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Title:
MOBILE HYDRATION SYSTEM FOR INFUSING AN INFUSION LIQUID, IN PARTICULAR A SALINE SOLUTION OR RINGER'S SOLUTION, INTO THE HUMAN OR ANIMAL BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/094439
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a mobile hydration system (1) for infusing an infusion liquid (2), in particular a saline solution or Ringer's solution, into the human or animal body, comprising: a balloon-type reservoir (3) filled with a predefined amount of infusion liquid (2); and an infusion tube (4) fluidically connected to the balloon-type reservoir (3), for fluidically connecting to a point of access to the human or animal body, wherein in the filled state the balloon-type reservoir (3) is extended, and thus a mechanical pressure is applied to the infusion liquid (2) in the balloon-type reservoir (3) and the infusion liquid (2) is infused into the human or animal body when the infusion tube (4) is fluidically connected to the point of access to the human or animal body.

Inventors:
LINGNAU ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/079352
Publication Date:
May 14, 2020
Filing Date:
October 28, 2019
Export Citation:
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Assignee:
PFM MEDICAL AG (DE)
International Classes:
A61J1/10; A61J1/16; A61J1/22; A61M5/14; A61M39/28
Foreign References:
US5106374A1992-04-21
EP2047876A12009-04-15
US20030073952A12003-04-17
EP3169386A12017-05-24
Attorney, Agent or Firm:
HOHENDORF IPS (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Mobiles Hydrierungssystem (1) zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit (2), insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung, in den menschlichen oder tierischen Körper, umfassend: ein mit einer vorbestimmten Menge an Infusionsflüssigkeit (2) befülltes ballonartiges Reservoir (3), und ein mit dem ballonartigen Reservoir (3) fluidtechnisch verbunden Infusionsschlauch (4), zur fluidtechnischen Verbindung mit einem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper, wobei das ballonartige Reservoir (3) in dem befüllten Zustand ausgedehnt ist, so dass ein mechanischer Druck auf die in dem ballonartigen Reservoir (3) befindliche Infusionsflüssigkeit (2) ausgeübt wird und die Infusionsflüssigkeit (2) in den menschlichen oder tierischen Körper infundiert wird, wenn der Infusionsschlauch (4) fluidtechnisch mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verbunden ist.

2. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach Anspruch 1 , wobei das ballonartige Reservoir (3) in einem starren Gehäuse (5), vorzugsweise einem Kunststoffgehäuse, angeordnet ist.

3. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach Anspruch 2, wobei das starre Gehäuse (5) eine Belüftungsöffnung (6) umfasst.

4. Mobiles Hydrierungssystem (1 ) nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, wobei das starre Gehäuse (5) an der Außenseite wenigstens eine vorzugsweise mehrere Vorsprünge (7) aufweist, insbesondere vorstehende Rippen.

5. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das ballonartige Reservoir (3) luftdurchlässig ist.

6. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiterhin umfassend ein Filterelement (12) zwischen dem ballonartigen Reservoir (3) und dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper.

7. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiterhin umfassend einen Durchflussregler (8), zur Festlegung der an den Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper abgegebenen Infusionsflüssigkeit (2) über die Zeit.

8. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach Anspruch 7, wobei der Durchflussregler (8) nicht veränderbar ausgebildet ist.

9. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach Anspruch 8, wobei der nicht veränderbare Durchflussregler (8) als Steuerschlauch ausgebildet ist.

10. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, wobei die Durchflussrate zwischen 100 ml/Stunde und 150 ml/Stunde beträgt, vorzugsweise ungefähr 125 ml/Stunde.

1 1. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das ballonartige Reservoir (3) ein Volumen zwischen 250 ml und 1.000 ml aufweist, vorzugsweise ein Volumen von 500 ml.

12. Mobiles Hydrierungssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei das mobile Hydrierungssystem (1) als Einwegsystem ausgebildet und nicht wiederbefüllbar ist.

13. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, weiterhin umfassend ein Trageband (9), vorzugsweise ein Halsband.

14. Mobiles Hydrierungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, weiterhin umfassend eine Füllstandsanzeige (10) an dem ballonartigen Reservoir (3) und/oder dem starren Gehäuse (5).

Description:
Mobiles Hydrierungssystem zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit, insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung, in den menschlichen oder tierischen

Körper

Die Erfindung betrifft ein mobiles Hydrierungssystem zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit, insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung, in den menschlichen oder tierischen Körper.

Dehydratation bezeichnet in der Medizin einen Volumenmangel der extrazellulären Flüssigkeit, zu der auch das Blutplasma zählt, umgangssprachlich häufig auch fälschlicherweise Dehydrierung genannt, da dies eine chemische Reaktion bezeichnet. Eine übermäßige Abnahme der Körperflüssigkeit entweder durch pathologisch verringerte Flüssigkeitsaufnahme oder durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder bei krankhaft gesteigertem Flüssigkeitsverlust oder während der Laktation führt zur Exsikkose. Exsikkose steht medizinisch für die Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers und ist die Folge der Dehydratation. Erkrankungen, zum Beispiel der Nieren oder Fieber, oder starke körperliche Anstrengungen oder Stillen können zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust und damit zu einem Flüssigkeitsungleichgewicht führen. Ferner kann ein Flüssigkeitsungleichgewicht durch eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr entstehen, insbesondere bei älteren Menschen, da diese häufig weniger Flüssigkeiten zu sich nehmen.

Es wird zwischen einer isotonen Dehydratation, eine im Verhältnis gleichmäßige Abnahme von Wasser und Salz-Ionen, einer hypertonen Dehydratation, einer vermehrten Abnahme von Wasser im Vergleich zu Salz-Ionen, und einer hypotonen Dehydratation, einer vermehrten Abnahme von Salz-Ionen im Vergleich zu Wasser, unterschieden.

Wichtigste therapeutische Maßnahme bei einer Hydratation ist der Ersatz des verlorengegangenen Wassers. Dies kann durch eine orale Verabreichung einer Lösung, häufiger jedoch durch eine intravenöse oder subkutane Verabreichung einer Lösung. Die Infusionslösung unterscheidet sich je nach Art der Dehydratation, so wird beispielsweise bei einer isotonen Dehydratation eine einfache Ringer-Lösung verabreicht, während bei einer hypotonen Dehydratation eine Kochsalzlösung verabreicht werden.

Je nach Schweregrad der Dehydratation kann es erforderlich sein, mehrere Liter zu infundieren.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt eine Infusionslösung, beispielsweise eine Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung von einem Infusionsbeutel über eine Infusionsleitung und einen intravenösen oder subkutanen Zugang in den menschlichen oder tierischen Körper zu infundieren. Dazu wird der Infusionsbeutel an einem Stativ aufgehängt und die Infusionsflüssigkeit fließt schwerkraftbedingt über die Infusionsleitung und den intravenösen oder subkutanen Zugang in den menschlichen oder tierischen Körper. So offenbart beispielsweise die EP 3 169 386 A1 ein vorbereitetes Einwegsystem zur Verabreichung einer Infusionslösung umfassend einen Infusionsbeutel und eine daran fest angeschlossene Infusionsleitung, wobei die Infusionsleitung derartig ausgebildet ist, dass die in dem Infusionsbeutel enthaltene Infusionsflüssigkeit in einer vorbestimmten Zeit über einen intravenösen Zugang an den menschlichen oder tierischen Körper abgegeben wird. Dazu wird der Infusionsbeutel oberhalb des Patienten aufgehängt, so dass die Infusionsflüssigkeit schwerkraftbedingt über die Infusionsleitung und den intravenösen Zugang in den menschlichen oder tierischen Körper fließt.

Nachteilig an derartigen Systemen ist, dass der Patient während der Verabreichung der Infusion deutlich in seiner Mobilität eingeschränkt ist, da er sich immer in der Nähe des Stativs mit dem Infusionsbeutel aufhalten muss, beziehungsweise das Stativ mit sich führen muss. Gerade in der Altenpflege, wo eine Vielzahl von Personen Probleme mit der Dehydratation aufweisen und mit Infusionslösungen versorgt werden müssen, stellt die eingeschränkte Mobilität einen erheblichen Nachteil dar, da die Patienten während der Verabreichung der Infusionslösung, was mitunter mehrere Stunden beanspruchen kann, nur eingeschränkt am Sozialleben beispielsweise im Altersheim teilnehmen können

