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Title:
OSTEOSYNTHETIC BONE PLATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/071031
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an osteosynthetic bone plate (1) which has elongated compression cavities (11) containing eccentric countersinkings (12). The plate comprises a longitudinal axis (X), a transverse axis (Y), a plate upper side (5) and a plate lower side (6), whereby the latter is placed facing the bone fragments. The bone plate (1) also comprises a compression element (10), consisting of two plate braces (2) which run substantially parallel to the longitudinal axis (X). Both plate braces (2) are linked together by bridging struts (14) which intersect the longitudinal axis (X). A plate brace (2) has an eyelet (9) on at least one of the outer sides of the compression element (10). Additional eyelets (9) can be positioned in front of this eyelet. A compression cavity (11) is situated in each of said eyelets (9) and a connecting strut (13), which intersects the transverse axis (Y), extends between the eyelets (9) which are located on each plate brace (2).

Inventors:
PFEFFERLE JOACHIM (DE)
JOOS ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/CH2000/000299
Publication Date:
November 30, 2000
Filing Date:
May 25, 2000
Export Citation:
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Assignee:
MEDARTIS AG (CH)
PFEFFERLE JOACHIM (DE)
JOOS ULRICH (DE)
International Classes:
A61B17/00; A61B17/58; A61B17/80; (IPC1-7): A61B17/00
Domestic Patent References:
WO1998044849A21998-10-15
Foreign References:
DE2340880A11975-04-03
EP0433852A11991-06-26
US4905679A1990-03-06
US5690631A1997-11-25
Attorney, Agent or Firm:
A. BRAUN BRAUN HÉRITIER ESCHMANN AG (Holbeinstrasse 36-38 Basel, CH)
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Claims:
Patentanspriiche
1. Osteosynthetische Knochenplatte (1) zur Behandlung von Fraktu ren, insbesondere zur Rekonstruktion von UnterkieferFrakturen, wobei die Knochenplatte (1) : a) dazu bestimmt ist, mittels herkömmlichen Knochenschrauben (30), die Schraubenköpfe (31) haben, auf die nach dem Prinzip der Kompressions Osteosynthese an einem Frakturspalt (22) zusammen zu fügenden Kno chenfragmente (20,21) aufgeschraubt zu werden ; b) langlochförmige Kompressionslöcher (11) mit exzentrischen Ansenkungen (12) aufweist ; c) eine Längsachse (X) und eine Querachse (Y) besitzt ; und d) eine Plattenoberseite (5) und eine den Knochenfragmenten (20,21) zuge wandte Plattenunterseite (6) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass e) die Knochenplatte (1) aus einem Kompressionsteil (10) besteht, welches zwei zumindest im wesentlichen parallel zur Längsachse (X) verlaufende Plattenstreben (2) besitzt ; die beiden Plattenstreben (2) durch Brückenstege (14) miteinander verbun den sind, welche die Längsachse (X) schneiden ; g) eine Plattenstrebe (2) an einer der Aussenflanken oder an beiden Aussen flanken des Kompressionsteils (10) ein Auge (9) hat, dem weitere Augen (9) vorgelagert sein können ; h) sich in den Augen (9) jeweils ein Kompressionsloch (11) befindet ; und i) sich zwischen den auf einer Plattenstrebe (2) gelegenen Augen (9) jeweils ein Verbindungssteg (13) erstreckt, der die Querachse (Y) schneidet.
2. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, dass die Kompressionslöcher (11) a) mit ihrer Längserstreckung eine Orientierung in Richtung der Strebenachse (Z) haben ; oder b) zur Strebenachse (Z) einen Winkel (a) + 0° einnehmen ; und c) an der Plattenoberseite (4) exzentrische Ansenkungen (12) aufweisen.
3. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass a) in Verlängerung des Kompressionsteils (10) an die Augen (9) Anschluss stege (8) ansetzen, welche sich auf den Strebenachsen (Z) erstrecken ; b) sich am Ende der Anschlussstege (8) jeweils ein tellerförmiges Plattenglied (3) befindet, denen weitere durch Anschlussstege (8) verbundene Platten glieder (3) vorgelagert sein können ; und c) in den Plattengliedern (3) je ein Fixierloch (4) zur Aufnahme einer Knochen schraube (30) vorgesehen ist.
4. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Verbindungsstege (13) zwischen den Augen (9) von grösserer Breite sind als die zu den Plattengliedern (3) führenden Anschlussstege (8) und ; b) die Fixierlöcher (4) auf der Plattenoberseite (5) eine Ansenkung (12) zur partiel versenkten Aufnahme der Köpfe (31) der Knochenschrauben (30) haben.
5. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Brückenstege (14) vorgesehen sind, die sich zur Querachse (Y) symmetrisch oder asymmetrisch erstrecken.
6. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass a) bei einer symmetrischen Anordnung der Brückenstege (14) sich beide Brückenstege (14) jeweils lateral von der Aussenflanke eines Auges (9) auf der einen Strebenachse (Z) hin zur Aussenflanke des gegenüber liegenden Auges (9) auf der anderen Strebenachse (Z) erstrecken ; und b) bei einer asymmetrischen Anordnung der Brückenstege (14) abweichend ein Brückensteg (14) zur Querachse (Y) hin versetzt ist und von dieser aus betrachtet, vor dem Paar von Augen (9), die sich auf den beiden Streben achsen (Z) gegenüber liegen, verläuft.
7. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Materialstärke im Bereich von 0,5mm bis 1,5mm aufweist.
8. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch qekennzeichnet, dass diese aus Titan, vorzugsweise der Güte Grad 1 oder Grad 2, besteht.
9. Osteosynthetische Knochenplatte (1) nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Kompressionslöcher (11) und in die Fixierlöcher (4) eingesetzten Knochenschrauben (30) zum monokortikalen Ver schrauben mit den Knochenfragmenten (20,21) vorgesehen sind.
Description:
Osteosynthetische Knochenplatte Anwendunasqebiet der Erfindung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine osteosynthetische Knochenplat- te zur Behandlung von Frakturen, insbesondere zur Rekonstruktion von Unter- kiefer-Frakturen. Solche Knochenplatten werden intraoperativ eingesetzt, um Knochenfragmente zusammengefügt zu fixieren. Dies kann nach Unfällen, wo ein Knochen in Knochenfragmente zerbrochen ist, innerhalb einer Osteosyn- these erforderlich sein oder innerhalb einer orthognatischen bzw. maxillofacialen Behandlung zur chirurgischen Regelung abnormer Stellungen nach einer Osteo- tomie und anschliessender Positionskorrektur der Knochenfragmente.

