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Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTION OF FORMAMIDE USING SODIUM DIFORMYLAMIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/041995
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing formamide by reacting ammonia and carbon monoxide in the presence of at least one catalyst, said catalyst being sodium diformylamide. Sodium diformylamide can, provided that methanolate is used as an additional active component, be produced therefrom. In the corresponding process, sodium diformylamide is an especially active and stable catalyst which can be recycled.

Inventors:
DAHLHAUS JUERGEN (DE)
KARL JOERN (DE)
SCHULZ MICHAEL (DE)
WENZEL ANNE (DE)
HARDER WOLFGANG (DE)
HOEHN ARTHUR (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/010384
Publication Date:
July 20, 2000
Filing Date:
December 23, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
DAHLHAUS JUERGEN (DE)
KARL JOERN (DE)
SCHULZ MICHAEL (DE)
WENZEL ANNE (DE)
HARDER WOLFGANG (DE)
HOEHN ARTHUR (DE)
International Classes:
B01J31/40; C07B61/00; C07C231/10; C07C233/03; B01J23/04; (IPC1-7): C07C231/10
Foreign References:
DE2710725A11977-09-15
US3781352A1973-12-25
GB823778A1959-11-18
Other References:
I. ELVERS ET AL.: "Formamides to hexamethylenediamine", ULLMANN'S ENCYCLOPEDIA OF INDUSTRIAL CHEMISTRY, vol. A12, 1989, XP002137322
Attorney, Agent or Firm:
Bardehle, Pagenberg Dost Altenburg Geissler Isenbruck (Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR>
1. Verfahren zur Herstellung von Formamid durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid in Gegenwart mindestens einen Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumdiformylamid als Katalysator eingesetzt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Formamid durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid in Anwesenheit des Katalysators Natriumdiformylamid und einer weiteren aktiven Komponente in einem Reaktor unter Entstehung eines Formamid enthaltenden Reaktionsgemischs und anschließender Aufarbeitung des Reaktionsgemischs in einer Apparatur, wobei während der Umsetzung in dem Reaktor und/oder während der Aufarbeitung in der Apparatur Natriumdiformylamid aus der aktiven Komponente entsteht, und Natriumdiformylamid und/oder eine Natriumdiformylamid enthaltende Mischung in der Apparatur abgetrennt und in den Reaktor geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Komponente ein Alkoholat, besonders bevorzugt Natriummethanolat, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Natriumdiformylamid enthaltende Mischung Formamid, bevorzugt mindestens 60 Gew.%, aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart mindestens eines Alkohols, bevorzugt Methanol, erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kohlenmonoxid in Form eines Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Gemischs, bevorzugt Synthesegas, bereitgestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Apparatur die Aufarbeitung durch Destillation erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß nicht umgesetztes Kohlenmonoxid und/oder nicht umgesetzter Ammoniak und/oder Alkohol aus der Apparatur abgeführt und in den Reaktor riickgefdhrt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohol Methanol eingesetzt wird und im Reaktor ein molares Verhältnis von Ammoniak zu Kohlenmonoxid zu Methanol von 1,0 : 1,0 bis 1,5 : 0,5 bis 1,5 vorliegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als aktive Komponente Natriummethanolat verwendet wird und die Summe der Konzentrationen von Natriummethanolat und Natriumdiformylamid im Reaktor 0,05 bis 1,0 mol/l, bevorzugt 0,2 bis 0,25 mol/l, beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur bei der Umsetzung zwischen 50 und 200°C, bevorzugt zwischen 100 und 110°C, liegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck bei der Umsetzung zwischen 10 und 200 bar beträgt.
Description:
HERSTELLUNG VON FORMAMID UNTER VERWENDUNG VON NATRIUMDIFORMYLAMID

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formamid durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid.

Formamid (NH2CHO) ist ein ausgezeichnetes nichtwäßriges Lösungsmittel für viele anorganische Salze (z. B. Chloride von Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Kobalt, Eisen, Aluminium, Nickel ; die Acetate der Alkalimetalle usw.). Es löst außerdem beispielsweise Gelatine, Glucose, Stärke, Polyvinylalkohol und Zelluloseacetate.