Ferner offenbart die EP 3 169 386 A1 , dass der Infusionsbeutel unter dem Kopf eines liegenden Patienten angeordnet werden kann, so dass durch die

Krafteinwirkung des Kopfes die Infusionsflüssigkeit über die Infusionsleitung und den intravenösen Zugang in den menschlichen oder tierischen Körper fließt. Eine derartige Lösung ist insbesondere für den Transport eines Patienten oder in der notärztlichen Erstversorgung von Interesse. In der täglichen Praxis ist eine derartige Verabreichung einer Infusionslösung jedoch keine Lösung, da der Patient über die gesamte Verabreichungszeit mit dem Kopf einen Druck auf den Infusionsbeutel ausüben muss.

Aus dem Stand der Technik sind weiterhin mobile Infusionspumpen bekannt, welche zur einmaligen Verabreichung eines Medikaments ausgebildet sind. Derartige Infusionspumpen werden häufig in der Onkologie eingesetzt, um dem Krebspatienten ein Zytostatikum zu verabreichen. Das Medikament, insbesondere Zytostatikum, wird gemäß der speziellen Indikation für den Patienten angefertigt, anschließend in die mobile Infusionspumpe gefüllt, häufig zusammen mit einer Trägerflüssigkeit. Nachdem die mobile Infusionspumpe das Medikament über einen vorbestimmten Zeitraum an den Patienten abgegeben hat, wird die Infusionspumpe vorschriftsmäßig entsorgt. Derartige mobile Infusionspumpen zur einmaligen Verwendung umfassen häufig ein ballonartiges Reservoir, welches mit dem Medikament, insbesondere Zytostatika, befüllt wird. Über den von dem ballonartigen Reservoir erzeugten mechanischen Druck wird das Medikament über den vorgegebenen Zeitraum an den Patienten abgegeben. Zur Befüllung weist die Infusionspumpe einen Zugang auf, über welchen mittels einer Spritze das Medikament in die Infusionspumpe gefüllt werden kann. Dies ist jedoch sehr zeitaufwendig, insbesondere bei größeren Flüssigkeitsmengen. Insbesondere aufgrund des hohen Zeitbedarfs bei der Vorbereitung der Infusion werden derartige mobile Infusionspumpen nur in Spezialfällen, wie der Onkologie eingesetzt. Ein Einsatz in der Pflege, insbesondere der Hydrierung eines Patienten, ist aufgrund der zeitlichen Beschränkungen und des Mangels an Pflegepersonal nicht möglich.

Der Erfindung liegt ausgehend von dem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein mobiles Hydrierungssystem bereitzustellen, welches die Mobilität des Patienten möglichst wenig einschränkt und einfach und schnell handhabbar ist, insbesondere für das medizinische Personal oder Pflegepersonal.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein mobiles Hydrierungssystem zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit, insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer- Lösung, in den menschlichen oder tierischen Körper, umfassend: ein mit einer vorbestimmten Menge an Infusionsflüssigkeit befülltes ballonartiges Reservoir, und ein mit dem ballonartigen Reservoir fluidtechnisch verbunden Infusionsschlauch, zur fluidtechnischen Verbindung mit einem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper, wobei das ballonartige Reservoir in dem befüllten Zustand ausgedehnt ist, so dass ein mechanischer Druck auf die in dem ballonartigen Reservoir befindliche Infusionsflüssigkeit ausgeübt wird und die Infusionsflüssigkeit in den menschlichen oder tierischen Körper infundiert wird, wenn der Infusionsschlauch fluidtechnisch mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verbunden ist.

