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Patent Searching and Data


Title:
MINE PROTECTION FOR MILITARY VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/073689
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to mine protection for protecting a military vehicle from detonating mines, having two armour plates arranged at an angle to one another, the armour plates being engaged with one another by means of a support connection for mutual support in the event of detonation forces occurring.

Inventors:
BAYER ROBERT (DE)
SCHWIPPL CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/100886
Publication Date:
April 22, 2021
Filing Date:
October 14, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KRAUSS MAFFEI WEGMANN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F41H7/04
Foreign References:
FR2927990A12009-08-28
FR2974169A12012-10-19
EP2561307B12016-03-16
EP2561307B12016-03-16
Attorney, Agent or Firm:
FEDER WALTER EBERT PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Minenschutz zum Schutz eines militärischen Fahrzeugs (100) vor de- tonierenden Minen (300), mit zwei winklig zueinander angeordneten Panzerplatten (2, 3), d a d u rc h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Panzerplatten (2, 3) mittels einer Abstützverbindung (4) zum gegenseitigen Abstützen bei auftretenden Detonationskräften miteinander in Eingriff sind.

2. Minenschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab- stützverbindung (4) als Eckverbindung ausgestaltet ist.

3. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützverbindung (4) als Verzahnung aus- gestaltet ist.

4. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerplatten (2, 3) formschlüssig mitei- nander in Eingriff sind.

5. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützverbindung (4) ein an der ersten Panzerplatte (2) angeordnetes erstes Abstützprofil (5) und/oder ein an der zweiten Panzerplatte (3) angeordnetes zweites Abstützprofil

(6) umfasst.

6. Minenschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindes- tens ein Abstützprofil (5, 6), insbesondere beide Abstützprofile (5,

6), einstückig als Teil der jeweiligen Panzerplatte (2, 3) ausgestaltet ist.

7. Minenschutz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abstützprofil (5, 6), insbesondere beide Abstützprofi- le (5, 6), an einem Endbereich, insbesondere an einer Stirnseite, der jeweiligen Panzerplatte (2, 3) angeordnet ist.

8. Minenschutz nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens ein Abstützprofil (5, 6), insbesondere bei- de Abstützprofile (5, 6), mindestens eine Abstützfläche (5.1, 6.1, 6.3) und eine Anlagefläche (5.2, 5.3, 6.2) aufweist.

9. Minenschutz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab- stützfläche (5.1 ) des ersten Abstützprofils (5) im Wesentlichen flä- chig an der Anlagefläche (6.2) des zweiten Abstützprofils (6) und die Abstützfläche (6.1, 6.3) des zweiten Abstützprofils (6) im Wesentli- chen flächig an der Anlagefläche (5.2, 5.3) des ersten Abstützprofils (5) anliegen.

10. Minenschutz nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (5.1, 6.1, 6.3) und die Anlagefläche (5.2, 5.3, 6.2) eines Abstützprofils (5, 6) voneinander verschieden sind.

11. Minenschutz nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens ein Abstützprofil (5, 6), insbesondere bei- de Abstützprofile (5,6), eine zweite Abstützfläche (5.1, 6.1, 6.3) und/oder eine zweite Anlagefläche (5.2, 5.3, 6.2) aufweist.

12. Minenschutz nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens eine der Abstützflächen (5.1, 6.1, 6.3) mindestens eines Abstützprofils (5, 6) nach Art einer Fase ausgebil- det ist.

13. Minenschutz nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens ein Abstützprofil (5, 6), insbesondere bei- de Abstützprofile (5, 6), im Wechsel angeordnete Abstützstrukturen

(7, 8), insbesondere Zähne, und Ausnehmungen (9, 10) aufweist.

14. Minenschutz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der mindestens einen Abstützstruktur (7, 8) von der Dicke der jeweiligen Panzerplatte (2, 3) abweicht.

15. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Panzerplatte (2, 3) eben aus- gestaltet ist.

16. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Panzerplatten (2, 3) lose oder lösbar mitei- nander in Eingriff sind. 17. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Panzerplatte (2, 3) als Mono- block, insbesondere als metallischer Monoblock, ausgestaltet ist.

18. Minenschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn- zeichnet durch ein flächig an mindestens einer Panzerplatte (2, 3) angeordnetes Abstandselement (14) zum Beabstanden der Panzer- platte (2, 3) zum Fahrzeugunterboden (200) des militärischen Fahr- zeugs (100). 19. Minenschutz nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das

Abstandselement (14) als Platte ausgestaltet ist und plan an der Pan- zerplatte (2, 3) anliegt.

20. Fahrzeugunterboden, insbesondere Fahrzeugwanne, mit einem Boden (201) und einer winklig zu dem Boden (201) angeordneten Seiten- wand (202), gekennzeichnet durch einen Minenschutz (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

21. Fahrzeugunterboden nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Panzerplatte (2) am Boden (201) zur Aufnahme von unteren Detonationskräften und mindestens eine Panzerplatte (3) an der Seiten wand (202) zur Aufnahme von seitlichen Detonati- onskräften angeordnet ist.

22. Fahrzeugunterboden nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn- zeichnet, dass zwischen mindestens einer Panzerplatte (2, 3) und dem Boden (201 ) und/oder der Seitenwand (202) mindestens ein Ab- standselement (14) zum Beabstanden der Panzerplatte (2, 3) zum Boden (201 ) oder zur Seitenwand (202) angeordnet ist.

23. Militärisches Fahrzeug, insbesondere Panzer, gekennzeichnet durch einen Fahrzeugunterboden (200) nach einem der Ansprüche 20 bis

22.

Description:
Minenschutz für militärische Fahrzeuge

Die Erfindung betrifft einen Minenschutz zum Schutz eines militärischen Fahrzeugs vor detonierenden Minen mit zwei winklig zueinander angeord- neten Panzerplatten. Weitere Gegenstände der Erfindung bilden ein Fahr- zeugunterboden mit einem Boden und einer winklig zu dem Boden angeord- neten Seitenwand und ein militärisches Fahrzeug mit einem solchen Fahr- zeugunterboden.

Bei einem Einsatz in einem Krisen- oder Kriegsgebiet besteht die Gefahr, dass ein militärisches Fahrzeug detonierenden Minen ausgesetzt ist. Die Detonationskräfte können dabei insbesondere von unten und schräg seitlich auf das Fahrzeug wirken, so dass militärische Fahrzeuge häufig einen ent- sprechenden Minenschutz, insbesondere am Fahrzeugunterboden, aufwei- sen.

Zur Aufnahme der Detonationskräfte weist der Minenschutz Panzerplatten auf, welche am Fahrzeugunterboden von unten und seitlich befestigt wer- den können, so dass die Panzerplatten winklig zueinander angeordnet sind. Aufgrund der winkligen Anordnung ergibt sich, dass die untere Panzerplatte entsprechend von unten wirkende Detonationskräfte und die seitliche Pan- zerplatte entsprechend seitlich wirkende Detonationskräfte aufnehmen kann.

Während die flächigen Bereiche des Fahrzeugs, wie beispielsweise der Bo- den oder die Seitenwände des Fahrzeugunterbodens, vollständig von den daran befestigten Panzerplatten abgedeckt und entsprechend geschützt werden, so weist der Minenschutz an den Eckbereichen des Fahrzeugunter- bodens, nämlich dort, wo die Panzerplatten aufeinanderstoßen, häufig Schwachstellen auf. Denn werden die Panzerplatten in diesen Eckbereichen lediglich miteinander stoffschlüssig verbunden, wie beispielsweise durch Verschweißen, so kann es bei auf die Panzerplatten wirkenden Detonati- onskräften leicht zu Spannungen und daraus resultierenden Beschädigungen des Minenschutzes kommen.

Im Stand der Technik sind daher auch Lösungen bekannt, die einen verbes- serten Schutz des Fahrzeugunterbodens, insbesondere in dessen Eckberei- chen, ohne Verschweißen der Panzerplatten ermöglichen.

Die EP 2 561 307 B1 offenbart beispielsweise einen Minenschutz für den Un- terboden eines Fahrzeugs mit Panzerplatten, welche an dem Boden und den Seitenwänden des Fahrzeugs angeordnet werden. Anstelle des Zusam- menstoßens der Panzerplatten in den Eckbereichen des Fahrzeugunter- bodens, überlappt die seitliche Panzerplatte die untere Panzerplatte, so dass die Eckbereiche entsprechend durch den überlappenden Teil der seit- lichen Panzerplatte geschützt werden können.

Diese Art von Minenschutz hat sich in der Praxis bislang äußerst bewährt, da durch die überlappende Anordnung neben dem verbesserten Schutz der Eckbereiche auch die Aufnahme von Detonationskräften durch den Minen- schutz verbessert wird.

Durch den überlappenden Teil der seitlichen Panzerplatte kann sich diese nämlich bei von der Seite wirkenden Detonationskräften gegenüber der un- teren Panzerplatte abstützen, so dass zumindest ein Teil der seitlichen De- tonationskräfte durch beide Panzerplatten aufgenommen werden kann. Hierdurch wird eine verbesserte Aufnahme der Detonationskräfte aus seit- licher Richtung und damit ein insgesamt höherer Schutz des Fahrzeugs durch den Minenschutz erreicht.

Obschon somit die Aufnahme von seitlichen Detonationskräften durch einen derartigen Minenschutz bereits verbessert wird, so ergibt sich nachteilig, dass von unten wirkende Detonationskräfte nach wie vor lediglich von einer einzelnen Panzerplatte, nämlich der unteren Panzerplatte, aufgenommen werden können. Eine verbesserte Aufnahme der von unten wirkenden Deto- nationskräfte durch sowohl die untere als auch die seitliche Panzerplatte ist bei derartigen Minenschutzen nicht möglich. Der Erfindung liegt daher die A u f g a b e zugrunde, einen Minenschutz zu schaffen, welcher eine verbesserte Aufnahme von Detonationskräften deto- nierender Minen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird bei einem Minenschutz der eingangs genannten Art dadurch g e l ö s t , dass die Panzerplatten mittels einer Abstützverbindung zum gegenseitigen Abstützen bei auftretenden Detonationskräften mit- einander in Eingriff sind.