Wegen seiner Bifunktionaltiät (Carbonyl-und Amid-Gruppe) ist Formamid zu zahlreichen Reaktionen der organischen Chemie befähigt. Es reagiert mit Formaldehyd zu einem Hydroxymethyl-Derivat, wird katalytisch zu Acrylnitril umgewandelt, zersetzt sich bei Temperaturen > 200°C zu Kohlenmonoxid, Ammoniak, Blausäure und Wasser und hydrolysiert sehr langsam bei Raum- temperatur-schneller bei höheren Temperaturen sowie in Gegenwart von Säuren oder Basen.

Formamid wird insbesondere als Lösungsmittel zur Herstellung von Vitaminen, Ameisensäure und Blausäure, zum Geschmeidigmachen von Leim und Papier, als Quellmittel in Dauerwellflüssigkeit usw., verwendet.

Die Herstellung von Formamid läuft in der Regel iiber die Grundstoffe Kohlen- monoxid und Ammoniak. Es handelt sich dabei um katalytische Umsetzungen, wobei als Katalysatoren insbesondere Metall-Katalysatoren, wie Ruthenium-

Katalysatoren, oder Alkoholate wie Natriummethanolat oder Natriumethanolat in Frage kommen.

Bisher ausgeübte Verfahren, unter Verwendung von Alkoholaten als Katalysator, sind zweistufige Verfahren, bei denen in einer ersten Stufe Kohlenmonoxid und Methanol zu Methylformiat umgesetzt werden. Der Katalysator, meist Natriummethanolat, zersetzt sich unter Reaktionsbedingungen zu Natriumformiat.

Dieses Salz lagert sich in der Regel in der verwendeten Apparatur ab, die dann regelmäßig zur Befreiung von Salz gespült werden muß-dies führt nachteilhafterweise zum Ausfall von Produktionszeit. In einer zweiten Stufe reagiert das Methylformiat unkatalysiert mit Ammoniak zu Formamid ab. Bei Herstellungsverfahren von Formamid handelt es sich meist um kontinuierliche Verfahren.

Im folgenden wird sich mit einem einstufigen Herstellungsverfahren befaßt. In der GB-A-2 216 035 werden die Reaktionsbedingungen so gewählt, daß das Lösungsmittel im Reaktor verbleibt. Es werden hochsiedende Lösungsmittel verwendet (mit einem höheren Siedepunkt als Formamid), so daß Formamid direkt aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert werden kann und das Lösungsmittel nicht aufgearbeitet werden muß.

Außer der leichten Abtrennung des Produkts Formamid und der möglichst einfachen Regenerierung des Lösungsmittels besteht außerdem das Ziel, den Katalysator erneut verwenden zu können. Normalerweise wird der Katalysator, ein Alkoholat, d. h. ein homogener Katalysator, bei der Aufarbeitung aus dem Reaktor abgeführt und z. B. durch Quenchen zersetzt. Die DE-C-44 33 507 beschreibt die Synthese von Formamid unter Verwendung von Alkaliethylenglykolaten als Katalysator und von Ethylenglykolen als Lösungsmittel. Aufgrund des hohen Siedepunktes des Ethylenglykols, das gleichzeitig auch als Reaktand fungiert, kann Formamid leicht destillativ aus dem

Reaktionsgemisch abdestilliert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Katalysator-das Alkaliethylenglykolat-zurückzugewinnen und anschließend wieder einzusetzen. Der hohe Siedepunkt des Lösungsmittels hat jedoch auch den Nachteil, daß dadurch die Zersetzung des Katalysators begünstigt wird.

Bei der Rückgewinnung dieser Alkoholate ist jedoch zu beachten, daß Verluste des Katalysators eintreten. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß Alkoholate generell leicht mit Wasser hydrolysieren. Außerdem existieren andere Nebenreaktionen. Alkoholate können sich z. B.-begünstigt durch höhere Temperaturen-zersetzen. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht, wie bereits zuvor erwähnt, in der recht geringen Stabilität des verwendeten Katalysators.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren hervorzubringen, bei dem die Direktsynthese von Formamid aus Kohlenmonoxid und Ammoniak so abläuft, daß das Produkt leicht aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden kann und außerdem der Katalysator zurückgewonnen und wieder eingesetzt wird.

