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Title:
STRUCTURAL MIMETICS OF PROLINE-RICH PEPTIDES AND THE PHARMACEUTICAL USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/040332
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds of general formula (I), which can be used particularly as structural mimetics of proline-rich peptides and are therefore capable of binding PRM binding domains (proline-rich-motif binding domains) of proteins. The invention also relates to the use of said compounds as pharmaceutical active agents and the use of these pharmaceutical active agents for treating bacterial diseases, neurodegenerative diseases and tumours.

Inventors:
KUEHNE RONALD (DE)
OSCHKINAT HARTMUT (DE)
BROCKMANN CHRISTOPH (DE)
SCHMALZ HANS-GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/001768
Publication Date:
April 10, 2008
Filing Date:
September 25, 2007
Export Citation:
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Assignee:
FORSCHUNGSVERBUND BERLIN EV (DE)
KUEHNE RONALD (DE)
OSCHKINAT HARTMUT (DE)
BROCKMANN CHRISTOPH (DE)
SCHMALZ HANS-GUENTHER (DE)
International Classes:
C07D487/14; A61K31/55; A61P25/00; A61P31/00; A61P33/00
Domestic Patent References:
WO2006092722A12006-09-08
Foreign References:
EP1077218A22001-02-21
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LANGE, Sven et al. (54-55 Kurfürstendamm, Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindungen gemäß der allgemeinen Formel 1

1 (D mit einem gesättigten oder ungesättigten zentralen siebengliedrigen Ring, wobei X = O und/oder S sind;

A, B = Ringbrücken sind; Y 1 , Y 2 = H, Alkyl, Fluoralkyi, Aryi und/oder Heteroaryl sind;

Z 1 , Z 2 = H, Carbonyl, OH, O-Alkyi, O-Acyl, N-R 1 R 2 mit R 1 bzw. R 2 = H, Alkyl, Acyl, SuHo- nyl, Alkyl, Acyl, Fluoralkyi, Aryl und/oder Heteroaryl sind; R 1 = Alkyl, Acyl, Alkoxycarbonyl, Aryloxycarbonyl und/oder Aminocarbonyl (CONH 2 ,

CONHR, CONH-Peptidyl, (mit R)) ist;

R 2 = H, Alkyl, Aryi, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Aryloxycarbonyl, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl, Aminoacyl und/oder Peptidyl sind.

2. Verbindung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass

A und/oder B 5 und/oder 6 Ringatome sind, wobei die durch A und B repräsentierten Ringglieder ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend C-, O-, S- und/oder N-Atome.

3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 gemäß der allgemeinen Formel 2

(2)

mit Z 1 , Z 2 wie für Struktur 1 angegeben und der im Formelbild 2 gezeigten Konfiguration,

mit R 1 , R 2 = Alkyi, Acyl, Hetaryl, Sulfonyl,

mit X = -CH 2 - -O-, -S- und -NH-R.

4. Verbindung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bevorzugten Ausführungsform gemäß der in Formel 3 gezeigten Strukturen entsprechen

mitX = -CHz-, -O-, -S-,

mit R = NH-R', -G-R", mit R" = Peptidyl, substituierte Alkyle, Hetaryl,

mit R' = Acyl, Peptidyl, Sulfonyl.

5. Verbindungen gemäß, einem der Ansprüche 1 bis 4 als pharmazeutische Wirkstoffe.

6. Pharmazeutisches Mittel umfassend eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, ggf. zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger. 7. Pharmazeutisches Mittel nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die pharmazeutischen Träger ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Füllmittel, Streckmittel, Bindemittel, Feuchthaltemittel, Lösungsverzögerer, Sprengmittel, Resorptionsbeschleuniger, Netzmittel, Absorptionsmittel und/oder Gleitmittel. 8. Verwendung der Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 als Ligand für eine

Domäne ausgewählt aus der Gruppe umfassend Src-Homologie-3-Domänen, WW- Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin.

9. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Verbindungen gemäß der Ansprüche 1 bis 5 als Poly-Prolin-Mimetika eingesetzt werden.

10. Verwendung der pharmazeutischen Mittel nach Anspruch 6 oder 7 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Krankheiten, die mit der Modifikation von intrazellulären Signaltransduktionsvorgängen assoziiert sind, die durch Poly-Prolin-Helix-Strukturen vermittelt werden, ausgewählt aus der Gruppe umfassend bakterielle und/oder virale Infektionskrankheiten, neurodegenerative Erkrankungen und/oder Tumorerkrankungen.

11. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die bakteriellen Erkrankungen durch Bakterien ausgelöst werden, ausgewählt aus der

Gruppe umfassend Legionellen, Streptokokken, Staphylokokken, Klebsiellen, Haemophilis influenzae, Rickettsien (Fleckfieber), Mykobakterien, Mykoplasmen, Ureaplasmen, Neisse- rien (Meningitis, Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, Gonorrhoe), Pseudomonaden, Bordetellen (Pertussis), Corynobakterien (Diphtherie), Chlamydien, Campylobacter (Durchfall), Escherichia coli, Proteus, Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Vibrionen, Enterokokken,

Clostridien, Borrelien, Treponema pallidum, Brucellen, Francisellen und/oder Leptospira, insbesondere Listerien.

12. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Listerien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend L. monocytogenes Sv1/2a, L. monocytogenes Sv4b F2365, L. monocytogenes Sv4b H7858, 178 contigs, L. monocytogenes Sv1/2a F6854, 133 contigs, L. monocytogenes Sv4b, L. monocytogenes Sv4a, L. innocua Sv6a, L. welshimeri Sv6b, L. seeligeri Sv1/2b und/oder L. ivanovii Sv5.

13. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die neurodegenerative Erkrankung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Morbus Huntington und/oder amyotrophische Lateralsklerose (ALS).

14. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die virale Infektionskrankheit eine Hepatitis und/oder HIV-Erkrankung ist.

15. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tumorerkrankung ein Karzinom, ein Sarkom, ein neuroendokriner Tumor, ein hä- moonkologischer Tumor, ein dysontogenetischer Tumor und/oder ein Mischtumor ist.

16. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tumorerkrankung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Tumoren des Hals-

Nasen-Ohren-Bereichs umfassend Tumoren der inneren Nase, der Nasennebenhöhlen, des Nasopharynx, der Lippen, der Mundhöhle, des Oropharynx, des Larynx, des Hy- popharynx, des Ohres, der Speicheldrüsen und Paragangliome, Tumoren der Lunge umfassend nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome, kleinzellige Bronchialkarzinome, Tumoren des Mediastinums, Tumoren des Gastrointestinaltraktes umfassend Tumoren des ö- sophagus, des Magens, des Pankreas, der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege, des Dünndarms, Kolon- und Rektumkarzinome und Analkarzinome, Urogenitaltumoren umfassend Tumoren der Nieren, der Harnleiter, der Blase, der Prostata, der Harnröhre, des Penis und der Hoden, gynäkologische Tumoren umfassend Tumoren des Zervix, der Vagina, der Vulva, Korpuskarzinom, maligne Trophoblastenerkrankung, Ovarialkarzinom,

Tumoren des Eileiters (Tuba Faloppii), Tumoren der Bauchhöhle, Mammakarzinome, Tumoren endokriner Organe umfassend Tumoren der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, der Nebennierenrinde, endokrine Pankreastumoren, Karzinoidtumoren und Karzinoidsyndrom, multiple endokrine Neoplasien, Knochen- und Weichteilsarkome, Mesotheliome, Hauttumoren, Melanome umfassend kutane und intraokulare Melanome, Tumoren des zentralen Nervensystems, Tumoren im Kindesalter umfassend Retinoblastom, Wilms Tumor, Neurofibromatose, Neuroblastom, Ewing-Sarkom Tumorfamilie, Rhabdomyosarkom, Lymphome umfassend Non-Hodgkin-Lymphome, kutane T-Zell-Lymphome, primäre Lymphome des zentralen Nervensystems, Morbus Hodgkin, Leukämien umfassend akute Leukämien, chronische myeloische und lymphatische Leukämien, Plasmazell-

Neoplasmen, myelodysplastische Syndrome, paraneoplastische Syndrome, Metastasen ohne bekannten Primärtumor (CUP-Syndrom), peritoneale Karzinomastose, Immunsup- pression-bezogene Malignität umfassend AIDS-bezogene Malignitäten wie Kaposi- Sarkom, AIDS-assoziierte Lymphome, AIDS-assoziierte Lymphome des zentralen Ner- vensystems, AIDS-assoziierter Morbus Hodgkin und AIDS-assoziierter anogenitale Tumoren, Transplantations-bezogene Malignitäten, metastasierte Tumoren umfassend Gehirnmetastasen, Lungen-metastasen, Lebermetastasen, Knochenmetastasen, pleurale und perikardiale Metastasen und maligne Aszites.

17. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche für die Herstellung eines Arz- neimittels zur Modulation von onkogener Proteinaktivität oder zur Modulierung von

Signaltransduktionswegen.

18. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das pharmazeutische Mittel gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7 als Gel, Puder, Pulver, Tablette, Retard-Tablette, Premix, Emulsion, Aufgussformulierung, Tropfen, Konzentrat,

Granulat, Sirup, Pellet, BoIi, Kapsel, Aerosol, Spray und/oder Inhalat zubereitet und angewendet wird.

19. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein pharmazeutisches Mittel gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7 in einer Konzentration

von 0,1 bis 99,5, bevorzugt von 0,5 bis 95,0, besonders bevorzugt von 20,0 bis 80,0 Gew.- % in einer Zubereitung vorliegt.

20. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung oral, subkutan, intravenös, intramuskulär, intraperitoneal und/oder topisch gesetzt wird.

21. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein pharmazeutisches Mittel gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7 in Gesamtmengen von 0,05 bis 500 mg pro kg, bevorzugt von 5 bis 100 mg pro kg Körpergewicht, je 24 Stunden eingesetzt wird.

22. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das In-Kontakt-Bringen oral, über Injektion, topisch, vaginal, rektal und/oder nasal erfolgt. 23. Verfahren zur Identifizierung eines Inhibitors für die Bindung zwischen dem ersten Molekül, das eine Domäne gemäß Anspruch 8 umfasst, und einem zweiten Molekül, das an diese Domänen bindet, wobei das zweite Molekül ein Mittel ist, welches mindestens eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 umfasst, umfassend das Inkubieren von einem oder mehreren Mitteln, aus denen ein solcher Inhibitor ausgewählt werden soll, mit einem ersten Molekül und dem zweiten Molekül, unter Bedingungen, die für die Bindung und den Nachweis einer oder mehrerer Verbindungen, die die Bindung des ersten Moleküls an das zweite Molekül inhibieren, geeignet sind.

24. Verfahren zur Identifizierung einer Verbindung, die die Bindung eines Moleküls, das eine

Domäne gemäß Anspruch 8 umfasst, mit einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend die folgenden Schritte:

(a) In-Kontakt-Bringen der Src-Homologie-3-Domänen, WW-Domänen, Ena-VASP- Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin mit einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 unter Bedingungen, die geeignet sind für die Bindung, in Anwesenheit einer Kandidatenverbindung und Messen des Umfangs der Bindung zwischen der Domäne und der Verbindung; und

(b) Vergleichen des in Schritt (a) gemessenen Umfangs der Bindung mit dem Umfang der Bindung, von dem bekannt ist oder bestimmt wurde, dass er zwischen der Domäne und der Verbindung in Abwesenheit der Kandidatenverbindung auftritt, wobei der Unterschied zwischen dem im ersten Schritt gemessenen Umfang der Bindung und dem Umfang der Bindung, von dem bekannt ist oder bestimmt wurde, dass er zwischen der Domäne und dem Liganden in Abwesenheit der Kandidatenverbindung auftritt, darauf hinweist, dass die Kandidatenverbindung eine Verbindung ist, die die

Bindung zwischen der Domäne und der Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 beeinflusst.

25. Kit umfassend mindestens eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 und/oder ein pharmazeutisches Mittel gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, gegebenenfalls mit einer Information zum Kombinieren der Inhalte des Kits.

26. Verwendung des Kits nach dem vorhergehenden Anspruch zur Prophylaxe oder Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen, bakteriellen Infektionserkrankungen oder Tumorerkrankungen.

Description:

STRUKTURMIMETIKA PROLINREICHER PEPTIDE UND IHRE PHARMAZEUTISCHE VERWENDUNG

Beschreibung

Die Erfindung betrifft Verbindungen, die insbesondere als Strukturmimetika prolinreicher Peptide eingesetzt werden können und demgemäß in der Lage sind, PRM-Bindungsdomänen (proline-rich-motif 5 binding domains) von Proteinen zu binden, die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieser Verbindungen als pharmazeutische Wirkstoffe sowie die Verwendung der pharmazeutischen Wirkstoffe zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen, neurodegenerativen Erkrankungen sowie Tumoren.

Peptide und Proteine sind essentielle Bestandteile von Organismen mit einer Vielzahl verschiedener Funktionen. Während den Proteinen vor allem biokatalytische Aufgaben (Enzyme) sowie solche als 10 wichtige Gewebebestandteile zukommen, erfüllen die Peptide vor allem als Hormone, Neurotransmitter und Neuromodulatoren wichtige Funktionen im Organismus. Durch Bindung an membrangebundene Rezeptoren und dadurch vermittelte zellphysiologische Folgereaktionen beeinflussen Peptide die ZeII- Zell-Kommunikation und kontrollieren eine Vielzahl vitaler Prozesse wie Stoffwechsel, Immunabwehr, Verdauung, Atmung, Schmerzempfinden, Reproduktion, Verhalten, Elektrolythaushalt und mehr.

15 Es besteht daher im Stand der Technik das Bedürfnis, die genauen Zusammenhänge im Organismus aufzuklären und gleichzeitig eine notwendige Grundlage für die Therapierbarkeit pathogener Zustände bereitzustellen. Mit einem zunehmenden Verständnis biologischer Prozesse auf molekularer Ebene hat auch die Verflechtung von Biologie und Chemie zugenommen, unterstützt durch große Fortschritte bei den analytischen Verfahren und den rechnergestützten theoretischen Methoden. All dies sind wichtige

20 Voraussetzungen für die erfolgreiche Identifizierung von Leitstrukturen in der Wirkstoffentwicklung. Dennoch ist man vom eigentlichen Ziel, dem einfachen und effizienten de nσvo-Design von Wirkstoffen noch weit entfernt. Vielmehr bedarf es in der Regel eines großen empirischen Forschungsaufwandes, um ausgehend von natürlichen Strukturen Bibliotheken möglicher Zielsubstanzen zu synthetisieren und diese auf eine bestimmte Wirkung hin zu optimieren. Neben hohem Zeitaufwand und enormen Kosten

25 stellt sich zudem oft heraus, dass mithilfe von Computern entwickelte Wirkstoffe in realen, sehr komplexen biologischen Systemen (z. B. Menschen) die erwünschte Wirkung nur unzureichend erzielen oder nicht zu tolerierende Nebenwirkungen haben.

Im Stand der Technik sind peptidomimetische Komponenten und die Herstellung von biologisch aktiven Derivaten, die die Sequenz RGD umfassen, beschrieben worden. Diese zyklischen peptidomimetischen 30 Komponenten haben eine azabicycloalkane Struktur und können zur Behandlung von angiogeneti- schen Phänomenen eingesetzt werden. Besonders gute Eigenschaften weisen diese als Antagonisten bestimmter Integrine auf (WO 2006/092722, WO 2005/042531 , EP 1 077218).

Vor diesem Hintergrund bleibt die Entwicklung besonders auch peptidischer bzw. peptidmimetischer Wirkstoffe eine große Herausforderung, auch in synthetischer Hinsicht; denn im vielfältigen interdis- 35 ziplinären Zusammenspiel bestimmt nicht zuletzt die organische Chemie mit ihren Möglichkeiten und Beschränkungen den Zugang zu den gewünschten Zielmolekülen. Da diese in möglichst wenigen Stufen und in der Regel stereoselektiv aufgebaut werden müssen, bedarf es stetig neuer und besserer

Synthesemethoden, um dieses Ziel nicht nur im Labor, sondern nachfolgend auch im Hinblick auf eine großtechnische Anwendung zu erreichen.

Es war daher die Aufgabe der Erfindung, Verbindungen bereitzustellen, die als Mimetika für Prolin- reiche Peptide eingesetzt werden können, insbesondere wenn diese eine PPII-Helix-Konformation aufweisen. Die Prolin-Prolin-Dipeptideinheiten, insbesondere mit einer PPII-Helix-Konformation, können bevorzugt als Liganden für so genannte PRM-Bindungsdomänen fungieren (PRM = proline-rich motifs).

Das erfindungsgemäße Problem wird überraschend gelöst durch die Bereitstellung einer Verbindung gemäß der allgemeinen Formel

mit einem gesättigten oder ungesättigten zentralen siebengliedrigen Ring, wobei X = O und/oder S sind; A, B = Ringbrücken sind; Y 1 , Y 2 = H, Alkyl, Fluoralkyl, Aryl und/oder Heteroaryl sind;

Z 1 , Z 2 = H; Carbonyl; OH; O-Alkyl; O-Acyl; N-R 1 R 2 (mit R 1 bzw. R 2 = H, Alkyl, Acyl, Sulfonyl); Alkyl; Acyl; Fluoralkyi; Aryl und/oder Heteroaryl sind; ...

R 1 = Alkyl, Acyl, Alkoxycarbonyl, Aryioxycarbonyl und/oder Aminocarbonyl (CONH 2 , CONHR, CONH- Peptidyi, (mit R)) sind;

R 2 = H, Alkyl, Aryl, Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Aryioxycarbonyl, Alkyl- sulfonyl, Arylsulfonyl, Aminoacyl und/oder Peptidyl sind. Es war völlig überraschend, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen. Neben den o. g. Nachteilen des Standes der Technik war bisher der Einsatz peptidischer Wirkstoffe als Medikamente durch eine Reihe weiterer Faktoren eingeschränkt:

1 ) geringe metabolische Stabilität durch Proteolyse im Magen-Darm-Trakt und im Serum,

2) schlechte Resorption nach oraler Einnahme, vor allem aufgrund der hohen Molekülmasse, 3) schnelle Ausscheidung durch Leber und Nieren und

4) mangelnde Selektivität durch Wechselwirkung mit unterschiedlichen Rezeptoren.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können überraschend als Mimetika eingesetzt werden, die als künstlich hergestellte Stoffe in der Lage sind, insbesondere die Funktion eines Rezeptorliganden auszuüben und den biologischen Effekt eines Peptides zu imitieren (Agonist) oder zu blockieren (Antagonist). Mimetika im Sinne der Erfindung sind chemische Verbindungen, die funktionsanalog zu Prolinen oder prolinreichen Peptiden sind und demgemäß mit den entsprechenden Domänen interagieren, wie es Proline oder prolinreiche Peptide tun würden und bevorzugt die gleiche Wirkung wie die Proline oder prolinreichen Peptide auslösen.

Die Begriffe „Funktionsanaloge" oder „Mimetika" sind keine relativen Begriffe, da die betreffenden Ausdrücke auf dem Fachgebiet der Biologie eine allgemein anerkannte Bedeutung haben. Die Begriffe „ Funktionsanaloge" oder „Mimetika" können gemäß der Erfindung bevorzugt als äquivalente verstanden werden. Das heißt, Mimetika sind im Vergleich zur natürlichen Struktur Varianten, die im wesentlichen dieselbe Funktion auf im wesentlichen demselben Weg mit im wesentlichen demselben Ergebnis hervorbringen.

Obwohl das Prinzip der Bereitstellung von Peptidmimetika bekannt ist, sind erst sehr wenige Beispiele für PPII-Struktur-Mimetika offenbart worden, die allerdings zahlreiche Nachteile aufweisen. Auch wenn es verschiedene Ansätze gab, das Strukturmotiv der PPII-Helix ganz oder teilweise durch synthetische Analoga zu ersetzen, war es mit den bekannten Strukturen nicht oder nur sehr bedingt möglich, ihre Wechselwirkung mit verschiedenen Proteindomänen zu untersuchen. Der Stand der Technik lehrt einen Fachmann mit durchschnittlichem Wissen auch, dass die Wechselwirkung prolinreicher Helicis mitver- schiedenen Proteindomänen keine besondere biologische Bedeutung aufweist. Es ist das Verdienst der Erfinder gezeigt zu haben, dass diese Wechselwirkung bzw. ihre Modifikation mit zahlreichen Erkrankungen wie bakteriellen oder viralen Infektionen, neurodegenerativen Erkrankungen oder der Ausbildung von Tumoren einhergeht. Zahlreiche im Stand der Technik bekannte Mimetika können nur mithilfe von Katalysatoren bereitgestellt werden, die aber oft nur mit Schwierigkeiten oder gar nicht aus dem System entfernt werden können. Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass die bekannten Produkte keine hohe Lagerbeständigkeit aulweisen und oft mit Produkten, die für die Synthese notwendig sind, kontaminiert vorliegen, was insbesondere einen Einsatz in der Medizin nicht ermöglichen oder erschweren würde. Des weiteren ist die Bindungsaffinität der bisher bekannten Mimetika unzureichend.

Die Wechselwirkung von Peptidliganden mit Proteinrezeptoren spielt eine wichtige Rolle bei der Regula- tion biologischer Prozesse und hängt in entscheidender Weise von der Peptidgeometrie ab. Unter physiologischen Bedingungen steht die Konformation eines linearen Peptids durch Rotation um einzelne Bindungen in einem dynamischen Gleichgewicht, das vom pH-Wert und von der Temperatur abhängt. Dies führt dazu, dass die biologische Reaktivkonformation nur zu einem geringen Prozentsatz vorliegt.

Die Konformation des Peptidrückgrats wird üblicherweise durch die drei Winkel φ (phi), ψ (psi) und ω (omega) beschrieben. Aufgrund des partiellen Doppelbindungscharakters ist die Peptidbindung in ihrer Rotation gehindert und weist eine planare Geometrie auf, was zu zwei Vorzugskonformationen führt: der trans- und der eis- Peptidbindung mit ω = 180° bzw. ω = 0°, wobei die /rans-Konformation energetisch günstiger ist und deshalb überwiegt.

Daher genügen zur Konformationsbeschreibung des Peptidrückgrats in erster Näherung die Torsionswinkel φ und ψ der Aminosäurereste. Der Winkel φ, der die Rotation entlang der N-C α -Bindung beschreibt, wird durch die vier Atome C(=O)-N-Cα-C(=O) definiert. In gleicherweise definieren N-C α - C(O)-N den Winkel ψ, der die Rotation um die C α -C(=O)-Bindung beschreibt. Obwohl theoretisch eine große Anzahl verschiedener Kombinationen aus φ und ψ möglich ist, existieren im allgemeinen in Peptiden bestimmte Vorzugskonformationen in Abhängigkeit von Größe, Polarität und Ladung der Seitenketten, was zur Ausbildung der bekannten Sekundärstrukturen wie α-Helix, ß-Faltblatt, ß-Tum etc. führt.

Die Aminosäure Prolin als Bestandteil von Peptiden

Unter den zwanzig natürlich vorkommenden Aminosäuren nimmt Prolin als einzige sekundäre Amino- säure eine Sonderstellung ein. Durch die Cyclisierung der α-Seitenkette an den Amidstickstoff ist der Torsionswinkel φ = (-65 ± 15°) als Bestandteil des fünfgliedrigen Ringes relativ eingeschränkt, das Peptid hat folglich weniger Rotationsfreiheitsgrade. Die zweifache Alkylierung des Stickstoffs hat einerseits zur Folge, dass das sonst übliche Amidproton (im Peptidrückgrat) fehlt und Prolin deshalb als Wasser- stoffbrücken-Donor ausscheidet, andererseits ist die Carbonylgruppe besonders elektronenreich und deshalb ein besserer Wasserstoffbrücken-Akzeptor als bei anderen Aminosäuren. Durch diese geometrischen und elektronischen Eigenschaften kann Prolin keine α-Helix stabilisieren („α-Helix-Brecher") und bildet auch keine ß-Faltblattstruktur („ß-Faltblatt-Brecher") sondern ist bevorzugt in anderen typischen Sekundärstrukturen anzutreffen: den sogenannten ß-Tums und der Poly-Prolin-Helix (PPII-Helix).

Prolinreiche Motive und die PPII-Helix als Sekundärstruktur Prolinreiche Aminosäuresequenzen findet man häufig in Peptiden, die in intrazelluläre Signaltransdukti- onsvorgänge involviert sind. Dabei handelt es sich um Sequenzen, in denen ausschließlich oder überwiegend Prolin auftritt (oft vier und mehr Prolineinheiten in Folge).

Dadurch wird die charakteristische Sekundärstruktur, die Polyprolin-Helix oder kurz PPII-Helix induziert, worunter man eine gestreckte linksgängige Helix mit den Torsionswinkeln cp = -78° und ψ = +146° des Peptidrückgrats versteht. Als Konsequenz ergibt sich eine pseudo-Q-Rota-tionssymmetrie um die HeIi- xachse mit genau drei Prolinresten pro Drehung im Querschnitt (siehe Figuren), weshalb in prolinreichen Sequenzen die Prolinreste sich bevorzugt mindestens mit einer Periodizität von drei wiederholen (z.B. PxxPxxP oder PPXPPXPPX).

Auf diese Weise sind die Prolin-Seitenketten und die Carbonylgruppen des Peptidrückgrats in regelmä- ßigen Intervallen dem Lösungsmittel ausgesetzt. Bedingt durch das Fehlen intramolekularer Wasserstoffbrücken sind die Carbonylgruppen besonders geeignet, intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen zu Rezeptorproteinen einzugehen.

Das Strukturmotiv der PPII-Helix kann aber auch dann induziert werden, wenn nicht ausschließlich Prolin anwesend ist. Besonders häufig tritt in PPII-Helices und in deren Nähe die Aminosäure GIu auf, aber auch GIn, Arg, AIa, Leu, Ser, Asp und His werden gefunden. Der bevorzugte Bindungsmodus zwischen Domäne und Ligand bestimmt, welche Prolin-Positionen streng konserviert sein müssen und welche ggf. durch andere Aminosäuren ersetzt sein können.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist diese so ausgewählt, dass A und/oder B 5 und/oder 6 Ringatome sind, wobei die durch A und B repräsentierten Ringglieder ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend C-, O-, S- und/oder N-Atome. Selbstverständlich kann es auch bevorzugt sein, dass die Ringbrücken A, B so gewählt sind, dass sich ein A-, 5- oder 6-gliedriger Ring ergibt, wobei die Ringglieder aus -CH2- -O-, -S- und -N-R mit R = H 1 Alkyi, oder Acyl bestehen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die Verbindung die allgemeine Formel 2

-λ -λ mit Z , Z wie für Struktur 1 angegeben und der im Formelbild 2 gezeigten Konfiguration,

mit R 1 , R 2 = Alkyf, Acyl, Hetaryl und/oder Sutfonyl,

mit X = -CH 2 -, -0-, -S- und/oder -NH-R.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht die Verbindung der Formel 3

mit X = -CH 2 -, -O- und/oder -S-,

mit R = NH-R", OR', mit R" = Peptidyl, substituierte Alkyle und/oder Hetaryl,

mit R = Acyl, Peptidyl und/oder Sulfonyl.

Besonders bevorzugt ist in der Formel 3 R' ein Peptidyl.

Die Erfindung betrifft in einem bevorzugten Aspekt die Verwendung der genannten Verbindungen als pharmazeutische Wirkstoffe. Die Verwendung als pharmazeutischer Wirkstoff betrifft die Verwendung für chirurgische, therapeutische oder diagnostische Verfahren. Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein pharmazeutisches Mittel, das die erfindungsgemäßen Verbindungen gegebenenfalls zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.

Bevorzugte pharmazeutische Träger sind beispielsweise Füllmittel, Streckmittel, Bindemittel, Feuchthaltemittel, Lösungsverzögerer, Sprengmittel, Resorptionsbeschleuniger, Netzmittel, Absorptionsmittel und/oder Gleitmittel. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Ligand für eine Domäne ausgewählt aus der Gruppe umfassend Src-Homologie-3-Domänen, WW- Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin.

Bevorzugt interagieren alle diese Domänen inbesondere mit prolinreichen Sequenzen mit Affinitäten zwischen 1 und 500 μM und benötigen in bestimmten Ausfühurngsformen der Erfindung gegebenen- falls weitere flankierende Epitope, um die nötige Spezifität zu erreichen. Die Bindungen zwischen Liganden, Peptid und Domäne kommt bevorzugt vor allem durch die Interaktion zweier vorgeformter hydrophober Oberflächen zustande. An der Oberfläche der Domänenproteine kommt es vorteilhafterweise zu einer Ansammlung aromatischer Aminosäuren, deren Reste eine hydrophobe Bindungstasche bilden. Der prolinreiche Peptidligand weist durch die starre Natur der PPII-Helix eine geometrisch fixierte, kom- plementäre Struktur auf, die mit der Domänenoberfläche in Kontakt tritt. Dabei kommt es vorteilhafterweise nicht über die ganze Länge des Kernmotivs gleichermaßen zu hydrophoben Kontakten, vielmehr bildet das Ligandenpeptid eine schirmartige Struktur, die die Domäne überspannt. Einige der Prolin- Reste werden in den hydrophoben Bindungstaschen aufgenommen und interagieren so mit den aromatischen Resten der Domäne. Wenn diese Kontakte für eine biologisch relevante Bindungsstärke nicht ausreichen, werden mit Vorteil zusätzlich stabilisierende Wasserstoff-Brückenbindungen ausgebildet, was durch die elektronenreiche Carbonylgruppe des Prolins besonders gut ermöglicht wird.

Energetisch wird die intermolekulare Bindung durch die eingeschränkte Flexibilität der PPII-Helix begünstigt, da durch den relativ hohen Ordnungsgrad die Entropieabnahme bei der Bindungsbildung geringer ist als bei einem gewöhnlichen linearen Peptid. Zur Quantifizierung dieses Energiebeitrages kann man ein Dipeptid xP betrachten, das nur zwei der sonst üblichen vier Rotationsfreiheitsgrade um das Peptidrückgrat besitzt. Da jeder Rotationsfreiheitsgrad bei 300 K etwa 3,5 kJ/mol entspricht, ergibt sich pro xP-Dipeptid ein Energievorteil von ca. 7 kJ/mol bei der Komplexbildung.

Eine weitere Affinitätssteigerung beobachtet man auch durch die mehrfache Wiederholung der prolinreichen Sequenzen in einem einzigen Peptid, wie z.B. dem bakteriellen Oberflächenprotein ActA, das an die EVH1 -Domäne (Ena-VASP-Homologie-1 -Domäne) bindet.

