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Title:
MOBILE CONTROL UNIT AND METHOD FOR REMOTELY CONTROLLING A LIFT INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/083884
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a mobile control unit and to a method for remotely controlling a lift installation in an inspection operation, wherein the lift installation comprises a lift cabin (3), a lift controller (4) and a safety circuit (5), wherein the lift controller (4), in a normal operation of the lift installation (1) with the safety circuit (5) electrically closed, can automatically control the lift cabin (3) for movement. The mobile control unit (2) is connected to the lift installation (1) for control of the lift installation (1) in such a manner that the mobile control unit (2) can switch the lift installation (1) between normal operation and inspection operation; in inspection operation of the lift installation (1), the lift cabin (4) can be controlled manually for movement using the mobile control unit (2).

Inventors:
DUSS RETO (CH)
INEICHEN STEVE (CH)
OTT ROMAN (CH)
WEIER ANDREAS (CH)
ZUMSTEG DAVID (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/080162
Publication Date:
May 06, 2021
Filing Date:
October 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B5/00; B66B1/34
Foreign References:
EP2927174A12015-10-07
EP2727875A12014-05-07
JP2016141527A2016-08-08
JP2005178949A2005-07-07
JP2014218330A2014-11-20
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Claims:
Patentansprüche

1. Mobilbediengerät (2) zur Fernsteuerung einer Aufzuganalage (1) in einem Inspektionsbetrieb, die eine Aufzugkabine (3), eine Aufzugssteuerung (4) und einen Sicherheitskreis (5) umfasst, wobei die Aufzugsteuerung (4) in einem Normalbetrieb der Aufzuganlage (1) bei dem elektrisch geschlossenen Sicherheitskreis (5) die Aufzugkabine (3) zum Bewegen automatisch steuern kann, wobei das Mobilbediengerät (2) zur Steuerung der Aufzuganlage (1) derart mit der Aufzuganlage (1) verbindbar ist, dass das Mobilbediengerät (2) die Aufzuganlage (1) zwischen dem Normalbetrieb und dem Inspektionsbetrieb umschalten kann, und wobei im Inspektionsbetrieb der Aufzuganlage (1) die Aufzugskabine (4) zum Bewegen mittels des Mobilbediengeräts (2) manuell gesteuert kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitskreis (5) als eine elektrische Serienschaltung von mindestens einem Sicherheitselement (5a) der Aufzuganalage (1) ausgelegt ist, um bei der elektrisch unterbrochenen Serienschaltung die Aufzugskabine (3) zum Bewegen zu blockieren, wobei das Mobilbediengerät (2) als ein weiteres Sicherheitselement (5a) zur Serienschaltung (5) zuordenbar ist, wodurch bei einem unterbrochenen Sicherheitskreis (5) eine Steuerung des Mobilbediengeräts (2) an die Aufzuganlage (1) gebrochen werden kann.

2. Mobilbediengerät (2) nach Anspruch 1, wobei der Sicherheitskreis (5) durch ein drahtgebundenes oder drahtloses Bussystem (15), insbesondere ein CAN-Bussystem ausgebildet ist, wobei das Mobilbediengerät (2) als ein Busknoten an den Sicherheitskreis (5) anschließbar ist.

3. Mobilbediengerät (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Position des Mobilbediengeräts (2) von der Aufzugsteuerung (4) ermittelbar ist.

4. Mobilbediengerät (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Mobilbediengerät (2) mit einem drahtlosen oder mobilen Kommunikationsnetzwerk (7) kommunizierbar ist.

5. Mobilbediengerät (2) nach Anspruch 4, wobei das Mobilbediengerät (2) eine Anzeige (6) zur Darstellung von Informationen aufweist.

6. Mobilbediengerät (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Mobilbediengerät (2) ein Schaltmittel (18) zum Umschalten der Aufzuganlage (1) zwischen dem Normalbetrieb und dem Inspektionsbetrieb umfasst, wobei das Schaltmittel (18) ein elektromechanisches Mittel und/oder eine Softwarefunktion ist.

7. Mobilbediengerät (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Mobilbediengerät (2) mit einem Notausschaltmittel (11) zum Unterbrechen einen Antrieb der Aufzuganlage (1) belegbar ist.