Dabei soll ein Katalysator mit hoher katalytischer Aktivität und hoher Beständigkeit (insbesondere Temperatur-und chemische Beständigkeit) verwendet werden. Das Rezyklieren des Katalysators soll problemlos möglich sein. Während der Umsetzung und Aufarbeitung sollen nur geringe Verluste des Katalysators einhergehen. Außerdem sollen nicht umgesetzte Edukte, sowie Lösungsmittel zurückgewonnen werden können und für die Umsetzung wieder zur Verfügung stehen. Ein wesentlicher Aspekt ist, daß Kohlenmonoxid nicht nur als Reinstoff, sondern auch zusammen mit Wasserstoff oder anderen Inertgasen eingesetzt werden kann. Wasserstoff muß sich also unter den gewählten Verfahrensbedingungen inert verhalten.

Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von dem Verfahren zur Herstellung von Formamid durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid in Gegenwart mindestens eines Katalysators. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Natriumdiformylamid als Katalysator eingesetzt wird.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsform erfolgt die Umsetzung in Anwesenheit mindestens eines Alkohols, bevorzugt in Anwesenheit von Methanol.

In einer weiteren Ausführungsform verläuft das Verfahren zur Herstellung von Formamid durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid in Anwesenheit des Katalysators Natriumdiformylamid und einer weiteren aktiven Komponente in einem Reaktor unter Entstehung eines Formamid enthaltenden Reaktionsgemischs und anschließender Aufarbeitung des Reaktionsgemischs in einer Apparatur.

Dabei entsteht während der Umsetzung in dem Reaktor und/oder während der Aufarbeitung in der Apparatur Natriumdiformylamid aus der aktiven Komponente, und Natriumdiformylamid und/oder eine Natriumdiformylamid enthaltende Mischung wird in der Apparatur abgetrennt und in den Reaktor gefuhrt In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform ist die aktive Komponente ein Alkoholat, bevorzugt Natriummethanolat. Unter Natriummethanolat und Natrium- diformylamid sollen nicht nur die Natriumsalze als solche verstanden werden, sondern alle vergleichbaren Salze, die Alkoholat bzw. Diformylamid bilden können-das Kation ist prinzipiell frei wählbar. Bevorzugte Alkoholate und Diformylamide sind entsprechende Alkali-und Erdalkalimetallsalze (zum Beispiel Kaliummethanolat oder Kaliumethanolat).

Die Umsetzung von Ammoniak und Kohlenmonoxid erfolgt nach folgendem vereinfachten Schema :

NH3 + CO INO'v NH2CHO Bei den erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren von Formamid erfolgt die Umsetzung meist bei Temperaturen von 50 bis 200°C, bevorzugt bei 100 bis 110°C. In der Regel findet dabei die Umsetzung bei Drücken zwischen 10 und 200 bar statt. Die vorstehend erwähnten Temperaturen und Drücke liegen in dem Reaktor vor, in dem die Umsetzung stattfindet.

Bei den erfindungsgemäßen Verfahren kann Kohlenmonoxid in Form eines Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Gemischs, bevorzugt Synthesegas, bereitgestellt werden. Das Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltende Gemisch wird dann in der Regel dem Reaktor zugeführt. Es besteht also die Möglichkeit, wahlweise entweder reines Kohlenmonoxid oder ein kohlenmonoxidhaltiges Gas einzusetzen. Dabei kann auch Synthesegas mit einem hohen Wasserstoffanteil (> 50 %) eingesetzt werden. Dies wird dadurch ermöglicht, daß sich Wasserstoff unter den bevorzugten erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen (insbesondere bestimmt durch den Katalysator, durch die Temperatur, durch den Druck und durch das Lösungsmittel) inert verhält. Synthesegas ist in der Regel wesentlich preisgünstiger als reines Kohlenmonoxid, so daß durch dessen Verwendung ein Kostenvorteil entsteht.

