Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ORGANIZATION OF A TELECOMMUNICATION NETWORK IN EXCEPTIONAL CASES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/067862
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method for operating a telecommunication network in case of a temporary heavy load (exceptional case), particularly in case of a dangerous situation affecting at least part of the population. The network comprises a plurality of connections to which terminals, e.g. telephones, computers, or fax machines, are hooked. Said connections are dialed via individual network identification signals. A central computer (server) organizing the connections is tied into the network. A group of connections is identified in exceptional cases, the connections of the group being blocked for incoming and outgoing calls. The lines leading to the connections are rerouted via the server which centrally organizes the calls to be allocated to said connections.

Inventors:
TRINKEL MARIAN (DE)
BINDEL FRANK (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/000050
Publication Date:
August 14, 2003
Filing Date:
January 10, 2003
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DEUTSCHE TELEKOM AG (DE)
TRINKEL MARIAN (DE)
BINDEL FRANK (DE)
International Classes:
H04M3/38; H04M3/533; (IPC1-7): H04M3/38; H04M11/04; H04M3/533
Domestic Patent References:
WO2000018096A12000-03-30
WO2002058366A12002-07-25
Foreign References:
EP1032236A12000-08-30
US5844974A1998-12-01
Attorney, Agent or Firm:
DEUTSCHE TELEKOM AG (Darmstadt, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Betrieb eines Telekommunikationsnetzes im Fall einer zeitweiligen starken Belastung (Ausnahmefall), insbesondere im Fall einer zumindest einen Teil der Bevölkerung betreffenden Gefahrensituation, wobei das Netz über eine Vielzahl von Anschlüssen verfügt, an die Endgeräte, beispielsweise Telephone, Computer oder Faxgeräte, anschließbar sind, wobei die Anschlüsse jeweils über individuelle Netzkennungen anwählbar sind und wobei ein zentraler Computer (Server) zur Organisation der Verbindungen in das Netz eingebunden ist, dadurch gekennzeichnet daß im Ausnahmefall eine Gruppe von Anschlüssen definiert wird, daß die Anschlüsse der Gruppe für eingehende und ausgehende Anrufe blockiert werden und daß die zu den Anschlüssen führenden Leitungen über den Server umgeleitet werden, wobei der Server die diesen Anschlüssen zuzuordnenden Anrufe zentral organisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßimAusnahmefallvom Server eine Nachricht zur Aufklärung der Bevölkerung an einen Teil der Anschlüsse oder an alle Anschlüsse der Gruppe über je ein Endgerät ausgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Server zur Übermittlung der Nachrichten sich eines Stapelverarbeitungsprogrammes (BatchProgramm) bedient, das eine Liste der darin abgelegten anzuwählenden Kennungen durch Anwahl abarbeitet und die Sprachoder Textnachricht jeweils automatisch übermittelt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Server registriert wird, ob die Information von einem Endgerät empfangen wurde und daß im Fall des vergeblichen Anrufes ein weiterer Versuch unternommen wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die Anschlüsse der Gruppe gerichtete Anrufe vom Server automatisch aufgenommen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anrufer durch eine Textansage darüber informiert, daß derzeit eine Durchstellung des Anrufes nicht möglich ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anrufer die Möglichkeit erhält, dem gewünschten Gesprächspartner eine Mitteilung zu hinterlassen, wobei der Server diese Mitteilung registriert und automatisch zu gegebener Zeit an den gewünschten Gesprächspartner übermittelt.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Server ein SprachModul realisiert ist, das dem Gesprächspartner die Möglichkeit gibt, durch Eingabe von Worten sich innerhalb eines Menues zu bewegen.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Server die momentane Netzbelastung als Parameter vorgegeben wird, wobei der Server bei der Durchführung der abzuarbeitenden und der aufgelaufenen Anrufe darauf achtet, das Netz nicht über Gebühr zu belasten.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den Anschlüssen und/oder den eingehenden Anrufen Prioritäten zugeteilt werden, um dringende Vermittlungen bei der Abarbeitung zu bevorzugen.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Server an das Netz angeschlossen sind, die jeder für sich zur Organisation fähig sind.
12. System, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche, aufweisend ein Telekommunikationsnetz mit einer Vielzahl über Anschlüsse daran angeschlossener Endgeräte und aufweisend einen Server zur Organisation über das Netz geführter Anrufe, gekennzeichnet durch einaufdemServerrealisiertes Notfallmodul, das bei Vorliegen einer Ausnahmesituation eine Gruppe von Anschlüssen definiert und die direkte Verbindung zu diesen Anschlüssen blockiert, wobei das Modul als Vermittler in die den Anschlüssen zugeordneten Verbindungen eingeschaltet ist und so eine Pufferfunktion hat.
Description:
Organisation eines Telekommunikationsnetzes in Ausnahmefällen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Kommunikationsnetzes, wie eines Telephonnetzes oder des Internets, im Fall einer zeitweisen starken Belastung (Ausnahmefall), insbesondere im Fall einer zumindest einen Teil der Bevölkerung betreffenden Gefahrensituation, wobei das Netz über eine Vielzahl von Anschlüssen verfügt, an die jeweils Endgeräte, beispielsweise Telephone, Computer oder Faxgeräte, anschließbar sind, wobei die Anschlüsse jeweils über individuelle Netzkennungen anwählbar sind und wobei ein zentraler Computer (Server) zur Organisation der Verbindungen in das Netz eingebunden ist.

Bis vor kurzem wurde die Bevölkerung bei derartigen Gefahrensituationen, wie sie beispielsweise von Großbränden ausgehen, über Sirenen oder Lautsprecher über das Geschehen informiert. Diese Möglichkeit der Warnung durch flächendeckend installierte Sirenen besteht heute nicht mehr, da diese Signalkörper nach und nach an Bedeutung verloren haben und von den Kommunen zur Einsparung von Wartungskosten abgebaut wurden. Letztendlich waren Sirenen Relikte aus Kriegszeiten und hatten nur noch in ländlichen Gegenden Bedeutung, wo Einsatzkräfte der Feuerwehr schnelle zusammengerufen werden mußten.

Schließlich verlernte die Bevölkerung auch die Bedeutung der Schallsignale.

Die Information der Bevölkerung durch stationär installierte Lautsprecher war schon länger unüblich geworden und die Verbreitung von Nachrichten über bewegliche Lautsprecherwagen ist heute kaum noch gebräuchlich. Letztendlich sterben die Systeme zur Information der Bevölkerung wegen der Dominanz der elektronischen Medien, wie Radio, Fernseher oder Computer, langsam aus.

Nachteilig an dem Verlust der bekannten Systeme ist jedoch, daß über die neuen Medien keine flächendeckende und lückenlose Benachrichtigung der Bevölkerung mehr gewährleistet werden kann. Gerade die Ereignisse am 11.09. 2001 in den USA zeigen jedoch, daß eine lückenlose Erfassung eines Teiles der Bevölkerung in einer betroffenen Region überlebenswichtig sein kann. Sollte tatsächlich durch einen Unfall oder einen verbrecherischen Akt die Bevölkerung beispielsweise durch eine sich ausbreitende Wolke von Giftgas bedroht sein, muß ein System zur Verfügung stehen, mit dem die Betroffenen gewarnt und informiert werden können.

Derartige Katastrophen führen außerdem zu dem Problem, daß über die Medien informierte Personen sich zunächst der Kommunikationsnetze bedienen, um ihrerseits gezielt Informationen einzuholen. So greift eine betroffene Person sofort zum Telephon, um Hilfe herbeizuholen, um Angehörige zu informieren oder um weitere Information zu erhalten. Unter dieser plötzlich auftretenden Flut von Anrufen brechen spezielle Kommunikationswege, insbesondere zu den Hilfsorganen, oder sogar das gesamte Netz zusammen, was die Katastrophe noch weiter verstärkt. In unserer Kommunikations-Gesellschaft bricht dann die Organisation zusammen und das Chaos aus.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur flächendeckenden Verbreitung von Informationen unter Teilen der Bevölkerung zu schaffen, das sich mit einfachen Mitteln umsetzen und automatisieren läßt, zuverlässig arbeitet und eine möglichst lückenlose Aufklärung gewährleistet. Zudem sollte das Verfahren zu einer Schonung der zur Verfügung stehenden Netzressourcen beitragen, um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Es ist auch Aufgabe der Erfindung ein System zur Umsetzung des Verfahrens zu schaffen.

Diese Aufgaben werden durch das Verfahren nach Anspruch 1 und das Netz nach Anspruch 13 gelöst.

Der erfinderische Grundgedanke liegt darin, die Anschlüsse der betroffenen Personen, also beispielsweise sämtliche Anschlüsse eines lokal abgegrenzten Gebietes, die normalerweise beliebig an der Kommunikation über das Netz teilhaben können, über einen zentralen Server zu organisieren. Diese Gruppe von Anschlüssen wird sozusagen aus dem normalen Verkehr herausgenommen und separat vom Server organisiert. Dabei kann es sich um Festnetztelephon-, Mobiltelephon-, Fax-oder Computeranschlüsse handeln. Entsprechend gilt das Internet auch als Telekommunikationsnetz. Somit wird also im Ausnahmefall eine Gruppe von Anschlüssen insbesondere über deren bekannte Netzkennung definiert und sowohl für eingehende als auch für ausgehende Anrufe blockiert.

Diese Blockierung läßt sich bildlich so beschreiben, daß diesen Anschlüssen der Server vorgeschaltet wird. Jede diese Anschlüsse betreffende Leitung wird also über den Server umgeleitet. Ein direkter"unkontrollierter"Zugang ist nicht mehr möglich. Erfindungsgemäß organisiert nun der Server alle Anrufe, die diesen Anschlüssen zuzuordnen sind, von zentraler Stelle. Die Bevölkerung kann mittels der Erfindung selektiv und effizient gewarnt werden.

Die Erfindung kann realisiert werden durch ein System, aufweisend einerseits ein Telekommunikationsnetz mit einer Vielzahl über Anschlüsse damit verbundener Endgeräte und aufweisend einen Server zur Organisation über das Netz geführter Anrufe, wobei ein auf dem Server realisiertes Notfallmodul bei Vorliegen einer Ausnahmesituation eine Gruppe von Anschlüssen definiert und die direkte Verbindung zu diesen Anschlüssen blockiert, wobei das Modul als Vermittler in die den Anschlüssen zugeordneten Verbindungen eingeschaltet ist und so eine Pufferfunktion hat. Der Server fängt die gesamten Anrufe betreffend die Gruppe ab und harmonisiert das Zustandekommen der Verbindungen. Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die zur Realisierung benötigten Komponenten in modernen Kommunikationsnetzen existieren und sofort eingesetzt werden können. Es sind somit keine weiteren Kosten für Hardwarekomponenten aufzubringen.

Ein großer Vorteil liegt also zunächst darin, daß organisiert sämtliche Einwohner eines Bezirkes oder einer Region gezielt mit Information versorgt werden können.

Der Server kann nach und nach sämtliche Kennungen anwählen, um sich mit den Bewohnern in Verbindung zu setzen. Im Ausnahmefall wird somit vom Server eine Nachricht zur Aufklärung der Bevölkerung entweder an einen Teil der oder an alle Anschlüsse der ausgewählten Gruppe über je ein Endgerät ausgegeben. Dabei kann die Information mittels gesprochenem oder geschriebenen Text verbreitet werden. Die Strategie der kontrollierten gezielten Information bedingt dabei einen wesentlichen Vorteil : So kann der Server durch kontrollierte Schaltung der Leitungen verhindern, daß das Netz überlastet wird und zusammenbricht, bevor jeder Teilnehmer erreicht wurde. Die gezielte Verbreitung der Information und die Unterbindung ausgehender Anrufe trägt dazu bei, eine unkontrollierbare Reaktion der Bevölkerung und damit ein Chaos zu vermeiden. Selbstverständlich ist es auch denkbar mehrere Server"dezentral"an das Netz anzuschließen, wobei jeder der Rechner für sich zu der erfindungsgemäßen Organisation fähig ist.

Zur Erledigung seiner Arbeit bedient sich der Server vorteilhafter Weise eines Stapelverarbeitungsprogrammes (Batch-Programm) das die Übermittlung der Nachrichten organisiert, wobei dieses Programm die Liste der darin abgelegten und anzuwählenden Kennungen durch Anwahl abarbeitet und die Sprach-oder Textnachricht jeweils automatisch übermittelt. Dieses Batch-Programm kann von einer Einsatzzentrale konfektioniert werden, indem eine Liste mit den Kennungen der relevanten Anschlüssen generiert wird. Es lassen sich auch mehrere solcher Batch-Programme von einem Server gleichzeitig abarbeiten.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Server registriert, ob die Information tatsächlich von einem Endgerät empfangen wurde. Die Registrierung kann automatisch erfolgen, indem der Server das Abheben des Telephons und damit das Zustandekommen der Leitung bemerkt. Es ist auch möglich, den anderen Gesprächspartner namentlich anzusprechen und von ihm eine Quittierung des Anrufes z. B. durch Sprachverifikation oder durch Rückruf zu erbitten. Schließlich ist in der Gefahrensituation das Erreichen jeder einzelnen Person wichtig. Im Fall des vergeblichen Anrufes wird der Server eventuell auch über ein anderes Medium weiterere Versuche unternehmen, eine Verbindung aufzubauen.

Neben dieser Möglichkeit, eine Gruppe von Personen gezielt mit Information zu versorgen, hat die Erfindung den weiteren Vorteil, daß es auch möglich wird, von Außen an die Gruppe gerichtete Anrufe aufzunehmen und weiterzuverarbeiten.

Der Server hat dann die Rolle einer zentralen und"intelligenten"Mobilbox. Jeder der besorgten Anrufer kann seine Nachricht weitergeben und muß nicht mit dem Besetzt-Zeichen konfrontiert werden. In einer besonders einfachen Version wird der Anrufer durch eine Textansage darüber informiert, daß eine Durchstellung des Anrufes derzeit wegen einer Überlastung nicht möglich ist. Dieser Ansage kann die Information angehängt werden, wann mit einer Durchstellung gerechnet werden kann. Für den Anrufer ist es besonders angenehm und daher vorteilhaft, wenn er die Möglichkeit erhält, dem gewünschten Gesprächspartner eine Mitteilung zu hinterlassen. Der Server wird dann diese Mitteilung registrieren und zu gegebener Zeit automatisch an den gewünschten Gesprächspartner weiterleiten. Natürlich stehen die beschriebenen Möglichkeiten nicht nur dem externen Anrufer zur Verfügung. Auch dem nach Außen anrufende Mitglied der betroffenen Gruppe wird die Option eröffnet, informiert zu werden und mit den Außenstehenden über die"Mailbox"in Kontakt zu treten.

Es ist auch vorteilhaft, wenn der Server das Gespräch mittels eines Sprach- Modules annehmen kann und dem Gesprächspartner die Möglichkeit gibt, durch Eingabe von Worten sich innerhalb eines Menüs zu bewegen. So können einerseits die Anrufe in gewisser Weise, z. B. zu den Hilfsorganisationen, kanalisiert werden und andererseits wird der Anrufer durch den Dialog beruhigt, da er das Gefühl hat, daß etwas geschieht. Über einen solchen Dialog kann dem Anrufer noch weitere Information angeboten werden oder er kann in besonders dringenden Fällen, beispielsweise bei lebensgefährlichen Verletzungen, doch relativ schnell mit einer Rettungsstelle verbunden werden. In diesem Sinne ist es auch vorteilhaft, den Anschlüssen und/oder den ein-oder ausgehenden Anrufen Prioritäten zuzuteilen, um dringende Vermittlungen bei der Abarbeitung zu bevorzugen. So ist es u. U. notwendig, daß die Staatsgewalt oder die Rettungsstellen nicht durch den Server behindert werden. Dabei können die Prioritäten den einzelnen Netzkennungen zugeordnet werden oder entsprechend privilegierte Personen erhalten einen Code, den sie dem auf dem Server realisierten Programm mitteilen. Die Identifikation ist auch mit Sprachverifikation, mit IDNummer oder über digitale Signatur möglich. Die entsprechende Verbindung wird dann bevorzugt hergestellt.

Damit der Server seine moderierende Aufgabe wahrnehmen kann, ist es von Vorteil, ihm die momentane Netzbelastung als Parameter vorzugeben, wobei der Server dann bei der Durchführung der abzuarbeitenden und der aufgelaufenen Anrufe darauf achtet, das Netz nicht über Gebühr zu belasten. So kann ein Zusammenbruch der Kommunikationswege, insbesondere zu den Hilfsorganisationen, und ein Zusammenbruch des gesamten Netzes ausgeschlossen werden.