KOEHLER MICHAEL (DE)
NITSCHE ULRICH (DE)
LEINEMANN WERNER (DE)
KOEHLER MICHAEL (DE)
NITSCHE ULRICH (DE)
DE3010510A1 | 1980-10-02 | |||
EP0387912A2 | 1990-09-19 |
1. | Verfahren zur Aufarbeitung verunreinigter FettalkoholGemische, bei dem man (a) das Gemisch mit einer Säure behandelt, (c) und anschlieÃend den Fettalkohol vom Rückstand destilliert. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daà man FettalkoholGemische einsetzt, die bei der AlkyloligoglycosidHerstellung anfallen. |
3. | Verfahren nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daà man Fettalkohole der Formel (I) einsetzt, R10H (I) in der RI für einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1,2 oder 3 Doppelbindungen steht. |
4. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daà man Fettalkohole der Formel (I) einsetzt, in der R : für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht. |
5. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daà man organische Säuren einsetzt. |
6. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daà man Sulfonsäuren einsetzt. |
7. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daà man Alkylbenzolsulfonsäuren einsetzt. |
8. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daà man 0,1 bis 10 Gew.% der Säure bezogen auf den Fettalkohol einsetzt. |
9. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daà man die Behandlung des Fettalkohols mit Säuren bei einem Druck von 1 bis 200 mbar und in einem Temperaturbereich von 50 bis 120 °C durchführt. |
10. | Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daà man den Fettalkohol bei einem Druck von 1 bis 50 mbar und in einem Temperaturbereich von 50 bis 250 °C abdestilliert. |
Stand der Technik In der oieochemischen Industrie stellt die Aufarbeitung verunreinigter Fettalkohole, die aus unterschiedlichen Prozessen stammen können, ein erhebliches Problem dar. Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von Alkyloligoglykosiden aus Glykosen und Fettalkoholen, bei der besonders groÃe Mengen an verunreinigten Fettalkohol-Gemischen anfallen. Aus dem Stand der Technik geht hervor, daà die Fettalkohol-Gemische zur Reinigung mit Basen behandelt und anschlieÃend abdestilliert werden (EP 10387912 B). Diese gereinigten Fettalkohol-Gemische werden in den Kreislauf zurückgeführt und zur Gewinnung weiterer Alkyloligoglykoside eingesetzt. Durch die basische Aufarbeitung können die bei dem Verfahren entstehenden Nebenprodukte nicht beseitigt werden. AuÃerdem wurde festgestellt, daà die Reaktionszeiten bei der Alkyloligoglykoside- Herstellung deutlich steigen, was auf die Anreicherung dieser Nebenprodukte beim mehrmaligen Einsatz des gleichen Fettalkohol-Gemisches zurückzuführen ist. Durch eine Steigerung der Katalysatormenge können die niedrigen Reaktionszeiten zwar aufrechterhalten werden, der Zusatz an weiterem Katalysator ist jedoch nur begrenzt möglich, da es zu unerwünschten Nebenreaktionen, wie beispielsweise starker Schaumbildung, kommt. Demzufolge müssen zu stark verunreinigte Fettalkohol-Gemische bislang kostenintensiv vernichtet werden.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren zur Aufarbeitung verunreinigter Fettalkohol-Gemische zur Verfügung zu stellen, welches die Fettalkohole quantitativ von den Verunreinigungen trennt.
Beschreibunq der Erfinduna Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufarbeitung verunreinigter Fettalkohol-Gemische, bei dem man (a) das Gemisch mit einer Säure behandelt, (b) und anschlieÃend den Fettalkohol vom Rückstand destilliert.
Ãberraschenderweise wurde gefunden, daà verunreinigte Fettalkohol-Gemische, wie sie beispielsweise bei der Produktion von Alkyloligoglykosiden anfallen, nahezu vollständig durch Säurebehandlung mit nachfolgender Destillation aufgearbeitet werden können. Bei Rückführung, beispielsweise in die Acetalisierung von Zuckern, werden nicht nur gleiche, sondern teilweise sogar verbesserte Reaktionszeiten als vor der Aufarbeitung erzielt. Dieses ermöglicht eine Verringerung der Herstellungskosten, da der gereinigte Fettalkohol wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Zusätzlich werden Kosten für die Entsorgung der für die Produktion unbrauchbaren Fettalkohol-Gemische eingespart.
