 22 noch mit weiteren Sen- soren und Aktoren verbunden. Die Steuerungseinrichtung 14 wertet die Sensorsignale aus und steuert bzw. regelt unter anderem die Zündung, die Einspritzung, sowie die Abgasnachbe- handlung. Als ein für das Verständnis der Erfindung wesentli- cher Teil der Steuerungseinrichtung 14 ist ein Block 23 dar- gestellt, der die von den einzelnen Temperatursensoren abge- gebene Signale auswertet und unter Benutzung weiterer, u. a. den Betriebszustand der Brennkraftmaschine charakterisieren- den Parameter daraus die Temperaturen der einzelnen Monoli- then mittels einer Modellbildung ermittelt, wie es im nach- folgenden anhand der Figuren 2-5 näher erläutert wird.

Im folgenden werden mehrere Möglichkeiten vorgestellt, wie unter Verwendung unterschiedlicher Eingangsgrößen die Monolithtemperaturen des NOx-Speicherkatalysators mit Hilfe eines Modells ermittelt werden können.

Gemäß einer ersten Variante wird die Temperatur TVtr stromauf des NOx-Speicherkatalysators 17 mittels des Temperatursensors 21 erfaßt. Dieser Wert ist Eingangsgröße für ein Temperatur- modell, mit dem die Monolithtemperatur TMon1 des 1. Monoli- then Monl im NOx-Speicherkatalysator 17 ermittelt wird.

Wendet man eine Energiebilanzierung auf den 1. Monolithen an, so ergibt sich mit der gemessenen Eingangstemperatur TVtr als Eingangsgröße Tin für das Modell : Die linke Seite von Gleichung (2) bezeichnet die thermische Energie des Monolithen Monl ; k2 ist das Produkt aus thermi-

scher Masse u. Wärmekapazität des Monolithen Monl. Für die Terme auf der rechten Seite gilt : Gleichung (3) bezeichnet den Wärmeübergang von Abgas auf den Monolithen Monl. Mit k1 ist der Wärmeübergangskoeffizient Ab- gas nach Monolith bezeichnet.

Der exotherme Reaktionsenergiestrom während des homogen mage- ren und geschichteten (stratified) Betrieb der Brennkraftma- schine, sowie während der Regenerationsphasen wird durch Gleichung (4) beschrieben : Die Parameter k4 u. ks sind zusätzliche Optimierungsparame- ter, um gemessene u. modellierte Temperaturverläufe besser anzupassen.

Die Energieabgabe an die Umgebung durch Konvektion wird durch die Gleichung (5) beschrieben : Die Konvektionskonstante k3(v) ist dabei von der Fahrge- schwindigkeit des mit dem beschriebenen Abgassystem ausgerü- steten Kraftfahrzeuges abhängig. T20 bezeichnet die Umge- bungstemperatur.

Faßt man die Gleichungen (2) - (5) zusammen, so erhält man eine gewöhnliche DGL I. Ordnung für die Monolithtemperatur TMon des 1. Monolithen Monl im NOx-Speicherkatalysator 17 :

Aus Gleichung (6) kann die gesuchte Monolithtemperatur TMonl durch ein aus der Mathematik hinlänglich bekanntes Integrati- onsverfahren (z. B. Euler, Runge Kutta) bestimmt werden. Die Modellparameter kl- k3 werden durch eine Parameteroptimierung (z. B. Gradientenverfahren) so bestimmt, daß die mit dem Mo- dell berechnete Monolithtemperatur TMon1 so gut wie möglich mit der gemessenen Monolithtemperatur bei Betrieb der Brenn- kraftmaschine mit fettem Gemisch oder unbeschichteten NOx- Speicherkatalysator (in diesem Betriebszustand findet keine keine exotherme Reaktion statt) übereinstimmt. Bei Verwendung eines Rohemmissions-NOx-Speicherkatalysators (enthält washcoat, aber kein Edelmetall und somit keine Exothermie) können die Parameter kl -k3 wie oben beschrieben, in beliebi- gen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine identifiziert werden. Anschließend werden bei festgehaltenen Parametern kl - k3 und unter Verwendung eines NOx-Speicherkatalysators mit Edelmetall die Parameter k4 u. k5 so bestimmt, daß die mit dem Modell berechnete Monolithtemperatur TMonl so gut wie möglich mit der gemessenen Monolithtemperatur bei homogen ma- geren, geschichteten Betrieb der Brennkraftmaschine, sowie während der Regenerationsphase des NOx-Speicherkatalysators übereinstimmt.