Dadurch, dass das beutelartige Reservoir mit der Infusionsflüssigkeit befüllt ist, muss das medizinische Personal oder Pflegepersonal lediglich das Hydrierungssystem aussuchen, welches die für den Patienten vorgesehene Menge in der vorbestimmten Zeit abgibt. Es muss also nur eins von mehreren bevorrateten Systemen ausgesucht werden und kann anschließend direkt mit dem intravenösen oder subkutanen Zugang des Patienten verbunden werden. Eine einfachere und schnellere Handhabung für das medizinische Personal oder Pflegepersonal ist kaum möglich. Ferner hat die Verwendung des befüllten ballonartigen Reservoirs den Vorteil, dass die Infusionsflüssigkeit nicht schwerkraftbedingt abgegeben wird, sondern wie aus der Onkologie bekannt über die von dem ballonartigen Reservoir erzeugten mechanischen Kraft. Der Patient muss sich daher nicht in der Nähe eines Stativs aufhalten, welches einen Infusionsbehälter auf einer bestimmten Höhe lagert, um eine schwerkraftbedingte Infusion zu ermöglichen. Die Mobilität des Patienten ist somit kaum eingeschränkt und der Patient kann beispielsweis an Gemeinschaftsaktivitäten in einem Altersheim teilnehmen und muss nicht über die gesamte Infusionszeit im Bett liegen bleiben. Durch das erfindungsgemäße Hydrationssystem wird somit die Lebensqualität von Patienten, insbesondere von Pflegepatienten in einem Altersheim, deutlich verbessert, bei gleichzeitiger einfacher, sicherer und schneller Anwendung für das medizinische Personal oder Pflegepersonal.

Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Hydrierungssystem mit einem subkutanen Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verwendet, insbesondere im geriatrischen Bereich. Ein subkutaner Zugang kann aufgrund ärztlicher Delegation vom berechtigten Pflegepersonal gelegt werden, während ein intravenöser Zugang, insbesondere die intravenöse Erstapplikation, zum menschlichen oder tierischen Körper von einem Arzt gelegt werden muss. Ansonsten ist bei einem intravenösen Zugang zumindest die Anwesenheit eines Arztes erforderlich. Grundsätzlich lässt sich das erfindungsgemäße Hydrierungssystem jedoch auch mit einem intravenösen Zugang verwenden.

Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung ist das ballonartige Reservoir in einem starren Gehäuse angeordnet, insbesondere in einem starren Kunststoffgehäuse. Durch das starre Gehäuse wird verhindert, dass eine äußere mechanische Kraft auf das ballonartige Reservoir einwirkt, wodurch sich die Abgabegeschwindigkeit der Infusionsflüssigkeit ändern könnte. Ein starres Gehäuse aus Plastik hat den Vorteil, dass dieses einfach und kostengünstig herstellbar ist und besonders für einen Einsatz im medizinischen Bereich oder Pflegebereich geeignet ist, da es einfach zu sterilisieren ist und für den normalen Nutzer gut verträglich ist. Zweckmäßigerweise ist das Gehäuse so ausgebildet, dass es das komplett befüllte ballonartige Reservoir beinhaltet, ohne eine mechanische Kraft auf das Reservoir auszuüben.

Zweckmäßigerweise ist das starre Gehäuse zumindest teilweise transparent ausgebildet, so dass das ballonartige Reservoir für das medizinische Personal bzw. Pflegepersonal und den Patienten sichtbar ist. Dadurch lässt sich der Füllstand des erfindungsgemäßen Hydrierungssystems einfach übenwachen.

Das starre Gehäuse umfasst vorzugsweise eine Belüftungsöffnung, so dass durch die Abgabe der Infusionsflüssigkeit aus dem in dem starren Behälter befindlichen ballonartigen Reservoir kein Unterdrück entsteht. Der Unterdrück könnte dem durch das ballonartige Reservoir erzeugten mechanischen Druck entgegenwirken und so die Abgabe der Infusionsflüssigkeit an den menschlichen oder tierischen Körper negativ beeinflussen und schlimmstenfalls sogar stoppen. Durch die Belüftungsöffnung in dem starren Gehäuse ist das Innere des starren Gehäuses mit der umgebenden Atmosphäre verbunden und es kann ein Druckausgleich stattfinden.

In einer weiteren Variante weist das starre Gehäuse an dessen Außenwandung wenigstens einen, vorzugsweise mehrere Vorsprünge auf. Die Vorsprünge sind zweckmäßigerweise als Rippen ausgebildet. Bei einem zylindrischen Körper verlaufen die Rippen vorteilhaftenweise in Längsrichtung des zylindrischen Körpers.