Domänen im Sinne der Erfindung sind insbesondere Src-Homologie-3-Domänen, WW-Domänen, Ena- VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin.

Die EξVH1 -Domäne besteht aus etwa 115 Aminosäuren und kommt in einer Vielzahl signalgebender Multidomänenproteine vor. Neben einigen weiteren gehört dazu auch die Familie der Ena/VASP- Proteine, die als molekulare Adaptoren wirken und die Actindynamik des Cytoskeletts modulieren. Man unterteilt die EVH1 -Domänen nach ihrer Ligandenpräferenz in drei Klassen. Die erste Klasse erkennt insbesondere spezifisch ein FPPPP-Kernmotiv, das sich in allen fokalen Adhäsionsproteinen wie Vincu- lin und Zyxin wie auch im ActA-Protein des intrazellulären Bakteriums Listeria monocytogβnes ^ wiederfindet.

Zur Erforschung der Vorgänge auf molekularer Ebene und der resultierenden biologischen Funktionsweisewurde die dreidimensionale Domänenstruktur aufgeklärt, aber auch die Wechselwirkung mit verschiedenen Ligandenpeptiden untersucht. Dabei zeigte sich, dass die EVH1 -Domänen ein Konsens- Kernmotiv FPxφP erkennen, bei dem Phenylalanin (F) und die beiden äußeren Prolinpositionen (P) essentiell für eine Bindungsbildung sind, die beiden inneren Positionen aber durchaus Variationen zulassen (x = beliebige Aminosäure, φ = hydrophobe Aminosäure). Dies ist in Figur 2 zu sehen, in der die Klasse-I-EVH1 -Domäne des menschlichen VASP-Proteins mit einem kurzen Ausschnitt aus dem ActA- Peptid (332SFEFPPPPTEDEL 344 ) zusammen untersucht wurde. Das zentrale FPPPP-Motiv und ein affinitätssteigerndes EL-Epitop sind umrandet und zeigen eine deutliche Beeinflussung der Bindungsstärke bei Substitution der einzelnen Positionen durch andere natürliche Aminosäuren (dunkel = gute Bindung, hell = keine Bindung).

Dass die Positionen P 0 und P 1 durch andere Aminosäuren ersetzt werden können, wobei besonders P 0 völlig unspezifisch ist, lässt sich durch die Betrachtung des Ligandenpeptids im Bindungsmodus erklären: während P -1 und P 2 in einer hydrophoben Bindungstasche der Domäne aufgenommen werden, befinden sich die mittleren beiden Proline in einer schirmartigen Position über der Domäne und haben fast keinen Kontakt mit der Domänenoberfläche. Die Carbonylgruppe von P 0 bildet allerdings eine essentielle Wasserstoffbrücke zum NH desTryptophan-Restes W23 der EVH1 -Domäne. Weiterhin konnte anhand einer Reihe verschiedener Test-Ligandenpeptide ein überblick über die Bindungsaffinitäten gewonnen werden. Die höchste beobachtete Bindungsaflϊnität (K 0 = 45 μM) liefert der Ligand 33 2SFEFPPPPTEDEL 3 44, (dritter der vier prolinreichen Repeats des ActA-Proteins). Bei einer Verkürzung des Liganden auf das Kernmotiv FPPPPT hingegen ließ sich keine messbare Affinität zur VASP-EVH1 -Domäne mehr feststellen, eine Bindung zur Mena-EVH1 -Domäne dagegen war sehr schwach, aber noch nachweisbar (417 μM).

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Verbindungen als Poly-Prolin-Mimetika eingesetzt. Vorteilhafterweise findet man prolinreiche Aminosäurensequenzen insbesondere in Peptiden, die in Signaltransduktionsvorgängen, insbesonder intrazellulären Signaltransduktionsvorgängen beteiligt sind. Im Sinne der Erfindung kann der Begriff der Mimetika auch als Analoga verstanden wer- den. Bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung von Krankheiten, die mit einer Modifikation von intrazellulären Signaltransduktionsvorgängen assoziiert sind, die durch Poly-Prolin-Helix-Strukturen vermittelt werden, ausgewählt aus der Gruppe umfassend bakterielle und/oder virale Infektionskrankheiten, neurodegenerative Erkrankungen und/oder Tumorerkrankungen.

Weitere Krankheiten im Sinne der Erfindung, die mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelt werden können, sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Affenpocken, AIDS, Anthrax (Bacillus anthracis, Milzbrand), Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe), Borreliose, Borrelia recurrentis (Läuserückfall- fieber), Botulismus (Clostridium botulinum), Brucellose, Campylobacter-Infektionen, Chlamydiose, Cho- lera (Vibrio cholerae), CreutzfeldWakob-Krankheit, Coxiella bumetii (Q-Fieber), Cryptosporidium par- vuum (Kryptosporidiose), Dengue-Fieber, Diphtherie, Ebolavirus-Infektionen, Echinokokkose (Fuchs- bandwurm, Hundebandwurm), EHEC-Infektionen (STEC-Infektionen, VTEC-Infektionen), Enteroviren, Fleckfieber (Rickettsia prowazeckii), Francisella tularensis (Tularämie), Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME), Gelbfieber, Giardiasis, Gonorrhoe, Grippe (Influenza), Haemophilis in- fluenzae, Hantavirus, Helicobacter pylori, Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D, Hepatitis E, Herpes, HUS (hämolytisch urämisches Syndrom), Keratoconjunctivitis epidemica, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis), Kopflausbefall, Krätzemilbenbefall, Krim-Kongo-Fieber, Lassa- Fieber, lebensmittelbedingte Krankheiten, Legionellose, Leishmaniose, Lepra, Leptospirose, Listeriose, Lyme-Borreliose, Lymphogranuloma venereum, Malaria (Plasmodien-Infektionen), Marburgvirus- Infektionen, Masern, Meliodose, Meningokokken-Erkrankungen, MRSA (Staphylokokken), Mumps, Mykosen (Pilzinfektionen), neu und vermehrt auftretende Infektionskrankheiten, Noroviren, Ornithose (Papageienkrankheit), Papillomaviren, Paratyphus, Pest (Yersinia pestis), Pneumokokken-Infektionen (Streptococcus pneumoniae), Pocken, reiseassoziierte Infektionskrankheiten, Rinderbandwurm- Infektion beim Menschen, Rotaviren, Röteln, RSV-lnfektionen, Salmonellose, Scharlach, Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS), sexuell übertragbare Infektionen, Shigellose, Syphilis, Tetanus, Tollwut, Toxoplasmose, Thrichinellose, Tuberkulose, Typhus, Varizellen (Windpocken), Variante Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, virale hämorrhagische Fieber, West-Nil-Fieber, Yersiniose und/oder Zecken-übertragene Erkrankungen.

Die Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel als Arzneimittel. Im Sinne der Er- findung können die erfindungsgemäßen Mittel daher im gesamten Bereich der Medizin, insbesondere als pharmazeutische Mittel angewendet werden.

Bevorzugt handelt es sich bei den bakteriellen Erkrankungen um Erkrankungen, die durch folgende Bakterien assoziiert, insbesondere vermittelt werden: Legionellen, Streptokokken, Staphylokokken, Klebsiellen, Haemophilis influenzae, Rickettsien (Fleckfieber), Mykobakterien, Mykoplasmen, U- reaplasmen, Neisserien (Meningitis, Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom, Gonorrhoe), Pseudomonaden, Bordetellen (Pertussis), Corynobakterien (Diphtherie), Chlamydien, Campylobacter (Durchfall), Escherichia coli, Proteus, Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Vibrionen, Enterokokken, Clostridien, Borrelien, Treponema pallidum, Brucellen, Francisellen und/oder Leptospira, insbesondere Listerien.

Besonders bevorzugte Erkrankungen sind die, die durch Listerien ausgewählt aus der Gruppe umfas- send L. monocytogenes Sv1/2a, L. monocytogenes Sv4b F2365, L. monocytogenes Sv4b H7858, 178 contigs, L. monocytogenes Sv1/2a F6854, 133 contigs, L. monocytogenes Sv4b, L. monocytogenes Sv4a, L. innocua Sv6a, L. welshimeri Sv6b, L. seeligeri Sv1/2b und/oder L. ivanovii Sv5 ausgelöst werden oder auf die genannten bevorzugten Listerien im wesentlichen zurückgehen.

Die bevorzugten neurodegenerativen Erkrankungen sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Mor- bus Alzheimer, Morbus Parkinson, Morbus Huntington und/oder amyotrophische Lateralsklerose (ALS).

Neurodegenerative Erkrankungen im Sinne der Erfindung sind außerdem Alexander-Krankheit, Alpers- Huttenlocher-Syndrom, Chorea Huntington, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, extrapyramidales Syndrom, Friedreich-Ataxie, kortikobasale Degeneration, Morbus Krabbe, Leukodystrophie, Lewy-Körperchen- Demenz, Maskengesicht, Morbus Pick, Multiple Sklerose, Multisystematrophie, neurodegenerative Eisenablagerungen im Gehirn, progressive supranukleäre Blickparese, Shy-Drager-Syndrom, spinoze- rebelläre Ataxie, Synuleinopathie und/oder tropische spastische Paraparese.

Die bevorzugten Tumorerkrankungen sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Tumorerkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, der Lunge, des Mediastinums, des Gastrointestinaltraktes, des Uro- genital-Systems, des gynäkologischen Systems, der Brust, des endokrinen Systems, der Haut, Kno- chen- und Weichteilsarkomen, Mesotheliomen, Melanomen, Neoplasmen des zentralen Nervensystems, Krebserkrankungen oder Tumorerkrankungen im Kindesalter, Lymphomen, Leukämien, paraneoplastischen Syndromen, Metastasen ohne bekannten Primärtumor (CUP-Syndrom), peritonealen Karzinomastosen, Immunsuppression-bezogenen Malignitäten und/oder Tumor-Metastasen.

Insbesondere kann es sich bei den Tumoren um folgende Krebsarten handeln: Adenokarzinom der Brust, der Prostata und des Dickdarms; alle Formen von Lungenkrebs, der von den Bronchien ausgeht; Knochenmarkkrebs; das Melanom; das Hepatom; das Neuroblastom; das Papillom; das Apudo;, das Choristom; das Branchiom; das maligne Karzinoid-Syndrom; die Karzinoid-Herzerkrankung; das Karzinom (zum Beispiel Walker-Karzinom, Basalzellen-Karzinom, basosquamöses Karzinom, Brown- Pearce-Karzinom, duktales Karzinom, Ehrlich-Tumor, in-situ-Karzinom, Krebs-2-Karzinom, Merkel- Zellen-Karzinom, Schleimkrebs, nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, Haferzellen-Karzinom, papilläres Karzinom, szirrhöses Karzinom, bronchiolo-alveoläres Karzinom, Bronchial-Karzinom, Plattenepithelkarzinom und Transitionalzell-Karzinom); histiocytische Funktionsstörung; Leukämie (zum Beispiel in Zusammenhang mit B-Zellen-Leukämie, Gemischt-Zellen-Leukämie, Nullzellen-Leukämie, T-Zellen- Leukämie, chronische T-Zellen-Leukämie, HTLV-I l-assoziierte Leukämie, akut lymphozytische Leukä- mie, chronisch-lymphozythische Leukämie, Mastzell-Leukämie und myeloische Leukämie); maligne Histiocytose, Hodgkin-Krankheit, non-Hodgkin-Lymphom, solitärer Plasmazelltumor; Reticuloendotheli- ose, Chondroblastom; Chondrom, Chondrosarkom; Fibrom; Fibrosarkom; Riesenzell-Tumore; Histiocy- tom; Lipom; Liposarkom; Leukosarkom; Mesotheliom; Myxom; Myxosarkom; Osteom; Osteosarkom; Ewing-Sarkom; Synoviom; Adenofribrom; Adenolymphom; Karzinosarkom; Chordom; Craniopharyngi- om; Dysgerminom; Hamartom; Mesenchymom; Mesonephrom; Myosarkom; Ameloblastom; Cemen- tom; Odontom; Teratom; Thymom; Chorio-blastom; Adenokarzinom; Adenom; Cholangiom; Cholesteatom; Cylindrom; Cystadeno-carcinom; Cystadenom; Granulosa-zelltumor; Gynadroblastom; Hidrade- nom; Inselzelltumor; Leydig-Zelltumor; Papillom; Sertoli-Zell-Tumor; Thekazell-tumor; Leiomyom; Leio- myosarkom; Myoblastom; Myom; Myosarkom; Rhabdomyom; Rhabdomyosarkom; Ependynom; Ganglioneurom; Gliom; Medulloblastom; Meningiom; Neurilemmom; Neuroblastom; Neuroepitheliom; Neurofibrom; Neurom; Paraganglion!; nicht-chromaifines Paragangliom; Angiokeratom; angiolymphoide Hyperplasie mit Eosinophilie; sclerosierendes Angiom; Angiomatose; Glomangiom; Hemangioendothe- liom; Hemangiom; Hemangiopericytom, Hemangiosarkom; Lymphangiom, Lymphangio-myom, Lymphangiosarkom; Pinealom; Cystosarkom phyllodes; Hemangiosarkom; Lymphangiosarkom; Myxo- sarkom; Ovarialkarzinom; Sarkom (zum Beispiel Ewing-Sarkom, experi-mentell, Kaposi-Sarkom und Mastzell-Sarkom); Neoplasmen (zum Beispiel Knochen-Neoplasmen, Brust-Neoplasmen, Neoplasmen

des Verdauungssystems, colorektale Neoplasmen, Leber-Neoplasmen, Pankreas-Neoplasmen, Hirn- anhang-Neoplasmen, Hoden-Neoplasmen, Orbita-Neoplasmen, Neoplasmen des Kopfes und Halses, des Zentralnervensystems, Neoplasmen des Hörorgans, des Beckens, des Atmungstrakts und des ürogenitaltrakts); Neuro-fibromatose und zervikale Plattenepitheldysplasie. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Krebserkrankung oder der Tumor ausgewählt aus der Gruppe: Tumoren des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs umfassend Tumoren der inneren Nase, der Nasennebenhöhlen, des Nasopharynx, der Lippen, der Mundhöhle, des Oropharynx, des Larynx, des Hypopharynx, des Ohres, der Speicheldrüsen und Paragangliome, Tumoren der Lunge umfassend nicht-kleinzellige Bronchiaikarzinome, kleinzellige Bronchialkarzinome, Tumoren des Mediastinums, Tumoren des Gastrointestinaltraktes umfassend Tumoren des ösophagus, des Magens, des Pankreas, der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege, des Dünndarms, Kolon- und Rektumkarzinome und Analkarzinome, Urogenitaltumoren umfassend Tumoren der Nieren, der Harnleiter, der Blase, der Prostata, der Harnröhre, des Penis und der Hoden, gynäkologische Tumoren umfassend Tumoren des Zervix, der Vagina, der Vulva, Korpuskarzinom, maligne Trophoblastenerkrankung, Ovarialkarzinom, Tumoren des Eileiters (Tuba Faloppii), Tumoren der Bauchhöhle, Mammakarzinome, Tumoren endokriner Organe umfassend Tumoren der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, der Nebennierenrinde, endokrine Pankreastumoren, Karzinoidtumoren und Karzinoidsyndrom, multiple endokrine Neoplasien, Knochen- und Weichteilsarkome, Mesotheliome, Hauttumoren, Melanome umfassend kutane und intraokulare Melanome, Tumoren des zentralen Nervensystems, Tumoren im Kindesalter umfassend Retinoblastom, Wilms Tumor, Neurofibromatose, Neuroblastom, Ewing-Sarkom Tumorfamilie, Rhabdomyosarkom, Lymphome umfassend Non-Hodgkin-Lymphome, kutane T-Zell-Lymphome, primäre Lymphome des zentralen Nervensystems, Morbus Hodgkin, Leukämien umfassend akute Leukämien, chronische myeloische und lymphatische Leukämien, Plasmazell-Neoplasmen, myelodysplastische Syndrome, paraneoplastische Syndrome, Metastasen ohne bekannten Primärtumor (CUP-Syndrom), peritoneale Karzinomastose, Immunsuppression-bezogene Malignität umfassend AIDS-bezogene

Malignitäten wie Kaposi-Sarkom, AIDS-assoziierte Lymphome, AIDS-assoziierte Lymphome des zentralen Nervensystems, AIDS-assoziierter Morbus Hodgkin und AIDS-assoziierter anogenitale Tumoren, Transplantations-bezogene Malignitäten, metastasierte Tumoren umfassend Gehirnmetastasen, Lun- gen-metastasen, Lebermetastasen, Knochenmetastasen, pleurale und perikardiale Metastasen und maligne Aszites.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Krebserkrankung oder der Tumor ausgewählt aus der Gruppe umfassend Krebserkrankungen oder Tumorerkrankungen der Mammakarzinome, der Gastrointestinaltumore, einschließlich Kolonkarzinome, Magenkarzinome, Pankreaskarziome, Dickdarmkrebs, Dünndarm-krebs, der Ovarialkarzinome, derZervikalkarzinome, Lungen-krebs, Prostata- krebs, Nierenzellkarzinome und/oder Lebermetastasen.

Virale Erkrankungen im Sinne der Erfindung sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Influenza, Schnupfen, Husten, Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln, Drei-Tage-Fieber, Windpocken, Pfeiffersches Drüsenfieber, SARS, Zytomegalie, Durchfall, Hepatitis, Kinderlähmung, Herpes labialis, Warzen, Tollwut, Lassa-Fieber, Ebola, Marburg-Fieber, Hanta-Virus-Fieber, FSME, RSSE, Louping-ill- Enzephalitis, Powassan-Enzephalitis, Kyasanur-forest-Fieber, Omsk-hämorrhagisches-Fieber, Colora- do-tick-Fieber, Gelbfieber, Dengue-Fieber, Japanische Enzephalitis, West-Nil-Fieber, Chikungunya-

Fieber, O ' nyong-nyong-Fieber, Rift-Tal-Fieber, Sandmücken-Fieber, Ross-River-Fieber, Sindbis-Fieber, Mayaro-Fieber, Murray-Valley-Enzephalitis, St. Louis-Enzephalitis, Rocio-Enzephalitis, California- Enzephalitis, Bunyamwera-Fieber, Oropouche-Fieber, AIDS, Herpes genitalis und/oder Herpes Simplex, besonders bevorzugt sind die viralen Hepatitiserkrankungen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D, Hepatitis E, Hepatitis F, Hepatitis G und/oder autoimmune Hepatitis und/oder asymptomatische oder symptomatische HIV-Infektionen.

Die HIV-Infektionen können zu der Krankheit AIDS führen. Im Sinne der Erfindung ist AIDS charakterisiert bzw. klassifiziert durch ein klinisches Bild, ausgewählt aus der Gruppe umfassend

(a) asymptomatische oder symptomatische HIV-Infektionen, (b) bazilläre Angiomatosen, Entzündungen des kleinen Beckens, besonders bei Komplikationen eines Tuben- oder Ovarialabszesses, ausgedehnter oder rezidivierender Herpes zoster, thrombozytopene Purpura, lang anhaltendes Fieber oder Diarrhoen, die länger als einen Monat anhalten, Listeriose, orale Harrleukoplakie, oropharyngeale Candidiosen, chronische oder schwer zu therapierende vaginale Candidosen, zervikale Dysplasien, Carcinoma in situ, peri- phere Neuropathie und/oder

(c) Candidosen der Atemwege oder der Speiseröhre, Cytomegalievirus-Infektionen, CMV-

Retinitis, HIV-bedingte Enzephalopathie, Herpes Simplex mit chronischen Ulzera (>1 Monat) oder durch Herpes simplex bedingte Bronchitis, Pneumonie oder ösophagitis, chronische Histoplasmose, itestinale Isosporiasis, Kaposi-Sarkom, disseminierte oder extrapulmonale Kokzidiomykose, extrapulmonale Kryptokokkose, chronisch intestinale Kryptosporidiose, im- munoblastisches, primär zerebrales oder Burkitt Lymphom, extrapulmonale Mykobakterien, Pneumocystis-Pneumonie, rezidivierende bakterielle Pneumonie, progressive multifokale Leu- kenzephalopathie, rezidivierende Salmonellen-Septikämie, Tuberkulose, zerebrale Toxoplasmose, Wasting-Symdrom und/oder invasives Zervixkarzinom. Behandlung im Sinne der Erfindung heißt sowohl Prophylaxe, Therapie, Verlaufskontrolle und/oder Nachbehandlung von Erkrankungen.

Das erfindungsgemäße Mittel kann isoliert oder in Kombination mit anderen Mitteln insbesondere gegen behüllte, aber auch gegen unbehüllte Viren eingesetzt werden. Bei den behüllten Viren handelt es sich bevorzugt um Doppelsträngige DNA-Viren = dsDN A

• Familie Poxviridae o Unterfamilie Chordopoxvirinae * Gattung Orthopoxvirus

■ Orthopox-Variola-Virus = Pockenvirus - Pocken ■ Orthopox-Alastrim-Virus - Weiße Pocken

■ Gattung Parapoxvirus

« Parapox-Ovis-Virus = Orf-Virus - Orf = Schafpocken, bei Tieren, auf den Mensch übertragbar

■ Gattung Molluscipoxvirus m Molluscum-Contagiosum-Virus - Dellwarze (Molluscum contagiosum)

• Familie Herpesviridae o Unterfamilie Alphaheψesvirinae

■ Gattung Simplexvirus

■ Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1 ) = Humanes-Herpes-Virus 1 (HHV 1)- Herpes simplex, Herpes labialis, Stomatitis aphtosa

■ Herpes-simplex-Virus 2 (HSV 2) = Humanes-Herpes-Virus 2 (HHV 2) - Herpes simplex, Herpes genitalis

■ Herpes-B-Virus = (Herpesvirus simiae)

■ Gattung Varicellovirus

■ Varizeila-Zoster-Virus (VZV) = Humanes-Herpes-Virus 3 (HHV 3) - Windpocken = Varizellen (Herpes zoster), Gürtelrose ■ Pseudowutvirus - Juckseuche = Tollkrätze, bei Tieren, auf den

Menschen übertragbar! o Unterfamilie Betaherpesvirinae

» Gattung Cytomegalovirus

• Humanes-Zytomegalie-Virus = Humanes-Cytomegalie-Virus (HCMV) = Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) - Zytomegalie

■ Gattung Reseolovirus

■ Humanes-Herpes-Virus 6 (HHV 6) - Drei-Tage-Fieber

■ Humanes-Herpes-Virus 7 (HHV 7) - Drei-Tage-Fieber o Unterfamilie Gammaherpesvirinae Gattung Lymphocryptovirus

• Epstein-Barr-Virus (EBV) = Humanes-Herpes-Virus 4 (HHV 4) - Pfeiffersches Drüsenfieber, Burkitt-Lymphom

Gattung Rhadinovirus

• Humanes-Herpes-Virus 8 (HHV 8) - Kaposi-Sarkom • Familie Hepadnaviridae o Gattung Orthohepadnavirus

» Hepatitis-B-Virus (HBV) - Hepatitis B Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA

• Familie Togaviridae o Gattung Alphaviren- Erreger von Arbovirosen

■ Chikungunya-Virus (CHIKV) - Chikungunya-Fieber

■ O'nyong'nyong-Virus (ONNV) - O ' nyong-nyong-Fieber o Gattung RubMren

• Rubivirus = Rötelvirus = Rubellavirus - Röteln • Familie Flaviviridae o Gattung Hepacivirus

Hepatitis-C-Virus (HCV) - Hepatitis C

■ GB-Virus-C (ohne Krankheitswert)

o Gattung Flavivirus

West-Nil-Virus- West-Nil-Fieber

■ Dengue-Virus-Dengue-Fieber

Gelbfieber-Virus - Gelbfieber Louping-ill-Virus-Louping-ill-Enzephalitis

■ St.-Louis-Enzephalitis-Virus - St.-Louis-Enzephalitis

Japan-B-Enzephalitis-Virus - Japanische Enzephalitis

■ Powassan-Virus - Powassan-Enzephalitis

RSSE-Virus - RSSE = Russian-Spring-Summer-Enzephalitis FSME-Virus - FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis

• Familie Coronaviridae - Magen-Darm-Entzündungen o Gattung Coronavirus

* SARS-assoziiertes-Corona-Virus (SARS-CoV) - SARS = atypische Lungenentzündung = (Pneumonie). Humanes-Corona-Virus 229E (HCoV 229E) -Erkältung

Humanes-Corona-Virus OC43 (HCoV OC43) - Erkältung o Gattung Torovirus- Gastroenteritis

• Familie Retroviridae = Einzel(+)-Strang-RNA-Viren mit dsDNA-Zwischenstufe: o Unterfamilie Orthoretrovirinae ■ Gattung Deltaretrovirus

Humanes-T-Zell-lymphotropes-Virus Typ I (HTLV-I) - Leukämie

Humanes_T-Zell-lymphotropes_Virus Typ Il (HTLV-III) - Leukämie » Gattung Lentivirus

■ Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1 ) - AIDS Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 2 (HIV-2)- AIDS

Einzel(-)-Strang-RNA-Viren = ss(-)RNA

• Familie Arenaviridae o Gattung Arenavirus ■ Lassa-Virus - Lassa-Fieber

lymphozytäre-Chorio-Meningitis-Virus (LCMV) - Choriomeningitis

Tacaribe-Virus

Junin-Virus - Junin-Fieber (argentinisches hämorrhagisches Fieber)

■ Machupo-Virus - Machupo-Fieber (bolivianisches hämorrhagisches Fieber) • Familie Bornaviridae o Gattung Bornavirus

Virus der Borna ' sehen Krankheit - beim Pferd, vielleicht auch auf den Menschen übertragbar- Affektive Störungen

• Familie Bunyaviridae - Erreger von Arbovirosen o Gattung Orthobunyavirus m Bunyamwera-Virus (Serogruppe)

■ California-Encephalitis-Virus (Serogruppe) - Encephalitis o Gattung PNebovirus

■ Rift-Valley-Fieber-Virus - 3 Subtypen, Rift-Tal-Fieber

Sandmückenfieber-Virus - Sandfly fever = Sandmückenfieber

Subtyp Toscana-Virus - Pappataci-Fieber o Gattung Nairovirus ■ Krim-Kongo-Fieber-Virus (Serogruppe):

• Subtyp Krim-Kongo-hämorrhagisches-Fieber-Virus - Krim-Kongo- Fieber

■ Subtyp Hazara-Virus

■ Subtyp Khasan-Virus o Gattung Hantavirus

■ Hantaan-Virus (4 Subtypen) hämorrhagisches Fieber, Nephritis

■ Seoul-Virus (Serogruppe) hämorrhagisches Fieber

■ Prospect-Hill-Virus (2 Subtypen) hämorrhagisches Fieber

■ Puumala-Virus (Serogruppe)- hämorrhagisches Fieber, Pneumonie, Nephritis

• Dobrava-Belgrad-Virus - hämorrhagisches Fieber

■ Tula-Virus - hämorrhagisches Fieber

Sin-Nombre-Virus (Serogruppe) - hämorrhagisches Fieber mit schwerem Lungenödem • Familie Filoviridae o Gattung Marburg-Virus

Lake-Victoria-Marburgvirus (Serogruppe) - Marburg-Fieber (hämorrhagisches Fieber)

. o Gattung Ebolavirus ■ Zaire-Ebolavirus (Serogruppe) - Ebola (hämorrhagisches Fieber)

Sudan-Ebolavirus - Ebola (hämorrhagisches Fieber)

■ Cöte d'lvoire-Ebolavirus - Ebola (hämorrhagisches Fieber)

• Familie Orthomyxoviridae o Gattung Influenzavirus A - Influenza (Grippe) Influenzavirus A-Variante (H1 N1 ) - Influenza (Grippe)

Influenzavirus A-Variante (H3N2) - Influenza (Grippe)

(aviäres) Influenzavirus-A-Variante (H5N1 ), hoch pathogenes aviäres Influenzavirus (HPAIV) - Vogelgrippe, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar, aber nicht von Mensch zu Mensch. o Gattung Influenzavirus B - Influenza (Grippe)

Influenzavirus B/Victoria-Linie - Influenza (Grippe)

■ Influenzavirus B/Yamagata-Linie - Influenza (Grippe) o Gattung Inϋuenzaviren C - Influenza (Grippe)

• Familie Paramyxoviridae o Unterfamilie Paramyxovirinae

■ Gattung A vulavirus

Parainfluenzavirus (1, 3)- Parainfluenza

Gattung Morbillivirus

Masernvirus - Masern

Gattung Rubulaviren

■ Parainfluenzavirus (2, 4) - Parainfluenza

Mumpsvirus -Mumps o Unterfamilie Pneumovirinae

Gattung Pneumovirus

Respiratory-Syncytical-Virus (RSV) - Atemwegsinfektion

Gattung Metapneumovirus

Humanes Metapneumovirus (HMPV) - Atemwegsinfektion • Familie Rhabdoviridae o Gattung Vesiculovirus

Vesicular-Stomatitis-Indiana-Virus (VSV) - Stomatitis vesicularis (Mundschleimhautentzündung mit Bläschenbildung) bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar o Gattung Lyssavirus

Rabiesvirus (RABV) (ehemals Genotyp 1 ) = Tollwutvirus - Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

■ Mokola-Virus (MOKV) (ehemals Genotyp 3) - Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar Duvenhage-Virus (DUW) (ehemals Genotyp 4) -Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus 1 + 2 (EBLV 1 , 2) (ehemals Genotypen 5 und 6) - Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

Australisches-Fledermaus-Lyssa-Virus (ABLV) (ehemals Genotyp 7) - Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

Bei den unbehüllten Viren handelt es sich insbesondere um: Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA

• Adenoviridae o Humane Adenoviren A-F (51 Subtypen) - Schnupfen, Erkältungen, Durchfall

• Papovaviridae o Papovaviren

Humane-Papilloma-Viren

diverse Humane-Papilloma-Viren (HPV) - Warzen Kondyloma-Virus 6 (HPV 6) - Feigwarzen

Kondyloma-Virus 11 (HPV 11)- Feigwarzen

Humanes-Papilloma-Virus, low-risk Typen (HPV 40,42,43,44,54,61,70,72,81 und CP6108; high-risk Typen (HPV 16, 18, 31 und 33, aber auch 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82)- Zervixkarzinom = Gebärmutterhalstumor/ -Krebs

Polyomaviren Einzeisträngige DNA-Viren = ssDNA

• Parvoviridae

o Parvovirinae

■ Dependovirus

Adenoassoziiertes-Virus 2 (AAV 2)

■ Adenoassoziiertes-Virus 3 (AAV 3) • Adenoassoziiertes-Virus 5 (AAV 5)

Erythrovirus

• Parvovirus B19 - Ringelröteln Doppelsträngige RNA-Viren = dsRNA

• Reoviren o Rotaviren - Gastroenteritis = Durchfall o Orbiviren

■ Colorado-Tick-Virus - Colorado-Tick-Fieber

Epizootic hemorrhagic disease virus (EHDV) - Enzootische Hämorrhagie der Hirsche Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA

• Picomaviridae o Rhinoviren

Humanes-Rhino-Virus (HRV), 1 A, 1 B-100 - Schnupfen, Erkältungen o Aphthoviren ■ Maul-und-Klauenseuche-Virus- Maul- und Klauenseuche beim Tier, auch in milder Form auf den Menschen übertragbar o Enteroviren

Poliovirus (1-3) - Kinderlähmung

Coxsackie-Virus-A 1 -22,24 (CVA 1 -22,24) Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis

■ Coxsackie-Virus-B 1 -6 (CVB 1 -6) - Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis

■ Echoviren - Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall, Meningoenzephalitis

■ Humane Enteroviren - Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall ■ SVD-Viren (Vesikuläre Schweinekrankheit) o Cardioviren

Enzephalo-Myocarditis-Virus (EMCV) - Enzephalomyocarditis

Mengo-Virus - Enzephalomyocarditis

■ Theiler-Murines-Enzephalomyelitis-Virus (TMEV) - Enzephalomyelitis ■ Vilyuisk-Humanes-Enzephalomyelitis-Virus (VHEV)- Enzephalomyelitis o Hepatoviren

Hepatitis-A-Virus (HAV) - Hepatitis A

• Hepeviridae o Hepevirus - Hepatitis-E-Virus (HEV) Hepatitis E

• Caliciviridae o Caliciviren

■ SRSV = small rounded structuredviruses

Norwalk-Virus - Gastroenteritis = Durchfall

■ Noroviren - Gastroenteritis = Durchfall » Sapoviren - Gastroenteritis = Durchfall

Vesiviren Lagoviren

• Astroviridae o Astroviren

Humanes-Astro-Virus - Gastroenteritis = Durchfall

Das erfindungsgemäße Mittel kann in einer bevorzugten Ausführungsform ein weiteres Mittel umfassen ausgewählt aus der Gruppe umfassend Abacavir, Acyclovir, Adefovir, Amantadine, Amprenavir, Ataza- navir, Codofovir, Darunavir, Delavirdine, Didanosine, Docosanol, Emtricitabine, Efavirenz, Enfuvirtide, Entecavir, Famciclovir, Foscarnet, Fomivirsen, Fosamprenavir, Ganciclovir, Gardasil, Idoxuridine, Imi- quimod, Indinavir, Interferon, Lamivudine, Lopinavir, Nevirapine, Netfinavir, Oseltamivir, Penciclovir, Peramivir, Ribavirin, Rimantadine, Ritonavir, Saquinavir, Stavudine, Tenofovir, Tipranavir, Trifluridine, Tromantadine, Valaciclovir, Valganciclovir, Vidarabine, Viramidine, Zalcitabine, Zanamivir und/oder Zi- dovudine.

