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Patent Searching and Data


Title:
TRANSMISSION ARRANGEMENT, DRIVE UNIT AND METHOD FOR OPERATING A DRIVE UNIT FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/221491
Kind Code:
A1
Abstract:
A transmission arrangement (16) for a vehicle (F), in particular for a vehicle which can be driven by muscle power, such as a bicycle (F), having an input shaft (50), having a countershaft (30), having an output shaft (36) which is connectable to a drive wheel (20) of the vehicle (F), having a multiplicity of shiftable first gear ratio wheel sets (R1-R4) which connect the input shaft (50) and the countershaft (30) and which are assigned to in each case at least one gear ratio stage, having a machine toothed wheel (40) which is connected or connectable to one of the shafts and into which drive torque (TM) of an electric machine (22) can be introduced. Here, the first gear ratio wheel sets (R1-R4) form a first sub-transmission (32), wherein at least one second shiftable gear ratio wheel set (R5-R7) connects the countershaft (30) and the output shaft (36) and forms a second sub-transmission (34), wherein the at least one second gear ratio wheel set (R5-R7) is assigned to at least one gear ratio stage, and wherein the machine toothed wheel (40) is arranged in an axial direction between the first sub-transmission (32) and the second sub-transmission (34).

Application Number:
PCT/EP2020/055188
Publication Date:
November 05, 2020
Filing Date:
February 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
PINION GMBH (DE)
International Classes:
B62M6/20; B62M11/06; F16H3/091; F16H3/10; F16H63/18
Foreign References:
DE102016225163A12018-06-21
DE102011120675A12013-06-06
DE102014009833A12016-01-07
EP2338781A12011-06-29
DE102010051727A12012-05-24
DE102011120675A12013-06-06
DE102008064514A12010-07-01
DE102018101911A12019-08-01
DE102018123575A12020-03-26
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNERPATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Getriebeanordnung (16) für ein Fahrzeug (F), insbesondere für ein mit Muskelkraft antreibbares Fahrzeug wie ein Fahrrad (F), mit

- einer Eingangswelle (50),

- einer Vorgelegewelle (30),

- einer Ausgangswelle (36), die mit einem Antriebsrad (20) des Fahrzeugs (F) verbindbar ist,

- einer Mehrzahl von schaltbaren ersten Gangradsätzen (R1-R4), die die Ein gangswelle (50) und die Vorgelegewelle (30) verbinden und die jeweils wenigstens einer Gangstufe zugeordnet sind,

- einem Maschinenzahnrad (40), das mit einer der Wellen verbunden oder ver bindbar ist und in das Antriebsmoment (TM) einer elektrischen Maschine (22) einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass

die ersten Gangradsätze (R1-R4) ein erstes Teilgetriebe (32) bilden, wobei wenigstens ein zweiter schaltbarer Gangradsatz (R5-R7) die Vorgelegewelle (30) und die Ausgangs welle (36) verbindet und ein zweites Teilgetriebe (34) bildet, wobei der wenigstens eine zweite Gangradsatz (R5-R7) wenigstens einer Gangstufe zugeordnet ist, und wobei das Maschinenzahnrad (40) in axialer Richtung zwischen dem ersten Teilgetriebe (32) und dem zweiten Teilgetriebe (34) angeordnet ist.

2. Getriebeanordnung nach Anspruch 1 , wobei das Maschinenzahnrad (40) über einen Freilauf (SM) mit einer (30) der Wellen (50, 30, 36) verbunden ist.

3. Getriebeanordnung nach Anspruch 1 , wobei das Maschinenzahnrad (40) fest mit der Vorgelegewelle (30) verbunden ist, wobei die elektrische Maschine (22) über eine Trennkupplung (92) oder einen Freilauf mit dem Maschinenzahnrad (40) verbindbar ist.

4. Getriebeanordnung nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , wobei das Maschinenzahnrad (40) über einen Freilauf (SM) mit einer Zwischenwelle (96) verbunden ist, die fest mit einem an der Vorgelegewelle (30) drehbar gelagerten Losrad von einem Gangradsatz (R1) der ersten Gangradsätze (R1-R4) verbunden ist. 5. Getriebeanordnung nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , wobei das Maschinenzahnrad (40) mit einer Zwischenwelle (100; 96IV) verbunden oder verbindbar ist, die koaxial zu der Eingangswelle (50) angeordnet ist.

6. Getriebeanordnung nach Anspruch 5, wobei die Zwischenwelle (100; 96IV) über einen schaltbaren Freilauf (102) oder eine Trennkupplung mit der Eingangswelle (50) verbunden ist.

7. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 8 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine (22) über eine Vorübersetzung (42) mit dem Maschinenzahnrad (40) verbunden ist, wobei die Vorüber setzung (42) axial überlappend mit wenigstens einem Gangradsatz der ersten und/oder der zweiten schaltbaren Gangradsätze angeordnet ist.

8. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 7, wobei die elektrische Maschine (22) über eine Vorübersetzung (42) mit dem Maschinenzahnrad (40) verbunden ist, wobei die Vorübersetzung (42) ein Zwischenrad (109) aufweist, das drehbar an einer zu der Eingangswelle (50) und der Vorgelegewelle (30) parallel versetzt angeordneten Nebenwelle (108) gelagert ist.

9. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 8 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (50) über eine Federanordnung (52) einer Drehmomenterfassungseinrichtung (48) mit einer Antriebswel le (26) gekoppelt ist.

10. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 9 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Radsätze (R1-R7) der Getriebean ordnung (16) in einem Gehäuse (14) angeordnet sind, das einen Fluidsumpf (132) zur Einrichtung einer Schmierung für die Radsätze (R1-R7) definiert, wobei in dem Gehäuse (14) eine Wärmequelle (86; 22S) angeordnet ist und wobei die Anordnung der Wärme quelle (86; 22S) in dem Gehäuse (14) so gewählt ist und/oder das Gehäuse (14) so ausgebildet ist, dass die Wärmequelle (86; 22S) von Fluid (152) angeströmt wird, das im Betrieb aus dem Fluidsumpf (132) entnommen, insbesondere hochgeschleudert wird.

11. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Radsätze (R1-R7) der Getriebeanordnung (16) in einem Gehäuse angeordnet sind, in dem ein Fluidsumpf (132) zur Schmierung und/oder Kühlung angeordnet ist, wobei eine Fluidpumpe (136) Fluid (152) aus dem Fluidsumpf (132) ansaugt, das zur Kühlung der Wärmequelle (86; 22S) verwendet wird.

12. Antriebseinheit (10) für ein Fahrzeug (F), insbesondere für ein mit Muskelkraft antreibbares Fahrzeug wie ein Fahrrad, mit einer Getriebeanordnung (16) nach einem der Ansprüche 1 - 11 und mit einer elektrischen Maschine (22), die an das Maschinenzahn rad (40) der Getriebeanordnung (16) angeschlossen ist.

13. Antriebseinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine (22) einen Stator (22S) aufweist, der mittels einer Kühlanordnung (130) gekühlt ist.

14. Antriebseinheit nach Anspruch 12 oder 13, mit (i) einer Steuereinrichtung (88) zum Ansteuern einer Schaltvorrichtung (60) für die Gangradsätze (R1-R7) und/oder zum Ansteuern der elektrischen Maschine (22), und mit (ii) einer Sensoranordnung zum Erfassen wenigstens einer Zustandsgröße der Antriebseinheit (10).

15. Antriebseinheit nach Anspruch 14, wobei die Sensoranordnung einen Rotorlage sensor (76) zur Erfassung einer Drehlage eines Rotors (22R) der elektrischen Maschine (22) und/oder einen Schaltlagesensor (72) und/oder einen Drehzahlsensor (56) zur Erfassung einer Drehzahl der Eingangswelle (50) und/oder einen Drehpositionssensor (54) zur Erfassung einer relativen Drehposition der Eingangswelle und/oder einen Kurbel lagesensor (56) zur Erfassung einer Drehposition von mit einer Antriebswelle (26) ver bundenen Kurbeln (18) und/oder einen Drehmomentsensor (54) zur Erfassung eines in eine Antriebswelle (26) eingeleiteten Muskelkraft-Drehmomentes (TF) beinhaltet.

16. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 14 - 15, wobei eine Leiterplatte (86) an einem Gehäuse (14) festgelegt ist, an der die Steuereinrichtung (88) und/oder wenigstens ein Sensor (76; 72) der Sensoranordnung angeordnet ist, wobei die Steuereinrichtung (88) vorzugsweise eine Leistungselektronik für die elektrische Maschine (22) und/oder eine Leistungselektronik für einen Schaltmotor (68) und/oder wenigstens einen Mikropro zessor aufweist.

17. Antriebseinheit nach Anspruch 15 oder 16, wobei der Rotorlagesensor (76) zur Erfassung einer Drehlage eines Rotors (22R) der elektrischen Maschine (22) und der Schaltlagesensor (72) auf einer gemeinsamen Leiterplatte (86) angeordnet sind .

18. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 13 - 17, wobei die Steuereinrichtung (88) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, einen Schaltvorgang von wenigstens einem der Radsätze (R1-R7) mittels der Schaltvorrichtung (60) während einer Zeitspanne (E2) durchzuführen, innerhalb der ein periodisch auf eine Antriebswelle (26) wirkendes Mus kelkraft-Drehmoment (TF) minimal ist.

19. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 13 - 18, wobei die Steuereinrichtung (88) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, bei Erfassung eines Schaltwunsches zunächst ein von der elektrischen Maschine (22) bereitgestelltes Drehmoment (TM) für eine erste kurze Zeitspanne (E1) zu erhöhen, um zumindest die Getriebeanordnung (16) zu ver spannen, und anschließend das von der elektrischen Maschine (22) bereitgestellte Drehmoment (TM) schnell zu verringern, um die Getriebeanordnung (16) für eine zweite kurze Zeitspanne (E2) in einen Zustand der Lastfreiheit zu versetzen, wobei die Schaltvor richtung (60) zeitlich so angesteuert wird, dass ein Schalten eines Gangradsatzes (R1- R7) in diese zweite kurze Zeitspanne (E2) fällt.

20. Antriebseinheit nach Anspruch 19, wobei die Steuereinrichtung (88) dazu ausge bildet und eingerichtet ist, dass sich die erste kurze Zeitspanne (E1) zeitlich mit einer Zeitspanne überschneidet, bei der ein periodisch auf eine Antriebswelle (26) wirkendes Muskelkraft-Drehmoment (TF) maximal ist und/oder wobei die Steuereinrichtung (88) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, dass die zweite kurze Zeitspanne (E2) der Zeitspanne (E2) entspricht, innerhalb der das periodisch auf die Antriebswelle (26) wirkende Muskel kraft-Drehmoment (TF) minimal ist.

21. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 13 - 20, wobei die elektrische Maschi ne (22) über eine Trennkupplung (92) oder einen schaltbaren Freilauf mit einer der Wellen verbindbar ist, wobei die Trennkupplung (92) oder der Freilauf bedarfsweise betätigt wird, so dass (a) eine schlagartige Deaktivierung eines von der elektrischen Maschine (22) bereitgestellten Drehmomentes (TM) möglich ist, und/oder (b) eine Deaktivierung erfolgt, wenn eine Steuereinrichtung (88) kein Autorisierungssignal (91) erhält, und/oder (c) bei abgeschalteter elektrischer Maschine (22) kein Klickgeräusch zu hören ist.

22. Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 13 - 21 , wobei

- ein Schaltvorgang von wenigstens einem der Radsätze (R1-R7) mittels der Schaltvorrichtung (60) während einer Zeitspanne (E2) durchgeführt wird, bei der ein periodisch auf eine Antriebswelle (26) wirkendes Muskelkraft-Drehmoment (TF) minimal ist; und/oder wobei

- bei Erfassung eines Schaltwunsches zunächst ein von der elektrischen Maschine (22) bereitgestelltes Drehmoment (TM) für eine erste kurze Zeitspanne (E1) erhöht wird, um zumindest die Getriebeanordnung (16) zu verspannen, und anschließend das von der elektrischen Maschine (22) bereitgestellte Drehmoment (TF) schnell verringert wird, um die Getriebeanordnung (14) für eine zweite kurze Zeitspanne (E2) in einen Zustand der Lastfreiheit zu versetzen, wobei die Schaltvorrichtung (60) zeitlich so ange steuert wird, dass ein Schalten eines Gangradsatzes (R1-R7) in diese zweite kurze Zeitspanne (E2) fällt.

Description:
Getriebeanordnung, Antriebseinheit und Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit für ein Fahrzeug

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein mit Muskelkraft antreibbares Fahrzeug wie ein Fahrrad, mit einer Eingangswelle, mit einer Vorgelegewelle, mit einer Ausgangswelle, die mit einem Antriebsrad des Fahr zeugs verbindbar ist, mit einer Mehrzahl von schaltbaren ersten Gangradsätzen, die die Eingangswelle und die Vorgelegewelle verbinden und die jeweils wenigstens einer Gangstufe zugeordnet sind und mit einem Maschinenzahnrad, das mit einer der Wellen verbunden oder verbindbar ist und in das Antriebsmoment einer elektrischen Maschine einleitbar ist.