Die Vorsprünge haben den Vorteil, dass das starre Gehäuse abgelegt werden, beispielsweise auf einem Tisch, wobei die Vorsprünge ein herunterrollen verhindern. Die Vorsprünge bzw. Rippen werden daher bei runden bzw. zylindrischen Gehäusen vorgesehen und sind so angeordnet, dass das runde oder zylindrische Gehäuse nur eingeschränkt rollen kann.

Gemäß einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist das ballonartige Reservoir luftdurchlässig ausgebildet, jedoch für Flüssigkeiten undurchlässig. Dies hat den Vorteil, dass eventuell beim Befüllen mit in das ballonartige Reservoir gelangte Luft durch das ballonartige Reservoir wieder austreten kann, so dass nur Infusionsflüssigkeit in dem beutelartigen Reservoir verbleibt.

Nach einer weiteren Variante umfasst das erfindungsgemäße mobile Hydrierungssystem ein Filterelement zwischen dem ballonartigen Reservoir und dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper. Das Filterelement ist beispielsweise in der Infusionsleitung angeordnet. Mittels des Filterelements können eventuell in der Infusionsflüssigkeit befindliche feste Partikel ausgefiltert werden, so dass diese nicht den Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verstopfen können und/oder in den menschlichen oder tierischen Körper gelangen.

In einer weiteren Variante der Erfindung umfasst das erfindungsgemäße mobile Hydrierungssystem einen Durchflussregler, zur Festlegung der an den Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper abgegebenen Infusionsflüssigkeit über die Zeit. Zweckmäßigerweise ist der Durchflussregler nicht veränderbar bzw. einstellbar, sondern gewährleistet eine vorgegebene Durchflussmenge. Die Verwendung eines zusätzlichen Durchflussreglers, zur Festlegung der an den Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper abgegebenen Infusionsflüssigkeit über die Zeit, hat den Vorteil, dass die ballonartigen Reservoirs für eine Vielzahl von Hydrierungssystemen verwendet werden können, so lange der davon erzeugte mechanische Druck ausreichend ist um die höchste geforderte Durchflussrate zu erzielen, da die tatsächlich gewollte Durchflussrate durch den zusätzlichen Durchflussregler gewährleistet wird. Zweckmäßigerweise ist der Durchflussregler in die Infusionsleitung integriert. Nach einer besonders zweckmäßigen Variante ist der nicht einstellbare Durchflussregler als Steuerschlauch ausgebildet, der beispielsweise in die Infusionsleitung integriert ist. Die Infusionsleitung weist somit zumindest abschnittsweise einen Durchmesser auf, der bei dem von dem ballonartigen Reservoir erzeugten mechanischen Druck eine vorbestimmte Durchflussmenge festlegt.

Nach einer zweckmäßigen Variante der Erfindung beträgt die Durchflussrate zwischen 100 ml/Stunde und 150 ml/Stunde, vorzugsweise ungefähr 125 ml/Stunde. Das ballonartige Reservoir weist beispielsweise ein Volumen zwischen 250 ml und 1.000 ml auf, vorzugsweise ein Volumen von 500 ml.

Gemäß einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist das mobile Hydrierungssystem als Einwegsystem ausgebildet und nicht wiederbefüllbar. Das erfindungsgemäße Hydrierungssystem wird somit nach der Abgabe der Infusionsflüssigkeit einfach entsorgt, beispielsweise über eine Wertstoffsammlung. Dadurch verringert sich der Aufwand für das medizinische Personal oder Pflegepersonal weiter, da diese lediglich das Hydrierungssystem von dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper entfernen und in einem Sammelbehälter werfen müssen. Das System kann nachfolgend über die Wertstoffsammlung recycelt werden, da bei einem Hydrierungssystem keine gesundheits- oder umweltschädlichen Stoffe verwendet werden.

In einer weiteren zweckmäßigen Variante umfasst das erfindungsgemäße Hydrierungssystem ein Trageband, vorzugsweise ein Halsband. Somit kann der Patient das erfindungsgemäße Hydrierungssystem einfach mit sich führen. Ferner kann das medizinische Personal bzw. Pflegepersonal das erfindungsgemäße mobile Hydrierungssystem mittels des Trage- bzw. Halsbandes nach dem Verbinden mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper dem Patienten um den Hals hängen, so dass der Patient das Hydrierungssystem beispielsweise nicht beim Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position vergessen kann, was schlimmsten Falls zur Lösung von dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper führen kann.