Die Erfindung betrifft auch einen Satz (einen Kit) bestehend aus getrennten Packungen a) einer wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und/oder ihren pharmazeutisch verwendbaren Derivaten, Solvaten und/oder Stereoisomeren, sowie deren Mischun- gen mit weiteren bzw. zusätzlichen Mitteln in allen Verhältnissen und b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittels. Der Satz beinhaltet geeignete Behältnisse wie Schachteln, einzelne Flaschen, Beutel oder Ampullen. Der Satz kann z.B. einzelne Ampullen umfassen, die jeweils eine wirksame Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und/oder ihren pharmazeutisch verwendbaren Derivaten, Solvaten und/oder Stereoiso- meren, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, sowie eine wirksame Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs in gelöster oder lyophilisierter Form enthalten. Weiterhin kann der Satz eine Information beispielsweise in Form eines Beipackzettels zum Kombinieren der Inhalte des Kits beinhalten. Diese Informationen kann aber auch die Darstellung eines Therapieschemas oder ähnliches umfassen. In der obigen Beschreibung der pharmazeutischen Zusammensetzungen, die eine bevorzugte Verbindung enthalten, wurden die gleichwertigen Ausdrücke "Verabreichung", "Verabreichung von", "Verabreichen" und "ein (e)...verabreichen" in Bezug auf diese pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendet. Diese Ausdrücke sollen im vorliegenden Zusammenhang bedeuten, dass einen behandlungsbedürftigen Patienten eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung auf einem beliebigen der hier beschriebenen Verabreichungswege zur Verfügung gestellt wird, wobei es sich bei dem Wirkstoff um eine bevorzugte Verbindung oder ein Prodrug, ein Derivat oder einen Metaboliten hiervon handelt, das bzw. der sich zur Behandlung einer durch Virusinfektion vermittelten oder hiermit assoziierten Erkrankung, krankhaften Störung oder eines derartigen Leiden bei diesem Patienten eignet. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich daher auf eine beliebige andere Verbindung, die bei Verabreichung an

einen Patienten fähig ist, eine bevorzugte Verbindung direkt oder indirekt zur Verfügung zu stellen. Solche Verbindungen sind als Prodrugs bekannt, und es existieren viele etablierte Vorgehensweisen zur Herstellung solcher Prodrug-Formen der bevorzugten Verbindungen.

Bei der Behandlung der genannten Krankheiten ist es besonders bevorzugt, das pharmazeutische Mittel, welches die erfindungsgemäßen Verbindungen umfasst, als Gel, Puder, Pulver, Tablette, Retard- Tablette, Premix, Emulsion, Aufgussformulierung, Tropfen, Konzentrat, Granulat, Sirup, Pellet, BoIi, Kapsel, Aerosol, Spray und/oder Inhalat zuzubereiten und/oder anzuwenden.

Bevorzugt liegt das pharmazeutische Mittel, welches die erfindungsgemäßen Verbindungen umfasst, in einer Konzentration von 0,1 bis 99,5, bevorzugt von 0,5 bis 95,0, besonders bevorzugt von 20,0 bis 80,0 Gew.-% in einer Zubereitung vor.

Bevorzugt wird diese Zubereitung oral, subkutan, intravenös, intramuskulär, intraperitoneal und/oder topisch gesetzt.

Bevorzugt wird das pharmazeutische Mittel, das die erfmdungsgemäßen Verbindungen enthält, in Gesamtmengen von 0,05 bis 500 mg pro kg, bevorzugt von 5 bis 100 mg pro kg Körpergewicht, je 24 Stunden eingesetzt.

Bevorzugt erfolgt das In-Kontakt-Bringen oral, über Injektion, topisch, vaginal, rektal und/oder nasal.

Es besteht ein ständiger Bedarf an Verbindungen, die die Bindung von Strukturen, die die genannten Domänen (im Sinne der Erfindung sind hierbei insbesondere folgende Domänen erfasst: Src- Homologie-3-Domänen, WW-Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV- Domänen und/oder Profilin) enthalten und ihre Liganden beeinflussen. Es besteht daher das Bedürfnis, die neuen Verbindungen auch für das Testen in in vitro-Tests bereitzustellen, die beispielsweise für pharmakologische Durchmusterungstests auf bestimmte Leitverbindungen verwendet werden können.

Die erfindungsgemäßen Mittel werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auch als diagnostische Mittel bereitgestellt, die die erfmdungsgemäßen Mittel umfassen und eine nachweisbare Markierung, die mit dem Mittel direkt, indirekt oder mittels Komplexbildung konjugiert ist. Die diagnostischen Mittel können verwendet werden, um die Anwesenheit von Src-Homologie-3-Domänen, WW- Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin eines generischen oder spezifischen Typs in Zellen, Geweben oder Organen in vitro oder in vivo nachzuweisen. Für die in vivo-Anwendungen wird das diagnostische Mittel für die Verabreichung entweder enteral, parenteral oder mittels eines anderen Weges, der durch die Bedürfnisse der speziellen Anwendung vorgegeben ist, vorzugsweise mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger gemischt.

In einer speziellen Ausführungsform wird zum Beispiel ein Test auf Basis eines Fusionsproteins verwendet, der ein erfindungsgemäßes Mittel, z. B. eingebracht in ein Peptid umfasst, und ein Substrat für z. B. dereguliertes oder aktiviertes Src beinhaltet oder ein Protein mit einer anderen der genannten Do- mänen (WW-, Ena-VASP-Homologie-1 -, GYF-, UEV-Domänen und/oder Profilin). Zum Beispiel kann eine Probe aus einem Patienten entnommen worden sein, die man daraufhin testen möchte, ob sie mit einem bestimmten Virus infiziert wird, wobei diese Probe mit einer wirksamen Menge des Fusionsprote-

ins inkubiert wird. Durch anschließende Analyse bezüglich des Ausmaßes der Umwandlung des Substrats kann man potentiell die Infektion des Individuums mit dem Virus nachweisen. Die Anwesenheit eines Virus, der eine Expression von z. B. deregulierten oder aktivierten Src verursacht, kann somit durch unübliche hohe Niveaus an z. B. Src angezeigt werden, die durch hohe Mengen an umgewandel- ten Substrat detektiert werden.

Die Erfindung betrifft auch einen Kit, der mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder eines der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel, gegebenenfalls mit einer Information zum Kombinieren der Inhalte des Kits, umfasst-z. B. einen Beipackzettel oder eine Internet-Adresse, die auf Homepages mit weiteren Informationen verweist etc. Die Information zur Handhabung des Kits kann beispielsweise ein Therapie-Schema für die o. g. Krankheiten, insbesondere für die bevorzugten Krankheiten umfassen. Die Information kann jedoch auch Angaben darüber umfassen, wie die erfindungsgemäßen Erzeugnisse innerhalb einer Diagnose der genannten Krankheiten einzusetzen sind. Der erfindungsgemäße Kit kann auch in der Grundlagenforschung verwendet werden.

Die Erfindung betrifft demgemäß auch die Verwendung des Kits zur Prophylaxe und/oder Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen, bakteriellen Infektionserkrankungen oder Tumorerkrankungen.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel zum Screening nach Peptid- bindem. Dem Fachmann mit durchschnittlichem Können sind Screening-Methoden mit Peptid-Mimetika bekannt.

Die erfindungsgemäßen Mittel können auch als Bausteine in Peptide, insbesondere beispielsweise in Immobilisierte Peptide eingebaut werden. Derartige immobilisierte Peptide sind mit Vorteil insbesondere in der Diagnostik einsetzbar. Die immobilisierten Peptide können beispielsweise auf Gold immobilisiert werden, beispielsweise indem die erflndungsgemäßen Mittel auf den Goldpartikeln immobilisiert werden. Die immobilisierten oder nicht immobilisierten Peptide oder andere Moleküle, die die erfindungsgemäßen Mittel als einen Baustein umfassen, können beispielsweise zum Screening von Substanzen verwendet werden, die in Protein-Protein-Wechselwirkungen bzw. Peptid-Peptid-Wechselwirkungen eingreifen. Eine bevorzugte Anwendung ist beispielsweise die Verwendung der Peptide, die die erfindungsgemäßen Mittel umfassen oder die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel in Kombination mit Kohlenhydraten oder Lipiden in Affinitätssäulen. Dem Fachmann sind aber auch weitere Immobilisie- rungsmöglichkeiten bekannt. Bei der Immobilisierung handelt es sich im Sinne der Erfindung um ver- schiedene Verfahren zum Fixieren der erfindungsgemäßen Mittel, die insbeondere durch biologische, chemische oder physikalische Einwirkung erfolgen kann. Beispielsweise ist es möglich, die erfindungsgemäßen Mittel trägergebunden zu fixieren oder aber durch Quervernetzungm, durch Einschluss oder durch das Einbringen in Mikrokapseln. Bei der Bindung an einen Träger wie z. B. in einer Mikrotiterplatte oder einer Chromatographiesäule erfolgt die Fixierung durch Adsorption, lonenbindung oder kovalente Bindung. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Mittel durch Spacer oder Antikörper fixiert werden. Bei dem Einschluss in eine semipermeable Membran erfolgt die Fixierung in Form des Einschlusses in Gele, Mikrokapseln oder Fasern.

Mittels der genannten Affinitätssäulen können Interaktionspartner detektiert werden, indem Proteine ermittelt werden, die als spezifische Binder interagieren. Selbstverständlich ist es auch möglich, die

erfindungsgemäße Mittel in nicht peptidische Strukturen wie Ester oder Sulfonamide, Zucker oder andere organische oder anorganische Verbindungen einzubauen. Hierdurch entstehen bevorzugt organische Module, die für das Screening nach spezifischen Bindern eingesetzt werden können.

Es kann beispielsweise bevorzugt sein, die erfindungsgemäßen Mittel mit anderen Substanzen zu kombinieren, wie sie beispielsweise in der WO 2007/021661 offenbart sind. Die Kombination aus den dort offenbarten Verbindungen mit den erfindungsgemäßen Mitteln führt zu neuen Kombinationsmolekülen, die überraschende Eigenschaften aufweisen. überraschenderweise lassen sich die die neuen Kombinationsmoleküle sehr gut als Target für ein Screeningassay einsetzen. Derartige Verwendungen können beispielsweise für das Screening nach Komponenten genutzt werden, die beispielsweise mit der SH3-Domäne interagieren oder Proteininteraktionen modulieren, insbesondere inhibieren, wen mindestens eine der oben genannten Domänen involviert ist. Dem Fachmann ist bekannt, wie er die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere mit Substanzen der WO 2007/021661 gemäß Anspruch 1 bis 11 oder aber gemäß 41 bis 44 oder anderen offenbarten Verbindungen kombinieren oder assoziieren kann, sodass insbesondere ein Einsatz in Screeningassays möglich ist. Beispielsweise ist in Anspruch 1 der WO 2007/021661 die Position einer Aminosäure oder eines analogen Peptiidomimetikum offenbart. Diese Position kann durch mindestens eines der erfindungsgemäßen Mittel eingenommen werden oder durch eine Verbindung, die die erfindungsgemäßen Verbindungen aufweisen. Bevorzugt können die erfindungsgemäßen Mittel als Scaffold verwendet werden, beispielsweise in Substanzen, die beispielsweise in einer Library enthalten sind, oder aber in strukturoptimierten Targets. Die neuen Kombinati- onsmoleküle können als Liganden für SH3- oder FYN-Domänen eingesetzt werden. Neben den erfindungsgemäßen Mitteln können auch Kombinationen aus diesen und den Verbindungen gemäß WO 2007/021661 verwendet werden, um die Aktivität von Proteinen zu beeinflussen, die eine SH3-Domäne umfassen oder aber eine EVH1-, GYF-, WW- oder aber UEF- und/oder Profilin-Domäne beinhalten. Bevorzugt ist es hierbei beispielsweise, dass die SH3-Domäne ein Teil einer Proteinkinase ist, wobei in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Proteinkinase Mitglied der Src-Famiiie ist.

Src-Familienmitglieder sind beispielsweise FYN, Src, Fgr, Yes, Yrk, Lyn, Hck, Lck oder BIk. Die erfindungsgemäßen Mittel sowie Kombinationsmoleküle, die diese umfassen, können zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, in denen beispielsweise Src-Familienmitglieder assoziiert sind oder Proteine mit den oben genannten Domänen. Dazu gehören insbesondere kardiovaskuläre Erkrankun- gen, Entzündungskrankheiten, Immunerkrankungen, Knochenerkrankungen, Erkrankungen mit einem proliferativen Hintergrund wie insbesondere Krebserkrankungen, neurologische Erkrankungen, neuro- degenerative Erkrankungen, Ischämie, insbesondere nach einem Schlaganfall, Störungen der Angio- genese, Allergien, Arthritis oder Infektionserkrankungen. Die Erfindung betrifft daher auch eine Bibliothek, insbesondere eine für kombinatorische Screeningmethoden einsetzbare Bibliothek, die die erfin- dungsgemäßen Mittel bzw. Moleküle, die diese umfassen, umfasst. Mithilfe dieser Bibliotheken können beispielsweise Kandidatenmoleküle detektiert werden, die an SH3-Domänen binden oder an andere der genannten Domänen.

SH3-Domänen können in einer Vielzahl von Proteinen detektiert werden, einschließlich aber nicht beschränkt auf AbI, Src, Grb2, PLCδ, PLCy, Ras-GAP, Nck und p85-PI-3'-Kinase.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel in isolierter Form oder mit organischen oder anorganischen Verbindungen kombinierten Mitteln als Sonde, die die Substanzen gezielt transportieren. In diesem Zusammenhang können sie beispielsweise nicht nur als Therapeutika sondern auch als Diagnostika eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Mittel können auch als Son- den verwendet werden oder als Drug Delivery Systeme, um gewünschte Verbindungen bevorzugt zu den oben genannten Domänen zu transportieren oder diese verstärkt miteinander wechselwirken zu lassen.

Die erfindungsgemäßen Mittel sind Liganden bzw. Binder für die genannten Domänen. überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Mittel ein weit höheres Ausmaß an Affinität für die genannten Domänen als bekannte Liganden oder Binder. Diese bindenden oder interagierenden erfindungsgemäßen Mittel können neben den oben genannten therapeutischen Anwendungen auch vielfach in der Forschung eingesetzt werden, beispielsweise in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Modulierung von Signaltransduktionswegen, insbesondere auf der zellulären Ebene, zur Modellierung der Aktivität von onkogenen Proteinen oder anderen krankheitsassoziierten Strukturen oder der Bereitstellung von Leitverbindungen neben den oben genannten Arzneistoffen auch für die Entwicklung von Diagnostika im Labormaßstab. Vorteilhafterweise zeigen die erfindungsgemäßen Mittel die Fähigkeit, zahlreiche Proteine zu modulieren, insbesondere solche, die in der Signalübertragung involviert sind. Weiterhin weisen die erfindungsgemäßen Mittel den Vorteil auf, dass sie sowohl breite Klassen wie auch sehr spezifische Klassen von Proteinen modulieren können, wenn sie die oben genannten Domänen auf- weisen. Es ist daher möglich, durch Routineversuche erfindungsgemäße Mittel auszuwählen, die für spezielle Domänen spezifisch sind und so die Modulation eines speziellen Proteins modulieren, während sie andere, die ähnliche oder identische Domänen tragen, unbeeinflusst lassen können. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Mittel auch so ausgewählt werden, dass sie sowohl breite und spezifische Klassen von Domänen beeinflussen, indem sie die Aktivität der jeweiligen Proteine insge- samt modulieren. Die erfindungsgemäßen Mittel dienen daher auch als nützliche Leitklassen bei der Produktion weiterer beispielsweise peptidometrischer Wirkstoffe, die große Klassen von Proteinen modulieren, die in Signaltransduktionswegen involviert sind oder beispielsweise bei der Onkogenese bzw. bei neurodegenerativen Erkrankungen oder aber viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten. Somit werden durch die Erfindung neue Motive bereitgestellt, die Variationen bei den Selektivitäten oder Spezi- fitäten bei der Bindung der oben genannten Domänen reflektieren.

Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch Konjugate der erfindungsgemäßen Mittel mit einem zweiten Molekül oder einer zweiten chemischen Gruppe, wobei es sich hierbei um Aminosäuren, Zucker, Kohlenhydrate oder anorganische Strukturen handeln kann. Dieses zweite Molekül kann insbesondere jede Substanz sein, deren Verabreichung an den Bereich der Domäne eines speziellen Proteins ange- strebt wird. Es kann sich auch um Zellen handeln, die dieses spezielle Protein enthalten. Mögliche Zielzellen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf neurale Zellen, Immunzellen (z B. T-Zellen, B-Zellen, natürliche Killerzellen und dergleichen), Osteoclasten, Blutplättchen, epidermale Zellen und dergleichen, wobei die Zellen insbesondere die genannten Domänen oder verwandte Proteine exprimieren. Auf diese Weise kann die spezifische Modulation von Aktivitäten Proteinen, die die oben genannten Domä- nen aufweisen, erreicht werden.

Die erfindungsgemäßen Moleküle oder Strukturen, die diese umfassen, können in einem Verfahren zur Modulation der Aktivität beispielsweise von Src oder von mit Src verwandten Proteinen verwendet werden, welches die Verabreichung einer Zusammensetzung umfasst, die eine wirksame Menge der erfindungsgemäßen Mittel beispielsweise mit einem Träger umfasst. Die Modulation der Aktivität betrifft aber nicht nur Src, sondern alle Moleküle, die die oben genannten Domänen aufweisen (Src-Homologie-3- Domänen, WW-Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV-Domänen und/oder Profilin). In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung resultiert das in Betracht kommende Verfahren in der Inhibierung der Aktivität von Proteinen, die die genannten Domänen umfassen. In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist das Verfahren bei der Aktivierung von Proteinen wirksam, die die genannten Domänen aufweisen.

Darüber hinaus können die Mittel gemäß der Erfindung auch in anderen Bereichen angewendet werden, wie beispielsweise Verfahren der Bildgebung von Zellen, Geweben und Organen, in denen Proteine mit den genannten Domänen exprimiert werden, welche insbesondere die Verabreichung einer wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung umfassen, die die erfindungsgemäßen Mittel aufweist, die mit einem nachweisbaren Marker oder einem bildgebenden Mittel konjugiert ist.

Somit werden durch die Erfindung auch Tests für die Identifizierung einer Verbindung bereitgestellt, die die Bindung zwischen einem ersten Molekül, das die genannten Domänen umfasst und einem zweiten Molekül, welches an diese Domänen bindet, beeinflusst, wobei das zweite Molekül bevorzugt ein Mittel gemäß der Erfindung ist, welches die Inkubation von einer oder mehrerer Kandidatenverbindungen, aus denen die Selektion einer solchen Verbindung gewünscht wird, mit dem ersten Molekül und dem zweiten Molekül unter Bedingungen umfasst, die Bindungen fördern, und den Nachweis der einen oder mehreren Verbindungen, die die Bindung des ersten Moleküls an das zweite Molekül beeinflussen.

Die Mittel der Erfindung können auch in Form von Kits für die Durchführung solcher Tests bereitgestellt werden, die ein erstes Molekül umfassen, das die genannten Domänen umfasst und ein zweites MoIe- kül, das an diese Domänen bindet, wobei das besagte zweite Molekül ein Mittel gemäß der Erfindung ist.

Die erfindungsgemäßen Moleküle zeigen einen weiten Bereich von biologischen Aktivitäten, der die Verstärkung oder Inhibition (in Abhängigkeit vom speziellen Peptid oder der Natur des Zielmoleküls) der natürlichen Funktion oder biologischen Funktion des Zielmoleküls der erfindungsgemäßen Mittel um- fasst.

Es ist auch die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit den neuen erfindungsgemäßen Substanzen Tests bereitzustellen, mit welchen bestimmt werden kann, ob eine Kandidatenverbindung in der Lage ist, die Bindung zwischen den genannten Domänen und einem Liganden für diese Domänen zu beeinflussen. Eine Verbindung, die in der Lage ist, diese Bindung zu modifizieren, wäre als Mittel zur Modula- tion der pharmakologischen Aktivität von Strukturen von Nutzen, die die genannten Domänen enthalten. Die vorliegende Erfindung stellt geeignete Liganden für diese Domänen für die Verwendung in solchen Tests bereit. überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Mittel in diesen Tests überraschend gut eingesetzt werden können. Demgemäß werden durch die Erfindung auch Verfahren für die Identifizierung von Verbindungen bereitgestellt, die die Bindung eines Moleküls beeinflusst, wel-

ches eine der oben genannten Domänen umfasst und einen Liganden der Domäne, wobei der Ligand der Domäne das erfindungsgemäße Mittel ist. Die Wirkung auf die Bindung kann insgesamt die Bindung oder die Affinität der Bindung verstärken oder schwächen. Vorzugsweise ist die Wirkung eine Inhibierung, beispielsweise in Form einer Reduktion oder des Verlustes der Bindung. Die Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren der Identifizierung eines Inhibitors der Bindung zwischen einem Molekül, welches die oben genannten Domänen umfasst und einem zweiten Molekül, das mindestens ein erfindungsgemäßes Mittel umfasst. Dieses Verfahren umfasst auch die Inkubation von mindestens einer oder aber mehreren Verbindungen, aus denen ein Inhibitor/Aktivator selektiert werden soll, mit dem ersten Molekül und einem Molekül gemäß der Erfindung und zwar unter Bedingungen, die für die Bindung förderlich sind. Das Verfahren umfasst auch den Nachweis der einen oder mehreren Verbindungen, die die Bindung des ersten Moleküls an das erfindungsgemäße Molekül inhibieren. Ein erfindungsgemäßer Test würde demgemäß mindestens aus einem Molekül bestehen, welches eine der oben genannten Domänen umfasst, mindestens einem der erfindungsgemäßen Mittel, beispielsweise in ein Peptid oder in eine andere Struktur eingebaut und einer Kandidatenverbindung, von der man annimmt, dass sie die Fähigkeit hat, die Bindung zwischen dem ersten Molekül und dem Liganden gemäß der Erfindung zu beeinflussen. Der Test kann weiterhin ein Mittel zum Nachweis der Bindung zwischen dem ersten Molekül und dem Liganden gemäß der Erfindung beinhalten. Solche Mittel können zum Beispiel nachweisbare Markierungen sein, die mit dem ersten Molekül, dem Liganden gemäß der Erfindung oder der Kandidatenverbindung verknüpft sind. Ein Verfahren, bei dem der Test im Sinne der Erfindung eingesetzt wird, umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform folgende Schritte:

In-Kontakt-Bringen der Domäne mit dem Mittel gemäß der Erfindung unter Bedingungen, die geeignet sind für die Bindung in Anwesenheit einer Kandidatenverbindung und Messen des Umfangs der Bindung zwischen der Domäne und dem Liganden;

Vergleichen des im ersten Schritt gemessen Umfangs der Bindung mit dem Umfang der Biπ- düng von der bekannt ist oder die bestimmt wurde, dass sie zwischen der Domäne und dem

Mittel der Erfindung in Abwesenheit einer Kandidatenverbindung auftritt, wobei ein Unterschied zwischen dem im ersten Schritt gemessenen Umfang der Bindung und dem Umfang der Bindung, von der bekannt ist oder die bestimmt wurde, dass sie zwischen der Domäne und dem Mittel der Erfindung in Abwesenheit einer Kandidatenverbindung auftritt, darauf hinweist, dass die Kandidatenverbindung eine Verbindung ist, die die Bindung zwischen dem Molekül, das die

Domäne umfasst, und dem Mittel gemäß der Erfindung beeinflusst.

Das Verfahren kann auch einen weiteren Schritt umfassen, der die Formulierung des detektieren Kandidatenmoleküls in einer pharmazeutisch akzeptablen Form umfasst.

In allen genannten Verfahren und Tests können die erfindungsgemäßen Mittel als Bestandteil von Sub- stanzen in einer Library eingesetzt werden, mit der beispielsweise definierte Targets detektiert werden sollen.

Es ist aber auch bevorzugt, mithilfe der erfindungsgemäßen Mittel optimierte Targets, insbesondere strukturoptimierte Targets zu erzeugen, die das erfindungsgemäße Mittel aufweisen und vorteilhafterweise eine Faltung aufweisen, die die Interaktion mit zu testenden Molekülen verbessert.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäßen Mittel wiederum mit anderen Mimetika oder Peptidomimetika zu kombinieren; auch die Kombination mit Aminosäuren oder organischen Molekülen ist vorteilhaft.

Die anmeldungsgemäße Lehre zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Abkehr vom technisch üblichen

neue Aufgabenstellung - Vorliegen eines seit langem ungelösten dringenden Bedürfnisses für die Lösung des mit der

Erfindung gelösten Problems

bisheriges vergebliches Bemühen der Fachwelt

die Einfachheit der Lösung spricht für erfinderische Tätigkeit, insbesondere da sie kompliziertere Lehren ersetzt " Entwicklung der wissenschaftlichen Technik ging in eine andere Richtung

entwicklungsstraffende Leistung

" Fehlvorstellungen der Fachwelt über die Lösung des entsprechenden Problems (Vorurteil)

- technischer Fortschritt, wie z. B.: Verbesserung, Leistungssteigerung, Verbilligung, Ersparnis an Zeit, Material, Arbeitsstufen, Kosten oder schwer beschaffbaren Rohstoffen, erhöhte Zuverlässigkeit, Beseitigung von Fehlem, Qualitätshebung, Wartungsfreiheit, größere Effektivität, höhere Ausbeute, Vermehrung der technischen Möglichkeiten, Bereitstellung eines weiteren Mittels, Eröffnung eines zweiten Weges, Eröffnung eines neuen Gebietes, erstmalige Lösung einer Aufgabe, Reservemittel, Alternativen, Möglichkeit der Rationalisierung, Automatisierung oder Miniaturisierung oder Bereichung des Arzneimittelschatzes - glücklicher Griff, da aus einer Vielzahl von Möglichkeiten eine bestimmte gewählt wurde, deren Ergebnis nicht vorausgesagt werden konnte, daher handelt es sich um ein patentwürdigen glücklichen Griff)

- Irrtümer in der Fachliteratur bzw. sehr widersprüchliche Darstellung zum Erfindungsgegenstand - junges Gebiet der Technik

" Kombinationserfindung, d.h. mehrere bekannte Elemente werden zu einer Kombination zusammengeführt, die einen überraschenden Effekt aufweist

- Lizenzvergabe

- Lob der Fachwelt und wirtschaftlicher Erfolg.

Insbesondere die vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung weisen mindestens einen oder mehrere der genannten Vorteile auf.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Synthese des Diprolin-Mimetikums 85 näher erläutert werden, ohne auf dieses beschränkt zu sein.