Mit einer derartigen Knochenplatte überbrückt und fixiert man vorrangig zwei Knochenfragmente miteinander, wobei je eine Partie der Knochenplatte mit einem Knochenfragment lösbar verbunden ist. Zur Herstellung der Verbindung zwischen der temporär eingesetzten Knochenplatte und den Knochenfragmen- ten befinden sich in der Knochenplatte Durchgangslöcher zum Einsetzen von Knochenschrauben, welche in die Knochenfragmente eingreifen. Die Knochen- platten sollen sich an die Knochengeometrie passgerecht anbiegen lassen, aber dennoch eine ausreichende Stabilität gewährleisten. Beide Forderungen stehen sich im Prinzip antagonistisch gegenüber. Ferner sollen die Knochenplatten den Aufbau eines interfragmentären Drucks ermöglichen, was durch die gegenüber liegende Anordnung von sogenannten Kompressionslöchern erreicht wird.

Stand der Technik In der DE 23 40 880 A1 wird eine massive, einstreifige Knochenplatte zur Be- handlung von Kieferbrüchen offenbart, die die Bruchstelle am Kieferknochen überbrückend auf beide zusammenzufügenden Knochenfragmente aufge- schraubt wird. In beiden Hälften der Knochenplatte sind je zwei zur Plattenmitte und zur Bruchstelle hin orientierte Langlöcher vorhanden. Die Langlöcher besit- zen auf der dem Kieferknochen abgewendeten Seite eine Ansenkung mit einem als schiefe Ebene ausgebildeten Schraubensitz. Zumindest je ein Langloch pro Hälfte ist schräg zur Plattenmitte ausgerichtet. Auf der dem Kieferknochen

zugewandten Seite besitzt die Knochenplatte mittig einen vorspringenden ge- kerbten Steg. Durch die Anordnung der Langlöcher und die schiefen Schrauben- sitze werden beim Anziehen der eingesetzten Knochenschrauben die Knochen- fragmente zur Bruchstelle hin komprimiert ; der so aufgebaute interfragmentäre Druck bewirkt eine verbesserte Knochenbruchheilung.

Durch ihre Steifheit ist diese Platte aber kaum an die vorhandene Knochen- geometrie anpassbar. Eine unzureichend an den Kieferknochen angebogene steife Platte führt jedoch dazu, dass das im Kiefer weniger verankerte Knochen- fragment zur Platte hinbewegt wird, also Dislokationen auftreten. Selbst geringe Verwerfungen im Frakturbereich führen aber zum Verlust der interfragmentären Abstützung was in einer grösseren Beweglichkeit im Frakturbereich resultiert.

Das simple Lochraster an der Platte erlaubt ausserdem wenig Variabilität für die Befestigung an den Knochenfragmenten. Zum Beispiel auch in PREIN, J.

(Hrsg.) : Manual of Internal Fixation in the Cranio-Facial Skeleton. Springer- Verlag Berlin u. a. 1998, S. 30, werden einstreifige gerade oder bogenförmige Knochenplatten mit Kompressionslöchern zur Behandlung von frakturierten Unterkiefern gezeigt, die eine Dicke von 1,65mm bzw. 2,0mm aufweisen und für Knochenschrauben mit einem Aussengewindedurchmesser von 2,4mm ausge- legt sind.

Dünnere Knochenplatten, z. B. der Stärke zwischen 0,5mm und 0,9mm, die sich besser anbiegen lassen, sind von kraniofacialen Applikationen bekannt (vgl. bei PREIN, a. a. O., S. 28). Hierfür wurden verschiedene Konfigurationen, z. B. als L- Platte, Y-Platte, T-Platte, H-Platte, X-Platte, Doppel-Y-Platte oder Rahmenplatte, entwickelt. Dazu werden Knochenschrauben mit einem Aussengewindedurch- messer von 1,0mm bis 2,0mm verwendet. Diese Knochenplatten besitzen je- doch keine Kompressionslöcher, sondern nur einfache zylindrische Schrauben- locher mit Ansenkungen zur partielle Aufnahme des Schraubenkopfes. Auf das Anbringen von Kompressionslöchern in diesen dünneren Platten hat man ver- zichtet, da man bisher der Auffassung war, für den Aufbau eines interfrak- mentären Drucks sei eine grössere Plattenstärke, z. B. 1,65mm oder 2,0mm erforderlich. Ausserdem wäre es mit der bisher verfügbaren Herstellungstechnik

enorm aufwendig, in dünnere Knochenplatten, z. B. mit der Stärke von 1,0mm, Kompressionslocher einzuarbeiten.

Aufqabe der Erfindung Nach dem insoweit bekannten Stand der Technik steht noch keine Knochen- platte zur Verfügung, wo selbst bei absolut korrekter Applikation einer herkömm- lichen Platte genügend Stabilität für eine ungestörte Knochenheilung garantiert ist und zur verbesserten Knochenbruchheilung ein interfragmentärer Druck für die dynamische Kompression aufgebaut werden kann. Besondere Anforderun- gen bestehen z. B. für : -Frakturen in atrophischen Kiefern ; -instabilen Schräg-Frakturen ; -infizierten Unterkiefer-Frakturen ; -instabilen Kieferwinkel-Frakturen ; und für -Unterkiefer-Frakturen bei nicht-kooperativen Patienten.

Angesichts der aufgezeigten Unvollkommenheiten der bis dato bekannten Knochenplatten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Knochenplatte insbesondere für die Behandlung von Unterkiefer-Frakturen zu schaffen, die sich durch leichtere Verformbarkeit gut an die jeweils gegebene Kontur der Knochen- fragmente anbiegen lässt, aber dennoch eine sichere lagestabile Fixation der Knochenfragmente gewährleistet. D. h. die Knochenplatte muss einerseits gut verformbar sein und andererseits aber eine ausreichende Steifigkeit besitzen. Überdies soll die Knochenplatte Kompressionslöcher aufweisen, um zur Förderung der Knochenheilung einen interfragmentären Druck-im Sinne einer Kompressions-Osteosynthese-erzeugen zu können. Ferner darf die zu schaf- fende Knochenplatte den am Unterkiefer austretenden Nerv nicht quetschen und bei Trümmerfrakturen sollen auch kleine Knochenfragmente einzeln an der Knochenplatte fixiert werden können. Schliesslich muss sich die Knochenplatte mit herkömmlichen Knochenschrauben applizieren und auf effiziente Weise in Serie fertigen lassen.