Nach einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung umfasst das ballonartige Reservoir und/oder das starre Gehäuse eine Füllstandsanzeige. Die Füllstandsanzeige kann die Restlaufzeit der Infusionsflüssigkeit angeben. Dadurch kann das medizinische Personal bzw. Pflegepersonal schnell und einfach die Infusionsabgabe überwachen bzw. rechtzeitig beenden oder erneuern. Zweckmäßigerweise umfasst die Infusionsleitung eine Sperrklemme, so dass die Infusion erst nach Lösung der Sperrklemme startet. Dadurch wird verhindert, dass Infusionsflüssigkeit vor dem Verbinden mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper aus dem erfindungsgemäßen mobilen Hydrierungssystem austritt.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der beigefügten Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen mobilen

Hydrierungssystems zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit, insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung, in den menschlichen oder tierischen Körper, zeigt.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen mobilen Hydrierungssystems 1 zur Infusion einer Infusionsflüssigkeit 2, insbesondere einer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung, in den menschlichen oder tierischen Körper. Das mobile Hydrierungssystem 1 aus Fig. 1 umfasst ein mit einer vorbestimmten Menge an Infusionsflüssigkeit 2 befülltes ballonartiges Reservoir 3 ein mit dem ballonartigen Reservoir 3 fluidtechnisch verbunden Infusionsschlauch 4, zur fluidtechnischen Verbindung mit einem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper. Die Verbindung zwischen dem mobilen Hydrierungssystem 1 und dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper erfolgt beispielsweise über eine sogenannte Luer-Lock-Verbindung, wobei seitens des mobilen Hydrierungssystems 1 z.B. ein weiblicher Luer-Lock-Verbinder 13 vorgesehen ist und seitens des Zugangs zu dem menschlichen oder tierischen Körpers ein entsprechender männlicher Luer-Lock-Verbinder.

Erfindungsgemäß ist das ballonartige Reservoir 3 in dem befüllten Zustand ausgedehnt, so dass ein mechanischer Druck auf die in dem ballonartigen Reservoir 3 befindliche Infusionsflüssigkeit 2 ausgeübt wird und die Infusionsflüssigkeit 2 in den menschlichen oder tierischen Körper infundiert wird, wenn der Infusionsschlauch 4 fluidtechnisch mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verbunden ist.

Das erfindungsgemäße mobile Hydrierungssystem 1 ist somit komplett für den Einsatz vorbereitet, so dass das medizinische Personal oder Pflegepersonal nur das mobile Hydrierungssystem 1 mit der gewünschten Menge an Infusionsflüssigkeit 2 und der benötigten Flussrate auswählen und mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verbinden muss. Dadurch wird eine erhebliche Zeitersparnis erzielt und gleichzeitig werden Fehler oder Kontaminationen bei der Vorbereitung von Infusionen verhindert.

Das ballonartige Reservoir 3 ist in einem starren Gehäuse 5 angeordnet, welches vorzugsweise aus Kunststoff besteht. Durch das starre Gehäuse 5 wird verhindert, dass ein äußerer mechanischer Druck auf das ballonartige Reservoir 3 ausgeübt wird, wodurch sich die Flussrate erhöhen würde. Somit ist das mobile Hydrierungssystem 1 vor Manipulationen an der Flussrate geschützt.

Das starre Gehäuse 5 weist eine Belüftungsöffnung 6 auf, so dass während der Anwendung des mobilen Hydrierungssystems 1 kein Unterdrück in dem starren Gehäuse 5 entsteht, welcher ebenfalls die Flussrate verändern könnte.

Zweckmäßigerweise weist das starre Gehäuse 5 an der Außenseite wenigstens eine vorzugsweise mehrere Vorsprünge 7 aufweist, insbesondere vorstehende Rippen. Die Vorsprünge 7 sind so angeordnet, dass ein Rollen des starren Gehäuses 5 verhindert wird. Dadurch wird das Risiko eines Herunterfallens des mobilen Hydrierungssystems 1 deutlich reduziert.

