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Title:
OXIDISING FILM-FORMING COMPOSITIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/022687
Kind Code:
A1
Abstract:
The description relates to a composition with a disinfecting action, especially a film-forming composition or a gel, with a content of H2O2 and/or peroxyacetic acid, especially a combination of hydrogen peroxide and peroxyacetic acid. It is suitable for combatting fungi and lichens on walls and damp surfaces, destroys mildew and damp stains on silicon seals, felt mats, timber surfaces and rubber, has a disinfecting action in baths and toilets, removes bacteria and germs, oxidises formaldehyde, detoxifies excrements and destroys vermin and their offspring. There are no toxic reaction products.

Inventors:
GILLE AXEL (DE)
LEGAT WERNER (DE)
SWIDERSKY HANS-WALTER (US)
Application Number:
PCT/EP1996/000133
Publication Date:
August 01, 1996
Filing Date:
January 13, 1996
Export Citation:
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Assignee:
SOLVAY INTEROX GMBH (DE)
GILLE AXEL (DE)
LEGAT WERNER (DE)
SWIDERSKY HANS WALTER (US)
International Classes:
A01N37/16; A01N59/00; A61L2/16; A61L2/18; C09D5/14; C09D129/04; (IPC1-7): A01N37/16; A01N59/00
Domestic Patent References:
WO1992019287A11992-11-12
Foreign References:
EP0421974A11991-04-10
GB2255507A1992-11-11
US5130124A1992-07-14
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 8635, Derwent World Patents Index; Class A97, AN 86-228969, XP002005800
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Claims:
Patentansprüche
1. Schichtbildende Zusammensetzung, gekennzeichnet durch einen Gehalt von H202 und/oder Peroxyessigsäure.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt einer Kombination von Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie ein Gel auf Wasserbasis ist.
4. Gelförmige Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Gelbildner Polyvinylalkohol oder Polyacrylsäurederivate als Gelbildner enthält.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie einen Film bildet.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie einen abziehbaren Film bildet.
7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Verdik ker oder einen Thixotropiermittel enthält.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß es als Verdicker oder Thixotropiermittel Guarmehl, Schichtsilikat oder Bentonit enthält.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß sie 1 bis 30 Gew.% H202 enthält.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß sie ein Quellmittel für Elastomere enthält.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß sie 1 bis 30 Gew.% Peroxyessigsäure enthält.
12. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man H202 und/oder Peroxyessigsäure sowie Lösungs oder Disper¬ giermittel, vorzugsweise Wasser, Schichtbildner, vorzugsweise einen Gelbildner oder Filmbildner, Verdicker und/oder Thixo¬ tropiermittel miteinander vermischt.
13. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 zur Bekämpfung von Pilzen, Flechten, Schimmel, zur Zersetzung von Stockflecken, zur Desinfektion, zur Bakterien und Keimbeseitigung, zur Oxidation von Formaldehyd, zur Ver¬ nichtung von Ungeziefer sowie dessen Brut oder zur Entgiftung von Exkrementen.
Description:
Oxidierende schichtbildende Zusammensetzungen

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf eine oxidierend wirkende schichtbildende Zusammensetzung, seine Herstellung und seine Verwendung.

Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure finden bekann¬ termaßen als Bleichmittel und Antiseptikum bzw. bakterizides, fungizides und viruzides Desinfektionsmittel Verwendung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein besonders wirksames und einfach zu applizierendes Mittel mit oxidieren- der, bakterizider, fungizider und viruzider Wirksamkeit anzu¬ geben.

Die erfindungsgemäße schichtbildende Zusammensetzung, welche gekennzeichnet ist durch einen Gehalt von H 2 0 2 , Per¬ oxyessigsäure oder einer Kombination von Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure, löst diese Aufgabe.

Als "schichtbildende Zusammensetzung" werden solche flüssige Bestandteile umfassende Zusammensetzungen verstan¬ den, die auf einer Fläche aufgetragen eine zusammenhängende Schicht bilden, wobei diese Schicht mindestens während einer Zeitdauer von 1 Minute im wesentlichen nicht völlig zer¬ fließt. Eine wäßrige Lösung der genannten Oxidationsmittel ist deshalb keine schichtbildende Zusammensetzung im Sinne der vorliegenden Erfindung, da eine solche Lösung, auf einer Fläche aufgebracht, fast augenblicklich zerfließt.

Als flüssige Bestandteile sind in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung beispielsweise Lösungsmittel wie Wasser, noch zu beschreibende Quellmittel, oder noch zu beschreibende Zu¬ satzstoffe enthalten.

Bevorzugte schichtbildende Zusammensetzungen gemäß der Erfindung sind gelbildende Zusammensetzungen und Zusammenset¬ zungen, die nach dem Auftragen abziehbare oder nicht abzieh¬ bare Filme bilden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können zum Beispiel auch pastenförmig vorliegen.