Um das Modell abzugleichen, wird auf dem Prüfstand die Tempe- ratur des Monolithen Monl mittels eines Temperatursensors ge- messen, mit der modellierten Größe verglichen und die Modell- parameter so eingestellt, daß die nachgebildete und die tat- sächliche Temperatur möglichst genau übereinstimmen. Ist eine vorgegebene Genauigkeit bei der Übereinstimmung erreicht, so ist das Modell richtig abgeglichen und es kann für dieses Fahrzeug mit dem untersuchten Abgassystem zur Berechnung der Monolithtemperatur herangezogen werden. Dadurch kann auf den Einsatz eines teuren, nur mit großem technischen Aufwand rea- lisierbaren Temperatursensors unmittelbar im Monolithen ver- zichtet werden. Ein solcher ist nur für die Applikation und den Abgleich des Modells auf dem Prüfstand notwendig.

Messungen zeigen, daß sich das Temperaturverhalten des 2. Mo- nolithen, insbesondere während instationärer Betriebszustände deutlich vom Verhalten des 1. Monolithen unterscheidet. Des- halb ist es notwendig das Temperaturverhalten des 2. Monoli- then durch ein eigenes Modell zu berücksichtigen.

Dazu wird die Ausgangsgröße TMonl des Temperaturmodells für den 1. Monolithen als Eingangstemperatur für die Modellierung der 2. Monolithtemperatur TMon2 verwendet: M'*'OM]() Es wird dabei angenommen, das nach Durchströmen des Abgases von Monolith 1 die Abgastemperatur gleich der Monolithtempe- ratur TMonl ist- Mit der Eingangsgröße aus Gleichung (7) gelten die Gleichun- gen (2) - (6) analog für die Monolithtemperatur TMon2 des 2.

Monolithen. Die Parameter kl-k5 werden analog bestimmt, wie es anhand der Modellbildung der Monolithtemperatur TMon1 des 1. Monolithen beschrieben wurde, wobei sich im allgemeinen unterschiedliche Werte als die bei der Bestimmung von TMonl ergeben. Für die Monolithtemperatur TMon2 ergibt sich somit eine gewöhnliche Differentialgleichung 2. Ordnung.

Gemäß einer zweiten Variante wird nicht die Abgastemperatur Tvtr stromauf des NOx-Speicherkatalysators 17 als Eingangs- größe für das Temperaturmodell zur Bestimmung der beiden Mo- nolithtemperaturen herangezogen, sondern die Abgastemperatur stromab des Vorkatalysators 16. Dieses Verfahren wird insbe- sondere dann angewandt, wenn die zur Diagnose des Vorkataly- sators 16 ohnehin notwendigen Temperatursensoren 19 und 20 vorhanden sind. Damit steht die Temperatur Tnvk auch zur Mo- dellierung der Monolithtemperaturen zur Verfügung und bei ei- ner solchen Konfiguration der Temperatursensoren erübrigt sich ein weiterer Temperatursensor zur Temperaturüberwachung

des NOx-Speicherkatalysators. Die Modellparameter werden da- bei so angepaßt, daß der Einfluß des Abgasrohres zwischen der Position des Temperatursensors 20 und dem Einlaß des NOx- Speicherkatalysators 17 berücksichtigt wird.

Die mittels des Temperatursensors 20 gemessene Temperatur Tnvk wird als Eingangsgröße Tln für das Monolithtemperaturmo- dell verwendet : <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Tin = Tnvk<BR> Analog dem oben beschriebenen Verfahren werden nach den Glei- chungen (2) - (6) die Modellparameter zur Berechnung der Mono- lithtemperatur TMon1 bestimmt.

Im Anschluß an die Bestimmung der Monolithtemperatur TMonl des ersten Monolithen Monl werden im weiteren die Modellpara- meter zur Berechnung der Monolithtemperatur TMon2 des zweiten Monolithen Mon2 bestimmt, wobei als Eingangsgröße Tin für das Modell =.(9) gilt. Das weitere Vorgehen ist analog zu dem bereits be- schriebenen Verfahren. Es ist dabei eine Differentialglei- chung 2. Ordnung zu lösen.

Für den Fall, daß weder der Temperatursensor 19, noch der Temperatursensor 20 vorhanden ist und somit die Temperatur- werte des Abgases vor (TVvk) und nach (Tnvk) dem Vorkatalysa- tor 16 nicht zur Verfügung stehen (in diesem Fall ist auch keine Diagnose des Vorkatalysators möglich), kann ein belie- biges Abgastemperaturmodell zur Bestimmung der Abgastempera- tur TVvk stromauf des Vorkatalysators verwendet werden. Mit- tels eines solchen Abgastemperaturmodells werden aus Zu- standsgrößen der Brennkraftmaschine, welche die Abgastempera- tur beeinflussen, wie z. B. Zündwinkel, angesaugte Luftmasse,

Saugrohrdruck, Drehzahl, Kühlmitteltemperatur, Umgebungstem- peratur die Abgastemperatur berechnet.

