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Title:
THERMALLY CONDUCTIVE PLASTICS COMPONENTS HAVING INCREASED THERMAL CONDUCTION IN THE DIRECTION OF THICKNESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/180625
Kind Code:
A1
Abstract:
By means of a method for producing molded plastics parts which includes forming a molded part by injection molding a mixture of a polymer and thermally conductive filler particles, wherein during the forming by injection molding the filler particles are oriented transversely to the molding part plane owing to the surface geometry of the cavity of the injection molding tool, molded parts having an improved thermal conductivity transversely to the molded part plane can be obtained.

Inventors:
RAISCH SVEN ROBERT (DE)
SCHMIEDERER DIRK (DE)
BADER MAXIMILIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/057284
Publication Date:
November 13, 2014
Filing Date:
April 10, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B29C70/14
Foreign References:
DE202007003905U12008-07-17
US20020182473A12002-12-05
Other References:
See also references of EP 2994295A1
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Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen(1 1 ) mit erhöhter

Wärmeleitfähigkeit, umfassend

a) Formen eines Formteils (1 1 ) durch Spritzgießen und/oder Extrudieren einer

Mischung aus einem Polymer und wärmeleitfähigen Füllstoffteilchen (12); dadurch gekennzeichnet, dass

während des Formens durch Spritzgießen und/oder Extrudieren durch die Oberflächengeometrie des Spritzgießwerkzeugs die wärmeleitfähigen

Füllstoffteilchen (12) lokal quer zur Formteilebene (4) orientiert werden.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , wobei die die Oberflächengeometrie des

Spritzgießwerkzeugs Funktionselemente, bevorzugt Pins, Rippen und/oder eine Sägezahngeometrie umfasst.

3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei die Funktionselemente partiell oder

vollflächig auf mindestens einer Seite des Spritzgießwerkzeugs aufgebracht sind.

4. Verfahren mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter

umfassend einen Schritt b) Entfernen mindestens eines Teiles der Oberfläche des Formteils (1 1 ).

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei das Entfernen mindestens eines Teiles der Oberfläche durch mechanische Bearbeitung, bevorzugt durch Schleifen, Fräsen und/oder Drehen erfolgt.

6. Verfahren gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anteil der plättchenförmigen Füllstoffteilchen (12), die quer zur Formteilebene (4) orientiert sind, mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 75 % an der Gesamtmenge der Füllstoffteilchen (12) beträgt.

7. Verfahren gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polypropylen, Polyethylen, Polyurethan, Polycarbonat, Polyester, Polyphenylensulfid,

Polyetheretherketon, und Polyamid.

8. Verfahren gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Füllstoff (12) aus einer elektrisch leitfähige Verbindung besteht, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Nanotubes, Kupfer, Eisen, Aluminium und Magnesium.

9. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 wobei der Füllstoff (12) aus einer elektrischen nichtleitende Verbindung besteht, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Talk, Glasfasern, Bornitrid,

Aluminiumnitrid, Aluminiumoxid, Magnetit, Kaolinit, Feldspat, Alumosilikaten und Berylliumoxid.

10. Kunstoffformteil (1 1 ), umfassend ein Polymer und mindestens einen

wärmeleitfähigen Füllstoff (12), wobei die wärmeleitfähigen, insbesondere plättchenförmigen oder faserförmigen Füllstoffteilchen (12) überwiegend quer zur Formteilebene (4) orientiert sind,.

1 1 . Kunststoffformteil (1 1 ) gemäß Anspruch 10, wobei der Anteil der

plättchenförmigen Füllstoffteilchen (12), die quer zur Formteilebene (4) orientiert sind, mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 75 % an der Gesamtmenge der Füllstoffteilchen (12) beträgt.

12. Kunstoffformteil (1 1 ) gemäß einem der Ansprüche 10 und 1 1 , wobei das

Formteil (1 1 ) eine Platte, ein Gehäuse, oder ein Kühlkörper ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Wärmeleitfähige Kunststoffbauteile mit erhöhter Wärmeleitung in Dickenrichtung Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der wärmeleitfähigen Kunststoffe.