[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Antriebseinheit für ein Fahrzeug,

insbesondere für ein mit Muskelkraft antreibbares Fahrzeug wie ein Fahrrad, mit einer Getriebeanordnung der oben beschriebenen Art sowie mit einer elektrischen Maschine, die an das Maschinenzahnrad der Getriebeanordnung angeschlossen ist.

[0003] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer

Antriebseinheit der oben beschriebenen Art.

[0004] Eine Getriebeanordnung sowie eine Antriebseinheit der oben beschriebenen Art sind bekannt aus dem Dokument DE 10 2010 051 727 A1 sowie aus dem Dokument DE 10 2011 120 675 A1.

[0005] Mit Muskelkraft antreibbare Fahrzeuge wie Fahrräder sind in der Regel mit

Gangschaltungen ausgestattet, um eine Mehrzahl von unterschiedlichen Übersetzungs verhältnissen zwischen einer Antriebswelle, die mit Kurbeln verbunden ist, und einem Antriebsrad des Fahrzeuges einzurichten.

[0006] Derartige Gangschaltungen beinhalten Nabenschaltungen, wie sie seit jeher

beispielsweise als Dreigang-Gangschaltungen bekannt sind. Die meisten Gangschaltun gen sind als sog. Kettenschaltungen realisiert, bei denen eine Fahrradkette mit unter- schiedlichen Kettenrädern koaxial zu einer Antriebswelle und/oder mit unterschiedlichen Zahnrädern eines Zahnkranzes im Bereich des angetriebenen Rades (Hinterrad) in Eingriff bringbar ist.

[0007] Aus dem Dokument DE 10 2008 064 514 A1 ist eine Getriebeeinheit für ein solches

Fahrzeug bekannt, bei der eine Durchgangswelle, die mit Tretkurbeln zum Antreiben des Fahrzeugs verbunden ist, und eine Vorgelegewelle vorgesehen sind. An der Vorgelege welle sind schaltbare Losräder gelagert, die mit Zahnrädern der Durchgangswelle und mit Zahnrädern einer Ausgangswelle jeweils ein Teilgetriebe bilden. Die Ausgangswelle ist koaxial zu der Durchgangswelle angeordnet. Durch eine derartige Getriebeeinheit lassen sich beispielsweise 18 unterschiedliche Gangstufen realisieren, die im Gegensatz zu Kettenschaltungen jeweils vollständig unterschiedliche Übersetzungen aufweisen und eine große Spreizung realisieren können.

[0008] Zudem ist es bekannt, Fahrräder mit Hilfsmotoren auszurüsten. In einer Variante ist dabei ein Nabenmotor im Bereich der Vorderrad- bzw. der Hinterradnabe angeordnet. Derartige Nabenmotoren werden üblicherweise in Kombination mit Kettenschaltungen angeboten. Bei Hinterradnabenmotoren ist die Kombination mit einer Nabenschaltung kompliziert, da der Motor einen großen Bauraum beansprucht. Dies führt zu einem hohen Gewicht und zu einer ungünstigen Gewichtsverteilung. Denn der Anteil der ungefederten Massen des Fahrrades nimmt zu. In Nabenmotoren werden langsam drehende Elektromotoren eingesetzt, die ein relativ hohes Drehmoment liefern. Diese sind jedoch relativ groß und weisen ein hohes Gewicht auf.

[0009] Ein weiteres Antriebskonzept bei Fahrrädern mit elektrischem Hilfsmotor besteht darin, die Hilfsmotoren als Mittelmotor im Bereich des Tretlagers zu verbauen. Hierbei wird ein von dem elektrischen Antriebsmotor bereitgestelltes Drehmoment direkt auf einen Zahn kranz übertragen, der in der Regel koaxial zu der Antriebswelle (Tretkurbel) angeordnet ist. Hierbei ist es häufig problematisch, dass die Kette in dem Tretlagerbereich nicht von einem Kettenrad auf ein anderes umgeworfen werden kann. Die Verwendung von Ketten schaltungen ist folglich eingeschränkt. [0010] Aus dem oben genannten Dokument DE 10 2010 051 727 A1 ist eine Antriebseinheit bekannt, die ein im Bereich der Tretkurbel angeordnetes Stirnradgetriebe (wie es aus der DE 10 2008 064 514 A1 bekannt geworden ist) mit einem elektrischen Hilfsmotor verbin det.

[0011] Hierbei ist generell vorgesehen, dass die Einspeisung von Drehmoment in die

Getriebeanordnung an einem axialen Ende der Getriebeanordnung erfolgt.

[0012] Das Dokument DE 10 2011 120 675 A1 offenbart eine Drehmomenterfassungsanordnung für ein mit Muskelkraft angetriebenes Fahrzeug. Das Drehmoment wird mittelbar über einen Verdrehwinkel zwischen einer Antriebswelle und einer Eingangswelle erfasst, die mittels eines Drehfederelementes in Rotationsrichtung federnd miteinander verbunden sind.

[0013] Aus der nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen DE 10

2018 101 911.4 ist eine weitere Drehmomenterfassungsanordnung für ein Fahrrad mit einem Hilfsmotor offenbart, wobei eine Drehfeder, die eine Eingangswelle und ein Dreh glied federnd verbindet, innerhalb einer als Hohlwelle ausgebildeten Eingangswelle angeordnet ist.

[0014] Schließlich ist aus der nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem

Aktenzeichen DE 10 2018 123 575.5 ein Kurbelgetriebe offenbart, wobei eine Wand lereinheit zur Umwandlung eines Winkelversatzes zwischen einem kurbelseitigen Auf nahmebereich und einem mit einem Getrieberad verbundenen Abgabebereich in eine Änderung eines magnetischen Flusses vorgesehen ist, wobei ein magnetfeldsensitiver Sensor zur Erfassung des Winkelversatzes vorgesehen ist. Insbesondere weist die Wandlereinheit wenigstens einen Magneten und zwei gegenseitig drehbare magnetische Leitelemente auf, die innerhalb eines Luftspaltes durch ihre Form und ihre relative Win kelposition die Form des Luftspaltes winkelabhängig verändern. Der Magnet kann dabei ein konzentrisch zur Kurbelwelle angeordneter Ringmagnet sein. [0015] Es ist vor diesem Hintergrund eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Getriebeanordnung, eine verbesserte Antriebseinheit sowie ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit anzugeben.

[0016] Die obige Aufgabe wird gelöst durch eine Getriebeanordnung der eingangs genannten

Art, wobei die ersten Gangradsätze ein erstes Teilgetriebe bilden, wobei wenigstens ein zweiter schaltbarer Gangradsatz die Vorgelegewelle und die Ausgangswelle verbindet und ein zweites Teilgetriebe bildet, wobei der wenigstens eine zweite Gangradsatz wenigstens einer Gangstufe zugeordnet ist und wobei das Maschinenzahnrad in axialer Richtung zwischen dem ersten Teilgetriebe und dem zweiten Teilgetriebe angeordnet ist.

[0017] Ferner wird die obige Aufgabe gelöst durch eine Antriebseinheit für ein Fahrzeug der oben beschriebenen Art, mit einer Getriebeanordnung der erfindungsgemäßen Art und mit einer elektrischen Maschine, die an das Maschinenzahnrad der Getriebeanordnung angeschlossen ist.

[0018] Schließlich wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer

Antriebseinheit der erfindungsgemäßen Art, wobei ein Schaltvorgang von wenigstens einem der Radsätze mittels der Schaltvorrichtung während einer Zeitspanne durchgeführt wird, bei der ein periodisch auf eine Antriebswelle wirkendes Muskelkraft-Drehmoment minimal ist; und/oder wobei bei Erfassung eines Schaltwunsches zunächst ein von der elektrischen Maschine bereitgestelltes Drehmoment für eine erste kurze Zeitspanne erhöht wird, um zumindest die Getriebeanordnung zu verspannen, und anschließend das von der elektrischen Maschine bereitgestellte Drehmoment schnell verringert wird, um die Getriebeanordnung für eine zweite kurze Zeitspanne in einen Zustand der Lastfreiheit zu versetzen, wobei die Schaltvorrichtung zeitlich so angesteuert wird, dass ein Schalten eines Gangradsatzes in diese zweite kurze Zeitspanne fällt.

[0019] Die Getriebeanordnung ist als Stirnradgetriebeanordnung ausgebildet und ist dazu

ausgelegt, eine Mehrzahl von Gangstufen einzurichten. Über ein Maschinenzahnrad, das mit einer der Wellen verbunden oder verbindbar ist, wird Antriebsmoment einer elektri schen Maschine in die Getriebeanordnung eingeleitet. Vorzugsweise hat das zweite Teilgetriebe eine Mehrzahl von zweiten schaltbaren Gangradsätzen. In diesem Fall ist die Getriebeanordnung nach der Art eines Gruppengetriebes ausgebildet. Die Anzahl der einrichtbaren Gangstufen ergibt sich durch Multiplikation der Anzahl der ersten Gang radsätze mit der Anzahl der zweiten Gangradsätze.

[0020] Die Getriebeanordnung kann insbesondere im Tretlagerbereich angeordnet werden. Die

Eingangswelle ist vorzugsweise koaxial mit der Ausgangswelle. Die Eingangswelle und die Ausgangswelle sind vorzugsweise koaxial zu einer Kurbelwelle.

[0021] Durch die Anordnung des Maschinenzahnrades in axialer Richtung zwischen den zwei

Teilgetrieben ist es möglich, dass das von einem Fahrer per Muskelkraft erzeugte Dreh moment über beide Teilgetriebe geführt werden kann, wohingegen das von der elektri schen Maschine bereitgestellte Antriebsmoment über das zweite Teilgetriebe geführt wird. In einer alternativen Ausführungsform ist es jedoch auch möglich, das Maschinenzahnrad so mit den Teilgetrieben zu verbinden, dass die elektrische Maschine Antriebsmoment auch über das erste Teilgetriebe und das zweite Teilgetriebe führen kann.

[0022] Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinheit ist es bevorzugt, wenn die elektrische

Maschine mit ihrer Längsachse parallel zu den Wellen der Getriebeanordnung angeordnet ist. Generell ist es jedoch auch denkbar, dass die elektrische Maschine mit ihrer Längs achse quer, insbesondere orthogonal zu den Wellen der Getriebeanordnung angeordnet ist. In diesem Fall könnte die elektrische Maschine über ein Winkelgetriebe mit der Getriebeanordnung verbunden sein, insbesondere mit dem Maschinenzahnrad. Bevorzugt ist es in jedem Fall, wenn die elektrische Maschine über eine Vorübersetzung bzw. ein Untersetzungsgetriebe mit dem Maschinenzahnrad verbunden bzw. verbindbar ist.

Beispielsweise kann die Vorübersetzung eine Vorübersetzungswelle aufweisen, die zwei Festräder beinhaltet. Eines der Festräder steht mit einem Ritzel einer Rotorwelle in Eingriff. Das andere Festrad steht mit dem Maschinenzahnrad in Eingriff. Alternativ hierzu kann die Vorübersetzung einen Planetenradsatz aufweisen, der vorzugsweise parallel zu einer Rotorwelle der elektrischen Maschine angeordnet ist. Der Planetenradsatz weist vorzugsweise drei Glieder auf, von denen eines am Gehäuse festgelegt ist, um auf diese Weise eine feste hohe Vorübersetzung einrichten zu können. [0023] Die Eingangswelle und die Ausgangswelle sind vorzugsweise jeweils als Hohlwellen

ausgebildet, die um die Antriebswelle (Kurbelwelle) herum angeordnet sind. Die Ein gangswelle und die Ausgangswelle sind vorzugsweise axial versetzt an der Antriebswelle angeordnet, wobei das Maschinenzahnrad vorzugsweise axial dazwischen angeordnet ist.

[0024] Die Gangradsätze des ersten und des zweiten Schaltgetriebes werden vorzugsweise

mittels einer Schaltvorrichtung betätigt, die einen elektrischen Schaltmotor aufweist. Der Schaltmotor kann mit seiner Längsachse parallel zu den Wellen der Getriebeanordnung angeordnet sein, oder orthogonal hierzu. Im letzteren Fall könnte der elektrische Schalt motor über ein Schneckengetriebe an ein Hohlrad einer Schaltvorrichtung angeschlossen werden. Die Schaltvorrichtung beinhaltet ferner vorzugsweise eine Nockenwelle, die innerhalb der als Hohlwelle ausgebildeten Vorgelegewelle angeordnet ist. Die Nockenwel le dreht sich im Betrieb mit der Vorgelegewelle mit. Die Vorgelegewelle und die Nocken welle sind vorzugsweise über ein Drehzahlüberlagerungsgetriebe miteinander verbunden, das vorzugsweise zwei gekoppelte Planetenradsätze beinhaltet. Die Kopplung ist derart gelöst, dass die Sonnenräder dieser zwei Planetenradsätze generell mit gleicher Ge schwindigkeit drehen. Lediglich dann, wenn auf ein Glied des einen Planetenradsatzes (beispielsweise ein Hohlrad des einen Planetenradsatzes) eine Drehbewegung eingeleitet wird, erfolgt eine Relativverdrehung zwischen der Nockenwelle und der Vorgelegewelle, wodurch eine Quellgangstufe ausgelegt werden kann und eine Zielgangstufe eingelegt werden kann.

