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Title:
METHOD FOR TRANSFERRING A NEGATIVE STRUCTURE OF A SURFACE OF AN INNER WALL OF A BLOW MOULDING TOOL, AND PLASTIC CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/201063
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for transferring a negative structure of a surface of an inner wall (51) of a blow moulding tool (1) onto a surface of a plastic container. Said method comprises the steps of - heating at least one region (511) of a mould cavity (6) of a moulding body (4) of the blow moulding tool (1), on which the negative structure is formed, - inserting a preform into the mould cavity (6), - closing the blow moulding tool (1), - moulding the plastic container by inflating the preform and bringing the preform to lie against the inner wall (51) of the mould cavity (6), - cooling the region (511) by supplying a coolant through temperature control channels (54), and - removing the plastic container from the mould.

Inventors:
KÜNZ JOHANN (AT)
BOHLE THOMAS (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/058666
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
March 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ALPLA WERKE ALWIN LEHNER GMBH & CO KG (AT)
International Classes:
B29C49/48; B29C49/06; B29K23/00; B29K67/00; B29L31/00
Domestic Patent References:
WO2000027612A12000-05-18
Foreign References:
US20180079128A12018-03-22
US20100252963A12010-10-07
EP2703146A12014-03-05
Attorney, Agent or Firm:
BOHEST AG BRANCH OSTSCHWEIZ (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Übertragen einer Negativstruktur einer Ober fläche einer Innenwandung 51 eines Blasformwerkzeuges (1), insbesondere eines Extrusionsblasformwerkzeuges, auf eine Oberfläche eines Kunststoffbehälters umfassend die Schritte

- Aufheizen zumindest eines Bereichs (511) eines Formnests (6) eines Formkörpers (4) des Blasformwerkzeuges (1) an welchem die Negativstruktur ausgebildet ist,

- Einbringen eines Vorformlings in das Formnest (6),

- Schliessen des Blasformwerkzeugs (1)

- Formen des Kunststoffbehälters durch Aufblasen des Vor formlings und durch Anlegen des Vorformlings an die Innen wandung (51) des Formnestes (6)

- Abkühlen des Bereichs (511) durch Zuführung eines Kühlme diums durch Temperierkanäle (54)

- Entformen des Kunststoffbehälters.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) das vollständige Formnest (6) umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) beim Formen von Kunststoffbehältern die im Wesentlichen aus Polyolefinen bestehen auf mindestens 100° C, vorzugsweise auf mindestens 130°, insbesondere auf mindestens 150°, vorzugsweise auf 170° C aufgeheizt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) beim Abkühlen mit einer mittleren Abkühl geschwindigkeit von mindestens 5K/s, vorzugsweise 15 K/s, insbesondere 30K/s gekühlt wird, bis zu einer Entformtempe- ratur von 60° C bei Kunststoffbehältern die im Wesentlichen aus Polyolefinen bestehen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vorformling im Wesentlichen aus einem Polyolefin be steht, und dass das Heizmedium mit einer Temperatur von 120° C bis 200° C, vorzugsweise 160° C, und das Kühlmedium mit einer Temperatur von 5° C bis 40° C, vorzugsweise 15°

C, zugeführt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) gegenüber dem Formkörper (5) und/oder ge genüber einer Grundplatte (4) thermisch isoliert ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) in einem zugehörigen Abschnitt des Form körpers (5) separate Temperierkanäle (54) zum Temperieren des Bereichs (511) aufweist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 sowie Anspruch

2,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen dem Formkörper (4) und der Grundplatte (5) der Blasformhälfte (2) ein Isolationselement (16) aus einem thermisch isolierenden Material angeordnet ist

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Wandstärke zwischen dem Temperierkanal (54) und dem Bereich (511) mindestens 1.5 mm und höchstens 12 mm be trägt .

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Bereich (511) als Negativstruktur eine gleichmässig strukturierte Oberfläche aufweist.

11. Verfahren nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

die strukturierte Oberfläche als ein Reflexionsgitter aus gebildet ist, mit einer Gitterkonstanten von weniger als 10 pm, wobei diese strukturierte Oberfläche durch die Verfah rensschritte mit einer Abweichung von weniger als 1 pm, insbesondere von weniger als 0.5 pm, vorzugsweise von weni ger als 0.1 pm auf die Oberfläche des Kunststoffbehälters übertragen wird.

12. Kunststoffbehälter aus einem Polyolefin, insbesondere aus Polypropylen, vorzugsweise hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Behälter eine Oberfläche aufweist, die zumindest in einem Bereich struk turiert ist, wobei die Struktur der Oberfläche weniger als

1 pm, insbesondere weniger als 0.5 pm, vorzugsweise weniger als 0.1 pm, bevorzugt weniger als 0.01 pm von der Negativ struktur der dem Behälter entsprechenden Blasform abweicht.

13. Kunststoffbehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich net, dass die strukturierte Oberfläche als ein Reflexions gitter ausgebildet ist, wobei die Gitterkonstante vorzugs weise weniger als 10 pm, bevorzugt weniger als 5 pm insbe sondere weniger als 1 pm ist.

Description:
Verfahren zum Übertragen einer Nega ivstruktur einer Oberfläche einer Innenwandung eines Blasformwerkzeuges und Kunststoffbehäl ter

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen einer Nega tivstruktur einer Oberfläche einer Innenwandung eines Blasform werkzeugs insbesondere eines Extrusionsblasformwerkzeuges auf eine Oberfläche eines Kunststoffbehälters sowie einen Kunst stoffbehälter aus einem Polyolefin hergestellt nach einem sol chen Verfahren.

Ein- oder mehrschichtige Kunststoffbehälter beispielsweise aus Polyolefinen werden oft in einem Extrusionsblasverfahren, insbe sondere in einem Schlauchblasverfahren hergestellt. Dabei wird mit einem Extrusionskopf üblicherweise kontinuierlich ein Kunst stoffschlauch extrudiert, der ein- oder mehrschichtig ausgebil det sein kann. Der KunstStoffschlauch wird abschnittsweise in eine Formkavität, auch bekannt als Formnest, eines Blasformwerk zeugs eingebracht, durch ein mit Überdruck eingebrachtes Blasme dium in die gewünschte Form gebracht, abgekühlt und entformt.

Das Blasformwerkzeug besteht üblicherweise aus zwei Blasform hälften, in denen jeweils eine Hälfte der Formkavität ausgebil det ist. Die Blasformhälften werden periodisch geöffnet, ge schlossen und wieder geöffnet, um einen Schlauchabschnitt in die Formkavität einzubringen und nach dem Aufblasen den fertigen Be hälter wieder zu entformen.

Ein weiteres, sehr häufig eingesetztes Herstellverfahren für Kunststoffbehälter stellt das Streckblasen dar. Bei diesem Ver fahren wird ein sogenannter Preform, der meist eine längliche, röhrchenartige Gestalt besitzt, an seinem einen Längsende einen Boden und am anderen Längsende einen Halsbereich mit ausgeform ten Befestigungselementen für eine Verschlusskappe, beispiels weise Gewindeabschnitte, in eine Formkavität eines Blasformwerk zeugs eingesetzt und durch ein mit Überdruck eingebrachtes Blas- medium in die gewünschte Form gebracht. Dabei wird der Preform zusätzlich mit einem durch die Halsöffnung eingefahrenen Reck dorn in axiale Richtung gereckt. Nach dem Streck-/Blasvorgang wird der fertige Kunststoffbehälter abgekühlt und aus dem Blas formwerkzeug entformt.