Die Abstützverbindung des Minenschutzes ermöglicht ein gegenseitiges Ab- stützen der Panzerplatten bei auftretenden Detonationskräften detonie- render Minen, indem die Panzerplatten miteinander in Eingriff sind. In vor- teilhafter Weise können daher sowohl seitlich als auch von unten wirkende Detonationskräfte von beiden Panzerplatten aufgenommen werden, so dass der Schutz des Minenschutzes insgesamt verbessert wird. Wirkt die Detona- tionskraft beispielsweise auf die erste Panzerplatte, so kann diese zumin- dest einen Teil dieser Detonationskraft auf die zweite Panzerplatte abstüt- zen und entsprechend umgekehrt. Das gegenseitige Abstützen der Panzer- platten wirkt insofern wechselwirkend. Besonders vorteilhaft kann hier- durch die Detonationskraft unabhängig von deren Wirkrichtung von beiden Panzerplatten aufgenommen werden, so dass der Minenschutzes insgesamt größeren Detonationskräften standhalten kann und der Schutz entspre- chend verbessert wird.

Als vorteilhafte Weiterbildung des Minenschutzes kann vorgesehen sein, dass die Abstützverbindung als Eckverbindung ausgestaltet ist. Die Eckver- bindung kann sich dabei daraus ergeben, dass die Panzerplatten miteinan- der winklig in Eingriff sind. Hierbei ist es insbesondere möglich, dass die Panzerplatten an deren Stoßkanten miteinander in Eingriff sind, so dass entsprechend die Abstützverbindung als Eckverbindung ausgestaltet ist. Als besonders vorteilhaft hat sich in diesem Zusammenhang herausgestellt, dass die als Eckverbindung ausgestaltete Abstützverbindung der Kontur des Fahrzeugunterbodens an dessen Eckbereichen nachempfunden ist, somit kann ein verbesserter Schutz auch in den Eckbereichen des Fahrzeugunter- bodens erreicht werden. Ferner hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Ab- stützverbindung als Verzahnung ausgestaltet ist. Mittels der Verzahnung können die Panzerplatten auf konstruktiv einfache Art und Weise miteinan- der in Eingriff sein, so dass das gegenseitige Abstützen bei auftretenden Detonationskräften gewährleistet werden kann. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn mittels der Verzahnung auch die winklige Anordnung der Pan- zerplatten zueinander realisiert werden kann, indem die Kontur der Ver- zahnung entsprechend angepasst ist. In Bezug auf die Anordnung des Minen- schutzes am Fahrzeug kann vorgesehen sein, dass dieser derart am Fahr- zeugunterboden angeordnet wird, dass die Verzahnung an den Eckberei- chen des Fahrzeugunterbodens angeordnet ist und so die Eckbereiche ent- sprechend geschützt sind.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Panzerplatten formschlüssig miteinander in Eingriff sind. Der gegenseitige Formschluss kann hierbei auf konstruktiv einfache Art und Weise das gegen- seitige Abstützen der Panzerplatten bei auftretenden Detonationskräften ermöglichen. In Bezug auf die Abstützverbindung hat es sich ferner als besonders vorteil- haft herausgestellt, wenn die Abstützverbindung derart ausgestaltet ist, dass die erste Panzerplatte in deren Normalenrichtung gegenüber der zwei- ten Panzerplatte und die zweite Panzerplatte in deren Normalenrichtung gegenüber der ersten Panzerplatte abstützbar ist. Die Normalenrichtungen einer Panzerplatte verlaufen orthogonal zu der Ebene der Panzerplatte. Durch die gegenseitige Abstützbarkei t der Panzerplatten in deren Norma- lenrichtung kann eine verbesserte Aufnahme sowohl der von unten wirken- den Detonationskräfte als auch der von der Seite wirkenden Detonations- kräfte erreicht werden. Insbesondere hat es sich in diesem Zusammenhang als vorteilhaft erwiesen, wenn die Panzerplatten jeweils in deren zum Fahrzeug gerichteten Normalenrichtung gegenüber der jeweils anderen Panzerplatte abstützbar sind.

In besonders vorteilhafter Weise weist die Abstützverbindung ein an der ersten Panzerplatte angeordnetes erstes Abstützprofil und /oder ein an der zweiten Panzerplatte angeordnetes zweites Abstützprofil auf. Mittels des Abstützprofils kann auf konstruktiv einfache Art und Weise das gegenseitige Abstützen der Panzerplatten ermöglicht werden. Im Falle zweier Abstütz- profile kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Abstützprofile beider Panzerplatten korrespondierend zueinander ausgestaltet sind, so dass die Panzerplatten mittels der Abstützprofile in Eingriff sind. Ferner ist es mög- lich, dass das an der ersten Panzerplatte angeordnete Abstützprofil von dem an der zweiten Panzerplatte angeordneten Abstützprofil abweichend ausgestaltet ist. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, um das gegensei- tige Abstützen der Panzerplatten bei auftretenden Detonationskräften in deren jeweilige Wirkrichtung, insbesondere von unten wirkend und/oder von der Seite wirkend, zu ermöglichen.

Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens ein Ab- stützprofil, insbesondere beide Abstützprofile, einstückig als Teil der je- weiligen Panzerplatte ausgestaltet ist. Dies kann zu einer höheren Schutz- wirkung des Minenschutzes führen, da das Abstützprofil als integraler Teil der jeweiligen Panzerplatte direkt stoffschlüssig mit dieser verbunden ist. Durch diese Ausgestaltung können damit den Minenschutz schwächende Verbindungen zwischen dem Abstützprofil und der jeweiligen Panzerplatte auf einfache Art und Weise vermieden werden.

Es hat sich in Bezug auf das Abstützprofil ferner als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens ein Abstützprofil, insbesondere beide Abstütz- profile, an einem Endbereich, insbesondere an einer Stirnseite, der jeweili- gen Panzerplatte, angeordnet ist. Diese Anordnung des mindestens einen Abstützprofils kann fertigungstechnische Vorteile mit sich bringen, da an den Endbereichen die Anordnung des Abstützprofils mit geringem Aufwand vorgenommen werden kann. Insbesondere für den Fall, dass das mindestens eine Abstützprofil als integraler Bestandteil der jeweiligen Panzerplatte ausgestaltet ist, lässt sich das Abstützprofil in einfacher Art und Weise an den Endbereichen der jeweiligen Panzerplatte fertigen. In diesem Zusam- menhang kann sich ferner vorteilhaft ergeben, dass bei Anordnung des Ab- stützprofils an dem Endbereich überstehendes Material der Panzerplatte über das Abstützprofil hinaus vermieden werden kann. Dies kann sich vor- teilhaft auf das Gesamtgewicht des Minenschutzes auswirken.

Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn mindestens ein Abstützprofil, ins- besondere beide Abstützprofile, mindestens einer Abstützfläche und eine Anlagefläche aufweist. Hierbei kann die Abstützfläche zur Abstützung der jeweiligen Panzerplatte gegenüber der Anlagefläche der jeweiligen ande- ren Panzerplatte dienen. Beispielsweise ist es möglich, dass die Abstützflä- che der ersten Panzerplatte diese gegenüber der Anlagefläche der zweiten Panzerplatte und die Abstützfläche der zweiten Panzerplatte diese gegen- über der Anlagefläche der ersten Panzerplatte abstützen kann.

In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Abstützfläche des ersten Abstützprofils im Wesentlichen flächig an der An- lagefläche des zweiten Abstützprofils und die Abstützfläche des zweiten Abstützprofils im Wesentlichen flächig an der Anlagefläche des ersten Ab- stützprofils anliegen. Es ergibt sich, dass die Abstützfläche der jeweiligen Panzerplatte an der Anlagefläche der jeweiligen anderen Panzerplatte und umgekehrt anliegt. Hierdurch kann das gegenseitige Abstützen mittels der Abstützverbindung auf konstruktiv einfache Art und Weise erreicht werden. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Abstützfläche und die Anlagefläche eines Abstützprofils voneinander verschieden sind. Hierdurch kann der Schutz des Minenschutzes weiter erhöht werden, indem die Orientierung der Abstützfläche entsprechend der Wirkrichtung auftre- tender Detonationskräfte angepasst werden kann. Die Abstützfläche kann insbesondere in vorteilhafter weise derart orientiert sein, dass die Panzer- platte in Wirkrichtung auftretender Detonationskräfte, insbesondere von unten wirkend und/oder von der Seite wirkend, abstützbar ist. Es hat sich in diesem Zusammenhang als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Ab- stützfläche des Abstützprofils orthogonal zu der Wirkrichtung auftretender Detonationskräfte orientiert ist, wie beispielsweise eine horizontal orien- tierte Abstützfläche zum Abstützen von von unten wirkender Detonations- kräfte und/oder eine schräg orientierte Abstützfläche zum Abstützen seit- lich wirkender Detonationskräften. In besonders vorteilhafter weise kann in diesem Zusammenhang die Abstützfläche des Abstützprofils der ersten Pan- zerplatte korrespondierend zu der Anlagefläche des Abstützprofils der zweiten Panzerplatte und entsprechend die Abstützfläche des Abstützpro- fils der zweiten Panzerplatte korrespondierend zu der Anlagefläche des Ab- stützprofils der ersten Panzerplatte ausgestaltet sein.