Bei den erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Umsetzung bevorzugt in Gegenwart mindestens eines Alkohols, bevorzugt in Gegenwart von Methanol.

Ein wesentlicher Schritt zum Hervorbringen des erfindungsgemäßen Verfahrens war möglicherweise, daß gefunden wurde, daß Natriummethanolat unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen (Lösungsmittel, Temperatur, Druck) in Natriumdiformylamid umgewandelt wird-Natriumdiformylamid ist also ein Folgeprodukt von Natriummethanolat. Natriumdiformylamid ist ein wesentlich stabilerer Katalysator als Natriummethanolat. Es reagiert beispielsweise mit

Wasser wesentlich langsamer als Natriummethanolat (ist also weniger Hydrolyse- anßllig).

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Natriumdiformylamids ist, daß es-im Gegensatz zu Alkoholaten-in dem Reaktionsgemisch unter den vorliegenden Reaktionsbedingungen keine unlöslichen Salze bildet, so daß die vorstehend aufgeführte Verstopfungsproblematik bei der Verwendung von Natriumdiformylamid nicht auftritt.

Die besondere Stabilität des Katalysators Natriumdiformylamid ermöglicht dessen Wiedergewinnung und den erneuten Einsatz bei der Umsetzung.

Das in dem Reaktor entstandene Reaktionsgemisch wird in der Regel direkt zur Aufarbeitung in die Apparatur geführt. In dieser Apparatur findet insbesondere Stofftrennung durch Destillation statt. Außerdem wird meist in der Apparatur ein großer Teil des in die Apparatur überführten Natriummethanolats (vorausgesetzt Natriummethanolat wird eingesetzt) zu Natriumdiformylamid umgesetzt. Dabei wird in der Regel zunächst der Austrag des Reaktors in einem Abscheider in flüssige und gasförmige Bestandteile aufgetrennt und der Flüssigaustrag in einer ersten Kolonne von Methanol befreit (sofern Methanol als Alkohol zum Einsatz kommt), welches in den Reaktor zurückgeführt wird. Meist wird dann nach Durchlaufen eines Wärmetauschers der Katalysator vom Produkt Formamid in einer zweiten Kolonne abgetrennt. In der Regel wird jedoch der Katalysator nicht als Reinstoff isoliert, sondern es wird eine Natriumdiformylamid enthaltende Mischung abgetrennt, die Formamid, bevorzugt mindestens 60 Gew.-% Formamid aufweist. Meist handelt es sich um eine ca. 20 gew.-%-ige Lösung des Katalysators in Formamid. Während in der Regel ein Teil dieser Lösung ausgeschleust wird, um die Anreicherung von Zersetzungsprodukten zu verhindern, wird bevorzugt der andere Teil dieser Lösung in den Reaktor zurückgeführt. Somit wird der Katalysator in diesem kontinuierlichen Herstellungsverfahren von Formamid wiedergewonnen und rezykliert.

Natriummethanolat ist das Vorprodukt des eigentlichen Katalysators Natrium- diformylamid-möglicherweise ist Natriumdiformylamid ein Reaktionsprodukt aus Natriummethanolat und Formamid. Die Summe der Konzentrationen von Natriummethanolat und Natriumdiformylamid im Reaktor beträgt meist 0,05 bis 1,0 mol/1, bevorzugt 0,2 bis 0,25 mol/l. Verluste von Natriummethanolat und/oder Natriumdiformylamid werden in der Regel durch Nachdosierung von Natriummethanolat in den Reaktor ausgeglichen. Bevorzugt wird Natriummethanolat in Form einer 30 gew. %-igen methanolischen Lösung zum Reaktionsgemisch gegeben. Prinzipiell ist eine Nachdosierung von Natriumdiformylamid auch möglich.