Übersicht über die Erfindung Die osteosynthetische Knochenplatte dient zur Behandlung von Frakturen, ins- besondere zur Rekonstruktion von Unterkiefer-Frakturen. Mittels herkömmlichen Knochenschrauben, die Schraubenköpfe haben, wird die Platte auf die nach dem Prinzip der Kompressions-Osteosynthese an einem Frakturspalt zusammen zu fügenden Knochenfragmente aufgeschraubt. Die Platte weist langlochförmige Kompressionslöcher mit exzentrischen Ansenkungen auf. An der Platte lassen sich eine Längs-und eine Querachse sowie eine Plattenober-und eine Platten- unterseite definieren, wobei letztere den Knochenfragmenten zugewandt ist. Die Knochenplatte besteht aus einem Kompressionsteil, welches zwei zumindest im wesentlichen parallel zur Längsachse verlaufende Plattenstreben besitzt. Beide Plattenstreben sind durch Brückenstege miteinander verbunden, welche die Längsachse schneiden. Eine Plattenstrebe besitzt zumindest an einer der Aus- senflanken des Kompressionsteils ein Auge, dem weitere Augen vorgelagert sein können. Vorzugsweise ist an beiden Aussenflanken ein Auge angeordnet.

In den Augen befindet sich jeweils ein Kompressionsloch und zwischen den auf einer Plattenstrebe gelegenen Augen erstreckt sich jeweils ein Verbindungssteg, der die Querachse schneidet.

Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf bevorzugte Ausführungsbei- spiele der erfindungsgemässen Knochenplatte : Die Kompressionslöcher haben mit ihrer Längserstreckung eine Orientierung in Richtung der Strebenachse oder nehmen zur Strebenachse hin einen Winkel + 0° ein und weisen an der Plattenoberseite exzentrische Ansenkungen auf. In Verlängerung des Kompres- sionsteils setzen an die Augen Anschlussstege an, welche sich auf den Streben- achsen erstrecken. Am Ende der Anschlussstege befindet sich jeweils ein tellerförmiges Plattenglied, denen weitere durch Anschlussstege verbundene Plattenglieder vorgelagert sein können. In den Plattengliedern ist je ein Fixier- loch zur Aufnahme einer Knochenschraube vorgesehen.

Die Verbindungsstege zwischen den Augen haben eine grössere Breite als die zu den Plattengliedern führenden Anschlussstege. Auf der Plattenoberseite be- sitzen die Fixierlöcher eine Ansenkung zur partiel versenkten Aufnahme der

Köpfe der Knochenschrauben. Vorzugsweise sind an der Knochenplatte zwei Brückenstege vorgesehen, die zur Querachse symmetrisch oder asymmetrisch verlaufen. Bei einer symmetrischen Anordnung der Brückenstege erstrecken sich beide Brückenstege jeweils lateral von der Aussenflanke eines Auges auf der einen Strebenachse hin zur Aussenflanke des gegenüber liegenden Auges auf der anderen Strebenachse. Bei einer asymmetrischen Anordnung der Brückenstege ist abweichend ein Brückensteg zur Querachse hin versetzt und verlauft von dieser aus betrachtet, vor dem Paar von Augen, die sich auf den beiden Strebenachsen gegenüber liegen.

Die Knochenplatte weist eine Materialstärke im Bereich von 0,5mm bis 1,5mm auf und besteht vorzugsweise aus Titan der Güte Grad 1 oder Grad 2. Die in die Kompressionslöcher und in die Fixierlöcher eingesetzten Knochenschrauben sind zum monokortikalen Verschrauben mit den Knochenfragmenten vorge- sehen.

Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen Es zeigen : Figur 1A-eine symmetrische Knochenplatte mit 4 Kompressionslöchern und 4 zylindrischen Fixierlöchern in Draufsicht ; Figur 1B-die Darstellung gemäss Figur 1A als Schnitt auf der Linie A-A ; Figur 2-eine asymmetrische Knochenplatte mit 4 Kompressionslöchern und 4 zylindrischen Fixierlöchern in Draufsicht ; Figur 3-eine symmetrische Knochenplatte mit 4 Kompressionslöchern in Draufsicht ; Figur 4-eine symmetrische Knochenplatte gemäss Figur 1A mit 2 winkling zur Längsachse orientierten Kompressionslöchern in Draufsicht ; Figur 5A-die symmetrische Knochenplatte gemäss Figur 3 am Beginn einer Kompressions-Osteosynthese mit offenem Knochenspalt ; Figur 5B-die Darstellung gemäss Figur 5A während der Kompressions- Osteosynthese mit geschlossenem Knochenspalt ;

Figur 6A-die symmetrische Knochenplatte gemäss Figur 3 bei einer Kieferwinkel-Fraktur lateral am Unterkiefer eingesetzt ; Figur 6B-die symmetrische Knochenplatte gemäss Figur 1A bei einer Kieferwinkel-Fraktur lateral am Unterkiefer eingesetzt ; Figur 7A-die symmetrische Knochenplatte gemäss Figur 1A bei einer Median- Fraktur frontal am Unterkiefer eingesetzt ; und Figur 7B-die asymmetrische Knochenplatte gemäss Figur 2 bei einer Paramedian-Fraktur seitlich am Unterkiefer eingesetzt.

Ausführungsbeispiele Mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen zur erfindungsgemässen osteosynthe- tischen Knochenplatte.

Figuren 1A und 1B Die zur Längsachse X und zur Querachse Y symmetrisch aufgebaute Knochen- platte 1 weist zwei zur Längsachse X parallel verlaufende und zueinander beab- standete Plattenstreben 2 auf. Die Plattenstreben 2 erstrecken sich auf den Strebenachsen Z. Ausserlich endet jede Plattenstrebe 2 mit einem tellerformigen Plattenglied 3, in dessen Mitte ein zylindrisches Fixierloch 4 vorgesehen ist, welches auf der Plattenoberseite 5 eine Ansenkung 7 zur partiellen versenkten Aufnahme eines Schraubenkopfes besitzt. An der Plattenunterseite 6, welche eingesetzt den zu verbindenden Knochenfragmenten zugewandt ist, mündet das Fixierloch 4 zylindrisch. Von den Plattengliedern 3 zur Querachse Y hin erstreckt sich auf den Strebenachsen Z jeweils ein Anschlusssteg 8.

Die vier Anschlussstege 8 schliessen jeweils an ein Auge 9 des Kompressions- teils 10 der Knochenplatte 1 an. In jedem Auge 9 ist ein in seiner Kontur konven- tionelles langlochförmiges Kompressionsloch 11 vorhanden, dessen Längser- streckung auf der Strebenachse Z liegt. Jeweils von seiten der Querachse Y besitzt das einzelne Kompressionsloch 11 auf der Plattenoberseite 5 eine An- senkung 12, die im Kompressionsloch 11, mit zunehmender Entfernung von der

Querachse Y harmonisch ausläuft. Somit wird eine im Kompressionsloch 11 quasi exzentrisch eingesetzte Knochenschraube mit Eindringen ihres Kopfes in das Kompressionsloch 11 auf bekannte Weise zur Querachse Y hin gedrängt und nimmt hierbei das angeschraubte Knochenfragment mit. Bei aufeinanderzu laufender Richtung der symmetrisch zur Querachse Y positionierten Knochen- schrauben werden die zusammenzuführenden Knochenfragmente im Wege der Kompressions-Osteosynthese aneinander gepresst.