Während Kunststoffe gegenüber metallischen Werkstoffen ein hohes

Fertigungspotenzial und große Gestaltungsfreiheiten durch Spritzgieß- und

Extrusionsverfahren aufweisen, liegt ihre Wärmeleitfähigkeit im Allgemeinen mit Werten von λ = 0,1 bis 0,5 W/(m K) deutlich niedriger. Eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit wird üblicherweise durch eine Einarbeitung von geeigneten Füllstoffen in das Polymer erreicht.

Zum Zweck der Temperierung von beispielsweise elektronischen Komponenten weist der Einsatz von Bauteilen aus solchen wärmeleitfähigen, beispielsweise elektrisch isolierenden Kunststoffen als Ersatz metallischer Bauteile mehrere Vorteile auf. Diese Bauteile werden im Stand der Technik beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt. Meistens werden sie auch werkzeugfallend ohne eine nachgeschaltete Nachbearbeitung ihrem Verwendungszweck zugeführt.

Der Verwendungszweck solcher Bauteile ist meistens, darauf aufgebrachte elektronische Komponenten durch Abfuhr der Betriebswärme zu temperieren. Hierbei ist es notwendig, dass sich ein möglichst durchgehender Wärmeleitpfad in Bauteildurchgangsrichtung (nachfolgend Plattendurchgangsrichtung oder Dickenrichtung genannt) ausbildet. Dieser Wärmeleitpfad prägt sich in wärmeleitfähigen und elektrisch isolierenden Kunststoffen über die Anordnung und Zusammensetzung des Kunststoffs, also der Füllstoffe in der Polymermatrix, fertigungs- und geometriebedingt unterschiedlich aus. Offenbarung der Erfindung Durch die vorliegende Erfindung wird folgendes bereit gestellt: Ein Verfahren zur

Herstellung von Kunststoffformteilen mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit, umfassend a) Formen eines Formteils durch Spritzgießen und/oder Extrudieren einer Mischung aus einem Polymer und wärmeleitfähigen Füllstoffteilchen; wobei während des Formens durch Spritzgießen und/oder Extrudieren durch die Oberflächengeometrie des Spritzgießwerkzeugs die wärmeleitfähigen

Füllstoffteilchen lokal quer zur Formteilebene orientiert werden.

Dadurch kann eine besonders vorteilhafte Füllstofforientierung erreicht werden, d.h. die Ausrichtung der Füllstoffe mit meist plättchenförmiger Geometrie während des Spritzgießprozesses. Die zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit eingesetzten Füllstoffe orientieren sich während des Spritzgießprozesses durch das Füllbild, den Quellfluss und den Schergradienten in der Plattenebene. Es kann darüber hinaus eine füllstoffarme Randschicht vermieden werden, die sonst eine unerwünschte Verringerung der Wärmeleitfähigkeit des Bauteils insgesamt bewirkt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin überwiegend eine fertigungsbedingte Füllstofforientierung in Flussrichtung bzw. parallel zur Flussrichtung vermindert werden, die ansonsten zu einer hohen Anisotropie der Wärmeleitfähigkeit des gesamten Bauteiles insbesondere in der beabsichtigten Wärmedurchgangsrichtung führt.

Dadurch wird ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus durch den Einsatz von entsprechenden Füllstoffen wärmeleitfähig gemachten Kunststoffen erhalten, durch das zum einen die füllstoffarme Randschicht zumindest verkleinert und zum anderen die Wärmeleitfähigkeit senkrecht zur Plattenebene verbessert werden kann.

Unter einem Spritzgussverfahren wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Spritzgussverfahren für Kunststoffe verstanden, wie es dem Fachmann allgemein aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dazu wird mit einer Spritzgießmaschine der Kunststoff in einer Spritzeinheit plastifiziert und in ein Spritzgießwerkzeug eingespritzt. Die Kavität des Spritzgießwerkzeugs bestimmt die Form und die Oberflächenstruktur des auf diese Weise hergestellten Formteils. Mit dem Spritzgießen lassen sich so sowohl Formkörper mit großer Genauigkeit aber auch in großer Zahl innerhalb kurzer Zeit herstellen. Im vorliegenden Verfahren wird ein Kunststoff plastifiziert und gespritzt, der ein

Polymer und mindestens einen wärmeleitenden Füllstoff umfasst. Dabei werden während des Spritzvorgangs die wärmeleitfähigen, insbesondere

plättchenförmigen oder faserförmigen Füllstoffteilchen durch die

Oberflächengeometrie quer zur Formteilebene orientiert. Der Begriff der

Formteilebene wird am besten anhand eines plattenförmigen Formteils verdeutlicht: Die Formteilebene ist identisch mit der Plattenebene oder verläuft parallel zu ihr. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die insbesondere plättchen- oder faserförmigen Füllstoffteilchen überwiegend quer, d.h.

insbesondere idealerweise lokal senkrecht zur Formteilebene ausgerichtet. Das bedeutet, dass die Ebene der Füllstoffteilchen quer, insbesondere senkrecht zur

Formteilebene ausgerichtet ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der Anteil der plättchenförmigen Füllstoffteilchen, die quer zur Formteilebene orientiert sind, mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 75 % an der Gesamtmenge der Füllstoffteilchen.

Durch diese lokale Orientierung der wärmeleitfähigen Füllstoffteilchen quer zur Flussrichtung bzw. insbesondere quer zur Plattenebene wird eine im Vergleich zu einem standardmäßig und mit der gleichen Prozessführung, aber ohne die lokale

Orientierung der wärmeleitfähigen Füllstoffteilchen hergestellten Formteil eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit quer zur Formteil bzw. Plattenebene in

Dickenrichtung erreicht. Zur gezielten Orientierung der wärmeleitfähigen Füllstoffpartikel in Dickenrichtung eines insbesondere plattenförmigen Kunststoffformteils kommen je nach

Anforderung an die Fläche, welche die erhöhte Orientierung aufweisen soll, verschiedene Funktionselemente bzw. Funktionsgeometrien der Oberfläche des Spritzgießwerkzeugs in Frage. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere durch Aufbringen von Pins, Rippen oder eine Sägezahngeometrie auf die

Oberfläche der Kavität des Spritzgießwerkszeugs sich eine besonders günstige Orientierung der Füllstoffpartikel erreichen lassen kann. Daher umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Kavität des Spritzgießwerkzeugs Pins, Rippen und/oder eine Sägezahngeometrie. Dabei sind diese Funktionselemente bevorzugt partiell oder vollflächig auf mindestens einer Seite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs aufgebracht. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Funktionselemente vollflächig auf einer Seite der Kavität aufgebracht, in einer anderen bevorzugten Ausgestaltung sind die Funktionselemente vollflächig auf beiden Seiten der Kavität des Spritzgießwerkzeugs aufgebracht. Dieses ist insbesondere besonders vorteilhaft beim Spritzen von plattenförmigen

Kunststoffformteilen.

Durch das Entfernen mindestens eines Teiles der Oberfläche des Formteils wird darüber hinaus mindestens ein Teil der füllstoffarmen Randschicht entfernt, was zu einer weiteren vorteilhaften Steigerung der Wärmeleitfähigkeit des Formteils führt. Daher umfasst das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einen Schritt b) Entfernen mindestens eines Teiles der Oberfläche durch mechanische Bearbeitung. Durch diese mechanische Nachbearbeitung des Formteils entsprechend Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens im Bereich der Funktionselemente und den dadurch bedingten teilweise oder vollständigen Abtrag dieser Elemente, kann ein zu temperierendes elektronisches Bauteil wie beispielsweise eine Lithium-Ionen- Batteriezelle und/oder ein Temperiermedium direkt mit der resultierenden füllstoffreichen Oberfläche mit optimierter Füllstoffausrichtung in Plattendicke in Kontakt gebracht werden. Diese bewirkt eine vorteilhafte Verminderung des Wärmewiderstands.

Ist das Formteil ein plattenförmiges Formteil, dann ist es besonders vorteilhaft, wenn auf beiden Seiten des plattenförmigen Formteils die Oberfläche entfernt wird. In welcher Dicke die Oberfläche des Formteils und damit die füllstoffarme Randschicht entfernt wird, hängt insbesondere von der Form des Formteils sowie von der Dicke und der Ausprägung der füllstoffarmen Randschicht ab. Besonders effizient und kontrolliert hinsichtlich Fläche und Tiefe der zu entfernenden Fläche wird das mechanische Entfernen entsprechend Schritt b) des

erfindungsgemäßen Verfahrens mittels Schleifen, Fräsen, und/oder Drehen durchgeführt. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Ausführungsform des Schrittes b) wird die mechanische Entfernung mindestens eines Teiles der Oberfläche des Formteils, die im Wesentlichen der füllstoffarmen Randschicht entspricht, somit mittels Schleifen, Fräsen, und/oder Drehen durchgeführt. Die mechanische Nachbearbeitung des Schrittes b), bevorzugt durch Schleifen,