Durch ein Temperaturmodell für den Vorkatalysator 16 wird daran anschließend die Temperatur Tnvk stromab des Vorkataly- sators 16 modelliert. Die so erhaltene Temperatur Tnvk kann dann wie oben bereits beschrieben (Gleichungen (2) - (6)) zur Bestimmung der beiden Monolithtemperaturen TMonl und TMon2 verwendet werden. Dabei gilt für die Eingangsgröße des Mo- dells zur Modellierung der Temperatur Tnvk .=(10) Die Figur 2 zeigt eine Prinzipdarstellung der Energiebilan- zierung im Vorkatalysator. Bei der Energiebilanzierung der thermischen Energie des Monolithen wird angenommen, daß die exotherme Reaktionsenergie, die mit Hilfe der Gleichung (4) unter Verwendung geeigneter Parameter bestimmt werden kann, vollständig zur Erwärmung des Monolithen aufgewendet wird.

Damit erhält man wobei für den Wärmeübergang von Abgas auf den Monolithen Ecas->Mon und die durch Konvektion abgegebene Energie EKonv die Gleichungen (3) bzw. (4) gelten.

Für die an die Umgebung abgegebene Strahlungsleistung gilt : Dabei steht die Größe kg für das Produkt aus Boltzmannkon- stante u. der Oberfläche des Vorkatalysatorgehäuses.

Aus Gleichung (11) erhält man eine gewöhnliche nicht lineare Differentialgleichung l. Ordung für die Monolithtemperatur

TMon des Vorkatalysators, die sich durch ein Integrationsver- fahren (z. B. Euler, Runge Kutta) lösen läßt.

Eine Energiebilanzierung über die zugeführte und abgegebene Abgasenergie sowie vom Abgas auf den Monolithen übertragenen Wärmestrom, liefert einen Ausdruck für die Abgastemperatur Tnvk nach dem Vorkatalysator: Dabei gilt mit der spezifischen Wärme des Abgases cp : Aus den Gleichungen (13) und (14) folgt schließlich : Die Modellparameter kl,k2,k3,k6 sowie die Parameter der exo- thermen Energie k und k5 aus Gleichung (4) werden über ein Parameteroptimierungsverfahren (z. B. Gradientenverfahren) so bestimmt, daß die Temperatur Tnvk modelliert bestmöglich mit der entsprechenden gemessenen Größe übereinstimmt. Die Mo- dellparameter kl,k2,k3,k6 werden dabei, wie für den NOx- Speicherkatalysator beschrieben, zuerst bestimmt.

Im folgenden wird erläutert, wie mit Hilfe der über die be- schriebenen Modelle ermittelten Monolithtemperaturen die Be- triebsbereitschaft des NOx-Speicherkatalysators erkannt und aufrechterhalten werden kann.

Zur optimalen Speicherung von NOx darf der NOx- Speicherkatalysator nur in einem bestimmten Temperaturfenster betrieben werden. Die entscheidenden Temperaturen sind dabei

die Monolithtemperaturen. Damit ergibt sich als Bedingung für die Monolithtemperaturen : Beide Monolithtemperaturen müssen also innerhalb des von ei- nem unteren Temperaturschwellenwert Tnin und einem oberen Temperaturschwellenwert TMax begrenzten Temperaturintervalles liegen. Daraus ergibt sich eine zeitliche Bedingung, ab wann der NOx-Speicherkatalysator betriebsbereit ist und seine größte Konvertierungsrate besitzt.

In Figur 3 ist qualitativ der Verlauf des Wirkungsgrades der NOx-Konvertierung in Abhängigkeit der Monolithtemperatur TMonl bzw. TMon2 graphisch dargestellt. Ein typischer Wert für TMin liegt bei 250°C, ein typischer Wert für TMax liegt bei 450°C. Ist die Temperatur des Monolithen kleiner als der untere Schwellenwert oder größer als der obere Schwellenwert, so findet die Konvertierung nur mit einem sehr geringen Wir- kungsgrad statt. Das Temperaturfenster muß deshalb möglichst genau eingehalten werden.

Die mit Hilfe der beschriebenen Modelle bestimmten Mono- lithtemperaturen TMonl und TMon2 werden nun mit diesen Schwel- lenwerten TMin und Tmax verglichen. Nur wenn beide Temperatu- ren innerhalb des durch die Schwellenwerte definierten Inter- valls liegen, ist der NOx-Speicherkatalysator betriebsbereit und die Brennkraftmaschine kann in einem Betriebsbereich be- trieben werden, der eine NOx-Speicherung erfordert (homogen mager oder geschichtet).