Es ist ferner im Zusammenhang mit der Orientierung der Abstützfläche und der Anlagefläche vorteilhaft, wenn die Abstützfläche und die Anlagefläche eines Abstützprofils in unterschiedlichen Ebenen, insbesondere in zueinan- der schräg orientierten Ebenen, liegen. Es ist beispielsweise möglich, dass mindestens eine Abstützfläche des ersten Abstützprofils und/oder des zwei- ten Abstützprofils parallel zu der jeweiligen Panzerplattenebene verläuft, während mindestens eine Anlagefläche des ersten Abstützprofils und/oder des zweiten Abstützprofils parallel zu der jeweils anderen Panzerplatten- ebene orientiert ist. Hieraus resultiert in vorteilhafter Weise, dass das ge- genseitige Abstützen der Panzerplatten in Wirkrichtung der Detonations- kräfte, nämlich insbesondere in orthogonaler Richtung zur Ebene der jewei- ligen Panzerplatte, ermöglicht werden kann. Im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der Abstützprofile hat es sich fer- ner als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens ein Abstütz- profil, insbesondere beide Abstützprofile, eine zweite Abstützfläche und/oder eine zweite Anlagefläche aufweist. Mittels einer zweiten Abstütz- fläche und/oder einer zweiten Anlagefläche kann auf konstruktiv einfache Art und Weise die gesamte zum Abstützen verfügbare Fläche vergrößert werden. Bezüglich der Anordnung der Flächen ist es ferner möglich, dass die erste und zweite Abstützfläche und/oder die erste und zweite Anlage- fläche eines Abstützprofils winklig zueinander angeordnet sind. Hierdurch kann ermöglicht werden, dass das Abstützen in eine weitere Richtung, näm- lich im Wesentlichen in orthogonaler Richtung zur zweiten Abstützfläche, ermöglicht wird.

Es hat sich bewährt, wenn die erste Abstützfläche und die zweite Abstütz- fläche eines Abstützprofils in Normalenrichtung der jeweiligen Panzerplat- te, also entlang der Dicke der Panzerplatte, hintereinander angeordnet sind. Es hat sich bewährt, wenn die erste Anlagefläche und die zweite An- lagefläche eines Abstützprofils in Normalenrichtung der jeweiligen Panzer- platte, also entlang der Dicke der Panzerplatte, hintereinander angeordnet sind. Es kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn sich die zweite Abstütz- fläche und/oder die zweite Anlagefläche über ein Viertel bis hin zu über drei Vierteln der jeweiligen Panzerplattendicke erstreckt.

Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens eine der Ab- Stützflächen, insbesondere die zweite Abstützfläche, mindestens eines Ab- stützprofils nach Art einer Fase ausgebildet ist. Diese kann sich im Wesent- lichen über die gesamte Breite der Panzerplatte erstrecken. Hierdurch wird ohne großen fertigungstechnischen Aufwand eine möglichst großflächige Abstützfläche ermöglicht. Die als Fase ausgestaltete Abstützfläche kann an einer Außenkante der Panzerplatte ausgebildet sein. Es ist möglich, dass die als Fase ausgestaltete Abstützfläche sich lediglich über einen Teil der Dicke der Panzerplatte, insbesondere über weniger als 80 %, bevorzugt über weniger als 60 % und besonders bevorzugt über weniger als 50 %, erstreckt. Es ist möglich, dass die Abstützfläche als zusammenhängende Fläche ausge- staltet ist.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zweite Anlagefläche mindestens eines Abstützprofils nach Art einer Fase ausgebildet ist und sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Panzerplatte erstreckt. Hierdurch wird ein Ab- stützen der einen Panzerplatte über die als Fase ausgestaltete Abstützflä- che gegenüber der anderen Panzerplatte über die korrespondierend, als Fase ausgestaltete Anlagefläche ermöglicht. Es ist möglich, dass die Anlage- fläche als zusammenhängende Anlagefläche ausgestaltet ist.

Als vorteilhafte Weiterbildung des Minenschutzes wird ferner vorgeschla- gen, dass mindestens ein Abstützprofil, insbesondere beide Abstützprofile, mindestens eine hervorstehende Abstützstruktur, insbesondere einen Zahn, aufweist.

Bei der Ausgestaltung des Abstützprofils hat es sich ferner als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens ein Abstützprofil, insbesondere bei- de Abstützprofile, im Wechsel angeordnete Abstützstrukturen, insbesonde- re Zähne, und Ausnehmungen, aufweist. Durch die im Wechsel angeordne- ten Abstützstrukturen und Ausnehmungen der Panzerplatten können diese auf konstruktiv einfache Art und Weise in Eingriff sein. Hierbei ist es mög- lieh, dass die Abstützstrukturen der jeweiligen Panzerplatte von den Aus- nehmungen der jeweilig anderen Panzerplatte aufgenommen werden. Es ist hierbei besonders vorteilhaft, wenn die Abstützstrukturen der jeweiligen Panzerplatte korrespondierend zu den Ausnehmungen der jeweilig anderen Panzerplatte ausgestaltet sind. Ferner kann es in diesem Zusammenhang besonders vorteilhaft sein, dass über die Ausgestaltung der Abstützstruktu- ren und der Ausnehmungen die Anordnung der Panzerplatten zueinander, insbesondere deren winklige Anordnung zueinander festgelegt werden kann. Die im Wechsel angeordneten Abstützstrukturen und Ausnehmungen können ferner eine gleichmäßige gegenseitige Abstützung der Panzerplat- ten ermöglichen. Es ist in diesem Zusammenhang zudem möglich, dass mit- tels der Abstützstrukturen und Ausnehmungen ein Formschluss zwischen den beiden Panzerplatten hergestellt werden kann.

In Bezug auf die konstruktive Ausgestaltung der Abstützstruktur hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Höhe der mindestens einen Abstützstruktur von der Dicke der jeweiligen Panzerplatte abweicht.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Abstützprofil einer Panzer- platte in einem ersten Dickenbereich der Panzerplatte die Abstützstruktur mit der ersten Abstützfläche und in einem zweiten Dickenbereich der Pan- zerplatte die zweite Abstützfläche aufweist. Es hat sich in diesem Zusam- menhang bewährt, wenn die erste Abstützfläche und die zweite Abstütz- fläche des Abstützprofils in einem stumpfen Winkel zueinander, insbeson- dere in einem Winkel zwischen 110 und 160 Grad, bevorzugt in einem Win- kel zwischen 125 und 145 Grad, angeordnet sind. Die Anlagefläche des Ab- stützprofils der anderen Panzerplatte kann in einem ersten Dickenbereich der Panzerplatte die erste Anlagefläche und in einem zweiten Dickenbe- reich der Platte die zweite Anlagefläche aufweisen. Die erste Anlagefläche und die zweite Anlagefläche dieses Abstützprofils der zweiten Panzerplatte können in einem überstumpfen Winkel zueinander, insbesondere in einem Winkel zwischen 200 und 250 Grad, bevorzugt in einem Winkel zwischen 215 und 235 Grad, angeordnet sein.

Es hat sich ferner als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Höhe der mindestens einen Abstützstruktur an einer Panzerplatte mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 75 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %, der Dicke der Panzerplatte entspricht. Durch die Höhe der Abstützstruktur kann die Festigkeit dieser eingestellt werden, so dass gewährleistet werden kann, dass die gegenseitige Abstützung der Panzerplatten mittels der Ab- stützstruktur auch bei großen wirkenden Detonationskräften erfolgen kann, ohne dass die Abstützstrukturen beschädigt werden.

Bezüglich der Ausgestaltung der Panzerplatten hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens eine Panzerplatte eben ausgestaltet ist. Vorteilhaft bei einer ebenen Ausgestaltung der Panzerplatte kann es sein, dass diese entsprechend an den ebenen Bereichen des Fahrzeugunterbo- dens, wie dem Boden und/oder den Seitenwänden, montagefreundlich be- festigt werden kann. Durch die ebene Ausgestaltung kann ferner ermöglicht werden, dass der Minenschutz flächig an den zu schützenden Bereichen des militärischen Fahrzeuges anliegen kann, so dass eine verbesserte Schutz- wirkung des Minenschutzes erreicht wird. In diesem Zusammenhang ist es ferner denkbar, dass mindestens eine Panzerplatte zu dem zu schützenden Bereich des Fahrzeugunterbodens, wie dem Boden und/oder den Seiten- wänden, korrespondierend ausgestaltet wird, wie bspw. in Bezug auf die Abmaße. In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Minenschutzes hat es sich als be- sonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Panzerplatten lose oder lösbar mit- einander in Eingriff sind. Hierdurch kann das gegenseitige Abstützen der Panzerplatten mittels der Abstützverbindung bei auftretenden Detonations- kräften ermöglicht werden. Zugleich wird dadurch ein modularer Minen- schütz realisiert, der ausgetauscht werden kann. Insbesondere ist es vor- teilhaft, wenn die Panzerplatten lediglich lose, also unverschraubt und/oder unverschweißt, miteinander in Eingriff sind, da so das gegen- seitige Abstützen der Panzerplatten nicht durch feste Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben oder Schweißnähte, behindert wird. Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens eine Panzer- platte als Monoblock, insbesondere als metallischer Monoblock, ausgestal- tet ist. Hieraus kann sich ein fertigungstechnischer Vorteil ergeben, da die Panzerplatten nicht durch aufwendige Verbundverfahren hergestellt wer- den müssen, sondern durch einfachere Fertigungsverfahren hergestellt werden können, wie beispielsweise Walzen oder Gießen. In diesem Zusam- menhang ist es möglich, dass der Monoblock aus Panzerstahl oder einem Leichtmetall, wie beispielsweise Titan, Aluminium und/oder einer Alumini- umlegierung, gefertigt ist, wodurch das Gesamtgewicht des Minenschutzes gering ausgestaltet werden kann.