Ferner ist das starre Gehäuse 5 vorzugsweise wenigstens teilweise transparent ausgebildet, so dass das medizinische Personal oder Pflegepersonal und/oder der Patient das ballonartige Reservoir 3 sehen und beispielsweise den Füllstand überprüfen kann.

Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das ballonartige Reservoir 3 luftdurchlässig ausgebildet, so dass eventuell in dem ballonartigen Reservoir 3 vorhandene Luft vor der Verwendung des mobilen Hydrierungssystems 1 aus dem ballonartigen Reservoir 3 austritt.

Ferner weist das mobile Hydrierungssystem 1 ein Filterelement 12 zwischen dem ballonartigen Reservoir 3 und dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper auf. Durch das Filterelement 12 werden eventuell in der Infusionsflüssigkeit 2 vorhandene Partikel ausgefiltert.

Zweckmäßigerweise umfasst das mobile Hydrierungssystem 1 einen nicht veränderbaren Durchflussregler 8, welcher die Flussrate des mobilen Hydrierungssystem 1 festlegt. Der Durchflussregler 8 ist beispielsweise als Steuerschlauch ausgebildet. In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Durchflussregler 8 durch eine Querschnittsveränderung des Infusionsschlauch 4 zwischen dem Filterelement 12 und dem weiblichen Luer-Lock-Verbinder 13 ausgebildet. Die jeweilige Querschnittsveränderung bestimmt die Flussrate des mobilen Hydrierungssystems 1.

Das mobile Hydrierungssystem 1 , genauer gesagt das ballonartige Reservoir 3, aus Fig. 1 hat ein Volumen von 250 ml. Bei einer beispielhaften Durchflussrate von 125 ml/Stunde wird diese Infusionsflüssigkeitsmenge in zwei Stunden an den menschlichen oder tierischen Körper abgegeben. Da das erfindungsgemäße Hydrierungssystem 1 mobil ausgebildet ist, ist der Patient während dieser Zeit nicht gezwungen im Bett zu liegen oder ein Infusionsstativ mit sich zu führen.

Das mobile Hydrierungssystem 1 ist als Einwegsystem ausgebildet und nicht wiederbefüllbar. Es kann nach der Verwendung einfach über eine Wertstoffsammlung entsorgt und gegebenenfalls recycelt werden.

Damit der Patient das mobile Hydrierungssystem 1 einfach mit sich führen kann, ist zweckmäßigerweise ein Trageband 9 vorgesehen, welches beispielsweise als Halsband ausgebildet ist, so dass der Patient sich das mobile Hydrierungssystem 1 beispielsweise um den Hals hängen kann.

Zur Überwachung des Füllstands des mobilen Hydrierungssystems 1 ist eine Füllstandsanzeige 10 an dem ballonartigen Reservoir 3 und/oder dem starren Körper 5 vorgesehen. In dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 ist eine Füllstandsanzeige in Form einer Skala an dem starren Gehäuse 5 angeordnet. Durch die Abgabe der Infusionsflüssigkeit 2 ändert sich das Volumen des ballonartigen Reservoirs 3 und das obere Ende des ballonartigen Reservoirs 3, welches in dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 mit einem Kunststoffring am oberen Ende versehen ist, zeigt auf der Skala des starren Gehäuses 5 den Füllstand des mobilen Hydrierungssystems 1 an.

Ferner umfasst das mobile Hydrierungssystem 1 aus Fig. 1 noch eine Sperrklemme 11 , welche ein frühzeitiges Austreten von Infusionsflüssigkeit 2 aus dem mobilen Hydrierungssystem 1 verhindert. Erst nachdem das mobile Hydrierungssystem 1 mit dem Zugang zu dem menschlichen oder tierischen Körper verbunden wurde, wird die Sperrklemme 11 geöffnet und dadurch die Infusion gestartet. Bezugszeichenliste

1 mobiles Hydrierungssystem

2 Infusionsflüssigkeit

3 ballonartiges Reservoir

4 Infusionsschlauch

5 starres Gehäuse

6 Belüftungsöffnung

7 Vorsprung

8 Durchflussregler

9 Trageband

10 Füllstandsanzeige

1 1 Sperrklemme

12 Filter

13 Luer-Lock-Verbinder