Fettalkohole Unter Fettalkoholen, die als weitere Einsatzkomponente dienen, sind primäre aliphatische Alkohole der Formel (I) zu verstehen, R5OH (I) in der R'für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/oder 1,2 oder 3 Doppelbindungen steht. Typische Beispiele sind Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylaikohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestem auf Basis von Fetten und (51en oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Bevorzugt sind technische Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Paim-, Palmkern-oder Talgfettalkohol.
Säurebehandtuno Zur Behandlung des Fettalkohol-Gemisches werden Säuren in Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 und insbesondere 1 Gew.-%, bezogen auf den Fettalkohol, eingesetzt.
Vorzugsweise verwendet man organische Säuren wie beispielsweise Sulfobemsteinsäure oder Alkylbenzolsulfonsäuren, wobei der Alkylrest für 1 bis 14, vorzugsweise für 1 oder 12 Kohlenstoffatome steht. Bevozugt ist der Einsatz von Dodecylbenzolsulfonsäure oder p- Toluolsulfonsäure. Die Säurebehandlung erfolgt üblicherweise unter Rühren bei Drücken von 1 bis 200, vorzugsweise 20 bis 30 mbar und bei Temperaturen von 50 bis 120, vorzugsweise um 105 °C.
Die Reaktionsdauer beträgt in der Regel 30 min bis 2 Stunden. Vorhandenes oder gebildetes Wasser wird unter den oben genannten Bedingungen abdestilliert.
Destillation Nach der Säurebehandlung erfolgt die Destillation des gereinigten Fettalkohols vom Rückstand in der Regel bei einem Druck von 1 bis 50 mbar, vorzugsweise 10 mbar und in einem Temperaturbereich von 50 bis 250, vorzugsweise 150 °C. In der Blase verbleibt ein Rückstand von 1 bis 10 %.
Beispiele Glucose wurde mit technischem Ci2/i4-Kokosfettfaikohot im molaren Verhältnis von 1 : 4 und unter Zusatz von 1 Gew.-% Dodecylbenzolsulfonsäure bei 112 °C und 20 mbar zum Alkyloligoglycokosid acetalisiert. Zur Verlagerung des Reaktion in Richtung der gewünschten Produkte enffemte man kontinuierlich das Kondensationswasser aus dem Gleichgewicht. Nach 6,5 Stunden war die Reaktion beendet, und der im Ãberschuà zugesetzte Fettalkohol wurde in einer Kombination aus einem Fallfilm-und einem Dünnschichtverdampfer vom Reaktionsprodukt abgetrennt. Die Aufarbeitung des Fettalkohols erfolgte separat.
Veraleichsbeispiel V1 Der aus der Acetalisierung abgetrennte Alkohol wurde, wie in der EP 0387912 B1 beschrieben, mit einer wäÃrigen Lösung aus 42 Gew.-% NaOH und 12 Gew.-% Natriumborhydrid gewaschen, destilliert und anschlieÃend in die Reaktionsmischung zurückgeführt. Bei Rückführung in die Acetalisierung verlängerte sich die Reaktionszeit von 6,5 auf 7,5 Stunden.
Beispiel 1 Der aus der Reaktionsmischung abgetrennte Fettalkohol wurde mit 1 Gew.-% Dodecylbenzolsulfonsäure versetzt und 1 Stunde bei 105 °C und 30 mbar gerührt. AnschlieÃend wurde der Druck auf 1 mbar reduziert und die Temperatur auf 150°C gesteigert, so daà der Fettalkohol in die Vorlage überdestillierte. In der Blase verblieb ein Rückstand von 5 %. Bei Rückführung in die Acetalisierung verkürzte sich die Reaktionszeit von 6,5 auf 5,1 Stunden.