8. Verfahren zum Femsteuem einer Aufzuganlage (1), die eine Aufzugsteuerung (4) und eine Aufzugkabine (3) und einen Sicherheitskreis (5) aufweist, bei dem in einem Normalbetrieb der Aufzuganlage (1) die Aufzugkabine (3) zum Bewegen durch die Aufzugsteuerung (4) automatisch gesteuert wird, wenn der Sicherheitskreis (5) elektrisch geschlossen wird, wobei das Mobilbediengerät (2) zur Steuerung der Aufzuganlage (1) derart mit der Aufzuganlage (1) verbunden wird, dass die Aufzuganlage (1) durch das Mobilbediengerät (2) zwischen dem Normalbetrieb und dem Inspektionsbetrieb umgeschaltet wird, wobei im Inspektionsbetrieb der Aufzuganlage (1) die Aufzugskabine (4) zum Bewegen mittels des Mobilbediengeräts (2) manuell gesteuert wird, und wobei der Sicherheitskreis (5) als eine elektrische Serienschaltung von mindestens einem Sicherheitselement (5a) der Aufzuganalage (1) ausgelegt wird, um die Aufzugskabine (3) bei der elektrisch unterbrochenen Serienschaltung zum Bewegen zu blockieren, wobei das Mobilbediengerät (2) als ein zusätzliches Sicherheitselement (5a) zur Serienschaltung zugeordnet wird, wodurch bei einem unterbrochenen Sicherheitskreis (5) eine Steuerung des Mobilbediengeräts (2) an die Aufzuganlage (1) gebrochen wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem der Sicherheitskreis (5) durch ein drahtgebundenes oder drahtloses Bussystem, insbesondere ein CAN-Bussystem, ausgebildet wird.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 oder 9, bei dem die Position des Mobilbediengeräts (2) von der Aufzugsteuerung (4) ermittelt wird.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis 10, bei dem das Mobilbediengerät (2) mit einem drahtlosen oder mobilen Kommunikationsnetzwerk kommuniziert.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis 11, bei dem eine Notausschaltfunktion zum Unterbrechen eines Antriebs der Aufzuganlage (1) durch das Mobilbediengerät durchgeführt wird.

13. Aufzuganlage (1) mit zumindest einer Aufzugsteuerung (4) und einer Aufzugkabine (3) und einem Sicherheitskreis (5), wobei die Aufzugsteuerung (4) bei dem elektrisch geschlossenen Sicherheitskreis (5) die Aufzugkabine (3) zum Bewegen in einem Normalbetrieb der Aufzuganlage (1) automatisch steuern kann, wobei die

Aufzuganlage (1) durch ein Mobilbediengerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 steuerbar ist.

Description:
Mobilbediengerät und Verfahren zum Fernsteuern einer Aufzuganlage

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mobilbediengerät und ein Verfahren zum Femsteuem einer Aufzuganlage in deren Inspektionsbetrieb bzw. eine Aufzuganlage, die durch ein derartiges Mobilbediengerät oder Verfahren steuerbar ist.

Eine Aufzuganlage dient dazu, Personen durch eine Aufzugkabine innerhalb von Bauwerken und zwar wischen verschiedenen Stockwerken zu befördern. Um die Sicherheit von Passagieren oder Servicepersonal gewährleisten zu können, muss die Aufzuganlage regelmäßig oder periodisch inspiziert und gewartet werden. Zur Wartung bzw. zur Durchführung einer Inspektions- und Wartungsarbeit ist eine Aufzuganlage in einen Inspektions- oder Wartungsmodus zu versetzen, in welchem die Aufzugskabine nur durch eine manuelle Steuerung in einer Schrittgeschwindigkeit und unter Umständen nur zwischen bestimmten Positionen innerhalb des Aufzugsschachts fahren darf. Um die Aufzuganlage in den Inspektionsmodus zu schalten, hat ein Service-Techniker normalerweise zuerst über eine Schachttür oder Wartungsluke in den Aufzugsschacht zu gelangen, da eine Steuereinrichtung, z.B. ein Bediengerät, sich im Schacht befindet und zur Verfügung steht, um die Aufzugskabine während Wartungsarbeit manuell gesteuert werden zu können. Diese Steuereinrichtung ist durch einen Umschalter, der normalerweise als Inspektionsschalter benannt ist, ein- oder auszuschalten. Nach Beenden einer Wartungsarbeit kann der Inspektions-AVartungsmodus durch Deaktivieren dieser Steuereinrichtung beendet werden. Außerdem wird eine solche Steuereinrichtung als ein fixiertes Inspektionsbediengerät gemäß dem Norm EN81-20 jeweils auf dem Dach der Aufzugskabine und in der Schachtgrube einer Aufzuganlage angeordnet, beschränkt sich die Mobilität des Technikers während Inspektion-AVartungsarbeit nur innerhalb des Schachts und zwar entweder auf dem Dach der Aufzugskabine oder in der Schachtgrube.