Motivation war die Suche nach Molekülen, die in der Lage sind, mit hoher Affinität an die EVH1 -Domäne zu binden und so die nativen prolinreichen Sequenzen der Ligandenpeptide als Bindungspartner zu ersetzen. Auf Basis von Molecular-Modeling-Studien zur Interaktion von Ligandenpeptiden mit der VASP-EVH1 -Domäne wurde Verbindung 85 entworfen, die als vielversprechendes Modul (Dipeptidmi- metikum) in Testpeptide eingebaut werden könnte, um dort zwei benachbarte Prolin-Positionen des FPPPP-Kernmotivs zu ersetzen. Leitlinien des Struktur-Designs waren (1) eine geometrisch fixierte, helicale Struktur (Tricyclus), (2) eine größtmögliche übereinstimmung der Bindungswinkel und - abstände im Vergleich zu denen des natürlichen Prolin-Prolin-Dipeptids (in der PPII-HelixKonformation), (3) eine zentrale Wasserstoffbrücken-Akzeptor-Funktion in Form einer Carbonylgruppe, und (4) eine Aminosäure-artige Gesamtstruktur mit einem Fmoc-geschütztem λ/-Terminus und einem freiem C-

Terminus, um den geplanten Einbau in Peptide methodisch einfach zu gestalten. Diese Anforderungen werden von dem nachfolgend abgebildeten Molekül 85 erfüllt, das ein konformationell eingeschränktes Analogon zweier konsekutiver Proline in der PPII-Helix darstellt. Durch den Einbau derZ-koπfigurierten Olefinbrücke werden die Prolinringe in der vermuteten biologisch aktiven Konformation stabilisiert, der zentrale Siebenring gewährleistet eine perfekte Fixierung der fr-ans-Amidbindung.

85

Zur Bereitstellung dieser Verbindung in substanziellen Mengen musste ein gangbarer, stereoselektiver Syntheseweg ausgearbeitet werden. Hierfür wurde eine Strategie gewählt, bei der das Zielmolekül in konvergenter Weise (retrosynthetische Zerlegung des zentralen Siebenringes, s. Schema 20) auf zwei Vinylproline vom Typ 100 und 101 zurückgeführt wird. Diese könnten zunächst durch eine Peptidkupp- lung miteinander verknüpft werden, bevor dann der Tricyclus durch Olefin-Metathese geschlossen würde. Ringschlussmetathesen zu Siebenringen sind in der Literatur hinreichend bekannt. Die beiden unterschiedlich substituierten Vinylprolin-Derivate 100 und 101 wiederum müssten jeweils stereoselektiv synthetisiert werden. Als Startmaterial könnte in beiden Fällen L-Pyroglutaminsäure dienen.

85 100 101

Schema 20

Als Baustein vom Typ 101 wurde das fr-ans-3-Vinylprolin 166 mit einer N-Boc-Scutzgruppe avisiert, dessen Synthese mit der Umwandlung von L-Pyroglutaminsäure 133 in den Baustein 136 begann (Schema 31).

I) SOCI 2, EtOH TPS-CI, Imidazol

2) LiBH. i, EtOH/ DMF, 87% THF 1 , quant. 133 134

135 136

Schema 31: Synthese des Bausteins 136 aus L-Pyroglutaminsäure.

Hierzu wurde die Säure 133 zunächst in den Ethylester überführt, dessen Reduktion mit Lithiumborhydrid quantitativ den sehr polaren Alkohol 134 lieferte. Dieser wurde mit der stabilen und sterisch anspruchsvollen terf-ButyldiphenvIsilyl-Gruppe (TPS) geschützt (87 %), die bei der späteren Einführung des neuen Substituenten die „Unterseite" des Moleküls möglichst abschirmen sollte, um die Bildung der gewünschten frans-Konfiguration zu begünstigen. Nachfolgend wurde das Stickstoffatom von 135 mit einer Boc-Schutzgruppe versehen (89 %), wobei nach einem modifizierten Verfahren nur eine katalyti- sche Menge DMAP und kein weiterer stöchiometrischer Basenzusatz nötig war. Das so im Multigramm- Maßstab hergestellte, stabile und gut kristallisierbare Intermediat 136 diente als Ausgangsbasis für die weitere Synthese des _rans-3λ/inylprolins 166, wobei auf das Synthesekonzept von Herdeis et al. zurückgegriffen werden konnte. Nach Literaturvorschrift wurde 136 bei -78 0 C mit der sterisch gehinderten Base LiHMDS in α-Position zur Carbonylgruppe deprotoniert und durch Umsetzen mit Phenylselenylch- lorid in den Selenylether überführt, der durch Aufarbeitung des Rohproduktes bei -78 0 C mit Was- serstoffperoxid (30%ig) oder mit Ozon zum Selenoxid oxidiert werden sollte, aus dem bei Erwärmen auf Raumtemperatur durch Eliminierung das Enon 18 entstehen sollte (Schema 41 ).

136 30-76% 18

Schema 41: Synthese des α,ß-ungesättigten Lactams 18. Trotz genauer Einhaltung der Literaturbedingungen ergaben sich allerdings Probleme bei der Reproduktion der Ergebnisse: Einerseits waren die Ausbeuten nicht konstant und teilweise unbefriedigend niedrig, andererseits wurde das Enon 18 nicht in sauberer Qualität erhalten (Auch in der Literatur variieren die erzielten Ausbeuten stark, d.h. von 54 bis 86 %, für das gleiche Substrat, was als Hinweis auf praktische Probleme gewertet werden kann).

O 3 oder H 2 O 2 c CH 2 CI 2 , -78°C "

TPSO auf RT, 44-77% TPSO

136 160 18

Schema 42: Erzeugung des Enons 18 mit Isolierung der Zwischenstufe 160.

Zur näheren Untersuchung des Sachverhaltes wurden umfangreiche Testexperimente durchgeführt. Zunächst wurde dazu die selenierte Zwischenstufe 160 isoliert und chromatographisch aufgereinigt, um Reste des Edukts 136 (nach Eliminierung schlecht abtrennbar) als auch des Phenylselenylchlorids (verbraucht ebenfalls Oxidationsmittel) abzutrennen (Schema 42). Die Ausbeuten an erhaltener Zwischenstufe 160 waren mit den Ergebnissen in der Literatur vergleichbar (69-82%).

Problematischer gestaltete sich die saubere und quantitative Eliminierung zum Enon 18, weshalb ver- schiedene in Frage kommende Parameter (Lösungsmittel, Temperatur, Base, Oxidationsmittel) variiert wurden. Die Verwendung verschiedener Lösungsmittel (Ethylacetat, absolutes oder nicht-absolutes Dichlormethan) oder verschiedener Temperaturen (-78 °C, -10 0 C, 0 0 C, unterschiedlich rasche Erwärmung auf Raumtemperatur oder auf 70 0 C) führte zu keiner erkennbaren änderung. Vor allem wurde aber der Einfluss des Oxidationsmittels (H 2 O 2 in Konzentrationen von 10 bis 30 %, Ozon, MCPBA 1 Natriumperiodat, jeweils verschiedene äquivalentmengen) und der Base (Pyridin, Natriumacetat, verschiedene äquivalentmengen oder auch kein Basenzusatz) überprüft. Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden:

- Als Oxidationsmittel erwiesen sich Ozon oder H 2 O 2 (25-30 %ig) gleichermaßen geeignet, auch

MCPBA konnte verwendet werden, Natriumperiodat hingegen war nicht stark genug. Doch trotz anscheinend sauberer Reaktion auf dem Dünnschichtchromatogramm lagen die isolierten

Ausbeuten z.T. erheblich niedriger, wobei der Verbleib der restlichen Substanz nicht abschließend geklärt werden konnte (überoxidation? Zersetzung?).

Es deutete sich an, dass ein (in der Literatur üblicher) Basenzusatz zur leichten Steigerung der Ausbeute von Vorteil sein kann, doch wurde hierdurch auch die Bildung eines Isomerisie- rungsproduktes in wechselnden Anteilen begünstigt, dessen Struktur vermutlich mit dem Pyr- rolderivat 161 angeben werden kann (Schema 43, vgl. auch analytische Daten im Abschnitt 7.2.3.18). Auch eine basische Aufarbeitung der Reaktionsmischung führte verstärkt zur Bildung von 161.

160 18 161

Schema 43: Bildung des Nebenprodukts 161 durch Basenzusatz bei der Eliminierung zu 18.

Schema 44: Addition von Vinyl-Cupraten an Enon 18.

Mit dem erhaltenen Enon 18 wurde anschließend die Einführung der Vinylgruppe durch 1 ,4-Addition - zunächst mit Gilman-Cupraten des Typs R 2 CuLi - durchgeführt (Schema 44). Das hierfür benötigte Vinyllithium wurde aus Tetravinylzinn und /r-Butyllithium durch Transmetallierung bei 0° C gewonnen. Ohne Isolierung erfolgte bei -20 0 C durch Zugabe von Kupfer(l)iodid die Umwandlung in das Divinyl- Cuprat, zu erkennen an der Schwarzfärbung der Suspension, und nachfolgend bei -78 0 C die Addition an das Enon durch Zugabe einer Lösung von 18 in Diethylether. Hierbei wurde das Additionsprodukt 162 in einer Ausbeute von 60 % gewonnen, was im Bereich der Literaturangaben liegt. Weiterhin konnte in übereinstimmung mit der Literatur lediglich ein Diastereomer des Vinyl-Additionsprodukts gefunden werden. Teilweise kam es zur Bildung eines Nebenproduktes, das durch unvollständige Transmetallie- rung und daraus resultierende Addition eines n-Butylrests an 18 entstanden war.

Um den Einsatz des toxischen und teuren Tetravinylzinns zu umgehen, wurde im folgenden ein Nor- mant-Cuprat vom Typ R 2 CuMgBr-DMS verwendet, das leicht durch Umsetzen einer Grignard- Verbindung mit CuBr-DMS erhältlich ist und in vergleichbarer Ausbeute (60 %), allerdings etwas geringerer Reinheit, zum 1 ,4-Additionsprodukt 162 führte.

162 164 163

Schema 46: Alternative zweistufige Reduktion der Carbonylgruppe.

Zur Entfernung der LActam-Carbonyigruppe bot sich eine zweistufige Reduktionssequenz an (Schema 46): Zunächst wurde das /V-Acyl-Lactam 162 mit Superhydrid zum α-Hydroxycarbamat 164 reduziert, das anschließend mitTriethylsilan (oder alternativ Triphenylsilan) und Bortrifluorid zum sekundären, weiterhin Boc-geschützten Amin 163 deoxygeniert wurde (70 % über zwei Stufen).

163 165 166

Schema 47: Vervollständigung der Synthese von -rans-3-Viny!prolin 166. Es folgten die Spaltung des Silylethers mit TBAF in THF (98 %) und die Oxidation des resultierenden Alkohols 165 zur Carbonsäure (Schema 47). Hier konnte ebenfalls nicht auf die Bedingungen von Herdeis et al. zurückgegriffen werden, da die Vinylgruppe nicht mit den Bedingungen der Sharpless- Oxidation (NaIO 4 ZRuCI 3 ) kompatibel ist. Unter Verwendung des Jones-Reagenz gelang die Oxidation zur Carbonsäure mit 70 % Ausbeute, wodurch die Synthese des N-Boc-ö-ans-3-Vinyl-Prolins 166 ver- vollständige werden konnte. Die korrekte Konstitution und die relative Konfiguration (trans) wurde durch eine Röntgen-Kristallstrukturanalyse bestätigt.

Figur 1 zeigt die Kristallstruktur des W-Boc-geschützten /rans-3-Vinylprolins 166.

Zur Synthese des zweiten Bausteins, einem c/s-5-Vinylprolin-esters vom Typ 100 wurde auf die Route von Mulzer und Schülzchen zurückgegriffen, allerdings zunächst unter Verwendung des kommerziell erhältlichen L-Pyroglutaminsäure-ethylesters. Dieser wurde mit einer Boc-Schutzgruppe versehen und das geschützte Substrat 167 (Schema 48) bei tiefer Temperatur mit DIBAL-H selektiv zum α-Hydroxycarbamat reduziert. Bei langsamer Zugabe des Reduktionsmittels bei tiefer Temperatur tritt keine Reduktion des Esters auf, da die Carbonylgruppe des λ/-Acyl-Lactams bevorzugt reagiert. Nach neutraler Aufarbeitung mit Kalium-Natrium-Tartrat-Lösung wurde das erhaltene Rohprodukt mit einer katalytischen Menge PPTS in Methanol in das α-Methoxycarbamat 168 überführt (Epimerengemisch, 90 % über zwei Stufen).

CH 2 CI 2 , -78°C,

EtO EtO 71 %

167 168

EtO

EtO EtOOC 172

Schema 48: Synthese von λ/-Boc-geschütztem 5-Vinylprolin-Ethylester (überwiegend eis-).

Zur Einführung des zweiten Substituenten wurde 168 mit Bortrifluorid und Allyltrimethylsilan umgesetzt, worauf man das Allyl-Substitutionsprodukt 169 als untrennbares Diastereomerengemisch erhielt (cisltrans = 4:1, zusammen 71 %). Die Doppelbindung von 169 wurde anschließend durch Ozonolyse gespalten und das entstehende Ozonid mit Natriumborhydrid zum Alkohol 170 reduziert, wobei eine Reduktion des Ethylesters nicht bzw. nur in Spuren beobachtet wurde (72 %). Zur überführung in das Olefin 172 wurde der Alkohol 170 nach Grieco et al. unter Verwendung von ortho- Nitrophenylselenocyanat und n-Tributylphosphin umgesetzt, wodurch zunächst der Selenylether 171 erhalten wurde (84 %). Durch Oxidation bei O °C mit H 2 O 2 (30%ig) und nachfolgende Eliminierung konnte das Vinylprolin 172 als Diastereomerengemisch erhalten werden (95 %).

EtO

Schema 49: Synthese von c/s-5-Vinylprolin (Diastereomerengemisch).

Die Abspaltung der Boc-Schutzgruppe (Schema 49) gelang durch Behandlung mitTrifiuoressigsäure (quantitativ) oder mit TMSOTf (69 %). Letzteres führte nach Hydrolyse zum chromatographierbaren freien Amin 174, das so in reiner Form, jedoch nach wie vor als untrennbares Diastereomerengemisch erhalten wurde (Anteil c/s-Produkt: 80 %).

Mit dem so erhaltenen Material wurde die weitere Synthese der tricyclischen Diprolinmimetika ausgelotet (Peptidkupplung und nachfolgende Ringschlussmetathese). Trotz sterischer Hinderung durch die beiden Vinyigruppen gelang die Knüpfung der Peptidbindung unter Standardbedingungen in guter Ausbeute (Schema 52). Dabei wurde die Carbonsäure 166 mit EDAC/HOBt präaktiviert, bevor die Zugabe des Amins 173 und Triethylamin als Base erfolgte. Die Identität des Kupplungsproduktes konnte im 1 H- NMR-Spektrum trotz Vorliegen eines Diastereomeren- und Rotamerengemisches bestätigt werden.

EtO 173 166 180

Schema 52: Peptidkupplung der Vinylproline unter Standardbedingungen.

180 181

Schema 53: Ringschlussmetathese zum Tricyclus 181.

Um den Tricyclus 181 durch Ringschlussmetathese zu erzeugen, wurde Dipeptid 180 (Schema 53) zunächst mit dem Grubbs-Il-Katalysator (5 mol-%) versetzt, jedoch blieb der Umsatz unvollständig, weshalb auf den aktiven und luftstabilen Metathese-Katalysator 82 von Blechertetal. zurückgegriffen wurde (für dessen einfache Synthese aus dem Grubbs-Il-Katalysator s. Schema 54). Hiermit verlief die Reaktion It. Dünnschichtchromatogramm schließlich vollständig ab (isolierte Ausbeute 61% im 10 mg- Maßstab). Der Erfolg der Ringschlussmetathese ließ sich dabei im 1 H-NMR-Spektrum eindeutig anhand der änderung der Olefinsignale belegen.

Schema 54: Synthese des modifizierten Metathese-Katalysators 82 nach Blechertetal.

Nach der gelungenen Erzeugung des Tricyclus 181 erschien es angebracht die Synthese des Peptid- mimetikums 85 mit diastereomerenreinen Komponenten vorzunehmen. Die Auftrennung der cis/trans- Isomere des Allyl-Substitutionsproduktes ist nach Mulzer/Schülzchen unter Verwendung präparativer HPLC im Falle des ferf-Butylesters 46 möglich, was im vorliegenden Fall aber aus praktischen Gründen ausschied. Jedoch ist die Trennung von 46 nach Entfernung der Boc-Schutzgruppe auch durch Säulenchromatographie beschrieben worden.

Daher wurde die Synthese des tert-Butylester-Bausteins 185 durchgeführt. Hierzu wurde Pyroglutamin- säure 133 mit ferf-Butylacetat durch Umesterung unter Katalyse von Phosphorsäure (60%ig) in den tert- Butylester umgewandelt (58 %), der mit einer Boc-Schutzgruppe versehen wurde (84%, Schema 55). Wie zuvor folgten Reduktion von 44 zum α-Hydroxycarbamat mit DIBAL-H und anschließende überführung in das korrespondierende α-Ethoxycarbamat 45 (89 % über 2 Stufen).

1 ) f-Butylacetat, 1 ) DIBAL-H/Hexan, H 3 PO 4 , 58% CH 2 CI 2 , -78°C

2) BoC 2 O, DMAP, 2) PPTS, EtOH, CH 3 CN, 84% f-BuOOC 89% (2 Stufen)

133 44

AIIyI-TMS, BF 3 *OEt 2 O 3 ; NaBH 4

V-NBoc CH 2 CI 2 , -78°C, 77% V- NBoc CH 2 CI 2 , MeOH, uOOC -78 0 C auf RT, 87% f-BuOOC

45 46

f-BuO t-BuOOC

184 185

Schema 55: Synthese des λ/-Boc-5-Vinylprolin-terf-butylesters 185. Substitution an 45 mit Allyltrimethylsilan/Bortrifluorid führte erwartungsgemäß zum Diastereomerenge- misch des Allyl-Substitutionsproduktes 46 (77%, cis/trans 75:25), das säulenchromatographisch nicht aufgetrennt werden konnte. Eine Abspaltung der λ/-Schutzgruppe an dieser Stelle wurde nicht angestrebt, da die Auftrennung im Multigramm-Maßstab aufwändig gewesen wäre und die Sequenz aus Entschützung-Diastereomerentrennung-Schützung einen Umweg bedeutet hätte. Stattdessen wurde eine Trennung der Diastereomere auf der Stufe des Vinylprolinesters 185 favorisiert, da hier ohnehin die λ/-Schutzgruppe für die Peptidkupplung entfernt werden musste.

Nach Ozonolyse von 46 und Reduktion zum Alkohol 184 mit NaBH 4 (87%) folgte die Umsetzung zum entsprechenden Selenylether, dessen Oxidation mit Ozon bei -78°C und nachfolgende Selenoxid- Eliminierung bei 70 0 C zum 5-Vinylprolin-te/f-butyiester 185 führte (92%). Hierbei war festzustellen, dass

die intensiv-gelb gefärbten, selenhaltigen Neben-produkte recht schwierig abzutrennen waren. Trotz mehrfacher Chromatographie mit unterschiedlichen Laufmittelkombinationen gelang dieses nicht vollständig, und es wurde kein farbloses Produkt erhalten. Doch wies das 1 H-NMR-Spektrum von 185 keine erkennbaren Verunreinigungen von Nitrophenylselen-Spezies mehr auf (d.h. Reinheit > 95%). Die rest- liehen, intensiv-gelben Verunreinigungen konnten aber auf der nächsten Stufe vollständig abgetrennt werden.

Zur Abspaltung der Boc-Schutzgruppe unter Erhalt des ebenfalls säurelabilen ferf-Butylesters war eine Differenzierung der beiden Schutzgruppen notwendig, wofür z.B. TMSOTf, TBSOTf oder TMSCIO 4 in der Literatur beschrieben werden. (Umgekehrt ist auch die Verseifung von Estern unter Erhalt der Boc- Gruppe möglich, wofür man z.B. KOSiMe 3 einsetzen kann.)

+ 20% Miscnfraktion mi1 überwiegend trans-\sorr

Schema 56: Herstellung von diastereomerenreinem c/s-5-Vinylprolin-te/τf-butylester 186a.

Das langsame Versetzen einer Lösung von 185 mit einer äquimolaren Menge TMSOTf (1.01 äquiva- lente) führte zur gewünschten Entschützung des Stickstoffs unter Erhalt der Esterfunktion (Schema 56). In Folge waren die beiden Diastereomere hinreichend verschieden, so dass ihre Trennung durch sorgfältige Chromatographie gelang und man den c/s-5-Vinylprolinester 186a als leicht gelbliches öl erhielt (51 %). Die relative Stereochemie der beiden Substituenten konnte durch NOE-Experimente bestätigt werden. Da eine allmähliche Epimerisierung der Verbindung eintrat, wurde das Produkt unmittelbar weiter umgesetzt oder in einer Benzolmatrix eingefroren gelagert.

Zur Synthese des koπformationell fixierten Diprolin-Peptidmimetikums 85 wurde eine Peptidkupplung der diastereomerenreinen Vinylproline 166 und 186a unter EDAC/HOBt-Bedingungen versucht, die aber nur zu einer geringen Ausbeute an gewünschtem Produkt 187 (38%) und zu einer erheblichen Menge Nebenprodukt (24%) führte, dessen NMR-Spektren einer epimerisierten Verbindung zugeordnet werden konnten. Da in einem anderen Zusammenhang beschrieben wurde, dass die Verwendung von Triethylamin als Base zu einer Epimerisierung bestimmter Stereozentren führen kann, wurde es im vorliegenden Fall durch DIPEA ersetzt. Außerdem kam als Kupplungsreagenz das reaktivere PyBOP ι zum Einsatz, wodurch die Präaktivierung der Carbonsäure entfallen konnte. Auf diese Weise ließen sich Ausbeuten an Dipeptid 187 von 81 % realisieren, und es wurde ein Zurückdrängen des (allerdings gut abtrennbaren) Epimerisierungsproduktes erreicht (Schema 57).

f-BuO

188 Schema 57: Vervollständigung der Synthese von diastereomerenreinem Diprolin 188.

Für die Ringschlussmetathese zum Tricyclus 188 wurden zwei verschiedene Katalysatoren getestet: der luftstabile Katalysator 82 nach Blechert et al. und der Grubbs Il-Katalysator 81. Mit beiden wurden vergleichbare Ergebnisse erzielt: Für einen vollständigen Umsatz des Eduktes 187 benötigte man ca. 5 mol-% des entsprechenden Katalysators bei Reaktion über Nacht (4O 0 C). Nach Aufarbeitung der Reaktion, bei der darauf geachtet wurde, alle Katalysatorrückstände möglichst vollständig zu entfernen, wurden hohe Ausbeuten bis zu 96% realisiert.

Um den synthetisierten Tricyclus 188 für die Festphasen-Peptidsynthese nutzbar zu machen, mussten , schließlich beide Schutzgruppen abgespalten und die Aminfunktion mit einer Fmoc-Schutzgruppe versehen werden. Diese ist die einzige λ/-Schutzgruppe von praktischer Bedeutung, die unter milden basischen Bedingungen abgespalten werden kann, wofür in der Regel sekundäre Amine wie Piperidin, Morpholin u.a. verwendet werden. Dadurch wird die Generierung der ungeschützten Aminofunktion bei der Festphasensynthese ohne zusätzliche Produktion von Salzen ermöglicht. Die erhöhte Basenlabilität beeinträchtigt den Einsatz der Fmoc-Gruppe in der organischen Synthese und erfordert deshalb den späten Wechsel der Schutzgruppe.

188 192 85

Schema 59: Umschützen des Diprolins 188 zum Peptidmimetikum 85. Zur gemeinsamen sauren Abspaltung der Boc-Schutzgruppe und des tert-Butylesters wurde 188 mit einem überschuss Trifluoressigsäure (99%ig) in Dichlormethan versetzt und bei Raumtemperatur gerührt (Schema 59). Nach Einengen erhielt man die freie Aminosäure 192 als gelblichen Feststoff (Kon- troll-NMR-Spektrum in D 2 O), der in einem Acetonitril/Wasser-Gemisch aufgenommen und unter Schotten-Baumann-Bedingungen in das Fmoc-geschützte Endprodukt 85 überführt wurde. Dieses erwies

sich als ausgesprochen polar, aber konnte dennoch mit Chloroform aus der wäßrigen Phase bei pH » 4 extrahiert und anschließend säulenchromatographisch an Kieselgel aufgereinigt werden. Man erhielt 85 als amorphen altweißen Feststoff (85 %), dessen NMR-Spektren sich mit den Erwartungen deckten (siehe Figur 2 für 500 MHz 1 H-NMR-Spektrum (MeOH-d 4 ), 60:40 Rotamerengemisch). Figur 2 zeigt das 1 H-NMR-Spektrum des Diprolin-Bausteins 85 (500 MHz, MeOH-d 4 , RT). Biologische Ergebnisse

Insgesamt konnten etwa 300 mg des konformationell fixierten Diprolins 85 synthetisiert und zwecks Einbau in Test-Ligandenpeptide und biologische Bindungsstudien an das FMP in Berlin-Buch übergeben werden. Basierend auf der Sequenz 332 SFEFPPPPTEDEL 3 44 des ActA-Peptids von Listeria Mono- cyfogenes, das als stark bindendes, natives Ligandenpeptid der EVH1 -Domäne bekannt ist, wurden bis zum Abschluss dieser Arbeit zwei Testpeptide synthetisiert und auf ihre Bindungsaffinität mit dem VASP-EVH1 -Rezeptor hin untersucht: 332 SFEFPPPPTEDEL 3 44 (I) und 332 SFEWPPPPTEDEL 34 4 (II), wobei ,,pf)' den synthetischen Diprolin-Baustein 85 repräsentiert. Bereits in früheren Substitutionsexperimenten hatte sich gezeigt, dass der Austausch von Phenylalanin (P) gegen Tryptophan (W) zu einer deutlich höheren Bindungsaffinität mit der VASP-EVH1 -Domäne führt: K 0 = 13.7 μM für das Ligandenpeptid mit WPPPP-Kernmotiv im Vergleich zu K 0 = 55.1 μM für den Liganden mit FPPPP-Kernmotiv.

Figur 3 zeigt überlagerte Serien zweidimensionaler 15 N- 1 H-HSQC-NMR-Spektren der VASP-EVH1- Domäne (600 MHz) unter dem Einflυss verschiedener Konzentrationen der Ligandenpeptide I (links) und Il (rechts) sowie eine ausschnittsweise Darstellung der Cross-Peaks zwischen Protonen und Stick- Stoffen einiger aromatischer Seitenketten, wobei der Verschiebungshift von W23NE1 -HE1 mit steigender Konzentration des Ligandenpeptids I (in Pfeilrichtung) besonders anschaulich ist.

Die Wechselwirkungen zwischen der EVH1 -Domäne eines vollständig 15 N-markierten VASP-Proteins und den Ligandenpeptiden I und Il wurden unter Verwendung mehrdimensionaler NMR- spektroskopischer Methoden aufgeklärt. Hierzu wurde die EVH1 -Domäne in Lösung mit unterschiedli- chen Mengen an Ligandenpeptid titriert und durch Aufnahme von 15 N- 1 H-HSQC-Spektren jeweils untersucht. Die schrittweise Erhöhung der Ligandenkonzentration (10, 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 μM) führt im Fall einer positiven Bindungsinteraktion zu einer deutlich erkennbaren Verschiebung einiger Domänensignale, woraus sich später Werte für die Bindungskonstante errechnen lassen. Das Ergebnis der Untersuchungen mit den Ligandenpeptiden I und Il ist den übereinandergelegten Ausschnitten der jeweiligen HSQC-Spektren in Figur 3 zu entnehmen. Da besonders aromatische Aminosäurereste der Domäne an der Ausbildung der hydrophoben Bindungswechselwirkungen beteiligt sind („aromatische Wiege", vgl. Abschnitte 2.4/2.5), ist hier die Verschiebung der Signale deutlich zu erkennen. Dies gilt aber auch insbesondere für das NH-Signal des Tryptophans 23 (W23NE1-HE1 ), da dieses eine Wasserstoff-Brücke zu einer Carbonylgruppe des FPPPP-Ligandenmotivs ausbildet. Der Vergleich der beiden NMR-Spektren in Figur 3 zeigt allerdings, dass der oben beschriebene Sachverhalt nur für Ligand I beobachtet wird (links). Da in Lösung ein ständiges Gleichgewicht [EVH1] — Ligand (gebunden) → [EVH1] + Ligand (ungebunden) vorliegt, ergeben sich abhängig von der Austauschgeschwindigkeit des Liganden verschiedene NMR-Spektren (analog den Signalen für -OH und -

NH im eindimensionalen Bereich). Für Ligand I werden zeitlich gemittete Signale aus beiden Zuständen beobachtet, während für Ligand Il beide Zustände separate Signalsätze auf der NMR-Zeitskala erzeugen. Dies ist besonders deutlich durch Vergleich der beiden NMR-Spektren anhand des W23NE1 -HE1 - Signals zu erkennen: Für Ligand I (links) ergibt sich bei der Titration eine allmähliche Verschiebung des Cross-Peaks, für Ligand Il (rechts) beobachtet man zwei separate Signale, die sich nur wenig ändern, und keine „Zwischenzustände".

Korreliert man die änderung der chemischen Verschiebung der Cross-Peaks mit der Bindungsstärke zwischen Domäne und Ligandenpeptid, lassen sich durch Auftragung der Verschiebungsveränderung δδ gegen die Konzentration des Ligandenpeptids Werte für die Bindungskonstante errechnen. Dies wurde für I durchgeführt (Figur 4) und ergab eine etwas höhere Bindungsaffinität (K 0 = 20-35 μM) als die native Peptidsequenz von ActA (K 0 = 45 μWI). Für Il war dies aufgrund des oben besprochenen Sachverhaltes nicht möglich.

Figur 4 zeigt die Auftragung der Veränderung der chemischen Verschiebung δδ gegen Konzentration des Ligandenpeptids I zur Ermittlung der Bindungskonstanten K 0 - In Ergänzung zur NMR-basierten Aufklärung von Wechselwirkungen zwischen Peptiden und Proteinen wird heutzutage als Standard auch die ß/acore-Methode eingesetzt. Hierbei wird das Domänenprotein auf der Oberfläche eines Sensorchips immobilisiert, während eine Lösung des Ligandenpeptids über die Oberfläche strömt. Anhand der Messung der Oberflächenplasmonenresonanz, die zu einer änderung des Brechungsindex führt, kann in Echtzeit die Bindungskinetik verfolgt werden, wodurch man ebenfalls Konstanten der Assoziation und Dissoziation bestimmen kann. Besonders für Fälle, in denen die NMR- Spektroskopie keine Ermittlung der Bindungskonstanten zulässt wie für das Ligandenpeptid II, ist dies die Methode der Wahl. Erste, noch zu verifizierende Messungen ergaben folgende Bindungskonstanten: K 0 = 29,3 - 33,3 μM für Ligandenpeptid I und K 0 = 3,7 - 12,5 μM für Ligandenpeptid II. (entsprechende native Peptide: K 0 = 55.1 μM bzw. K 0 = 13.7 μM). Diese Ergebnisse sind insofern besonders bemerkenswert, da es sich hierbei um bisher für die EVH1 - Domäne nicht beschriebene Experimente handelt und diese zu einer Reihe wichtiger Erkenntnisse führen, die wie folgt zusammengefasst werden können und eine Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten bilden:

1 ) Der Einbau des synthetisch hergestellten Tricyclus 85 in verschiedene Testpeptide unter den Stan- dard-Kupplungsbedingungen (DIC/HOBt) der Festphasen-Peptidsynthese verlief ohne Probleme.