Zur Befestigung des Minenschutzes an dem militärischen Fahrzeug hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn mindestens eine Panzerplatte eine Butzenanbindung und/oder eine Bohrung zur Befestigung der Panzerplatte an dem militärischen Fahrzeug mittels eines Bolzens aufweist. Durch die Butzenanbindung und/oder die Bohrung kann die Panzerplatte auf konstruk- tiv und fertigungstechnisch einfache Weise am Fahrzeug befestigt und an- geordnet werden. In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vor- teilhaft erwiesen, wenn die Befestigung mittels des Bolzens schwimmend ausgestaltet ist. Für diesen Fall ist es nämlich möglich, dass bei auf die Panzerplatte wirkenden Detonationskräften, insbesondere auch bei mögli- chen Deformationen der Panzerplatten, der Bolzen nur unwesentliche An- teile dieser aufnimmt und ein Abreißen des Bolzens so vermieden werden kann. Zudem ist es mittels der schwimmenden Befestigung des Bolzens möglich, gewisse Toleranzen des Minenschutzes, insbesondere der Panzer- platten, wie diese beispielsweise bei der Fertigung auftreten können, aus- gleichen zu können. Ferner kann die schwimmende Befestigung der Bolzen ermöglichen, dass diese nur in eine Richtung, insbesondere in Längsrich- tung, belastet werden können, wodurch die Befestigung insgesamt erhöht werden kann. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Panzerplatten in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind. Als stumpfe Winkel gelten hierbei Winkel zwischen 90 und 180 Grad. Bei militärischen Fahrzeugen ist es häufig so, dass deren Fahrzeugunterboden, insbesondere deren Fahr- zeugwanne, einen Boden sowie mindestens eine in einem stumpfen Winkel zum Boden angeordnete Seitenwand aufweisen, so dass bei Anordnung der Panzerplatten zueinander in einem stumpfen Winkel, die Kontur des Fahr- zeugs im Wesentlichen beibehalten werden kann. Ferner ist es in vorteil- hafter Weise in diesem Zusammenhang möglich, dass durch die Anordnung der Panzerplatten in einem stumpfen Winkel zueinander die Schutzwirkung des Minenschutzes erhöht werden kann, da zumindest ein Teil der auf die Panzerplatten wirkenden Detonationskräfte aufgrund der winkligen Anord- nung umgelenkt werden kann, insbesondere der Teil, welcher nicht ortho- gonal auf die Panzerplatten auftrifft. Es hat sich insbesondere bewährt, wenn die Panzerplatten in einem stumpfen Winkel zwischen 90 und 180 Grad, bevorzugt zwischen 110 und 160 Grad und besonders bevorzugt zwi- schen 125 und 145 Grad, zueinander angeordnet sind. Hierdurch kann die Abstützwirkung des Minenschutzes verbessert und damit die Schutzwirkung erhöht werden.

Als vorteilhaft hat sich ferner herausgestellt, wenn die erste Panzerplatte als unterer Bodenschutz und die zweite Panzerplatte als seitlicher Wand- schutz ausgebildet ist. Durch eine Zuordnung der Panzerplatten als Boden- schutz und als Wandschutz ist es möglich, den Schutz des Minenschutzes zu erhöhen, indem die Panzerplatten an deren Anforderungen angepasst wer- den können. Beispielsweise ist es besonders vorteilhaft, die Abstützprofile der ersten und der zweiten Panzerplatte unterschiedlich auszugestalten, so dass die erste Panzerplatte primär von unten wirkende Detonationskräfte gegenüber der zweiten Panzerplatte und die zweite Panzerplatte primär von der Seite wirkende Detonationskräfte gegenüber der ersten Panzerplat- te abstützen kann. Als weitere vorteilhafte Weiterbildung wird ein flächig an mindestens einer Panzerplatte angeordnetes Abstandselement zum Beabstanden der Panzer- platte zum Fahrzeugunterboden des militärischen Fahrzeugs vorgeschlagen. Das Abstandelement ermöglicht auf konstruktiv einfache Art und Weise den Ausgleich möglicher Abstände zwischen der Panzerplatte und dem Fahr- zeugunterboden. Die Abstände können beispielsweise aufgrund der Ausge- staltung des Fahrzeugunterbodens entstehen, insbesondere wenn dieser einen Überstand zwischen Boden und Seitenwand aufweist.

Es ist möglich, dass das Abstandselement ebenfalls als Platte ausgestaltet ist, so dass dieses an der Panzerplatte plan anliegen kann. Um eine verein- fachte Montage zu ermöglichen und um das Gewicht des Minenschutzes nicht übermäßig zu erhöhen, bieten sich für das Abstandselement insbeson- dere leichte Materialien an, also insbesondere Materialien geringer Dichte. Beispielsweise ist es möglich, das Abstandselement aus Aluminium, Gummi oder Kunststoffen zu fertigen.

Das als Platte ausgestaltete Abstandselement kann sich einseitig über einen Großteil der dem Abstandselement zugewandten Außenfläche der Panzer- platte erstrecken, insbesondere über mindestens 60 %, bevorzugt über 80 % dieser Außenfläche. Das Abstandselement kann als separates Bauteil ausge- staltet sein. Dies kann die Montage des Abstandselements und der daran anzuordnenden Panzerplatte vereinfachen. Zudem kann das Abstandsele- ment, insbesondere die Dicke des Abstandselements, an den jeweiligen Anwendungsfall, insbesondere an den jeweiligen Fahrzeugunterboden an- gepasst werden, ohne dass Anpassungen bezüglich der Panzerplatte erfor- derlich werden. In diesem Zusammenhang hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Abstandselement eine Honeycomb-Struktur oder eine Schaum- Struktur aufweist. Auch hierdurch kann eine übermäßige Erhöhung des Ge- wichts des Minenschutzes vermieden werden.

Neben dem erfindungsgemäßen Minenschutz wird darüber hinaus bei einem Fahrzeugunterboden mit einem Boden und einer winklig zu dem Boden an- geordneten Seitenwand zur L ö s u n g der vorstehend genannten Aufgabe vorgeschlagen, dass dieser einen Minenschutz mit einem oder mehreren der vorstehend genannten Merkmale aufweist. Es ergeben sich die im Zusam- menhang mit dem Minenschutz erläuterten Vorteile.

Der Fahrzeugboden kann als Wanne, insbesondere als Panzerwanne, ausge- staltet sein.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Fahrzeugunterbodens sieht vor, dass mindestens eine Panzerplatte am Boden zur Aufnahme von unteren Detona- tionskräften und mindestens eine Panzerplatte an der Seitenwand zur Auf- nahme von seitlichen Detonationskräften angeordnet ist. Besonders vorteil- haft kann es dabei sein, wenn die am Boden angeordnete Panzerplatte da- bei derart ausgestaltet ist, dass sich diese gegenüber der an der Seiten- wand angeordneten Panzerplatte abstützen kann und sich die an der Sei- tenwand angeordnete Panzerplatte entsprechend an der am Boden ange- ordneten Panzerplatte abstützen kann. Der Minenschutz kann als Zusatz- panzerung ausgestaltet sein. Hierdurch kann der Schutz des Bodens und der Seitenwände erhöht werden. Der Boden und die Seitenwände können die Tragstruktur des Fahrzeugunterbodens bilden, wohingegen der Minenschutz an der Tragstruktur angeordnet ist. Es ist im Zusammenhang mit der Anord- nung der Panzerplatte am Boden möglich, dass mindestens eine Panzerplat- te am Boden flächig anliegend angeordnet ist. Ferner ist es im Zusammen- hang mit der Anordnung der Panzerplatte an der Seitenwand möglich, dass mindestens eine Panzerplatte an der Seitenwand flächig anliegend ange- ordnet ist. Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn der Winkel der Panzerplat- ten im Wesentlichen dem Winkel zwischen dem Boden und der Seitenwand zueinander entspricht. Durch eine derartige Ausgestaltung des Minenschut- zes kann die Kontur des Fahrzeugs im Wesentlichen beibehalten werden. Zudem ist es möglich, dass die am Fahrzeugboden befestigten Panzerplat- ten an diesem entsprechend zur Anlage kommen, wodurch der Schutz des Minenschutzes weiter erhöht werden kann. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass zwischen mindes- tens einer Panzerplatte und dem Boden und/oder der Seitenwand mindes- tens ein Abstandselement zum Beabstanden der Panzerplatte zum Boden oder zur Seitenwand angeordnet ist. In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn der Boden einen Über- stand zur Seitenwand aufweist. Durch den Überstand des Bodens über die Seitenwand hinaus kann eine doppelseitige Verschweißung der Seitenwand mit dem Boden ermöglicht werden. Ferner ist es möglich, dass bei auftre- tenden Detonationskräften, insbesondere aus einer Wirkrichtung von unten, der Boden gegenüber der Seitenwand abstützbar ist. Der Überstand kann bevorzugt zwischen einem Viertel und dem Vierfachen, besonders bevor- zugt zwischen der Hälfte und dem Zweifachen der Dicke des Bodens ent- sprechen. Der Überstand kann bevorzugt zwischen einem Viertel und dem Vierfachen, besonders bevorzugt zwischen der Hälfte und dem Einfachen der Dicke des Abstandselements entsprechen.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass sich die Panzer- platten jeweils über einen Großteil der den Panzerflächen zugewandten Außenfläche des Bodens und der Seitenwand erstrecken. Durch die Ab- deckung eines Großteils der Außenfläche des Bodens und der Seitenwand durch die jeweilige Panzerplatte, lassen sich diese Bereiche des Fahrzeug- unterbodens schützen. Es ist möglich, dass sich die jeweilige Panzerplatte zu mindestens 80 %, bevorzugt zu mindestens 90% und besonders bevorzugt zu 100 %>, über die der Panzerfläche zugewandte Außenfläche des Bodens bzw. der Seitenwand erstreckt.

Es wird darüber hinaus bei einem militärischen Fahrzeug der eingangs ge- nannten Art zur L ö s u n g der vorstehend genannten Aufgabe ferner vorge- schlagen, dass dieses einen Fahrzeugunterboden mit einem oder mehreren der vorstehend genannten Merkmale aufweist. Es ergeben sich die im Zu- sammenhang mit dem Fahrzeugunterboden bzw. mit dem Minenschutz er- läuterten Vorteile.