Während der Steuerung der Aufzuganlage sollten alle sicherheitsrelevanten aktuellen Zustände von etlichen Komponenten der Aufzuganlage, insbesondere einer sogenannten Sicherheitskette, überwacht werden. Die Sicherheitskette wird auch als Sicherheitskreis bezeichnet. Es ist die Gesamtheit der hintereinander geschalteten elektrischen Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. der Türkontakte, Riegelkontakte oder Kontakte der Fangvorrichtung. Ist einer dieser Sicherheitsschalter unterbrochen, so gilt die ganze Kette als unterbrochen, und der Aufzug darf nicht fahren. Nur wenn die Sicherheitskette als Ganzes geschlossen ist, kann die Aufzugsteuerung die Aufzugkabine im Aufzugsschacht bewegen. Nach einer Wartungs-/Inspektionsarbeit kann man durch Umschalten der Steuereinrichtung im Schacht in den Normalmodus und Schließen bzw. Verriegeln der Schachttür sowie damit einhergehend durch Schließen der Sicherheitskette die Aufzuganlage zurück in einen regulären Fährbetrieb (Normalbetrieb) versetzen.

Angesichts obiger Erläuterung, kann ein Techniker eine Aufzuganlage in den Inspektionsmodus setzen, nur wenn er durch eine Schachttür in den Aufzugschacht eintritt und die Steuereinrichtung erreicht hat. Jedoch während der Zeit, in der der Techniker zwar in dem Aufzugschacht ist jedoch die Steuereinrichtung noch nicht in der Hand hat, könnte die Aufzugkabine trotz der Anwesenheit des Technikers plötzlich fahren. In der Regel wird ein sogenannter Notausschalter somit im Schacht neben der Schachttür aber meistens nur in im Erdgeschoss angeordnet. Ein Notausschalter dient dafür, um eine Aufzuganlage im Gefahrenfall oder zur Abwendung einer Gefahr umgehend in einen Stillstand zu versetzen. Aber ein Techniker entweder vergiss gelegentlich, den Notausschalter zu drücken, oder unterlässt dies wegen Lästigkeit, denn er hat ansonsten nach Aktivierung der Steuereinrichtung in den Schacht zurückzukehren, den gedrückten Notausschalter wieder zu lösen. Ein solches gefährliche Szenario ist jedenfalls zu vermeiden.

Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, die Arbeitssicherheit einer Aufzuganlage, insbesondere in einer Wartung-/Inspektionsarbeit, zu gewährleisten. Es kann unter anderem ein Bedarf an einer größeren und flexiblen Operationszone für Service-Techniker bestehen, wodurch eine Wartung-/Inspektionsarbeit bequem aber auch sicher durchgeführt werden kann.

Einem solchen oben genannten Bedarf kann durch den Gegenstand eines der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung definiert.

Erfindungsgemäß wird ein Mobilbediengerät zur Fernsteuerung einer Aufzuganalage in einem Inspektionsbetrieb vorgesehen, wobei die Aufzuganlage eine Aufzugkabine, eine Aufzugssteuerung und einen Sicherheitskreis umfasst, der in der Regel ebenso als eine Sicherheitskette der Aufzuganlage benannt wird. Die Aufzugsteuerung kann z.B. eine zentrale Hauptsteuerung der Aufzuganlage, die ein Anforderungssignal von einem Bedienpanel (COP: car Operation panel oder LOP: lobby Operation panel) verarbeitet und die Bewegung der Aufzugkabine entsprechend ansteuert, oder eine untergeordnete spezielle Steuerung sein. Deshalb kann die Aufzugsteuerung die Aufzugskabine zum Bewegen in einem Normalbetrieb der Aufzuganlage automatisch steuern, wenn der Sicherheitskreis elektrisch geschlossen geschaltet ist. Selbstverständlich wird die Aufzugskabine bei elektrischem Unterbrechen des Sicherheitskreises zum Bewegen blockiert. Das Mobilbediengerät ist zur Steuerung der Aufzuganlage derart mit der Aufzuganlage verbindbar, dass das Mobilbediengerät die Aufzuganlage in den Normalbetrieb und/oder den Inspektionsbetrieb umschalten kann, und dass im Inspektionsbetrieb die Aufzugskabine zum Bewegen durch das Mobilbediengerät manuell gesteuert kann.