Zwischen den beidseits der Querachse Y auf einer Plattenstrebe 2 liegenden Augen 9 erstreckt sich ein auf der jeweiligen Strebenachse Z laufender Verbin- dungssteg 13, welcher beide Augen 9 miteinander verbindet. Die Verbindungs- stege 13 weisen gegenüber den Anschlussstegen 8 eine grössere Breite auf und besitzen daher auch eine höhere Steifigkeit. Die beiden Plattenstreben 2 sind durch zwei symmetrisch zur Querachse Y liegende Brückenstege 14 miteinander verbunden. Die Brückenstege 14 erstrecken sich jeweils lateral von der Einmün- dung des Anschlussstegs 8 an ein Auge 9 auf der einen Strebenachse Z zur Einmündung des Anschlussstegs 8 am gegenüber liegenden Auge 9 auf der anderen Strebenachse Z. Durch die Gestaltung der z. B. 1,0mm starken Knochenplatte 1 aus Titan der Güte Grad 1 oder Grad 2 mit zwei Plattenstreben 2 und den Brückenstegen 14 lässt sich die Knochenplatte 1 passgerecht an die jeweilige Geometrie der Knochenfragmente anbiegen und ist zugleich von aus- reichender Steifigkeit zur lagestabilen Fixation der Knochenfragmente.

Figur 2 Die Abwandlung gegenüber der Knochenplatte 1 unter Figur 1 besteht darin, dass bei der hier gezeigten Knochenplatte 1 die beide Plattenstreben 2 verbin- denden Brückenstege 14 asymmetrisch zur Querachse Y angeordnet sind. Der rechte Brückensteg 14 erstreckt sich unverändert lateral von der Einmündung des Anschlussstegs 8 an ein Auge 9 auf der einen Strebenachse Z zur Ein- mündung des Anschlussstegs 8 am gegenüber liegenden Auge 9 auf der an- deren Strebenachse Z. Der linke Brückensteg 14 hingegen ist zur Querachse Y hin versetzt ; dieser Brückensteg 14 erstreckt sich lateral von vor der Ein- mündung des Verbindungsstegs 13 an ein Auge 9 auf der einen Strebenachse Z

an eine Position vor die Einmündung des Verbindungsstegs 13 am gegenüber liegenden Auge 9 auf der anderen Strebenachse Z. Eine derart konfigurierte Knochenplatte 1 ist vorrangig bei der Applikation für eine Paramedian-Fraktur am Unterkiefer nützlich, wo der austretende Nerv nicht von einem Plattenteil gedrückt werden darf (s. die Beschreibung zur Fig. 7B).

Figur 3 Bei dieser vereinfachten Knochenplatte 1 ist nur das Kompressionsteil 10 vorge- sehen ; die nach aussen weisenden Anschlussstege 8 und die ganz aussen liegenden Plattenglieder 3 mit den Fixierlöchern 4 sind hier nicht vorhanden. Im Prinzip, wie bei der Ausführungsform gemäss Figur 1, erstrecken sich die Brückenstege 14 jeweils von der Aussenflanke von einem Auge 9 auf der einen Strebenachse Z zur Aussenflanke des gegenüber liegenden Auges 9 auf der anderen Strebenachse Z. Eine beispielhafte Applikation dieser Knochenplatte 1 wird bei Fig. 6A beschrieben.

Figur 4 Die Besonderheit an dieser symmetrischen Ausführungsform gegenüber der Basisvariante gemäss Figur 1 besteht darin, dass die beiden langlochförmigen Kompressionslöcher 11 mit den Augen 9 an der unteren Plattenstrebe 2 in ihrer Längserstreckung nicht auf der Strebenachse Z bzw. parallel zur Längsachse X verlaufen, sondern den Winkel a einnehmen. Dies ist von Nutzen, wenn bei einem speziellen Frakturverlauf von der unteren Plattenstrebe 2 in schräger Richtung auf die Längsachse X zu ein interfragmentärer Druck aufgebaut werden soll.

Figuren 5A und 5B Die beiden Figuren veranschaulichen das Funktionsprinzip der Kompressions- Osteosynthese unter beispielhafter Verwendung einer Knochenplatte 1 gemäss Fig. 3.

In der Ausgangssituation (s. Fig. 5A) besteht zwischen den aneinander zu fügen- den Knochenfragmenten 20,21 der zu schliessende Frakturspalt 22, über den

die Knochenplatte 1 mit ihrem Kompressionsteil 10 gelegt ist. Die Knochenplatte 1 ist vom Typ der sogenannten Miniplatten. Die Knochenschrauben 30 werden in den langlochförmigen Kompressionslöchern 11 abgekehrt von den Ansenkun- gen 12 eingebracht, d. h., betrachtet auf der jeweiligen Plattenstrebe 2 und auf der zugehörigen Strebenachse Z, in grösstmöglichem Abstand voneinander. Wie ersichtlich, sind die Schraubenköpfe 31 der in die Knochenfragmente vorzugs- weise monokortikal eingeschraubten Knochenschrauben 30, also vom Fraktur- spalt 22 und der Querachse Y weiter entfernt.