Nicht umgesetztes Kohlenmonoxid und/oder nicht umgesetzter Ammoniak und/oder Alkohol werden in der Regel aus der Apparatur abgeführt und in den Reaktor zurückgeführt Häufig wird als Alkohol Methanol eingesetzt. Dann liegt in der Regel ein molares Verhältnis von Ammoniak zu Kohlenmonoxid zu Methanol von 1,0 : : 0,5 -1,5 vor. Als besonders günstig erweist sich dabei das Verhaltnis 1,0 : 1,25 : 1,0.

Der in dem Reaktor vorliegende Druck liegt, wie vorstehend beschrieben, bevorzugt bei 10 bis 200 bar. Bei Verwendung von reinem Kohlenmonoxid ist dabei ein Druck von 40 bar und bei der Verwendung eines Kohlenmonoxid- haltigen Gases, wie Synthesegas, ein Druck von 120 bar bevorzugt.

Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen zusätzlich näher erläutert werden.

In der anliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Skizze, die das Prinzip einer bevorzugten Ausführungsform einer Anlage darstellt, mit der das erfindungs- gemäße Verfahren durchgeführt werden kann.

Beispiel 1 : Der Reaktor 9 der Anlage besteht aus einem Rührautoklaven mit Scheibenrührer und Strömungsbrechern. Das Reaktorvolumen betrug 230 ml. Über die Zuleitung 2 wurde das Edukt Ammoniak flüssig in den Reaktor dosiert. Kohlenmonoxid wurde gasförmig über die Leitung 3 zudosiert. Methanol und die Katalysatorlösung (30 % m/m Natriummethanolat in Methanol) wurden über die Leitung 4 in den Reaktor gepumpt. Das Reaktionsgemisch wurde aus dem Reaktor in die Apparatur ausgeschleust, die im wesentlichen zwei Destillations- stufen 10,11 enthält. Dabei wurde das Reaktionsgemisch zunächst auf ca. 5 bar entspannt, wobei der größte Teil des nicht umgesetzten Kohlenmonoxids entweicht. Die anschließende Aufarbeitung erfolgte zweistufig : In der ersten Stufe wurde Methanol bei Atmosphärendruck destillativ entfernt und anschließend über die Leitung 5 in den Reaktor zurückgeführt. In der zweiten Stufe 11 wurde unter reduziertem Druck (ungefähr 23 mbar) der Großteil des gebildeten Formamids über Kopf abdestilliert und über Leitung 7 abgeführt. Der Rest Formamid, aus dem Sumpf des zweiten Verdampfers, wurde mit dem darin gelösten Katalysator herausgefördert, und 10 % des Sumpfinhaltes wurden aus dem Reaktor ausgetragen. Die somit anfallenden Verluste wurden durch Zufuhr von frischem 30 gew. %-igem Natriummethanolat in Methanol ausgeglichen. Die Anlage wurde bei 40 bar, 100°C und einem Verhältnis der Edukte Ammoniak zu Kohlenmonoxid zu Methanol von 1,00 : 1,25 : 1,00 betrieben. Die durch-schnittliche Ausbeute an Formamid bezogen auf Ammoniak betrug 96 % und die Raum-Zeit- Ausbeute 400 g Formamid/1/h.

Beispiel 2 : Analog zum Beispiel 1 wurde ein Versuch mit Synthesegas (Verhältnis Kohlen- monoxid zu Wasserstoff = 45 : 55) bei 120 bar und 100°C und einem Verhältnis

der Edukte Ammoniak zu Kohlenmonoxid zu Methanol von 1,00 : 1,25 : 1,00 gefahren. Die durchschnittliche Ausbeute an Formamid betrug 96 % bezüglich Ammoniak mit einer Raum-Zeit-Ausbeute von 400 g Formamid/1/h.

Beispiel 3 : Analog zum Beispiel 1 wurde ein Versuch mit Natriumdiformylamid in Methanol anstatt mit Natriummethylat durchgeführt. Die Reaktion wurde bei 40 bar und 100°C durchgeführt, wobei die Menge an Natriumdiformylamid 3 bis 4 Gew.-%, bezogen auf Formamid, betrug. Die durchschnittliche Ausbeute an Formamid betrug 92 % mit einer Raum-Zeit-Ausbeute von 370 g Formamid/1/h.