Liegt zumindest eine Monolithtemperatur außerhalb des Inter- valles, so werden steuernde Maßnahmen eingeleitet, die entwe- der ein Aufheizen (bei Unterschreiten des unteren Schwellen- wertes TMin) oder ein Abkühlen (bei Überschreiten des oberen Schwellenwertes TMaX) des NOx-Speicherkatalysators bewirken.

Dadurch wird erreicht, daß der NOx-Speicherkatalysator wieder in dem optimalen Temperaturbereich betrieben wird.

Als mögliche steuernde Maßnahme zum Erhöhen der Monolithtem- peratur des NOx-Speicherkatalysators kann der Zündwinkel in Richtung spät verstellt werden und/oder die Brennkraftmaschi- ne im Warmlauf mit fettem Gemisch in Verbindung mit Sekundär- lufteinblasung betrieben werden.

Zum Senken der Monolithtemperatur kann eine, in der Figur 1 nicht dargestellte, stromauf des NOx-Speicherkatalysators an- geordnete Abgasklappe betätigt werden, die den Abgasweg ver- langer, indem sie einen Teil des Abgases in einen Bypass leitet und somit eine Kühlung des Abgases bewirkt. Die Brenn- kraftmaschine kann aber auch mit fettem Gemisch betrieben werden, oder ein Teil des Abgases wird durch eine Abgasrück- führeinrichtung wieder dem Verbrennungsprozess zugeführt, wo- durch die Spitzentemperatur im Zylinder gesenkt wird und fol- gedessen das ausströmende Abgas eine geringere Temperatur aufweist.

Die Figur 4 zeigt in qualitativer Darstellung die zeitlichen Verläufe der beiden Monolithtemperaturen TMonl und TMon2 wäh- rend des Aufheizvorganges des NOx-Speicherkatalysators.

Das Aufheizverhalten ist gekennzeichnet durch -->0.

Liegen beide Monolithtemperaturen TMonl und TMon2 während des Aufheizvorganges noch unterhalb des Schwellenwertes TMin, so steigt zunächst die Monolithtemperatur TMonl des 1. Monolithen schneller an, als die Monolithtemperatur TMon2 des 2. Monoli- then. Die Monolithtemperatur TMonl erreicht den Schwellenwert TMin zum Zeitpunkt tl, während die Monolithtemperatur TMon2 diesen erst zum Zeitpunkt t3 erreicht. Dies bedeutet, daß die Monolithtemperatur TMon2 die kritische Temperatur ist. Erst wenn auch die Monolithtemperatur TMon2 den unteren Schwellen- wert überschritten hat, steht die volle Konvertierungsfähig-

keit und Speichereigenschaft des NOx-Speicherkatalysators zur Verfügung.

Liegen beide Monolithtemperaturen TMon1 und TMon2 im Intervall [TME"TM=], SO steigt zunächst die Monolithtemperatur TMon schneller an als die Monolithtemperatur TMon2. Die Mono- lithtemperatur TMon1 erreicht den Schwellenwert TMax zum Zeit- punkt t2, während die Monolithtemperatur TMon2 diesen erst zum Zeitpunkt t4 erreicht. Dies bedeutet, daß die Monolithtempe- ratur TMon1 die kritische Temperatur ist, da diese zuerst den oberen Schwellenwert TMax überschreitet.

Die Figur 5 zeigt in qualitativer Darstellung die zeitlichen Verläufe der beiden Monolithtemperaturen TMon1 und TMon2 wäh- rend des Abkühlvorganges des NOx-Speicherkatalysators.

Das Abkühlverhalten ist gekennzeichnet durch (--<0).

Liegen beide Monolithtemperaturen TMonl und TMon2 während des Aufheizvorganges noch oberhalb des Schwellenwertes TMaXt so fällt zunächst die Monolithtemperatur TMonl des l. Monolithen schneller ab, als die Monolithtemperatur TMon2 des 2. Monoli- then. Die Monolithtemperatur TMonl fällt zum Zeitpunkt t5 un- terhalb des Schwellenwertes TMaXt während die Monolithtempe- ratur TMon2 diesen erst zum Zeitpunkt t7 unterschreitet. Dies bedeutet, daß die Monolithtemperatur TMon2 die kritische Tem- peratur ist. Messungen zeigen, daß die Zeitspanne t7-t5 bis zu ca. 200 Sekunden betragen kann.

Liegen beide Monolithtemperaturen TMon1 und TMon2 im Intervall so fallt zunachst die Monolithtemperatur TMon1 schneller ab als die Monolithtemperatur TMon2. Die Mono- lithtemperatur TMon1 erreicht den unteren Schwellenwert TMin zum Zeitpunkt t6, während die Monolithtemperatur TMon2 diesen erst zum Zeitpunkt t8 erreicht. Dies bedeutet, daß die Mono- lithtemperatur TMon1 die kritische Temperatur ist, da diese zuerst den unteren Schwellenwert TMin unterschreitet.