Fräsen, und/oder Drehen ermöglicht darüber hinaus, fertigungsbedingte

Unebenheiten auszugleichen und die Maßgenauigkeit der Formteiloberfläche zu erhöhen. Dieses ist insbesondere bei der Anpassung eines als Kühler oder eines Teil eines als Kühler dienenden Bauteils an die Kontur der zu temperierenden Bauteile vorteilhaft.

Ungeachtet dessen können auch ohne die der in Schritt b) nachgeschalteten mechanischen Bearbeitung entfernten Funktionselemente bzw. deren Abdrücke auf dem Formteil eingesetzt werden, was neben der Erhöhung der

Wärmeleitfähigkeit in Dickenrichtung eine Verbesserung des Wärmeübertrags durch eine Erhöhung der Oberfläche bewirken kann.

Als Kunststoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind generell die im Stand der Technik bekannten Kunststoffe und Polymere anzusehen, die mittels eines Spritzgieß- und/oder Extrusionsverfahrens formbar sind und die sich nicht durch

Wärmeeinwirkung unterhalb der Wärmeformbeständigkeitstemperatur verformen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Kunststoff bzw. das Polymer ausgewählt aus den Gruppen der Thermoplaste, Elastomere und Duroplaste. Besonders geeignet sind Polypropylen, Polyethylen, Polyurethan, Polystyrol, Liquid Crystal Polymer, Polycarbonat, Polyester,

Polyphenylensulfid, Polyetheretherketon, Polyamid, BMC und Epoxidharz.

Als Füllstoffe werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Stoffe,

Verbindungen und Mineralien eingesetzt, die selber eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen und dem Kunststoff der sie umgebenden Polymermatrix eine höhere

Wärmeleitfähigkeit verleihen zu in der Lage sind. Dabei muss zwischen elektrisch leitfähigen Verbindungen und Verbindungen, die als Isolatoren des elektrischen Stroms wirken, unterschieden werden. Diese können je nach Wunsch bzw.

Einsatzzweck des Kunststoffformteils eingesetzt werden. Soll das Formteil, das gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, neben einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit auch eine gegenüber dem reinen Polymer erhöhte elektrische Leitfähigkeit aufweisen, ist es bevorzugt, eine elektrisch leitfähige Verbindung einzusetzen. Bevorzugte Füllstoffe, die sowohl den elektrischen Strom als auch Wärme leiten und damit die elektrische Leitfähigkeit und

Wärmeleitfähigkeit eines Polymers erhöhen, sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Carbon-Nanotubes, Kupfer, Eisen, Aluminium und Magnesium. Besonders vorteilhaft und daher bevorzugt ist dabei die Verwendung von Graphit.

Im Unterschied dazu kann es für den Einsatz der Kunststoffformteile

beispielsweise als Kühler oder Gehäuse von elektronischen Bauteilen und dergleichen notwendig sein, dass sie eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit aufweisen, ansonsten aber als elektrische Isolatoren wirken. In diesem Fall werden in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere elektrisch nichtleitende Verbindungen als wärmeleitende Füllstoffe eingesetzt. Besonders geeignet sind solche, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Talkum, Kreide, Glasfasern, Bornitrid, Aluminiumnitrid, Aluminiumoxid, Magnetit, Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Kaolin, Feldspat, Alumosilikaten, Wollastonit, Cristobalit und Berylliumoxid. Besonders vorteilhaft und daher bevorzugt ist die Verwendung von Bornitrid.