Eine Ausführungsform der Erfindung umfaßt eine Zusammen¬ setzung, die nach Auftragen und Einwirken auf der behandelten Fläche verbleiben soll. Eine solche Zusammensetzung enthält außer Wasserstoffperoxid und/oder Peroxyessigsäure als reak¬ tive Komponenten einen Filmbildner, der nach Trocknung nicht mehr wasserlöslich ist; geeignet sind beispielsweise Poly- acrylate. Die verfestigte Zusammensetzung kann nach der Aus¬ härtung beispielsweise mit Dispersionsfärben überstrichen werden oder tapeziert werden. Sie eignet sich beispielsweise zur Beschichtung von Hauswänden.

Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung soll die Zusammensetzung nach dem Auftragen und Einwirken als ge¬ samter Film von der behandelten Fläche wieder abgezogen wer¬ den können. Die Zusammensetzung enthält dann einen Filmbild¬ ner in Form einer polymeren Verbindung, deren intermolekulare Bindungen stärker sind als diejenigen zu der behandelten Flä¬ che ausgebildeten Bindungen. Geeignet sind beispielsweise Butadien-Acrylnitril- oder Butadien-Styrol-Copolymerisate. Derartige Zusammensetzungen eignen sich als "Abziehlack" bei¬ spielsweise für mit Schimmel befallene Wände oder Silikonab¬ dichtungen.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die nach dem Auftragen und Einwirken wieder abgewaschen werden kann. Hierzu eignen sich beispielsweise Zusammensetzungen auf wäßriger Basis, die neben der oder den oxidierenden Wirkstoff-Komponenten mittels Verdickungsmit- teln, beispielsweise Schichtsilikaten, verdickt vorliegen. Sehr gut geeignet sind auch Gele auf der Basis von wasserlös¬ lichen Gelbildnern.

Im Prinzip kann jedes beliebige Gel aus Dispersum und Dispergiermittel als Grundlage der Zubereitung dienen, sofern die Bestandteile nicht unerwünscht mit Wasserstoffperoxid bzw. Peroxyessigsäure reagieren. Bevorzugt setzt man Gele auf Wasserbasis ein, insbesondere Gele auf Wasserbasis mit dis- pergierten organischen Gelbildnern. Beispielsweise sind sol¬ che Gele einsetzbar, wie sie in der deutschen Offenlegungs- schrift DE-OS 38 36 138 beschrieben sind. Hydrophile organi¬ sche Gele auf Basis von synthetisch erzeugten Polymeren, vor¬ zugsweise Gele auf Basis von Polyvinylalkohol oder Polyacryl- säurederivate, sind besonders bevorzugt. Gemäß einer bevor¬ zugten Ausführungsform ist im Gel zusätzlich ein Verdicker oder ein Thixotropiermittel enthalten; bevorzugte Verdicker bzw. Thixotropiermittel sind Guarmehl, Magnesiumsilikat, ins¬ besondere das unter der Bezeichnung Laponite R (ein Warenzei¬ chen der Laporte, Großbritannien) vertriebene Thixotropier¬ mittel (ein Li-Al-Schichtsilikat) , oder Bentonit.

Wasserstoffperoxid ist in der erfindungsgemäßen Zuberei¬ tung vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-% enthal¬ ten. Peroxyessigsäure ist in der erfindungsgemäßen Zuberei¬ tung vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-% enthal¬ ten.

Die Zubereitung kann noch übliche Zusatzstoffe enthalten wie farbgebende Komponenten, Duftstoffe, oder Zerfallsinhibi- toren wie H 3 P0 4 , Harnsäure, EDTA etc.

Eine speziell für die Anwendung auf Kautschuk, Silikon¬ kautschuk (beispielsweise in Badezimmerdichtungsmasse) oder anderen organischen Elastomeren geeignete erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält zusätzlich ein Lösungsmittel, welches in der Lage ist, Elastomere aufquellen zu lassen. Dies hat den Zweck, das Pilzmycel, welches das Elastomer mehr oder weniger vollständig durchdringt, besser für den oxidierenden Wirkstoff zugänglich zu machen. Der Hildebrand-Löslichkeits- parameter δ des Quellmittels liegt in der Größenordnung des δ-Werts für Silicon, d. h. etwa zwischen 6 und 9. Derartige Quellmittel können beispielsweise Carbonsäuren sein, z. B. Trifluoressigsäure, aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. C5- C8-Alkane wie n-Hexan oder n-Heptan, aromatische Kohlen¬ wasserstoffe, z. B. Toluol, Xylol, Ketone, z. B. Aceton, oder Methylisobutylketon, Ester, z. B. Essigester oder Isopropyl- acetat und andere bekannte Quellmittel für Elastomere. Falls es sich um eine Kombination von wasserunlöslichem Quellmittel und erfindungsgemäßer Zusammensetzung auf Basis von Wasser handelt, ist die Einarbeitung eines entsprechend oxidations- beständigen Tensides in die Zusammensetzung zweckmäßig, ge¬ eignet ist z. B. Nonylphenolpolyglycolether.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vermischt man die Bestandteile miteinander. So vermischt man das Lösungsmittel oder Dispergiermittel (gewöhnlich Wasser) , Wasserstoffperoxid und/oder Peroxyessigsäure oder einen Vor¬ läufer der Peroxyessigsäure sowie Verdickungsmittel, Thixo¬ tropiermittel, Gelbildner, bzw. Filmbildner, gegebenenfalls Tensid und andere Hilfsstoffe wie Zerfallsinhibitoren mitein¬ ander.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Gels kann bei¬ spielsweise derart bewirkt werden, daß man Gelbildner, das Dispergiermittel (vorzugsweise wie gesagt Wasser) , Wasser¬ stoffperoxid und/oder Peroxyessigsäure miteinander vermischt und geliert. Alternativ kann man die Peroxyessigsäure auch in situ herstellen, indem man beispielsweise Wasserstoffperoxid und Acetanhydrid einsetzt. Es ist in vielen Fällen auch mög¬ lich, ein fertiges Gel einzusetzen und einen Austausch des Dispergiermittels vorzunehmen, beispielsweise könnte man Was¬ ser gegen eine wäßrige Lösung, die Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure enthält, austauschen.