Der ein- oder mehrschichtige Preform wird vor dem Streckblaspro zess typischerweise in einem separaten Spritzgiessverfahren her gestellt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Preforms in einem Kunststoffpressformverfahren oder durch einen Extrusions blasprozess herzustellen. Als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffbehältern im Streckblasprozess kommen vor allem Po- lyethylenterephthalat (PET) und ähnliche Materialien, wie z.B. Polyethylenfuranoat (PEF) oder Polyolefine, wie z.B. Polypropy len (PP), High Density Polyethylen (HDPE) oder Low Density Po lyethylen (LDPE) zum Einsatz. Im sogenannten Einstufen- Streckblasprozess wird der Preform unmittelbar nach seiner Her stellung in die Formkavität des Blasformwerkzeugs eingesetzt und zu einem Kunststoffbehälter aufgeblasen und gereckt. Vielfach werden die Kunststoffbehälter jedoch in einem zweistufigen Ver fahren hergestellt. Dabei werden in einem ersten Schritt die Preforms hergestellt und für die spätere Verwendung zwischenge lagert. Beim späteren Streckblasprozess werden die Preforms zu nächst wieder erwärmt, in die Formkavität eines Blasformwerk zeugs eingebracht, mit einem Reckdorn in Längsrichtung gestreckt und üblicherweise durch Überdruck zu einem Kunststoffbehälter gemäss der Formkavität aufgeblasen. Auf diese Weise können beide Prozesse, das Spritzgiessen und das Streckblasen, separat und optimal betrieben werden.

Auch beim Streckblasprozess wird üblicherweise ein Blasformwerk zeug eingesetzt, das aus zwei Blasformhälften besteht, in denen jeweils ein Teil der Formkavität ausgebildet ist. Die Blasform hälften werden periodisch geöffnet, geschlossen und wieder ge- öffnet, um den Preform einzusetzen, aufzublasen und zu recken und den fertigen Kunststoffbehälter zu entformen.

Der extrudierte Schlauch und auch der Preform werden in ihren jeweiligen Verfahren einheitlich als Vorformling bezeichnet.

Damit der Vorformling beim Einsetzen in die Formkavität des Blasformwerkzeugs keinen Temperaturschock erleidet, der zu einem bereichsweisen Ausfrieren des Kunststoffmaterials führen und ei ne weitere optimale Verformung im Blasprozess behindern könnte, sollten die formgebenden Innenflächen, also insbesondere die In nenwandungen der Formnester, des Blasformwerkzeugs beim Einset zen des Vorformlings, eine Temperatur aufweisen, die sich nicht wesentlich von der Temperatur des Schlauchs unterscheidet. Das heisst, die Temperatur der Innenflächen des Blasformwerkzeuges weichen im Zeitpunkt des Einsetzens des Vorformlings vorzugswei se nicht mehr als rund 10% von der Temperatur des Vorformlings ab. Polyolefine werden typischerweise bei einer Temperatur von 180° Celsius mit einer Abweichung von bis zu 20° K eingesetzt, Polyethylenterephthalat wird typischerweise bei Temperaturen von 240° Celsius bis 280° Celsius mit einer Abweichung von bis zu 20° K eingesetzt. Andererseits muss das Blasformwerkzeug am Ende des Blasprozesses, vor dem Entformen des hergestellten Kunst stoffbehälters soweit herunter gekühlt sein, dass der Polymeri sierungsvorgang des Kunststoffmaterials weitgehend abgeschlossen ist und es beim weiteren Behandeln des Kunststoffbehälters zu keinen unterwünschten Verformungen mehr kommen kann.

Polyolefine werden typischerweise bei ca. 60° Celsius entformt wobei die Temperatur am Hals noch bei ca. 80° Celsius liegt und Polyethylenterephtalat bei ca. 30° Celsius, wobei der Hals- und Bodenbereich eine höhere Temperatur von rund 60° Celsius aufwei sen kann. Damit entsteht eine entsprechend hohe Temperaturdiffe renz während des Blasformvorgangs. Blasformwerkzeuge sind üblicherweise mehrteilig aufgebaut und bestehen meist aus Aluminium oder Stahl oder auch aus Buntmetal len. Die beiden Blasformhälften eines Blasformwerkzeugs weisen jeweils einen Formkörper auf, in dem wenigstens ein Formnest ausgebildet ist. Der Formkörper ist auf einer Grundplatte aus Stahl montiert, die Bestandteil der Schliesseinheit der Blas formmaschine ist. Wegen der beim Blasformprozess auftretenden Drücke müssen die Grundplatten und die Formkörper relativ massiv ausgebildet sein. Aus dem Spritzgiessverfahren sind Formwerkzeu ge bekannt, die sehr ähnlich aufgebaut sind, jedoch eine deut lich massivere Ausgestaltung aufweisen, um den beim Spritzgies sen auftretenden Drücken, die um ein Vielfaches höher sind als bei Blasformverfahren, standzuhalten.

Berücksichtigt man die relativ guten Wärmeleiteigenschaften der einzelnen Komponenten bei Blasformwerkzeugen, ist unmittelbar einsichtig, dass ein sehr grosser Aufwand für das periodische Aufheizen und Abkühlen der Blasformwerkzeuge getrieben werden muss, um einigermassen akzeptable Zykluszeiten zu erreichen und gleichzeitig qualitativ hochwertige Produkte hersteilen zu kön nen. Es ist bekannt, dass das Erwärmen bzw. Abkühlen des Blas formwerkzeugs mittels eines geeigneten Fluids, beispielsweise Wassers, das in Kanälen, Fräsungen und Bohrungen des Blasform werkzeugs unter Druck zirkuliert wird, erfolgen kann. Zur Erzie lung möglichst kurzer Zykluszeiten wird das Heiz-/Kühlfluid mit relativ hohem Druck durch die Kanäle, Fräsungen und Bohrungen geleitet. Damit das Blasformwerkzeug diesen hohen Drücken stand hält, muss es umso massiver ausgebildet werden. In Verbindung mit den guten Wärmeleiteigenschaften der für das Blasformwerk zeug verwendeten Materialien ergibt sich daraus jedoch ein noch höherer Aufwand für das periodische Aufheizen und Abkühlen des Blasformwerkzeugs. Ausserdem erhöht sich durch die massivere Ausbildung des Blasformwerkzeugs auch der für das periodische Öffnen und Schliessen der Blasformhälften erforderliche Aufwand. Aufgrund der mangelnden Wirtschaftlichkeit wurde bis anhin da rauf verzichtet, die Formen auf die vorliegend beschriebenen be vorzugten Temperaturen aufzuheizen. Der Aufwand, um die einge tragene Wärme wieder auszubringen ist enorm und bedingt eine sehr hohe Kühlleistung. Zudem verlängert dies die Zykluszeit, da bis zum Entformen gewartet werden muss, bis die gesamte Tempera turdifferenz abgebaut ist. Dabei wurde in Kauf genommen, dass die fertigen Oberflächen der produzierten Behälter aufgrund der zu grossen Temperaturdifferenz Mängel aufweisen können und/oder eine Negativstruktur, die auf der Oberfläche der Innenwandung des Formnestes aufgebracht ist, lediglich mit einer relativ ho hen Abweichung auf die Kunststoffbehälter übertragen werden und dabei insbesondere auf das Übertragen von Strukturen kleiner als 500 pm verzichtet wurde. Vielfach werden derartige Behälter mit einer aufgeschrumpften Umverpackung versehen, sodass diese Män gel verdeckt bleiben.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung zumindest einen oder mehrere Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbeson dere soll ein Verfahren bereitgestellt werden mit dem es ermög licht ist, Negativstrukturen einer Oberfläche einer Innenwandung eines Blasformwerkzeuges mit einer sehr geringen Abweichung und entsprechend einer hohen Formtreue auf den Kunststoffbehälter zu übertragen .

Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprü chen definierten Verfahren und Vorrichtungen gelöst . Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprü chen .

Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Übertragen einer Negativ struktur einer Oberfläche einer Innenwandung eines Blasformwerk zeugs, insbesondere eines Extrusionsblasformwerkzeugs, auf eine Oberfläche eines Kunststoffbehälters umfasst die Schritte: - Aufheizen zumindest eines Bereichs eines Formnests eines Form körpers des Blasformwerkzeuges an welchem die Negativstruktur ausgebildet ist,

- Einbringen eines Vorformlings in das Formnest,

- Schliessen des Blasformwerkzeugs

- Formen des Kunststoffbehälters durch Aufblasen des Vorform lings und durch Anlegen des Vorformlings an die Innenwandung des Formnestes

- Abkühlen des Bereichs durch Zuführung eines Kühlmediums durch Temperierkanäle

- Entformen des Kunststoffbehälters.