Eine automatische Steuerung der Aufzugkabine bedeutet, dass die Aufzugsteuerung nach einem ausgelösten Startsignal, das ein aufzugsextem oder -intern erzeugtes Signal sein kann, einen Algorithmus oder ein Programm ausführt und damit einen oder mehrere Prozessvorgänge der Aufzugkabine durchzuführen. Unter manueller Steuerung versteht man hier, dass die Aufzuganlage nur auf eine aktuelle Handhabung von einer Person durch einen Schalter (z.B. Taste oder Knopf) reagiert, was direkt die Aufzugkabine zum Bewegen führt, nach der Handhabung (nach dem Uoslassen der Taste oder des Knopfes) endet sich die Reaktion der Aufzuganalage bzw. das Bewegen der Aufzugkabine ebenfalls. Typischerweise fährt eine Aufzugkabine unter einer automatischen Steuerung mit einer höheren Fahrgeschwindigkeit bzw. einer grösseren Beschleunigung, während unter einer manuellen Steuerung nur mit einer niedrigen Fahrgeschwindigkeit bzw. einer kleineren Beschleunigung.

Ein Techniker kann dann im Inspektionsbetrieb der Aufzuganlage die Aufzugskabine zum Bewegen manuell steuern, indem er das Mobilbediengerät betätigt. Beim Schalten der Aufzuganlage in den Normalbetrieb ist das Mobilbediengerät von der Aufzuganlage abtrennbar. Es ist dann nicht länger erforderlich, ein Inspektionsbediengerät auf dem Dach der Aufzugkabine und/oder im Schachtgrube verfügbar sein muss. Das oder die solchen Inspektionsbediengeräte kann oder können durch das Mobilbediengerät ersetzt werden. D.h., das Mobilbediengerät ist funktionsgemäß anstelle eines lokalen Inspektionsbediengeräts einsetzbar. Es ist somit möglich, eine Aufzuganlage in deren Inspektionsbetrieb umzuschalten, ohne dass ein Techniker vor allem in das Schacht der Aufzuganlage eingehen muss. Selbst wenn ein lokales Inspektionsbediengerät bereits im Schacht einer Aufzuganlage eingerichtet worden ist, braucht man es nicht zu demontieren. In diesem Fall kann das Mobilbediengerät die Zuständigkeit des bereits vorhandenen Inspektionsbediengeräts, nämlich die Steuerung der Aufzuganlage im Inspektionsbetrieb, ebenfalls übernehmen. Falls das lokale Inspektionsbediengerät einen Notausschalter oder eine Notausschahfunktion aufweist, kann dieser Schalter oder diese Schahfunktion aber neben dem Mobilbediengerät weiter funktionieren. Eine solche Übernahme kann automatisch erfolgen, wenn z.B. eine höhere Priorität an das Mobilbediengerät vergeben wird als das Inspektionsbediengerät. Alternative kann man diese Übernahme durch das Mobilbediengerät manuell starten, wenn man zuerst eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Mobilbediengerät und der Aufzugsteuerung aufbaut. Aus Sicherheitsgrund kann man einen Notausschalter jeweils auf dem Dach der Aufzugskabine und/oder im Schachgrube anstelle eines Inspektionsbediengeräts immerhin bleiben lassen, auch wenn das Inspektionsbediengerät dort nicht mehr erforderlich ist. Falls das Mobilbediengerät versagt oder einen Fehler verursacht, kann man durch den Notausschalter im Notfall den Antrieb der Aufzuganlage bzw. das Bewegen der Aufzugskabine unterbrechen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Sicherheitskreis als eine elektrische Serienschaltung gestaltet werden, die aus mindestens einem Sicherheitselement der Aufzuganalage besteht, um ein Bewegen der Aufzugskabine bei der elektrisch unterbrochenen Serienschaltung blockieren zu können. Das Mobilbediengerät ist als ein zusätzliches Sicherheitselement zu dem Sicherheitskreis zuordenbar. Wird ein Stromfluss oder Stromlaufpfad durch den Sicherheitskreis elektrisch unterbrochen, wird eine Steuerung des Mobilbediengeräts an die Aufzuganlage ebenfalls gebrochen. Das Sicherheitselement ist z.B. ein Kabinen-/Schachttürkontakt, Riegelkontakt oder Kontakt einer Fangvorrichtung. Im Falle, dass das Mobilbediengerät als ein zusätzliches Sicherheitselement an den Sicherheitskreis angeschlossen wird, wird das Mobilbediengerät ebenfalls elektrisch seriell zu dem oder den anderen Sicherheitselementen des Sicherheitskreises verbunden. Daraus wird ein Echtzeitsystem erstellt, wobei das Mobilbediengerät mit dem Sicherheitskreis in Echtzeit kommunizieren kann. Dabei kann das Mobilbediengerät z.B. mittels einer Taste von sich oder eines dedizierten Softwaremoduls (dedicated module oder Apps) einen Relaiskihontakt simulieren.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Sicherheitskreis durch ein Bussystem ausgebildet werden, wie z.B. ein drahtgebundenes oder drahtloses Bussystem, insbesondere ein CAN-Bussystem, wobei das Mobilbediengerät als ein Busknoten zu dem Sicherheitskreis zugeordnet werden kann. Dabei kann der Anschluss z.B. durch ein Softwaremodul realisiert werden. Über das Bussystem wird ebenfalls ein Echtzeitsystem für die Steuerung der Aufzuganlage im Inspektionsbetrieb erstellt. Dabei kann die Aufzugsteuerung einen Schaltzustand des Sicherheitskreises oder des Mobilbediengeräts überwachen. Wenn der Schaltzustand einen Fehler oder eine unsichere Situation andeutet, kann die Aufzugsteuerung die Aufzugskabine zum Bewegen verhindern.

Unabhängig davon, wie der Sicherheitskreis durch eine elektrische Schaltung oder ein Bussystem ausgelegt wird, können der Sicherheitskreis und/oder das Mobilbediengerät zum Datenkommunizieren mit der Aufzugsteuerung ebenfalls drahtgebunden, drahtlos bzw. über das Bussystem verbunden werden. Somit kann ein Techniker im Schacht überall und jederzeit stets über aktuelle Informationen mit der Aufzuganlage in Echtzeit kommunizieren.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Position des Mobilbediengeräts von der Aufzugsteuerung ermittelt werden. Dabei kann die Positionierung des Mobilbediengeräts durch eine Nahfeldkommunikation (NFC: Near Field Communication) wie z.B. RFID-Technik (Radio-Frequency Identification) oder eine Bluetooth-Kommunikation erfolgen, wobei das Mobilbediengerät unter Umständen mit Hilfe von anderen Komponenten oder Sensoriken der Aufzuganlage oder über dem Bussystem mit der Aufzugsteuerung kommunizieren, falls die Entfernung zwischen der Aufzugsteuerung und dem Mobilbediengerät für eine direkte Kommunikation zu weit ist. Alternativ kann es erforderlich sein, dass ein QR-Code einer Komponente (z.B. Sensoren oder Tage) der Aufzuganlage während Inspektion-/Wartungsarbeit nach einer bestimmten Zeit oder periodisch mit dem Mobilbediengerät zu scannen ist, wodurch die Position eines Technikers im Schacht ermittelbar ist. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Mobilbediengerät mit einem drahtlosen oder mobilen Kommunikationsnetzwerk kommunizieren, wobei das Mobilbediengerät z.B. ein mobiles Funkgerät ist. Dadurch kann eine Kommunikation zwischen dem Mobilbediengerät und einer Femzentrale oder einem Server bzw. einem Cloud-Server aufgebaut werden. Es ist dann möglich, dass ein Service-Techniker am Vorort einer Aufzuganlage alle nötigen Dokumentationen bzw. Informationen empfangen oder herunterladen. Zudem kann er erfasste Daten bzw. einen erstellen Prüfungsbericht an eine Femzentrale senden. Das könnte einer Ferndiagnose für die Aufzuganlage behilflich sein. Das Mobilbediengerät kann mit einer Anzeige zur Darstellung z.B. der heruntergeladenen Informationen vorgesehen werden. Dazu können andere Informationen ebenfalls dargestellt werden, die von der Aufzugssteuerung oder dem Sicherheitskreis ermittelt sind.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Mobilbediengerät ein Schaltmittel zum Umschalten der Aufzuganlage zwischen dem Normalbetrieb und dem Inspektionsbetrieb umfassen, wobei das Schaltmittel ein elektromechanisches Mittel und/oder eine Softwarefunktion (z.B. ein App oder ein Menüeintrag) ist. Ein elektromechanisches Mittel ist z.B. ein einfacher Drehschalter. Ebenso sind ein kombinierter Dreh-/Druckschalter, Druckschalter oder Kippschalter möglich, die in Reihe geschaltet sind. Wenn die Anzeige des Mobilbediengeräts ein Touchscreen ist, wird eine Darstellung einer Schaltfläche, die dem Schaltmittel entspricht, auf dem Touchscreen bereitgestellt. Zudem kann das Mobilbediengerät mit einem Notausschaltmittel vorgesehen werden. Dieses Notausschaltmittel kann ebenso wie das Schaltmittel des Mobilbediengeräts ausgestaltet werden. Somit kann ein Techniker während seiner höheren Mobilität im Schacht stets eine Sicherheitsmaßnahme ergreifen.

Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Aufzuganlage vorgeschlagen, bei dem die Aufzuganlage eine Aufzugsteuerung und eine Aufzugkabine und einen Sicherheitskreis aufweist. Die Aufzuganlage in einem Normalbetrieb wird durch die Aufzugsteuerung automatisch gesteuert, wenn der Sicherheitskreis elektrisch geschlossen geschaltet ist. Bei elektrischem Unterbrechen des Sicherheitskreises wird die Aufzugskabine zum Bewegen blockiert. Das Mobilbediengerät wird zur Steuerung der Aufzuganlage derart mit der Aufzuganlage verbunden, dass die Aufzuganlage durch das Mobilbediengerät zwischen dem Normalbetrieb und/oder dem Inspektionsbetrieb umgeschaltet wird, wobei im Inspektionsbetrieb der Aufzuganlage die Aufzugskabine zum Bewegen durch das Mobilbediengerät manuell gesteuert wird.

Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage mit zumindest einer Aufzugsteuerung und einer Aufzugkabine und einem Sicherheitskreis vorgesehen, wobei die Aufzugsteuerung die Aufzugkabine zum Bewegen in einem Normalbetrieb der Aufzuganlage automatisch steuern kann, wobei man die Aufzuganlage durch ein oben geschildertes Mobilbediengerät zwischen dem Normalbetrieb und/oder einem Inspektionsbetrieb der Aufzuganlage umschalten kann, wobei im Inspektionsbetrieb die Aufzugskabine zum Bewegen durch das Mobilbediengerät manuell steuerbar ist.

Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.

Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 Darstellung einer Aufzuganlage mit zwei herkömmlichen Inspektionspanels;

Fig. 2 Darstellung einer Aufzuganlage mit einem erfindungsgemäßen Mobilbediengerät; und

Fig.3 Draufsicht auf ein erfindungsgemäßen Mobilbediengeräts.

Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Aufzuganlage 1, die in einem Gebäude mit mehreren Etagen verbaut. Die Aufzuganlage 1 weist einen Sicherheitskreis 5 auf, der neben der schematisch gezeigten Aufzuganlage 1 auf derer rechten Seite in Details dargestellt wird. Ein Elektromotor 8 treibt eine Aufzugskabine 3 unter Steuerung von einer Aufzugsteuerung 4 wie z.B. eine Hauptsteuerung der Aufzuganlage 1 in einem Aufzugsschacht 9 zum Bewegen an. An jedem Stockwerk ist eine Schachttür 12 und an der Aufzugkabine 3 ist eine Kabinentür (nicht dargestellt) vorgesehen. Die Schachttür 12 kann alleine oder mit der Kabinentür zusammen geöffnet oder geschlossen werden. An jeder der Schachttüre 12 sowie an der Kabinentür sind jeweils ein Türschalter 13 vorgesehen, mithilfe solcher Türschalter 13 kann überwacht werden, ob die jeweilige Schacht- bzw. Kabinentür 12 aktuell korrekt geschlossen oder geöffnet ist.