Weitere Einzelheiten und Vorteile erfindungsgemäßer Minenschutze, mit solchen Minenschutzen ausgestattete Fahrzeugunterböden sowie mit sol- chen Fahrzeugunterböden ausgestattete militärische Fahrzeuge werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines militärischen Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Minenschutz in einer vorde- ren Ansicht des Fahrzeugs,

Fig. 2 eine Teildarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfin- dungsgemäßen Minenschutzes angeordnet an einem Fahr- zeugunterboden in schräger Ansicht,

Fig. 3a), 3b) jeweils eine Teildarstellung des erfindungsgemäßen Minen- schutzes in Explosionsansicht,

Fig. 4a) eine Teildarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Minenschutzes in schräger An- sicht, Fig. 4b) die Teildarstellung gemäß Fig. 4a) mit als Strichlinien abge- bildeten verdeckten Kanten, Fig. 5a) Unteransicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfin- dungsgemäßen Minenschutzes mit abgebildeten Schnittli- nien A-A und B-B,

Fig. 5b) Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A,

Fig. 5c) Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B,

Fig. 6a), 6b) jeweils eine Teildarstellung des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Minenschutzes ohne und mit einem Abstandselement in Seitenansicht und

Fig. 7a), 7b) jeweils eine Teildarstellung eines am Fahrzeugunterboden angebundenen Minenschutzes mit unterschiedlichen Anbin- dungen in Seitenansicht.

Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines militärischen Fahrzeugs 100 mit einem erfindungsgemäßen Minenschutz 1. Derartige Minenschutze 1 dienen zum Schutz des militärischen Fahrzeugs 100 vor detonierenden Mi- nen 300, wobei das Fahrzeug 100 insbesondere vor von unten wirkenden sowie von den Seiten wirkenden Detonationskräften geschützt werden soll.

Aufgrund der potentiellen Wirkrichtungen W der Detonationskräfte, näm- lich von unten und von der Seite wirkend, wird der Minenschutz 1 an einem Fahrzeugunterboden 200, insbesondere der Fahrzeugwanne, des militäri- schen Fahrzeugs 100, insbesondere an dem Boden 201 und Seitenwänden 202 des Fahrzeugunterbodens 200, angeordnet. Der Boden 201 sowie die Seitenwände 202 bilden eine Tragstruktur des Fahrzeugunterbodens 200. An der Tragstruktur, also dem Boden und den Seitenwänden 202, ist der Mi- nenschutz 1 flächig angeordnet. Der Boden 201 und die Seitenwände 202 bieten einen Schutz vor detonierenden Minen 300, welcher durch den Mi- nenschutz 1 zusätzlich erhöht wird. Der Minenschutz 1 ist insofern als Zu- satzpanzerung des Fahrzeugunterbodens 200 ausgestaltet.

Der Minenschutz 1 weist zum Schutz des militärischen Fahrzeugs 100 vor detonierenden Minen 300 entsprechend eine am Boden 201 angeordnete erste Panzerplatte 2 und mehrere an den Seiten wänden 202 angeordneten zweiten Panzerplatten 3 auf. Die erste Panzerplatte 2 ist entsprechend in der Darstellung horizontal, die zweiten Panzerplatte 3 entsprechend in der Darstellung schräg orientiert, so dass diese winklig zueinander angeordnet sind. Die Panzerplatte 2 erstreckt sich im Wesentlichen über den gesamten Boden 201 des Fahrzeugs 100. Dies ermöglicht den Schutz vor detonieren- den Minen 300 über die gesamte Fläche des Bodens 201 . Die Panzerplatten 3 erstrecken sich im Wesentlichen über die jeweilige gesamte Seitenwand 202- Dies ermöglicht den Schutz vor detonierenden Minen 300 über die ge- samte Fläche der Seitenwände 202. Die Panzerplatten 2, 3 sind hierbei als zusammenhängende ebene Platten ausgestaltet. Die Panzerplatten 2, 3 weisen eine im Wesentlichen quaderförmige Form auf.

Die Panzerplatten 2, 3 sind ferner mittels einer Abstützverbindung 4 mitei- nander in Eingriff. Die Abstützverbindung 4 ist hierbei in einem Eckbereich des Fahrzeugunterbodens 200 angeordnet, dort wo der Boden 201 und die Seitenwände 202 des Fahrzeugs 100 aufeinanderstoßen, wobei durchaus auch abweichende Positionierungen möglich sind. Die Abstützverbindung 4 ermöglicht bei auftretenden Detonationskräften, insbesondere durch detonierende Minen unter den Rädern oder der Kette des Fahrzeugs 100, das gegenseitige Abstützen der Panzerplatten 2, 3. Detoniert beispielsweise eine Mine 300 unterhalb des Fahrzeuges, so wirkt die Detonationskraft primär in eine Wirkrichtung W1, nämlich von unten wirkend, auf den Fahrzeugunterboden 200 und insbesondere auf den Boden 201 . Die am Boden 201 angeordnete erste Panzerplatte 2 nimmt diese De- tonationskräfte in Wirkrichtung W1 entsprechend auf und kann sich dabei mittels der Abstützverbindung 4 gegenüber den zweiten Panzerplatten 3 abstützen.

Detoniert dahingehend beispielsweise eine Mine 300 seitlich neben dem Fahrzeug 100, so wirken die Detonationskräfte primär in eine Wirkrichtung W2, nämlich von der Seite wirkend auf den Fahrzeugunterboden 200 und insbesondere auf die Seiten wände 202. Die auf die Seiten wände 202 wir- kenden Detonationskräfte in Wirkrichtung W2 werden entsprechend über die an den Seitenwänden 202 angeordneten zweiten Panzerplatten 3 aufge- nommen, wobei sich die zweiten Panzerplatten 3 mittels der Abstützver- bindung 4 auch gegenüber der ersten Panzerplatte 2 abstützen kann.

Es ergibt sich, dass mittels der Abstützverbindung 4 sowohl die erste Pan- zerplatte 2 gegenüber den zweiten Panzerplatten 3 als auch die zweiten Panzerplatten 3 gegenüber der ersten Panzerplatte 2 abstützbar sind, so dass eine verbesserte Aufnahme der Detonationskräfte unterschiedlicher Wirkrichtungen W, also sowohl der orthogonal als auch schräg auf die Pan- zerplatten 2, 3 treffenden Detonationskräfte, durch den Minenschutz 1 er- reicht werden kann. Das Abstützen der Panzerplatten 2, 3 ist jedoch in keinster Weise auf die exemplarisch dargestellten und erörterten primären Wirkrichtungen W1, W2 von Detonationskräften unterhalb und seitlich detonierenden Minen 300 beschränkt. Die Panzerplatten 2, 3 sind vielmehr in unterschiedliche Raum- richtungen gegeneinander abstützbar. Es ergibt sich, dass die Panzerplatten 2, 3 mittels der Abstützverbindung 4 die auf den Fahrzeugunterboden 200 wirkenden Detonationskräfte in im Wesentlichen alle Wirkrichtungen W ge- genseitig abstützen können.

Gemäß Fig. 1 handelt es sich bei dem zu schützenden militärischen Fahr- zeug 100 um einen Panzer, wobei sich der Einsatz des erfindungsgemäßen Minenschutzes 1 nicht auf einen solchen beschränkt. Ebenso ist es möglich, mittels des Minenschutzes 1 entsprechend andere militärische Fahrzeuge 100, wie insbesondere Landfahrzeuge, beispielsweise Kettenfahrzeuge oder Radfahrzeuge, vor detonierenden Minen 300 zu schützen. Auch ist es denkbar, dass mittels des Minenschutzes 1 zur Minenschutzver- stärkung das Fahrzeug 100 nachgerüstet werden kann. Es ist insbesondere von Vorteil, wenn der Minenschutz 1 modular ausgestaltet ist.

Die Funktionsweise sowie die beispielshafte Ausgestaltung des Minenschut- zes 1 soll nun im Folgenden erörtert werden.

Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des ersten Ausführungsbeispiels eines er- findungsgemäßen Minenschutzes 1, welcher in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellt wurde. Der Ausschnitt der Figur stellt hierbei insbesondere ei- nen Eckbereich des Fahrzeugunterbodens 200 und somit insbesondere die Abstützverbindung 4 dar.

Der Minenschutz 1 weist zum Schutz des militärischen Fahrzeugs 100 zwei Panzerplatten 2, 3 auf, welche als metallische Monoblöcke ausgestaltet sind. Diese Ausgestaltung kann insbesondere fertigungstechnische Vorteile mit sich ziehen, da auf aufwändige Fertigungsverfahren, wie diese bei- spielsweise bei Verbundpanzerplatten zum Einsatz kommen, weitestgehend verzichtet werden kann. Im Allgemeinen wäre es jedoch alternativ ebenso möglich, die Panzerplatten 2, 3 als Verbundpanzerplatten oder als eine sonstige Art von Panzerplatten auszugestalten.

Die Panzerplatten 2, 3 sind ferner als ebene Platten ausgestaltet, so dass diese an dem Boden 201 und der Seitenwand 202 des Fahrzeugunterbodens 200 befestigt sind. Im Allgemeinen bietet es sich an, die Panzerplatten 2, 3 korrespondierend, insbesondere bezüglich der Form sowie der Dimensionie- rung, zu dem Fahrzeugunterboden 200 zu gestalten. Wäre beispielsweise die Seitenwand 202 mit einer Krümmung versehen, so ist es möglich auch die entsprechende Panzerplatte 3 mit einer Krümmung zu versehen, so dass die Panzerplatten 2, 3 an den zu schützenden Bereichen des Fahrzeugun- terbodens 200 zur Anlage kommen kann. Die Panzerplatten 2, 3 folgen so- mit im Wesentlichen dem Verlauf des Fahrzeugunterbodens 200.

Auch in Bezug auf den Winkel ß zwischen dem Boden 201 und der Seiten- wand 202 bietet sich eine korrespondierende Ausgestaltung des Minen- schutzes 1 zum Fahrzeugunterboden 200 an. In dem Ausführungsbeispiel sind die Panzerplatten 2, 3 gemäß Fig. 2 hierfür entsprechend in einem Winkel a zueinander angeordnet, wobei der Winkel a gleich dem Winkel ß zwischen dem Boden 201 und der Seitenwand 202 entspricht. Der darge- stellte Winkel a ist dabei ungefähr 135° groß, wobei auch von 135° abwei- chende Winkel a, insbesondere Winkel zwischen 90° und 180°, bevorzugt zwischen 120° und 150°, ebenso geeignet sein können. Solche stumpfen Winkel a, also Winkel zwischen 90° und 180°, bewirken in vorteilhafter Weise, dass bei auf die Panzerplatten 2, 3 auftreffende Detonationskräfte zumindest ein Teil dieser umgelenkt werden kann und der Schutz des Mi- nenschutzes 1 somit erhöht werden kann. Die Panzerplatten 2, 3 sind in dem Eckbereich des Fahrzeugunterbodens 200 mittels der Abstützverbindung 4 in Eingriff. Der Eingriff ermöglicht hierbei eine formschlüssige Verbindung beider Panzerplatten 2, 3, so dass diese bei auftretenden Detonationskräften gegenseitig abstützbar sind.

Die Panzerplatten 2, 3 weisen hierfür jeweils ein an den Endbereichen der Panzerplatten 2, 3, ausgebildetes Abstützprofil 5, 6 auf. Obschon bei dem dargestellten Minenschutz 1 die Abstützprofile 5, 6 an den Endbereichen der Panzerplatte 2, 3, insbesondere an deren Außenkante, angeordnet ist, so ist eine abweichende Anordnung, wie beispielsweise in einem Abstand zur Außenkante, durchaus ebenfalls möglich. Bei einer solchermaßen Aus- gestaltung der Abstützprofile 5, 6 würde dann jedoch ein Teil der Panzer- platten 5, 6 über die Abstützverbindung 4 hinausstehen und die Abstützpro- file 5, 6 würden nicht, wie es dahingegen im Ausführungsbeispiel der Fall ist, mit den Panzerplatten 2, 3 enden.

Im Falle des ersten Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 sind die Abstützprofi- le 5, 6 einstückig als Teil der jeweiligen Panzerplatte 5, 6 ausgestaltet. Neben dieser Ausgestaltung der Abstützprofile 5, 6 als integraler Bestand- teil der jeweiligen Panzerplatte 5, 6 ist es jedoch ebenso möglich, die Ab- stützprofile 5, 6 auch als separates Bauteil, welches entsprechend mit den Panzerplatten 2, 3 verbunden werden kann, vorzusehen. Eine einstückige Ausgestaltung kann jedoch demgegenüber fertigungstechnische und gege- benenfalls auch festigkeitstechnische Vorteile bringen.

Das erste Abstützprofil 5 der ersten Panzerplatte 2 weicht bei der Ausge- staltung von dem zweiten Abstützprofil 6 der zweiten Panzerplatte 3 ab, wobei die beide Abstützprofile 5, 6 korrespondierend zueinander ausgestal- tet sind. Die Abstützprofile 5, 6 weisen zur Verbindung der Panzerplatten 2, 3 jeweils im Wechsel angeordnete Abstützstrukturen 7, 8 und Ausnehmun- gen 9, 10 auf. Die Abstützstrukturen 7, 8 sind hierbei nach Art von Zähnen ausgebildet, welche in dazu korrespondierend ausgestalteten Ausnehmun- gen 9, 10 der jeweilig anderen Panzerplatte 2, 3 entsprechend eingreifen. So greifen beispielsweise die Abstützstrukturen 7 der ersten Panzerplatte 2 in die erste Ausnehmung 10 der zweiten Panzerplatte 3 und entsprechend umgekehrt. Die Abstützverbindung 4 in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 ist somit als Verzahnung ausgestaltet. Zudem ist die Abstützverbin- dung 4 als Eckverbindung ausgestaltet.

Der Fig. 2 sind darüber hinaus auch die Normalenrichtungen n2 der ersten Panzerplatte 2 sowie die Normalenrichtungen n3 der zweiten Panzerplatte 3 zu entnehmen. Die Normalenrichtungen n2, n3 sind die Richtungen, die orthogonal zu der jeweiligen Plattenebene der Panzerplatten 2, 3 orientiert sind. Es wird in diesem Zusammenhang nicht zwischen den Vorzeichen der Normalenrichtungen n2, n3 unterschieden.

Die Abstützverbindung 4 soll anhand der Fig. 3a und 3b noch näher erläu- tert werden. Die Figuren stellen hierbei jeweils eine Teildarstellung des erfindungsgemäßen Minenschutzes 1 in Explosionsansicht dar, einmal aus einer unteren, schrägen Perspektive, vgl. Fig. 3a, und einmal auf einer oberen, schrägen Perspektive, vgl. Fig. 3b.

Die Figuren zeigen die Panzerplatten 2, 3 bevor diese in Eingriff sind. An den Enden der Panzerplatten 2, 3 sind hierbei die Abstützprofile 5, 6 darge- stellt. Die Abstützprofile 5, 6 bestehen aus den im Wechsel angeordneten Abstützstrukturen 7, 8 und Ausnehmungen 9, 10, wobei die Abstützprofile 5, 6 zueinander korrespondierend ausgestaltet sind.

Gemäß Fig. 3b weist das erste Abstützprofil 5 mehrere erste Abstützflächen 5.1 auf, welche zum Abstützen der ersten Panzerplatte 2 gegenüber der zweiten Panzerplatte 3 dienen. Die ersten Abstützflächen 5.1 sind dabei als Teil der Abstützstrukturen 7 ausgestaltet. Das zweite Abstützprofil 6 weist entsprechend ebenso mehrere zweite Ab- stützflächen 6.1 auf, welche ebenfalls als Teil der Abstützstrukturen 8 aus- gestaltet sind und zum Abstützen der zweiten Panzerplatte 3 gegenüber der ersten Panzerplatte 2 dienen. Zusätzlich weist das zweite Abstützprofil 6 darüber hinaus noch eine weitere Abstützfläche 6.3 auf, welche zu den üb- rigen Abstützflächen 6.1 winklig orientiert ist. Hierdurch wird die gesamte Abstützfläche 6.1, 6.3 des zweiten Abstützprofils 6 insgesamt vergrößert. Darüber hinaus ist es möglich, dass durch die weitere Abstützfläche 6.3 die Panzerplatten 2, 3 bei der Montage einfacher miteinander in Eingriff ge- bracht werden können.

Die nach Art einer Fase ausgestaltete Abstützfläche 6.3 ist an einer Außen- kante der Panzerplatte 3 angeordnet. Die Abstützfläche 6.3 erstreckt sich dabei zusammenhängend über die gesamte Breite oder aber zumindest den größten Teil der Breite der Panzerplatte 3. Die Abstützfläche 6.3 ist als plane Fläche ausgestaltet.

Die Abstützfläche 6.3 ist in einem unverzahnten Bereich des Abstützprofils 6 angeordnet, wohingegen die Abstützfläche 6.1 und die Anlagefläche 6.2 in einem verzahnten Bereich des Abstützprofils 6 angeordnet ist. Die Ab- stützflächen 6.1, 6.2 sind in Normalenrichtung n3 der Panzerplatte 3 nach- einander angeordnet. Um die gegenseitige Abstützung der beiden Panzerplatten 2, 3 zu ermögli- chen, weisen die Abstützprofile 5, 6 gemäß Fig. 3a jeweils mehrere Anlage- flächen 5.2, 5.3 und 6.2 auf, wie es in Fig. 3a zu erkennen ist. Die Anlage- flächen 5.2, 6.2 sind dabei als Bestandteil der Ausnehmungen 9, 10 ausge- staltet. Werden die Panzerplatten 2, 3 mittels der Abstützverbindung 4 in Eingriff gebracht, so kommen die Abstützfläche 5.1 mit der Anlagefläche 6.2 und die Abstützflächen 6.1, 6.3 mit den Anlageflächen 5.2, 5.3 entsprechend zur Anlage. Um dies zu gewährleisten, sind die Anlageflächen 5.2, 5.3 und 6.2 entsprechend korrespondierend zu den Abstützflächen 5.1, 6.1, 6.3 ausgestaltet.

Um das gegenseitige Abstützen der Panzerplatten 2, 3 zu ermöglichen, sind diese lediglich formschlüssig mittels der Abstützverbindung 4 miteinander verbunden. Die Panzerplatten 2, 3 sind folglich lose miteinander verbun- den. Hierdurch können die Panzerplatten 2, 3 in vorteilhafter weise einfa- cher montiert und demontiert werden. Insbesondere ist es hierbei vorteil- haft, wenn der Minenschutz 1 modular ausgestaltet ist. Alternativ zu der losen Verbindung ist es jedoch ebenso denkbar, die Abstützverbindung 4 zumindest teilweise stoffschlüssig verbunden auszuführen, wie beispiels- weise durch Verschweißung. Hierbei können beispielsweise wenige Schweißpunkte gesetzt werden, welche die Panzerplatten 2, 3 an den ge- schweißten Kontaktpunkten stoffschlüssig verbinden könnten, ohne dass die Möglichkeit des gegenseitigen Abstützens wesentlich beeinträchtigt wird. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Panzerplatten 2, 3 lösbar miteinander verbunden sind.

