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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL CLIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/045500
Kind Code:
A1
Abstract:
To make available a surgical clip, in particular for use as a cerebral aneurysm clip, which is easier and in particular also less expensive to produce, it is proposed that this surgical clip has two clip branches and a resiliently elastic element via which the two clip branches are connected pivotably to each other, wherein the two clip branches have respective first free ends which, in a rest position of the clip, are held parallel to and against each other with a predetermined closing force by the resiliently elastic element. At their second end directed away from the free end, the clip branches are held in connection on a wall portion of the resiliently elastic element, which wall portion is arranged substantially transversely with respect to the longitudinal direction of the clip branches, extends between the second ends of the clip branches and has a first wall area, directed towards the clip branches, and a second wall area, directed away from the clip branches, wherein the resiliently elastic element is made from a plastic by injection moulding, wherein the first wall area of the wall portion is produced with a greater shrinkage than the second wall area.

Inventors:
WEISSHAUPT DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/063488
Publication Date:
April 12, 2012
Filing Date:
August 04, 2011
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG (DE)
WEISSHAUPT DIETER (DE)
International Classes:
A61B17/122
Foreign References:
US5207692A1993-05-04
US5944729A1999-08-31
US4943298A1990-07-24
DE19907354A12000-09-07
US5944729A1999-08-31
US4943298A1990-07-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HOEGER, STELLRECHT & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Chirurgischer Clip, insbesondere zur Verwendung als Implantat, mit zwei Clipbranchen und einem federelastischen Element, über das die beiden Clipbranchen schwenkbar miteinander verbunden sind, wobei die beiden Clipbranchen jeweils ein erstes freies Ende aufweisen, welche in einer Ruhestellung des Clips mit einer vorgegebenen Schließkraft durch das federelastische Element parallel aneinander anliegend gehalten sind, wobei die Clipbranchen an ihrem dem freien Ende entgegen gesetzten zweiten Ende an einem Wandabschnitt des federelastischen Elements angeschlossen gehalten sind, der im Wesentlichen quer zur Längsrichtung der Clipbranchen angeordnet ist, der sich zwischen den zweiten Enden der Clipbranchen erstreckt und der einen ersten den Clipbranchen zugewandten Wandbereich und einen zweiten den Clipbranchen abgewandten Wandbereich aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Element im Spritzguss aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist, wobei der erste Wandbereich des Wandabschnitts mit einer höheren Schwindung gefertigt ist als der zweite Wandbereich.

2. Chirurgischer Clip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipbranchen aus einem metallischen Material gefertigt sind und das federelastische Element an die Clipbranchen angespritzt ist.

3. Chirurgischer Clip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipbranchen aus einem Kunststoffmaterial gefertigt und vorzugsweise einteilig mit dem federelastischen Element im Spritzguss hergestellt sind.

4. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Element an seiner den Clipbranchen abgewandten Seite Anschlagelemente aufweist, welche beim Überführen des Clips aus der Ruhestellung in eine Applikationsstellung, bei der die freien Enden der Clipbranchen voneinander beabstandet sind, einen Anschlag bilden.

5. Chirurgischer Clip nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungswinkel der Clipbranchen in der Applikationsstellung auf einen Wert von ca. 45 ° begrenzt ist.

6. Chirurgischer Clip nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagelemente komplementär ausgebildet sind.

7. Chirurgischer Clip nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die komplementär ausgebildeten Anschlagelemente so ausgebildet sind, dass bei der Überführung der Clipbranchen in die Applikationsstellung eine laterale und/oder axiale Führung der Anschlagelemente resultiert.

8. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Clipbranchen bei der Überführung aus der Applikationsstellung in die Ruhelage zuerst mit ihren freien Enden miteinander in Kontakt kommen.

9. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandabschnitt des federelastischen Elements eine im Wesentlichen hohlzylindrische Kontur aufweist.

10. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagelemente an ihren außen liegenden Oberflächen Positionierelemente für ein Werkzeug aufweisen.

11. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Clip als Aneurysmen-Clip, insbesondere als cerebraler Aneurysmen-Clip ausgebildet ist.

12. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial des federelastischen Elements und gegebenenfalls der Clipbranchen ein Polyimid oder ein Polyetherketon, insbesondere ein PEEK-Material ist.

13. Chirurgischer Clip nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial des federelastischen Elements und gegebenenfalls der Clipbranchen ein resorbierbares Kunststoffmaterial ist.

14. Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Clips gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Fertigung des federelastischen Elements des Clips ein schmelzflüssiges Kunststoffmaterial in eine Form gegeben und abgekühlt wird, wobei die Form in ihrem den Wandabschnitt des federelastischen Elements ausbildenden Bereich auf Seiten des ersten Wandbereichs des Wandabschnitts beim Abkühlen des Kunststoffmaterials auf einer höheren Temperatur gehalten wird als auf Seiten des zweiten Wandbereichs.

Description:
Chirurgischer Clip

Die Erfindung betrifft einen chirurgischen Clip, insbesondere zur Verwendung als Implantat, wobei hier die Verwendung als cerebraler Aneurysmen-Clip besondere Bedeutung hat.

Chirurgische Clips mit zwei Clipbranchen und einem federelastischen Element, das die beiden Clipbranchen an einem ihrer Enden miteinander verbindet, sind bekannt.

Die beiden Clipbranchen weisen jeweils ein erstes freies Ende auf, welche in Ruhestellung des Clips mit einer vorgegebenen Schließkraft durch das federelastische Element parallel aneinander anliegend gehalten sind, während ein zweites, dem jeweiligen freien Ende entgegen gesetztes Ende an dem federelastischen Element gehalten ist.

Wesentlich bei den chirurgischen Clips der eingangs beschriebenen Art ist ihre Schließkraft, die präzise eingestellt sein muss und insbesondere bei der Verwendung des chirurgischen Clips als Implantat auch auf Dauer gegeben sein muss.

Die Herstellung der chirurgischen Clips der eingangs beschriebenen Art ist deswegen ein aufwändiger Vorgang.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen chirurgischen Clip zu schaffen, der einfacher, insbesondere auch kostengünstiger herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen chirurgischen Clip mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die vorliegende Erfindung nutzt einen beim Spritzgießen in der Regel als unerwünscht beobachteten Effekt aus, um das federelastische Element des Clips im Spritzguss mit vorgegebener Schließkraft herzustellen, wobei über gezielt unterschiedliche Abkühlgeschwindigkeiten beim ersten und zweiten Wandbereich eine höhere Schwindung im ersten Wandbereich erzeugt wird als im zweiten Wandbereich.

Unterschiedliche Abkühlgeschwindigkeiten bei spritzgegossenen Kunststoff teilen rufen den Effekt des Verzugs des fertigen Bauteils hervor, wenn es aus der Spritzgussform entnommen wird. Die vorliegende Erfindung setzt gezielt diesen Effekt ein, um über die höhere Schwindung im ersten Wandbereich einen "Verzug" in dem federelastischen Element bzw. dessen Wandabschnitt nach der Entnahme aus der Spritzgussform zu erzeugen, auf dem aufbauend die von dem federelastischen Element ausgeübte Vorspannung und damit die vorgegebene Schließkraft des Clips sich einstellen lässt.

Bei dem erfindungsgemäßen Clip kann vorgesehen sein, dass die Clipbranchen aus einem metallischen Material gefertigt werden und das federelastische Element beispielsweise an die Clipbranchen angespritzt wird.

Die Clipbranchen können dann im Werkzeug bereits direkt aneinander anliegend positioniert werden, und ihren zweiten Enden wird beim Spritzgießen das federelastische Element bzw. dessen Wandabschnitt angespritzt.