2) Die bisher getroffenen Voraussagen, dass sich die mittleren beiden Prolin-Positionen des Fλλ/PPPP-Kemmotivs ersetzen lassen sollten, konnten bestätigt werden.

3) Die Vorhersage der Reaktivkonformation bei Bindung der PPII-Helix an den EVH1 -Rezeptor wird durch die gute Bindungsaffinität des Ligandenpeptids I bestätigt, bzw. es stimmen die biologisch benötigte Konformation und die tatsächliche Konformation des Tricyclus 85 gut überein.

4) Der erwartete günstige Entropie-Effekt durch lokale, konformationelle Vorfixierung des Liganden scheint sich durch die festgestellte höhere Bindungsaffinität im Vergleich zur nativen Peptidsequenz

zu bestätigen. Andererseits verhindert die geometrische Fixierung aber auch nicht die Annäherung von Ligand und Domänenprotein und damit die Bindungsbildung.

Figur 5 zeigt eine Abbildung der VASP-EVH1 -Domäne mit^FEFPppPTEDEUM-Peptidligand (MoIe- cular-Modeling-Abbildung). Gut zu erkennen ist die EVH1 -Domäne als „Graben" auf der Oberfläche des VASP-Proteins, der das Ligandenpeptid aufnimmt.

Biologische Ergebnisse und Ausblick

Mit Hilfe der synthetischen Verbindung 85 wurden beispielhaft Ligandenpeptide mit teilweise oder vollständig ersetzten Prolinsequenzen synthetisiert und auf ihre Wechselwirkung mit der EVH1-Domäne untersucht (pp = Baustein 85). Dabei zeigte sich, dass durch den Einbau des Mimetikums 85 die Bin- dungsaffinität der Ligandenpeptide zur Domäne gesteigert werden konnte. Der Austausch aller Proline durch 2 miteinander verknüpfte Bausteine 85 führte zu Ligandenpeptiden mit einer Affinität vergleichbar zu der des nativen Peptides.Dies ist in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefasst die die Bindungsaffinitäten der Ligandenpeptide sowie der zu Grunde liegenden nativen Peptidliganden auflistet. Die Bindungsaffinitäten wurden mittels NMR-Titration, der kinetischen ß/acore-Methode beziehungswei- se mittels Fluoreszenztitration bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

Tabelle 1: Vergleich der gemessenen Bindungsafftnitäten (Wechselwirkung der Ligandenpeptide mit der VASP-EVH1-Domäne in Lösung).

Der Austausch aller Proline durch 2 miteinander verknüpfte Bausteine 85 führte zu Ligandenpeptiden mit einer Affinität vergleichbar zu der des nativen Peptides. Damit ist es erstmals gelungen, Ligandenpeptide ohne Prolin-reiche Sequenzen, die durch PRM-bindende Domänen gebunden werden, zu entwickeln. Da das generelle Konzept in Hinblick auf die Synthese und den biologischen Einsatz der Ziel-

struktur 85 erfolgreich umgesetzt werden konnte, eröffnen sich auf dieser vielversprechenden Grundlage zahlreiche weitere Möglichkeiten, mit Hilfe kleiner synthetischer Moleküle gezielt relevante Proteindomänen zu adressieren, die polyprolinhaltige Liganden binden. Neben der Variation bestehender Molekülstrukturen wäre auch eine Ausweitung des Konzepts auf die Synthese von Liganden für andere Domänen (Mena-EVH1 , WW, SH3 u.a.), der Ersatz anderer als der zentralen beiden Prolineinheiten des FPPPP-Motivs oder der Ersatz von PPP- oder sogar PPPP-Motiven durch geeignete, organischsynthetisch erzeugte Strukturen denkbar.

Experimenteller Teil

Alle Reaktionen mit luft- oder wasserempfindlichen Komponenten wurden unter absoluten Bedingungen durchgeführt. Dazu wurden die verwendeten Glasgeräte im ölpumpenvakuum (Enddruck von 0.1 -0.5 mbar) mit einer Bunsenbrennerflamme ausgeheizt und nach dem Abkühlen mit Argon geflutet, wobei eine Vakuum-Argon-Doppelhahnglasapparatur zum Einsatz kam. Spritzen und Kanülen zum Transfer von Reagenzien und Lösungsmitteln wurden in einem Ofen bei 85 °C getrocknet und vor Gebrauch mehrfach mit Argon gespült. Feste Reagenzien wurden im Argon-Gegenstrom in den Reaktionskolben eingefüllt. Lösungsmittel wurden an einem Rotationsverdampfer bei einer Wasserbadtemperatur von 40 0 C und einem Druck von 10-1013 mbar entfernt. Die weitere Trocknung der Substanzen erfolgte im ölpumpenvakuum (0.1-0.5 mbar) i.d.R. bei Raumtemperatur. Die verwendeten Chemikalien wurden von gängigen Firmen wie Merck, Sigma-Aldrich, Fluka, Acros, Lancaster und Stern kommerziell bezogen und meist ohne weitere Reinigung eingesetzt. Die Konzentration metallorganischer Reagenzien wurde nach Paquetie et al. durch Titration gegen Menthol mit Phenanthrolin als Indikator bestimmt. Alle Lösungsmittel, die für Extraktions- und Reinigungsvorgänge zum Einsatz kamen, wurden vor Gebrauch destilliert. Wasserfreie Lösungsmittel wurden nach einschlägigen Verfahren erhalten.

Die Aufreinigung der Substanzen erfolgte durch Flashsäulenchromatographie an Kieselgel 60 (0.040- 0.063 mm) der Firma Merck und wurde unter leichtem überdruck (0.3-0.5 bar) durchgeführt. Analytische Dünnschichtchromatographie (DC) zur Reaktionskontrolle wurde mit Kieselgelplatten der Firma Merck durchgeführt (Kieselgel 6OF2 5 4). Die Auswertung der Chromatogramme erfolgte im UV-Licht (λ = 254 nm) und durch Anfärben mit einer KMnO 4 -Lösung (3 g KMnO 4 , 20 g K 2 CO 3 , 5 ml 5%ige NaOH, 300 ml H 2 O) und anschließendes Erhitzen mit einem Heißluftfön. Analytische Hochdruck- Flüssigkeitschromatographie (HPLC) wurde mit einem Khai/er-System (HPLC Pump K-1001 , DAD K- 2700 Wellchrom, Lamp K-2701 Wellchrom, Solvent Organizer K-1500), mit einem Merck-Hitachi- System (L-4000 A UV-Detektor, D-6200A Intelligent Pump, Differential Refractometer Ri 71 ), einem Merck-Hitachi-System (L-7250A Intelligent Pump, L-7455 UV-Detektor) oder einem Agilent 1100 HPLC- MS-System durchgeführt. Weitere Angaben befinden sich bei den aufgeführten Messungen.

1 H- und 13 C-NMR-Spektren wurden an den Geräten AC 250, DPX 300 und DRX 500 der Firma Bruker bei Raumtemperatur aufgenommen. Die chemischen Verschiebungen sind relativ zum Restprotonengehalt bzw. zur Resonanz des Lösungsmittels als internem Standard angegeben. Die Zuordnung der Signale erfolgte durch die Aufnahme geeigneter 2D-Experimente (DEPT, APT, H-H-COSY, HMQC, HMBC, NOE) und durch Vergleich mit analogen Verbindungen. Zur Auswertung der NMR-Spektren wurde das Programm Mestre-C mit den dort enthaltenen Analytikfunktionen verwendet. Die angegebe- ne Nummerierung der Moleküle zur Zuordnung der Signale ist weitgehend identisch mit IUPAC, kann

aber aus Gründen der übersicht teilweise davon abweichen. Signal-Multiplizitäten werden wie folgt angegeben: (s = Singulett, d = Dublett, t = Triplett, q = Quartett, quint = Quintett, br = breites Signal, m = Multiple«). Wegen der gehinderten Rotation der Carbamat-Schutzgruppen bei Raumtemperatur wurden viele Verbindungen als Rotamerengemisch beobachtet und werden als solche beschrieben (breite Peaks bzw. doppelter Signalsatz im 1 H- und 13 C-Spektrum).

IR-Spektren wurden an einem FT-IR Paragon 1000 der Firma Perkin-Elmer bei Raumtemperatur als ATR (Attenuated Total Reflectance) auf einem ZnSe-Kristall aufgenommen, auf den die Proben als

Lösung aufgebracht wurden. Die Absorptionsbanden werden in Wellenzahlen ( v [cm "1 ] angegeben und folgendermaßen nach ihrer relativen Intensität charakterisiert: vs (sehr stark), s (stark), m (mittel), w (schwach), br (breites Signal).

Massen-Bestimmungen wurden an den Geräten MAT Incos 50 Galaxy System (El) und MAT 900 (ESI, HRMS) der Firma Finnigan durchgeführt. Die Einlassmethode (Direkteinlass (DIP) oder GC-MS), die lonisierungsart (El oder ESI) sowie die lonisierungsenergie in [eV] sind jeweils in Klammern angegeben. Die aufgeführten Signale beziehen sich auf das Verhältnis m/z und sind in ihrer Intensität relativ zum Basispeak (100%) angegeben.

Drehwerte wurden an einem Polarimeter 343 plus der Firma Perkin Eimer gemessen. Die Konzentration von [α] ist in der Einheit [g/100 ml] angegeben, die Messtemperatur, die Wellenlänge (i. d. R.589 nm, z.T. zusätzlich 546, 405, 365 und 334 nm) und das Lösungsmittel sind jeweils vermerkt.

Elementaranalysen wurden mit einem Elementar Vario EL durchgeführt, wobei die massenprozentuale Zusammensetzung nach den Elementen C, H und N aufgeschlüsselt werden konnte. Schmelzpunkte wurden mit Hilfe eines B-545 der Firma Büchi bestimmt und sind nicht korrigiert.

Die Benennung der Verbindungen erfolgte unter Zuhilfenahme des Autonom-Programms der elektronischen Beilstein-Datenbank nach den Richtlinien der IUPAC. Geringfügige Abweichungen von dieser Nomenklatur ergeben sich durch Anlehnung der Benennung an literaturbekannte Substrate oder die stärkere Berücksichtigung von funktionellen Gruppen als Einheit (z.B. Schutzgruppen) und daraus folgend veränderte Prioritäten. Die Bestimmung der Stereochemie erfolgte nach den Regeln von Cahn- Ingold-Prelog. (Lit: R. S. Cahn, C. K. Ingold, V. Prelog, Angew. Chemie 1966, 78, 413)

(2S)-5-Oxo-pyrrolidin-2-carbonsäure-ethylester(203)

133 203 Eine Suspension von 30.0 g L-Pyroglutaminsäure 133 (232 mmol) in 100 ml Ethanol (abs.) wurde bei 0 0 C langsam mit 20 ml SOCI 2 (274 mmol, 1.2 äq.) versetzt und anschließend 15 h lang gerührt, wobei der Ansatz auf Raumtemperatur auftaute und eine klare Lösung entstand. Zur Aufarbeitung wurden alle

flüchtigen Bestandteile im Vakuum vollständig entfernt, dann der verbleibende Rückstand in 500 ml Essigester aufgenommen und nacheinander über K 2 CO 3 und MgSO 4 gerührt, wobei jeweils vom Trockenmittel abgesaugt wurde. Nach Filtration über wenig Silicagel und Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum erhielt man 36.0 g (230 mmol, 99 %) des Esters 203 als leicht gelbliches, viskoses öl. M (C 7 H 11 NOs) = ISZ 1 IeZZ

R f = 0.47 (SiO 2 , CH 2 CI 2 /Me0H 9:1 ).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 7.04 (br, 1 H, NH), 4.10-4.22 (m, 3H, H-2, CH 2 ^r), 2.22-2.48 (m, 3H, H-3 α , H-4), 2.07-2.22 (m, 1H, H-3 ß ), 1.22 (t, 3H, J = 7.1 Hz, CHa,^.

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 178.37 (C=Ou^), 172.10 (C=O Ester ), 61.58 (CH 2 ,,^,), 55.59 (CH), 29.33 (CH 2 , C-4), 24.77 (CH 2 , C-3), 14.11 (CH 3 , Ester ).

(5S)-5-Hydroxymethyl-pyrrolidin-2-on (134)

EtO

203 134

Eine Lösung von 36.0 g (230 mmol) des Esters 203 in 400 ml THF wurde mit 16.0 g NaBH 4 (460 mmol, 2 äq.) und 19.5 g LiCI (460 mmol, 2 äq.) versetzt. Anschließend wurden 10O ml EtOH hinzugefügt und die Mischung über Nacht gerührt. Die Vollständigkeit der Reaktion wurde per DC (CH 2 CI 2 /MeOH 9:1 ) überprüft (ggf. wurden einige Milliliter Wasser zugegeben, wodurch sich die Reaktion deutlich beschleunigte). Nach beendeter Reaktion wurden 500 ml 5%ige Zitronensäure zugegeben (Wasserstoffentwicklung!), worauf eine klare Lösung entstand. Nach vollständigem Einengen wurde der weiße, schleimige Rückstand in einem Gemisch aus Essigester/Methanol 3:1 aufgenommen und über Celite filtriert. Ein ggf. verbleibender Niederschlag wurde durch Einengen, Aufnehmen des Rückstandes in 500 ml CH 2 CI 2 /Me0H (9:1) und anschließende Filtration über Kieselgel entfernt.

Nach Einengen im Vakuum wurde das Rohprodukt bei 100 0 C einige Stunden im öPV getrocknet, wodurch man 25.6 g Pyroglutaminol 134 (169 mmol, 73 %) als farblosen glasigen Feststoff erhielt.

M (C 5 H 9 NO 2 ) = 115.1305. R f = 0.18 (SiO 2 , CH 2 CI 2 /MeOH 9:1).

1 H-NMR (250 MHz, DMSO-d 6 ): δ (ppm) = 7.66 (br, 1 H, NH), 5.00 (t 1H, J = 5.4 Hz, OH), 3.50 (m, 1 H, H-5), 3.28 (t, 2H, J = 5.1 Hz, H-1 '), 1.90-2.18 (m, 3H, CH 2 ), 1.69 (m, 1 H, CH 2 ).

13 C-NMR (62.5 MHz, DMSO-d 6 ): δ (ppm) = 176.64 (C=O), 64.40 (CH 2 , C-f), 55.16 (CH, C-5), 29.54 (CH 2 , C-4), 22.73 (CH 2 , C-3).

(5S)-5-(tert-Butyl-diphenyl-silanyloxymethyl)-pyrrolidin- 2-on(135)

134 135

8.40 g Pyroglutaminol 134 (73 mmol) und 9.80 g Imidazol (144 mmol, 2 äq.) wurden in 100 ml DMF (abs.) gelöst und im Eisbad gekühlt. Dann wurden 18.8 ml TPS-CI (73 mmol) hinzugefügt und die Mi- schung über Nacht bei RT gerührt. Zur Aufarbeitung wurde der Ansatz in einen Scheidetrichter überführt, mit 500 ml MTBE und 10O ml Wasser verdünnt, die Phasen getrennt und die organische Phase über MgSO 4 getrocknet. Nach Säulenchromatographie (EE/CH 2:1 ) erhielt man 22.5 g Silylether 135 (64 mmol, 87 %) als farbloses öl, das allmählich zu feinen weißen Kristallen erstarrte.

M (C 21 H 27 NO 2 Si) = 353.5301. R f ~ 0.19 (SiO 2 , EE/CH 2:1 ).

Smp.: 75 °C, Ut.: 77 - 78 0 C.

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 7.61-7.64 (m, 4H, PhH), 7.37-7.42 (m, 6H, PhH), 6.19 (br, 1 H, NH), 3.78 (ddd, 1 H, J = 14.8 Hz, J = 7.6 Hz, J = 4.8 Hz, H-5), 3.60 (dd, 1 H, J = 10.3 Hz, J = 4.2 Hz, H- 1' α ), 3.51 (dd, 1H, J = 10.3 Hz, J = 7.2 Hz, H-1'p), 2.27-2.33 (m, 2H, H-3), 2.04-2.20 (dt, 1H 1 J = 12.9 Hz, J = 7.8 Hz, HA), 1.72 (dddd, 1 H, J = 13.0 Hz, J = 9.1 Hz, J = 7.4 Hz, J = 5.3 Hz, HAλ 1 -03 (s, 9H, SiSu).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 177.96 (C=O), 135.44, 135.40 (CH ar ), 132.90, 132.87 (C ar , q ), 129.81 (CHa) 1 127.75 (CHr). 67.29 (CH 2 , C-1'), 55.57 (CH, C-5), 29.70 (CH 2 , C-3), 26.71 (CH 3 , SKBu), 22.73 (CH 2 , G4), 19.09 (C φ SiBu).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3211 (br), 3069 (w), 2928 (m), 2855 (m), 1697 (vs), 1587 (w), 1471 (m), 1461 (m), 1426 (s), 1261 (w), 1111 (vs), 1029 (s), 867 (m), 822 (s), 740 (s), 701 (vs).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 352 ([M + -H], <1), 296 (100), 252 (5), 218 (72), 199 (19), 181 (17), 162 (11), 135 (12), 105 (14), 84 (12), 77(7), 55 (7).

[afo 20 = +15.0° (c = 1.245, CHCI 3 ). Lit.: +15.4° (c = 0.825, CHCI 3 ).

(5S)-1 -(fert-Butoxycarbonyl)-5-(fert-butyl-diphenyl-silanyloxymeth yl)-pyrrolidin-2-on (136)

135 136

7.47 g 135 (21.1 mmol) wurden in 10O ml absolutem Acetonitril gelöst, auf O 0 C gekühlt und mit 10O mg DMAP (0.81 mmol, 3.8 mol-%) und 5.0 ml BoC 2 O (23.4 mmol, 1.1 äq.) versetzt. Nach 15 h Rühren bei RT wurde die gelbe-orange Lösung vollständig eingeengt, in einer Mischung aus Cyclohe- xan/Ethylacetat (3:1 ) aufgenommen und über eine kurze Silicagelsäule filtriert. Nach erneutem Einengen erhielt man einen gelblichen, festen Rückstand, der aus Et 2 O/Pentan umkristallisiert wurde, wobei 8.57 g 136 (18.9 mmol, 89%) als farblose Kristalle entstanden.

M (C 26 H 35 NO 4 Si) = 453.6459

R f =0.30 (SiO 2 , EE/CH 1:3). Smp.: 106 - 108 °C. LrL: 110 0 C.

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.58-7.63 (m, 4H, H ar ), 7.34-7.42 (m, 6H, H ar ), 4.19 (tdd, 1 H, J = 8.2 Hz 1 J = 4.1 Hz, J = 2.2 Hz, H-5), 3.87 (dd, 1 H, J = 10.5 Hz, J = 4.2 Hz, H-1 ' α ), 3.68 (dd, 1 H, J = 10.5 Hz, J = 2.4 Hz, H-1' ß ), 2.77 (td, 1 H, J = 17.6 Hz, J = 10.4 Hz, H-3 α ), 2.41 (ddd, 1H, J = 17.6 Hz, J = 9.2 Hz, J = 2.8 Hz, H-3p), 2.05-2.18 (m, 2H, H-4), 1.41 (s, 9H, OfBu) 1 1.02 (s, 9H, Sißu). 13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 174.93 (C=Ob 0 J, 149.72 (C=OB OC ),

135.48, 135.44 (CH ar ), 132.99, 132.58 (C q,ar ), 129.82, 129.81 (CH ar ), 127.81, 127.77 (CHa), 82.62 (C q , Oßu), 64.90 (CH 2 , C-V), 58.74 (CH, C-5), 32.26 (CH 2 , C-3), 27.94 (CH 3 , OiBu), 26.74 (CH 3 , SiEu), 21.05 (CH 2 , C-4), 19.12 (C q , Sißu).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3069 (w), 2957 (m), 2929 (m), 2856 (m), 1785 (s), 1747 (s), 1708 (s), 1588 (w), 1471 (m), 1426 (m), 1365 (s), 1308 (vs), 1286 (s), 1254 (s), 1150 (vs), 1106 (vs), 1076 (s), 1031 (s), 997 (m), 898 (m), 860 (m), 846 (m), 821 (s), 742 (vs), 700 (vs), 615 (s).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 438 (<1 , P + -CH 3 ]), 401 (<1 ), 380 (1 ), 340 (15), 296 (33), 218 (100), 199 (12), 181 (14), 162 (8), 135 (15), 105 (12), 84 (11), 57 (25).

[α] D Z0 = -37.2° (c = 0.995, CHCI 3 ). LiL: -38.4° (c = 1.30, CHCI 3 ).

(2/VS,5S)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-5-(fert-butylκliphenyl -silanyloxymethyI)-2-hydroxy-pyrrolidin (204)

136 204

In einem ausgeheizten Dreihalskolben mit Tropf trichter wurde eine Lösung von 3.00 g 136 (6.61 mmol) in 15 ml CH 2 CI 2 (abs.) auf -78 0 C gekühlt und tropfenweise mit 12.5 ml DIBAL-H (12.5 mmol, 2.2 äq., 1 M/Hexan) versetzt. Nach zwei Stunden Rühren bei -78 °C wurde die Reaktion durch Zugabe von 1 ml Isopropanol abgebrochen, mit 20 ml K-Na-Tartrat-Lösung (1.77M) versetzt und langsam auf Raumtemperatur aufgetaut. Nach Trennen der beiden Phasen wurde die wässrige Phase zusätzlich mit 3x 50 ml MTBE extrahiert und die vereinigten organischen Phasen über MgSO 4 getrocknet. Nach Filtration über eine kurze Kieselgelsäule (mit EE/CH 1 :3 eluiert) wurde das Filtrat eingeengt, worauf man 204 als leicht gelbliches öl erhielt, das ohne Aufreinigung weiter umgesetzt wurde. Ausbeute: 2.92 g (6.41 mmol, 97 %).

M (C 26 H 37 NO 4 Si) = 455.6618.

R f = 0.37 (SiO 2 , EE/CH 1 :3).

1 H-NMR (250 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.57-7.70 (m, 4H, H ar ), 7.30-7.45 (m, 6H, H ar ), 5.46 (br, "IH, H-2), 3.20-4.05 (m, 4H 1 H-5, H-1', OH), 1.40-2.50 (m, 4H, H-3, H-4), 1.49, 1.32 (2s, 9H, OBu) 1 1.04 (s, 9H, SHBu).

13 C-NMR (62.5 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 154.85, 154.55, 153.17 (C=O 60C ), 135.43 (CH a ), 133.30, 133.16, 132.94 (C qiar ), 129.62 (CH ar ), 127.64 (CH ar ), 82.78, 82.44, 82.18 (CH, C-2), 80.19, 80.05 (C q , O/Bu), 64.51, 64.22, 64.07, 63.31 (CH 2 , C-ϊ), 58.71, 58.40 (CH, C- 5), 33.00, 31.19 (CH 2 , C-3/C-4), 28.24 (CH 3 , O/Bu), 26.78 (CH 3 , Siföu), 25.67, 25.31, 24.03 (CH 2 , C-3/C- 4), 19.17, 18.81 (C q , Si/Bu).

IR (ATR) F (cm "1 ) = 3442 (br), 3064 (w), 2955 (m), 2928 (m), 2854 (m), 1679 (vs), 1587 (w), 1471 (m), 1425 (s), 1389 (vs), 1364 (vs), 1255 (m), 1163 (vs), 1104 (vs), 1024 (s), 996 (s), 965 (s), 902 (s), 851 (s), 822 (s), 806 (s), 775 (s), 735 (vs), 698 (vs).

(2R/S,5S)-1-(fer^Butoxycarbonyl)-5-(tert-butyl-diphenyl-s ilanyIoxymethyl)-2-methoxy-pyιτolidin (59)

204 59

Eine Lösung von 2.92 g 204 (6.41 mmol) in 10 ml MeOH (abs.) wurde mit 100 mg PPTS (0.40 mmol, 6.2 mol-%) versetzt und über Nacht bei RT gerührt. Nachdem die Vollständigkeit der Reaktion per DC

(EEE/CH 1 :7) festgestellt war, wurde die Lösung eingeengt, der verbleibende Rückstand in 25 ml Essigester aufgenommen und über wenig Kieselgel filtriert. Das Filtrat wurde eingeengt und säulenchroma- tographisch an Kieselgel (EBCH 1 :7) weiter aufgereinigt, worauf man 2.98 g 59 (6.34 mmol, 99 %) als farbloses öl erhielt. M (C 27 H 39 NO 4 Si) = 469.6884.

R f = 0.29/0.33 (SiO 2 , EE/CH 1 :7, Diastereomere).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.58-7.70 (m, 4H, H ar ), 7.29-7.45 (m, 6H, H ar ), 5.21 (br, 0.7H, H-2), 5.05 (d, 0.2H, J = 4.3 Hz, H-2), 4.93 (d, 0.1 H, J = 4.4 Hz, H- 2), 3.42-4.04 (m, 3H, H-5 und H-f), 3.37 (s, 0.4H, OCH 3 ), 3.32 (s, 0.3H, OCH 3 ), 3.25 (s, 2.3H, OCH 3 ), 2.00-2.30 (m, 2H, H-3), 1.65-2.00 (m, 2H, H-4), 1.46, 1.32, 1.28 (s/br/s, zus.9H, OSu) 1 I .04 (s, 9H, Si- Su).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 155.14, 154.15, 153.73 (C=O), 135.50 (CH 3T ), 133.79, 133.67, 133.48, 133.31 (C q,ar ), 129.64, 129.50, 127.57 (CH ar ), 90.17, 89.77, 89.61 (CH, C-2), 79.85, 79.59 (C αBoc ), 66.54 (br, CH 2 , C-1 ' ), 63.88, 63.76 (CH 2 , C-1 ' ), 59.15, 58.18 (CH, C-5), 56.35, 55.82, 55.11 (CH 3 , OCH 3 ), 31.59 (br, CH 2 , C-3), 28.29, 27.38 (CH 3 , OBu), 26.80 (CH 3 , SiSu), 25.68, 25.43 (CH 2 , C^), 19.29 (C q , SiSu).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3069 (w), 3044 (w), 2955 (m), 2927 (m), 2855 (m), 2342 (w), 1959 (w), 1891 (w), 1809 (w), 1696 (vs), 1588 (w), 1471 (m), 1452 (m), 1426 (s), 1364 (vs), 1320 (m), 1255 (m), 1164 (s), 1104 (vs), 1028 (m), 996 (m), 9191 (m), 885 (m), 849 (m), 822 (s), 805 (m), 774 (m), 738 (s), 700 (vs). MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 454 ([M + -CH 3 ], <1 ), 410 (<1 ), 396 (<1 ), 324 (21 ), 280 (100), 260 (6), 248 (13), 234 (19), 199 (19), 184(13), 135(24), 114(21), 100 (20), 68 (35), 57 (85).

(5S)-1-(te/t-Butoxycarbonyl)-5^fert-butyl<liphenyl-sil anyloxymethyl)-2-oxo^,4HJihydro-pyrrol (18)

C

136 160 18

Eine Lösung von 10.0 g 136 (22.0 mmol) in 50 ml THF wurde auf -78 0 C gekühlt, tropfenweise mit 24.0 ml LiHMDS (24.0 mmol, 1 M/THF, 1.1 äq.) versetzt und 1 h gerührt. Anschließend wurde eine Lösung von 7.37 g PhSeCI (38.5 mmol, 1.75 äq.) in 30 ml THF zugetropft und 2h gerührt. Nach Zugabe von 100 ml ges. NH 4 CI-Lsg. wurde der Ansatz auf RT gebracht, mit 300 ml MTBE verdünnt und mit 50 ml ges. NH 4 CI-Lsg. und 50 ml ges. NaCI-Lsg. gewaschen. Die organische Phase wurde über MgSO 4 getrocknet, vom Trockenmittel abfiltriert und eingeengt. Säulenchromatographie an Kieselgel (EE/CH 1 :8) lieferte 10.5 g Selenylether 160 (17.3 mmol, 78 %) als gelbliches öl.

Dieser wurde in 250 ml CH 2 CI 2 aufgenommen, auf -78 0 C gekühlt und mit Ozon versetzt. Bei beginnender Blaufärbung wurde die Reaktion abgebrachen, das überschüssige Ozon durch Spülen mit Sauerstoff vertrieben und die Reaktion über Nacht auf RT aufgetaut. Nach vollständigem Einengen wurde der Rückstand säulenchromatographisch an Kieselgel (Efξ/CH 1 :3) aufgereinigt. Man erhielt 5.24 g (11.6 mmol, 67 %) des Enons 18 als gelbliches öl, das allmählich zum Feststoff erstarrte.

M (C 26 H 33 NO 4 Si) = 451.6301.

R f = 0.23 (EE/CH 1:3). Smp.: 94 - 95°C. Lit.: 96 °C.

1 H-NMR (250 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.54-7.65 (m, 4H, H ar ), 7.30-7.47 (m, 6H, H ar ), 7.25 (dd, 1 H, J = 6.1 Hz, 2.1 Hz, H-3), 6.15 (dd, J = 6.1 Hz, 1.7 Hz, 1 H, H-4), 4.63 (ddd, 1 H, J = 8.0 Hz, J = 3.5 Hz, J = 1.8 Hz, H-5), 4.10 (dd, 1 H, J = 9.7 Hz, 3.5 Hz, H-1 J α ), 3.80 (dd, 1 H, J = 9.8 Hz, 6.5 Hz, H-1'ß), 1.41 (s, 9H, O-Su), 1.01 (s, 9H, Si-Su).

13 C-NMR (62.5 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 169.46 (C=O, C-2), 149.29, 149.21 (C=O, Boc), 135.45 (CH ar ), 132.90 (C q , ar ), 132.64 (CH ar ), 129.60 (CH otef , C-4), 127.81 (CH ar ), 127.34 (CH 0 ,^ C- 3), 82.88 (Cq, B oc), 63.44 (CH, C-2), 62.98 (CH 2 , C-1 '), 28.11 (CH 3 , OSu), 26.70 (CH 3 , SiSu), 19.24 (C φ SiSu).