Wie Fig. 5B zeigt, gelangen mit zunehmendem Eindrehen der Knochenschrau- ben 30 in die Knochenfragmente 20,21 die Schraubenköpfe 31-durch die speziell konturierten Ansenkungen 12 in den Kompressionslöchern 11-in die Ansenkungen 12. Hierbei werden die an den Knochenschrauben 30 hängenden Knochenfragmente 20,21 in Richtung der Querachse Y und des Frakturspalts 22 mitgenommen bis schliesslich der Frakturspalt 22 geschlossen ist und die Knochenfragmente 20,21 mit Kompression zusammen gefügt sind.

Figuren 6A bis 7B Diese Figurenfolge veranschaulicht beispielhaft einige Applikationen der erfin- dungsgemässen Knochenplatte 1 in unterschiedlicher Ausführungsform bei Unterkiefer-Frakturen.

Fig. 6A : Mit einer Knochenplatte 1 in der Konfiguration gemäss Fig. 3, welche nur das Kompressionsteil 10 aufweist, wird eine Kieferwinkel-Fraktur behandelt. Die mit vier Knochenschrauben 30 fixierte Knochenplatte 1 überbrückt den Frakturspalt 22 und verbindet als Knochenfragmente 20,21 den Corpus mandibule mit dem Ramus mandibulae.

Fig. 6B : Mit einer symmetrischen Knochenplatte 1 in der Konfiguration gemäss Fig. 1, welche das Kompressionsteil 10 und die sich darüber hinaus erstreckenden Anschlussstege 8 und die äusseren Plattenglieder 3 um- fasst, wird ebenfalls eine Kieferwinkel-Fraktur behandelt. Über den Frakturspalt 22 verbunden sind wiederum als Knochenfragmente 20,21

der Corpus mandibule mit dem Ramus mandibulae. Zusatzlich zu den vier Knochenschrauben 30 im Kompressionsteil 10 sind die Knochen- fragmente 20,21 mit jeweils zwei in den äusseren Plattengliedern 3 ein- gesetzten Knochenschrauben 30 gesichert.

Fig. 7A : Ebenfalls mit einer symmetrischen Knochenplatte 1 in der Konfigura- tion gemäss Fig. 1, welche das Kompressionsteil 10 und die sich darüber hinaus erstreckenden Anschlussstege 8 und die äusseren Plattenglieder 3 umfasst, wird eine Median-Fraktur am Unterkiefer be- handelt. Über den median liegenden Frakturspalt 22 sind als Knochen- fragmente 20,21 zwei Teile des gebrochenen Corpus mandibule mit- einander verbunden. Auch hier sind zusätzlich zu den vier Knochen- schrauben 30 im Kompressionsteil 10 die Knochenfragmente 20,21 mit den jeweils zwei in den äusseren Plattengliedern 3 eingesetzten Knochenschrauben 30 lagestabil fixiert.

Fig. 7B : Zur gezeigten Behandlung einer Paramedian-Fraktur am Unterkiefer wird eine asymmetrischen Knochenplatte 1 in der Konfiguration ge- mäss Fig. 2 verwendet. Diese Knochenplatte 1 besteht aus dem Kom- pressionsteil 10, den sich darüber hinaus erstreckenden Anschlussste- gen 8, den äusseren Plattengliedern 3 und den asymmetrisch ange- ordneten Brückenstegen 14 zwischen den beiden Plattenstreben 2.

Mittels der Knochenplatte 1 sind über den paramedian liegenden Frak- turspalt 22 als Knochenfragmente 20,21 zwei Teile des aussermittig gebrochenen Corpus mandibule miteinander verbunden. Der austre- tende Nerv 40 (Foramen mentale) liegt frei und wird von keinem der Plattenteile gequetscht. Insgesamt sind die Knochenfragmente 20,21 jeweils mit vier Knochenschrauben 30 gesichert.