[0025] Die Schaltvorrichtung verfügt vorzugsweise über ein ein- oder mehrstufiges

Reduktionsgetriebe (Planet, Stirnrad, Schnecke oder dergleichen), um das Drehmoment zu erhöhen bzw. um den Schaltmotor kleiner ausführen zu können.

[0026] Die Kombination eines Schaltgetriebes mit mehreren Gangstufen, einem elektrischen

Antriebsmotor und einer Schaltvorrichtung mit einem elektrischen Schaltmotor ist beson ders vorteilhaft. Denn hierbei ist es möglich, Schaltvorgänge so durchzuführen, dass diese mit einem von der elektrischen Antriebsmaschine bereitgestellten Drehmoment abgestimmt, insbesondere synchronisiert werden. Dies kommt insbesondere bei dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit zum Ausdruck. Der Fahrer kann zwar nach wie vor einen Schaltvorgang einleiten, und zwar vorzugsweise über einen an einem Lenker vorgesehenen Schalter bzw. Schaltaus löser. Dessen Betätigung wird jedoch von einer Steuereinrichtung erfasst und auf dessen Grundlage wird dann, koordiniert mit der Abgabe von Drehmoment durch den elektrischen Antriebsmotor, ein Aktuator, insbesondere in Form des oben erwähnten elektrischen Schaltmotors, angesteuert, um den Schaltvorgang effizient durchführen zu können.

[0027] Vorzugsweise ist eine Sensoreinheit vorgesehen, um ein von dem Fahrer eingeleitetes

Drehmoment zu erfassen, sowie die vom Fahrer erzeugte Drehzahl, und optional eine Position der Kurbelstellung.

[0028] Anstelle einer Sensorik zum Erfassen einer Kurbelstellung ist es auch denkbar, die

Antriebswelle so auszugestalten, dass die Kurbeln nur in einer bestimmten Drehposition relativ hierzu daran festgelegt werden können. In diesem Fall kann die Kurbelstellung aus der Drehposition der Antriebswelle abgeleitet werden. Vorzugsweise weisen die Kurbeln und eine Antriebswelle eine über den Umfang ungleichmäßige Form auf. Wenn die Kurbeln mit der Antriebswelle über eine Verzahnung verbunden werden, so kann diese bspw. eine ungleiche Teilung aufweisen oder einen einzelnen besonderen, anders geformten Zahn.

[0029] Die Schaltvorrichtung verfügt ferner vorzugsweise über einen Positions-/Drehzahlsensor zur Steuerung bzw. Regelung von Schaltvorgängen. Ferner beinhaltet die Schaltvorrich tung vorzugsweise ein ein- oder mehrstufiges Reduktions- bzw. Drehzahlanpassungsge triebe zur Drehzahlreduktion des Schaltaktuators (Schaltmotors).

[0030] Eine Steuerungs- und Leistungselektronik, mittels der die elektrische Antriebsmaschine und der Schaltmotor angesteuert werden können, sind vorzugsweise Bestandteil der Antriebseinheit und sind vorzugsweise innerhalb eines Gehäuses der Antriebseinheit aufgenommen.

[0031] Die Antriebseinheit verfügt vorzugsweise über Anschlüsse für sonstige periphere

Komponenten, wie beispielsweise eine Batterie, eine Bedienpersonschnittstelle (human interface), einen Schalter bzw. Schaltgeber ("shifter"), einen Raddrehzahlsensor zur Erfassung einer Drehzahl eines angetriebenen Rades des Fahrzeuges, sowie vorzugs weise über universelle Schnittstellen (CAN-Bus), etc., um von außen auf die Elektronik zugreifen zu können, beispielsweise zu Diagnose-, Wartungs- oder Software- Update- Zwecken.

[0032] Durch die oben erwähnte Möglichkeit einer koordinierten Durchführung eines

Schaltvorganges mittels eines Schaltaktuators und der Bereitstellung von Drehmoment mittels des elektrischen Antriebsmotors ist es möglich, ein Schalten unter voller Last zu realisieren.

[0033] Die oben beschriebene Nockenwelle kann in einer bevorzugten Ausführungsform auch dazu verwendet werden, um einen ansteuerbaren Freilauf anzusteuern. Für diesen Fall lässt sich die elektrische Maschine für bestimmte Situationen vom Antriebsstrang trennen, beispielsweise um ein Klickgeräusch zu vermeiden.

[0034] Die Nockenwelle kann mehrteilig ausgeführt sein, z.B. ein Nockenwellenabschnitt für jedes Teilgetriebe sowie ein Nockenwellenabschnitt für die Steuerung einer der elektri schen Maschine zugeordneten Schaltklinke. Die Nockenwellenabschnitte können perma nent verbunden sein, können zueinander axial verschieblich sein oder können nur über eine Teilumdrehung verdrehfest miteinander verbunden sein. Die Nockenwelle eines oder beider Teilgetriebe kann auch eine Geometrie aufweisen, die so gestaltet ist, dass in einer Drehstellung in einem oder beiden Teilgetrieben alle Freiläufe deaktiviert sind, also kein Gang eingelegt ist. Dadurch kann in Verbindung mit der Steuerung und einer entspre chenden Diebstahlschutzeinrichtung (PIN-Code, Schlüssel) ein Diebstahlschutz realisiert werden, bei dem die Antriebseinheit sich für Fahrer und/oder elektrische Maschine im Leerlauf befindet.

[0035] Die Getriebeanordnung der Antriebseinheit läuft vorzugsweise in einem Fluidbad,

insbesondere einem Ölbad. Zwischen einem Getrieberaum und Elektromotoren bzw. einer Elektronik wird vorzugsweise eine Abdichtung gegenüber Fluid verwendet. [0036] Das Fluid kann als Wärmetransportmedium genutzt werden, um Wärmeenergie aus

Bereichen mit großem Wärmeeintrag in Bereiche mit großer Wärmekapazität (z.B.

Zahnräder und Gehäuse) zu transportieren.

[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Fluid auch aktiv zu Stellen großen

Wärmeeintrags transportiert werden. Dies kann beispielsweise durch eine Anspritzung von warmen Bereichen mit Fluid durch die laufenden Zahnräder erfolgen (nach der Art einer Tauchschmierung). Ferner ist es auch denkbar, Fluid mittels einer Fluidpumpe durch Kühlkanäle zu Strukturen zu pumpen, die thermisch mit einer Wärmequelle (z.B. Elektro nik oder Statorwicklungsköpfe) gekoppelt ist. Hierbei können separate Kühlkörper vorge sehen sein, Wärmetauscher oder dergleichen.

[0038] Das Fluidsystem zur Wärmeverteilung und -ableitung kann auch ein separates

Fluidvolumen aufweisen, welches nicht mit dem Ölvolumen zur Schmierung verbunden ist. Dazu wäre dann ein separates Vorratsvolumen oder ein vollständig geschlossener Kreislauf notwendig.

[0039] Die elektrische Maschine der Antriebseinheit ist vorzugsweise ein bürstenloser

Gleichstrommotor (BLDC). Über eine Leistungselektronik wird die elektrische Maschine angesteuert. Ein Rotorlagegeber (Magnet und Sensor) ist vorzugsweise zentral auf der Rotorwelle der elektrischen Maschine positioniert. Die elektrische Maschine treibt vor zugsweise ein mehrstufiges Reduktionsgetriebe an, das in unterschiedlichen Positionen und auf unterschiedliche Art und Weise in den Kraftfluss der Antriebseinheit eingebunden werden kann.

[0040] Die elektrische Maschine ist vorzugsweise über eine Kupplung oder einen Freilauf

mechanisch an die Getriebeanordnung angebunden, insbesondere um ein Mitschleppen des Elektromotors bei Fahrten über einer Geschwindigkeitswelle (z.B. 25 km/h) oder bei Fahrten ohne Unterstützung zu vermeiden.

[0041] Bei Fahrten über 25 km/h oder auch in jeder anderen Situation, bei der an der

Vorgelegewelle eine Drehzahl anliegt, an der elektrische Maschine jedoch nicht, kann es sinnvoll sein, wenn die elektrische Maschine mit minimalem Drehmoment "mitbetrieben" wird, damit ein Kraftschluss eines Freilaufs der elektrischen Maschine erhalten bleibt. So kann eine Impulsbelastung (Eingriffsstoß) vermieden werden, sobald die elektrische Maschine wieder zugeschaltet wird.

[0042] Die Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.

[0043] Von besonderem Vorzug ist es, wie oben erwähnt, wenn das Maschinenzahnrad über einen Freilauf mit einer der Wellen verbunden ist, insbesondere mit der Vorgelegewelle.

[0044] Der Freilauf kann insbesondere ein schaltbarer Freilauf sein, der aktivierbar ist und

deaktivierbar ist. Der Freilauf ist vorzugsweise koaxial zu der einen Welle angeordnet.

[0045] Durch Deaktivierung des schaltbaren Freilaufes kann die elektrische Maschine von der

Getriebeeinheit vollständig entkoppelt werden. Wenn der schaltbare Freilauf aktiviert ist, kann ein in Antriebsrichtung wirkendes Antriebsmoment der elektrischen Maschine auf die entsprechende Welle der Getriebeanordnung übertragen werden, beispielsweise auf die Vorgelegewelle. Sofern die entsprechende Welle schneller dreht als das Maschinenzahn rad, wird das Maschinenzahnrad "überholt", wodurch typischerweise ein Freilaufklicken auftritt.

[0046] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Maschinenzahnrad fest mit der Vorgelegewelle verbunden, wobei die elektrische Maschine über eine Trennkupplung oder einen Freilauf, insbesondere einen schaltbaren Freilauf, mit dem Maschinenzahnrad verbindbar ist (z.B. eine elektromechanische Reib- oder Formschlusskupplung).

[0047] Während bei der Verbindung des Maschinenzahnrades mit einer der Wellen über einen

Freilauf dieser Freilauf generell koaxial zu der entsprechenden Welle angeordnet ist, ist bei der weiteren Variante, bei der die elektrische Maschine über eine Trennkupplung oder einen Freilauf mit dem Maschinenzahnrad verbindbar ist, diese Trennkupplung oder dieser Freilauf vorzugsweise nicht koaxial zu einer der Wellen der Getriebeanordnung angeordnet. Die Trennkupplung kann insbesondere achsparallel vorgesehen sein, insbe- sondere an einer Maschinen-/Rotorwelle. Vorzugsweise ist die Trennkupplung vor einer Vorübersetzung angeordnet.

[0048] Die Trennkupplung kann beispielsweise eine Klauenkupplung sein, die vorzugsweise mittels eines Aktuators wie eines elektrischen Schaltaktuators betätigbar ist. Die Trenn kupplung kann eine normalerweise geschlossene Kupplung sein, die im Bedarfsfall betätigt wird, um die Kupplung zu öffnen. Alternativ kann die Trennkupplung jedoch auch eine normalerweise geschlossene Kupplung sein, oder eine bistabile Kupplung.

[0049] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Verbindung mit dem

Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, ist das Maschinenzahnrad über einen Freilauf mit einer Zwischenwelle verbunden, die fest mit einem an der Vorge legewelle drehbar gelagerten Losrad von einem Gangradsatz der ersten Gangradsätze verbunden ist.

[0050] Der Freilauf, über den das Maschinenzahnrad mit der Zwischenwelle verbunden ist, ist dabei vorzugsweise ein nicht schaltbarer Freilauf, ist also vorzugsweise nicht mittels der Nockenwelle betätigbar.

[0051] Hierdurch kann ein Drehmoment der elektrischen Maschine über den einen Gangradsatz in das erste Teilgetriebe eingeleitet werden, wobei einer der Gangradsätze vorzugsweise geschaltet ist, um Muskelkraft-Drehmoment auf die Vorgelegewelle zu übertragen.

[0052] Da der Freilauf, über den das Maschinenzahnrad mit der Zwischenwelle verbunden ist, vorzugsweise nicht schaltbar ist, ist es aus Sicherheitsgründen bevorzugt, wenn die Eingangswelle über einen weiteren, vorzugsweise nicht schaltbaren, Freilauf mit einer Festradwelle verbunden ist, an der Festräder der ersten Gangradsätze festgelegt sind.

[0053] Hierdurch kann vermieden werden, dass Antriebsenergie der elektrischen Maschine in bestimmten Situationen in die Kurbelwelle (Antriebswelle) eingeleitet wird, was bei einem Fahrer zu Komforteinbußen führen kann. Ferner kann die Sicherheit verbessert werden, denn die Kurbel kann nicht ohne den Willen des Fahrers von der elektrischen Maschine gedreht werden.

[0054] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Verbindung mit dem

Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, ist das Maschinenzahnrad mit einer Zwischenwelle verbunden oder verbindbar, die koaxial zu der Eingangswelle angeordnet ist.