IR (ATR) F (cm "1 ) = 3069 (w), 2930 (m), 2856 (m), 1780 (vs), 1742 (vs), 1709 (vs), 1588 (w), 1472 (w), 1427 (w), 1353 (s), 1319 (vs), 1255 (m), 1160 (s), 1112 (vs), 1044 (m), 981 (w), 821 (m), 740 (m), 702 (vs), 616 (m), 609 (m). MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 378 ([M + -OSu], 2), 338 (30), 294 (14), 263 (5), 216 (100), 199 (14), 181 (11 ), 135 (28), 105 (10), 91 (5), 77 (4), 57 (29).

[α] D 20 = -121.1 ° (c = 0.63, CHCI 3 ). LiL: -124° (c = 0.23, CHCI 3 ).

1 -(fert-Butoxycarbonyl)-5-(fert-butyl-diphenyl-silanyloxymeth yl)-2-hydroxy-pyrrol (161 ) (Nebenprodukt der Selenoxid-Eliminierung)

161

R, = 0.21 (SiO 2 , EE/CH 1:3).

1 H-NMR (250 MHz, CDCI 3 ): 7.56-7.62 (m, 4H, H ar ), 7.31-7.44 (m, 6H, H ar ), 6.88 (d, 1H, J = 6.1 Hz), 6.11 (d, 1 H, J = 6.1 Hz), 4.54 (br, 1 H, OH), 4.21 (d, 1 H, J = 10.2 Hz, H-1 " α ), 3.84 (d, 1 H, J = 10.2 Hz, H-1 y, 1.51 (s, 9H, CMBu) 1 1.00 (s, 9H, SiSu).

13 C-NMR (62.5 MHz, CDCI 3 ): 166.96 (C q ), 149.93 (C q ), 149.30 (CH o)ef .), 135.22 (CH ar ), 135.16 (CH ar ), 132.35 (C q,ar ), 129.69 (ChW), 129.65 (CH ar ), 127.53 (CH ar ), 127.24 (CH ar ), 91.97 (C q ), 83.30 (C q ), 64.62 (CH 2 , C-f), 27.82 (CH 3 , Oßu), 26.35 (CH 3 , SiSu), 18.88 (C q , Si/Bu).

IR (ATR) l7 (cm "1 ) = 3433 (br), 2955 (w), 2928 (W), 2853 (w), 1772 (m), 1753 (m), 1721 (m), 1694(m), 1469 (W), 1426 (m), 1367 (m), 1329 (s), 1252 (m), 1164 (s), 1112 (vs), 1021 (m), 919 (w), 820 (s), 741 (m), 700 (vs).

(4R,5S)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-5-(fert-butyWiphenyl-sila nyloxymethyl)-2κ)xo-4-vinyl-pyrrolidin (162)

18 162 Methode A:

Eine Lösung von 0.14 ml Tetravinylzinn (0.77 mmol, 3.5 äq.) in 2 ml Et 2 O (abs.) wurde bei 0 0 C mit 1.99 ml />Buü (3.08 mmol, 1.54 M/Hexan, 14 äq.) versetzt und eine Stunde gerührt. Dann wurden bei - 20 °C 293 mg wasserfreies CuI (1.54 mmol, 7 äq.) hinzugefügt, wobei sich eine schwarze Suspension bildete. Diese wurde auf -78 °C gekühlt, und eine Lösung von 100 mg Enon 18 (0.22 mmol) in 2 ml Et 2 O (abs.) wurde zugetropft. Nach 2 Stunden wurden 2 ml ges. NH 4 CI-Lsg. zugetropft und die Reaktionsmischung auf RT gebracht. Nach Zugabe von 15 ml MTBE und 5 ml Wasser wurde über Celite in einen Scheidetrichter filtriert, die organische Phase mit 2x 3 ml ges. NH 4 CI-Lsg und 3 ml ges. NaCI-Lsg. gewaschen, über MgSO 4 getrocknet und eingeengt. Chromatographie an Kieselgel (EE/CH 1 :7) lieferte 64 mg 162 (0.13 mmol, 60 %) des Additionsproduktes als farbloses öl. Methode B:

Eine Lösung von 81.90 ml Vinylmagnesiumbromid (81.90 mmol, 1 M/THF, 10 äq.) in 80 ml Et 2 O (abs.) wurde bei -20 0 C mit 8.41 g wasserfreiem CuBr-DMS (40.95 mmol, 5 äq.) versetzt, worauf sich eine schwarze Suspension bildete. Nach 15 min. wurde auf -78 °C gekühlt, und man gab eine Lösung von 3.70 g Enon 18 (8.19 mmol) in 30 ml Et 2 O (abs.) und 2.07 ml TMSCI (16.38 mmol, 2 äq.) zu. Nach 2 Stunden wurden 70 ml ges. NH 4 CI-Lsg. zugegeben und die Reaktionsmischung auf RT erwärmt. Nach Zugabe von 300 ml MTBE und 20 ml Wasser wurde der Ansatz über Celite in einen Scheidetrichter filtriert, die organische Phase mit 3x 50 ml ges. NH 4 CI-Lsg. und 10 ml ges. NaCI-Lsg. gewaschen, so dass die blaue Farbe vollständig verschwand, über MgSO 4 getrocknet und eingeengt. Säulenchromatographie an Kieselgel (EE/CH 1:7) lieferte 2.30 g (4.79 mmol, 59 %) des Vinyi- Addionsproduktes 162 als gelbliches öl.

M (C 28 H 37 NO 4 Si) = 479.6832.

R f = 0.32 (EE/CH 1:5).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.60 (m, 4H, PhH), 7.40 (m, 6H, PhH), 5.85 (ddd, 1 H, J = 17.4 Hz, J = 8.8 Hz, J = 4.6 Hz, CH 00 ), 5.06 (dd, 2H, J = 14.2 Hz, J = 3.0 Hz, CH^ie f ), 3.91 (m, 2H, H-5, H-1'α), 3.72 (dd, 1H, J = 11.9 Hz 1 3.7 Hz 1 H-1' ß ), 2.97 (m, 2H, H-3 α , H4), 2.31 (td, 2H 1 J = 13.6 Hz 1 J = 6.2 Hz 1 H-3 D ), 1.41 (s, 9H 1 OSu) 1 1.03 (s, 9H 1 Siffiu). 13 C-NMR (75 MHz 1 CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 173.73 (COuetam). 149.72 (C qiBoc ), 139.12 (CH 0 I Sf ) 1 135.50 (CH ar ), 132.93, 132.56 (C q , ar ), 129.82, 129.67 (CH ar ), 127.75, 127.62 (CH ar ), 115.16 (CH 2|θtef ), 82.77 (CCB∞), 64.25 (CH, C-5), 63.84 (CH 2 , C-1 '), 37.84 (CH 2 , C-3), 36.94 (CH, C-4), 28.32, 27.88 (CH 3 , OEu), 26.71 (CH 3 , Sύßu), 19.09 (C φ Siffiu).

IR (ATR) i7 (cm "1 ) = 3070 (w), 2955 (m), 2929 (m), 2856 (m), 1787 (s), 1750 (vs), 1711 (vs), 1640 (w), 1588 (w), 1471 (m), 1426 (m), 1391 (m), 1366 (s), 1307 (vs), 1256 (s), 1152 (vs), 1111 (vs), 1062 (m), 1026 (m), 997 (w), 970 (m), 920 (m), 872 (m), 847 (m), 821 (m), 778 (w), 740 (s), 701 (vs), 615 (m).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 420 ([M + -*Bu-2H], <1 ), 401 (2), 394 (3), 366 (40), 322 (11 ), 272 (4), 244 (100), 224 (4), 199 (8), 181 (8), 162 (6), 135 (13), 105 (7), 57 (43).

[αk 20 = -21.9° (c = 0.71 , CHCI 3 ). Ut-: -23° (c = 0.21 , CHCI 3 ). (2S,3R)-1 -(fert-Butoxycarbonyl)-2-(tert-butyl-diphenyl-silanyloxymeth yl)-3-vinyl-pyrrolidin (163)

O ,OH 4

V/ T LiEt 3 BH V/ l Et 3 SiH 1 BF 3 -OEt 2 , VTi 5 ^ V-NBoc * ~ V-NBoc * V-NBoc

THF, -78°C = CH 2 CI 2 , -78°C r l

TPSO- TPSO- TPSO-

162 164 163

4.90 g 162 (10.21 mmol) wurden in 30 ml THF (abs.) gelöst und auf -78 °C gekühlt. Dann wurden 12.20 ml LiEt 3 BH (12.20 mmol, 1.2 äq„ 1 M/THF) zugetropft. Nach einer Stunde wurden 10 ml K-Na-Tartrat- Lsg. (1.77 M) zugegeben und der Ansatz auf RT gebracht. Zur Aufarbeitung wurden 50 ml MTBE zugegeben, die wäßrige Phase mit 2x 10 ml MTBE extrahiert und die vereinigten organischen Phasen über MgSO 4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum erhielt man das Rohprodukt 164 als farbloses öl, das im öPV getrocknet wurde.

Das Rohprodukt 164 wurde in 30 ml CH 2 CI 2 (abs.) aufgenommen, auf -78°C gekühlt und mit 3.20 ml Et 3 SiH (20.14 mmol, 2 äq.) und 2.80 ml BF 3 -OEt 2 (22.10 mmol, 2.2 äq.) versetzt und zwei Stunden lang gerührt. Nach Zugabe von 10 ml ges. NaHCO 3 -Lsg. wurde die Reaktionsmischung auf RT erwärmt. Der Ansatz wurde mit 100 ml MTBE verdünnt, die organische Phase mit 10 ml ges. NH 4 Cl-Lsg. gewaschen und über MgSO 4 getrocknet. Nach Einengen wurde der Rückstand säulenchromatographisch an Kieselgel aufgereinigt (EE/CH 1 :15), wodurch man 3.10 g 163 (6.66 mmol, 65 %) als farbloses öl erhielt. M (C 28 H 39 NO 3 Si) = 465.6997.

R f = 0.23 (SiO 2 , EE/CH 1:15).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.61-7.71 (m, 4H, HU), 7.30-7-45 (m, 6H, HU), 5.79 (qd, 1 H, J = 17.6 Hz, J = 9.6 Hz, CK«), 5.07 (m, 2H, CH 2 , O i ef .), 4.09 (d, 0.4H, J = 6.4 Hz, CH 2 , H-1 α ), 3.50-3.56 (m, 3.6H, H-2, H-5 α , H-1 p), 3.35 (td, 1 H 1 J = 11.0 Hz 1 J = 6.9 Hz, H-5ß), 3.11 (m, 1 H 1 H- 3), 2.08 (qt, 1 H 1 J = 13.0 Hz, J = 6.5 Hz, HA), 1 -72 (td, 1 H, J = 13.3 Hz 1 J = 7.0 Hz, H-4p), 1.45, 1.31 (2s, 9H 1 OBu), 1.04, 1.03 (2s, 9H, Sißu).

13 C-NMR (125 MHz 1 CDCi 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 154.13 (C=O), 139.69, 139.54 (CH def .), 135.40 (CH ar ), 133.61, 133.38, 133.24 (C q,ar ), 129.52 (CH ar ), 127.53 (CH ar ), 114.80, 114.56 (CH 2 , o i ef .), 79.05, 78.75 (C q , Boc ), 63.40, 63.29 (CH 1 C-2), 63.14, 61.84 (CH 2 , C-f), 46.58, 45.87 (CH 2 , C-5), 44.74, 43.98 (CH, C-3), 30.46, 29.51 (CH 2 , C-4), 28.30, 28.15 (CH 3 , OBu), 26.73 (CH 3 , SiSu), 19.16 (C q , Si- Bu).

IR (ATR) ^ (cm '1 ) = 3070 (w), 3047 (w), 2960 (m), 2928 (m), 2856 (m), 1693 (vs), 1640 (w), 1588 (w), 1471 (m), 1426 (m), 1391 (s), 1364 (s), 1344 (w), 1255 (w), 1171 (s), 1111 (vs), 1029 (w), 1006 (w), 989 (W) 1 914 (m), 899 (m), 859 (w), 822 (m), 772 (m), 740 (m), 700 (s), 604 (m).

MS (DIP-EI 1 70 eV): m/z (%) = 408 ([M + -Bu] 1 1 ), 392 (5), 380 (3), 368 (4), 352 (100), 306 (8), 253 (7), 230 (57), 211 (5), 199 (60), 181 (24), 168 (6), 140 (81 ), 121 (7), 105 (6), 96 (24), 77 (2), 57 (2).

HRMS (ESI 1 C 28 H 39 NNaO 3 Si): ber.: 488.2597, gef.: 488.260.

[ah 20 = - 34.0° (589 nm), - 40.4° (546 nm), - 83.5° (405 nm), - 110.2° (365 nm), - 142.2° (334 nm) (c = 0.725, CHCi 3 ).

CHN-Analyse: ber.: C: 72.21 %, H: 8.44 %, N: 3.01 %; gef.: C: 71.78 %, H: 8.50 %, N: 2.88 %.

(2S,3R)-1 -(tert-Butoxycarbonyl)-2-(hydroxymethyl)-3-vinyl-pyrrolidin (165)

163 165

2.67 g 163 (5.73 mmol) wurden in 35 ml THF (abs.) gelöst, auf 0°C gekühlt und mit 8.60 ml TBAF- Lösung (8.60 mmol, 1.5 äq., 1 M/THF) versetzt. Nach Reaktion über Nacht bei RT wurden 0.5 ml Was- ser zugegeben, und man ließ 30 min. rühren. Anschließend wurde der Ansatz mit etwas MTBE über wenig Kieselgel filtriert und eingeengt. Säulenchromatographie an Kieselgel (EBCH 1 :3) lieferte 1.28 g Alkohol 165 (5.63 mmol, 98 %) als farbloses öl.

M (C 12 H 21 NO 3 ) = 227.3001.

R f =0.18 (SiO 2 , EE/CH 1:3).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 5.72 (m, 1 H, CH^), 5.06 (ddd, 2H, J = 8.7 Hz, J = 4.9 Hz, J = 3.8 Hz, CH 2 ,oief), 3.71 (t, 1H, J = 8.9 Hz, H-1' α ), 3.54 (m, 3H, H-2, H-5 α , H-1' p ), 3.20 (ddd, 1 H, J = 10.9 Hz, J = 9.8 Hz, J =6.5 Hz, H-5p), 2.31 (br, 1H, H-3), 1.91 (br, 1H, H-4 α ), 1.62 (m, 1H, H-4p), 1.42 (s, 9H, OSu).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 156.56 (C q , C=O), 137.93 (CH otef ), 116.32 (CH 2olef ), 80.09 (Cq B00 ), 65.54 (CH 2 , C-1 '), 64.94 (CH, C-2), 46.52 (CH 2 , C-5), 45.87 (CH, C-3), 30.40 (CH 2 , C-4), 28.25 (CH 3 , OSu).

IR (ATR) F (cm "1 ) = 3407 (br), 3078 (w), 2973 (s), 2930 (m), 2879 (m), 1692 (vs), 1669 (vs), 1477 (s), 1453 (s), 1404 (vs), 1365 (vs), 1344 (m), 1253 (m), 1169 (vs), 1117 (s), 1086 (m), 1054 (m), 992 (m), 916 (m), 894 (w), 861 (w), 772 (m), 668 (w). MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 227 ([Ml <1 ), 207 (<1 ), 196 (13), 154 (10), 140 (52), 96 (71 ), 81 (4), 67 (13), 57 (100).

HRMS (ESI 1 C 12 H 21 NNaO 3 ): ber.: 250.1419, gef.: 250.142.

[α] λ 20 = -52.5° (589 nm), -123.7° (405 nm), -159.2° (365 nm), -199.2° (334 nm), -62.0° (546 nm), (c = 1.08, CHCI 3 ). CHN-Analyse: C: 63.41 %, H: 9.31 %, N: 6.16 %;

C: 63.22 %, H: 9.48 %, N: 6.28 %.

(2S,3/?)-1-(te/t-Butoxycarbonyl)-3-vinyl-pyrrolidin-2-car bonsäure (166)

165 166

600 mg Alkohol 165 (2.64 mmol) wurden in 15 ml Aceton gelöst, auf 0°C gekühlt und tropfenweise mit 5 ml Jones-Reagenz (7.40 mmol, 2.8 äq.) (frisch zubereitet aus: 2 g CrO 3 , 2.7 g konz. H 2 SO 4 , 12 ml H 2 O) versetzt und 2 h bei RT gerührt, wobei der Verlauf der Reaktion per DC (EE/CH 1 :1 ) kontrolliert wurde. Anschließend wurden 4 ml Isopropanol zugegeben, wobei die orange Farbe der Reaktionsmischung allmählich nach grün-braun umschlug. Nach Filtration über Celite wurde mit 5 ml einer Aceton/Eisessig- Mischung (20:1 ) gewaschen und vollständig eingeengt. Der verbleibende grünliche Rückstand wurde säulenchromatographisch an Kieselgel aufgereinigt (CH 2 CI 2 /MeOH 20:1), wodurch man 470 mg Vi- nylprolin 166 (1.95 mmol, 74 %) in Form weißer Kristalle erhielt, die für die Röntgenstrukturanalyse geeignet waren.

M (C 12 H 19 NO 4 ) = 241.2836.

R f = 0.26 (SiO 2 , CH 2 Cl 2 /Me0H 19:1).

Smp.: 116 - 118 °C.

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 10.70 (br, 1H, COOH), 5.81 (ddd, 1H, J = 17.3 Hz, J = 10.3 Hz, J = 7.3 Hz, CH 0 ^) 1 5.12 (m, 2H, CH 2 ,^.), 4.09/3.95 (2d, 1 H, J = 5.6 Hz, H-2), 3.55 (m, 2H, H-5), 2.98 (m, 1 H, H-3), 2.08 (m, 1 H, HA»), 1 -77 (m, 1 H, H-4p), 1.45, 1.39 (2s, 9H, OSu). 13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 177.89, 176.37 (C<»c BtaBSlJβ ) 1 155 - 05 . 153.73 (COB OC ), 137.09, 136.84 (CH otef .), 116.35, 116.01 (CH 2 , O ief.), 80.65, 80.55 (C q ,Boc), 64.06, 63.73 (CH, C-2), 48.19, 45.76 (CH, C-3), 45.93, 45.64 (CH 2 , C-5), 30.53, 30.24 (CH 2 , C-4), 28.29, 28.15 (CH 3 , OBu).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3085 (br), 2975 (s), 2873 (m), 2559 (br), 2245 (w), 1744 (vs), 1696 (br, vs), 1477 (s), 1391 (vs), 1365 (vs), 1242 (s), 1161 (vs), 1119 (vs), 989 (m), 913 (vs), 858 (m), 772 (m), 730 (s), 681 (m), 646 (w).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 241 ([M + ], <1), 207 (1), 196 (5), 168 (3), 140 (100), 126 (5), 110 (3), 96 (77), 87 (3), 79 (4), 68 (16), 57 (88).

ESI-MS (C 12 H 19 NNaO 4 ): ber.: 264.12, gef.: 264.30. [α]λ 20 = -38.5° (589 nm), -45.6° (546 nm), -98.7° (405 nm), -133.4° (365 nm), absorbiert bei 334 nm (c = 0.765, CHCI 3 ).

CHN-Analyse: ber.: C: 59.73 %, H: 7.94 %, N: 5.81 %;

N: 5.63 %.

Kristalldaten: Identification code: jz101

Empiricalformula: C 12 H 19 NO 4

Formula weight: 241.28

Temperature: 100(2) K

Wavelength: 0.71973 A Crystal System, space group: orthorhombic, P212121

Unitcell dimensions: a = 9.2926(2) A α = 90 c b = 11.8100(3) A ß = 90 c

C = 12.1256(2) A Y = 90°

Volume: 1330.73(5) A 3

Z, Calculated density: 4, 1.204 g/cm 3

Absorption coefficient: 0.090 mm

F(OOO): 520

Crystal size: 0.1 x 0.1 x 0.2 mm

Theta ränge for data collection: 2.44 to 27.00°

Limiting indices: -1 κ=h<=11 , -14<=k<=14, -15<=l<=15

Reflections collected/unique: 11042/2797 [R(int) = 0.0266]

Reflection observed [l>2sigma(!)] 2494

Completeness to theta = 25.00 100 %

Absorption correction: none

Refinement method: Full-matrix least-squares on F 2

Data/restraints/parameters: 2797/0/230

Goodness-of-fιton F 2 : 1.043

Final R indices [l>2sigma(l)]: R 1 = 0.0306, WR 2 = 0.0751

R indices (all data): R 1 = 0.0368, WR 2 = 0.0784

Absolute structure parameter: -0.2(8)

Largest diff.peak hole: 0.155 and -0.158 e.A

(ZSJ-i-tfert-ButoxycarbonylJ-δ-oxo-pyrrolidin-Z-carbons ure-ethylester (167)

EtO

203 167

Eine Lösung von 7.00 g Pyroglutaminsäure-ethylester 203 (44.5 mmol) in 60 ml Acetonitril (abs.) wurde auf 0 0 C gekühlt und mit 6.3 ml NEk (45.4 mmol, 1.02 Aq.), einer Spatelspitze DMAP und 10.5 ml BoC 2 O (49.1 mmol, 1.1Aq.) versetzt. Nach 15 h Rühren bei RT wurde das Lösungsmittel entfernt und

der Rückstand chromatographisch an Kieselgel (EE/CH 1:1) aufgereinigt. Das gelbliche, feste Produkt wurde durch Umkristallisation aus Et2θ/Pentan weiter aufgereinigt, worauf man 11.0 g 167 (42.9 mmol, 96 %) in Form weißer Kristalle erhielt.

M (C 12 H 19 NO 5 ) = 257.2830. R f = 0.31 (SiO 2 , EE/CH 1 :1).

Smp.: 53 °C. Lit.: 50 - 51 0 C.

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 4.57 (dd, 1 H, J = 9.5 Hz, J = 2.9 Hz, H-2), 4.21 (q, 2H, J = 7.1 Hz, 1 H 1 J = 17.5 Hz, J = 9.4 Hz, J = 3.5 Hz, H-4p), 2.29 (qd, 1 H, J = 13.3 Hz, J = 9.7 Hz, H-3 α ), 2.00 (tdd, 1 H, J = 13.0 Hz, J = 9.6 Hz, J = 3.2 Hz, H- 3p), 1.51 (s, 9H, OBu), 1.27 (t, 1 H, J = 7.1 Hz, CH 3|Ester ).

13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 173.31 (CO), 171.30 (C=O), 83.54 (C q:Boc ), 61.64 (CH 2iEster ), 58.93 (CH, C-2), 31.14 (CH 2 , C-4), 27.86 (CH 3 , OEu), 21.53 (CH 2 , C-3), 14.16 {CH 3ιBäer ).

IR (ATR) v (cm "1 ) = 2977 (m), 2932 (w), 1788 (vs), 1741 (vs), 1713 (vs), 1475 (m), 1457 (m), 1393 (m), 1367 (s), 1306 (vs), 1284 (vs), 1254 (vs), 1189 (vs), 1146 (vs), 1095 (m), 1042 (s), 1019 (vs), 958 (w), 914 (w), 883 (w), 842 (m), 819 (m), 777 (m), 746 (m), 639 (w).

MS (DIP-EI, 7O eV): m/z (%) = 242 ([M+-15], <1), 202 (1), 184 (10), 158 (9), 156 (8), 149 (1), 128 (2), 110 (8), 84 (83), 75 (3), 69 (4), 57 (100).

[α] D 20 = -34.9° (c = 0.810, CHCI 3 ). Lit: -32.3° (c = 2.1 , CHCI 3 ). (2S,5/VS)-1-(teit-Butoxycarbonyl)-5-hydroxy-pyrroliclin-2-ca rbonsäure-ethylester (205)

EtO 167 205

Eine Lösung von 10.0 g 167 (38.9 mmol) in 100 ml THF (abs.) wurde auf -78 0 C gekühlt und sehr langsam mit 85.5 ml DIBAL-H (85.5 mmol, 2.2 äq., 1 M/THF) versetzt. Nach einer Stunde wurde die Reaktion durch Zugabe von 10 ml Isopropanol in der Kälte abgebrochen, dann wurden 240 ml K-Na-Tartrat- Lsg. (1.77 M) zugegeben und die Mischung langsam aufgetaut, zunächst auf 0 0 C und anschließend auf RT. Die entstehenden Phasen wurden getrennt, die organische Phase mit 3x 200 ml MTBE extrahiert und die vereinten organischen Phasen mit 100 ml ges. NaCI-Lsg. gewaschen. Nach Trocknen über MgSO 4 wurde das Lösungsmittel entfernt und man erhielt 9.69 g 205 (37.4 mmol, 96 %) als gelblichen öligen Rückstand, der ohne weitere Reinigung umgesetzt wurde. Für analytische Zwecke wurde eine kleine Probe säulenchromatographisch an Kieselgel (EE/CH 1 :1 ) aufgereinigt.

M (C 12 H 2 iNO 5 ) = 259.2989.

R f = 0.27 (SiO 2 , EE/CH 1:1).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.40-5.70 (m, 1 H, H-5), 4.06-4.40 (m, 3H, H-2 und CH 2 ,Ester), 3.40-3.75 (m, 1 H, OH), 1.77-2.60 (m, 4H, H-3, H-4), 1.35-1.52 (m, 9H, Bu), 1.17-1.30 (m, 2H, CH 3 , ES ter).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 173.01, 172.75, 172.45, 172.18 (C=OE S t S r), 154.03, 153.82, 153.15 (C=OB OC ). 82.16, 81.91 , 81.67 (CH, C-5), 80.96, 80.87, 80.71 (C q , OBu), 61.10, 60.90, 60.83 (CH 2 ^r), 59.43, 59.15, 59.00 (CH, C-2), 32.31 , 31.77, 31.05 (CH 2 , C-4), 28.27, 28.08 (CH 3 , OSu), 27.80, 27.69, 26.83, 26.77 (CH 2 , C-3), 14.14, 13.99 (CH 3 ,^).

IR (ATR) ^ (cm "1 ) = 3480 (br), 2976 (m), 1741 (s), 1696 (vs), 1476 (m), 1452 (m), 1364 (vs), 1323 (m), 1256 (m), 1156 (vs), 1123 (s), 1061 (m), 1025 (vs), 973 (m), 914 (m), 848 (m), 775 (m).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z(%) = 258 ([M + -H], 1), 242 (10), 208 (3), 202 (4), 186 (3), 158 (18), 142 (100), 130 (6), 114 (3), 86 (14), 68 (28), 57 (37).

(2S,5ß<S)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-5-methoxy-pyrrolidi n-2-carbonsäure-ethylester (168)

EtO 205 168

Eine Lösung von 9.69 g 205 (37.4 mmol) in 100 ml MeOH (abs.) wurde mit 200 mg PPTS (0.80 mmol, 2.1 mol-%) versetzt und über Nacht bei RT gerührt. Dann wurde das Lösungsmittel vollständig entfernt und der verbleibende Rückstand säulenchromatographisch an Kieselgel (EEJCH 1 :3) aufgereinigt. Man erhielt 9.56 g α-Methoxycarbamat 168 (35.0 mmol, 94%) als farbloses öl (Diastereomerengemisch). M (C 13 H 23 NO 5 ) = 273.3255. R f = 0.26 (SiO 2 , EE/CH 1:3).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.11 -5.29 (m, 1 H, H-5), 4.05-4.38 (m, 3H, CH 2 , Esfer , H-2), 3.37 (m, 3H, OCH 3 ), 1.65-2.50 (m, 4H, H-3, H-4), 1.39, 1.41 , 1.46, 1.48 (4s, 9H, Boc), 1.25 (m, 3H, CH 3iEster ). 13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.60, 172.28 89.16, 89.11, 88.34, 88.16 (CH, C-5), 80.52, 80.37, 80.30 (C q ,Boc), 60.73 (CH 2 ,Ester), 59.50, 59.21 , 58.88, 58.81 (CH, C-2), 56.00, 55.72, 55.11 , 54.78 (CH 3 , OCH 3 ), 32.78, 32.10, 30.92, 29.90 (CH 2 , C-4), 28.15, 27.99 (CH 3 ,B OC ), 27.64, 26.93, 26.83 (CH 2 , C-3), 14.10. 13.96 (CH 31 B 0 ).

IR (ATR) v (cm "1 ) = 2976 (m), 2935 (m), 1746 (s), 1707 (vs), 1476 (m), 1456 (m), 1442 (m), 1375 (vs), 1329 (m), 1255 (m), 1185 (vs), 1116 (m), 1085 (vs), 1035 (m), 939 (m), 912 (m), 844 (m), 773 (m).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 241 ([M + -MeOH], 2), 200 (12), 172 (8), 142 (24), 10O (48), 68 (100), 57 (88), 41 (63).

(2S,5/VS)-5-Allyl-1 -(fert-butoxycarbonyl)-pyrrolidin-2-carbonsäure-ethylester (169)

Eine Lösung von 9.25 g α-Methoxycarbamat 168 (33.8 mmol) in 100 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurde auf -78 0 C gekühlt, zuerst mit 13.50 ml Allyltrimethylsilan (84.6 mmol, 2.5 äq.) und dann tropfenweise mit 8.58 ml BF 3 OEt 2 (67.7 mmol, 2 äq.) versetzt und eine Stunde gerührt. Dann wurden in der Kälte 10 ml H 2 O und 30 ml ges. NaHCO 3 -LSg. zugegeben, man brachte den Ansatz auf O °C, ließ 30 min. rühren und taute auf RT auf. Nach Trennen der Phasen wurde die wäßrige Phase mit 3x 50 ml CH 2 CI 2 extrahiert, die vereinten organischen Phasen mit 30 ml ges. NaCI-Lsg. gewaschen und über MgSO 4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand säulenchromatographisch an Kieselgel (EEJCH 1 :6) gereinigt. Man erhielt 6.83 g Allyl-Substitutionsprodukt 169 (24.1 mmol, 71 %) als farbloses öl (Epi- merengemisch, eis/Irans 4:1 ).

M (C 15 H 25 NO 4 ) = 283.3633.

R f =0.39 (SiO 2 , EE/CH 1:3).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamererigemisch) δ (ppm) = 5.70 (m, 1 H, H-2'), 4.95 (m, 2H, H-3'), 4.00-4.28 (m, 3H, H-2, 3.76, 3.87 (2br, 1H, H-5), 2.32-2.70 (m, 1H, H-1' α ), 1.62- 2.23 (m, 5H, H-1 'p, H-3, H4), 1.35, 1.36, 1.41 , 1.42 (4s, 9H, OSu), 1.21 (m, 3H, CH 3 , Ester ).