Die Abstützflächen 5.1 sind dabei in einem Winkel zu den Abstützflächen 6.1 orientiert, so dass das gegenseitige Abstützen der Panzerplatten 2, 3 in mehrere Richtungen des Raums ermöglicht ist. In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn die Orientierung der Abstützflächen 5.1, 6.1 entsprechend der primären Wirkrichtung W1, W2 der möglichen Detona- tionskräften orientiert werden. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei herausgestellt, wenn die Abstützflächen 5.1, 6.1 parallel zu den jeweiligen Plattenebenen der Panzerplatten 2, 3 verlaufen. Die Anlagefläche 5.2, 6.2 der jeweils anderen Panzerplatte 2, 3 sind entsprechend korrespondierend auszugestalten.

Die Fig. 4a und 4b zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Minenschutzes 1 . Es ergeben sich auch hier die zuvor beschriebe- nen Zusammenhänge, so dass im Folgenden insbesondere auf die Eigenarten dieser Ausgestaltung des Minenschutzes 1 eingegangen wird.

Die Fig. 4a zeigt einen Ausschnitt des Minenschutzes 1 , welcher an dem Fahrzeugunterboden 200 des militärischen Fahrzeugs 100 befestigt ist. Die zwei Panzerplatten 2, 3 sind mittels der Abstützverbindung 4 miteinander in Eingriff.

Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß den vorangegangenen Figuren weisen die Abstützprofile 5, 6 der Panzerplatten 2, 3 hier schmaler ausgestaltete Abstützstrukturen 7, 8 auf, welche in korrespondierend aus- gestalteten, schmaleren Ausnehmungen 9, 10 aufgenommen werden. Die Abstützstrukturen 7, 8 sind nach Art von Zähnen ausgestaltet. Vorteilhaft an einer derartigen Ausgestaltung der Abstützprofile 5, 6 kann sein, dass die gegenseitige Abstützung der Panzerplatten 2, 3 gegebenenfalls gleich- mäßiger erfolgen kann. Die Ausgestaltung der Abstützstrukturen 7, 8, insbe- sondere dessen Breite und Höhe und Tiefe, kann dem jeweiligen Anwen- dungszweck angepasst sein. Die Fig. 4b zeigt die Abstützverbindung 4 des zweiten Ausführungsbeispiels mit als Strichlinien dargestellten verdeckten Kanten.

Es ist erkennbar, dass die Abstützprofile 5, 6 formschlüssig in Eingriff sind und dass die Abstützflächen 5.1 , 6.1 und 6.3 jeweils an den entsprechen- den Anlageflächen 5.2, 5.3 und 6.2 anliegen. Die Fig. 5b und 5c zeigen jeweils eine Schnittdarstellung des ersten Ausfüh- rungsbeispiels des erfindungsgemäßen Minenschutzes 1 gemäß der Fig. 2, 3a und 3b entlang einer ersten Schnittlinie A-A und einer zweiten Schnittlinie B-B. Der Verlauf der Schnittlinien kann der Fig. 5a entnommen werden, welche eine Unteransicht des Minenschutzes 1 darstellt.

Entsprechend der Fig. 5a verläuft die Schnittlinie A-A quer zur Abstützver- bindung 4 durch eine der Abstützstrukturen 8 der Panzerplatte 3 sowie ent- sprechend durch die entsprechende Ausnehmung 9 der Panzerplatte 2. Die Schnittlinie B-B verläuft parallel zu der Schnittlinie A-A durch eine der Ab- stützstrukturen 7 der Panzerplatte 2 sowie durch die entsprechende Aus- nehmung 10 der Panzerplatte 3.

In der Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A ist aus der Fig. 5b er- sichtlich, dass die Abstützflächen 6.1 und 6.3 des zweiten Abstützprofils 6 winklig zueinander orientiert sind. Entsprechend korrespondierend ausge- staltet, weist das erste Abstützprofil 5 die Anlagefläche 5.2 und 5.3 auf, welche entsprechend ebenfalls winklig zueinander orientiert sind. Die Win- kel zwischen den Abstützflächen 6.1, 6.3 und zwischen den Anlageflächen 5.2, 5.3 sind hierbei gleich groß ausgestaltet, damit, wenn die Panzerplat- ten 2, 3 in Eingriff sind, die Abstützflächen 6.1, 6.3 des zweiten Abstütz- profils 6 mit den Anlageflächen 5.2, 5.3 des ersten Abstützprofils 5 zur An- lage kommen. Die Panzerplatte 3 kann sich hierdurch auf die Panzerplatte 2 bei auf die Panzerplatte 3 wirkende Detonationskräfte, insbesondere in Wirkrichtung W2, abstützen. Das Abstützen der Panzerplatten 2, 3 erfolgt hierbei wie nachfolgend beschrieben.

Kommt es während des Einsatzes des militärischen Fahrzeugs 100 zur Deto- nation einer Mine 300, wobei die Detonationskräfte auf die Panzerplatte 3 wirken, insbesondere in Wirkrichtung W2, so ermöglichen die Abstützflä- chen 6.1, 6.3 ein Abstützen der Panzerplatte 3 gegenüber der Panzerplatte 2. Die Detonationskräfte werden insofern anteilig sowohl von der Panzer- platte 3 als auch der Panzerplatte 2 aufgenommen, wodurch der Schutz des Minenschutzes 1 insgesamt erhöht werden kann. Bei auf die Panzerplatte 2 wirkenden Detonationskräften gilt entsprechend, dass die Abstützfläche 5.1 ein Abstützen gegenüber der Panzerplatte 3 er- möglicht und so die Detonationskräfte ebenfalls von beiden Panzerplatten 2, 3 aufgenommen werden können. Bei dem Ausführungsbeispiel des Minenschutzes 1 gemäß Fig. 5b ist die Ab- stützfläche 6.1 parallel zur Plattenebene der Panzerplatte 3 orientiert. Ei- ne solchermaßen orientierte Abstützfläche 6.1 hat den Vorteil, dass die auf die Panzerplatte 3 wirkenden Detonationskräfte in Wirkrichtung W2 ortho- gonal zu der Abstützfläche 6.1 auf die Panzerplatte 3 wirken, so dass die Panzerplatte 3 besonders effektiv gegenüber der Panzerplatte 2 abstützbar ist. Die Abstützfläche 6.3 ist dahingegen schräg zu der Abstützfläche 6.1 orientiert. Abweichende Orientierungen der Abstützflächen 6.1, 6.3 sind in diesem Zusammenhang jedoch ebenso möglich und können für den Anwen- dungsfall entsprechend angepasst werden.

Neben der detaillierten Darstellung der Abstützflächen 6.1, 6.3 sowie der Anlageflächen 5.2, 5.3 ist in der Fig. 5b darüber hinaus dargestellt, dass die Panzerplatten 2, 3, wenn diese entsprechend an dem Fahrzeug 100, insbe- sondere an dessen Fahrzeugboden 200, befestigt sind, an dem Boden 201 sowie der Seitenwand 202 anliegen. Durch diese Anlage sind der Boden 201 und die Seitenwand 202 vollständig von den Panzerplatten 2, 3 bedeckt und entsprechend vor detonierenden Minen 300 geschützt.

Ferner ist ersichtlich, dass der Eckbereich des Fahrzeugunterbodens 200, also der Bereich, in welchem der Boden 201 und die Seitenwand 202 aufei- nandertreffen, ebenfalls von dem Minenschutz 1 geschützt ist. Dies ergibt sich daraus, dass die Abstützverbindung 4 in diesem Eckbereich angeordnet ist.

Die Abstützprofile 5, 6 enden mit den Außenflächen der Panzerplatten 2, 3, wodurch die Kontur des militärischen Fahrzeugs 100 im Wesentlichen bei- behalten wird. Durch das Vermeiden von überstehendem Material, insbe- sondere wenn die Abstützprofile 5, 6 über die Außenflächen der Panzer- platten 2, 3 überstehen, können Gewichtsvorteile des Minenschutzes 1 er- reicht werden.

Aus der Fig. 5b ist darüber hinaus eine weitere Funktion der Abstützfläche

6.3 ersichtlich. Die Abstützfläche 6.3 ist winklig zu der Abstützfläche 6.1 angeordnet. Die Abstützfläche 6.3 stützt sich gegenüber der Anlagefläche

5.3 ab, die Abstützfläche 6.1 stützt sich gegenüber der Anlagefläche 5.1 ab. Die Abstützflächen 6.1 , 6.3 liegen dabei plan an den Anlageflächen 5.1 ,

5.3 an, wobei im Falle detonierender Minen 300 dennoch gewisse Einwir- kungen, bspw. ein Blast, durch diese Verbindungsstelle auf den Fahrzeug- unterboden 200 hindurchwirken kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Blast in eine Richtung wirkt, die in der Ebene der Abstützfläche 6.1 wirkt. Diese Einwirkungen des Blast durch die Verbindungsstelle hindurch werden vermindert, indem die Abstützflächen 6.1 , 6.3 in einem stumpfen Winkel, insbesondere von ungefähr 135 Grad, zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird die Richtung des Blast umgelenkt und die Heftigkeit dessen entsprechend verringert.

In der Fig. 5c ist dargestellt, dass die erste Abstützfläche 5.1 parallel zu der Plattenebene der ersten Panzerplatte 2 orientiert ist. Auch hier ergibt sich der Vorteil, dass die auf die Panzerplatte 3 wirkenden Detonationskräf- te in Wirkrichtung W1 orthogonal zur der Abstützfläche 5.1 auf die Panzer- platte 3 wirken, so dass entsprechend auch die erste Panzerplatte 2 beson- ders effektiv gegenüber der zweite Panzerplatte 3 abstützbar ist. Auch in diesem Zusammenhang sind abweichende Orientierungen der Abstützfläche 5.1 möglich.

Der unterschiedlichen Ausgestaltung der Abstützprofile 5 und 6, vgl. Fig. 5b und 5c, liegt zugrunde, dass durch die zusätzliche Abstützfläche 6.3, wel- che in einem Winkel zu der Abstützfläche 6.1 orientiert ist, eine verbesser- te Abstützung der Panzerplatte 3 gegenüber der Panzerplatte 2 ermöglicht wird. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die seitlichen Bereiche des Fahrzeugs 100 besonders schutzbedürftig sind. Hierbei ist auch eine abweichende Ausgestaltung der Abstützflächen 5.1, 6.1, 6.3 mög- lich.