Ein Inspektionsbedienpanel 10 steht einem Techniker (nicht dargestellt) im Schacht 9 für eine Inspektions-/Wartungsarbeit zur Verfügung, mit dem der Techniker die Aufzuganlage 1 in einen Inspektionsbetrieb schalten und dann die Aufzugskabine 3 über den Elektromotor 8 zum Bewegen manuell steuern kann. Dabei ist z.B. eine Schaltposition „1“ für den Inspektionsbetrieb und eine Schaltposition „0“ für den Normalbetrieb belegt. Je nachdem, was für eine Aufzugsnorm (z.B. EN 81-20) zu erfüllen ist, können auch zwei Inspektionsbedienpanels 10 jeweils auf dem Dach der Aufzugskabine 3 und in der Schachtgrube 9a angeordnet werden. Dazu wird im Schacht 9 zumindest ein Notausschalter 11 vorgesehen, der sich z.B. an eine Innenwand des Schachts 9 - häufig nahe zu einer Schachttür 12 am Erdgeschoss - oder auf dem Dach der Aufzugskabine 3 befindet, um den Betrieb der Aufzuganlage umgehend zu unterbrechen und folglich die Aufzugskabine 3 zum Bewegen zu sperren.

Typischerweise werden die Türschalter 13 der Schachttüre und Kabinentüre 12, der Notausschalter 11 als Sicherheitselemente 5a in Serie geschaltet, wodurch ein gebildeter Sicherheitskreis 5 als eine Sicherheitskette nur dann als Ganzes geschlossen ist, wenn alle Türschalter 13 geschlossen sind und der Notausschalter 11 nicht gelöst wird. Da alle Sicherheitselemente 5a mit der Sicherheitskette 5 gekoppelt sind, wird bei Öffnen eines der Sicherheitselemente 5a die Aufzugskabine 3 zum Bewegen gesperrt. Ist ein Türschalter 13 geöffnet, wird die Bewegung der Aufzugskabine 3 für unsicher gehalten und von der Steuerung 4 stillgelegt.

In Fig.2 wird ein erfmdungsgemäßes Mobilbediengerät 2 zur Steuerung oder Fernsteuerung einer Aufzuganalage 1 - wie in der Fig.l gezeigt - in einem Inspektionsbetrieb dargestellt. Das Mobilbediengerät 2 ist z.B. ein mobiles Telefon bzw. ein Smartphone, ein Laptop, ein Tabletcomputer oder irgendein tragbares Kommunikationsgerät. Anstatt der zwei Inspektionsbedienpanels 10 in der Schachtgrube 9a und auf dem Dach der Aufzugskabine 3 kann die Aufzuganlage 1 durch das Mobilbediengerät 2 sowohl außerhalb als auch innerhalb vom Schacht 9 in einen Inspektionsbetrieb gesetzt und danach wieder in einen Normalbetrieb zurückgeschaltet werden kann. Es ist dann nicht mehr erforderlich, ein Inspektionsbediengerät 10 noch im Schacht 9 anzuordnen. Somit ist es nicht länger notwendig, dass der Techniker sich bemühen, zuerst das Inspektionsbediengerät 10 im Schacht zu erreichen, um die Aufzuganlage 1 in den Inspektionsbetrieb zu setzen. Es könnte aber nur noch ein Notausschalter 11 jeweils auf dem Dach der Aufzugskabine 3 und/oder im Schachgrube 5a bleiben lassen, damit der Technik im Notfall den Sicherheitskreis 5 trotz einer fehlerhaften Steuerung des Mobilbediengeräts 2 unterbrechen kann. Falls eine Aufzuganlage 1 noch ein Inspektionsbediengerät 10 aufweist, sollte aus Sicherheitsgrund die Funktion des vorhandenen Inspektionsbediengeräts 10 vom Mobilbediengerät 2 übernommen werden, wenn man diese Aufzuganlage 1 doch durch das Mobilbediengerät 2 warten oder inspizieren wird. Dabei kann ein Notausschalter oder eine Notschaltfunktion des Inspektionsbediengeräts 10 unabhängig vom Mobilbediengerät 2 weiterhin funktionieren. Die Übernahme der Funktion des Inspektionsbediengeräts 10 kann man beispielsweise durch das Mobilbediengerät 2 manuell manipulieren und operieren, nachdem man eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Mobilbediengerät 2 und der Aufzugsteuerung 4 erstellt hat und die Aufzugsteuerung 4 diese Übernahme freigibt.