Der Bereich wird vorzugsweise durch Zuführen eines Heizmediums in die Temperierkanäle aufgeheizt.

Das Heizmedium und das Kühlmedium können identisch sein jedoch weisen sie entsprechend ihres Zweckes unterschiedliche Tempera turen auf. Entsprechend wird allgemein von einem Temperiermedium gesprochen .

Das vorliegende Verfahren ermöglicht das gezielte Temperieren eines Bereichs des aufgeblasenen Kunststoffbehälters, der im We sentlichen dem aufgeheizten Bereich des Formnestes entspricht, wobei in diesem Bereich ein spezifisches Temperaturprofil gefah ren werden kann.

Durch das Aufheizen wird erreicht, dass der in das Formnest ein- gebrachte Vorformling beim Formen des Kunststoffbehälters durch das Aufblasen des Vorformlings gut in die vorhandenen Negativ strukturen einer Oberfläche einer Innenwandung des Blasformwerk zeugs fliesst und/oder sich an die entsprechende Oberfläche und damit an die entsprechende Struktur anschmiegt.

Das nachfolgende Abkühlen begünstigt eine schnelle und damit passgenaue Erstarrung des Kunststoffbehälters und damit eine entsprechend gute Abbildung der Negativstruktur an dem Kunst stoffbehälter .

Das Aufheizen und nachfolgende Abkühlen auf die gewünschten Tem peraturen ermöglicht das passgenaue Übertragen von Strukturen aus dem Formnest auf die Oberfläche des aufgeblasenen Kunst stoffbehälters . Dabei kann es sich bei den Strukturen sowohl um strukturierte Oberflächen handeln als auch um polierte Oberflä chen. Mit anderen Worten ermöglicht das vorliegende Verfahren das Übertragen einer Struktur von dem Formnest auf die Oberflä che des Behälters mit einer Abweichung von weniger als 15 %, vorzugsweise weniger als 10 %, besonders bevorzugt weniger als 5 % gegenüber der Negativstruktur.

Polierte Oberflächen sind Oberflächen, die beispielsweise mit tels Polituren bearbeitet wurden und eine geringe Menge von Ma terial abgetragen wurde, um eine entsprechende Oberfläche durch Abtragen von Rauheitsspitzen zu glätten und an dieser Oberfläche gegebenenfalls Glanz zu erzeugen. Von polierten Oberflächen wird typischerweise ab Mittenrauwerten von 0.8 pm gesprochen.

Der Glanz von Oberflächen wird mittels Reflektometern in soge nannten „gloss units" (GU) ausgedrückt. Vorliegend wird von Glanz gesprochen, wenn der Glanz 10 GU' s überschreitet. Die Mes sung wird nach ISO 2813 durchgeführt. Für ganz oder teilweise transparente Objekte wird kein Reflektometer verwendet, sondern der Reflexionsgrad also der Quotient aus reflektiertem zu einge strahltem Licht, für einen bestimmten Winkel angegeben. Bei ganz oder teilweise transparenten Kunststoffen wird von Glanz gespro chen, wenn der Reflexionsgrad 20% übersteigt.

Durch das erfindungsgemässe Verfahren können sogar mit Kunst stoffen, wie z.B. Polyolefinen, bei denen es bekanntermassen sonst ohne zusätzliche Arbeitsschritte, wie beispielsweise einem mehrschichtigen Aufbau des Behälters beziehungsweise des Vor formlings, bei dem die äusserste Schicht, die einen Glanz her- vorrufen soll, niedrigviskos ist und zum Erreichen der geringen Viskosität unterschiedliche Zuschlagstoffe enthält, nicht mög lich ist, solche glänzenden Oberflächen erzielt werden. Bei ent sprechender Ausgestaltung der Oberflächen des Bereichs können auch Kunststoffbehälter mit zumindest in Teilbereichen struktu rierten Oberflächen hergestellt werden. Somit sind bei entspre chender Gestaltung der Oberflächen der Innenwandung des Blas formwerkzeuges sogar Behälter herstellbar, die Oberflächen auf weisen, welche in Teilbereichen des Bereichs glänzend und in an deren Teilbereichen des Bereichs strukturiert ausgebildet sind.

Strukturiert heisst vorliegend, dass die Oberfläche des Behäl ters im Wesentlichen dem Negativ des Formkörpers entspricht, wo bei die Abweichung zwischen dem Negativ und der späteren Ober fläche 15%, vorzugsweise w 10 %, besonders bevorzugt 5 % nicht überschreitet .

Es versteht sich von selbst, dass bei Bezug auf das Formnest in einer Blasformhälfte lediglich der Teil des Formnestes gemeint ist, der sich auch in der jeweiligen Blasformhälfte befindet. Erst durch das Zusammenfügen der Blasformhälften (oder Teile, wenn das Blasformwerkzeug mehr als zweiteilig ist) ist das ganze Formnest zur Verfügung gestellt. Das Formnest entspricht im We sentlichen dem Negativ des späteren Kunststoffbehälters.

Wird Bezug auf die Innenwandung des Blasformwerkzeuges genommen, so handelt es sich um die Innenwandung des Formnestes.

Es kann vorgesehen sein, dass der Bereich das vollständige

Formnest umfasst.

Dies ermöglicht das Ausbilden einer gewünschten Oberfläche auf dem ganzen Behälterkörper des Kunststoffbehälters.

Es kann vorgesehen sein, dass der Bereich beim Formen von Kunst stoffbehältern die im Wesentlichen aus Polyolefinen bestehen auf mindestens 100 °C, vorzugsweise auf mindestens 130 °C insbeson- dere auf mindestens 150 °C und vorzugsweise auf 170 °C aufge heizt wird.

Je höher die Temperatur ist auf die der Bereich aufgeheizt wird, desto besser fliesst der Vorformling beim Aufblasen in die ent sprechenden Negativstrukturen der Oberfläche der Innenwandung des Formnestes. Entsprechend erhöht sich die Formtreue zwischen der Negativstruktur und dem Kunststoffbehälter. Die Abbildbar- keit der Negativstruktur wird also erhöht.

Bei einer Temperatur von 100 °C wird bereits eine relativ gute Formtreue erreicht ohne dabei die Zykluszeit wesentlich verlän gern zu müssen. Je höher die Temperatur gewählt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass mehr Zeit zum Aufheizen und zum Abkühlen benötigt wird.

Der Bereich kann beim Abkühlen mit einer mittleren Abkühlungsge schwindigkeit von mindestens 5 K/s vorzugsweise von 15 K/s ins besondere von 30K/s gekühlt werden, bis eine Entformtemperatur von 60 °C bei Kunststoffbehältern, die im Wesentlichen aus Po lyolefinen bestehen, erreicht wird.

Dies begünstigt eine schnelle und damit passgenaue Erstarrung des Kunststoffbehälters in Bereichen die mit dem Bereich der In nenwandung des Formnestes in Kontakt sind.

Der Vorformling kann im Wesentlichen aus einem Polyolefin beste hen wobei das Heizmedium mit einer Temperatur von 120 °C bis 200° C, vorzugsweise 160° C, und das Kühlmedium mit einer Tempe ratur von 5° C bis 40° C, vorzugsweise 15° C, zugeführt wird.

Es hat sich gezeigt, dass diese Prozessparameter insbesondere auf das Bereitstellen des entsprechenden Temperiermediums einen positiven Einfluss haben, da diese Temperaturen relativ kosten günstig erreicht werden können. Es kann vorgesehen sein, dass der Bereich gegenüber dem Formkör per und/oder gegenüber einer Grundplatte thermisch isoliert ist.

