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Title:
METHOD FOR SUPPORTING DRIVING EXCLUSIVELY ON ONE FRONT WHEEL OF A TWO-WHEELED VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/170342
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for supporting driving exclusively on one front wheel (2) of a two-wheeled vehicle, wherein a braking power at the front wheel (2) is changed as a function of a detected longitudinal inclination angle (β) of the two-wheeled vehicle.

Inventors:
JUNGABERLE ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/052820
Publication Date:
September 12, 2019
Filing Date:
February 06, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN (DE)
International Classes:
B62L3/08; B60T8/17; B60T8/1766; B62L1/00
Domestic Patent References:
WO2016171635A12016-10-27
WO2007144234A12007-12-21
WO2016063209A12016-04-28
Foreign References:
EP2091795A12009-08-26
EP2003033A12008-12-17
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Unterstützen beim Fahren ausschließlich auf einem Vorderrad (2) eines Zweirades, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bremsleistung an dem Vorderrad (2) in

Abhängigkeit eines erfassten Längsneigungswinkels (ß) des Zweirades verändert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zum Ändern der

Bremsleistung ein Bremsdruck eines Antiblockierbremssystems (5) an dem Vorderrad (2) des Zweirades angesteuert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der

Längsneigungswinkel (ß) zwischen einer Längsachse (4) des Zweirades und einer

Fahrbahnebene (3) über einen Neigungssensor erfasst wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei aktivierter Unterstützung des Fahrens auf dem Vorderrad (2) der Längsneigungswinkel (ß) erfasst wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der

Längsneigungswinkel (ß) größer als ein vorbestimmter oberer Grenzwert ist, der Bremsdruck reduziert wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der

Längsneigungswinkel (ß) kleiner als ein vorbestimmter unterer Grenzwert ist, der

Bremsdruck erhöht wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der

Längsneigungswinkel (ß) zwischen dem oberen und dem unteren Grenzwert liegt, die

Unterstützung beendet wird.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterstützen beim Fahren ausschließlich auf dem Vorderrad (2) eines Fahrrades (1 ) mit dem Antiblockierbremssystem (5) durchgeführt wird.

Description:
Verfahren zum Unterstützen beim Fahren

ausschließlich auf einem Vorderrad eines Zweirades

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen beim Fahren

ausschließlich auf einem Vorderrad eines Zweirades.

Aus dem Zweiradbereich ist das ausschließliche Fahren auf einem Vorderrad bekannt. Dieses Fahrmanöver wird auch als Stoppie umgangssprachlich bezeichnet. Dieses

Fahrmanöver bietet erhöhten Fahrspaß und zudem auch für eine gewisse Anerkennung durch Zuseher. Außerdem erweitert dieses Fahrmanöver auch die

Verwendungsmöglichketen bei dem Zweirad.

Viele Benutzer von Zweirädern möchten dieses Fahrmamöver erlernen. Das Fahren ausschließlich auf dem Vorderrad setzt jedoch eine hohe Körperbeherrschung voraus, sodass die Durchführung dieses Fahrmanövers eine lange Übungsphase in Anspruch nimmt oder manchen Benutzer aufgrund mangelnder koordinativer Fähigkeiten sogar verwährt bleibt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Unterstützen beim Fahren ausschließlich auf einem Vorderrad eines Zweirades vorzuschlagen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte und beanspruchte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie den Zeichnungen.

Demnach wird ein Verfahren zum Unterstützen beim Fahren ausschließlich auf einem Vorderrad eines Zweirades beansprucht, bei dem eine Bremsleistung an dem Vorderrad in Abhängigkeit eines erfassten Längsneigungswinkel des Zweirades verändert bzw.

angesteuert wird.

Das Durchführen des oben beschriebenen Fahrmanövers setzt neben der Körperbalance auch ein feinfühliges Einsetzen des Bremssystems voraus. Da moderne Zweiräder unter anderem über ansteuerbare Bremssysteme, wie zum Beispiel Antiblockierbremssysteme verfügen, können diese zur Unterstützung des Fahrmamöver zum Durchführen des Stoppies eingesetzt werden. Auf diese Weise kann unter Einsatz eines vorhandenen

Neigungssensors zum Erfassen der Längsneigung bei dem Zweirad durch die Regelung des Bremssystems am Vorderrad ein unerwünschtes Abkippen automatisch verhindert werden. Somit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Verletzungen bei dem

Fahrmanöver vermieden werden, da ein vorbestimmter Längsneigungswinkel mit Hilfe des Unterstützungsverfahrens gehalten wird. Demzufolge kann das Fahrmamöver unabhängig von den Fähigkeiten des Benutzers erfolgreich durchgeführt werden.

Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zum Ansteuern der Bremsleistung bzw. des Bremsmomentes ein Bremsdruck des

Antiblockierbremssystems des Zweirades entsprechend angesteuert bzw. moduliert wird. Hierdurch ist es möglich, einen gewünschten Längsneigungswinkel des Zweirades beispielsweise zwischen einem oberen vorbestimmten Grenzwert und einem unteren vorbestimmten Grenzwert beizubehalten, um das gewünschte Fahrmanöver sicher zu absolvieren.

Eine bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt bei einem Fahrrad, insbesondere bei einem E-Bike.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Fahrrades bei Ausführen eines sogenannten

Stoppies; und

Fig. 2 ein mögliches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum

Unterstützen des Stoppies als Fahrmanöver.

In Fig. 1 ist ein Fahrrad 1 als Zweirad beispielhaft dargestellt. Das Fahrrad 1 ist in einem vorbestimmten Längsneigungswinkel ß gezeigt, sodass es ein Fahrmamöver ausführt, bei dem das Fahrrad 1 ausschließlich auf seinem Vorderrad 2 fährt. Der Längsneigungswinkel ß verläuft zwischen der Fahrbahnebene 3 und einer eingezeichneten Längsachse 4 des Fahrrades 1. Dem Vorderrad 2 des Fahrrades 1 ist ein Antiblockierbremssystems 5 mit entsprechendem Längsneigungssensor zum Erfassen des Längsneigungswinkel ß zugeordnet.

In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens beispielhaft dargestellt. Das Verfahren sieht zum Unterstützen beim Fahren ausschließlich auf dem Vorderrad 2 des Fahrrades 1 , einem sogenannten Stoppie, vor, dass die Bremsleistung an dem Vorderrad 2 in Abhängigkeit des Längsneigungswinkel ß des Fahrrades 1 verändert bzw. entsprechend angesteuert wird.

Nach dem Start des Verfahrens wird zunächst abgefragt, ob die Fahrmanöverunterstützung aktiviert werden soll, wenn nicht, wird das Verfahren beendet. Wenn ja, wird abgefragt, ob der Längsneigungswinkel ß zu groß ist, d.h., ob der Längsneigungswinkel ß größer als ein vorbestimmter oberer Grenzwert ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Bremsdruck bei dem Antiblockierbremssysteme am Vorderrad 2 des Fahrrades 1 reduziert. Wenn nicht, wird abgefragt, ob der Längsneigungswinkel ß zu klein ist, d.h., ob der Längsneigungswinkel ß kleiner als ein vorbestimmter unterer Grenzwert ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Bremsdruck bei dem Antiblockierbremssystem 5 am Vorderrad 2 erhöht. Wenn nicht, wird das erfindungsgemäße Verfahren beendet.

Bezuaszeichen

1 Fahrrad

2 Vorderrad

3 Fahrbahnebene

4 Längsachse des Fahrrades

5 Antiblockierbremssystem

ß Längsneigungswinkel des Zweirades