Alternativ werden die Clipbranchen ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial und dann vorzugsweise einteilig mit dem federelastischen Element im Spritzguss hergestellt. Im letzteren Fall können die beiden Clipbranchen mit ihren freien Enden selbstverständlich nicht aneinander anliegend im Spritzguss hergestellt werden, sondern sind über eine Wand der Spritzgussform voneinander getrennt und typischerweise parallel zueinander auf Abstand gehalten.

Trotzdem erlaubt die erfindungsgemäße Spritzgusstechnik, einen einteiligen Clip herzustellen, der im unbelasteten Zustand, nachdem er aus der Spritzgussform entnommen wurde, parallel aneinander anliegende Clipbranchen und eine vorgegebene Schließkraft aufweist. Dieser erfindungsgemäße Clip hat dann zusätzlich den Vorteil, dass die beiden Clipbranchen beim Schließen des Clips mit ihren Spitzen zuerst in Kontakt miteinander kommen und der weitere Kontakt, bis die Clipbranchen insgesamt parallel aneinander anliegen, sich von der Spitze der Clipbranchen bis zu deren dem federelastischen Element benachbarten Enden hin entwickelt.

Dadurch lässt sich ein Herausschieben von Gewebe, das von dem Clip erfasst werden soll, verhindern.

Die Kunststoffe, die sich für die Herstellung des federelastischen Elements bzw. auch der Clipbranchen, soweit diese ebenfalls aus Kunststoff gefertigt sind, anbieten, sind im Hinblick auf die Verwendung als Implantat auszuwählen. In diesem Zusammenhang bieten sich insbesondere Hochtemperatur- Kunststoffe an wie Polyimide oder Polyketone, insbesondere Polyetherketone, weiter bevorzugt Polyetheretherketon (PEEK).

Bei der Auswahl der Kunststoffe können auch resorbierbare Kunststoffe berücksichtigt werden, wobei der Clip dann im Laufe der Zeit resorbiert wird und nicht als Fremdkörper im Körper des Patienten verbleibt.

Die unterschiedliche Schwindung des ersten Wandbereichs und des zweiten Wandbereichs des Wandabschnitts des federelastischen Elements kann insbesondere im Rahmen einer variothermen Spritzgießtechnik realisiert werden, wobei durch eine gezielte Abkühlung bzw. ein gezieltes Aufheizen oder eine Kombination von beidem die entsprechenden Temperaturprofile im Werkzeug bei der Fertigung des ersten und zweiten Wandbereichs des Wandabschnitts bereit gestellt werden können.

Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das federelastische Element an seiner den Clipbranchen abgewandten Seite, insbesondere anschließend an den zweiten Wandbereich, Anschlagelemente aufweist, welche beim Überführen des Clips aus der Ruhe- Stellung in eine Applikationsstellung, bei der die freien Enden der Clipbranchen voneinander beabstandet sind, einen Anschlag bilden.

Damit wird verhindert, dass der chirurgische Clip bei der Applikation an einem Gefäß mit dem dafür typischerweise verwendeten Werkzeug in unzulässiger Weise verformt wird, was sich negativ für die Schließkraft, insbesondere die auf Dauer gegebene Schließkraft, des Clips auswirken würde.

Es muss deswegen bei der Handhabung der chirurgischen Clips darauf geachtet werden, dass diese nur in dem Bereich eine Verformung erfahren, in dem noch keine plastische Verformung des federelastischen Elements auftritt, so dass bei der Rückkehr in Richtung der Ruhelage der Clipbranchen die volle vorgegebene Schließkraft des Clips wirksam wird und bleibt.

Für eine Vielzahl chirurgischer Clips ist ein maximaler Öffnungswinkel der Clipbranchen in der Applikationsstellung von bis zu ca. 45 ° vorteilhaft.

Weiter bevorzugt können die Anschlagelemente komplementär ausgebildet sein, so dass sich damit eine gegenseitige Zentrierung der Anschlagelemente erzielen lässt, verbunden mit einer korrekten Ausrichtung der Clipbranchen zueinander in der geöffneten Applikationsstellung.

Dabei können die komplementär ausgebildeten Anschlagelemente bevorzugt so gestaltet werden, dass bei der Überführung der Clipbranchen in die Applikationsstellung eine laterale und/oder axiale Führung der Anschlagelemente resultiert.

Der Wandabschnitt des federelastischen Elements mit dem ersten Wandbereich, der mit einer höheren Schwindung gefertigt ist als der zweite Wandbereich, wird vorzugsweise eine im Wesentlichen hohlzylindrische Kontur aufweisen. Dieser Wandabschnitt kann auch Segment oder Teil eines ovalen Querschnitts sein. Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anschlagelemente an ihren voneinander abgewandten Oberflächen Positionierelemente für ein Werkzeug aufweisen, so dass das Greifen des chirurgischen Clips mit einem applizierenden Werkzeug in einer vorgegebenen gegenseitigen Positionierung erfolgen kann.

Diese Positionierelemente können auch dazu dienen, eine sichere Verbindung zwischen dem Applikator und dem chirurgischen Clip herzustellen und so ein versehentliches Verlieren des Clips aus dem Werkzeug während der Applikation zu verhindern.

Diese Positionierelemente sind insbesondere als Vertiefungen, insbesondere auch als Bohrungen, in den Anschlagelementen vorgesehen.

Der chirurgische Clip wird insbesondere als Aneurysmen-Clip ausgebildet, insbesondere auch als cerebraler Aneurysmen-Clip.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Clips wie oben dargestellt, wobei ein Spritzgusswerkzeug zum Einsatz kommt, welches unterschiedliche Temperaturführungen in der Wandung des Spritzgusswerkzeuges benachbart zum ersten und zweiten Wandbereich erlaubt, so dass der erste Wandbereich des federelastischen Elements des Clips mit einer höheren Schwindung gefertigt werden kann.

Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im Weiteren anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen im Einzelnen :

Figur 1A und B: einen erfindungsgemäßen chirurgischen Clip in Ruhe- bzw.

Applikationsstellung;

Figur 2 : den chirurgischen Clip der Figur 1A in unterschiedlichen

Öffnungswinkeln; und Figur 3 : eine schematische Darstellung eines Wandabschnitts des chirurgischen Clips.

Figur 1A zeigt einen erfindungsgemäßen chirurgischen Clip 10 mit einer ersten Clipbranche 12, einer zweiten, dazu parallel angeordneten Clipbranche 14 und einem federelastischen Element 16, welches die beiden Clipbranchen miteinander verbindet.

Die Clipbranchen 12 und 14 weisen freie Enden 18, 19 auf, die parallel aneinander anliegen, während die den ersten freien Enden 18, 19 entgegengesetzt liegenden zweiten Enden 20, 21 einstückig mit dem Federelement 16 bzw. dessen Wandabschnitt 22 verbunden sind.

Das Federelement 16 weist auf seiner den Clipbranchen 12, 14 abgewandten Seite Anschlagelemente 24, 25 auf, die senkrecht von dem Wandabschnitt 22 abstehen und zwischen einander einen Winkel von ungefähr 45 ° bilden.

Die Anschlagelemente 24, 25 weisen in ihrem der Wandung 22 abgelegenen freien Ende Bohrungen 28, 29 auf, die als Positionierhilfen für ein Applikator- werkzeug dienen, wie dies im Folgenden anhand der Figur 1B noch gezeigt und beschrieben wird.

Die Figur 1B zeigt den Clip 10 in einer Applikationsstellung, bei der der Clip 10 an seinen Anschlagelementen 24, 25 von einem Clipapplikator 30 mit seinen Greifwerkzeugen 32, 33 erfasst wird.

Die Greifwerkzeuge 32, 33 zwingen die beiden Anschlagelemente 24, 25 in direkten Kontakt miteinander, worauf sich die Clipbranchen 12, 14 in einem Winkel von ca. 45 ° öffnen (Applikationsstellung). Aufgrund der Anschlagelemente 24, 25 ist sichergestellt, dass der Clip 10, insbesondere der Wandabschnitt 22 des federelastischen Elements 16, nicht über den zulässigen Bereich hinaus verformt wird, so dass die Verformung sicher im elastischen Bereich vorgenommen wird und keine plastische Verformung des federelastischen Elements 16 vorkommen kann.

Um das Greifen des Clips 10 zu erleichtern und den Kontakt zwischen dem Ap- plikatorwerkzeug 30 und dem Clip 10 sicherer zu machen, sind an den Greifwerkzeugen 32, 33 zylindrische Vorsprünge 36, 37 vorgesehen, die in die Bohrungen 28, 29 der Anschlagelemente 24, 25 eingreifen können und so eine sichere Verbindung zwischen Clip 10 und Applikator 30 herstellen und sichern.

Figur 2 zeigt den erfindungsgemäßen Clip 10 schematisiert in zwei unterschiedlichen Stellungen, wobei die strichpunktierte Darstellung der Clipbranchen 12, 14 deren gegenseitige Position im Spritzgusswerkzeug andeutet.

Wird der erfindungsgemäße Clip 10 dem Spritzgusswerkzeug entnommen, nähern sich zunächst die freien Enden 18, 19 der beiden Clipbranchen 12, 14 einander an, wobei ein erster Kontakt der Clipbranchen 12, 14 an deren äußerstem, dem federelastischen Element 16 abgewandten Ende, den Spitzen 18', 19' zustande kommt. Im weiteren Verlauf wird aufgrund des in dem Wandabschnitt 22 vorhandenen unterschiedlichen Schwindungseffekts auf Seiten eines ersten Wandbereichs 22a gegenüber einem zweiten Wandbereich 22b ein vollständiges Schließen der freien Enden 18, 19 der Clipbranchen 12, 14 erzielt, so dass diese vollflächig aneinander anliegen (Ruhestellung), wie in Figur 1A gezeigt.

Der Effekt der Erzielung unterschiedlicher Schwindung in dem ersten und dem zweiten Wandbereich des Wandabschnitts 22 ist in Figur 3 schematisch veranschaulicht.

Erfindungsgemäß wird die Temperatur beim Abkühlen der Spritzgussmasse im Werkzeug im Bereich des Wandabschnitts 22 des federelastischen Elements 16 so vorgenommen, dass die Temperatur des zweiten Wandbereichs 22b niedriger ist als die Temperatur auf Seiten des ersten Wandbereichs 22a, so dass sich eine höhere Schwindung auf Seiten des Wandbereichs 22a einstellt. Da- durch ergibt sich dann bei der Entformung des erfindungsgemäßen chirurgischen Clips 10 aus der Spritzgussform eine Vorspannung entsprechend einer vorgegebenen Schließkraft.

Über die Wahl der Innen- und Außentemperatur bzw. der unterschiedlichen Schwindung in dem ersten und dem zweiten Wandbereich kann die Vorspannung des federelastischen Elements und damit die Schließkraft des Clips 10 eingestellt werden.

Die genaue Wahl der Temperaturen ist zum Einen abhängig von der Dicke S des Wandbereichs 22, ebenso wie von der gewünschten Schließkraft und schließlich auch von dem verarbeiteten Kunststoffmaterial.

Nur zum Vergleich ist in der Figur 3 unten dargestellt, wie sich bei ansonsten identischen Parametern ein Spritzgussteil verhält, wenn die Temperaturen T innen und außen beim Abkühlen der Kunststoffmasse in der Spritzgussform gleich gehalten werden.

Es entsteht keine unterschiedliche Schwindung im inneren und im äußeren Teil und somit gleichen sich die auftretenden Spannungen U in dem Wandabschnitt auf, und der Wandabschnitt selbst zeigt keinen Verzug bzw. kann keine Vorspannung erzeugen.