Die aufzuheizende bzw. abzukühlende Masse des Bereichs ist somit von weiteren Elementen wie Grundplatte und/oder Formkörper zu mindest teilweise thermisch entkoppelt. Diese reduziert den Wär meübergang zwischen den einzelnen Elementen und reduziert damit die Masse die abzukühlen, bzw. aufzuheizen ist. Diese reduziert einerseits den Energieaufwand und andererseits ermöglicht es, bei gleichem Energieaufwand den Bereich schneller abzukühlen bzw. aufzuheizen. Bei gleicher Zykluszeit kann somit eine weit aus höhere Temperaturdifferenz zwischen der Entformtemperatur und der Aufblastemperatur erreicht werden. Mit anderen Worten, der Bereich kann höher aufgeheizt werden ohne Einbusse in Bezug auf die Zykluszeiten.

Mit anderen Worten, wenn der Bereich das ganze Formnest umfasst ist im Wesentlichen der gesamte Formkörper zur Grundplatte, auf der der Formkörper angeordnet ist, thermisch isoliert, insbeson dere mit einem Isolationsblock.

Ist der Bereich jedoch lediglich als ein Teilbereich der Innen wandung des Formnestes ausgebildet, so kann vorgesehen sein, dass lediglich dieser Bereich zumindest teilweise mit einem Iso lationselement gegenüber dem restlichen Formkörper und allen falls zusätzlich gegenüber der Grundplatte thermisch isoliert ist. Auch diese Ausgestaltung ermöglicht bei gleicher Zykluszeit höhere Temperaturdifferenzen zwischen der Entformtemperatur und der Aufblastemperatur . Mit anderen Worten, der Bereich kann hö her aufgeheizt werden ohne Einbusse in Bezug auf die Zykluszei ten .

Der Bereich kann einen zugehörigen Abschnitt im Formkörper auf weisen wobei der Bereich in seinem zugehörigen Abschnitt des Formkörpers separate Temperierkanäle zum Temperieren des Be reichs aufweist. Unter einem zugehörigen Abschnitt wird definitionsgemäss ein zur Innenwandung abgewandter Teilbereich des Formkörpers verstanden, der im Formkörper hinter dem Bereich angeordnet ist .

Das Vorsehen von separaten Temperierkanälen ermöglicht das ge zielte Temperieren, also das Aufwärmen oder Abkühlen, des Berei ches der Innenwandung.

Ist der Bereich als ein Teilbereich der Innenwandung ausgebil det, ermöglicht dies einerseits diesen Bereich unabhängig von dem restlichen Formkörper zu Temperieren. Andererseits ist durch die Ausbildung des Bereichs als ein separat temperierter Teilbe reich dieser im Verhältnis zum Formnest kleiner und weist somit eine geringere Masse auf. Dies ermöglicht das sehr schnelle Auf heizen oder das sehr schnelle Abkühlen dieses Bereichs.

Es versteht sich von selbst, dass auch mehrere Bereiche möglich sind die jeweils alle in ihrem zugehörigen Abschnitt des Form körpers separate Temperierkanäle aufweisen.

Dies ermöglicht das unabhängige Temperieren von mehreren Teilbe reichen eines Formnestes. Dabei kann ein entsprechendes Tempera turprofil eines ersten Bereichs sowohl zeitlich als auch bezüg lich der Temperatur unterschiedlich zum Temperaturprofil eines zweiten Teilbereichs gefahren werden.

Alternativ ist es auch möglich, mehrere Bereiche vorzusehen, die jeweils in ihrem zugehörigen Abschnitt des Formkörpers separate Temperierkanäle aufweisen, wobei jedoch diese einen oder mehrere Bereiche einen gemeinsamen, jedoch vom restlichen Formkörper un abhängigen, Temperierkreislauf aufweisen.

Dies stellt sicher, dass die mehreren Bereiche ein gemeinsames Temperaturprofil aufweisen.

Falls der Bereich das vollständige Formnest umfasst und entspre chend mit einem Isolationselement zum Grundkörper thermisch iso- liert ist, so ermöglicht das separate Ausbilden von Temperierka nälen ebenfalls das schnelle Aufheizen und Abkühlen, da das Formnest, beziehungsweise der Formkörper, im Wesentlichen als Schale ausgebildet sein kann.

Wie bereits dargelegt ist die aufzuheizende bzw. wieder abzuküh lende Masse deutlich reduziert und ist das Aufheizen bzw. Abküh len im Wesentlichen nur noch auf den Bereich und seinen zugehö rigen Abschnitt selbst reduziert. Dadurch ist ein sehr viel ge ringerer Energieaufwand für das Aufheizen bzw. das Abkühlen des Bereichs nötig. Wegen der geringeren Masse können das Aufheizen und das Abkühlen des Formkörpers in einer relativ kurzen Zeit bewerkstelligt werden und/oder bei gleichbleibender Zykluszeit eine höhere Temperaturdifferenz erreicht werden. Insbesondere ist ein Aufheizen oder Abkühlen mit einer Geschwindigkeit von 5 K/s, insbesondere 15K/S, besonders bevorzug 30K/s oder mehr er möglicht .

Es ist darauf hingewiesen, dass bei Bezug auf das ganze Formnest jeweils der Teil des Formnestes gemeint ist, welcher einem Ein zelteil des Blasformwerkzeugs, beispielsweise einer Blasform hälfte, zugeordnet ist.

Nachfolgend wird auf die Ausführung Bezug genommen, in der zwi schen dem Formkörper und der Grundplatte der Blasformhälfte ein Isolationselement, beispielsweise ein Isolationsblock, aus einem thermisch isolierenden Material angeordnet ist.

Die Gesamtmasse des Blasformwerkzeugs kann auf das für die Auf nahme der beim Herstellprozess des Kunststoffbehälters auftre tenden Kräfte unbedingt Nötige beschränkt werden. Sie setzt sich typischerweise für jede Blasformhälfte im Wesentlichen aus der Grundplatte, dem Isolationsblock und dem Formkörper zusammen.

Die Verringerung der Gesamtmasse des Blasformwerkzeugs wirkt sich auch vorteilhaft auf die Energiekosten für die Bewegung der Blasformhälften zum Öffnen und Schliessen derselben aus. Es kann vorgesehen sein, dass der Formkörper in den Isolations block eingebettet ist. Dadurch ist der Formkörper über einen we sentlichen Abschnitt der Erstreckung des wenigstens einen

Formnests thermisch isoliert. Durch das Einbetten des Formkör pers ist die Bildung von Wärmebrücken verhindert oder zumindest verringert. Die Abmessungen des Formkörpers und des Isolations blocks können dabei derart gewählt sein, dass beim Einsatz einer Kopfplatte bzw. eines Fussteils für die Erstellung des Behäl terhalses bzw. des Behälterbodens, auch diese gegenüber den Grundplatten der Blasformhälften thermisch isoliert sind und allfällige Wärmebrücken verhindert werden.

Es kann vorgesehen sein, dass der Isolationsblock in einen Form block eingebettet ist. Der Formblock besteht aus der Grundplat te, einem Boden, zwei seitlich angeordneten Rahmenteilen und ei nem Halseinsatz. Die Rahmenteile sind mit Führungen ausgestat tet .

Eine derartige Ausbildung führt zur Reduktion von Einzelteilen. Die Herstellung des Blasformwerkzeuges wird vereinfacht.

Es kann alternativ vorgesehen sein, dass der Formblock und der Isolationsblock einteilig ausgebildet sind.

Mit anderen Worten, jede Formwerkzeughälfte ist lediglich zwei teilig ausgebildet und besteht aus einem Isolationsblock, der sämtliche Funktionen der Grundplatte und des Rahmens wie Halten und Führen übernimmt und einem Formkörper. Die Fertigung des Blasformwerkzeugs ist damit vereinfacht.

Vorzugsweise weist der Formkörper einer jeden Blasformhälfte ei ne, insbesondere in den Isolationsblock eingebettete, Rückseite auf, die mit, insbesondere einseitig offenen, Kanälen für den Durchfluss eines Heiz-/Kühlmediums versehen ist. Das Heiz- /Kühlmedium strömt dabei in möglichst grosser Nähe zur das Formnest begrenzenden formgebenden Innenwandung. Dadurch kann insbesondere beim Abkühlen des Formkörpers die Wärme der an die formgebende Innenwandung anliegenden Behälterwandung sehr gut abgeführt werden. Anders als beispielsweise beim Spritzgiessen kann beim Blasformen die Wärme nur einseitig über die gekühlte formgebende Innenwandung des Formkörpers abgeführt werden. Es empfiehlt sich daher, den Abstand des Heiz-/Kühlmediums von der formgebenden Innenwandung möglichst gering zu halten.

Die Kanäle können durch das Einbetten des Formkörpers im Isola tionsblock geschlossen werden, sodass ein Kühlkreislauf ent steht. Vor dem Einbetten sind diese Kanäle also einseitig offen und zugänglich.

Die Ausbildung von derartigen Kanälen am Formkörper ermöglicht es, die Kanäle beispielsweise in der Form frei auszubilden, wo bei insbesondere geschwungene Formen ermöglicht sind oder Strö mungsquerschnitte, die von einer runden Form abweichen. Derarti ge Ausbildungen sind beispielsweise in konventionellen Formkör pern nicht möglich, da in Kühlbohrungen keine Richtungswechsel möglich sind.

Vorzugsweise weist die Rückseite des Formkörpers Rippen auf, zwischen denen, insbesondere durch die, die Kanäle gebildet sind. Die Rippen sind vorzugsweise abwechselnd angeordnet und erstrecken sich von einer ersten Längsseite der Form, an welcher die Trennebene gebildet ist, in Richtung einer zweiten Längssei te der Form, jedoch nur soweit, dass zwischen der Rippe und der jeweiligen zweiten Längsseite eine Öffnung gebildet wird, die einen, dem Querschnitt der Kanäle entsprechenden, Querschnitt aufweist. Es bildet sich so ein zusammenhängender mäanderförmi ger Kanal der sich über die Rückwand des Formkörpers erstreckt.

Die Rippen weisen eine Mindestwandstärke von 3 mm auf und über schreiten eine Wandstärke von vorzugsweise 8 mm nicht. Beim Einbringen des Heiz-/Kühlmediums kann durch diese Rippen die Wärme sehr schnell der Formhälfte zugeführt oder aus dieser abgeführt werden.

Vorzugsweise ist durch die Anordnung des Formkörpers an oder auf dem Isolationsblock ein geschlossener Kühl- oder Heizkreislauf gebildet, der gegenüber seiner Umgebung abgedichtet ist und le diglich Vorrichtungen zur Zufuhr und zur Abfuhr des Heiz- /Kühlmediums aufweist.

Die Heiz-/Kühlkanäle, insbesondere der Heiz-/Kühlkreislauf, sind vorzugsweise also einerseits durch den Isolationsblock begrenzt und andererseits durch den Formkörper.

Dabei kann zudem vorgesehen sein, dass im Isolationsblock ent sprechend korrespondierende Rippen und/oder Kanäle angeordnet sind, sodass die Rippen und Kanäle des Formkörpers jeweils auf den Rippen und Kanälen des Isolationsblocks angeordnet sind und gemeinsam eine Heiz-/Kühlquerschnitt bilden.

Die Heiz-/Kühlquerschnitte können in ihrem Querschnitt einfach angepasst werden. Bei gegebenem Querschnitt ist es zudem ermög licht, die jeweiligen Rippen auf dem Formkörper und auf dem Iso lationsblock jeweils mit der halben Höhe zu fertigen. Dies er leichtert die Fertigung.

Zweckmässigerweise dient der Isolationsblock nicht nur zur ther mischen Isolation des Formkörpers gegenüber der Grundplatte. Der Isolationsblock kann mit Kanälen und/oder Bohrungen für die Zu- und Abfuhr eines Heiz-/Kühlmediums zu den an der Rückseite des Formkörpers ausgebildeten Kanälen ausgestattet sein. Es kann vorgesehen sein, dass alle Anschlüsse für die Zu- und Abfuhr von heissen und kalten Medien am Isolationsblock vorgesehen sind.

Die Anschlüsse haben dann keinen thermischen Kontakt beispiels weise mit der Grundplatte oder anderen Bestandteilen des Werk zeugs . Nachfolgend wird auf die Ausführung Bezug genommen, in welcher der Bereich als ein Teilbereich der Innenwandung ausgebildet ist, insbesondere die Ausführung, bei der der Bereich mit seinem zugehörigen Abschnitt an einem zum Formkörper gesondert ausge bildeten Formteil ausgebildet ist.

Dies ermöglicht einerseits die separate Fertigung des zugehöri gen Abschnitts und der darin enthaltenen Temperierkanäle, ande rerseits ist durch die separate Ausbildung eine von der Oberflä che der restlichen Innenwandung unterschiedlich gestaltete Aus bildung der Oberfläche des Bereichs ermöglicht oder vereinfacht.

Ausserdem ist die Wartung des Blasformwerkzeugs erleichtert. Es ist zu erwarten, dass durch schnelle Wechsel von Temperaturpro filen der Bereich und der dazugehörige Abschnitt des Formwerk zeugs mehr belastet wird als das restliche Blasformwerkzeug und entsprechend dieser Bereich mit seinem zugehörigen Abschnitt früher Verschleiss zeigt. Durch die separate Ausbildung ist es ermöglicht, diesen verschlissenen Bereich durch Austausch des Formteils auszutauschen und das Blasformwerkzeug instand zustel len .

Das Formteil kann aus Aluminium oder einer Legierung davon aus gebildet sein. Aluminium hat einen kleineren Wärmeausdehnungsko effizienten im Vergleich zu Stahl. Dies führt dazu, dass ein, in einem Formkörper aus Stahl angeordneten, Formteil aus Aluminium Spannungen, hervorgerufen durch Wärmeausdehnung, im Vergleich zu einer Kombination Stahl-Stahl verringert werden.

Ist ein Isolationselement vorgesehen, kann dieses zwischen dem Formteil und dem Formkörper angeordnet sein. Je nach Ausgestal tung des Formteils wird auch von einem Isolationsblock gespro chen .

Die aufzuheizende bzw. abzukühlende Masse des Bereichs und sei nes zugehörigen Abschnitts ist somit vom restlichen Formkörper zumindest teilweise thermisch entkoppelt. Diese reduziert den Wärmeübergang vom Formteil auf den Formkörper und reduziert da mit die Masse die abzukühlen, bzw. aufzuheizen ist. Diese redu ziert einerseits den Energieaufwand und andererseits ermöglicht es, bei gleichem Energieaufwand den Bereich schneller abzukühlen bzw. aufzuheizen.

Zur Versorgung der Temperierkanäle kann zwischen der Grundplatte und dem Formkörper ein Verteilerblock angeordnet sein.

Ein Verteilerblock ermöglicht das gezielte Zuführen eines Tempe riermediums, also eines Heiz- oder Kühlmediums, zu den Tempe rierkanälen. Ebenfalls kann durch einen Verteilerblock ein Aus tauschelement geschaffen werden, welches es ermöglicht, durch einfachen Austausch des Verteilerblocks mehrere Temperierkanäle miteinander, also gemeinsam, zu beaufschlagen oder aber alterna tiv auch einen oder mehrere Bereiche separat mit einem Tempe riermedium zu beaufschlagen.

Der Verteilerblock kann Anschlüsse für die Zu- und Abfuhr eines Heiz-/Kühlmediums, also eines Temperiermediums, zu den Tempe rierkanälen aufweisen.

Durch die Anordnung der Anschlüsse am Verteilerblock können die se einfach gewartet werden. Die Herstellung ist ebenfalls ver einfacht da ein Verteilerblock typischerweise eine Erstreckung bis an die Aussenbereiche des Blasformwerkzeugs aufweist und die Anschlüsse entsprechend einfach zugänglich sind.