In diesem Ausführungsbeispiel sind der Sicherheitskreis 5 und die Aufzugsteuerung 4 über ein Bussystem 15 wie z.B. ein CAN-Bussystem verbunden, wobei das Mobilbediengerät 2 als ein Busknoten an das Bussystem 15 angeschlossen wird. Die Aufzuganlage 1 kann in den Normal- oder Inspektionsbetrieb geschaltet werden, indem eine Nachricht vom Mobilbediengerät 2 nach Aufzugsteuerung 4 gesendet wird. Zudem überwacht das Bussystem 15 den Sicherheitskreis 5. Falls irgendein Sicherheitselement 5a des Sicherheitskreises 5 geöffnet wird, wird die Aufzugskabine 3 zum Bewegen umgehend blockiert. Bevor der Sicherheitskreises 5 wieder geschlossen wird, kann das Mobilbediengeräts 2 die Aufzugskabine 3 nicht mehr steuern. Und die Aufzugsteuerung 4 kann z.B. durch eine NFC-Kommunikation z.B. RFID, die Position des Mobilbediengeräts 2 bzw. des Technikers ermitteln. Wird die Aufzuganlage 1 in den Normalbetrieb geschaltet, wird das Mobilbediengerät 2 von dem Bussystem 15 bzw. der Aufzuganlage 1 abgetrennt. Dann übernimmt die Aufzugsteuerung 4 von dem Mobilbediengerät 2 wieder die Steuerung der Aufzuganlage 1.

Darüber hinaus wird das Mobilbediengerät 2 mit einem öffentlichen Kommunikationsnetzwerk 7 verbunden, wodurch eine Kommunikation zwischen dem Mobilbediengerät 2 und einer Femzentrale oder einem Server 17 erstellt wird. Der Techniker kann dann am Vorort einer Aufzuganlage 1 Informationen vom Server 17 herunterladen oder mit der Femzentrale 17 kommunizieren.

Fig.3 zeigt ein erfmdungsgemäßes Mobilbediengerät 2. Dabei weist das Mobilbediengerät 2 eine Anzeige 6, die z.B. die heruntergeladenen oder von der Aufzugssteuerung 4 oder dem Sicherheitskreis 5 ermittelten Informationen darstellen kann. Das Mobilbediengerät 2 umfasst zudem einen Umschalter 18. Damit ein Techniker die Aufzugskabine 3 zum Bewegen manuell steuern kann, hat man zunächst den Betriebsmodus der Aufzuganlage 1 mittels des Umschalters 18 von „Normalbetrieb“ auf „Inspektionsbetrieb“ umzuschalten. Hierbei wird z.B. eine Schaltposition „0“ für den Normalbetrieb und eine Schaltposition „1“ für den Inspektionsbetrieb vorgesehen. Durch Betätigung von zwei Richtungstastem 16a, 16b jeweils für Aufwärts- und Abwärtsrichtung kann man durch das Mobilbediengerät 2 die Aufzugskabine 3 in eine entsprechende Richtung zum Bewegen steuern. Dazu gibt es im Mobilbediengerät 2 noch ein Notausschalter 11, um einen Betrieb der Aufzuganlage 1 umgehend unterbrechen zu können. Die verschiedenen Schalter des Mobilbediengeräts 2, wie z.B. die Schalter 11, 16a, 16b und 18, können entweder als elektromechanische Schalter (z.B. Taste oder Knöpfe) oder eine Applikationssoftware (App) bzw. ein graphischer Menüeintrag auf einer Benutzeroberfläche (User Interface) für das Mobilbediengerät 2 ausgestaltet werden.

Zusammenfassend erlauben Ausführungsformen des hierin vorgestellten Mobilbediengerät 2 bzw. ein Verfahren zum Umschalten und zum Femsteuem einer Aufzuganlage 1 in einen Inspektionsbetrieb, wobei eine höhere Mobilität für einen Technik im Schacht in einer sicheren Maßnahme geschafft wird.

Es wird darauf hingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung hierin teilweise mit Bezug auf ein erfmdungsgemäßes Verfahren und teilweise mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass die einzelnen Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, modifiziert oder ausgetauscht werden können und dass insbesondere für das Verfahren beschriebene Merkmale analog auf die Vorrichtung, und umgekehrt, übertragen werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.