Die Fig. 6a und 6b zeigen jeweils eine Teildarstellung des ersten Ausfüh- rungsbeispiels des erfindungsgemäßen Minenschutzes 1 einmal ohne und einmal mit einem Abstandselement 14. Die Teildarstellung der Fig. 6c ent- spricht der Teildarstellung der Fig. 6b, wurde jedoch um mehrere Bezugs- zeichen zur Verdeutlichung nachfolgender Beschreibung ergänzt.

Bei dem Fahrzeugunterboden 200 gemäß Fig. 6a sind der Boden 201 und die Seitenwand 202 winklig zueinander angeordnet, wobei der Boden 201 mit der Seitenwand 202 abschließt. Der Minenschutz 1 kann dementsprechend direkt am Fahrzeugunterboden 200 ohne das Abstandselement 14 angeord- net werden. Hierzu wird die Panzerplatte 2 am Boden 201 und die Panzer- platte 3 an der Seitenwand 202 befestigt. Es ist bei der Montage möglich, dass die Panzerplatten 2, 3 bereits bei der Montage in Eingriff sind oder erst während der Befestigung in Eingriff kommen. Die Panzerplatten 2, 3 liegen an den Außenflächen des Fahrzeugunterbodens 200 plan an und schützen diesen entsprechend. Die Fig. 6b zeigt dahingegen einen Fahrzeugunterboden 200, bei welchem der Boden 201 zu einem Teil über die Seitenwand 202 übersteht. Aus die- sem Grund weist der Minenschutz 1 das Abstandselement 14 auf, welches an die Panzerplatte 3 angeordnet ist und so den Abstand zwischen Panzer- platte 3 und Seitenwand 202 ausfüllt. Die Panzerplatte 2 ist dahingegen unmittelbar am Boden 201 befestigt. Durch das, insbesondere ebene, Ab- Standselement 14 können die Abstützflächen 5.1, 6.1, 6.3 sowie Anlageflä- che 5.2, 5.3, 6.2 auch trotz des Überstands des Bodens 201 über die Sei- tenwand 202 hinaus zur Anlage kommen.

Die Seitenwand 202 stößt derart stirnseitig auf den Boden 201, dass sich ein Überstand U ergibt. Der Überstand U des Bodens 201 über die Seitenwand 202 hinaus ermöglicht eine doppelseitige Verschweißung 18 der Seitenwand 202 mit dem Boden 201 . Dies kann die Festigkeit der Verbindung zwischen Boden 201 und Seiten 202 erhöhen, was zu einer verbesserten Schutzwir- kung des Fahrzeugunterbodens 200 gegen Einwirkungen detonierender Mi - nen 300 führt. Die Breite der Schweißnaht kann hierbei ungefähr dem Über- stand U entsprechen.

Darüber hinaus ermöglicht der Überstand U des Bodens 201 über die Sei- tenwand 202, dass die Detonationskräfte, insbesondere aus der Wirkrich- tung W1, zu einem größeren Teil von dem Boden 201 aufgenommen und dieser über die Seitenwand 202 abgestützt wird. Zumindest ein Teil der Detonationskräfte ist daher über den Boden 201 auf die Seitenwand 202 abstützbar. Auch dies kann die Schutzwirkung des Fahrzeugunterbodens 200 gegen Einwirkungen detonierender Minen 300 erhöhen.

Der Überstand U entspricht bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6b un- gefähr der Dicke des Bodens 201. Es ist jedoch auch möglich, den Über- stand U größer oder kleiner zu wählen, wobei sich für den Überstand Grö- ßen zwischen der halben bis hin zur zweifachen Dicke des Bodens 201 be- währt haben. Die Panzerplatte 2 ist am Boden 201 derart angeordnet, dass die Stirnseite des Bodens 201 mit der Anlagefläche 5.3 abschließt. Hierdurch liegt auch im Bereich des Überstands U die Panzerplatte 2 plan an dem Boden 201 an. Aufgrund des Überstands U resultiert ein Abstand A zwischen der Seiten- wand 202 und der an dieser Seitenwand 202 anzuordnenden Panzerplatte 3. Der Abstand A wird mit zunehmendem Überstand U ebenfalls größer. Damit die Panzerplatten 2, 3 mittels der Abstützverbindung 4 weiterhin miteinan- der in Eingriff sind, wird zwischen der Seitenwand 202 und der Panzerplatte 3 das Abstandselement 14 angeordnet. Die Dicke des Abstandselements 14 entspricht dabei dem Abstand A, so dass das Abstandselement 14 sowohl an der Seitenwand 202 als auch an der Panzerplatte 3 anliegt. Für die Dicke des Abstandselements 14 haben sich Werte zwischen dem einfachen und dem zweifachen des Überstands U bewährt.

Das Abstandselement 14 ist flächig an der Seitenwand 202 angeordnet. Die zur Panzerplatte 3 zugewandte Außenfläche 17 des Abstandselements 14 liegt in einer Ebene E mit einer der Stoßkanten 16 des Bodens 201 . Hier- durch wird ermöglicht, dass die Abstützprofile 5, 6 vollständig formschlüs- sig in Eingriff sind. Das Abstandselement 14 gleicht insoweit den Überstand U des Bodens 201 aus und ist insofern als Ausgleichselement ausgebildet.

Der Winkel zwischen der Ebene E und dem Boden 201 entspricht dem Win- kel ß zwischen dem Boden 201 und der Seitenwand 202. Trotz des Über- stands U kann der Winkel a der Panzerplatten 2, 3 beibehalten werden, der Winkel a entspricht daher auch bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6b dem Winkel ß.

Das Abstandselement 14 ist im montierten Zustand des Minenschutzes 1 zwischen der Panzerplatte 3 und der Seitenwand 202 des Fahrzeugunterbo- dens 200 angeordnet. Das Abstandselement 14 ist hierbei als Monoblock ausgestaltet, wobei sich insbesondere leichte Materialien, also Materialien geringer Dichte, hierbei als vorteilhaft erwiesen haben, wie beispielsweise Aluminium und/oder eine Aluminiumlegierung.

Zur weiteren Reduzierung des Gewichts kann es darüber hinaus vorteilhaft sein, wenn das Abstandselement 14 eine Honey-Comb-Struktur, also eine Wabenstruktur, aufweist.

Die Fig. 7a und 7b zeigen jeweils eine Teildarstellung des am Fahrzeugun- terboden 200 befestigten Minenschutzes 1 mit unterschiedlichen Anbin- dungsmöglichkeiten.

Hierbei ist gemäß Fig. 7a eine Panzerplatte 2, 3 des erfindungsgemäßen Minenschutzes 1 mittels eines Bolzens 13 an dem Fahrzeugunterboden 200 befestigt. Die Panzerplatte 2, 3 weist zur Aufnahme des Bolzens 13 eine Bohrung 12 auf, so dass der Bolzen 13 durch die Panzerplatte 2, 3 und den Fahrzeugunterboden 200 hindurchgesteckt ist und mittels eines Gegen- stücks 15 nach Art einer Mutter die Panzerplatte 2, 3 so am Fahrzeugunter- boden 200 befestigt. Alternativ oder ergänzend hierzu ist es gemäß Fig. 7b ebenso möglich, eine Butzenanbindung 11 zur Befestigung der Panzerplatte 2, 3 am Fahrzeugunterboden 200 vorzusehen. Die Butzenanbindung 11 ist zur Aufnahme eines Bolzens 12 ausgebildet, so dass mittels dieses Bolzens 12 die Panzerplatte 2, 3 mit dem Fahrzeugunterboden 200 verschraubt werden kann. Unabhängig von der Anbindungsmöglichkeit durch eine Butzenanbindung 11 oder durch eine Bohrung 12 ist es in diesem Zusammenhang besonders vor- teilhaft, wenn die Befestigung der Panzerplatte 2, 3 schwimmend ausge- staltet ist. Hierdurch kann vermieden werden, dass bei auf die Panzerplatte 2, 3 wirkende Detonationskräften die zur Befestigung verwendeten Bolzen 13 quer beansprucht werden, so dass ein Abreißen dieser Bolzen 13 verhin- dert werden kann. Ferner ergibt sich vorteilhaft, dass bei einer schwim- menden Anbindung gewisse Toleranzen der Panzerplatten 2, 3, welche möglicherweise durch die gewählte Fertigungstechnik entstehen können, bei Montage ausgeglichen werden können.

Bezugszeichen:

1 Minenschutz

2 Panzerplatte 3 Panzerplatte

4 Abstützverbindung

5 Abstützprofil

5.1 Abstützfläche

5.2 Anlagefläche 5.3 Anlagefläche

6 Abstützprofil

6.1 Abstützfläche

6.2 Anlagefläche

6.3 Abstützfläche 7 Abstützstruktur

8 Abstützstruktur

9 Ausnehmung

10 Ausnehmung

11 Butzenanbindung 12 Bohrung

13 Bolzen

14 Abstandselement

15 Gegenstück (Mutter)

16 Stoßkante 17 Außenfläche

18 Verschweißung

100 militärisches Fahrzeug 200 Fahrzeugunterboden

201 Boden

202 Seitenwand 300 Mine a Winkel zwischen den Panzerplatten ß Winkel zwischen Boden und Seitenwand des Fahrzeugunterbodens

W Wirkrichtungen der Detonationskräfte W1 Wirkrichtung der Detonationskräfte (von unten)

W2 Wirkrichtung der Detonationskräfte (von der Seite) n2 Normalenrichtung der ersten Panzerplatte n3 Normalenrichtung der zweiten Panzerplatte

U Überstand

A Abstand E Ebene