Dabei kann vorgesehen sein, dass am Verteilerblock mehrere An schlüsse zur Versorgung von mehreren Temperierkanälen angeordnet sind und diese jeweils separat ausgebildet sind. Dies ermöglicht das separate Beaufschlagen von unterschiedlichen Temperierkanä len. Durch den Austausch des Verteilerblocks ist es möglich, schnell und unkompliziert einen Verteilerblock einzufügen der lediglich einen einzelnen Satz Anschlüsse aufweist und der sämt- liehe vorhandenen Temperierkanäle miteinander verbindet, sodass diese gleichzeitig beaufschlagt werden können.

Die Temperierkanäle können als eine Bohrung ausgebildet sein. Dabei ist vorzugsweise innerhalb der Bohrung ein konzentrisch angeordnetes Rohr angeordnet sodass sich zwischen dem Rohr und der Bohrung als Temperierkanal ein Ringsspalt ausbildet.

Durch den Ringsspalt kann also beispielsweise das Temperiermedi um in den zugehörigen Abschnitt des Bereichs eingebracht werden und durch das Rohr wieder ausgebracht werden, respektive durch das Rohr eingebracht und durch den Ringsspalt wieder ausgebracht werden. Die Fertigung der Temperierkanäle in dieser Art ist ein fach, kostengünstig und schnell. Beim Versagen eines Rohres kann dieses einfach ausgetauscht werden.

Die Nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf sämtliche Aus führungsformen .

Es kann vorgesehen sein, dass das Isolationselement aus einem duroplastischen, hochtemperaturbeständigen Kunststoff mit gerin ger Wärmeleitfähigkeit bestehen.

Dies ermöglicht eine hohe Standdauer und verhindert ungewollte Wärmeströme .

Diese Kunststoffe zeichnen sich durch ihre sehr geringe Wärme leitfähigkeit aus, die je nach Art des Kunststoffs nur 0,1 - 0,8 W/mK beträgt. Für den Einsatz in Verbindung mit Blasformwerkzeu gen gemäss der Erfindung sind insbesondere Kunststoffe aus der Gruppe bestehend aus Polyaryletherketonen, wie z.B. Polyethe retherketon (PEEK) , Polyamiden, glasfaserverstärkten Kunststof fen und verstärkten Duroplasten mit einer Temperaturbeständig keit bis mindestens 200°C bevorzugt. Es kann sich dabei insbe sondere um einen harten Kunststoff oder ein hartes Kunststoff verbundmaterial handeln. Als harte Kunststoffe werden vorliegend Kunststoffe berücksichtigt, die eine Härte von mindestens 75 Shore aufweisen.

Dies ermöglicht das passgenaue Fertigen und verhindert zudem, dass während des Betriebes durch hohe Drücke hervorgerufene De formationen entstehen.

Der Formkörper kann mehrteilig ausgebildet sein und einen

Halseinsatz und/oder einen Bodenteil aufweisen. Entsprechend kann der Formkörper einen Mittelteil aufweisen.

Dies erleichtert die Fertigung und ebenfalls die Wartung des Blasformwerkzeugs. So ist es beispielsweise möglich, den gesam ten Halseinsatz und/oder den Bodenteil und/oder den Mittelteil als ein Bereich auszubilden der separate Temperierkanäle auf weist. Vorzugsweise ist jedoch zumindest in einem Bestandteil des Formkörpers, also beispielsweise im Halseinsatz und/oder ihm Bodenteil, vorzugsweise im Mittelteil, ein Bereich mit einem zu gehörigen Abschnitt ausgebildet, der separate Temperierkanäle aufweist .

Die Grundplatte kann aus rostfreiem Stahl ausgebildet sein. Die Ausbildung aus Stahl stellt sicher dass die Grundplatte die auf tretenden Kräfte aufnehmen kann. Die Eigenschaft dass der Stahl rostfrei ist verhindert eine frühzeitige Korrosion der Grund platte .

Der Formkörper kann aus Aluminium oder einer Legierung davon ausgebildet sein.

Da Aluminium einen relativ geringen Wärmeausdehnungskoeffizien ten aufweist ist eine hohe Formtreue des Blasformwerkzeugs über einen breiten Temperaturbereich ermöglicht .

Eine Wandstärke zwischen dem Temperierkanal und dem Bereich be trägt mindestens 1.5 mm und höchstens 12 mm. Der Bereich ist Teil der Oberfläche der Innenwandung, mit anderen Worten, eine Materialstärke zwischen der geblasenen Form und dem Temperierme dium beträgt 1.5 mm bis 12 mm.

Diese Dimensionierung garantiert einerseits eine Mindestfestig- keit hervorgerufen durch die Mindestwandstärke und andererseits einen Wärmeleitwiderstand der durch die maximale Abmessung die ser verbleibenden Wandstärke begrenzt ist. Entsprechend dyna misch kann der Bereich temperiert werden.

Der Bereich kann als Negativstruktur eine gleichmässig struktu rierte Oberfläche aufweisen. Alternativ ist es ebenfalls vor stellbar, dass der Bereich als Negativstruktur eine glänzende Oberfläche aufweist. Zudem kann vorgesehen sein, dass der Be reich sowohl gleichmässige Strukturen als auch glänzende Teilbe reiche aufweist.

Die strukturierte Oberfläche kann als ein Reflexionsgitter aus gebildet sein, das eine Gitterkonstante von weniger als 10 pm aufweist. Diese strukturierte Oberfläche wird durch die vorge nannten Verfahrensschritte mit einer Abweichung von weniger als 1 pm, insbesondere von weniger als 0.5 pm, vorzugsweise von we niger als 0.1 pm auf die Oberfläche des Kunststoffbehälters übertragen .

Dies ermöglicht das Bereitstellen eines entsprechenden Reflexi onsgitters am fertig geblasen Kunststoffbehälter. Durch dieses Bereitstellen ist es möglich, auf den Kunststoffbehältern Holo gramme anzubringen die es beispielsweise ermöglichen, Informati onen zur Qualitätssicherung und/oder zur Rückverfolgung darin unterzubringen wobei diese Informationen beispielsweise durch optische Geräte ausgelesen werden können. Ausserdem kann eine für den Kunden ansprechende hochwertige Oberfläche geschaffen werden .

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Kunststoffbe hälter aus einem Polyolefin, insbesondere aus Polypropylen, der vorzugsweise nach einem wie vorliegend beschriebenen Verfahren hergestellt ist. Der Behälter weist eine Oberfläche auf, die zu mindest in einem Bereich strukturiert ist. Die Struktur der Oberfläche weicht weniger als 1 mpi, insbesondere weniger als 0.5 mih, vorzugsweise weniger als 0.1 mpi, bevorzugt weniger als 0.01 pm von der Negativstruktur der dem Behälter entsprechenden Blas form ab.

Die entsprechende Abweichung wird wie folgt festgestellt:

Von der Struktur der Oberfläche des Behälters wird ein nach aus sen versetztes Abbild erzeugt, das um die vorgegebene Abweichung nach aussen versetzt ist. Ebenfalls wird ein entsprechendes, nach innen versetztes Abbild der Struktur der Oberfläche er zeugt. Es ergibt sich damit um die Struktur der Oberfläche eine Hüllkurve deren Begrenzungen dem doppelten Abstand der vorab de finierten Abweichung entspricht. Damit die Struktur der Oberflä che des Kunststoffbehälters die Kriterien in Bezug zur Abwei chung erfüllt muss die Negativstruktur des Blasformwerkzeuges von dieser Hüllkurve umfasst sein. Es ist dabei zu beachten, dass beispielsweise fertig geblasene Behälter gesamthaft eine Schrumpfung aufweisen können. Mit anderen Worten, der fertig ge blasene und abgekühlte Behälter weist unter Umständen in Bezug zum Formnest mit dem dieser Behälter produziert wurde eine

Schrumpfung auf. Diese wird bei der Prüfung des vorgenannten Qualitätsparameters berücksichtigt, mit anderen Worten, der Be hälter wird auf seine ursprüngliche Grösse skaliert.

Die strukturierte Oberfläche des Kunststoffbehälters kann als ein Reflexionsgitter ausgebildet sein wobei die Gitterkonstante vorzugsweise weniger als 10 pm bevorzugt weniger als 5 pm, ins besondere weniger als 1 pm ist.

Dadurch weist der Kunststoffbehälter eine hochwertige und den Kunden ansprechende Oberfläche auf. Zudem ist es ermöglicht, in nerhalb eines Reflexionsgitters unterschiedliche Informationen unterzubringen was es wiederum ermöglicht, das Produkt zurückzu verfolgen und/oder eine entsprechende Originalität zu beweisen.

Anhand von schematischen Figuren sind nachfolgend exemplarisch Ausführungsbeispiele eines Blasformwerkzeuges näher erläutert.

Es zeigt :

Figur 1: ein Blasformwerkzeug aus dem Stand der Technik mit zwei Blasformhälften;

Figur 2 : eine erste Blasformhälfte;

Figur 3 : eine vertikale Schnittansicht der Figur 2; Figur 4 : eine zweite Blasformhälfte;

Figur 5 : eine perspektivische Ansicht des Formkörpers der

Blasformhälfte aus Figur 4; und

Figur 6 : eine perspektivische Ansicht der Rückseite des

Formkörpers aus Figur 5.

Die Figur 1 zeigt ein Blasformwerkzeug 1 aus dem Stand der Tech nik zur Erläuterung des prinzipiellen Aufbaus eines derartigen Werkzeugs. Das gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 versehene Blasformwerkzeug weist eine erste Blasformhälfte 2 und eine zweite Blasformhälfte 3 auf. Diese sind vorliegend relativ zuei nander lateral verschiebbar, um das Blasformwerkzeug 1 perio disch zu öffnen und wieder zu schliessen. Jede Blasformhälfte 2, 3 umfasst eine Grundplatte 4, die einen Teil einer Schliessein- heit einer Blasformmaschine bildet. Auf der Grundplatte 4 ist ein Formkörper 5 montiert, in dem ein oder mehrere Formnester 6 ausgebildet sind. Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Formkörper 5 zwei Formnester 6 auf, die je eine Hälfte der Form eines Körpers eines Kunststoffbehälters festlegen. Das sich die Formnester entsprechen sind zur besseren Übersichtlich- keit nicht beide Formnester mit allen Bezugszeichen versehen obschon die Ausführungen jeweils für beide Formnester gelten.

Eine Kopfplatte 7 ist mit einer Kavität 8 zur Festlegung eines Halsabschnitts des Kunststoffbehälters ausgestattet. Im Fall ei nes Blasformwerkzeugs für eine Extrusionsblasformmaschine kann an der Kopfplatte 7 auch noch ein Halsmesser 9 für das Abtrennen eines in das Blasformwerkzeug 1 eingesetzten extrudierten Kunst stoffschlauchs vorgesehen sein. Ein Bodenteil 10 schliesst die Formnester 6 am anderen Ende des Blasformwerkzeugs 1 ab. An den einander zugewandten Oberflächen 11, 12 der Blasformhälften 2,

3, welche eine Trennebene des Blasformwerkzeugs 1 festlegen, können Entlüftungsschlitze 13 ausgebildet sein. An einer der Blasformhälften 3 sind Führungsbolzen 14 ausgebildet, die beim Schliessen der Blasformhälften 2, 3 in Führungsbuchsen 15 der anderen Blasformhälfte 2 gleiten. Der Formkörper 5 weist eine Wandungsfläche, also eine Innenwandung 51 auf, die einen Teil des Formnestes 6 bildet.

Die Figur 2 zeigt eine erste Blasformhälfte 2 eines Blasform werkzeuges zur Ausführung erfindungsgemässen Verfahrens. Die Blasformhälfte 2 weist eine Grundplatte 4 auf. Auf der Grund platte 4 angeordnet ist ein Verteilerblock 21 mit zwei Anschlüs sen 211 und 212 zum Zuführen eines Temperiermediums. Auf dem Grundkörper 4 angeordnet ist ein Formkörper 5 sowie eine Boden teil 10 welches an den Formkörper 5 anschliesst. Im Formkörper 5 eingelassen ist eine Kopfplatte 7. Die Gesamtheit aus Formkörper 5, Bodenteil 10 und Kopfplatte 7 stellt ein Formnest 6 bereit. Als Teil des Formnestes 6 weist der Formkörper 5 eine Innenwan dung 51 auf. Die Innenwandung 51 weist zwei Bereiche 511 auf wo bei jedem Bereich 511 ein zugehöriger Abschnitt mit separaten Temperierkanälen 54 (siehe dazu Figur 3) zugeordnet ist. Die Temperierkanäle 54 sind über den Verteilerblock 21 mit den An schlüssen 211 und 212 verbunden. Die Oberflächen der Bereiche 511 weisen je ein Reflexionsgitter auf. Die Figur 3 zeigt eine vertikale Schnittansicht durch einen der Bereiche 511 aus der Figur 2. Aus dieser Schnittansicht ist er sichtlich, dass der Bereich 511 als Teil der Innenwandung 51 ausgebildet ist. Das Reflexionsgitter ist der Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellt. Der Bereich 511 weist einen zu gehörigen Abschnitt auf der als zum Formkörper 5 gesondert aus gebildetes Formteil 20 ausgebildet ist. Das Formteil 20 ist an seinem dem Formnest 6 zugewandten Ende in den Formkörper 5 ein gebettet und nachfolgend, in Richtung der Grundplatte 4, mit ei nem Isolationselement 16 zu dem Formkörper 5 beabstandet. Zur besseren Isolation ist das Isolationselement 16 zusätzlich mit zwei O-Ringen vom Formkörper 5 beabstandet .

Innerhalb des Formteils 20 sind die Temperierkanäle 54 ausgebil det. Dazu ist im Formteil 20 eine Bohrung 541 vorgesehen in die ein Rohr 542 mündet bzw. diese Bohrung 541 ihrer Länge nach durchdringt, sodass zwischen dem Rohr 542 unter Innenwandung der Bohrung 541 ein ringförmiger Spalt entsteht durch welche das Temperiermedium in die Nähe des Bereichs 511 geführt werden kann, bzw. aus diesem abgeführt werden kann. Das Rohr 542 mündet in einen entsprechenden Kanal am Verteilerblock 521 und entspre chend mündet der ringförmige Spalt in einen weiteren Kanal am Verteilerblock 21. Diese Kanäle münden entsprechend in den An schlüssen 211 und 212 (siehe Figur 2) .

Der Kühlkanal 54 weist an seinem benachbart zum Bereich 511 lie genden Ende eine Erweiterung auf, sodass der Kühlkanal 54 eine Kammer bildet. Diese Kammer verbindet den Ringspalt und das Rohr, sodass ein Kühlkreislauf bereitgestellt werden kann. Die Kammer ist mit einer Wandstärke zum Formnest 6 beabstandet die im vorliegenden Fall 3 mm beträgt. Dies stellt sicher, dass die Wärme die diese Wandstärke beispielsweise nach dem Blasformen aufweist, schnell abgeführt werden kann, bzw., dass die Wand stärke mit einem geeigneten Heizmedium schnell aufgewärmt werden kann, sodass ihre Temperatur im Wesentlichen jener des Vorform- lings entspricht, der in das Formnest 6 zum Blasformen einge führt wird.

Die Figur 4 zeigt eine zur Figur 2 alternative Blasformhälfte 2 eines Blasformwerkzeuges 1 zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens .

Die Blasformhälfte 2 umfasst wiederum eine Grundplatte 4 und ei nen Formkörper 5, in dem ein Formnest 6 ausgebildet ist. Das ei ne Hälfte der Form eines Behälterkörpers festlegende Formnest 6 ist von einer formgebenden Innenwandung 51 begrenzt. Die Innen wandung 51 ist vollständig als Bereich 511 ausgebildet und mit einem hier nicht dargestellten Reflexionsgitter versehen. Zum Unterschied von der in Figur 2 dargestellten Blasformhälfte ist der Formkörper 5 in einen Isolationsblock 16 eingebettet. Der Isolationsblock 16 besteht aus einem thermisch isolierenden Kunststoff oder Kunststoffverbundmaterial und isoliert den Form körper 5 thermisch gegenüber der Grundplatte 4, einem daran be festigten Rahmen 17, einem Halseinsatz 18, welcher der Kopfplat te 7 in Figur 1 entspricht, sowie dem Bodenteil 10. Der Isolati onsblock 16 verhindert Wärmebrücken zwischen dem Formkörper 5 und den diesen umgebenden Bestandteilen des Blasformwerkzeugs. Der Halseinsatz 18 ist gemäss dem dargestellten Ausführungsbei spiel als ein separates Teil ausgebildet, das beim Schliessen der Blasformhälften zugestellt und beim Öffnen derselben wieder abgehoben wird. Der Halseinsatz 18 kann jedoch auch fest mit dem Rahmen 17 verbunden sein.

Die Figur 5 zeigt den Formkörpers 5 gemäss der Figur 4. Dieser ist in einen Isolationsblock 16 eingebettet. Das Formnest trägt wiederum das Bezugszeichen 6. Die das Formnest 6 begrenzende In nenwandung ist mit dem Bezugszeichen 51 versehen. Das Formnest 6 definiert beispielsweise die Hälfte der Form eines Behälterkör pers. Die Innenwandung 51 kann beispielsweise poliert ausgebil det sein, weist vorliegend aber ein Reflexionsgitter auf, das der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist. Der Formkörper 5 ist vollständig in den Isolationsblock 16 eingebet tet, um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Wärmebrücken zur Grundplatte 4 auftreten können. Der Formkörper 5 ist bei spielsweise derart bemessen, dass im Isolationsblock 16 Platz für eine Kopfplatte bzw. für ein Fussteil für die Erstellung des Behälterhalses bzw. des Behälterbodens verbleibt. Auf diese Wei se sind auch die Kopfplatte bzw. das Fussteil (jeweils nicht dargestellt) gegenüber der Grundplatte und dem Rahmen der Blas formhälfte thermisch isoliert und können allfällige Wärmebrücken verhindert werden.

Die formgebende Innenwandung 51 weist zu einer Rückseite 53 des Formkörpers 5 einen möglichst kleinen Abstand auf. Mit anderen Worten weist der Formkörper 5 im Bereich des Formnests 6 eine Wandstärke auf, die etwa 1,5 mm bis 12 mm beträgt. Dies stellt sicher, dass die Wärme die diese Wandstärke beispielsweise nach dem Blasformen aufweist, schnell abgeführt werden kann, bzw., dass die Wandstärke mit einem geeigneten Heizmedium schnell auf gewärmt werden kann, sodass ihre Temperatur im Wesentlichen je ner des Vorformlings entspricht, der in das Formnest 6 zum Blas formen eingeführt wird.

Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Ansicht der Rückseite 53 des Formkörpers 5 aus der Figur 3. In der vom Betrachter abge wandten Seite des Formkörpers 5 ist das Formnest 6 ausgebildet. Die Rückseite 53 des Formkörpers 5 ist mit Temperierkanälen 54 für den Durchfluss eines Heiz-/Kühlmediums, beispielsweise Was ser, versehen. Die Temperierkanäle 54 können durch materialab tragende Bearbeitung, beispielsweise Fräsen und Bohren, des Formkörpers 5 erstellt sein. Sie sind voneinander durch Rippen abgegrenzt. In einer alternativen Ausführungsvariante können die Temperierkanäle 54 beim Giessen des Formkörpers oder durch al ternative Fertigungsverfahren, beispielsweise Laserschmelzen o- der Metalldruck, hergestellt sein. Die Rückseite 53 des Formkör- pers 5 mit den Temperierkanälen 54 ist im zusammengebauten Zu stand des Blasformwerkzeugs in den Isolationsblock eingebettet (Figur 3) . Der Isolationsblock dient nicht nur zur thermischen Isolation des Formkörpers 5 gegenüber den übrigen Bestandteilen der Blasformhälfte. Vielmehr ist der Isolationsblock ebenfalls mit Kanälen und/oder Bohrungen für die Zu- und Abfuhr des Heiz- /Kühlmediums zu den an der Rückseite des Formkörpers ausgebilde ten Kanälen ausgestattet. Es kann vorgesehen sein, dass alle An schlüsse für die Zu- und Abfuhr von heissen und kalten Medien am Isolationsblock vorgesehen sind. Die Anschlüsse haben dann kei nen thermischen Kontakt beispielsweise mit der Grundplatte oder anderen Bestandteilen des Blasformwerkzeugs.

Je nach Grösse des Formnests 6 im Formkörper 5 können an der Rückseite 52 des Formkörpers 5 auch zwei oder mehrere voneinan der getrennte Heiz-/Kühlkreise vorgesehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel trennt eine Trennwand 55 die Temperierkanäle 54 in zwei Heiz-/Kühlkreise 56, 57. Die einzelnen Heiz- /Kühlkreise sind als eine mäanderförmige Anordnung aus Kanälen gebildet. Das Vorsehen mehrerer Heiz-/Kühlkreise 56, 57 erlaubt ein schnelleres Einbringen bzw. Verdrängen des Heiz- /Kühlmediums, um den Formkörper aufzuheizen bzw. wieder abzuküh len. Mit Vorteil beträgt dabei der Druck des Heiz-/Kühlmediums bis zu 15 bar. In Verbindung mit mehreren Heiz-/Kühlkreisen 56, 57 ist dadurch eine sehr schnelles Aufheizen bzw. Abkühlen des Formkörpers 5 ermöglicht, was sich vorteilhaft auf die Zyklus zeiten auswirkt. Als Heiz-/Kühlmedium für den Formkörper 5 wird üblicherweise Wasser eingesetzt. Das Heiz-/Kühlmedium strömt da bei in möglichst grosser Nähe zur das Formnest 6 begrenzenden formgebenden Innenwandung 51 die hier den Bereich 511 bereit stellt. Die Rückseite 53 des Formkörpers 5 stellt gemeinsam mit den Temperierkanälen 54 also den dem Bereich zugehörigen Ab schnitt dar. Durch die Anordnung der Temperierkanäle 54 kann insbesondere beim Abkühlen des Formkörpers 5 die Wärme der an die formgebende Innenwandung 51 anliegenden Behälterwandung sehr gut abgeführt werden. Das Abführen der Wärme wird durch die die Kanäle bildenden Rippen zusätzlich verbessert. Anders als bei spielsweise beim Spritzgiessen kann beim Blasformen die Wärme nur einseitig über die gekühlte formgebende Innenwandung des Formkörpers abgeführt werden.

Bei dem Verfahren zur Übertragung einer Negativstruktur, vorlie gend eines Reflexionsgitters, einer Oberfläche einer Innenwan dung eines Blasformwerkzeuges , welches übergreifend über alle Figuren beschrieben ist, wird zuerst der Bereich 511 des

Formnests 6 des Formkörpers 5 einer ersten Blasformhälfte 2 des Blasformwerkzeuges 1 durch Zuführung eines Temperiermediums durch separate Temperierkanäle 54 bis in den Bereich der Tempe ratur des Vorformlings aufgeheizt. Anschliessend wird der Vor formling in das Formnest 6 eingebracht. Nachfolgend wir das Blasformwerkzeug 1 geschlossen und der Kunststoffbehälters durch Aufblasen des Vorformlings und durch Anlegen des Vorformlings an die Innenwandung 51 des Formnestes 6 geformt. Nach dem Formen wird der Bereich durch Zuführung eines Kühlmediums durch die Temperierkanäle 54 mit einer Geschwindigkeit von 5K/s gekühlt und beim Erreichen einer bestimmten Kühltemperatur der Kunst stoffbehälter entformt. Durch die hohe Temperatur des Bereiches und das schnelle Abkühlen des Bereichs nach dem Aufblasen des Kunststoffbehälters kann das Reflexionsgitter nahezu unverändert auf den Kunststoffbehälter übertragen werden.