Die erfindungsgemäße Zubereitung kann insbesondere für solche Zwecke eingesetzt werden, in welchen eine desinfizie¬ rende und Mikroorganismen beseitigende Wirkung, gegebenen¬ falls auch eine bleichende Wirkung, erforderlich ist. Insbe¬ sondere wendet man die erfindungsgemäße Zubereitung zur Zer¬ störung von Pilzen und Flechten an, beispielsweise auf Wänden oder feuchten Flächen, zur Zersetzung von Schimmel und Stock¬ flecken, beispielsweise auf Silikondichtungen, Filzmatten, Holzflächen und Gummierungen, zur Desinfektion, beispielswei¬ se in Bad und WC, zur Beseitigung von Bakterien und Keimen, beispielsweise bei Krankenhausmüll, zur Entgiftung von Exkre¬ menten oder zur Vernichtung von Ungeziefer sowie dessen Brut. Darüber hinaus kann man auch die oxidierende Wirkung ausnut¬ zen, beispielsweise zur Unschädlichmachung von Formaldehyd. Dabei ist die Kombination von H 2 0 2 und Peroxyessigsäure be¬ sonders wirksam.

Alle diese Anwendungen sind ohne die Gefahr möglich, daß dabei giftige Reaktionsprodukte entstehen: Wasserstoffperoxid zerfällt in Wasser und Sauerstoff, bekanntlich unsere Lebens¬ elemente, die Peroxyessigsäure setzt sich zu der ungefährli¬ chen Essigsäure um, die ihrerseits ja bereits für Reinigungs¬ zwecke verwendet wird.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter er¬ läutern, ohne sie in ihrem Umfang einzuschränken.

Beispiel lt

Herstellung eines H 2 0 2 als Wirksubstanz enthaltenden erfin¬ dungsgemäßen Gels.

a) 35 g eines vollständig hydrolysierten Polyvinylalholol- granulates der Molmasse 125000 g/mol wurden in 165 g Wasser eingestreut und durch Erwärmen unter Rühren auf 95 °C für 30 min in Lösung gebracht. Der abgekühlten Lö¬ sung wurde die während des Erwärmens verdunstete Menge an Wasser zugesetzt; in diesem Wasser waren 0,1 g des Dinatriumsalzes der Ethylendiamintetraessigsäure und 1 g einer 10 Gew.-%igen Phosphorsäure gelöst.

b) Der unter a) hergestellten Lösung wurden 140 g einer 50 Gew.-%igen H 2 0 2 -Lösung zugesetzt.

Beispiel 2;

Herstellung eines H 2 0 2 und Peroxyessigsäure als Wirksubstan¬ zen enthaltenden Gels

Die Verfahrensstufe a) von Beispiel 1 wurde wiederholt. Der dabei erhaltenen Lösung wurden 140 g einer 14 Gew.-% H 2 0 2 und 15 Gew.-% Peroxyessigsäure enthaltenden Lösung zugesetzt.

Beispiel 3t

Anwendung des im Beispiel 1 hergestellten Gels

Das Gel wurde mit einem Pinsel auf eine schimmelbefallene Silikonabdichtung aufgetragen. Es bildete sich sofort ein

Schaum, der jedoch wieder zusammenfiel. Das Auftragen wurde mehrmals wiederholt, so daß die Silikonabdichtung gut benetzt war. Nach einer Einwirkzeit von 12 Stunden wurde das Gel mit warmem Wasser abgespült, der Schimmelpilz war abgetötet.

Beispiel 4t

Anwendung des gemäß Beispiel 2 hergestellten Gels

Das Gel wurde analog zu Beispiel 3 auf eine schimmelbefallene Si1ikondichtung angewendet.

Das Ergebnis war noch besser als in Beispiel 3; denn die vor¬ her bräunliche Silikondichtung war nach der Behandlung weiß und damit noch heller als in Beispiel 3 beobachtet.