Ein gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestelltes

Kunstoffformteil weist daher eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit auf und kann so besonders vorteilhaft als Kühler, Gehäuse für elektronische Bauteile eingesetzt werden. Daher ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Kunststoffformteil, umfassend ein Polymer und mindestens einen

wärmeleitfähigen Füllstoff, wobei die wärmeleitfähigen, insbesondere

plättchenförmigen oder faserförmigen Füllstoffteilchen überwiegend quer zur Formteilebene orientiert sind. Dabei sind die Polymere, Füllstoffe und

Definitionen dieselben wie für das erfindungsgemäße Verfahren dargelegt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der Anteil der plättchenförmigen Füllstoffteilchen, die quer zur Formteilebene orientiert sind, mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 50 %, besonders bevorzugt mindestens 75 % an der Gesamtmenge der Füllstoffteilchen. Aufgrund der vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit quer zur Plattendicke bzw. zur Formteilebene, bevorzugt in Verbindung mit der Eigenschaft als elektrischer Isolator, ist das Kunstoffformteil gemäß der vorliegenden Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform eine Platte, ein Gehäuse, oder ein Kühlkörper.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein elektronisches Bauteil, umfassend mindestens ein Kunstoffformteil gemäß der vorliegenden Erfindung bzw.

erhältlich gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung.

Beschreibung der Figuren

Figur 1 zeigt eine prinzipielle Füllstoffanordnung anhand eines Längsschnittes einer plattenförmigen Bauteilgeometrie gemäß dem Stand der Technik. Zu sehen ist die Randschicht (1 ), die füllstoffarm oder sogar füllstofffrei ist. Darunter sind die in Fließrichtung (4) bei der Herstellung des Bauteils orientierten

plättchenförmigen Füllstoffe zu sehen. Die Fließrichtung (4) ist generell identisch mit der Plattenebene. Dadurch wird eine Zone (2) gebildet, in der in der Längsund Breitenrichtung der Platte eine gute Wärmeleitfähigkeit vorliegt. In der Mitte der Platte befindet Zone (3), in der die Füllstoffe im Wesentlichen senkrecht zur Fließrichtung (4) orientiert sind. Dabei ist die Fließrichtung (4) identisch mit der Formteilebene. Die Dickenrichtung ist senkrecht zur Formteilebene und der Fließrichtung (4). Da die Füllstoffe in Zone (3) überwiegend senkrecht zur Formteilebene (4) und überwiegend parallel zur Dickenrichtung des

plattenförmigen Bauteils ausgerichtet sind, ist die Platte in der Bauteilmitte (der Zone (3)) in Dickenrichtung gut wärmeleitend.

Figur 2 stellt einen Querschnitt durch ein plattenförmiges Kunststoffformteil (1 1 ) dar, wie es durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten wird. Links ist die unbearbeitete Platte (5) dargestellt, an deren unterem Ende noch die

Abformungen (13) der Funktionselemente des Spritzgießwerkzeugs zu sehen sind. Rechts ist die mechanisch bearbeitete Platte (6) abgebildet, in der die Spitzen der Abformungen (13) mechanisch entfernt worden sind. Auf diese Weise sind Bereiche (7) mit einer verbesserten Wärmeleitung durch eine bessere Füllstofforientierung an der Oberfläche entstanden. Insgesamt ist dabei durch das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere durch den Einsatz der

Funktionselemente des Spritzgießwerkzeugs, eine Verbreiterung der Zone (3) entstanden, in denen die Füllstoffe (12) im Wesentlichen senkrecht zur

Fließrichtung (4) orientiert sind. Dabei versteht sich insbesondere, dass die Fließrichtung (4) parallel oder gleich ist mit der Plattenebene bzw. Formteilebene im Sinne der vorliegenden Erfindung. Dieses gilt nicht nur für die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform, sondern generell in der vorliegenden Erfindung.

Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch ein plattenförmiges Kunststoffformteil (1 1 ) gemäß der vorliegenden Erfindung. Hier ist links im Bild die unbehandelte Platte (8) mit der unvorteilhaften Füllstoffverteilung am oberen und unteren Rand der Platte zu sehen. Rechts im Bild ist die mechanisch bearbeitete Platte (9) gezeigt, in der durch eine mechanische Bearbeitung wie beispielsweise Schleifen, Fräsen und/oder Drehen die füllstoffarme Randschicht (1 ) und die Schicht (2), in der die plättchenförmigen Füllstoffe (12) im Wesentlichen parallel zur Plattenebene ausgerichtet sind, entfernt wurden. Auf diese Weise wurden so Bereiche (10) mit verbesserter Wärmeleitung durch bessere Füllstofforientierung an der Oberfläche der Platte (1 1 ) erhalten.