[0055] In einer Variante ist die Zwischenwelle eine Festradwelle, an der die Festräder des ersten

Teilgetriebes festgelegt sind. In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn die elektrische Ma schine über wenigstens einen nicht schaltbaren Freilauf mit dem Maschinenzahnrad verbunden ist. Der nicht schaltbare Freilauf kann beispielsweise innerhalb der Vorüber setzung integriert sein, beispielsweise an einer Vorübersetzungswelle hiervon.

[0056] Bei dieser Variante ist es bevorzugt, wenn das Maschinenzahnrad als Losrad koaxial zu der Vorgelegewelle angeordnet ist und wenn zwischen dem Maschinenzahnrad und der Vorgelegewelle keine Koppelmöglichkeit besteht.

[0057] Ferner ist es generell bevorzugt, wenn die Zwischenwelle über einen weiteren nicht schaltbaren Freilauf mit der Eingangswelle verbunden ist, und zwar, wie oben, aus Komfort- und/oder Sicherheitsgründen.

[0058] In einer alternativen Ausführungsform ist das Maschinenzahnrad drehbar an der

Zwischenwelle gelagert und ist mit der Zwischenwelle über einen nicht schaltbaren Freilauf verbunden. In diesem Fall ist es ferner bevorzugt, wenn die Zwischenwelle gleichzeitig die Festradwelle ist, an der die Festräder des ersten Teilgetriebes festgelegt sind. Die Festradwelle ist koaxial um die Antriebswelle und/oder Eingangswelle herum angeordnet. Die Festradwelle ist über einen weiteren nicht schaltbaren Freilauf mit der Eingangswelle gekoppelt. Der weitere Freilauf dient wiederum Komfort- oder Sicherheits gründen. Bei dieser bevorzugten Variante sind sowohl der eine Freilauf als auch der weitere Freilauf koaxial zu der Eingangswelle angeordnet. [0059] Bei dieser Variante ist es ferner bevorzugt, wenn das Maschinenzahnrad mit einem

Zahnrad in Eingriff steht, das an einer Nebenwelle festgelegt ist, die achsparallel versetzt ist zu der Eingangswelle und zu der Vorgelegewelle. Das Zahnrad der Nebenwelle ist in diesem Fall Teil einer Vorübersetzung (siehe unten).

[0060] Ferner ist es generell denkbar, dass in dem Leistungsübertragungspfad von der

elektrischen Maschine zu dem Maschinenzahnrad eine schaltbare Trennkupplung vorge sehen ist. In diesem Fall ist es möglich, weder den einen Freilauf vorzusehen, noch den zweiten Freilauf, der aus Komfort- oder Sicherheitsgründen vorgesehen ist.

[0061] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Verbindung mit dem

Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, ist die elektrische Maschine über eine Vorübersetzung mit dem Maschinenzahnrad verbunden, wobei die Vorüberset zung axial überlappend mit wenigstens einem Gangradsatz der ersten und/oder der zweiten schaltbaren Gangradsätze angeordnet ist.

[0062] Auf diese Weise kann eine vergleichsweise kompakt bauende elektrische Maschine verwendet werden. Ferner kann die Getriebeanordnung axial kurz realisiert werden. Von besonderem Vorzug ist es, wenn die Vorübersetzung axial überlappend mit Gangradsät zen der zweiten schaltbaren Gangradsätze angeordnet ist. Ferner ist es in diesem Fall bevorzugt, wenn die elektrische Maschine axial überlappend mit Gangradsätzen der ersten schaltbaren Gangradsätze angeordnet ist.

[0063] Unter einer axialen Überlappung kann verstanden werden, dass ein oder alle Zahnräder der Vorübersetzung sich zumindest mit einem Teil ihres Umfangs im Bereich eines Umfanges von einem oder mehreren Zahnrädern der ersten und/oder zweiten Gangrads ätze befinden.

[0064] Ferner ist es insgesamt vorteilhaft, wenn die elektrische Maschine über eine

Vorübersetzung mit dem Maschinenzahnrad verbunden ist, wobei die Vorübersetzung vorzugsweise ein Zwischenrad aufweist, das drehbar an einer zu der Eingangswelle und der Vorgelegewelle parallel versetzt angeordneten Nebenwelle gelagert ist. [0065] Durch die Vorübersetzung ist es möglich, eine elektrische Maschine als Antriebsquelle zu verwenden, die mit hohen Drehzahlen betrieben wird und folglich kompakt bauen kann. Über die Vorübersetzung kann die relativ hohe Drehzahl der elektrischen Maschine dann in eine für die Anbindung an die Getriebeanordnung geeignete Drehzahl umgesetzt werden.

[0066] Wenn die Vorübersetzung ein Zwischenrad aufweist, das drehbar an einer zu der

Eingangswelle und der Vorgelegewelle parallel versetzt angeordneten Vorübersetzungs welle gelagert ist, kann eine relativ große Übersetzung für die Vorübersetzung eingerich tet werden. In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn das Zwischenrad zum einen mit einem Zahnrad der Vorübersetzung in Eingriff steht, und zum anderen mit einem Zahnrad, das koaxial zu der Eingangswelle drehbar gelagert ist.

[0067] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, die in Verbindung mit dem

Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, ist die Eingangswelle über eine Federanordnung einer Drehmomenterfassungseinrichtung mit einer Antriebswelle gekoppelt.

[0068] Die Eingangswelle und die Antriebswelle sind vorzugsweise begrenzt zueinander

verdrehbar. Die Eingangswelle ist vorzugsweise als Hohlwelle um die Antriebswelle herum angeordnet. Die Federanordnung ist vorzugsweise durch eine Torsionsfeder, insbesondere in Form einer Drehstabfeder gebildet. Die Auslenkung der Federanordnung, also beispielsweise die Verdrehung der Drehstabfeder, kann auf geeignete Art und Weise erfasst werden. Diese Auslenkung ist vorzugsweise proportional zu einem auf die An triebswelle wirkenden Drehmoment, das von einem Fahrer des Fahrzeugs aufgebracht wird. In Abhängigkeit hiervon kann die elektrische Maschine dann angesteuert werden, um bedarfsweise elektrisches Antriebsmoment bereitzustellen.

[0069] Die Antriebswelle weist an ihren Enden Axialverzahnungen zum Befestigen von Kurbeln auf. Die Axialverzahnungen können vorzugsweise so ausgeführt sein, dass ein Aufste cken in nur einer oder in zwei um 180° versetzten Drehpositionen möglich ist. [0070] Generell ist es bevorzugt, wenn die Getriebeanordnung geschmiert ist, insbesondere mittels eines Öls.

[0071] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Verbindung mit dem

Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, sind die Radsätze der Getriebeanordnung in einem Gehäuse angeordnet, das einen Fluidsumpf zur Einrichtung einer Schmierung für die Radsätze definiert, wobei in dem Gehäuse eine Wärmequelle angeordnet ist und wobei die Anordnung der Wärmequelle in dem Gehäuse so gewählt und/oder das Gehäuse so ausgebildet ist, dass die Wärmequelle von Fluid angeströmt wird, das im Betrieb aus dem Fluidsumpf entnommen wird, insbesondere im Wege einer Tauschschmierung hochgeschleudert wird.

[0072] Hierdurch ist es möglich, die Wärmequelle effizient durch das Fluid zu kühlen. Zur

Kühlung des Fluides kann ein Fluidkühler in das Gehäuse integriert sein.

[0073] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Radsätze der

Getriebeanordnung in einem Gehäuse angeordnet, in dem ein Fluidsumpf zur Schmie rung und/oder Kühlung angeordnet ist, wobei eine Fluidpumpe Fluid aus dem Fluidsumpf ansaugt, das zur Kühlung einer Wärmequelle wie beispielsweise einer Leistungselektronik oder Statorwicklungen, insbesondere Statorwickelköpfen verwendet wird.

[0074] Das von der Fluidpumpe angesaugte Fluid kann beispielsweise in einen

Kühlkanalkreislauf eingespeist werden, der in das Gehäuse integriert ist und über den die Wärmequelle gekühlt wird. Die Wärmequelle ist hierbei vorzugsweise thermisch mit dem Kühlkanal gekoppelt. Das von der Fluidpumpe angesaugte Fluid kann ferner zu einer Einspritzschmierung genutzt werden, um Fluid auf einen Eingriffsbereich von Zahnrädern der Radsätze zu leiten. Ferner kann das angesaugte Fluid auch im Wege einer Einspritz schmierung auf eine Wärmequelle oder einen damit verbundenen Kühlkörper gerichtet werden, der in dem Gehäuse aufgenommen ist.

[0075] Generell ist es vorteilhaft, wenn die Wärme der Wärmequelle auf einen

Wärmespeicherkörper übertragen wird, bei dem es sich bspw. um den Zahnradsatz handeln kann. Die Übertragung kann dabei mittelbar über das Fluid erfolgen. Der Zahn radsatz ist vergleichsweise groß und schwer und besitzt folglich eine relativ große Wär mekapazität.

[0076] Generell ist es ferner sinnvoll, vor allem die Leistungstransistoren einer

Leistungselektronik über geeignete Kühlelemente und die Durchströmung von Kühlfluid zu kühlen. Die Leistungselektronik kann eine Leistungselektronik der elektrischen Maschine sein und/oder eine Leistungselektronik eines Schaltmotors.

[0077] Vorzugsweise weist die elektrische Maschine einen Stator auf, der mittels einer

Kühlanordnung gekühlt ist. Die Kühlung kann dadurch erfolgen, dass Fluid gegen eine Gehäusewand geführt wird, hinter der die Statorwicklungen angeordnet sind. Ferner kann das Gehäuse einen Kühlkanal aufweisen, im Bereich der Statorwicklungen verlegt ist, um die Statorwicklungen auf diese Weise durch Kühlfluid zu kühlen, das bspw. mittels einer Fluidpumpe zugeführt wird. Von besonderem Vorzug ist es, wenn die Kühlung insbeson dere im Bereich von Statorwickelköpfen der Statorwicklungen erfolgt.

[0078] Bei der erfindungsgemäßen Antriebseinheit ist es bevorzugt, wenn eine Steuereinrichtung zum Ansteuern einer Schaltvorrichtung für die Gangradsätze und/oder zum Ansteuern der elektrischen Maschine vorgesehen ist, und wenn eine Sensoranordnung zum Erfassen wenigstens einer Zustandsgröße der Antriebseinheit vorgesehen ist.

[0079] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise auf einer Leiterplatte integriert, die in dem

Gehäuse der Antriebseinheit integriert ist. Die Leiterplatte ist vorzugsweise in einem gegenüber einem Fluidsumpf abgedichteten Bereich des Gehäuses aufgenommen. Auch die elektrische Maschine kann in einem solchen abgedichteten Bereich des Gehäuses aufgenommen sein. Die Leiterplatte ist vorzugsweise thermisch an das Gehäuse ange bunden.

[0080] Von besonderem Vorzug ist es dabei, wenn die Sensoranordnung einen Rotorlagesensor zur Erfassung einer Drehlage eines Rotors der elektrischen Maschine und/oder einen Schaltlagesensor und/oder einen Drehzahlsensor zur Erfassung einer Drehzahl der Eingangswelle und/oder einen Drehpositionssensor zur Erfassung einer relativen Drehpo sition der Eingangswelle und/oder einen Kurbellagesensor zur Erfassung einer Drehposi tion von mit einer Antriebswelle verbundenen Kurbeln und/oder einen Drehmomentsensor zur Erfassung eines in eine Antriebswelle eingeleiteten Muskelkraft-Drehmomentes aufweist.

[0081] Die Lagesensoren, die Positionssensoren und die Drehzahlsensoren können jeweils

gebildet sein durch Inkrementalgeber. Eine absolute Drehposition kann ggf. über eine Indexmarke einer Teilung eines solchen inkrementeiles Drehgebers detektiert werden.

Der Inkrementalgeber kann bspw. dadurch realisiert werden, dass die einzelnen Inkre mente durch Zähne eines Zahnrades gebildet werden, wobei den Zähnen ein gehäusefes ter Sensor zugeordnet ist. Durch eine Referenz-/! ndexmarke (z.B. durch Weglassen eines Zahnes oder durch eine nur hälftige Ausführung des Zahnes) kann dann ggf. auch die absolute Drehposition erfasst werden, z.B. eine Drehposition einer Eingangswelle und somit von Kurbeln.

[0082] Ein Lagesensor kann dazu in der Lage sein, einen Drehwinkel oder eine Verschiebelage zu erfassen. Ein Sensor zur Erfassung der absoluten Drehlage der Antriebswelle kann zusammen mit Information über die Drehlage von Kurbeln in Relation zu der Antriebswelle dazu verwendet werden, um die absolute Lage der Kurbeln zu erfassen, die die Antriebs welle antreibt. Die absolute Lage der Kurbel kann vorzugsweise dazu verwendet werden, festzustellen, wann ein periodisch auf eine Antriebswelle wirkendes Muskelkraft- Drehmoment minimal oder maximal ist. Das Muskelkraft-Drehmoment ist in der Regel dann minimal, wenn die Kurbeln vertikal stehen. Das maximale Muskelkraft-Drehmoment wird in der Regel daran aufgebracht, wenn die Kurbeln horizontal stehen.

[0083] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Antriebseinheit ist eine

Leiterplatte an einem Gehäuse festgelegt, wobei an der Leiterplatte die Steuereinrichtung und/oder wenigstens ein Sensor der Sensoranordnung angeordnet ist, wobei die Steuer einrichtung vorzugsweise eine Leistungselektronik für die elektrische Maschine und/oder eine Leistungselektronik für einen Schaltmotor und/oder wenigstens einen Mikroprozessor zur Durchführung eines Betriebsprogrammes gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren aufweist. [0084] Von besonderem Vorzug ist es, wenn der Rotorlagesensor zur Erfassung einer Drehlage eines Rotors der elektrischen Maschine und der Schaltlagesensor zum Erfassen einer Position einer Schaltvorrichtung auf einer solchen gemeinsamen Leiterplatte angeordnet sind.

[0085] Die Leiterplatte ist vorzugsweise an einem axialen Ende des Gehäuses angeordnet, vorzugsweise in einer Ausrichtung quer zu den Achsen der Wellen der Getriebeanord nung.

[0086] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung dazu ausgebildet und eingerichtet ist, einen Schaltvorgang von wenigstens einem der Radsätze mittels der Schaltvorrichtung während einer Zeitspanne durchzuführen, innerhalb der ein periodisch auf eine Antriebs welle wirkendes Muskelkraft-Drehmoment minimal ist.

[0087] Die Erfassung, wann ein periodisch auf eine Antriebswelle wirkendes Muskelkraft- Drehmoment minimal ist, kann durch Erfassen einer absoluten Drehposition von Kurbeln und/oder einer Antriebswelle/Kurbelwelle der Getriebeanordnung ermittelt werden. In der Regel ist das Drehmoment minimal, wenn die Kurbeln vertikal stehen. Hierbei kann der Schaltvorgang schonend für die Getriebeanordnung durchgeführt werden, und ggf. sogar unter Last.

[0088] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu

ausgebildet und eingerichtet, bei Erfassung eines Schaltwunsches zunächst ein von der elektrischen Maschine bereitgestelltes Drehmoment für eine erste kurze Zeitspanne zu erhöhen, um zumindest die Getriebeanordnung zu verspannen, und anschließend das von der elektrischen Maschine bereitgestellte Drehmoment schnell zu verringern, um die Getriebeanordnung für eine zweite kurze Zeitspanne in einen Zustand der Lastfreiheit zu versetzen, wobei die Schaltvorrichtung zeitlich so angesteuert wird, dass ein Schalten eines Gangradsatzes in diese zweite kurze Zeitspanne fällt.

[0089] Die erste kurze Zeitspanne ist so kurz, dass das Fahrzeug nicht merklich beschleunigt wird. Vorzugsweise ist die erste kurze Zeitspanne kürzer als eine halbe Periode der Antriebsfrequenz, mit der die Antriebswelle kurbelnd angetrieben wird. Bei dem Erhöhen des Drehmomentes wird vorzugsweise der gesamte Antriebsstrang verspannt. Die darin gespeicherte Energie wird beim schnellen bzw. schlagartigen Verringern des Drehmo mentes der elektrischen Maschine freigegeben, so dass die Getriebeanordnung in den Zustand der Lastfreiheit versetzt wird. Die zweite kurze Zeitspanne ist vorzugsweise kürzer als die erste kurze Zeitspanne.

[0090] Unter einem schnellen Verringern des Drehmomentes wird vorzugsweise verstanden, dass das Drehmoment innerhalb einer Zeitspanne verringert wird, die kürzer ist als die erste und die zweite kurze Zeitspanne. Das Erhöhen des Drehmomentes erfolgt vorzugs weise auf ein Drehmoment, das 70 % bis 200 % des maximalen Drehmomentes der elektrischen Maschine beträgt. Beim Verringern des Drehmomentes wird die elektrische Maschine auf einen Wert von 5 % bis 25 % des maximalen Antriebsmomentes verringert. Beim Verringern des Drehmomentes wird die elektrische Maschine nicht vollständig abgeschaltet bzw. stromlos geschaltet, um durch Eigen- bzw. Gegeninduktion auftretende nachteilige Effekte zu vermeiden.

[0091] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu

ausgebildet und eingerichtet, dass sich die erste kurze Zeitspanne zeitlich mit einer Zeitspanne überschneidet, bei der ein periodisch auf eine Antriebswelle wirkendes Muskelkraft-Drehmoment maximal ist, und/oder die Steuereinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet und eingerichtet, dass die zweite kurze Zeitspanne jener Zeitspanne entspricht, innerhalb der das periodisch auf die Antriebswelle wirkende Muskelkraft- Drehmoment minimal ist.

[0092] Jedenfalls ist es vorteilhaft, wenn der Schaltvorgang in diese zweite kurze Zeitspanne fällt, die vorzugsweise innerhalb einer Zeitspanne liegt, innerhalb der das Muskelkraft- Drehmoment minimiert ist.

[0093] Wie oben erwähnt, ist es bevorzugt, wenn die elektrische Maschine über eine

Trennkupplung oder über einen schaltbaren Freilauf von der Getriebeanordnung abge koppelt werden kann. [0094] Demgemäß ist es vorteilhaft, wenn die elektrische Maschine über eine solche

Trennkupplung oder einen schaltbaren Freilauf mit einer der Wellen verbindbar ist, wobei die Trennkupplung bzw. der Freilauf bedarfsweise betätigt wird, so dass (a) eine schlagar tige Deaktivierung eines von der elektrischen Maschine bereitgestellten Drehmomentes möglich ist, und/oder (b) eine Deaktivierung erfolgt, wenn eine Steuereinrichtung kein Autorisierungssignal erhält, und/oder (c) bei abgeschalteter elektrischer Maschine kein Klickgeräusch zu hören ist.

[0095] Die Maßnahme (a) kann ggf. aus Sicherheitsgründen erfolgen. Die Maßnahme (b) kann dazu dienen, die Antriebseinheit nur dann zu aktivieren, wenn die Steuereinrichtung mit einem gültigen Autorisierungssignal versorgt wird, das beispielsweise durch eine Autori- sierungseinrichtung ausgelöst werden kann. Folglich kann hierdurch der Diebstahlschutz erhöht werden. Die Autorisierungseinrichtung kann bspw. einen PIN-Code und/oder einen Schlüssel beinhalten. Ferner kann durch die Maßnahme (c) der Komfort der Antriebsein heit erhöht werden.

[0096] Die erfindungsgemäßen Verfahren nutzen die verschiedenen Komponenten der

Antriebseinheit und deren gemeinsame Steuerung über eine zentrale Elektronik, um die Funktionalität des Gesamtsystems wesentlich zu erweitern. So gibt es mehrere Möglich keiten, vor allem ein Schalten unter Last zu realisieren. In diesem Fall muss der Fahrer keine bewusste Tretkraftunterbrechung für den Gangwechsel erzeugen. Grundsätzlich sollte dabei, nachdem der Fahrer einen Gangwechsel initiiert hat, abgewartet werden, bis das typischerweise sinusähnliche Antriebsmoment, das von dem Fahrer bereitgestellt wird, ein Minimum erreicht. Vorteilhaft ist es, wenn der Zeitpunkt dieses Minimums antizipiert wird. Durch Sensordaten (Drehzahl, Drehmoment etc.) und eine entsprechende Auswertung bzw. Prognose kann dieser Zeitpunkt errechnet werden.

[0097] Der Schaltmotor beginnt vorzugsweise den Schaltvorgang bereits kurze Zeit vor dem zu erwartenden Minimum. Diese Vorgehensweise kann ausreichen, wenn ein Schaltvorgang nur in dem ersten Teilgetriebe erfolgt, und die elektrische Maschine zwischen dem ersten Teilgetriebe und dem zweiten Teilgetriebe angebunden ist. Wenn auch ein Schaltvorgang in dem zweiten Teilgetriebe erfolgt, über das die elektrische Maschine Drehmoment überträgt, dann wird vorzugsweise folgendes Verfahren durchgeführt. Kurz bevor der Fahrer das Antriebsdrehmomentminimum erreicht und der Schaltmotor betätigt wird, wird das Antriebsmoment von der elektrischen Maschine reduziert. Hierdurch liegt im Moment des Schaltens an dem betroffenen Teilgetriebe neben dem Fahrer-Drehmoment nicht auch noch das Unterstützungsmoment der elektrischen Maschine an.

[0098] Eine besondere Möglichkeit zur Verbesserung des Schaltverhaltens unter Last ergibt sich durch die Strategie, bei der die Getriebeanordnung bzw. der Antriebsstrang kurzzeitig verspannt wird und anschließend entspannt wird, um einen Zustand der Lastfreiheit zu erreichen. In diesem Zustand wird dann der Schaltmotor betätigt und der Gang gewech selt (Auslegen einer Quellgangstufe und Einlegen einer Zielgangstufe).

[0099] Es kann dabei vorteilhaft sein, den Schaltmotor bereits vorher zu betätigen, um den

Schaltmotor zunächst zu beschleunigen. Ziel ist es in jedem Fall, dass der Schaltmotor betätigt ist, sobald Fahrer- und elektrisches Maschinendrehmoment gemeinsam ein Minimum erreichen.

[00100] Nach dem Durchführen des Gangwechsels wird das Drehmoment des Elektromotors wieder auf das passende Unterstützungsdrehmoment angehoben.

[00101] Bei dem Verringern des Drehmomentes wird der Elektromotor vorzugsweise nicht

vollständig abgeschaltet, da dies zu einer Beschädigung der Elektronik durch Blindströme aufgrund von Induktionsphänomenen führen kann.

[00102] Um das Drehmoment möglichst schlagartig verringern zu können, kann es ggf. sinnvoll sein, den Freilauf des Maschinenzahnrades, das von der elektrischen Maschine auf gehend die Vorgelegewelle (oder die Eingangswelle, je nach Variante) antreibt, zu deaktivieren. Dies kann beispielsweise durch die innenliegende Nockenwelle realisiert werden, die die entsprechende Schaltklinke des schaltbaren Freilaufes deaktiviert.

[00103] Das oben beschriebene Verfahren basiert auf der Tatsache, dass sämtliche

Antriebskomponenten durch ihre Elastizitäten sowohl Feder- als auch Dämpfungseigen schaften aufweisen. Die Komponenten stellen mit diesen Eigenschaften mechanische Energiespeicher dar. Aufgrund des "Vorspannens" des Antriebsstranges beim Erhöhen des Drehmomentes der elektrischen Maschine wird die gespeicherte Energie des An triebsstranges (Teilgetriebe, Kette oder Riemen, Speichen des Hinterrades, Reifen des Hinterrades) auf ein höheres Niveau angehoben. Da die Last (Fahrwiderstand) am Hinterrad träge ist (Dämpfungseigenschaften), und da auch das von dem Fahrer erzeugte Antriebsmoment nicht schlagartig veränderbar ist (Dämpfungseigenschaften), wirkt die schlagartig freigesetzte Energie des vorgespannten Antriebsstranges dem verspannten Gesamtsystem entgegen. Dadurch, dass die Systemein- und ausgänge träge sind, ergibt sich entsprechend der zeitlichen Abhängigkeit der Trägheiten der oben beschriebene kurze lastfreie Zeitraum des übertragenden Systems, der dazu genutzt werden kann, den Gang in einem zumindest nahezu lastfreien Zustand zu wechseln.

[00104] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu

erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[00105] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Fahrradrahmen mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Antriebseinheit;

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit in perspektivischer Darstellung ohne Gehäuse;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit;

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit; Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit;

Fig. 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit;

Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit;

Fig. 8 eine Explosionsdarstellung der in Fig. 2 dargestellten Antriebseinheit mit

Gehäuse;

Fig. 9 eine schematische Längsschnittansicht durch einen Teil der Antriebseinheit der Figuren 2 und 8;

Fig. 10 ein Zeitablaufdiagramm von Drehmomenten über der Zeit bei einem erfin dungsgemäßen Verfahren zum Betreiben der Antriebseinheit; und

Fig. 11 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Antriebseinheit.

[00106] In Fig. 1 ist in schematischer Form eine Antriebseinheit 10 für ein Fahrzeug wie ein

Fahrrad F dargestellt. Die Antriebseinheit 10 ist in einen Fahrradrahmen 12 integriert, und zwar im Bereich eines Tretlagers. Die Antriebseinheit 10 kann dabei so in den Fahrrad rahmen 12 integriert sein, dass die Antriebseinheit 10 das Tretlager bildet.

[00107] Die Antriebseinheit 10 weist ein Gehäuse 14 auf, das an seinem Außenumfang mit einem

Sattelrohr und einem Unterrohr (Hauptrohr) des Fahrradrahmens 12 verbunden ist.

[00108] In dem Gehäuse 14 ist eine Getriebeanordnung 16 aufgenommen, die dazu ausgebildet ist, eine Antriebsbewegung, die über Kurbeln 18 in die Getriebeanordnung 16 eingeleitet wird, in eine Rotation eines Kettenblattes oder Riemenrades 20 umzusetzen, und zwar mit einer Anzahl von unterschiedlichen geeigneten Übersetzungen.

[00109] In dem Gehäuse 14 ist ferner eine elektrische Maschine 22 aufgenommen, die zusätzliche

Antriebsleistung in die Getriebeanordnung einspeisen kann.

[00110] Das Fahrrad F ist folglich als E-Bike bzw. Pedelec ausgestaltet. Vorzugsweise wird die elektrische Maschine 22 nur dann dazu angesteuert, um Antriebsleistung bereitzustellen, wenn auch ein Drehmoment über wenigstens eine der Kurbeln 18 eingeleitet wird.

[00111] In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Antriebseinheit 10

perspektivisch dargestellt.

[00112] Die Antriebseinheit 10 weist eine Antriebswelle 26 auf, die als Kurbelwelle ausgebildet ist.

An ihren axialen Enden weist die Antriebswelle 26 Kurbelsteckabschnitte 28 auf, auf die die Kurbeln 18 axial aufgesteckt werden können.

[00113] Die Antriebseinheit 10 weist ferner eine Vorgelegewelle 30 auf, die achsparallel versetzt zu der Antriebswelle 26 angeordnet ist.

[00114] Ein erstes Teilgetriebe 32 verbindet die Antriebswelle 26 und die Vorgelegewelle 30. Ein zweites Teilgetriebe 34 verbindet die Vorgelegewelle 30 mit einer Ausgangswelle 36. Die Ausgangswelle 36 ist koaxial zu der Antriebswelle 26 angeordnet, und zwar in Form einer Hohlwelle um die Antriebswelle 26 herum. An der Ausgangswelle 36 ist eine Steckver zahnung 38 vorgesehen, auf die das Kettenblatt bzw. Riemenrad 20 axial aufgeschoben werden kann.

[00115] Die Getriebeanordnung 16 beinhaltet ferner ein Maschinenzahnrad 40, über welches

Antriebsleistung der elektrischen Maschine 22 in die Getriebeanordnung 16 eingeleitet werden kann. Die elektrische Maschine 22 ist achsparallel zu der Vorgelegewelle 30 und der Antriebswelle 26 angeordnet. Die elektrische Maschine 22 ist über ein Untersetzungs getriebe bzw. eine Vorübersetzung 42 mit dem Maschinenzahnrad 40 verbunden. [00116] Die Antriebswelle 26 ist koaxial zu einer Achse A1. Die Vorgelegewelle 30 ist koaxial zu einer Achse A2. Die elektrische Maschine 22 ist koaxial zu einer Achse A3. Das Unterset zungsgetriebe bzw. die Vorübersetzung 42 weist eine nicht näher bezeichnete Vorüber setzungswelle auf, die auf einer Achse A4 liegt.

[00117] Konzentrisch zu der Vorgelegewelle 30 ist eine Nockenwelle 44 vorgesehen. Die

Nockenwelle 44 ist radial innerhalb der Vorgelegewelle 30 angeordnet und dient dazu, schaltbare Gangradsätze des ersten Teilgetriebes 32 und des zweiten Teilgetriebes 34 zu schalten. Die Nockenwelle 44 ist über ein Drehzahlüberlagerungsgetriebe 46 mit der Vorgelegewelle 30 gekoppelt, derart, dass die Nockenwelle 44 im Betrieb generell mit der gleichen Drehzahl dreht wie die Vorgelegewelle. Über das Drehzahlüberlagerungsgetrie be 46 kann jedoch auch eine Relativverdrehung eingerichtet werden, um auf diese Weise die einzelnen Gangradsätze anzuwählen und zu schalten.

[00118] Die Getriebeanordnung 16 weist ferner eine Drehmomenterfassungseinrichtung 48 zur

Erfassung eines in die Antriebswelle 26 eingeleiteten Muskelkraft-Drehmomentes auf. Die Drehmomenterfassungseinrichtung 48 kann mit einer nicht näher dargestellten Steuerein richtung verbunden sein.

[00119] Die nicht näher dargestellte Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, die elektrische

Maschine 22 in Abhängigkeit eines von der Drehmomenterfassungseinrichtung 48 erfass ten Drehmomentes anzusteuern, um bedarfsweise zusätzliches Antriebsmoment bereit zustellen.

[00120] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit

dargestellt, die hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise generell der Antriebseinheit 10 der Fig. 2 entspricht. Gleiche Elemente sind daher durch gleiche Bezugszeichen gekenn zeichnet. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.

[00121] Wie es in Fig. 3 zu erkennen ist, ist die Antriebswelle 26 über eine Torsionsfeder 52 der

Drehmomenterfassungseinrichtung 48' mit einer Eingangswelle 50 gekoppelt. Die Ein- gangswelle 50 ist als Hohlwelle um die Antriebswelle 26 herum angeordnet, und zwar axial versetzt gegenüber der Ausgangswelle 36.

[00122] Ein Verdrehwinkelsensor 56 der Drehmomenterfassungseinrichtung 48' erfasst eine

relative Verdrehung der Eingangswelle 50 in Bezug auf die Antriebswelle 26. Der so gemessene Verdrehwinkel ist vorzugsweise proportional zu einem in die Antriebswelle 26 eingeleiteten Drehmoment.

[00123] Ferner ist ein Drehpositionssensor bzw. Kurbellagesensor 54 vorgesehen, der eine

absolute Drehposition der Eingangswelle 50 erfasst.

[00124] Das erste Teilgetriebe 32 weist eine Mehrzahl von vier schaltbaren Radsätzen R1 , R2,

R3, R4 auf, die jeweils ein mit der Eingangswelle 50 drehfest verbundenes Festrad und ein an der Vorgelegewelle 30 drehbar gelagertes Losrad beinhalten. Das zweite Teilge triebe 34 weist eine weitere Mehrzahl von Radsätzen R5, R6, R7 auf. Die Radsätze des zweiten Teilgetriebes weisen jeweils ein mit der Ausgangswelle 36 drehfest verbundenes Festrad und ein an der Vorgelegewelle 30 drehbar gelagertes Losrad auf.

[00125] Die Nockenwelle 44 weist eine Mehrzahl von Nocken auf, die der Mehrzahl von

Radsätzen des ersten und des zweiten Teilgetriebes entspricht. In Fig. 3 sind aus Über sichtlichkeitsgründen nur ein Schaltnocken N2 für den Radsatz R2 und der Schaltnocken N7 für den Radsatz R7 mit Bezugszeichen versehen.

[00126] Die Losräder der Radsätze R1 bis R7 sind jeweils über schaltbare Freiläufe mit der

Vorgelegewelle 30 verbunden. Die schaltbaren Freiläufe weisen jeweils Schaltklinken auf, die mittels der Schaltnocken (z.B. N2, N7) aktivierbar sind. In der gezeigten relativen Drehstellung der Nockenwelle 44 in Bezug auf die Vorgelegewelle 30 der Fig. 3 aktivieren die Schaltnocken N2 und N7 die Schaltklinken S2 und S7, so dass in der gewöhnlichen Vorwärtsdrehrichtung der Antriebswelle 26 zum Antrieb des Fahrrades F die Losräder der Radsätze R2 und R7 mit der Vorgelegewelle 30 gekoppelt sind. Die Losräder der anderen Radsätze R1 , R3, R4, R5, R6 sind hingegen von der Vorgelegewelle 30 entkoppelt. In der Darstellung der Fig. 3 kann folglich ein Antriebsdrehmoment, das in die Antriebswelle 26 eingeleitet wird, über die Torsionsfeder 52 in die Eingangswelle 50 eingeleitet werden, und von dort über den Radsatz R2 in die Vorgelegewelle 30. Von der Vorgelegewelle 30 kann das Drehmoment dann über den Radsatz R7 des zweiten Teilgetriebes 34 in die Ausgangswelle 36 eingeleitet werden.

[00127] Zur Relativverdrehung der Nockenwelle 44 in Bezug auf die Vorgelegewelle 30 ist eine

Schaltvorrichtung 60 vorgesehen.

[00128] Die Schaltvorrichtung 60 weist eine Planetenradsatzanordnung 64 auf, die das

Drehzahlüberlagerungsgetriebe 46 bildet. Die Planetenradsatzanordnung 64 weist einen ersten Planetenradsatz auf, dessen Sonnenrad mit der Vorgelegewelle 30 verbunden ist, dessen Hohlrad mit dem Gehäuse 14 gekoppelt ist und dessen Planetenträger mit dem Planetenträger eines zweiten Planetenradsatzes verbunden ist. Das Sonnenrad des zweiten Planetenradsatzes ist mit der Nockenwelle 44 verbunden. Das Hohlrad 66 des weiteren Planetenradsatzes dient zum Einleiten von Relativverdrehungen zwischen der Nockenwelle 44 und der Vorgelegewelle 30. Das Hohlrad 66 ist über ein Drehzahlanpas sungsgetriebe 70 mit einem Schaltmotor 68 in Form eines Elektromotors verbunden. Der Schaltmotor 68 ist koaxial zu einer Achse A5 angeordnet. Das Drehzahlanpassungsge triebe 70 weist eine Drehzahlanpassungswelle 71 auf, die auf einer Achse A6 liegt. Ein mit dem Schaltmotor 68 verbundenes Ritzel ist mit einem ersten Festrad der Drehzahlan passungswelle 71 verbunden. Ein zweites Festrad der Drehzahlanpassungswelle 71 ist mit einem Antriebsrad verbunden, das drehfest mit dem Hohlrad 66 verbunden ist. Eine Drehposition des Hohlrades 66 ist über einen Schaltlagesensor 72 erfassbar.

[00129] Im Stand der Technik, wie er eingangs erwähnt wurde, wurde ein derartiges Hohlrad 66 in der Regel von Hand betätigt. Vorliegend erfolgt das Schalten von Gangstufen bei der Antriebseinheit 10 jedoch aktuatorisch, und zwar über den Schaltmotor 68.

[00130] Die elektrische Maschine 22 weist einen nicht näher bezeichneten Rotor auf, dessen

Rotorposition über einen Rotorlagesensor 76 ermittelbar ist. [00131] Die elektrische Maschine 22 stellt ein Maschinendrehmoment T M bereit, das in eine

Maschinenwelle 78 eingeleitet wird. Das Maschinendrehmoment T M ist mit einem Dreh moment T F eines Fahrers, das in die Antriebswelle 26 eingeleitet wird, kombinierbar, derart, dass an der Ausgangswelle 36 ein Ausgangsdrehmoment T A bereitgestellt wird, das in das Kettenblatt bzw. Riemenrad 20 eingeleitet wird.

[00132] Die Getriebeanordnung 16 weist, wie oben erwähnt, ein Maschinenzahnrad 40 auf, das drehbar an der Vorgelegewelle 30 gelagert ist. Die Maschinenwelle 78 ist über die

Vorübersetzung 42 mit dem Maschinenzahnrad 40 verbunden. Genauer gesagt weist die Vorübersetzung 42 eine Vorübersetzungswelle 80 auf, die auf der Achse A4 liegt und die über einen ersten Konstanten-Radsatz mit der Maschinenwelle 78 verbunden ist und ein Festrad aufweist, das in Eingriff steht mit dem Maschinenzahnrad 40.

[00133] Das Maschinenzahnrad 40 ist über einen schaltbaren Freilauf mit der Vorgelegewelle 30 verbindbar. In Fig. 3 ist dargestellt, dass der schaltbare Freilauf aktiviert ist, wobei eine Freilauf-Schaltklinke SM die Vorgelegewelle 30 mit dem Maschinenzahnrad 40 verbindet. Die Freilauf-Schaltklinke SM ist mittels eines Schaltnockens NM der Nockenwelle 44 betätigbar. Der Schaltnocken NM kann an einem eigenen Abschnitt der Nockenwelle 44 ausgebildet sein, der über einen ersten drehpositionsabhängigen Mitnehmer 82 mit einem Abschnitt der Nockenwelle 44 verbunden ist, der dem ersten Teilgetriebe 32 zugeordnet ist. Der Abschnitt der Nockenwelle 44, an dem der Schaltnocken NM ausgebildet ist, ist ferner über den zweiten drehpositionsabhängigen Mitnehmer 84 mit einem Abschnitt der Nockenwelle 44 verbunden, der den zweiten Teilgetriebe 34 zugeordnet ist.

[00134] Die Antriebseinheit 10 weist ferner eine Leiterplatte 86 auf, an der eine Steuereinrichtung

88 ausgebildet ist. Die Steuereinrichtung 88 erhält Signale von den diversen Sensoren 54, 56, 72, 76 und stellt Ansteuerungssignale für eine Leistungselektronik der elektrischen Maschine 22 sowie des Schaltmotors 68 bereit. Ferner ist die Steuereinrichtung 88 mit einer Schalteinheit bzw. einem Schalter 89 verbunden, der beispielsweise im Bereich eines Lenkers des Fahrrades F angeordnet werden kann und über den Schaltsignale in Form eines Schaltwunsches oder dergleichen auslösbar sind. [00135] Sofern ein derartiger Schaltwunsch über die Schalteinheit 89 erhalten wird, steuert die Steuereinrichtung 88 den Schaltmotor 68 an, um den gewünschten Schaltvorgang durch zuführen, bei dem die Nockenwelle 44 relativ zu der Vorgelegewelle 30 verdreht wird.

Dies erfolgt vorzugsweise auf koordinierter Art und Weise, wie es nachfolgend noch beschrieben werden wird.

[00136] Die Steuereinrichtung 88 ist ferner mit einer Autorisierungseinheit 90 verbunden. Die

Autorisierungseinheit 90 kann beispielsweise eine Eingabeeinheit für einen Autorisie- rungscode beinhalten, wobei aufgrund dieses Codes dann ein Autorisierungssignal erzeugt wird, das der Steuereinrichtung 88 übermittelt wird. Nur dann, wenn ein richtiges Autorisierungssignal erhalten wird, wird die Steuereinrichtung 88 (und/oder die Getriebe anordnung) aktiviert.

[00137] Die Autorisierungseinheit 90 kann mit der Schalteinheit 89 in eine Baugruppe integriert sein, die im Bereich eines Lenkers des Fahrrades montierbar ist.

[00138] Mit der Antriebseinheit 10 sind folgende Betriebsmodi realisierbar. Zum einen ist ein rein muskelkraftbetriebener Modus denkbar. Hierzu wird vorzugsweise der schaltbare Freilauf des Maschinenzahnrades 40 deaktiviert, indem die Nockenwelle 44 so verdreht wird, dass der Schaltnocken NM die Freilauf-Schaltklinke SM in eine Deaktivierungsposition versetzt, so dass Antriebsleistung der elektrischen Maschine 22 nicht mehr in die Vorgelegewelle 30 eingespeist werden kann.

[00139] Für einen Pedelec-Betriebsmodus wird hingegen die Freilauf-Schaltklinke SM aktiviert.

Über die Drehmomenterfassungseinrichtung 48 wird ein per Muskelkraft in die Antriebs welle 26 eingeleitetes Drehmoment T F erfasst. Die Steuereinrichtung steuert dann die elektrische Maschine 22 so an, dass diese ein elektrisches Antriebsmoment T M zusätzlich bereitstellt, und zwar vorzugsweise in Abhängigkeit von verschiedenen Unterstützungs modi (Eco, Normal oder Turbo, um ein paar Beispiele zu nennen). Hierbei wird das Drehmoment T M so eingestellt, dass im Bereich der Ausgangswelle 36 ein Gesamtaus gangsmoment T A bereitgestellt wird, das sich aus dem Fahrermoment T F und einem elektrischen Antriebsmoment T M zusammensetzt, das typischerweise einen Wert des 0,5-fachen bis 4-fachen des Fahrer-Drehmomentes T F darstellt.

[00140] In manchen Ländern ist die elektromotorische Unterstützung auf eine bestimmte

Geschwindigkeitsschwelle beschränkt, beispielsweise 25 km/h. Wenn der Fahrer durch Muskelkraft eine höhere Fahrzeuggeschwindigkeit einrichtet, überholt die Vorgelegewelle 30 das Maschinenzahnrad 40. Sofern das hierbei auftretende Schaltklicken des schaltba ren Freilaufes als störend empfunden wird, kann die Steuereinrichtung 88 den Freilauf deaktivieren.

[00141] Die Steuereinrichtung 88 kann den schaltbaren Freilauf mit der Schaltklinke SM auch beispielsweise nur dann aktivieren, wenn ein gültiges Autorisierungssignal erfasst worden ist.

[00142] Sofern in einem Fehlerzustand ein unzulässiges Drehmoment von Seiten der elektrischen

Maschine 22 bereitgestellt wird, kann die Steuereinrichtung 88 den schaltbaren Freilauf mit der Schaltklinke SM ebenfalls deaktivieren.

[00143] Sofern ein Schaltwunsch über die Schalteinheit 89 erfasst wird, initiiert die

Steuereinrichtung 88 einen Schaltvorgang von wenigstens einem der Radsätze mittels der Schaltvorrichtung 60 so, dass dieser Schaltvorgang während einer Zeitspanne durchge führt wird, bei der ein periodisch auf eine Antriebswelle wirkendes Muskelkraft- Drehmoment T F minimal ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu wird bei Erfassung eines solchen Schaltwunsches zunächst ein von der elektrischen Maschine bereitgestelltes Drehmoment für eine erste kurze Zeitspanne erhöht, um zumindest die Getriebeanord nung zu verspannen, und anschließend wird das von der elektrischen Maschine bereitge stellte Drehmoment schnell verringert, um die Getriebeanordnung für eine zweite kurze Zeitspanne in einen Zustand der Lastfreiheit zu versetzen. Die Schaltvorrichtung wird dabei zeitlich so angesteuert, dass ein Schalten des Gangradsatzes in diese zweite kurze Zeitspanne fällt. [00144] In den Figuren 4 bis 7 sind weitere Ausführungsformen von Antriebseinheiten dargestellt, die hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise generell der Antriebseinheit 10 der Fig. 3 entsprechen. Gleiche Elemente sind daher durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.

[00145] Bei der Antriebseinheit 10' der Fig. 4 ist der Rotor der elektrischen Maschine 22 über eine mittels der Steuereinrichtung 88 schaltbare Trennkupplung oder Freilauf mit der Maschi nenwelle 78' verbunden. Das Maschinenzahnrad 40' ist in diesem Fall drehfest mit der Vorgelegewelle 30 verbunden. Die Nockenwelle 44' kann als durchgehende Welle ausge bildet sein, oder es kann zwischen einem Abschnitt, der dem ersten Teilgetriebe 32 zugeordnet ist, und einem Abschnitt, der dem zweiten Teilgetriebe 34 zugeordnet ist, ein drehpositionsabhängiger Mitnehmer 82' vorgesehen sein.

[00146] Die Trennkupplung 92 kann eine normalerweise geöffnete Kupplung sein, die durch einen nicht näher dargestellten Aktuator geschlossen wird, wenn die elektrische Maschine 22 Antriebsmoment bereitstellen soll. Alternativ hierzu kann die Trennkupplung 92 auch eine normalerweise geschlossene Kupplung sein, die im Bedarfsfall mittels eines Aktuators geöffnet wird. Ein solcher Aktuator ist typischerweise mit der Steuereinrichtung 88 ver bunden. Der Aktuator kann beispielsweise ein Elektromagnetaktuator oder ein anderer Aktuator sein.

[00147] In Fig. 4 ist ferner dargestellt, dass der Schaltlagesensor 72' mit einem Rotor des

Schaltmotors 68 verbunden ist. Diese Ausführungsform eines Schaltlagesensors 72 ist konstruktiv einfach realisierbar. Allerdings ist die Schaltlage möglicherweise beeinflusst durch ein Spiel in dem Drehzahlanpassungsgetriebe 70, so dass eine Erfassung der Schaltlage des Hohlrades 66 über einen Schaltlagesensor 72, wie er in Fig. 3 gezeigt ist, bevorzugt ist.

[00148] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Antriebseinheit 10" dargestellt, die auf der

Ausführungsform der Fig. 3 basiert. [00149] Anstelle des schaltbaren Freilaufes mit der Schaltklinke SM ist das Maschinenzahnrad 40" über einen nicht schaltbaren Freilauf 98 mit einer Zwischenwelle 96 verbunden, die koaxial um die Vorgelegewelle 30 herum angeordnet ist. Die Zwischenwelle 96 ist dreh fest mit dem Losrad von einem der Radsätze des ersten Teilgetriebes (oder des zweiten Teilgetriebes) verbunden. Der nicht schaltbare Freilauf kann auch stirnseitig an dem Maschinenzahnrad 40" angebracht sein. In diesem Fall kann der Freilauf direkt zwischen dem Maschinenzahnrad 40" und dem Losrad von einem der Radsätze des ersten Teilge triebes (oder des zweiten Teilgetriebes) wirken. Die Zwischenwelle 96 kann in diesem Fall entfallen. Vorliegend ist die Zwischenwelle 96 mit dem Losrad des Radsatzes R1 verbun den.

[00150] Ferner sind die Festräder der Radsätze R1 bis R4 des ersten Teilgetriebes 32 an einer

Festradwelle 100 festgelegt, die koaxial um die Eingangswelle 50" herum angeordnet ist. Die Festradwelle 100 ist über einen weiteren nicht schaltbaren Freilauf 102 mit der Eingangswelle 50" gekoppelt. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass keine unzuläs sigen Drehmomente von der elektrischen Maschine 22 auf die Antriebswelle 26 übertra gen werden, die, wie bei den vorherigen Ausführungsformen, über eine Torsionsfeder 52 mit der Eingangswelle 50" gekoppelt ist.

[00151] In Fig. 5 ist ferner eine Variante eines Schaltlagesensors 72" dargestellt, der an einer

Sensorwelle 104 angeordnet ist, die auf einer Achse A7 liegt. Die Sensorwelle 104 ist mit einem Festrad verbunden, das mit dem Zahnrad in Eingriff steht, auf das auch ein An triebsmoment des Schaltmotors 68 eingeleitet wird und das mit dem Hohlrad 66 des Drehzahlüberlagerungsgetriebes 46 drehfest verbunden ist. Generell kann ein Schaltlage sensor auch bei der Ausführungsform der Fig. 5 jedoch auf eine der beliebigen anderen Arten ausgeführt sein, wie sie weiter vorne beschrieben worden sind, also bspw. auch ohne Sensorwelle bzw. einstückig.

[00152] Die Sensorwelle 104 kann dabei gemeinsam mit einem daran festgelegten Festrad aus

Kunststoff gefertigt werden, da diese kein Drehmoment übertragen muss. [00153] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Antriebsstranges dargestellt, die auf der Ausführungsform der Fig. 5 basiert. Bei der Antriebseinheit 10"' ist an der Vorüberset zungswelle 80"' ein Losrad drehbar gelagert, das mit dem Maschinenzahnrad 40'" in Eingriff steht. Das Losrad der Vorübersetzungswelle 80'" ist über einen nicht schaltbaren Freilauf 98'" mit der Vorübersetzungswelle 80 gekoppelt. Das Maschinenzahnrad 40'" ist drehbar an der Vorgelegewelle 30 gelagert und steht mit einem Festrad 105 in Eingriff, das an der Festradwelle 100 gelegt ist. Demzufolge kann Antriebsleistung der elektri schen Maschine 22 in die Festradwelle 100 eingeleitet werden und von dort über das erste Teilgetriebe 32 und das zweite Teilgetriebe 34 auf die Ausgangswelle 36.

[00154] Wie bei der Ausführungsform der Fig. 5 ist die Festradwelle 100 über einen zweiten nicht schaltbaren Freilauf 102 mit der Eingangswelle 50" gekoppelt.

[00155] In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Antriebseinheit 10 IV gezeigt, die auf der

Ausführungsform der Fig. 3 und 6 basiert. Bei der Antriebseinheit 10 IV beinhaltet die Vorübersetzung 42 IV einen Planetenradsatz 106, der drei Glieder aufweist, von denen eines (vorliegend das Hohlrad) mit dem Gehäuse 14 verbunden ist. Ein weiteres Glied ist mit der Maschinenwelle 78 verbunden (vorliegend das Sonnenrad). Ein drittes Glied (vorliegend der Planetenträger) ist mit einer Vorübersetzungswelle 80 IV verbunden, die vorliegend als Hohlwelle 80 IV um die Maschinenwelle 78 herum angeordnet ist. Die Vorübersetzungswelle 80 IV ist mit einem Festrad verbunden, das mit einem Zwischenrad 109 in Eingriff steht, das an einer Nebenwelle 108 festgelegt ist. Die Nebenwelle 108 ist in Fig. 7 als koaxial zu der Vorgelegewelle 30 eingezeichnet. In einer bevorzugten Ausfüh rungsform ist die Nebenwelle 108 jedoch achsparallel zu der Vorgelegewelle 30 angeord net. Das Zwischenrad 109 steht in Eingriff mit einem Maschinenzahnrad 40 IV , das drehbar an einer Zwischenwelle/Festradwelle 100 gelagert ist, die koaxial zu der Antriebswelle 26 angeordnet ist. Die Festradwelle 100 ist über einen nicht schaltbaren Freilauf 98 IV mit dem Maschinenzahnrad 40 IV gekoppelt. Ferner ist die Festradwelle 100 über einen zweiten nicht schaltbaren Freilauf 102 mit der Eingangswelle 50" gekoppelt, wie bei den Ausfüh rungsformen der Fig. 5 und 6.

[00156] Funktional entspricht die Ausführungsform der Fig. 7 folglich jener der Fig. 6. [00157] In Fig. 8 ist eine Explosionsansicht einer Antriebseinheit 10 v dargestellt, die vom Aufbau her der Antriebseinheit 10 der Fig. 2 und 3 entspricht. Es ist zu erkennen, dass das Gehäuse 14 ein Basisgehäuse 110 aufweist, sowie einen ersten Gehäusedeckel 112 und einen zweiten Gehäusedeckel 114.

[00158] Ein Bereich zwischen dem Basisgehäuse 110 und dem ersten Gehäusedeckel 112 ist zur

Aufnahme der Leiterplatte 86 mit dem daran festgelegten Rotorlagesensor 76 und dem daran festgelegten Schaltlagesensor 72 ausgebildet. Der Raum zwischen dem Basisge häuse 110 und dem ersten Gehäusedeckel 112 ist vorzugsweise fluidfrei. In dem Basis gehäuse 110 sind zu diesem Zweck geeignete Dichtungen vorgesehen.

[00159] Der erste Gehäusedeckel 112 und der zweite Gehäusedeckel 114 werden in axialer

Richtung auf das Basisgehäuse 110 aufgesetzt.

[00160] In einem Raum, der durch das Basisgehäuse 110 und den zweiten Gehäusedeckel 114 gebildet ist, ist die Getriebeanordnung 16 zusammen mit der elektrischen Maschine 22 aufgenommen. Die elektrische Maschine 22 ist jedoch vorzugsweise so darin aufgenom men, dass zumindest der Stator bzw. dessen Anschlüsse (vorzugsweise auch der Rotor) gegenüber einem Fluidraum abgedichtet ist, der durch das Basisgehäuse 110 und dem zweiten Gehäusedeckel 114 gebildet ist. Der Stator der elektrischen Maschine 22 wird über Steckkontakte mit der Leiterplatte 86 kontaktiert. Der Rotor der elektrischen Maschi ne 22 weist vorzugsweise Permanentmagnete auf, die keine elektrische Kontaktierung benötigen. An dem Rotor der elektrischen Maschine 22 ist jedoch vorzugsweise ein Teil des Rotorlagesensors 76 vorgesehen, der mit dem anderen Teil an der Leiterplatte 86 zusammenwirkt.

[00161] In Fig. 8 ist ferner eine Drehmomenterfassungseinrichtung 48 gezeigt, die einen

Permanentmagnet 120 beinhaltet, der beispielsweise an der Eingangswelle 50 oder an der Antriebswelle 26 festgelegt ist. Ferner weist die Drehmomenterfassungseinrichtung 48 mindestens einen Hall-Sensor 122 auf, der an einer koaxial zu der Antriebswelle 26 angeordneten Sensoreinheit 118 festgelegt ist, die über angedeutete Kabel mit einer Steuereinrichtung 88 verbunden ist. [00162] In Fig. 8 ist ferner zu erkennen, dass der Schaltlagesensor 72 in ähnlicher Weise

aufgebaut sein kann, wie es in Fig. 5 gezeigt ist, mit einer Sensorwelle 104, die auf einer Achse A7 angeordnet ist.

[00163] Fig. 9 zeigt eine Längsschnittansicht der Antriebseinheit 10 v . Zu erkennen ist hier, dass die Wellenanordnung mit der Antriebswelle 26 und der Eingangswelle 50 mittels eines ersten Lagers 124 und eines zweiten Lagers 126 drehbar gelagert ist, wobei das erste Lager 124 im Bereich des Basisgehäuses 110 angeordnet ist und wobei das zweite Lager 126 im Bereich des zweiten Gehäusedeckels 114 angeordnet ist.

[00164] Die Vorgelegewelle 30 ist zumindest mittels eines dritten Lagers 128 drehbar gelagert, das an dem zweiten Gehäusedeckel 114 ausgebildet ist, und vorzugsweise mittels eines nicht näher bezeichneten Nadellagers auf der axial gegenüberliegenden Seite.

[00165] Fig. 10 zeigt ein Zeitablaufdiagramm eines Drehmomentes über der Zeit.

[00166] In Fig. 10 ist ein Schaltvorgang dargestellt, der unter Last erfolgen kann.

[00167] Fig. 10 zeigt zunächst, dass ein von einem Fahrer bereitgestelltes Drehmoment T F etwa sinusförmig auf die Antriebswelle 26 aufgebracht wird, mit einer Periode P.

[00168] Ferner ist zu erkennen, dass vor einem Schaltvorgang von der elektrischen Maschine ein

Drehmoment T M bereitgestellt, das etwa synchron verläuft mit dem Fahrer-Drehmoment T F und beispielsweise etwa 70 % bis 80 % des Fahrer-Drehmomentes T F ausmacht. In anderen Ausführungsformen kann das Drehmoment T M jedoch auch deutlich größer sein.

[00169] Zu einem Zeitpunkt wird ein Schaltwunsch von der Steuereinrichtung erfasst,

beispielsweise über die Schalteinheit 89.

[00170] Hierbei wird dann zunächst das Drehmoment T M der elektrischen Maschine erhöht, und zwar vorzugsweise synchron mit einem Maximum des Fahrer-Drehmomentes T F . [00171] Das Erhöhen des Drehmomentes erfolgt für eine erste Zeitspanne E1 , beispielsweise von einem Zeitpunkt bis zu einem Zeitpunkt t 4 . Zu einem Zeitpunkt t 3 ist ein Maximum des Fahrer-Drehmomentes T F erreicht.

[00172] Ein Schaltvorgang soll zu einem Zeitpunkt t 7 erfolgen. Zum Zeitpunkt t 4 wird das

Drehmoment T M der elektrischen Maschine dann so verringert, dass es zu einem Zeit punkt t 6 einen Minimalwert T M -MIN erreicht, also nicht auf 0 abgesenkt wird. Dieser Zeit punkt t 6 liegt zeitlich etwas vor dem Minimum des Fahrer-Drehmomentes T F . Das Verrin gern des Drehmomentes ab dem Zeitpunkt t 4 wird folglich zeitlich so gelegt, dass der Zeitpunkt t 6 kurz vor dem geplanten Schaltzeitpunkt t 7 liegt.

[00173] Nach dem Schaltvorgang, ab einem Zeitpunkt t 8 kann das elektrische Antriebsmoment T M wieder erhöht werden und auf ein normales Unterstützungsniveau angehoben werden, das auch vor dem Schaltvorgang vorlag. Dies ist zum Zeitpunkt t 10 erreicht.

[00174] Für die zweite kurze Zeitspanne E 2 wird folglich das Drehmoment verringert.

[00175] Dadurch, dass das Drehmoment zunächst für die Zeitspanne Ei erhöht wurde, so dass der Antriebsstrang insgesamt verspannt wurde, und anschließend das Drehmoment schnell bzw. schlagartig verringert wurde, ist der Antriebsstrang insgesamt entspannt, so dass ein Zustand der Lastfreiheit auftritt. Dieser ist beispielsweise in einem Fenster von etwa t 5 bis t 9 gegeben. Vorzugsweise erfolgt ein Schaltvorgang innerhalb eines Zeitfens ters von t 6 bis t 8 , insbesondere zu einem Zeitpunkt t 7 .

[00176] Der Schaltvorgang kann folglich zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem der Antriebsstrang im Wesentlichen lastfrei ist. Demzufolge kann ein Schalten unter Last erfolgen.

[00177] Das Erhöhen des Drehmomentes T M wirkt sich nicht auf die Geschwindigkeit des

Fahrzeuges auf, und zwar aufgrund der Trägheiten. Entsprechend wirkt sich das Verrin gern des Drehmomentes T M nicht auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges aus, ebenfalls aufgrund der Trägheiten. [00178] Der Fahrer merkt sozusagen nichts davon, dass diese kurzfristige Drehmomenterhöhung und anschließend Drehmomentverringerung stattgefunden haben.

[00179] In Fig. 11 ist eine weitere Ausführungsform einer Antriebseinheit 10 VI dargestellt, die

hinsichtlich der Funktion basiert auf der Antriebseinheit 10' der Fig. 4. Gleiche Elemente sind folglich durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.

[00180] In Fig. 11 ist dargestellt, dass zur Kühlung von Leistungselektronik auf der Leiterplatte 86 und/oder des Stators 22S der elektrischen Maschine 22 eine Kühlanordnung 130 vorge sehen sein kann.

[00181] Die Kühlanordnung 130 nutzt zunächst die Tatsache, dass sich in dem Gehäuse 14 ein

Fluidsumpf 132 befindet, der im Wege der Tauchschmierung die Radsätze des ersten und des zweiten Teilgetriebes schmiert. Der Fluidsumpf 132 hat ein Fluidniveau 134. Unter halb des Fluidniveaus 134 ist eine Fluidpumpe 136 angeordnet, die elektromotorisch betrieben wird, beispielsweise angesteuert über die Steuereinrichtung 88, oder durch Kopplung mit einer vorhandenen Welle angetrieben wird.

[00182] Die Fluidpumpe 136 pumpt Fluid in eine Fluidleitung 138, die zu einer Mehrzahl von

Kühlstellen führt und schließlich wieder in den Fluidsumpf 132 zurückgeführt wird.

[00183] In einer ersten Kühlstelle 140 des Gehäuses kann das Fluid beispielsweise durch eine nicht näher dargestellte Luftanströmung des Gehäuses 14 von außen gekühlt werden.

[00184] An einer zweiten Kühlstelle 142 wird Wärme des Stators 22S der elektrischen Maschine

22 an das in der Fluidleitung 138 strömende Fluid abgegeben.

[00185] Der Stator ist dazu zwischen Wicklungen bzw. Wickelköpfen mit Kühlkanälen versehen.

Alternativ kann auch der Gehäusebereich um den Stator mit Kühlkanälen versehen sein. [00186] An einer dritten Kühlstelle 144 wird Wärme von der Leiterplatte 86 an das in der

Fluidleitung 138 strömende Fluid abgegeben.

[00187] An einer vierten Kühlstelle 146 kann die Fluidleitung 138 durch einen Kühlkörper 148 führen, über den in dem Fluid enthaltene Wärme wieder abgegeben wird, bevor es dem Fluidsumpf wieder zugeführt wird.

[00188] Ferner ist in Fig. 11 schematisch angedeutet, dass in dem Gehäuse 14 ein

Fluidablenkblech 150 vorgesehen sein kann, über das von den Radsätzen hochgeschleu dertes Fluid 152 auf Wärmequellen gerichtet werden kann, beispielsweise auf die Leiter platte 86 bzw. einen damit verbundenen Kühlkörper, und/oder beispielsweise auf Stator wicklungsköpfe des Stators 22S bzw. auf damit verbundene Kühlkörper.

Bezugszeichenliste

10 Antriebseinheit

12 Fahrradrahmen

14 Gehäuse

16 Getriebeanordnung

18 Kurbeln

20 Kettenblatt/Riemenrad

22 Elektrische Maschine

26 Antriebswelle/Kurbelwelle

28 Kurbelsteckabschnitte

30 Vorgelegewelle

32 1. Teilgetriebe

34 2. Teilgetriebe

36 Ausgangswelle

38 Steckverzahnung für 20

40 Maschinenzahnrad

42 Untersetzungsgetriebe/Vorübersetzung

44 Nockenwelle

46 Drehzahlüberlagerungsgetriebe

48 Drehmomenterfassungseinrichtung

50 Eingangswelle (16)

52 Torsionsfeder (48)

54 Verdrehwinkelsensor (48)

56 Drehpositionssensor/Kurbellagesensor

60 Schaltvorrichtung

64 Planetenradsatzanordnung

66 Hohlrad

68 Schaltmotor Drehzahlanpassungsgetriebe

Drehzahlanpassungswelle

Schaltlagesensor

Rotorlagesensor

Maschinenwelle

Maschinenritzel

Vorübersetzungswelle

Zahnrad

1. drehpositionsabhängiger Mitnehmer 2. drehpositionsabhängiger Mitnehmer Leiterplatte

Steuereinrichtung

Schalteinheit

Autorisierungseinheit

Autorisierungssignal

Trennkupplung

Zwischenwelle

1. nicht schaltbarer Freilauf

Zwischenwelle/Festradwelle

2. nicht schalbarer Freilauf

Sensorwelle

Festrad

Planetenradsatz (42)

Nebenwelle

Zwischenrad (108)

Basisgehäuse

1. Gehäusedeckel

2. Gehäusedeckel 118 Sensoreinheit (48)

120 Permanentmagnet

122 Hall-Sensor

124 1. Lager

126 2. Lager

128 3. Lager

130 Kühlanordnung

132 Fluidsumpf

134 Fluidniveau

136 Fluidpumpe

138 Fluidleitung

140 1. Kühlstelle

142 2. Kühlstelle

144 3. Kühlstelle

146 4. Kühlstelle

148 Kühlkörper

150 Fluidablenkblech

152 Fluid

F Fahrrad (E-Bike)

A1-A6 Achsen

R1-R4 erste schaltbare Radsätze (32) R5-R7 zweite schaltbare Radsätze (34) S1-S7 Schaltklinken (R1-R7)

N1-N7 Schaltnocken (R1-R7)

SM Freilauf-Schaltklinke (40)

NM Schaltnocken (40)

TF Drehmoment Fahrer

TM Drehmoment elektrische Maschine TM-MIN minimales Drehmoment der elektrischen Maschine

TA Ausgangsdrehmoment

TF Antriebsdrehmoment an 20

P Periode TF

E1 erste Zeitspanne

E2 zweite Zeitspanne