13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 173.31 , 173.11 , 172.72 (CO E ster), 153.49 (C=OB OC ) < 135.34, 135.06, 134.99 (CH 2 , ote f., C-3'), 117.20, 117.12, 116.77 (CH olef , C-2'), 79.78 (C q ,Boc), 60.77, 60.74 (CH 2 ,^), 60.15, 59.91, 59.84, 59.59 (CH, C-2), 58.00, 57.89, 57.46, 57.41 (CH, C-5), 39.01, 38.94, 38.10, 38.05 (CH 2 , C-f), 29.45, 28.72, 28.40 (CH 2 , C-3/C-4), 28.32, 28.20 (CH 3 , Oßu), 27.96, 27.75, 27.40, 26.75 (CH 2 , C-3/C-4), 14.21, 14.17 (CH 3|Este r).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3074 (w), 2974 (s), 2931 (m), 1746 (s), 1696 (vs), 1639 (w), 1477 (m), 1451 (m), 1388 (vs), 1365 (vs), 1329 (m), 1273 (m), 1256 (m), 1184 (vs), 1165 (vs), 1123 (s), 1105 (s), 1031 (m), 995 (m), 948 (m), 912 (m), 859 (m), 770 (m).

WIS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 242 ([M + -C 3 H 5 ], 6), 210 (3), 182 (3), 154 (6), 142 (100), 114 (5), 110 (8), 96 (3), 68 (20), 57 (40).

[O] 0 20 = -26.4° (c = 1.025, CHCI 3 ). (2S,5^S)-1-fert-(Butoxycarbonyl)-5^2-hydro)<yethyl)φyrro lidin-2-carbonsäure-ethylester (170)

EtO

Durch eine Lösung von 1.00 g 169 (3.53 mmol) in einem Gemisch aus 12 ml MeOH und 6 ml CH 2 CI 2 wurde bei -78 0 C Ozon geleitet, bis sich die Lösung blau färbte. Dann wurde die Reaktion abgebrochen und das überschüssige Ozon durch Spülen mit Sauerstoff vertrieben. Anschließend wurden 270 mg NaBH 4 (7.06 mmol, 2 äq.) zugegeben und die Mischung über Nacht gerührt, wobei sie sich langsam auf RT erwärmte. Nachdem die Vollständigkeit der Reaktion per DC (EE/CH 1:1) überprüft worden war, wurde der Ansatz eingeengt und der verbleibende Rückstand in 60 ml CH 2 CI 2 und 40 ml halbkonz. NaCI-Lsg. aufgenommen. Die wäßrige Phase wurde mit 3x 20 ml CH 2 CI 2 extrahiert, die vereinigten organischen Phasen über MgSO 4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde säulenchroma- tographisch an Kieselgel (EE/CH 1:1) aufgereinigt, worauf man 691 mg (2.40 mmol, 68 %) des Alkohols 170 als Epimerengemisch erhielt (farbloses öl).

M (C 14 H 25 NO 5 ) = 287.3520. R f = 0.20 (SiO 2 , EE/CH 1 :1 ).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 3.954.33 (m, 5H, H-2, H- 5, CH 2 ,Ester, OH), 3.42-3.78 (m, 2H, CH 2 ), 1.45-2.33 (m, 6H, 3x CH 2 ), 1.43, 1.37 (2s, 9H, OEu), 1.22 (t,

3H, J = 6HZ, CH3,Ester)-

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 173.24 (COester), 155.54, 155.32 (CO ß oc), 80.75, 80.60 (Cq 1 B C c). 60.90 (CH 2iBter ), 59.99 (CH, C-2), 59.01 , 58.74 (CH 2 ), 54.47, 54.30 (CH, C-5), 38.78, 37.57 (CH 2 ), 30.52 (CH 2 ), 29.10, 28.77, 28.62 (CH 2 ), 28.11 (CH 3 , Eu), 14.14

(CH 3 E S tEr).

IR(ATR) v (cm "1 )=3444(br), 2975(m), 2873(m), 1743(s), 1674(vs), 1476(m), 1451 (m), 1390(vs), 1364(vs), 1299(m), 1256(m), 1156(vs), 1116(vs), 1069(s), 1034(s), 991 (m), 926(w), 854(m), 773 (m).

MS(DIP-EI, 70eV): m/z(%)=287([M + ], 1), 231 (2), 214(8), 186(4), 158(8), 142(23), 128(3), 114 (100), 96(4),82(3),68(16),57(54).

[α] D 20 =-48.9° (c=0.885, CHCI 3 ).

(2S,5/VS)-1-(te/f-Butoxycarbonyl)-5-[2-(2-nitro-phenylsel anyl)ethyl]-pyrrolidin-2-carbonsäure- ethylester(171)

0-NO 2 PhSeCN, /7-Bu 3 P

THF, Pyridin

EtO EtO 170 171

In einem Lösemittelgemisch, bestehend aus 10 ml THF (abs.) und 3 ml Pyridin (abs.) wurden 497 mg Alkohol 170 (1.73 mmol) gelöst und 432 mg orffo-Nitrophenylselenocyanat (1.90 mmol, 1.1 äq.) suspendiert. Anschließend wurden bei O 0 C vorsichtig 0.56 ml n-Tributylphosphin (2.25 mmol, 1.3 äq.) zugetropft, wobei man eine dunkelrote Lösung erhielt. Nach einer Stunde wurde der Ansatz mit 30 ml MTBE verdünnt, über wenig Kieselgel filtriert und eingeengt. Der braune Rückstand wurde säulenchro- matographisch an Kieselgel (EE/CH 1 :3) aufgereinigt, wobei man 685 mg Selenylether 171 (1.45 mmol, 84 %) als intensiv gelb-gefärbtes öl erhielt.

M (C 20 H 28 N 2 O 6 Se) = 471.4062.

R f =0.26 (SiO 2 , EE/CH 1:3).

1 H-NMR (250 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 8.10-8.35 (m, 1 H, H ar ), 7.20-7.70 (m, 3H, H ar ), 3.95-4.40 (m, 4H, C-2, C-5, CH 2>Ester ), 2.75-3.12 (m, 2H, CH 2 ), 1.62-2.35 (m, 6H, 3x CH 2 ), 1.37-1.45 (m, 9H, OSu), 1.19-1.28 (m, 3H, CH 3 ,^).

(2S,5fWS)-1 -(tert-Butoxycarbonyl)-5-vinyl-pyrrolidin-2-carbonsäure-eth ylester (172)

EtO EtOOC

171 172

Eine Lösung von 576 mg Selenylether 171 (1.22 mmol) in 15 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurde auf O °C gekühlt, mit 0.4 ml Pyridin und 0.8 ml H 2 O 2 (30%) versetzt und über Nacht gerührt. Anschließend wurde die stark orangefarbene Lösung eingeengt und säulenchromatographisch an Kieselgel gereinigt (CH 2 Cl 2 ). Man erhielt 312 mg Vinylprolin 172 (1.16 mmol, 95 %) als gelbliches öl.

Wl (C 14 H 23 NO 4 ) = 269.3368.

R f = 0.10 (SiO 2 , CH 2 CI 2 ).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.60-5.90 (m, 1 H, CH otef ., H-V), 4.92-5.38 (m, 2H, CH 2iθte ι:, H-2'), 4.02-4.55 (m, 4H, H-2, H-5, CH^ster), 1.66-2.25 (m, 4H, H-3, H-4), 1.35, 1.34 (2s, 9H, OfBu), 1.22 (t, 3H, J = 9 Hz, CH 3 ,^).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.98, 172.91, 172.79 (C=0 Ester ), 153.47, 153.28, 153.27 (CO^), 138.90, 138.32, 138.12, 137.79 (CH otef ., C-1 '), 114.90,

114.64, 113.90, 113.69 (CH 2 , olef ., C-2'), 79.86, 79.81 , 79.70 (C q , B oc), 60.74 (CH 2|Ester ), 60.52, 60.22, 59.91 , 59.61 , 59.53, 59.33, 59.18 (2x CH, C-2, C-5), 31.47, 31.01 , 30.84, 30.69, 30.46, 30.11 , 29.83, 29.03, 28.79, 27.21 (2x CH 2 , C-3, C4), 28.18 (CH 3 , OiBu) 1 14.17, 14.07 (CHse*,).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3078 (w), 2975 (m), 2928 (m), 1744 (vs), 1692 (vs), 1643 (w), 1477 (m), 1454 (m), 1383 (vs), 1364 (vs), 1284 (s), 1254 (s), 1157 (vs), 1110 (vs), 1068 (m), 1031 (s), 991 (m), 913 (s), 859 (s), 769 (s), 680 (w).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 269 ([M 4 ], <1), 213 (4), 196 (11), 168 (8), 140 (60), 96 (100), 79 (8), 67 (8), 57 (77).

[α] D 20 = -56.2° (c = 1.13, CHCI 3 ). (2S,5/yS)-5-VinyI-pyrrolidin-2-carbonsäure-ethylester (174)

130 mg 172 (0.46 mmol) wurden in 3 ml CH 2 CI 2 (abs.) gelöst, auf 0 °C gekühlt und tropfenweise mit 90 μl TMSOTf (0.466 mmol, 1.01 äq.) versetzt. Nach 15 min. wurden 0.5 ml ges. NaHCO 3 -L-Sg., 0.5 ml H 2 O und 10 ml Et 2 O zugegeben und der Ansatz auf RT gebracht. Nach Phasentrennung wurde die organische Phase über MgSO 4 getrocknet, filtriert und eingeengt. Das erhaltene Rohprodukt wurde säulenchromatographisch an Kieselgel (DCM/MeOH 25:1) gereinigt, worauf man 54 mg Amin 174 (0.32 mmol, 70%) als leicht gelbliches öl isolierte (Diastereomerengemisch, ds:frans = 4:1).

M (C 9 H 15 NO 2 ) = 169.2209.

R f = 0.19 (SiO 2 , CH 2 CI 2 /Me0H 25:1 ). 1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomerengemisch) δ (ppm) = 5.67-5.88 (m, 1 H, H-t), 5.07-5.18 (m, 1H, H-2' α ), 4.93-5.02 (m, 1H, H-Zp) 1 4.08-4.17 (m, 2H, CH 2 , E ster), 3.77-3.84 (m, 0.2H 1 H-2), 3.65-3.76 (m, 1 H, H-2, H-5), 3.50-3.61 (m, 0.8H, H-5), 2.22 (br, 1 H, NH), 1.98-2.18 (m, 1 H, H-3 α ), 1.75-1.96 (m, 2H, H- 3p, HA), 1 -36-1.56 (m, 1 H, H^ 3 ), 1.22 (t, 3H, J = 7.1 Hz, CH 3 ,^).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomerengemisch) δ (ppm) = 174.98 (0=0^), 140.83, 140.07 (CHoM, C-V), 115.04, 114.39 (CH 2 ,oiβ f ., C-Z) 1 62.11, 60.77 (CH, C-5), 60.88, (CH 2| Ester), 59.93, 59.15 (CH, C-2), 31.79 (CH 2 , C-4), 30.00, 29.37 (CH 2 , C-3), 14.12 (CH 3 ^r)-

IR (ATR) ? (cm "1 ) = 3344 (br), 3078 (w), 2977 (m), 2866 (w), 1730 (vs), 1639 (w), 1446 (m), 1369 (m), 1276 (m), 1208 (s), 1100 (m), 1035 (m), 993 (m), 918 (m), 861 (w), 759 (w).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z(%) = 169 ([M + ), 1), 142 (1), 96 (100), 79 (12), 68 (11), 54 (3). HRMS (El, C 9 H 15 NO 2 ) ber.: 169.1103 gef.: 169.109.

[ah 20 = -39.8° (c = 1.065, CHCI 3 ).

(2S,2'S,3'R,5fyS)-1-[1'-((tert-Butoxyrarbonyl)-3'-vinyl-p yrrolidin-2'-yl)-carbonyl]-5-vinyl- pyrrolidin-2-carbonsäure-ethylester (180)

173 166 180

Zu einer Lösung von 34 mg Carbonsäure 166 (141 μmol) in 2 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurden bei 0 0 C 23 mg HOBt-H 2 O (170 μmol, 1.2 äq.) und 33 mg EDAC (170 μmol, 1.2 äq.) gegeben und die Mischung 15 min. gerührt, wobei das HOBt in Lösung ging. Anschließend wurden 50 mg Ammoniumsalz 173 (177 μmol, 1.25 äq.) und 25 μl NEt 3 (170 μmol, 1.2 äq.) hinzugefügt und der Ansatz über Nacht gerührt. Zur Aufarbeitung wurde die Reaktionsmischung mit 10 ml MTBE verdünnt, mit wenig halbgesättigter NH 4 CI- Lsg. gewaschen und die organische Phase über MgSO 4 getrocknet. Nach Einengen wurde der Rückstand säulenchromatographisch an Kieselgel gereinigt (EE/CH 1:1), worauf man 40 mg (101 μmol, 72 %) des Dipeptids 180 als farbloses öl erhielt.

M (C 21 H 32 N 2 O 5 ) = 392.4893.

R f = 0.35 (SiO 2 , EE/CH 1 :1).

1 H-NMR (250 MHz, CDCi 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.82-6.03 (m, 1 H, CH olef .), 5.62-5.82 (m, 1 H, CH otef .), 5.37-5.49 (m, 1 H, CH 2 , de f.), 4.89-5.20 (m, 3H, CH 2 , def .), 4.42-4.63 (m, 1 H), 4.10- 4.28 (m, 3H), 3.32-3.73 (m, 2H), 2.76-2.93 (br, 1 H), 1.60-2.50 (m, 7H), 1.40, 1.39 (2s, 9H, Oßu), 1.24 (dt, 3H, J = 7.1 Hz, J = 3.1 Hz, CH 3 ,^).

(SaS.δS.Ta/ys.θaRJ-S-tte/f-ButoxycarbonylJ-l-oxo-tSaAδ .βJ.Ta^a-octahydro^H-S^-diaza- cyclopentalfJazulene-S-carbonsäure-ethylester (181 )

180 181

18 mg Dipeptid 180 (45.8 μmol) wurden in 2 ml CH 2 CI 2 (abs.) gelöst, mit 2.0 mg [Ru] gr (3.0 μmol, ca. 6 mol-%) versetzt und über Nacht bei 40 °C am Rückfluss erhitzt. Nachdem die Vollständigkeit der Umsetzung auf dem Dünnschichtchromatogramm (EE/CH 2:1) überprüft worden war, wurde die Lösung auf RT gebracht, eingeengt und der verbleibende braune Rückstand säulenchromatographisch (EE/CH 2:1) gereinigt. Man erhielt 11 mg Metathese-Produkt 181 (30.2 μmol, 66%) als leicht bräunliches öl.

M (C 19 H 28 N 2 O 5 ) = 364.4361. R f = 0.17 (SiO 2 , EE/CH 2:1 ).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.80 (dd, 1 H, J = 11.2 Hz, J = 1.7 Hz, H-8), 5.53 (dd, 1 H 1 J = 11.2 Hz, J = 1.6 Hz, H-7), 4.77 (dd, 0.6H, J = 7.2 Hz, J = 3.1 Hz, H-5), 4.67 (br, 1.4 H, H-5, H-7a), 4.34 (d, 0.7H, J = 10.8 Hz, H-3a), 4.28 (d, 0.3H, J = 10.7 Hz, H-3a), 4.10 (m, 2H, CH 21E3 Ie,.), 3.73 (dd, 0.4H, J = 10.6 Hz, J = 8.2 Hz, H-2α), 3.65 (dd, 0.6H, J = 10.6 Hz, J = 8.1 Hz, H- 2o), 3.36 (ddd, 1 H, J = 15.5 Hz, J = 10.6 Hz, J = 4.8 Hz 1 H-%), 2.28 (br, 1 H, H-6/H-7), 2.02 (m, 3H, H-1 α , H-6/H-7), 1.86 (m, 1 H, H-6/H-7), 1.61 (m, 1 H, H-1 ß ), 1.44, 1.38 (2s, 9H, Oßu), 1.21 (m, 3H, CH 3 , E ster)-

13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 171.98 (C=O), 169.43(C=O), 146.91 (CO^), 129.43, 129.17 (CHo f e f , C-9), 129.05, 128.70 (CH otef , C-8), 79.69 (C q , B oc) > 62.31 , 62.09 (CH, C-3a), 61.17, 61.03 (CH 2iEster ), 59.61, 59.53 (CH, C-5), 57.26, 57.17 (CH, C-7a), 46.87, 46.27 (CH 2 , C-2), 33.09 (CH 2 , C-6/C- 7), 31.29, 30.81 (CH 2 , C-1 ), 28.44, 28.15 (CH 3 , Su), 27.21 , 27.06 (CH 2 , C-6/C-7), 14.10 (CH 3 ,^,)-

(2S)-5-Oxo-pyrrolidin-2-carbonsäure-fert-butylester (206)

HO

133 206

30.0 g L-Pyroglutaminsäure 133 (232 mmol) wurden in 500 ml fe/t-Butylessigester suspendiert und mit 12 ml 60%iger Perchlorsäure versetzt. Nach 15 h Rühren bei RT wurde die resultierende klare Lösung auf 0 °C gekühlt und durch Zugabe von 30.0 g festem NaHCO 3 auf einen pH-Wert von 4-5 gebracht. Nach Abfiltrieren des Feststoffes wurde das Filtrat vollständig eingeengt, wodurch man 25.4 g (136

mmol, 58 %) ferf-Butylester 206 als weißen Feststoff erhielt, der ohne weitere Aufreinigung umgesetzt wurde. Eine analytische Probe wurde durch Säulenchromatographie an Kieselgel (Eluent: EE) gewonnen.

M (C 9 H 15 NO 3 ) =185.2203. R f = 0.25 (SiO 2 , EE).

Smp.: 97 - 98 0 C. Lit: 98 - 99 0 C.

1 H-NMR (300 MHz 1 CDCI 3 ): δ (ppm) = 6.13 (br, 1 H, NH), 4.06-4.14 (m, 1 H, H-2), 2.22-2.43 (m, 3H, H-3 α , H-4), 2.04-2.20 (m, 1H, H-3 ß ), 1.44 (s, 9H, OBu).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 177.97 (C=O Ucta J, 171.07 (C=O Ester ), 82.18 (C q,Boc ),56.07 (CH, C- 2), 29.34 (CH 2 , 04), 27.87 (CH 3 , OiBu), 24.75 (CH 2 , C-3).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3239 (br), 2976 (s), 2934 (m), 1731 (vs), 1695 (vs), 1457 (s), 1419 (s), 1392 (s), 1366 (vs), 1227 (vs), 1147 (vs), 1037 (m), 1009 (m), 971 (m), 953 (m), 885 (w), 845 (s), 810 (s).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z(%) = 186 ([MH 4 ], <1), 142 (<1), 84 (100), 57 (38). (2S)-1-(te/f-Butoxycarbonyl)-5-oxo-pyrrolidin-2-carbonsäure -tert-butyIester (44)

f-BuO 206 44

Eine Lösung von 20.0 g Lactam 206 (108 mmol) in 200 ml Acetonitril (abs.) wurde bei 0 0 C mit 25.6 ml BoC 2 O (120 mmol, 1.1 äq.) und 100 mg DMAP (0.81 mmol, 0.75 mol-%) versetzt und anschließend über Nacht bei RT gerührt, wobei sich die Lösung intensiv orange färbte. Zur Aufarbeitung wurde die Lösung vollständig eingeengt und der verbleibende Rückstand in 250 ml eines 1 :1 -Gemisches aus Ethylacetai/Cyclohexan aufgenommen und über eine kurze Kieselgelsäule filtriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum blieb ein gelblicher öliger Rückstand, der aus Diethylether/Pentan zur Kristallisation gebracht werden konnte. Man erhielt 25.9 g λ/-Boc-Lactam 44 (90.7 mmol, 84 %) in Form kleiner weißer Kristalle.

M (C 14 H 23 NO 5 ) = 285.3362. R f = 0.20 (SiO 2 , EE/CH 1 :2).

Smp.: 52 - 53 0 C. Lit.: 55 - 56 0 C.

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 4.45 (dd, 1 H, J = 9.3 Hz, J = 2.6 Hz, H-2), 2.17-2.66 (m, 3H, H-3 α , H-4), 1.9-2.0 (m, 1 H, H-3p), 1.48 (s, 9H, OBu), 1.46 (s, 9H 1 Oßu).

13 C-NMR(75MHz, CDCI 3 ):δ(ppm)= 173.27(CO to ), 170.07(C=O 08 ), 148.94(CO BOC ), 82.84(C q , Su), 81.86(C q , /Bu), 59.25(CH, C-2), 30.78(CH 2 , C-4),27.59 (CH 3 , OBu), 21.30(CH 2 , C-3).

IR(ATR) F (cm "1 )=2977(s), 2931 (m), 1790(vs), 1738(vs), 1715(vs), 1476(m), 1457(m), 1392(m), 1367(vs), 1307(vs), 1285(vs), 1254(vs), 1223(s), 1148(vs), 1045(m), 1021 (m), 962(w), 912(w), 842(s), 774(m), 643(w).

MS(GCMS-EI, 70eV): m/z(%)=270([M + -CH 3 ],6), 239(4), 227(9), 207(4), 185(3), 171 (6), 153(2), 143(15), 129(5), 101 (4), 97(7), 87(72), 74(100), 57(12), 55(14). [α] D 20 =-35.3°(c= 1.167, CHCI 3 ). Lit.: -35.7° (c=0.9, CHCI 3 ).

(2S,5/yS)-1-(fert-Butoxycarbonyl)-5-hydroxy-pyrrolidin-2- carbonsäure-tert-butylester (207)

44 207

Zu einer Lösung von 13.0 g (45.6 mmol) 44 in 150 ml THF (abs.) wurden bei -78 °C über einen Zeitraum von 30 min. 100 ml DIBAL-H (1 M/Hexan, 100 mmol, 2.2 äq.) zugetropft und die Lösung nach beendeter Zugabe noch zwei Stunden gerührt. Dann wurde das überschüssige Reagenz durch Zugabe von 7 ml Isopropanol zerstört (Wasserstoff-entwicklungl). Man gab weiterhin 200 ml K-Na-Tartrat- Lösung (1.77M) zu und ließ über Nacht langsam auf RT auftauen. Anschließend wurde der Ansatz in einen Scheidetrichter überführt und mit 300 ml MTBE und 100 ml Wasser verdünnt. Nach Phasentrennung wurde die wäßrige Phase mit 2x 100 ml MTBE extrahiert und anschließend die vereinigten organi- sehen Phasen über MgSO 4 getrocknet. Nach Filtration über einen kurze Kieselgelsäule wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt, und man erhielt 12.2 g α-Hydroxycarbamat 207 (42.3 mmol, 93%) als farbloses öl, das ohne weitere Aufreinigung umgesetzt wurde. Eine analytische Probe wurde durch Säulenchromatographie an Kieselgel (EE/CH 1 :2) gewonnen.

M (C 14 H 25 NO 5 ) = 287.3520. R f = 0.14/0.28 (SiO 2 , EE/CH 1 :2), 2 Diastereomere.

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.37-5.60 (m, 1 H, H-5), 4.02-4.25 (m, 1H, H-2), 3.75 (br, 0.4H 1 OH), 3.52 (br, 0.4H, OH), 3.14 (br, 0.2H, OH), 1.73-2.48 (m, 4H, H-3, H-4), 1.35-1.45 (m, 18H, 2x ßu)

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.06, 171.53 (0=0^, 154.21 , 153.83 (OO**), 82.38, 82.09, 81.78 (CH, C-5), 81.15, 80.94, 80.61 , 80.55 (C q , 2x ßu), 59.91 ,

59.82 (CH, C-2), 33.51, 32.17, 31.74, 30.87 (C-4), 28.33, 28.18, 27.87 (CH 3 , 2x ßu), 27.77, 26.99, 26.81 (CH 2 , C-3).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3460 (br), 2974 (m), 2928 (w), 1740 (s), 1701 (vs), 1477 (m), 1454 (m), 1365 (vs), 1325 (m), 1255 (m), 1220 (m), 1149 (vs), 1080 (m), 1061 (m), 1042 (m), 1009 (m), 973 (m), 914 (m), 843 (m), 774 (m), 758 (m).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 186 (2), 158 (2), 130 (12), 86 (18), 68 (7), 57 (43), 41 (100). (2S,5WS)-1-(ferf-Butoxycarbonyl)-5-ethoxy-pyrrolidin-2-carbo nsäure-tert-butylester (45)

f-BuO

207 45

Eine Lösung von 12.1 g 207 (42.1 mmol) in 100 ml EtOH (abs.) wurde mit 200 mg PPTS (0.80 mmol, 1.9 mol-%) versetzt und bei RT über Nacht gerührt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum vollständig entfernt und der Rückstand in 250 ml eines 1 :2-Gemisches aus EE/CH aufgenommen. Nach Filtration über einen kurze Kieselgelsäule wurde das Eluat eingeengt, worauf man 12.8 g α- Methoxycarbamat 45 (40.5 mmol, 96 %) als leicht gelbliches öl erhielt. Eine analytische Probe wurde durch Säulenchromatographie an Kieselgel (EE/CH 1:2) gewonnen. M (C 16 H 29 NO 5 ) = 315.4052.

R f = 0.39/0.52 (SiO 2 , EE/CH 1 :2), zwei Diastereomere.

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.34 (d, 0.35H, J = 4.7 Hz, H-5), 5.30 (d, 0.35H, J = 4.7 Hz, H-5), 5.21 (d, 0.1 H, J = 4.4 Hz, H-5), 5.14 (d, 0.2H, J = 4.9 Hz, H-5), 4.02-4.23 (m, 1 H, H-2), 3.38-3.80 (m, 2H, CH 2,Ettτy ,), 1.58-2.48 (m, 4H, H-3, H-4), 1.35-1.45 (m, 18H, 2x OfBu), 1.08-1.16 (m, 3H, CH 3,Ethy ,).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 171.77, 171.68, 171.49 87.86, 86.96, 86.84 (CH, C-5), 80.86, 80.57, 80.25, 80.16 (C q , 2x /Bu), 64.10, 63.47, 62.83, 62.27 (CH^), 60.31 , 59.95, 59.82 (CH, C-2), 33.07, 32.38, 31.33, 30.39, 27.04, 26.92 (CH 2 , C-3, C-4), 28.26, 28.18, 28.14, 27.92, 27.84 (CH 3 , 2x Su), 15.41, 15.18 (CH W ).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 2973 (s), 2929 (m), 2873 (w), 1739 (s), 1700 (vs), 1477 (m), 1455 (m), 1363 (vs), 1326 (s), 1255 (s), 1219 (s), 1150 (vs), 1121 (vs), 1078 (vs), 1031 (m), 997 (m), 971 (s), 945 (m), 892 (W), 842 (S), 772 (m).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 270 ([M + -OEt], 2), 214 (12), 186 (4), 170 (6), 158 (15), 142 (4), 114 (100), 96 (2), 84 (2), 68 (40), 57 (79).

(2S,5/^S)-5-AIIyl-1-(fert-butoxycarbonyl)-pyrrolidin-2-ca rbonsäure-tert-butylester (46)

f-BuO f-Bu

45 46 Eine Lösung von 12.6 g α-Methoxycarbamat 45 (40.0 mmol) und 16.0 ml Allyltrimethyl-silan (100 mmol, 2.5 äq.) in 100 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurde auf -78 0 C gekühlt und tropfenweise mit 10.1 ml BF 3 -OEt 2 (80.0 mmol, 2 äq.) versetzt. Nach beendeter Zugabe wurde noch 30 min. gerührt und die Vollständigkeit der Reaktion per Dünnschicht-chromatogramm (EE/CH 1 :9) überprüft. Dann wurden 10 ml ges. NaHCO 3 - Lsg. zugegeben und der Ansatz auf RT gebracht. Nach überführung in einen Scheidetrichter mit 200 ml MTBE wurden die Phasen getrennt und die wäßrige Phase mit 2x 100 ml MTBE extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit 100 ml halbkonz. NaCI-Lsg. gewaschen, über MgSO 4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde säulenchromatographisch an Kieselgel aufgereinigt (EE/CH 1 :9), wobei man 9.62 g Allyl-Substitutionsprodukt 46 (30.9 mmol, 77%) als farbloses öl erhielt (Epimerenge- misch, ds/trans 75:25). M (C 17 H 29 NO 4 ) = 311.4165.

R f =0.30 (SiO 2 , EE/CH 1:9).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.72 (m, 1 H, H-2' 0 ) ef ), 5.01 (m, 2H, H-3W.X 4.08 (m, 1 H, H-2/H-5), 3.82 (br, 1 H, H-2/H-5), 2.31 -2.76 (m, 1 H, H-1 ' α ), 1.55-2.22 (m, 5H, H-1'p, H-3, H-4), 1.40 (m, 18H, 2x ©u). 13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.33, 172.13, 172.04 154.24, 153.90, 153.75, 153.63 (COB OO ), 135.48, 135.19, 135.12 (CH otef ., C-2'), 117.04, 116.99, 116.63 (CH 2 , O ie f ., C-3'), 80.72, 80.66 (C q , Su), 79.62, 79.50 (C q , /Bu), 60.74, 60.58 (CH, C-2/C-5), 58.06, 57.42 (CH, C-2/C-5), 39.11 , 38.97, 38.14, 38.10 (CH 2 , C-1 '), 29.34, 28.80, 28.42 (CH 2 , C-3/C-4), 28.31, 28.25 (CH 3 , ffiu), 27.93, 27.86 (CH 3 , Bu), 27.42, 26.62 (CH 2 , C-3/C-4).

IR (ATR) ι ~ (cm "1 ) = 3075 (w), 2973 (s), 2929 (m), 1739 (vs), 1695 (vs), 1639 (m), 1477 (s), 1454 (s),

1387 (vs), 1363 (vs), 1294 (s), 1255 (s), 1216 (s), 1149 (vs), 1103 (vs), 1031 (s), 995 (s), 969 (s), 948 (s), 910 (vs), 856 (s), 842 (s), 771 (s), 633 (m).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = 270 ([M + -C 3 H 5 ], 8), 210 (5), 182 (8), 170 (29), 154 (61), 114 (100), 110 (40), 96 (3), 68 (21), 57 (81). [α] D 20 = -34.6° (c = 0.985, CHCI 3 ). Lit: eis: -24.3° (c = 4.36, CHCI 3 ), trans: -69.3°

(c = 1.07, CHCI 3 ).

(2S,5/yS)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-5-(2-hydroxyethyl)-pyrr olidin-2-carbonsäure-fert-butylester (184)

46 184 Durch eine Lösung von 4.50 g 46 (14.5 mmol) in einem Gemisch aus 38 ml CH 2 CI 2 und 75 ml MeOH wurde bei -78 °C Ozon geleitet, bis eine erkennbare Blaufärbung eintrat. Dann wurde die Reaktion abgebrochen und das überschüssige Ozon durch Spülen mit Sauerstoff verdrängt. Anschließend wurde die farblose Reaktionslösung mit 1.10 g NaBH 4 (28.9 mmol, 2 äq.) versetzt und über Nacht gerührt, wobei sie auf RT auftaute. Nach überprüfung der vollständigen Reaktion durch Dünnschichtchroma- togramm (EE/CH 1 :2) wurde der Ansatz vollständig eingeengt, in 200 ml MTBE aufgenommen und über wenig Kieselgel filtriert. Der eingeengte Rückstand wurde chromatographisch an Kieselgel aufgereinigt (EE/CH 1 :2), wobei man 3.96 g des Alkohols 184 (12.6 mmol, 87 %) als farbloses öl isolierte (Epimerengemisch).

M (C 16 H 29 NO 5 ) = 315.4052. R f =0.22 (SiO 2 , EE/CH 1 :2).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 3.92-4.34 (m, 3H, H-2, H- 5, OH), 3.45-3.80 (m, 2H 1 H-2'), 1.49-2.39 (6H, m, H-3, H^, H-1 '), 1.40, 1.41, 1.42, 1.43 (4s, 18H, 2x Su).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.21 (C=O ESt e r ), 155.86, 155.54 (CO ß o c ), 81.03, 80.98, 80.67, 80.49 (C qiBoc ), 60.76, 60.68 (CH, C-2), 59.05, 58.85 (CH 2 , C-Z), 54.58, 54.20 (CH, C-5), 39.11 , 37.54 (CH 2 , C-3/C-4), 30.41 , 29.07, 28.94, 28.77 (CH 2 , C-3/C-4), 28.23, 27.96 (CH 3 , 2x /Bu).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3452 (br), 2973 (s), 2934 (m), 2877 (m), 1737 (vs), 1673 (vs), 1477 (s), 1454 (s), 1390 (vs), 1364 (vs), 1340 (s), 1297 (s), 1255 (s), 1215 (s), 1150 (vs), 1116 (vs), 1069 (s), 987 (s), 928 (m), 899 (m), 884 (m), 854 (m), 840 (m), 772 (m), 736 (m).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 315 ([Ml <1), 214 (13), 186 (4), 158 (10), 114 (100), 68 (8), 57 (49). [α] D 20 = -43.3° (c = 0.915, CHCI 3 ). UL: eis: -48.2° (c = 0.51 , CHCI 3 ), irans: -31.2° (c = 1.12, CHCI 3 ).

(ZS.S/^SJ-i-ffert-ButoxycartJonyO-S-p^-nitrchphenylselany O-ethylJ-pyrrolidin-Z-carbonsäure- terf-butylester (47)

orf/?o-NO 2 PhSeCN, n-Bu 3 P THF, Pyridin f-BuOOC /-BuOOC

184 47

Zu einer Lösung von 4.18 g Alkohol 184 (13.3 mmol) in 50 ml THF (abs.) und 17 ml Pyridin (abs.) wur- den 3.31 g orfλo-Nitrophenylselenocyanat (14.6 mmol, 1.1 äq.) hinzugefügt. Unter Kühlung im Eisbad wurden 4.30 ml /ϊ-Tributyiphophin (17.3 mmol, 1.3 äq.) langsam zugetropft, wobei eine dunkelrote Lösung entstand. Nach 30 min. Rühren bei RT wurde der Ansatz mit 200 ml MTBE verdünnt und über wenig Kieselgel filtriert. Nach Einengen des Filtrats erhielt man einen bräunlich-gelben Rückstand, der säulen-chromatographisch an Kieselgel (EE/CH 1 :4) aufgereinigt wurde. Man isolierte 6.06 g Seleny- lether 47 (12.1 mmol, 92 %) als intensiv gelb gefärbtes öl.

M (C 22 H 32 N 2 O 6 Se) = 499.4594.

R f = 0.14 (SiO 2 , EE/CH 1:4).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch)δ (ppm) = 8.20-8.28 (m, 1H, PhH), 7.43-7.67 (m, 2H, PhH), 7.20-7.33 (m, 1H, PhH), 3.92-4.33 (m, 2H, H-2, H-5), 2.73-3.12 (m, 2H 1 H-1YH- 2"), 1.60-2.32 (m, 6H, H-3, H-4, H-17H-2'), 1.44, 1.43, 1.42, 1.40 (4s, 18H, 2x /Bu).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.28, 171.94 (C=O Ester ), 154.19, 154.15 (C=OB OC ), 146.68 (C q , ar ), 133.82 (C^), 133.60 (CH ar ), 129.95, 129.85, 129.21, 128.99, 128.67 (CH ar ), 126.29, 125.22, 125.06 (CH ar ), 80.99, 80.91 (C q , /Bu), 80.09, 79.94, 79.86 (C q , /Bu), 60.60, 60.43 (CH, C-2/C-5), 58.62, 58.29, 57.83 (CH, C-2/C-5), 34.00, 33.55, 33.34 (CH 2 ), 30.33, 29.93 (CH 2 ), 28.99, 28.74 (CH 2 ), 28.40, 28.29 (CH 3 , /Bu), 27.96 (CH 3 , /Bu), 27.83, 27.64 (CH 2 ), 22.95, 22.75, 22.53 (CH 2 ).

(2S,5/yS)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-5-vinyl-pyrrolidin-2-ca rbonsäure-fert-butylester (185)

f-BuO /-BuO

47 185

Durch eine Lösung von 5.80 g Selenylether 47 (11.6 mmol) in 150 ml CH 2 CI 2 wurde bei -78 0 C Ozon geleitet, bis eine erkennbare Grünfärbung eintrat. Dann wurde die Reaktion abgebrochen und das überschüssige Ozon durch tropfenweise Zugabe von 1 -Hexen entfernt (insgesamt 30 ml), wobei die Farbe von grün nach gelb umschlug. Anschließend wurde der Ansatz, ohne auf Raumtemperatur aufgetaut zu sein, zu 200 ml Hexan bei 50 0 C zugetropft und nachfolgend 30 min. zum Rückfluss erhitzt. Die orangefarbene Lösung wurde eingeengt und der verbleibende, intensiv orangefarbene Rückstand doppelt säulenchromatographisch gereinigt (CH 2 CI 2 /Me0H 100:1, anschließend EEξ/CH 1:7). Man erhielt 3.14 g Olefin 185 (10.6 mmol, 90 %) als gelbliches öl (Epimerengemisch).

M (C 16 H 27 NO 4 ) = 297.3899. R f = 0.24 (SiO 2 , EE/CH 1 :7).

1 H-NMR (300 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.62-5.94 (m, 1H, H-1'), 4.96-5.42 (m, 2H, H-Z) 1 4.05-4.55 (m, 2H, H-2, H-5), 1.60-2.22 (m, 4H, H-3, H-4), 1.45, 1.43 (2s, 9H, Bu), 1.41 (br, 9H 1 Su).

13 C-NMR (75 MHz, CDCI 3 ): (Diastereomeren-/Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.05, 171.99, 171.92 154.24, 154.08, 153.66, 153.54 139.21, 138.60, 138.46, 138.03 (CH oIef , C-f),

114.88, 114.52, 113.77, 113.60 (CH 2iθtef , C-2'), 80.79, 79.80, 79.67 (C q , B oo), 60.95, 60.49, 60.30, 60.14, 59.58, 59.32 (CH, C-2, C-5), 31.51 , 30.81 , 29.88, 28.95 (CH 2 , C-3/C-4), 28.28 (CH 3 , /Bu), 27.94 (CH 3 , Su), 27.29 (CH 2 , C-3IC-4).

IR (ATR) ? (cm "1 ) = 3077 (w), 2974 (s), 2928 (m), 2873 (w), 1739 (vs), 1696 (vs), 1643 (w), 1477 (m), 1454 (m), 1387(vs), 1364 (vs), 1325 (m), 1293 (m), 1255 (s), 1214 (s), 1150 (vs), 1067 (m), 1024 (w), 988 (m), 957 (m), 912 (s), 875 (w), 856 (m), 843 (m), 770 (m), 685 (w).

MS (GCMS-EI, 70 eV): m/z (%) = (297 [M + ], <1 ), 241 (2), 224 (1 ), 196 (28), 168 (9), 140 (100), 114 (2), 96 (82), 79 (5), 67 (6), 57 (83).

[α] D 20 = -54.6° (c = 0.935, CHCI 3 ). Ut: eis: -56.0° (c = 1.1 , CHCI 3 ), trans: -50.6° (c = 0.77, CHCI 3 ). (2S,5/?)-5-Vinyl-pyrrolidin-2-carbonsäure-.ert-butyIester (186a)

f-BuO

185 186a + Epimer 186b

Eine Lösung von 800 mg 185 (2.69 mmol) in 10 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurde bei 0 0 C tropfenweise mit 0.53 ml TMSOTf (2.74 mmol, 1.01 äq.) versetzt. Nach 5 min. wurde die Vollständigkeit der Reaktion per DC (CH 2 CI 2 /Me0H 25:1 ) überprüft und die Reaktionslösung durch Zugabe von 2 ml ges. NaHCO 3 -Lsg.

gequencht. Zur Aufarbeitung wurde die organische Phase mit 50 ml Et 2 O verdünnt, von der wäßrigen Phase abgetrennt, über MgSO 4 getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wurde durch sorgfaltige Chromatographie an Kieselgel (CH 2 CI 2 /Me0H 25:1 ) gereinigt, wobei zunächst das frans-lsomer eluiert wurde, dicht gefolgt von dem erwünschten c/s-lsomer. Man isolierte 104 mg einer Mischfraktion (0.53 mmol, 20 %) und 270 mg reines c/s-lsomer (1.37 mmol, 51 %) jeweils als leicht gelbliches öl.

M (C 11 H 19 NO 2 ) = 197.2741.

R f = 0.16/0.22 (c/s-/fr-ans-lsomer, SiO 2 , CH 2 CI 2 ZMeOH 25:1 ).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 5.82 (ddd, 1H, J = 17.2 Hz, J = 10.2 Hz, J = 7.1Hz, H-f), 5.13 (d, 1 H, J = 17.1 Hz, H-Z 0 ), 4.99 (d, 1 H, J = 10.0 Hz, H-Zp), 3.61 (dd, 1 H, J = 7.4 Hz, J = 5.8 Hz, H-2), 3.54 (dd, 1 H, J = 14.0 Hz, J = 7.0 Hz, H-5), 2.10 (s, 1 H, NH), 1.98-2.08 (m, 1 H, H-3 α ). 1 -81 -1.91 (m, 2H, H-3p, HA) 1-44 (s, 1OH, HMp, /Bu).

13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): δ (ppm) = 174.46 (C=O), 140.23 (CH 0 M, C-1'), 114.97 (CH 40 M. C-Z), 80.97 (C q , Su), 62.24 (CH, C-5), 60.76 (CH, C-2), 31.92 (CH2, C-4), 30.39 (C-3), 28.03 (CH 3 , Bu).

IR (ATR) P (cm "1 ) = 3075 (w), 2974 (m), 2870 (w), 1726 (vs), 1640 (w), 1477 (w), 1457 (w), 1425 (w), 1391 (w), 1367 (s), 1282 (w), 1226 (s), 1156 (vs), 1102 (m), 1034 (w), 991 (m), 917 (m), 848 (m), 757 (m).

MS (GCMS-EI, 7OeV): m/z (%) = 197 ([M + ], <1 ), 114 (1 ), 96 (100), 79 (12), 68 (7), 57 (6). HRMS (ESI 1 C 11 H 2O NO 2 ) ber.: 198.1494, gel: 198.149.

[C(|A 20 = -35.8° (589 nm), -41.6° (546 nm), -81.7° (405 nm), -104.2° (365 nm), -130.4° (334 nm) (c = 1.025, CHCI 3 ).

(2S,2'S,3'R,5R)-5-Vinyl-1-[1'-((terf-butoxy^ carbonsäure-fe/f-butylester (187)

f-BuO

186a 166 187

Eine Lösung von 200 mg Carbonsäure 166 (0.83 mmol, 1 äq.) und 200 mg Amin 186a (1.01 mmol,

1.24 äq.) in 5 ml Acetonitril (abs.) wurde bei 0 0 C mit einer Lösung von 512 mg PyBOP (0.98 mmol, 1.19 äq.) in 5 ml Acetonitril (abs.) versetzt, gefolgt von 180 μl DIPEA (1.03 mmol, 1.24 äq.). Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur wurde das Lösungmittel vollständig entfernt und der verbleibende Rückstand in 20 ml MTBE und 5 ml Wasser aufgenommen. Nach Phasentrennung wurde die wäßrige

Phase zusätzlich mit MTBE (3x 3 ml) extrahiert und die vereinigten organischen Phasen über MgSO 4 getrocknet. Nach säulenchromatographischer Aufreinigung an Kieselgel erhielt man 282 mg Dipeptid 187 (0.67 mmol, 81 %) als farbloses öl.

M (C 23 H 36 N 2 O 5 ) = 420.5424. R f =0.19 (SiO 2 , EBCH 1:3).

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.91 (m, 1 H, H-6), 5.70 (m, 1 H, H-6'), 5.40 (dd, 1 H, J = 17.2 Hz, J = 5.4 Hz, H-7 α ), 5.11 (m, 1 H, H-7 ß ), 4.99 (m, 2H, H-7 1 ), 4.87 (t, 0.6H, J = 6.3Hz, H- 5), 4.54 (t, 0.4H, J = 6.3 Hz, H-5), 4.36 (t, 1 H, J = 8.0 Hz, H-2), 4.24 (d, 0.6H, J = 2.1 Hz, H-2'), 4.15 (s, br, 0.4H, H-2'), 3.66 (m, 0.4H, H-5 α '), 3.53 (m, 0.6H, H-5 α ' ), 3.37 (m, 1 H, H-5p'), 2.82 (m, 1 H, H-3'), 2.37 (m, 1 H, H4 α '), 1.72-2.23 (m, 4H, H-3, H-4), 1.66 (m, 1 H, H-4p'), 1.44, 1.43 (2s, 9H, ßu), 1.39, 1.38 (2s, 9H, Bu).

13 C-NMR (125 MHz 1 CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 172.26, 172.15 (C=O) 1 171.30, 171.05 (C=O), 154.45, 153.63 (COB∞), 139.05 (CH olef , C-6), 138.68 (CH def , C-6'), 116.76/ 116.37 (CH^i ef , C- 7), 114.64, 114.61 (CH 2 , o!ef , GT) 1 81.17, 80.85 (C q ), 79.58, 79.34 (C q ), 61.79, 61.57 (CH, C-2'), 61.04 (CH, C-2), 60.91 , 60.80 (CH, C-5), 46.95, 46.18 (CH, C-3'), 45.90, 45.56 (CH 2 , C-5'), 32.81 , 32.58 (CH 2 , C-3/C-4), 29.66 (CH 2 , C-4'), 28.52, 28.47 (CH 3 , Bu), 28.37 (CH 2 , C-4 1 ), 27.96 (CH 3 , Bu), 26.99, 26.96 (CH 2 , C-3/C-4).

IR (ATR) V (cm "1 ) = 3079 (w), 2973 (s), 2930 (m), 2876 (m), 1737 (s), 1690 (vs), 1656 (vs), 1477 (m), 1390 (vs), 1364 (vs), 1320 (m), 1301 (m), 1255 (m), 1212 (m), 1155 (vs), 1116 (s), 1067 (m), 1030 (m), 987 (m), 911 (s), 864 (m), 841 (m), 770 (m), 734 (m).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z (%) = 420 ([M 4 ], <1 ), 347 (4), 308 (3), 291 (2), 263 (5), 222 (5), 196 (11 ), 168 (6), 140 (100), 124 (3), 96 (94), 79 (7), 67 (8), 57 (58).

HRMS (EI 1 C 23 H 36 N 2 O 5 ): ber.: 420.2624 , gef.: 420.262.

[α]/ 0 = -6.7° (589 nm), -8.3° (546 nm), -18.1° (405 nm), -24.7° (365 nm), -34.0° (334 nm) (c = 0.710, CHCI 3 ).

(SaS.δSJaR.θaRJ^-Jte/f-ButoxycarbonyO-^oxo-I^.S.Saλδ. βJ.Ta.θa-decahydro-S^-diaza- cyclopentaffJazulene-S-carbonsäure-fert-butylestertiδδ)

187 188

Eine Lösung von 250 mg Dipeptid 187 (0.59 mmol) und 25 mg [Ru] (81) (29.45 μmol, 5 mol-%) in 8 ml CH 2 CI 2 (abs.) wurde unter Argon-Schutzatmospäre über Nacht unter Rückfluss erhitzt, bis die Reaktion It. DC (EE/CH 1:1) vollständig war. Nach Abkühlen auf RT wurde die Reaktion zunächst mit 1 ml Ethyl- Vinyl-Ether versetzt und 30 min. gerührt. Dann wurden 365 mg Tris-(hydroxvmethyl)-phosphin (2.94 mmol, 100 äq. bezogen auf Katalysator) und 200 μl DIPEA zugegeben, worauf sich die Farbe der Lösung sichtbar von braun zu hellgelb änderte. Zur Aufarbeitung wurden 50 ml MTBE und 5 ml Wasser zugegeben, die Phasen getrennt und die organische Phase über MgSO 4 getrocknet. Nach säulench- romatographischer Aufreinigung an Kieselgel (EE/CH 1 :1) erhielt man 210 mg desTricyclus 188 (0.54 mmol, 92 %) als farbloses öl, das allmählich zu kleinen farblosen Kristallen erstarrte. M (C 21 H 32 N 2 O 5 ) = 392.4893.

R f = 0.20 (SiO 2 , EE/CH 1:1).

Smp.: 147 - 149 °C. ,

1 H-NMR (500 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 5.84 (d, 1 H, J = 11.2 Hz, H-8), 5.58 (d, 1 H, J = 11.1 Hz, H-9), 4.68 (m, 2H, H-5, H-7a), 4.37 (d, 0.6H, J = 10.8 Hz, H-3a), 4.32 (d, 0.4H, J = 10.7 Hz, H-3a), 3.69 (m, 1 H, H-_y , 3.43 (m, 1 H 1 H-2 P ), 2.98 (m, 1 H, H-9a), 2.32 (m, 1 H, H-6/H-7), 2.07 (m, 3H, H- 1 α , H-6/H-7)), 1.88 (m, 1 H, H-6/H-7), 1.66 (m, 1 H, H-1 ß ), 1.48, 1.47 (2s, 9H, OfBu), 1.44, 1.42 (2s, 9H, OBu).

13 C-NMR (125 MHz, CDCI 3 ): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 171.11, 170.94 (C=O), 169.49, 169.30 (C=O), 154.68, 154.18 (C=OB OC ), 129.53, 129.32 (CH olef , C-9), 128.95, 128.60 (CH 0 | ef , C-θ), 81.34, 81.13 (C q , Oßu), 79.67, 79.60 (C q , OEu), 62.27, 62.05 (CH, C-3a), 60.22, 60.15 (CH, C-5/C-7a), 57.22, 57.11 (CH, C-5/C-7a), 46.90, 46.28 (CH 2 , C-2), 41.96, 41.35 (CH, C-9a), 33.01 (CH 2 , C-6/C-7), 31.32, 30.85 (CH 2 , C-1), 28.43, 28.14, 27.90 (CH 3 , OfBu), 27.41, 27.24 (CH 2 , C-6/C-7).

IR (ATR) v (cm "1 ) = 2972 (m), 2928 (m), 2866 (w), 2245 (w), 1738 (s), 1700 (vs), 1677 (vs), 1476 (m), 1408 (vs), 1389 (vs), 1364 (vs), 1340 (s), 1327 (s), 1255 (s), 1218 (s), 1159 (vs), 1121 (s), 1072 (m), 920 (m), 833 (m), 771 (m), 730 (s), 654 (w).

MS (DIP-EI, 70 eV): m/z(%) = 392 ([Ml 3), 336 (4), 319 (9), 291 (13), 263 (10), 235 (84), 207 (25), 193 (8), 163 (28), 146 (15), 134 (7), 120 (12), 94 (9), 82 (12), 69 (9), 57 (100).

HR-MS (El, C 21 H 32 N 2 O 5 ): ber.: 392.2311 , gef.: 392.231.

[α]λ 20 = -212.6° (589 nm), -252.1° (546 nm), -514.6° (405 nm), -672.6° (365 nm), -860.7° (334 nm) (c = 1.015, CHCI 3 ).

(SaS.SS^aR.θa/^-S-tFIuorenyl-θ-methoxycarbonylJ-φoxo-I .Saλδ.θ.TJa.Sa-octahydro^W-S^- diaza-cyclopenta[f]azulene-5-carbonsäure (85)

188 85

150 mg Metathese-Produkt 188 (0.38 mmol) wurden in 2 ml CH 2 CI 2 gelöst, auf 0 0 C gekühlt und trop- fenweise mit 2 ml TFA (99%) versetzt. Dann wurde der Ansatz auf RT gebracht und eine Stunde gerührt. Anschließend wurden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt, worauf man einen gelblichen Rückstand erhielt, der im öPV langsam erstarrte.

Das Rohprodukt wurde in einem Gemisch aus 4 ml Acetonitril und 3 ml 10%iger K 2 CO 3 -Lösung aufgenommen, im Eisbad auf 0 0 C gekühlt und mit einer Lösung aus 200 mg Fmoc-Cl (0.77 mmol, 2 äq.) in 2 ml Acetonitril versetzt. Nach Rühren über Nacht wurde der Ansatz: wiederum auf 0 0 C gekühlt, mit 50 CH 2 CI 2 verdünnt und mit 1 M HCl vorsichtig auf pH = 4 gebracht. Nach Phasentrennung wurde die wäßrige Phase mit 3x 10 ml CH 2 CI 2 extrahiert, bevor die vereinigten organischen Phasen über MgSO 4 getrocknet und eingeengt wurden. Der Rückstand wurde chromatographisch unter Verwendung einer etwas kürzeren Kieselgelsäule (CH 2 CI 2 /Me0H 9:1, ggf. Gradient bis 8:2) gereinigt, wobei man 150 mg Fmoc-geschütztes Diprolin 85 (0.33 mmol, 86 %) in Form eines gelblichen Feststoffes erhielt.

M (C 27 H 26 N 2 O 5 ) = 458.5058.

R f = 0.16 (SiO 2 , CH 2 CI 2 /Me0H 9:1 ). Smp.: 163 0 C (Zersetzung).

1 H-NMR (500 MHz, CD 3 OD): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 7.76-7-82 (m, 2H, H ar ), 7.48-7.65 (m, 2H, H ar ), 7.25-7.43 (m, 4H, H ar ), 5.75 (d, 0.4H, J = 11.1 Hz, H-8), 5.66 (d, 0.6H, J = 11.0 Hz, H-8), 5.55 (d, 0.4H, J = 11.0 Hz, H-9), 5.47 (d, 0.6H, J = 11.1 Hz, H-9), 4.73 (dd, 0.6H, J = 10.8 Hz, J = 5.3 Hz, CH 2 , Fmoo ), 4.65 (br, 0.4H, H-7a), 4.164.58 (m, 3.6H, CH 2 , Fmoc , H-5, H-3a, H-7a, CH Fmoc ), 4.12 (t, 0.7H, J = 4.4 Hz, CHF TOC ), 3.80 (d, 0.7H, J = 10.4 Hz, H-3a), 3.61 (dd, 0.6H, J = 8.1 Hz, J = 10.1 Hz, H-2c), 3.54 (m, 0.4H, H-2α), 3.13-3.30 (m, 1 H, H-2p), 2.75-2.95 (br, 1 H, H-9a), 2.21-2.32 (m, 1 H, H-7 α ), 1.90-2.14 (m, 3H, H-6, H-1 α ), 1.70-1.90 (br, 1 H, H-7 P ), 1.45-1.56 (m, 0.4H, H-1 ß ), 1.25-1.40 (m, 0.6H, H-1 ß ).

13 C-NMR(125 MHz, CD 3 OD): (Rotamerengemisch) δ (ppm) = 178.12, 178.01 (C=O Csaιre ), 172.69, 172.37 (C=O), 156.97, 156.80 (C=0 Fmoc ), 145.94, 145.51, 145.10, 144.93 (C q , ar ), 142.78, 142.71, 142.59 (Cq 131 .), 130.56, 130.32 (CH olef ), 129.43, 129.37 (CH olef ), 128.85, 128.81, 128.71 (CH ar ), 128.24, 128.17, 128.10 (CH ar ), 126.19, 126.11, 125.96, 125.81 (CH ar ), 120.99, 120.90, 120.80 (CH ar ), 68.57, 67.29 (CH 2|Fmoc ), 63.60, 63.34 (CH, C-3a), 59.16, 59.05 (CH, C-7a), 49.33, (CH, CH Fmoc ), 48.50 (CH, C-5), 48.22, 48.13 (CH 2 , C-2), 43.09, 42.46 (CH, C-9a), 34.13, 33.97 (CH 2 , C-7), 32.17, 31.62 (CH 2 , C-1 ), 28.31 (CH 2 , C-6).

IR(ATR) v (cm "1 ) = 3419 (br), 2956 (m), 2880 (m), 2364 (w), 2238 (w), 1681 (vs, br), 1449 (vs), 1416 (vs), 1350 (s), 1327 (s), 1300 (m), 1240 (m), 1220 (m), 1169 (s), 1120 (s), 1021 (m), 985 (m), 908 (s), 839 (m), 759 (vs), 736 (vs).

MS (DIP-El, 70 eV): m/z (%) = 236 [M + -Fmoc], <1 ), 178 (Fluoren, 100), 152 (42), 126 (6), 98 (5), 89 (55), 76 (67), 63 (18), 51 (6).

HR-MS (ESl, C 27 H 26 N 2 NaO 5 ) ber.: 481.1740, gel: 481.173.

[cfl λ 20 = -135.5° (589 nm), -160.4° (546 nm), -318.3 (405 nm), -406.0° (365 nm), absorbiert bei 334 nm (c = 0.86, MeOH).

Die genannten Verbindungen zeigen eine überraschend gute Affinität zu Proteinen, die die Src- Homologie-3-Domänen, WW-Domänen, Ena-VASP-Homologie-1 -Domänen, GYF-Domänen, UEV- Domänen und/oder Profilin aufweisen. Diese überraschend gute Affinität ist einsetzbar, um virale oder bakterielle Erkrankungen zu diagnostizieren oder zu behandeln, in denen Proteine involviert sind, die die genannten Domänen aufweisen. Neben den genannten Infektionskrankheiten sind derartige Proteine auch bei neurodegenerativen Erkrankungen und Tumorerkrankungen involviert. Versuche in Testorga- nismen zeigen die gute Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen, auch wenn sie mit anderen Molekülen kombiniert verwendet werden.

8 Abkürzungen abs. absolut

äq. äquivalente)

Ar Aryl

ATR Attenuated Total Internal Reflectance

9-BBN 9-Borabicyclononan ber. berechnet

Bn Benzyl

Boc terf-Butoxycarbonyl

BoC 2 O Di-feAif-butyldicarbonat(Boc-Anhydrid)

CH Cyclohexan

Cy Cyclohexyi

DC Dünnschichtchromatogramm

DCE Dichlorethan (1,2-)

DCM Dichlormethan

DIBAL-H Diisobutylaluminiumhydrid

DIC Diisopropylcarbodiimid

DIP Direkteinlass (Massenspektrometrie)

DIPEξA Diisopropylethylamin

DMAP 4-λ/,λ/-Dimethylaminopyridin

DMF λ/,λ/-Dimethyiformamid

DMP 2,2-Dimethoxypropan

DMS Dimethylsulfid

DMSO Dimethylsulfoxid

dr Diastereomerenverhältnis (diastereomeric ratio) EE Ethylacetat ee Enantiomerenüberschuss (enantiomeric excess) El Elektronenstoßionisation ESI Elektronensprayionisation Et Ethyi

Et 2 O Diethylether EtOH Ethanol EVH1 Ena-VASP-Homologie-1 -Domäne FGI Funktionelle-Gruppen-Chemie (function group inversion) Fmoc Fluorenyl-9-methoxycarbonyl FMP Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (Berlin-Buch) GC-MS Gaschromatographie mit angeschlossener Massenspektrometrie gef. gefunden ges. gesättigt HPLC High Performance Liquid Chromatography HRMS hochaufgelöste Massenspektrometrie IR Infrarotspektroskopie koπz. konzentriert LiHMDS Lithium-hexamethyldisilazid M molare Masse

MCPBA mefa-Chlorperbenzoesäure Me Methyl MeOH Methanol

Ms Mesyl (Methansulfonyl)

MS Massenspektrometrie

MTBE Methyl-fe/f-butylether

NaHMDS Natrium-hexamethyldisilazid

NME /V-Methylephedrin

NMR Magnetische Kernresonanzspektroskopie

NOE Nuclear Overhauser Effect

O Ortho

Ph Phenyl

PPII Polyprolin-HelixTyp ll

POM-CI Chlormethylpivaloat

PPTS Pyridinium-pa/B-toluolsulfonat

RCM Ringschlussmetathese

Rf Retentionsfaktor

[Ru] 1 , Grubbs-Il-Katalysator 81

[Ru] gr modifizierter (grüner) Grubbs-Hoveyda-Katalysator nach Blechert 82

S sekundär

Smp. Schmelzpunkt

Su Succinimid

TBAF Tetrabutylammoniumfluorid

TBS ferf-Butyldimethylsilyl f-Bu te/f-Butyl

Tf Trifluormethansulfonyl

TFA Trifluoressigsäure

THF Tetrahydrofuran

TMEDA Tetramethyiethylendiamin

TMS Trimethylsilyl

TMSOTf Trimethylsilyl-trifluormethansulfonat

TPS fe/f-Butyldiphenylsilyi

Ts Tosyl (para-Toluolsulfonyl)

TsOH para-Toluolsulfonsäure

Z Benzyloxycarbonyl- (auch Cbz)

Ein-Buchstaben-Code und Drei-Buchstaben-Code natürlicher proteinogener Aminosäuren: