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Title:
TWO COMPONENT POLYURETHANE COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/108832
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a composition comprising a first component containing at least one polyol, and a second component containing at least one polyisocyanate, the composition further comprising at least one aldimine of formula (I). The composition exhibits a long open time and fast curing without odor immissions, wherein a bubble-free, elastic material having a non-tacky surface and good strength, extensibility, elasticity and resistance is produced, which does not tend to problems arising with plasticizer migration.

Inventors:
BURCKHARDT URS (CH)
KRAMER ANDREAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/081986
Publication Date:
June 29, 2017
Filing Date:
December 20, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SIKA TECH AG (CH)
International Classes:
C08G18/48; C08G18/12; C08G18/22; C08G18/32; C08G18/66; C08G18/76; C08G18/79; C09D175/04; C09J175/04
Foreign References:
EP1524282A12005-04-20
EP2706073A12014-03-12
EP2857378A12015-04-08
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Zusannnnensetzung umfassend

- eine erste Komponente enthaltend mindestens ein Polyol, und

- eine zweite Komponente enthaltend mindestens ein Polyisocyanat, wobei die Zusammensetzung weiterhin mindestens ein Aldimin der Formel (I) enthält,

wobei

m für 0 oder 1 und n für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, wobei (m+n) für 2 oder 3 oder 4 steht,

Z für einen mit einer Alkyl- oder Alkoxy-Gruppe substituierten Aryl-Rest mit insgesamt 12 bis 26 C-Atomen steht, und

A für einen (m+n)-wertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder arylali- phatischen, gegebenenfalls Ether-Sauerstoff oder Amin-Stickstoff aufweisenden Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 6Ό00 g/mol steht, und

X für O oder S oder NR° steht, wobei R° für einen Wasserstoff-Rest oder für einen Kohlenwasserstoff-Rest mit 1 bis 30 C-Atomen steht, welcher gegebenenfalls mindestens eine Carbonsäureester-, Nitril-, Nitro-, Phos- phonsäureester-, Sulfon- oder Sulfonsäureester-Gruppe oder Aldimino- gruppe der Formel " " "N ^ aufweist.

2. Zusammensetzung gemäss Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Aldimin der Formel (I) ein Bestandteil der ersten Komponente ist.

Zusammensetzung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Z für einen Rest der Formel (II) steht,

wobei R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkoxy-Rest mit 6 bis 20 C-Atomen steht. Zusammensetzung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass R verzweigt ist.

Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass m für 0 und n für 2 oder 3 stehen.

Zusammensetzung gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass A

- entweder für einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen oder cycloali- phatischen Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 500 g/mol,

- oder für einen zwei- oder dreiwertigen Polyoxyalkylen-Rest mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 170 bis 6Ό00 g/mol steht.

Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass m für 1 und n für 1 stehen.

Zusammensetzung gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass A für einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen oder arylali- phatischen, gegebenenfalls Ether-Sauerstoff oder Amin-Stickstoff aufweisenden Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 500 g/mol steht.

Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Gemisch aus Aldiminen der Formel (I) enthält, bei welchen Z jeweils für einen Rest der Formel (II) steht und R dabei ausgewählt ist aus linearen oder insbesondere verzweigten Decyl-, Un- decyl-, Dodecyl-, Tridecyl- und Tetradecyl-Resten.

Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyol ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 400 bis 10Ό00 g/mol aufweist.

1 1 . Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyisocyanat ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus bei Raumtemperatur flüssigen Formen von 4,4'- oder 2,4'- oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat oder beliebigen Gemischen dieser

Isomeren oder Gemischen aus 4,4'- oder 2,4'- oder 2,2'-Diphenylmethan- diisocyanat und deren Homologen; Isocyanatgruppen-haltigen Polyurethanpolymeren basierend auf 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat oder 1 -lso- cyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan oder 2,4- oder 2,6- Toluylendiisocyanat oder beliebigen Gemischen dieser Isomere oder 4,4'- oder 2,4'- oder 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat; und Oligomeren von 1 ,6- Hexamethylendiisocyanat oder 1 -lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanato- methylcyclohexan oder 2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat oder beliebigen Gemischen dieser Isomere.

12. Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zusätzlich mindestens einen Kettenverlängerer in Form eines Diols mit zwei primären Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht im Bereich von 60 bis 150 g/mol enthält.

13. Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich mindestens einen weiteren Bestandteil ausgewählt aus Katalysatoren, Füllstoffen, Weichmachern und Lösemitteln enthält.

14. Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Klebstoff oder einen Dichtstoff oder eine Beschichtung darstellt. 15. Verwendung einer Zusammensetzung gemäss Ansprüche 14, welche eine Beschichtung darstellt, als elastische Flüssigfolie zur Bauwerksabdichtung.

Description:
ZWEIKOMPONENTIGE POLYURETHANZUSAMMENSETZUNG

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft Aid im ine und Polyurethane, sowie Klebstoffe, Dichtstoffe und Beschichtungen.

Stand der Technik

Härtbare Polyurethanzusammensetzungen werden breit eingesetzt, unter anderem für elastische Verklebungen, Abdichtungen und Beschichtungen. Zwei- komponentige Systeme bieten dabei im Vergleich zu einkomponentigen Systemen den Vorteil, rasch Festigkeit aufzubauen und in ihren Gebrauchseigenschaften ein breiteres Spektrum an mechanischen Eigenschaften abzudecken, von viskoelastisch bis zu hochstrukturell. Zweikomponentige Systeme bestehend aus einer Polyol- und einer Isocyanat-Komponente weisen aber die Schwierigkeit auf, dass ihre Aushärtung durch Feuchtigkeit erheblich gestört werden kann, was oft zu einer ungenügenden Festigkeit führt. Durch Mitverwendung von Aminen in der Polyol-Komponente sind die Systeme bei der Aushärtung weniger anfällig auf Störungen durch Feuchtigkeit, erreichen höhere Früh- und Endfestigkeiten und zeigen eine erhöhte Beständigkeit. Allerdings haben sie aufgrund der schnellen Reaktion zwischen Amino- und Isocyanat- gruppen oft nur eine kurze Offenzeit, wodurch sie für viele Anwendungen ungeeignet sind. Systeme mit genügend langer Offenzeit für eine Handverarbeitung werden im allgemeinen nur mit gegenüber Isocyanaten langsam reagierenden Aminen, die sterisch gehinderte und/oder elektronisch deaktivierte Aminogruppen aufweisen, erhalten. Um eine einfache und lösemittelfreie Einarbeitung zu ermöglichen, ist es ausserdem vorteilhaft, wenn das Amin bei Raumtemperatur flüssig ist. Mit diesen Bedingungen engt sich die Auswahl auf wenige technisch erhältliche Amine ein, die teuer und aufgrund ihres aromatischen Charakters toxisch sind.

Anstelle von freien Aminen können auch blockierte, hydrolytisch aktivierbare Amine, sogenannte latente Härter, verwendet werden, beispielsweise Oxazoli- dine, Ketimine oder Aldimine, wie sie aus einkomponentigen Polyurethan-Zusammensetzungen bekannt sind. Ihr Einsatz in zweikomponentigen Polyure- thanen bringt aber zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. So können die latenten Härter während der Lagerung hydrolysieren oder oligomerisieren, insbesondere unter Temperatur- oder Baseneinfluss, was die Haltbarkeit der Zusammensetzungen bzw. den Formulierungsspielraum für die einzelnen Komponenten einschränkt. Weiterhin können die latenten Härter trotz der Blockierung der Aminogruppen noch immer so reaktiv mit Isocyanaten sein, dass sich eine kurze Topf- bzw. Offenzeit und damit ein unerwünscht kurzes Verarbeitungsfenster ergibt. Das aus dem latenten Härter freigesetzte Blockierungsmittel kann bei der Aushärtung zu störenden Geruchsimmissionen und/oder zu Pro- blemen mit Wecihmacher-Migration führen. Im Fall von Aldiminen kommt hinzu, dass die Aktivierung der blockierten Aminogruppen durch Hydrolyse, die bei Aldiminogruppen nicht spontan verläuft, und die Reaktion der OH-Gruppen mit Isocyanaten in geeigneter weise aufeinander abgestimmt sein müssen, damit die Aushärtung störungsfrei, insbesondere ohne Blasenbildung, abläuft und das entstehende Polymer in Bezug auf seine Festigkeit und Elastizität aus dem blockierten Amin Nutzen ziehen kann.

EP 1 524 282 beschreibt zweikomponentige Polyurethanzusammensetzungen bestehend aus einer ersten und einer zweiten Komponente, wobei die erste Komponente mindestens ein Polyurethanprepolymer und die zweite Kompo- nente Wasser und mindestens ein Polyaldimin enthält. Dabei ist die erste Komponente so fomuliert, dass sie mit Luftfeuchtigkeit auch allein zu einem elastischen Material aushärtet, und die zweite Komponente dient zur Beschleunigung der Aushärtung, wobei die mechanischen Eigenschaften des gebildeten Materials durch das vorhandene Polyaldimin in einem gewissen Bereich vari- ierbar sind. Die mit solchen Zusammensetzungen erreichbaren Härten sind nicht sehr hoch; in den Beispielen werden Shore A-Härten um 45 erreicht. Für klassische zweikomponentige Polyurethanzusammensetzungen mit einer Po- lyol-Komponente und einer Isocyanat-Komponente werden aber deutlich härtere Materialien mit Shore A-Härten von 80 und darüber erwartet. Die offen- harten Aldimine mit substituierten Arylresten zeigen diverse Nachteile. Einerseits sind sie geruchsintensiv, andererseits ergeben sie meist hochviskose, bei Raumtemperatur schwer handhabbare Aldimine. EP 2 706 073 beschreibt zweikomponentige, latente Härter enthaltende Poly- urethanzusammensetzungen, welche aufgrund der Anwesenheit spezieller Katalysatoren vollständig und blasenfrei aushärten. Die offenbarten Aldimine weisen aber Nachteile auf. Die Estergruppen aufweisenden Aldimine sind nur beschränkt lagerstabil in der Polyol-Komponente, vor allem wenn diese basisch und/oder über einige Zeit erhöhten Temperaturen ausgesetzt ist. Bei ihrer Hydrolyse werden Ester-Aldehyde freigesetzt, die zwar geruchsfrei sind, wegen ungenügender Verträglichkeit mit der ausgehärteten Zusammensetzung aber zu Weichmacher-Migration neigen, was sich durch Ausschwitzen (Blee- ding) oder Substratverfärbung oder Spannungsrissbildung im Substrat zeigen kann. Die tertiäre Aminogruppen aufweisenden Aldimine sind nicht geruchsfrei und bewirken eine sehr kurze Offenzeit, insbesondere mit aromatischen Iso- cyanaten; die tertiäre Aminogruppe kann zudem aufgrund ihrer katalytischen Wirkung auf Isocyanatgruppen Blasenbildung und klebrige Oberflächen verur- Sachen. Die Oxazolidine und Ketimine wiederum verursachen bei der Aushärtung starke Geruchsimmissionen, haben teilweise sehr kurze Offenzeiten und können in Kunststoff-Substraten Spannungsrissbildung verursachen.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, zweikomponentige Polyurethanzusammensetzungen zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwinden.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass eine Zusammensetzung wie in Anspruch 1 beschrieben diese Aufgabe löst. Ihre Komponenten sind sehr la- gerstabil, insbesondere auch bei erhöhten Temperaturen und auch für den Fall, dass die Polyol-Komponente Aldimine der Formel (I) und Wasser und/oder basische Verbindungen, wie insbesondere Amine, enthält. Sie verfügt über eine vergleichsweise lange Offenzeit, so dass die Zusammensetzung über einen längeren Zeitraum nach ihrer Applikation einen nahtlosen Verlauf oder eine Positionierung oder Nachjustierung der damit verbundenen Objekte ermöglicht. Die Aushärtung verläuft rasch und vollständig, ohne Blasenbildung und ohne Geruchsimmissionen. Die beobachtete Kombination aus langer Offenzeit und schneller Aushärtung ist dabei besonders überraschend und für viele Anwendungen besonders vorteilhaft. Die Zusammensetzung härtet blasenfrei aus und bildet dabei ein festes Material mit nichtklebriger Oberfläche und ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften und hoher Beständigkeit, welches nicht zu Problemen mit Weichmacher-Migration wie Ausschwitzen (Bleeding), Substratverfärbung oder Spannungsrissbildung im Substrat neigt. Der bei der Aushärtung aus dem Aldimin freigesetzte Aldehyd ist geruchlos und weitgehend unflüchtig, verbleibt zum grössten Teil in der ausgehärteten Zusammensetzung, ist mit dieser sehr gut verträglich und neigt kaum zu Weichmacher-Migration.

Die geringe Neigung zu Weichmachermigration ist überraschend. Aldimine, deren Abspalter ein hohes Molekulargewicht aufweisen, sind naturgemäss besonders kritisch in Bezug auf Weichmachermigration nach der Aushärtung, da die eingesetzte Menge aufgrund des hohen Equivalentgewichts entsprechend hoch ist und somit eine hohe Menge an freigesetzem Aldehyd im ausgehärte- ten Material verbleibt. Zudem Nesse der langkettige hydrophobe Substituent, insbesondere bei verzweigter Struktur, im hydrophilen, Wasserstoffbrücken aufweisenden Polymergerüst von Polyurethanen eine eher schlechte Verträglichkeit erwarten.

Im Vergleich mit Zusammensetzungen enthaltend langkettige Esteraldimine, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, ist die erfindungsgemässe Zusammensetzung besser lagerstabil, härtet bei ähnlicher Offenzeit deutlich schneller aus, verfügt im ausgehärteten Zustand über bessere mechanische Eigenschaften, insbesondere höhere Festigkeit und Dehnbarkeit, und neigt weniger zu Problemen mit Weichmacher-Migration.

Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängiger Ansprüche. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Gegenstand der Erfindung ist eine Zusammensetzung umfassend

- eine erste Komponente enthaltend mindestens ein Polyol, und

- eine zweite Komponente enthaltend mindestens ein Polyisocyanat, wobei die Zusannnnensetzung weiterhin mindestens ein Aldimin der Formel (I) enthält,

wobei

m für 0 oder 1 und n für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, wobei (m+n) für 2 oder 3 oder 4 steht,

Z für einen mit einer Alkyl- oder Alkoxy-Gruppe substituierten Aryl-Rest mit insgesamt 12 bis 26 C-Atomen steht, und

A für einen (m+n)-wertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder arylalipha- tischen, gegebenenfalls Ether-Sauerstoff oder Amin-Stickstoff aufweisenden Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 6Ό00 g/mol steht, und

X für O oder S oder NR° steht, wobei R° für einen Wasserstoff-Rest oder für einen Kohlenwasserstoff-Rest mit 1 bis 30 C-Atomen steht, welcher gegebenenfalls mindestens eine Carbonsäureester-, Nitril-, Nitro-, Phosphonsäure- ester-, Sulfon- oder Sulfonsäureester-Gruppe oder Aldiminogruppe der For- mel ~ ~ ~ N L aufweist.

Eine gestrichelte Linie in den Formeln stellt jeweils die Bindung zwischen einem Substituenten und dem zugehörigen Molekülrest dar.

Als„primäre Aminogruppe" wird eine Aminogruppe bezeichnet, die an einen einzigen organischen Rest gebunden ist und zwei Wasserstoffatome trägt; als „sekundäre Aminogruppe" wird eine Aminogruppe bezeichnet, die an zwei organische Reste, welche auch gemeinsam Teil eines Rings sein können, gebunden ist und ein Wasserstoffatom trägt; und als„tertiäre Aminogruppe" wird eine Aminogruppe bezeichnet, die an drei organische Reste, welche auch zu zweit oder zu dritt Teil eines oder mehrerer Ringe sein können, gebunden ist und kein Wasserstoffatom trägt.

Mit„Poly" beginnende Substanznamen wie Polyamin, Polyol oder Polyisocya- nat bezeichnen Substanzen, die formal zwei oder mehr der in ihrem Namen vorkommenden funktionellen Gruppen pro Molekül enthalten. Als„primäres Polyamin" wird eine Verbindung mit mindestens zwei primären Aminogruppen bezeichnet.

Als„primäre Hydroxylgruppe" wird eine Hydroxylgruppe bezeichnet, die an eine CH 2 -Einheit gebunden ist.

Als„aromatisches Isocyanat" wird ein Isocyanat bezeichnet, dessen Isocyanat- gruppen direkt an ein aromatisches C-Atom gebunden sind. Dementsprechend werden solche Isocyanatgruppen als "aromatische Isocyanatgruppen" bezeichnet.

Als„Molekulargewicht" wird die molare Masse (in Gramm pro Mol) eines Mole- küls oder eines Molekül-Rests bezeichnet. Als„mittleres Molekulargewicht" wird das Zahlenmittel des Molekulargewichts (M n ) einer polydispersen Mischung von oligomeren oder polymeren Molekülen oder Molekül-Resten bezeichnet. Es wird üblicherweise mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) gegen Polystyrol als Standard bestimmt.

Mit dem Begriff„Viskosität" wird die dynamische Viskosität oder Scherviskosität bezeichnet, welche durch das Verhältnis zwischen der Schubspannung und der Scherrate (Geschwindigkeitsgefälle) definiert ist und wie in DIN EN ISO 3219 beschrieben bestimmt wird.

Als„lagerstabil" oder„lagerfähig" wird eine Substanz oder eine Zusammen- Setzung bezeichnet, wenn sie bei Raumtemperatur in einem geeigneten Gebinde während längerer Zeit, typischerweise während mindestens 3 Monaten bis zu 6 Monaten und mehr, aufbewahrt werden kann, ohne dass sie sich in ihren Anwendungs- oder Gebrauchseigenschaften durch die Lagerung in einem für ihren Gebrauch relevanten Ausmass verändert.

Als„Raumtemperatur" wird eine Temperatur von 23°C bezeichnet.

Die beiden Komponenten der Zusammensetzung werden getrennt voneinander hergestellt und in separaten feuchtigkeitsdichten Gebinden gelagert, bis sie zur Anwendung kurz vor oder während der Applikation miteinander vermischt wer- den und die Zusammensetzung schliesslich aushärtet.

Die Zusammensetzung enthält mindestens ein Aldimin der Formel (I). Das Aldimin der Formel (I) kann in der ersten und/oder in der zweiten Komponente enthalten sein.

Das Aldimin der Formel (I) ist bevorzugt Bestandteil der ersten Komponente. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass das Aldimin der Formel (I) ein Aldimin der Formel (I) mit m=1 darstellt.

Z steht bevorzugt für einen Rest der Formel (II),

wobei R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkoxy-Rest mit 6 bis 20, bevorzugt 8 bis 16, C-Atomen steht.

R steht bevorzugt für einen linearen oder verzweigten Alkyl-Rest mit 10 bis 14 C-Atomen oder für einen linearen oder verzweigten Alkoxy-Rest mit 8 bis 12 C- Atomen.

R steht insbesondere für einen linearen oder verzweigten Alkyl-Rest mit 10 bis 14 C-Atomen. Ein solches Aldimin ist besonders reaktiv.

R steht besonders bevorzugt für einen verzweigten Alkyl-Rest. Ein solches Aldimin ist bei Raumtemperatur typischerweise flüssig und vergleichsweise niedrigviskos, was für seine Handhabung sehr vorteilhaft ist.

R steht ganz besonders bevorzugt für einen verzweigten Alkyl-Rest mit 10 bis 14 C-Atomen. Ein solches Aldimin ist besonders reaktiv, bei Raumtemperatur meist flüssig und vergleichsweise niedrigviskos.

Bevorzugt steht R in meta- oder para-Stellung, insbesondere in para-Stellung. Ein solches Aldimin ist besonders gut zugänglich. R

Ganz besonders bevorzugt steht R für einen Rest der Formel R , wobei R 1 und R 2 jeweils für einen Alkyl-Rest stehen und zusannnnen 9 bis 13 C-Atome aufweisen. Bevorzugt sind die Reste R 1 und R 2 jeweils linear. Am meisten bevorzugt steht Z somit für einen Rest der Formel (IIa),

wobei R 1 und R 2 die genannten Bedeutungen aufweisen.

Die bevorzugten Reste Z sind besonders gut zugänglich und ermöglichen besonders geruchsarme Aldimine, welche bei Raumtemperatur insbesondere flüssig und besonders niedrigviskos sind.

Bevorzugt steht (m+n) für 2 oder 3. n steht bevorzugt für 1 oder 2 oder 3.

In einer bevorzugten Ausführungsform stehen m für 0 und n für 2 oder 3. Diese Aldimine reagieren in Abwesenheit von Feuchtigkeit nicht mit Isocyanaten.

In einem solchen Aldimin der Formel (I) steht A bevorzugt

- entweder für einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen oder cycloaliphati- schen Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 500 g/mol,

- oder für einen zwei- oder dreiwertigen Polyoxyalkylen-Rest mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 170 bis 6Ό00 g/mol.

Dabei ist A besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen, 1 ,3-Propylen, 1 ,4-Butylen, 1 ,3-Pentylen, 1 ,5-Pent- ylen, 2-Methyl-1 ,5-pentylen, 1 ,6-Hexylen, 2,2(4),4-Trimethyl-1 ,6-hexamethylen, 1 ,8-Octylen, 1 ,10-Decylen, 1 ,12-Dodecylen, 1 ,2-Cyclohexylen, 1 ,3-Cyclohexy- len, 1 ,4-Cyclohexylen, (1 ,5,5-Trimethylcyclohexan-1 -yl)methan-1 ,3, 4(2)-Me- thyl-1 ,3-cyclohexylen, 1 ,3-Cyclohexylen-bis(nnethylen), 1 ,4-Cyclohexylen-bis- (methylen), Methylendicyclohexan-4-yl, Methylenbis(2-methylcyclohexan-4-yl), (Bicyclo[2.2.1 ]heptan-2,5(2,6)-diyl)dimethylen, (Tricyclo[5.2.1 .0 2 ' 6 ]decan- 3(4),8(9)-diyl)dimethylen, 1 ,3-Phenylen-bis(methylen), 1 ,4-Phenylen-bis(methy- len), 3-Oxa-1 ,5-pentylen, 3,6-Dioxa-1 ,8-octylen, 4,7-Dioxa-1 ,10-decylen, α,ω- Polyoxypropylen mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 170 bis 2Ό00 g/mol und Trimethylolpropan- oder Glycerin-gestartetes Ths(cj-polyoxy- propylen) mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 330 bis 5Ό00 g/mol.

Davon bevorzugt ist 2-Methyl-1 ,5-pentylen, 1 ,6-Hexylen, 2,2(4),4-Trimethyl- 1 ,6-hexamethylen, 1 ,2-Cyclohexylen, (1 ,5,5-Trimethylcyclohexan-1 -yl)methan- 1 ,3, 4(2)-Methyl-1 ,3-cyclohexylen, 1 ,3-Cyclohexylen-bis(methylen), 1 ,4-Cyclo- hexylen-bis(methylen), Methylendicyclohexan-4-yl, (Bicyclo[2.2.1 ]heptan- 2,5(2,6)-diyl)dimethylen, (Tricyclo[5.2.1 .0 2 ' 6 ]decan-3(4),8(9)-diyl)dimethylen, 1 ,3-Phenylen-bis(methylen), 1 ,4-Phenylen-bis(methylen), α,ω-Polyoxypropylen mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 170 bis 2Ό00 g/mol oder Trimethylolpropan- oder Glycerin-gestartetes T s(üj-polyoxypropylen) mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 330 bis 5Ό00 g/mol.

Besonders bevorzugt ist 1 ,6-Hexylen, 1 ,3-Cyclohexylen-bis(methylen), 1 ,4-Cy- clohexylen-bis(methylen), 1 ,3-Phenylen-bis(methylen) oder 1 ,4-Phenylen-bis- (methylen). Diese Aldimine der Formel (I) ermöglichen eine besonders schnelle Aushärtung.

Davon weiterhin besonders bevorzugt ist 1 ,2-Cyclohexylen, Methylendicyclo- hexan-4-yl, (1 ,5,5-Trimethylcyclohexan-1 -yl)methan-1 ,3, (Bicyclo[2.2.1 ]heptan- 2,5(2,6)-diyl)dimethylen oder (Tricyclo[5.2.1 .0 2 ' 6 ]decan-3(4),8(9)-diyl)dimethy- len. Diese Aldimine der Formel (I) ermöglichen besonders hohe Festigkeiten, insbesondere in Kombination mit IPDI oder von IPDI abgeleiteten Polyisocya- naten. Davon weiterhin besonders bevorzugt ist α,ω-Polyoxypropylen mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 170 bis 500 g/mol oder Trimethylolpro- pan- oder Glycerin-gestartetes Tris(üj-polyoxypropylen) mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 330 bis 500 g/mol. Diese Aldimine der For- mel (I) ermöglichen besonders hohe Dehnungen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stehen m für 1 und n für 1 . Diese Aldimine weisen eine Reaktivgruppe HX auf, welche mit Isocyanaten Additionsreaktionen eingehen kann.

Solche Aldimine Formel (I) steht gegebenenfalls im Gleichgewicht mit einer cy- clischen Verbindung der Formel (Γ),

X— A

wobei X, A und Z die bereits genannten Bedeutungen aufweisen. Verbindungen der Formel (Γ) werden insbesondere für den Fall beobachtet, dass die Ald- iminogruppe und die HX-Gruppe im Aldimin der Formel (I) durch zwei oder drei Kohlenstoffatome getrennt sind; sie stellen dabei 2-substituierte 1 ,3-Oxazoli- dine (5-Ring) oder Tetrahydro-1 ,3-oxazine (6-Ring) dar.

In einem Aldimin der Formel (I) mit m=1 und n=1 steht A bevorzugt für einen zweiwertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen oder arylaliphatischen, gegebenenfalls Ether-Sauerstoff oder Amin-Stickstoff aufweisenden Kohlenwasserstoff-Rest mit einem Molekulargewicht im Bereich von 28 bis 500 g/mol.

Dabei ist A besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen, 1 ,3-Propylen, 1 ,5-Pentylen, 1 ,6-Hexylen, (1 ,5,5-Tri- methylcyclohexan-1 -yl)methan-1 ,3 und 3-Oxa-1 ,5-pentylen.

Davon bevorzugt ist 1 ,2-Ethylen, 1 ,3-Propylen, 1 ,6-Hexylen, (1 ,5,5-Trimethyl- cyclohexan-1 -yl)methan-1 ,3 oder 3-Oxa-1 ,5-pentylen . Bevorzugt steht X für O oder für NR°.

Bevorzugt steht R für einen Wasserstoff-Rest oder einen einwertigen Kohlenwasserstoff-Rest mit 1 bis 18, insbesondere 1 bis 12, C-Atomen, oder für

— L— N^^Z , wobei L für einen Alkylen-Rest mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere Ethylen, 1 ,3-Propylen oder 1 ,6-Hexylen, steht.

Besonders bevorzugt steht R° für einen einwertigen Kohlenwasserstoff-Rest mit 1 bis 12 C-Atomen oder für— 1_— N^^Z , insbesondere für

---|_— N^^Z oder Methyl, Ethyl, Cyclohexyl oder Benzyl.

Für den Fall, dass X für O steht, steht A insbesondere für (1 ,5,5-Trimethylcy- clohexan-1 -yl)methan-1 ,3 oder 3-Oxa-1 ,5-pentylen.

Für den Fall, dass X für NR steht, stehen insbesondere A für Ethylen und R für— (CH 2 ) 2 - ^^Z oder— (CH 2 ) 3 -N^^Z , oder A für 1 ,3-Propylen und R° für— (CH 2 ) 3 -N^^Z oder Methyl, Ethyl oder Cyclohexyl, oder A für 1 ,6- Hexylen und R° für— (CH 2 ) 6 -N^^Z .

Die bevorzugten Aldimine der Formel (I) sind besonders gut zugänglich und ermöglichen Zusammensetzungen mit besonders guter Lagerstabiltität, Ver- arbeitbarkeit und/oder mechanischen Eigenschaften.

Das Aldimin der Formel (I) wird bevorzugt erhalten aus der Umsetzung von mindestens einem Amin der Formel (III) mit mindestens einem Aldehyd der Formel (IV) in einer Kondensationsreaktion unter Freisetzung von Wasser.

(III) (IV)

In den Formeln (III) und (IV) weisen m, n, X, A und Z die bereits genannten Bedeutungen auf. Der Aldehyd der Formel (IV) wird dabei bevorzugt stöchiometrisch oder im stö- chiometrischen Überschuss in Bezug auf die primären Aminogruppen eingesetzt. Auf diese Weise ist das Reaktionsprodukt weitgehend oder ganz frei von primären Aminogruppen.

Das Aldimin der Formel (I) wird bevorzugt in Form eines Reaktionsprodukts aus dieser Umsetzung eingesetzt, wobei der Aldehyd stöchiometrisch oder im stöchiometrischen Überschuss in Bezug auf die primären Aminogruppen vorhanden war.

Die Umsetzung wird vorteilhaft bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 120°C, bevorzugt bei 20 bis 100°C, durchgeführt, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Lösemittels. Das Kondensationswasser wird bevorzugt aus der Reaktionsmischung entfernt, entweder als Azeotrop mit einem geeigneten Lösemittel oder bevorzugt direkt durch Destillation, gegebenenfalls unter Vakuum.

Gegebenenfalls wird bei der Umsetzung ein Katalysator eingesetzt, insbesondere ein Säure-Katalysator.

Besonders bevorzugt wird ohne Lösemittel gearbeitet und das Kondensations- wasser mittels Anlegen von Vakuum aus der erwärmten Reaktionsmischung entfernt.

Ein solches Reaktionsprodukt kann ohne weitere Aufarbeitung als Aldimin der Formel (I) in der Zusammensetzung verwendet werden.

Bevorzugt wird das Amin der Formel (III) mit dem Aldehyd der Formel (IV) zu einer Reaktionsmischung vereint, wobei der Aldehyd in Bezug auf die primären Aminogruppen stöchiometrisch oder im stöchiometrischen Überschuss vorhanden ist, und das Kondensationswasser mit einer geeigneten Methode aus der Reaktionsmischung entfernt wird, gegebenenfalls unter Erwärmen der

Reaktionsmischung.

Als Amin der Formel (III) geeignet sind primäre aliphatische, cycloaliphatische oder arylaliphatische Polyamine, insbesondere 1 ,2-Ethandiamin, 1 ,2-Propandi- amin, 1 ,3-Propandiamin, 1 ,4-Butandiamin, 1 ,3-Butandiamin, 2-Methyl-1 ,2-pro- pandiamin, 1 ,3-Pentandiamin, 1 ,5-Pentandiamin, 2,2-Dimethyl-1 ,3-propandi- amin, 1 ,6-Hexandiamin, 1 ,5-Diamino-2-methylpentan, 1 ,3,6-Trianninohexan, 1 ,7-Heptandiamin, 1 ,8-Octandiamin, 1 ,4,8-Trianninooctan, 2,5-Dimethyl-1 ,6- hexandiamin, 1 ,9-Nonandiamin, 2, 2(4),4-Trinnethyl-1 ,6-hexandiamin, 4-Amino- methyl-1 ,8-octandiamin, 5-Aminomethyl-1 ,8-octandiamin, 1 ,10-Decandiamin, 1 ,1 1 -Undecandiamin, 1 ,6,1 1 -Thaminoundecan, 2-Butyl-2-ethyl-1 ,5-pentandi- amin, 1 ,12-Dodecandiamin, 1 ,2-Cyclohexandiamin, 1 ,3-Cyclohexandiamin, 1 ,4-Cyclohexandiamin, 1 ,3,5-Thaminocyclohexan, 1 -Amino-3-aminomethyl- 3,5,5-trimethylcyclohexan, 4(2)-Methyl-1 ,3-cyclohexandiamin, 1 ,3-Bis(amino- methyl)cyclohexan, 1 ,4-Bis(aminomethyl)cyclohexan, 1 ,3,5-Tris-(aminomethyl)- cyclohexan, Bis(4-aminocyclohexyl)methan, Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)- methan, Bis(4-amino-3-ethylcyclohexyl)methan, Bis-(4-amino-3,5-dimethylcy- clohexyl)methan, Bis(4-amino-3-ethyl-5-methylcyclohexyl)methan, 2,5(2,6)-Bis- (aminomethyl)bicyclo[2.2.1 ]heptan, 3(4),8(9)-Bis(aminomethyl)tricyclo- [5.2.1 .0 2,6 ]decan, 1 ,3-Bis(aminomethyl)benzol, 1 ,4-Bis(aminomethyl)benzol, 1 ,3,5-Tris(aminomethyl)benzol, 3-Oxa-1 ,5-pentandiamin, 3,6-Dioxaoctan-1 ,8- diamin, 4,7-Dioxadecan-1 ,10-diamin, 4,7-Dioxadecan-2,9-diamin, 4,9-Dioxa- dodecan-1 ,12-diamin, 5,8-Dioxadodecan-3,10-diamin, 4,7,10-Trioxatridecan- 1 ,13-diamin, α,ω-Polyoxypropylendiamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 4Ό00 g/mol, insbesondere die Jeffarn ine ® -Typen D- 230, D-400, XTJ-582, D-2000, XTJ-578, D-4000 (alle von Huntsman), α,ω-Ρο- lyoxypropylenpolyoxyethylendiamin, insbesondere die Jeffann ine ® -Typen ED- 600, ED-900, ED-2003, HK-51 1 (alle von Huntsman), α,ω-Polyoxypropylenpo- lyoxy-1 ,4-butylendiamin, insbesondere die Jeffamine ® -Typen THF-100, THF- 140, THF-230, XTJ-533 oder XTJ-536 (alle von Huntsman), α,ω-Polyoxypropy- lenpolyoxy-1 ,2-butylendiamin, insbesondere die Jeffamine ® -Typen XTJ-568 oder XTJ-569 (beide von Huntsman), α,ω-Polyoxy-l ,2-butylendiamin, insbesondere Jeffamine ® XTJ-523 (von Huntsman), Trimethylolpropan- oder Glyce- rin -gestartetes Tris( -polyoxypropylenamin) mit einem mittleren Molekularge- wicht im Bereich von 380 bis 6Ό00 g/mol, insbesondere die Jeffamine ® -Typen T-403, T-3000 oder T-5000 (alle von Huntsman), Trimethylolpropan-gestarte- tes Tris( -polyoxypropylen-polyoxy-1 ,2-butylenamin), insbesondere Jeffamine ® XTJ-566 (von Huntsman), N,N'-Bis(aminopropyl)piperazin, N,N-Bis(3-ami- no-propyl)methylamin, N,N-Bis(3-aminopropyl)ethylannin, N,N-Bis(3-aminopro- pyl)propylamin, N,N-Bis(3-aminopropyl)cyclohexylannin, N,N-Bis(3-aminopro- pyl)-2-ethylhexylamin, Tris(2-anninoethyl)annin, Tris(2-anninopropyl)annin, Tris(3- aminopropyl)annin, oder ein Produkt aus der doppelten Cyanoethylierung und nachfolgender Reduktion von Fettaminen, welches abgeleitet ist von einer natürlichen Fettsäure, wie insbesondere N,N-Bis(3-aminopropyl)cocalkylamin oder N,N-Bis(3-aminopropyl)talgalkylamin, erhältlich als T ameen ® Y12D bzw. T ameen ® YT (von Akzo Nobel).

Davon bevorzugt ist 1 ,2-Ethandiamin, 1 ,2-Propandiamin, 1 ,3-Propandiamin, 1 ,4-Butandiamin, 1 ,3-Pentandiamin, 1 ,5-Pentandiamin, 1 ,5-Diamino-2-nnethyl- pentan, 1 ,6-Hexandiamin, 2,2(4),4-Trinnethyl-1 ,6-hexandiamin, 1 ,8-Octandi- amin, 1 ,10-Decandiamin, 1 ,12-Dodecandiamin, 1 ,2-Cyclohexandiamin, 1 ,3-Cy- clohexandiamin, 1 ,4-Cyclohexandiamin, 1 -Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trime- thylcyclohexan, 4(2)-Methyl-1 ,3-cyclohexandiamin, 1 ,3-Bis(aminomethyl)cyclo- hexan, 1 ,4-Bis(aminonnethyl)cyclohexan, Bis(4-aminocyclohexyl)methan, Bis(4- amino-3-nnethylcyclohexyl)nnethan, 2,5(2,6)-Bis(aminomethyl)bicyclo[2.2.1 ]hep- tan, 3(4),8(9)-Bis(aminomethyl)tricyclo[5.2.1 .0 2 6 ]decan, 1 ,3-Bis(aminomethyl)- benzol, 1 ,4-Bis(aminonnethyl)benzol, 3-Oxa-1 ,5-pentandiamin, 3,6-Dioxaoctan- 1 ,8-diamin, 4,7-Dioxadecan-1 ,10-diamin, Polyoxypropylendiamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 4Ό00 g/mol, oder Trimethy- lolpropan- oder Glycerin-gestartetes Polyoxypropylentriamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 380 bis 6Ό00 g/mol.

Bevorzugte Polyoxypropylendi- oder -triamine sind die kommerziellen Typen Jeffamine ® D-230, Jeffamine ® D-400, Jeffamine ® D-2000, Jeffamine ® D-4000, Jeffamine ® T-403, Jeffamine ® T-3000, Jeffamine ® T-5000 (von Huntsman) oder äquivalente Typen anderer Hersteller, insbesondere Jeffamine ® D-230, Jeffamine ® D-400 oder Jeffamine ® T-403 oder äquivalente Typen anderer Hersteller.

Besonders bevorzugt ist 1 ,5-Diamino-2-methylpentan, 1 ,6-Hexandiamin, 2, 2(4),4-Trimethyl-1 ,6-hexandiamin, 1 ,2-Cyclohexandiamin, 1 -Amino-3-amino- methyl-3,5,5-trimethylcyclohexan, 4(2)-Methyl-1 ,3-cyclohexandiamin, 1 ,3-Bis- (aminomethyl)cyclohexan, 1 ,4-Bis(aminomethyl)cyclohexan, Bis(4-aminocyclo- hexyl)methan, 2,5(2,6)-Bis(aminomethyl)bicyclo[2.2.1 ]heptan, 3(4),8(9)-Bis- (aminomethyl)tricyclo[5.2.1 .0 2,6 ]decan, 1 ,3-Bis(aminonnethyl)benzol, 1 ,4-Bis- (aminomethyl)benzol, Polyoxypropylendiamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 2Ό00 g/mol oder Trimethylolpropan- oder Gly- cerin -gestartetes Polyoxypropylentriamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 380 bis 5Ό00 g/mol.

Als Amin der Formel (III) geeignet sind weiterhin primäre Amine mit einer Hy- droxyl- oder Mercapto- oder sekundären Aminogruppe, insbesondere 2-Amino- ethanol, 2-Amino-1 -propanol, 1 -Amino-2-propanol, 3-Amino-1 -propanol, 4-Ami- ηο-1 -butanol, 4-Amino-2-butanol, 2-Amino-2-methylpropanol, 5-Amino-1 -penta- nol, 6-Amino-1 -hexanol, 7-Amino-1 -heptanol, 8-Amino-1 -octanol, 10-Amino-1 - decanol, 12-Amino-1 -dodecanol oder höhere Homologe davon, 4-(2-Amino- ethyl)-2-hydroxyethylbenzol, 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexanol, eine primäre Aminogruppe tragende Derivate von Glykolen wie Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Dibutylenglykol oder höhere Oligomere oder Polymere dieser Glykole, insbesondere 2-(2-Aminoethoxy)ethanol, 2-(2-(2-Aminoethoxy)etho- xy)ethanol oder a-(2-Hydroxymethylethyl)- -(2-aminomethylethoxy)-poly(oxy- (methyl-1 ,2-ethandiyl), Produkte aus der einfachen Cyanoethylierung und anschliessender Hydrierung von Glykolen, insbesondere 3-(2-Hydroxyethoxy)pro- pylamin, 3-(2-(2-Hydroxyethoxy)ethoxy)propylamin, 3-(6-Hydroxyhexyloxy)pro- pylamin, Mercaptoamine wie insbesondere 2-Aminoethanthiol, 3-Aminopropan- thiol, 4-Amino-1 -butanthiol, 6-Amino-1 -hexanthiol, 8-Amino-1 -octanthiol, 10- Amino-1 -decanthiol oder 12-Amino-1 -dodecanthiol, weiterhin N-Methyl-1 ,2- ethandiamin, N-Ethyl-1 ,2-ethandiamin, N-Butyl-1 ,2-ethandiamin, N-Hexyl-1 ,2- ethandiamin, N-(2-Ethylhexyl)-1 ,2-ethandiamin, N-Cyclohexyl-1 ,2-ethandiamin, 4-Aminomethylpiperidin, 3-(4-Aminobutyl)piperidin, N-(2-Aminoethyl)piperazin, N-(2-Aminopropyl)piperazin, Diamine aus der Cyanoethylierung oder Cyanobu- tylierung und anschliessender Hydrierung von primären Monoaminen wie insbesondere N-Methyl-1 ,3-propandiamin, N-Ethyl-1 ,3-propandiamin, N-Butyl-1 ,3- propandiamin, N-Hexyl-1 ,3-propandiamin, N-(2-Ethylhexyl)-1 ,3-propandiamin, N-Dodecyl-1 ,3-propandiamin, N-Cyclohexyl-1 ,3-propandiamin, 3-Methylamino- 1 -pentylamin, 3-Ethylamino-1 -pentylamin, 3-Butylamino-1 -pentyl-amin, 3-He- xylamino-1 -pentylamin, 3-(2-Ethylhexyl)amino-1 -pentylamin, 3-Dodecylamino- 1 -pentylamin oder 3-Cyclohexylamino-1 -pentylamin, oder Fettdiamine wie N- Cocoalkyl-1 ,3-propandiamin, N-Oleyl-1 ,3-propandiamin, N-Soyaalkyl-1 ,3-pro- pandiamin, N-Talgalkyl-1 ,3-propandiamin oder N-(Ci 6 -22-Alkyl)-1 ,3-propandiamin, wie sie beispielsweise unter dem Handelsnamen Duomeen® von Akzo Nobel erhältlich sind, die Produkte aus der Michael-artigen Addition von aliphatischen primären Diaminen mit Acrylnitril, Malein- oder Fumarsäurediestern, Citraconsäurediestern, (Meth)acrylsäureestern, (Meth)acrylsäureamiden oder Itaconsäurediestern, umgesetzt im Molverhältnis 1 :1 , weiterhin Bis(hexamethy- len)triamin (BHMT), Diethylentriamin (DETA), Dipropylentriamin (DPTA), N-(2- Aminoethyl)-1 ,3-propandiamin (N3-Amin), N3-(3-Aminopentyl)-1 ,3-pentandi- amin oder N5-(3-Amino-1 -ethylpropyl)-2-methyl-1 ,5-pentandiamin.

Davon bevorzugt ist 2-Aminoethanol, 2-Amino-1 -propanol, 1 -Amino-2-propa- nol, 3-Amino-1 -propanol, 5-Amino-1 -pentanol, 6-Amino-1 -hexanol, 3-Amino- methyl-3,5,5-trimethylcyclohexanol, 2-(2-Aminoethoxy)ethanol, N-Methyl-1 ,2- ethandiamin, N-Ethyl-1 ,2-ethandiamin, N-Butyl-1 ,2-ethandiamin, N-Hexyl-1 ,2- ethandiamin, N-(2-Ethylhexyl)-1 ,2-ethandiamin, N-Cyclohexyl-1 ,2-ethandiamin, N-Methyl-1 ,3-propandiamin, N-Ethyl-1 ,3-propandiamin, N-Butyl-1 ,3-propandiamin, N-Hexyl-1 ,3-propandiamin, N-(2-Ethylhexyl)-1 ,3-propandiamin, N-Dode- cyl-1 ,3-propandiamin, N-Cyclohexyl-1 ,3-propandiamin, Bis(hexamethylen)tri- amin, Diethylentriamin, Dipropylentriamin oder N-(2-Aminoethyl)-1 ,3-propandiamin.

Besonders bevorzugt ist 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexanol, 2-(2-Ami- noethoxy)ethanol, N-Methyl-1 ,3-propandiamin, N-Ethyl-1 ,3-propandiamin, N- Cyclohexyl-1 ,3-propandiamin, Bis(hexamethylen)triamin, Diethylentriamin, Di- propylentriamin oder N-(2-Aminoethyl)-1 ,3-propandiamin.

Ein bevorzugter Aldehyd der Formel (IV) ist ein Aldehyd der Formel (IVa), wobei R die bereits beschriebenen Bedeutungen aufweist.

(IVa)

Ein besonders bevorzugter Aldehyd der Formel (IV) ist ein Aldehyd der Formel (IVb), wobei R 1 und R 2 die bereits beschriebenen Bedeutungen aufweisen.

Als Aldehyd der Formel (IV) insbesondere bevorzugt sind 4-Decylbenzalde- hyde, 4-Undecylbenzaldehyde, 4-Dodecylbenzaldehyde, 4-Tridecylbenzal- dehyde oder 4-Tetradecylbenzaldehyde, bei welchen die Alkyl-Reste linear oder verzweigt, insbesondere verzweigt, sind.

Als Aldehyd der Formel (IV) am meisten bevorzugt ist ein Gemisch enthaltend 4-Decylbenzaldehyde, 4-Undecylbenzaldehyde, 4-Dodecylbenzaldehyde, 4- Tridecylbenzaldehyde und 4-Tetradecylbenzaldehyde, deren Alkyl-Reste mehrheitlich verzeigt sind.

Besonders bevorzugt ist das Aldimin der Formel (I) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-2-methyl-1 ,5-pentandiamin, Ν,Ν'- Bis(4-alkylbenzyliden)-1 ,6-hexandiamin, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-2,2(4),4- trimethyl-1 ,6-hexandiamin, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-1 ,2-cyclohexandiamin, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyc lohexylamin, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-4(2)-methyl-1 ,3-cyclohexandiamin, N,N'-Bis(4-al- kylbenzyliden)-1 ,3-bis(aminomethyl)cyclohexan, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)- 1 ,4-bis(aminomethyl)cyclohexan, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-bis(4-aminocyclo- hexyl)methan, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-2,5(2,6)-bis(aminomethyl)bicyclo - [2.2.1 ]heptan, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-3(4),8(9)-bis(aminomethyl)tricyc lo- [5.2.1 .0 2 ' 6 ]decan, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-1 ,3-Bis(aminomethyl)benzol, N,N'-Bis(4-alkylbenzyliden)-1 ,4-Bis(aminomethyl)benzol, N,N'-Bis(4-alkylben- zyliden)polyoxypropylendiamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 650 bis 2'500 g/mol, N,N',N"-Tris(4-alkylbenzyliden)polyoxypropylen- triamin mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 1050 bis 5'800 g/mol, N-(4-Alkylbenzyliden)-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexa nol, N-(4- Alkylbenzyliden)-2-(2-aminoethoxy)ethanol, N-(4-Alkylbenzyliden)-N'-methyl- 1 ,3-propandiannin, N-(4-Alkylbenzyliden)-N'-ethyl-1 ,3-propandiamin, N-(4-Alkyl- benzyliden)-N'-cyclohexyl-1 ,3-propandiamin, N,N"-Bis(4-alkylbenzyliden)-N'-(2- aminoethyl)ethan-1 ,2-diamin, N,N"-Bis(4-alkylbenzyliden)-N'-(3-aminopropyl)- propan-1 ,3-diamin, N,N"-Bis(4-alkylbenzyliden)-N'-(2-aminoethyl)propan-1 ,3- diamin und N,N"-Bis(4-alkylbenzyliden)-N'-(6-aminohexyl)hexan-1 ,6-diamin, wobei Alkyl jeweils für einen linearen oder insbesondere verzweigten Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl- oder Tetradecyl-Rest steht.

Bevorzugt enthält die Zusammensetzung ein Gemisch aus Aldiminen der Formel (I), bei welchen Z jeweils für einen Rest der Formel (II) steht und R dabei ausgewählt ist aus Alkyl-Resten mit 6 bis 20 C-Atomen.

Besonders bevorzugt enthält die Zusammensetzung ein Gemisch aus Aldiminen der Formel (I), bei welchen Z jeweils für einen Rest der Formel (II) steht und R dabei ausgewählt ist aus linearen oder insbesondere verzweigten Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl- und Tetradecyl-Resten.

Ein solches Gemisch ist technisch besonders einfach zugänglich.

In der Zusammensetzung stammen von der Anzahl der gegenüber Isocyanat- gruppen reaktiven Gruppen bevorzugt 1 bis 70%, insbesondere 2 bis 50%, aus Aldiminen der Formel (I).

Die erste Komponente der Zusammensetzung enthält mindestens ein Polyol. Als Polyol geeignet sind handelsübliche Polyole, insbesondere

- Polyetherpolyole, insbesondere Polyoxyalkylendiole und/oder Polyoxyalky- lentriole, insbesondere Polymerisationsprodukte von Ethylenoxid oder 1 ,2- Propylenoxid oder 1 ,2- oder 2,3-Butylenoxid oder Oxetan oder Tetrahydro- furan oder Mischungen davon, wobei diese mit Hilfe eines Startermoleküls mit zwei oder mehreren aktiven Wasserstoffatomen polymerisiert sein können, insbesondere einem Startermolekül wie Wasser, Ammoniak oder einer Verbindung mit mehreren OH- oder NH-Gruppen wie beispielsweise 1 ,2- Ethandiol, 1 ,2- oder 1 ,3-Propandiol, Neopentylglykol, Diethylenglykol, Tri- ethylenglykol, die isomeren Dipropylenglykole oder Tripropylenglykole, die isomeren Butandiole, Pentandiole, Hexandiole, Heptandiole, Octandiole, Nonandiole, Decandiole, Undecandiole, 1 ,3- oder 1 ,4-Cyclohexandimethanol, Bisphenol A, hydriertes Bisphenol A, 1 ,1 ,1 -Thmethylolethan, 1 ,1 ,1 -Trimethy- lolpropan, Glycerin oder Anilin, oder Mischungen der vorgenannten Verbindungen. Ebenfalls geeignet sind Polyetherpolyole mit darin dispergierten Polymerpartikeln, insbesondere solchen aus Acrylnitril, Styrol, a-Methylstyrol, Methyl(meth)acrylat oder Hydroxyethyl(meth)acrylat, oder aus Polyharnstoff bzw. Polyhydrazodicarbonamid (PHD) oder aus Polyurethan, wobei die beiden Phasen eine stabile, lagerfähige Dispersion bilden und das Polymer partiell auf das Polyetherpolyol gepfropft beziehungsweise kovalent ans Poly- etherpolyol gebunden sein kann. Bevorzugt sind Polyetherpolyole mit darin dispergierten Styrol-Acrylnitril-Partikeln (SAN) oder Polyharnstoff- bzw.

Polyhydrazodicarbonamid-Partikeln (PHD).

Bevorzugte Polyetherpolyole sind Polyoxypropylendiole oder Polyoxypropy- lentriole, oder sogenannte Ethylenoxid-terminierte (EO-endcapped) Polyoxy- propylendiole oder -triole. Letztere sind Polyoxyethylen-polyoxypropylen-

Mischpolyole, die insbesondere dadurch erhalten werden, dass Polyoxypropylendiole oder -triole nach Abschluss der Polypropoxylierungsreaktion mit Ethylenoxid weiter alkoxyliert werden und dadurch schliesslich primäre Hydroxylgruppen aufweisen.

Bevorzugte Polyetherpolyole weisen einen Ungesättigtheitsgrad von weniger als 0.02 mEq/g, insbesondere weniger als 0.01 mEq/g auf.

Polyesterpolyole, insbesondere aus der Polykondensation von Hydroxycar- bonsäuren oder insbesondere solche, welche hergestellt sind aus zwei- bis dreiwertigen, insbesondere zweiwertigen, Alkoholen, wie beispielsweise Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Neopentyl- glykol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,5-Pentandiol, 3-Methyl-1 ,5-hexandiol, 1 ,6-Hexandiol, 1 ,8-Octandiol, 1 ,10-Decandiol, 1 ,12-Dodecandiol, 1 ,12-Hydroxystearylalko- hol, 1 ,4-Cyclohexandimethanol, Dimerfettsäurediol (Dimerdiol), Hydroxypi- valinsäureneopentylglykolester, Glycerin, 1 ,1 ,1 -Trimethylolpropan oder Mi- schungen der vorgenannten Alkohole, mit organischen Di- oder Tricarbon- säuren, insbesondere Dicarbonsäuren, oder deren Anhydride oder Ester, wie insbesondere Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Trimethyladi- pinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Dinnerfettsäure, Phthalsäure, Phthalsäureanhy- drid, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Dimethylterephthalat, Hexahydro- phthalsäure, Trimellithsäure oder Trimellithsäureanhydrid, oder Mischungen der vorgenannten Säuren, sowie Polyesterpolyole aus Lactonen wie insbe- sondere ε-Caprolacton und Startern wie den vorgenannten zwei- oder dreiwertigen Alkoholen. Besonders geeignete Polyesterpolyole sind Polyester- diole.

- Polycarbonatpolyole, wie sie durch Umsetzung beispielsweise der oben genannten - zum Aufbau der Polyesterpolyole eingesetzten - Alkohole mit Di- alkylcarbonaten, Diarylcarbonaten oder Phosgen zugänglich sind.

- Mindestens zwei Hydroxylgruppen tragende Blockcopolymere, welche mindestens zwei verschiedene Blöcke mit Polyether-, Polyester- und/oder Poly- carbonatstruktur der oben beschriebenen Art aufweisen, insbesondere Poly- etherpolyesterpolyole.

- Polyacrylat- und Polymethacrylatpolyole.

- Polyhydroxyfunktionelle Fette und Öle, beispielsweise natürliche Fette und Öle, inbesondere Ricinusöl; oder durch chemische Modifizierung von natürlichen Fetten und Ölen gewonnene - sogenannte oleochemische - Polyole, beispielsweise die durch Epoxidierung ungesättigter Öle und anschliessen- der Ringöffnung mit Carbonsäuren bzw. Alkoholen erhaltenen Epoxypolyes- ter bzw. Epoxypolyether, oder durch Hydroformylierung und Hydrierung ungesättigter Öle erhaltene Polyole; oder aus natürlichen Fetten und Ölen durch Abbauprozesse wie Alkoholyse oder Ozonolyse und anschliessender chemischer Verknüpfung, beispielsweise durch Umesterung oder Dimerisie- rung, der so gewonnenen Abbauprodukte oder Derivaten davon erhaltene Polyole. Geeignete Abbauprodukte von natürlichen Fetten und Ölen sind insbesondere Fettsäuren und Fettalkohole sowie Fettsäureester, insbesondere die Methylester (FAME), welche beispielsweise durch Hydroformylierung und Hydrierung zu Hydroxyfettsäureestern derivatisiert werden können. - Polykohlenwasserstoffpolyole, auch Oligohydrocarbonole genannt, wie beispielsweise polyhydroxyfunktionelle Polyolefine, Polyisobutylene, Polyiso- prene; polyhydroxyfunktionelle Ethylen-Propylen-, Ethylen-Butylen- oder Ethylen-Propylen-Dien-Copolymere, wie sie beispielsweise von der Firma Kraton Polymers hergestellt werden; polyhydroxyfunktionelle Polymere von Dienen, insbesondere von 1 ,3-Butadien, welche insbesondere auch aus anionischer Polymerisation hergestellt sein können; polyhydroxyfunktionelle Copolymere aus Dienen wie 1 ,3-Butadien oder Diengemischen und Vinyl- monomeren wie Styrol, Acrylonitril, Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylalkohol, Isobutylen und Isopren, beispielsweise polyhydroxyfunktionelle Acrylonitril/ Butadien-Copolymere, wie sie beispielsweise aus Epoxiden oder Aminoal- koholen und carboxylterminierten Acrylonitril/Butadien-Copolymeren (beispielsweise kommerziell erhältlich unter dem Namen Hypro ® CTBN oder CTBNX oder ETBN von Emerald Performance Materials) hergestellt werden können; sowie hydrierte polyhydroxyfunktionelle Polymere oder Copolymere von Dienen.

Als Polyol bevorzugt sind Polyetherpolyole, Polyesterpolyole, Polycarbonatpoly- ole, Poly(meth)acrylatpolyole oder Polybutadienpolyole.

Besonders bevorzugt sind Polyetherpolyole, insbesondere Polyoxypropylenpo- lyole und/oder Ethylenoxid-terminierte Polyoxypropylenpolyole. Diese Polyole ermöglichen gute mechanische Eigenschaften, insbesondere eine gute Elastizität in einem grossen Temperaturbereich.

Am meisten bevorzugt sind Ethylenoxid-terminierte Polyoxypropylenpolyole. Diese Polyole sind kaum hydrophil und ihre Hydroxylgruppen sind sehr reaktiv. Als Polyol bevorzugt sind auch Polyetherpolyole mit darin dispergierten Polymerpartikeln, insbesondere solche mit Styrol-Acrylnitril-Partikeln (SAN) oder Polyharnstoff- bzw. Polyhydrazodicarbonamid-Partikeln (PHD).

Bevorzugt weist das Polyol ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 400 bis 10Ό00 g/mol, insbesondere 500 bis 6Ό00 g/mol, auf.

Bevorzugt weist das Polyol eine mittlere OH-Funktionalität im Bereich von 1 .6 bis 3, insbesondere 1 .8 bis 3, besonders bevorzugt 2.2 bis 3, auf.

Bevorzugt weist das Polyol zumindest teilweise primäre Hydroxylgruppen auf. Solche Hydroxylgruppen sind mit Isocyanaten besonders reaktiv. Die erste Komponente enthält bevorzugt 10 bis 90 Gewichts-%, insbesondere 20 bis 80 Gewichts-%, Polyole.

Die zweite Komponente der Zusammensetzung enthält mindestens ein Poly- isocyanat.

Geeignete Polyisocyanate sind insbesondere

- aliphatische, cycloaliphatische oder arylaliphatische Di- oder Triisocyanate, bevorzugt 1 ,4-Tetramethylendiisocyanat, 2-Methylpentamethylen-1 ,5-diiso- cyanat, 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trime- thyl-1 ,6-hexamethylendiisocyanat (TMDI), 1 ,10-Decamethylendiisocyanat, 1 ,12-Dodecamethylendiisocyanat, Lysin- oder Lysinesterdiisocyanat, Cyclo- hexan-1 ,3- oder -1 ,4-diisocyanat, 1 -Methyl-2,4- und/oder -2,6-diisocyanato- cyclohexan (H 6 TDI), 1 -lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclo- hexan (IPDI), Perhydro-2,4'- und/oder -4,4'-diphenylmethandiisocyanat (H 2 MDI), 1 ,3- oder 1 ,4-Bis-(isocyanatomethyl)cyclohexan, m- oder p-Xyly- lendiisocyanat, Tetramethyl-1 ,3- oder -1 ,4-xylylendiisocyanat, 1 ,3,5-Tris- (isocyanatomethyl)benzol, Bis-(1 -lsocyanato-1 -methylethyl)naphthalin, Dimer- oder Trimerfettsäureisocyanate wie insbesondere 3,6-Bis-(9-isocyana- tononyl)-4,5-di(1 -heptenyl)cyclohexen (Dimeryldiisocyanat); insbesondere H 12 MDI oder HDI oder IPDI;

- aromatische Di- oder Triisocyanate, bevorzugt 4,4'- oder 2,4'- oder 2,2'-Di- phenylmethandiisocyanat oder beliebigen Gemischen dieser Isomeren (MDI), 2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat oder beliebige Gemische dieser Isomeren (TDI), Gemische aus MDI und MDI-Homologen (polymeres MDI oder PMDI), 1 ,3- oder 1 ,4-Phenylendiisocyanat, 2,3,5,6-Tetramethyl-1 ,4-di- isocyanatobenzol, Naphthalin-1 ,5-diisocyanat (NDI), 3,3'-Dimethyl-4,4'-diiso- cyanatodiphenyl (TODI), Dianisidindiisocyanat (DADI), Tris-(4-isocyanato- phenyl)methan oder Tris-(4-isocyanatophenyl)thiophosphat; insbesondere MDI oder TDI;

- Oligomere oder Derivate der genannten Di- oder Triisocyanate, insbesondere abgeleitet von HDI, IPDI, MDI oder TDI, insbesondere Oligomere enthaltend Uretdion- oder Isocyanurat- oder Iminooxadiazindion-Gruppen oder verschiedene dieser Gruppen; oder zwei- oder mehrwertige Derivate enthaltend Ester- oder Harnstoff- oder Urethan- oder Biuret- oder Allophanat- oder Carbodiimid- oder Uretonimin- oder Oxadiazintrion-Gruppen oder verschiedene dieser Gruppen. Solche Polyisocyanate stellen in der Praxis üblicher- weise Gemische von Substanzen mit unterschiedlichen Oligomerisierungs- graden und/oder chemischen Strukturen dar. Insbesondere weisen sie eine mittlere NCO-Funktionalität von 2.1 bis 4.0 auf.

- Isocyanatgruppen-haltige Polyurethanpolymere aus der Umsetzung von Po- lyolen mit Polyisocyanaten, wie nachfolgend beschrieben.

Ein geeignetes Isocyanatgruppen-haltiges Polyurethanpolymer wird insbesondere erhalten aus der Umsetzung von mindestens einem Polyol mit einer über- stöchiometrischen Menge von mindestens einem Polyisocyanat, insbesondere einem Diisocyanat. Die Umsetzung wird bevorzugt unter Feuchtigkeitsaus- schluss bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 160°C durchgeführt, gegebenenfalls in Anwesenheit geeigneter Katalysatoren. Der Überschuss an Polyisocyanat wird bevorzugt so gewählt, dass im Polyurethanpolymer nach der Umsetzung aller Hydroxylgruppen ein Gehalt an freien Isocyanatgruppen im Bereich von 1 bis 30 Gewichts-%, bevorzugt 1 .5 bis 25 Gewichts-%, beson- ders bevorzugt 2 bis 20 Gewichts-%, bezogen auf das gesamte Polymer, verbleibt. Gegebenenfalls kann das Polyurethanpolymer unter Mitverwendung von Weichmachern oder Lösemitteln hergestellt werden, wobei die verwendeten Weichmacher oder Lösemittel keine gegenüber Isocyanaten reaktive Gruppen enthalten.

Das Isocyanatgruppen-haltige Polyurethanpolymer weist bevorzugt ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 350 bis 6Ό00 g/mol auf.

Als Polyisocyanat zur Herstellung eines Isocyanatgruppen-haltigen Polyure- thanpolymers bevorzugt sind die genannten Diisocyanate, insbesondere MDI, TDI, IPDI, HDI oder H12MDI. Geeignete Polyole sind insbesondere die als Bestandteil der ersten Komponente genannten Polyole. Geeignet sind insbesondere auch Mischungen von Polyolen.

Bevorzugt sind Polyetherpolyole, Polyesterpolyole, Polycarbonatpolyole, Poly- (meth)acrylatpolyole oder Polybutadienpolyole.

Besonders bevorzugt sind Polyetherpolyole, Polyesterpolyole, insbesondere aliphatische Polyesterpolyole, oder Polycarbonatpolyole, insbesondere aliphatische Polycarbonatpolyole.

Am meisten bevorzugt sind Polyetherpolyole, insbesondere Polyoxypropylendi- oder -triole oder Ethylenoxid-terminierte Polyoxypropylendi- oder -triole.

Bevorzugt sind Polyole mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 400 bis 10Ό00 g/mol, insbesondere von 500 bis 6Ό00 g/mol.

Bevorzugt sind Polyole mit einer mittleren OH-Funktionalität im Bereich von 1 .6 bis 3.

Bevorzugt sind bei Raumtemperatur flüssige Polyole.

Bei der Herstellung eines Isocyanatgruppen-haltigen Polyurethanpolymers kann mindestens ein zwei- oder mehrfunktioneller Alkohol wie die bereits genannten mitverwendet werden.

Als Polyisocyanat bevorzugt ist HDI, IPDI, H 2 MDI, TDI, MDI oder Oligomere oder Isocyanatgruppen-haltige Polyurethanpolymere dieser Diisocyanate oder Mischungen davon. Bevorzugt ist das Polyisocyanat ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus bei Raumtemperatur flüssigen Formen von MDI oder PMDI; Isocyanatgruppen- haltigen Polyurethanpolymeren basierend auf HDI oder IPDI oder TDI oder MDI; und Oligomeren von HDI oder IPDI oder TDI.

Bevorzugt sind auch Kombinationen aus zwei oder mehr dieser Polyisocya- nate.

Eine bei Raumtemperatur flüssige Form von MDI stellt entweder durch partielle chemische Modifizierung - insbesondere Carbodiimidisierung bzw. Uretonimin- bildung oder Adduktbildung mit Polyolen - verflüssigtes 4,4'-MDI dar, oder es ist ein durch Abmischen gezielt herbeigeführtes oder durch den Herstellungs- prozess bedingtes Gemisch von 4,4'-MDI mit anderen MDI-Isomeren (2,4'-MDI und/oder 2, 2'-MDI), und/oder MDI-Oligomeren und/oder MDI-Homologen (PMDI).

Die Zusammensetzung kann zusätzlich weitere Inhaltsstoffe enthalten.

Die erste Komponente enthält gegebenenfalls weitere mit Isocyanaten reaktive Verbindungen, insbesondere zwei- oder mehrfunktionelle Alkohole, Polyphe- nole, Polythiole, Polyamine, Aminoalkohole oder latente Härter wie Enamine, Ketimine, Oxazolidine oder nicht der Formel (I) entsprechende Aldimine.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erste Komponente zusätzlich mindestens einen Kettenverlängerer in Form eines Diols mit zwei primären Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht im Bereich von 60 bis 150 g/mol, insbesondere 1 ,2-Ethandiol, 1 ,3-Propandiol, 2-Methyl-1 ,3-propandiol, 1 ,4-Bu- tandiol, 1 ,5-Pentandiol, Neopentylglykol, 1 ,6-Hexandiol, 3-Methyl-1 ,5-pentan- diol, 1 ,7-Heptandiol, 1 ,8-Octandiol, 1 ,3-Cyclohexandimethanol, 1 ,4-Cyclohe- xandimethanol, Diethylenglykol oder Triethylenglykol.

Das Diol bildet mit dem Polyisocyanat im ausgehärteten Material sogenannte Hartsegmente und ermöglicht dadurch ausgehärtete Zusammensetzungen mit besonders hohen Festigkeiten.

Bevorzugt ist das Diol ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2-Ethandi- ol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,5-Pentandiol, 1 ,6-Hexandiol, 1 ,4-Cyclohe- xandimethanol und Diethylenglykol. Diese Diole sind gut erhältlich und weisen primäre, sterisch kaum gehinderte Hydroxygruppen auf, welche mit Isocyanat- gruppen besonders reaktiv sind.

Davon bevorzugt sind 1 ,3-Propandiol, 1 ,4-Butandiol oder 1 ,5-Pentandiol. Diese Diole sind linear und ergeben somit besonders hohe Festigkeiten. Zudem sind sie besonders gut handhabbar, da sie kaum hydrophil und bei Raumtemperatur flüssig sind.

Besonders bevorzugt ist 1 ,4-Butandiol. Bevorzugt liegt das Diol in der ersten Komponente in einer solchen Menge vor, dass das Verhältnis der Anzahl OH-Gruppen des Diols zur Anzahl OH-Grup- pen des Polyols im Bereich von 1 bis 50, bevorzugt 2 bis 20, insbesondere 2 bis 10, liegt.

Die Zusammensetzung kann weitere zwei- oder mehrfunktionelle Alkohole enthalten, wie insbesondere 1 ,2-Propandiol, 1 ,2-Butandiol, 1 ,3-Butandiol, 1 ,3- Pentandiol, Dibromneopentylglykol, 1 ,2-Hexandiol, 1 ,2-Octandiol, 2-Ethyl-1 ,3- hexandiol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, ethoxyliertes Bisphenol-A, pro- poxyliertes Bisphenol-A, Cyclohexandiol, hydriertes Bisphenol-A, Dimerfettsäu- realkohole, 1 ,1 ,1 -Trimethylolethan, 1 ,1 ,1 -Trimethylolpropan, Glycerin, Penta- erythritol, Zuckeralkohole wie insbesondere Xylit, Sorbit oder Mannit oder Zucker wie insbesondere Saccharose oder alkoxylierte Derivate der genannten Alkohole oder Mischungen der genannten Alkohole.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die erste Komponente zusätzlich mindestens ein primäres Polyamin wie insbesondere 4(2)-Methyl- 1 ,3-phenylendiamin (TDA), 3,5-Diethyl-2,4(6)-toluylendiamin (DETDA), 3,5-Di- methylthio-2,4(6)-toluylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan (MDA), 3, 3', 5,5'- Tetraethyl-4,4'-diaminodiphenylmethan (M-DEA), 1 ,5-Diamino-2-methylpentan (MPMD), 2,2(4),4-Trimethylhexamethylendiamin (TMD), 1 ,2-Diaminocyclohe- xan, Bis(4-aminocyclohexyl)methan, 1 -Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethyl- cyclohexan (= Isophorondiamin oder IPDA), 4(2)-Methyl-1 ,3-cyclohexandiamin, 1 ,3-Bis(aminomethyl)cyclohexan, 1 ,4-Bis(aminomethyl)cyclohexan, 2,5(2,6)- Bis(aminomethyl)bicyclo[2.2.1 ]heptan (NBDA), 1 ,3-Bis(aminomethyl)benzol (MXDA), 1 ,4-Bis(aminomethyl)benzol oder Polyoxyalkylenpolyamine mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 500 g/mol, insbesondere die Jeffamine ® -Typen D-230, D-400 oder T-403 (alle von Huntsman).

Bei der Mitverwendung eines solchen primäres Polyamins kann dieses insbe- sondere die Fliesseigenschaften der Zusammensetzung beim Vermischen der beiden Komponenten unmittelbar derart verändern, dass ein strukturviskoses, weniger stark abfliessendes oder abrutschendes Material entsteht. Dies wird auch als "in situ-Thixotropie" bezeichnet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die erste Komponente zusätzlich Wasser, insbesondere in einer solchen Menge, dass die erste Komponente bis zu 2 Gewichts-%, insbesondere bis zu 1 Gewichts-%, Wasser ent- hält. Bevorzugt ist das Wasser an ein Trägermaterial gebunden. Durch die Anwesenheit von Wassser in der Zusammensetzung wird die Hydrolyse der Aldiminogruppen erleichtert bzw. erfolgt sie weitgehend unabhängig von der Diffusion von Wasser in die vermischte, applizierte Zusammensetzung aus der Umgebung, wodurch die Aushärtung rascher erfolgt. Als Trägermaterial eignen sich insbesondere feinteilige Zeolithe, Aluminiumoxide, Tone, Kreiden, Zellulose- oder Stärkepulver, pyrogene Kieselsäuren oder ionische Polymere.

Bevorzugt enthält die Zusammensetzung zusätzlich einen oder mehrere weitere Bestandteile, welche insbesondere ausgewählt sind aus Katalysatoren, Füll- Stoffen, Weichmachern und Lösemitteln.

Solche Bestandteile können in der ersten oder in der zweiten oder in beiden Komponenten vorhanden sein.

Bevorzugt enthält die Zusammensetzung mindestens einen Katalysator, insbe- sondere mindestens einen Katalysator für die Hydrolyse von Aldiminogruppen und/oder mindestens einen Katalysator für die Reaktion von Hydroxylgruppen mit Isocyanatgruppen.

Besonders bevorzugt enthält die Zusammensetzung sowohl mindestens einen Katalysator für die Hydrolyse von Aldiminogruppen als auch mindestens einen Katalysator für die Reaktion von Hydroxylgruppen mit Isocyanatgruppen.

Geeignete Katalysatoren für die Hydrolyse der Aldiminogruppen sind insbesondere organische Säuren, insbesondere Carbonsäuren wie 2-Ethylhexansäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Neodecansäure, Benzoe- säure, Salicylsäure oder 2-Nitrobenzoesäure, organische Carbonsäureanhydride wie Phthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid oder Hexahydro- methylphthalsäureanhydrid, Silylester von Carbonsäuren, organische Sulfon- säuren wie Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure oder 4-Dodecylbenzolsul- fonsäure, Sulfonsäureester, andere organische oder anorganische Säuren, oder Mischungen der vorgenannten Säuren und Säureester. Besonders bevorzugt sind Carbonsäuren, insbesondere aromatische Carbonsäuren wie Benzoesäure, 2-Nitrobenzoesäure oder insbesondere Salicylsäure.

Geeignete Katalysatoren für die Reaktion von Hydroxylgruppen mit Isocyanat- gruppen sind insbesondere Organozinn(IV)-Verbindungen wie insbesondere Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinndiace- tylacetonat, Dimethylzinndilaurat, Dioctylzinndiacetat, Dioctylzinndilaurat oder Dioctylzinndiacetylacetonat, Verbindungen von Eisen(lll), Bismut(lll) oder Zir- konium(IV), insbesondere Komplexverbindungen, oder Stickstoff-haltige Verbindungen wie insbesondere 1 ,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan (DABCO), 1 ,8-Di- azabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) oder 1 ,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en (DBN).

Insbesondere ist der Katalysator für die Reaktion von Hydroxylgruppen mit Iso- cyanatgruppen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bismut(lll)-Kom- plexverbindungen und Zirkonium(IV)-Komplexverbindungen, wobei die Liganden insbesondere ausgewählt sind aus Alkoholaten, Carboxylaten, 1 ,3-Diketo- naten, Oxinat, 1 ,3-Ketoesteraten und 1 ,3-Ketoamidaten.

Mit einem solchen Katalysator ist die Zusammensetzung lagerstabil und verfügt über eine lange Offenzeit bei schnellerAushärtung, wobei ein blasenfreies Material mit guten mechanischen Eigenschaften entsteht. Geeignete Liganden für Komplexverbindungen sind insbesondere

- Alkoholate, insbesondere Methanolat, Ethanolat, Propanolat, Isopropanolat, Butanolat, tert.Butanolat, Isobutanolat, Pentanolat, Neopentanolat, Hexano- lat oder Octanolat;

- Carboxylate, insbesondere Formiat, Acetat, Propionat, Butanoat, Isobutano- at, Pentanoat, Hexanoat, Cyclohexanoat, Heptanoat, Octanoat, 2-Ethyl- hexanoat, Nonanoat, Decanoat, Neodecanoat, Undecanoat, Dodecanoat, Lactat, Oleat, Citrat, Benzoat, Salicylat oder Phenylacetat; - 1 ,3-Diketonate, insbesondere Acetylacetonat (2,4-Pentandionat), 2,2,6,6- Tetramethyl-3,5-heptandionat, 1 ,3-Diphenyl-1 ,3-propandionat (Dibenzoyl- methanat), 1 -Phenyl-1 ,3-butanandionat oder 2-Acetylcyclohexanonat;

- Oxinat;

- 1 ,3-Ketoesterate, insbesondere Methylacetoacetat, Ethylacetoacetat, Ethyl- 2-methylacetoacetat, Ethyl-2-ethylacetoacetat, Ethyl-2-hexylacetoacetat, Ethyl-2-phenylacetoacetat, Propylacetoacetat, Isopropylacetoacetat, Butyl- acetoacetat, tert.Butylacetoacetat, Ethyl-3-oxo-valerat, Ethyl-3-oxo-hexanoat oder 2-Oxo-cyclohexancarbonsäureethylesterat; und

- 1 ,3-Ketoamidate, insbesondere N,N-Diethyl-3-oxo-butanamidat, N,N-Dibu- tyl-3-oxo-butanamidat, N,N-Bis(2-ethylhexyl)-3-oxo-butanamidat, N,N-Bis(2- methoxyethyl)-3-oxo-butanannidat, N,N-Dibutyl-3-oxo-heptanamidat, N,N- Bis(2-methoxyethyl)-3-oxo-heptanannidat, N,N-Bis(2-ethylhexyl)-2-oxo-cyclo- pentancarboxamidat, N,N-Dibutyl-3-oxo-3-phenylpropanamidat, N,N-Bis(2- methoxyethyl)-3-oxo-3-phenylpropanannidat oder N-Polyoxyalkylen-1 ,3-keto- amidate wie insbesondere Acetoamidate von Polyoxyalkylenaminen mit ein, zwei oder drei Aminogruppen und einem Molekulargewicht bis 5000 g/mol, insbesondere den von Huntsman unter dem Handelsnamen Jeffamine ® erhältlichen Typen SD-231 , SD-401 , SD-2001 , ST-404, D-230, D-400, D- 2000, T-403, M-600 und XTJ-581 .

Besonders bevorzugte Bismut(l l l)-Komplexverbindungen sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bismut(l l l)tris(acetat), Bismut(l ll)tris(octanoat), Bis- mut(l l l)tris(2-ethylhexanoat), Bismut(l l l)tris(neodecanoat), Bismut(l ll)bis(neode- canoat)oxinat, Bismut(l l l)neodecanoat-bis(oxinat), Bismut(l 11 )-ris(N , N-d iethyl-3- oxo-butanamidat) und Bismut(l ll)-Komplexverbindungen mit verschiedenen dieser genannten Liganden.

Besonders bevorzugte Zirkonium(IV)-Komplexverbindungen sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zirkonium(IV)tetrakis(acetat), Zirkonium(IV)te- trakis(octanoat), Zirkonium(IV)tetrakis(2-ethylhexanoat), Zirkonium(IV)tetrakis- (neodecanoat), Zirkonium(IV)tetrakis(acetylacetonat), Zirkonium(IV)tetrakis- (1 ,3-diphenylpropan-1 ,3-dionat), Zirkonium(IV)tetrakis(ethylacetoacetat), Zirko- nium(IV)tetrakis(N,N-diethyl-3-oxo-butanannidat) und Zirkonium(IV)-Konnplex- verbindungen mit verschiedenen dieser genannten Liganden.

Geeignete Füllstoffe sind insbesondere gemahlene oder gefällte Calciumcarbo- nate, welche gegebenenfalls mit Fettsäuren, insbesondere Stearaten, beschichtet sind, Baryte (Schwerspate), Quarzmehle, Quarzsande, Dolomite, Wollastonite, Kaoline, calcinierte Kaoline, Schichtsilikate wie Glimmer oder Talk, Zeolithe, Aluminiumhydroxide, Magnesiumhydroxide, Kieselsäuren inklusive hochdisperse Kieselsäuren aus Pyrolyseprozessen, Zemente, Gipse, Flugaschen, industriell hergestellte Russe, Graphit, Metall-Pulver, beispielsweise von Aluminium, Kupfer, Eisen, Silber oder Stahl, PVC-Pulver oder Hohlkugeln.

Geeignete Weichmacher sind insbesondere Carbonsäureester wie Phthalate, insbesondere Diisononylphthalat (DINP), Diisodecylphthalat (DIDP) oder Di(2- propylheptyl)phthalat (DPHP), hydrierte Phthalate, insbesondere hydriertes Diisononylphthalat (DINCH), Terephthalate, insbesondere Dioctylterephthalat, Trimellitate, Adipate, insbesondere Dioctyladipat, Azelate, Sebacate, Benzo- ate, Glykolether, Glykolester, organische Phosphor- oder Sulfonsäureester, Polybutene, Polyisobutene oder von natürlichen Fetten oder Ölen abgeleitete Weichmacher, insbesondere epoxidiertes Soja- oder Leinöl.

Geeignete Lösemittel sind insbesondere Aceton, Methylethylketon, Methyl-n- propylketon, Diisobutylketon, Methyl isobutylketon, Methyl-n-amylketon, Methyl- isoamylketon, Acetylaceton, Mesityloxid, Cyclohexanon, Methylcyclohexanon, Ethylacetat, Propylacetat, Butylacetat, n-Butylpropionat, Diethylmalonat, 1 -Me- thoxy-2-propylacetat, Ethyl-3-ethoxypropionat, Diisopropylether, Diethylether, Dibutylether, Diethylenglykoldiethylether, Ethylenglykoldiethylether, Ethylengly- kolmonopropylether, Ethylenglykolmono-2-ethylhexylether, Toluol, Xylol, Hep- tan, Octan, Naphtha, White Spirit, Petrolether oder Benzin, insbesondere Sol- vesso™-Typen (von Exxon), weiterhin Methylenchlorid, Propylencarbonat, Butyrolacton, N-Methylpyrrolidon oder N-Ethylpyrrolidon. Die Zusannnnensetzung kann weitere für Polyurethanzusannnnensetzungen gebräuchliche Zusätze enthalten. Insbesondere können die folgenden Hilfs- und Zusatzstoffe vorhanden sein:

- anorganische oder organische Pigmente, insbesondere Titandioxid, Chrom- oxide oder Eisenoxide;

- Fasern, insbesondere Glasfasern, Kohlefasern, Metallfasern, Keramikfasern, Kunststofffasern wie Polyamidfasern oder Polyethylenfasern oder Naturfasern wie Wolle, Cellulose, Hanf oder Sisal;

- Farbstoffe;

- Trocknungsmittel, insbesondere Molekularsiebpulver, Calciumoxid, hochreaktive Isocyanate wie p-Tosylisocyanat, monomere Diisocyanate, Mono- Oxazolidine wie Incozol ® 2 (von Incorez) oder Orthoameisensäureester;

- Haftvermittler, insbesondere Organoalkoxysilane, insbesondere Epoxysilane wie insbesondere 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan oder 3-Glycidoxypropyl- triethoxysilan, (Meth)acrylosilane, Anhydridosilane, Carbamatosilane, Alkyl- silane oder Iminosilane, oder oligomere Formen dieser Silane, oder Titanate;

- latente Härter oder Vernetzer, insbesondere nicht der Formel (I) entsprechende Aldimine oder Ketimine, Enamine oder Oxazolidine;

- weitere Katalysatoren, welche die Reaktion der Isocyanatgruppen beschleu- nigen, insbesondere Salze, Seifen oder Komplexe von Zinn, Zink, Bismut,

Eisen, Aluminium, Molybdän, Dioxomolybdän, Titan, Zirkonium oder Kalium, insbesondere Zinn(ll)-2-ethylhexanoat, Zinn(ll)-neodecanoat, Zink(ll)-acetat, Zink(ll)-2-ethylhexanoat, Zink(ll)-Iaurat, Zink(ll)-acetylacetonat, Aluminium- lactat, Aluminiumoleat, Diisopropoxytitan-bis-(ethylacetoacetat) oder Kalium- acetat; tertiäre Aminogruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere 2,2'- Dimorpholinodiethylether, N-Ethyldiisopropylamin, Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethylal- kylendiamine, Pentamethylalkylentriamine und höhere Homologe davon, Bis- (N,N-diethylaminoethyl)adipat, Tris(3-dimethylaminopropyl)amin, N-Alkylmor- pholine, Ν,Ν'-Dimethylpiperazin; stickstoffaromatische Verbindungen wie 4- Dimethylamino-pyridin, N-Methylimidazol, N-Vinylimidazol oder 1 ,2-Dimethyl- imidazol; organische Ammoniumverbindungen wie Benzyltrimethylammo- niumhydroxid oder alkoxylierte tertiäre Amine; sogenannte„delayed action"- Katalysatoren, welche Modifizierungen bekannter Metall- oder Aminkataly- satoren darstellen; sowie Kombinationen der genannten Verbindungen, insbesondere von Metallverbindungen und Stickstoff-haltigen Verbindungen;

- Rheologie-Modifizierer, insbesondere Verdickungsmittel, insbesondere

Schichtsilikate wie Bentonite, Derivate von Rizinusöl, hydriertes Rizinusöl, Polyamide, Polyamidwachse, Polyurethane, Harnstoffverbindungen, pyro- gene Kieselsäuren, Celluloseether oder hydrophob modifizierte Polyoxy- ethylene;

- natürliche Harze, Fette oder Öle wie Kolophonium, Schellack, Leinöl, Rizinusöl oder Sojaöl;

- nicht-reaktive Polymere, insbesondere Homo- oder Copolymere von ungesättigten Monomeren, insbesondere aus der Gruppe umfassend Ethylen, Propylen, Butylen, Isobutylen, Isopren, Vinylacetat oder Alkyl(meth)acrylate, insbesondere Polyethylene (PE), Polypropylene (PP), Polyisobutylene, Ethylenvinylacetat-Copolymere (EVA) oder ataktische Poly-a-Olefine

(APAO);

- flammhemmende Substanzen, insbesondere die bereits genannten Füllstoffe Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid, sowie insbesondere organische Phosphorsäureester wie insbesondere Triethylphosphat, Trikresyl- phosphat, Triphenylphosphat, Diphenylkresylphosphat, Isodecyldiphenyl- phosphat, Tris(1 ,3-dichlor-2-propyl)phosphat, Tris(2-chlorethyl)phosphat, Tris(2-ethylhexyl)phosphat, Tris(chlorisopropyl)phosphat, Tris(chlorpropyl)- phosphat, isopropyliertes Triphenylphosphat, Mono-, Bis- oder Tris(isopro- pylphenyl)phosphate unterschiedlichen Isopropylierungsgrades, Resorcinol- bis(diphenylphosphat), Bisphenol-A-bis(diphenylphosphat) oder Ammonium- polyphosphate;

- Additive, insbesondere Netzmittel, Verlaufmittel, Entschäumer, Entlüfter, Stabilisatoren gegen Oxidation, Wärme, Licht oder UV-Strahlung oder Biozide;

oder weitere üblicherweise in Polyurethanzusammensetzungen eingesetzte Substanzen.

Es kann sinnvoll sein, gewisse Substanzen vor dem Einmischen in die Zusam- menetzung chemisch oder physikalisch zu trocknen. Die erste und die zweite Komponente der Zusammensetzung werden getrennt voneinander hergestellt. Dabei werden die Bestandteile der jeweiligen Komponente unter Ausschluss von Feuchtigkeit miteinander vermischt. Jede Komponente wird in einem separaten feuchtigkeitsdichten Gebinde gelagert. Ein ge- eignetes feuchtigkeitsdichtes Gebinde besteht insbesondere aus einem gegebenenfalls beschichteten Metall und/oder Kunststoff und stellt insbesondere ein Fass, ein Container, ein Hobbock, ein Eimer, eine Büchse, ein Beutel, ein Schlauchbeutel, ein Kanister, eine Kartusche, eine Tube oder eine Flasche dar.

Zur Anwendung der Zusammensetzung werden die beiden Komponenten kurz vor oder während der Applikation mit einer geeigneten Methode miteinander vermischt. Das Mischungsverhältnis wird bevorzugt so gewählt, dass die gegenüber Isocyanaten reaktiven Gruppen in einem geeigneten Verhältnis zu den Isocyanatgruppen stehen.

Dabei liegt das Verhältnis der mit Isocyanaten reaktiven Gruppen wie insbesondere Hydroxylgruppen, Aldiminogruppen und primäre und sekundäre Ami- nogruppen zu den Isocyanatgruppen bevorzugt im Bereich von 0.5 bis 1 .1 , besonders bevorzugt 0.7 bis 1 .05, insbesondere 0.8 bis 1 .0, am meisten bevorzugt bei etwa 0.95.

In Gewichtsteilen liegt das Mischungsverhältnis zwischen der ersten und der zweiten Komponente typischerweise im Bereich von etwa 1 :2 bis 20:1 , insbesondere 1 :1 bis 10:1 .

Eine geeignete Methode zum Vermischen der beiden Komponenten ist abhängig von Konsistenz, Viskosität und Reaktivität der beiden Komponenten und von der Anwendung. Gut fliessfähige Komponenten können beispielsweise mit einem geeigneten Rührwerk, beispielsweise einem Doppelwellenmischer, vermischt werden, wobei die einzelnen Komponenten im richtigen Mischungsverhältnis vorkonfektioniert sein können. Ebenfalls möglich ist das Vermischen der beiden Komponenten über einen Statikmischer oder mit Hilfe von dynamischen Mischern, beispielsweise maschinell mittels einer Zweikomponenten-Dosieranlage. Das Vermischen kann kontinuierlich oder batchweise erfolgen. Beim Mischen ist darauf zu achten, dass die zwei Komponenten möglichst homogen vermischt werden. Bei einer unzureichenden Vermischung treten lokale Abwei- chungen vom vorteilhaften Mischungsverhältnis auf, was sich in einer Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften und/oder Blasenbildung auswirken kann.

Das Vermischen erfolgt bevorzugt bei Umgebungstemperatur, insbesondere im Bereich von etwa 0 bis 50°C, insbesondere 10 bis 40°C.

Wird vor der Applikation vermischt, so wird darauf geachtet, dass zwischen dem Vermischen der Komponenten und der Applikation nicht zu viel Zeit vergeht, damit es nicht zu Störungen wie beispielsweise einem schlechten Verlauf oder einem verlangsamten oder unvollständigen Aufbau der Haftung zum Sub- strat kommt. Insbesondere soll die Offenzeit der Zusammensetzung während der Applikation nicht überschritten werden.

Als„Offenzeit" wird die Zeitspanne bezeichnet, während der die Zusammensetzung verarbeitet oder nachbearbeitet werden kann, nachdem der Aushärtungs- prozess begonnen hat.

Die Zeit bis zur Ausbildung einer Haut („Hautbildungszeit") bzw. bis zur Klebefreiheit („tack-free time") stellt dabei ein Mass für die Offenzeit dar.

Mit dem Vermischen der beiden Komponenten beginnt der Prozess der Aushärtung. Als Ergebnis davon entsteht die ausgehärtete Zusammensetzung. Die Aushärtung erfolgt bevorzugt ebenfalls bei Umgebungstemperatur.

Bei der Aushärtung reagieren die Aldiminogruppen des Aldimins der Formel (I) unter dem Einfluss von Feuchtigkeit mit vorhandenen Isocyanatgruppen. Die Hydroxylgruppen und gegebenenfalls vorhandene primäre oder sekundäre Aminogruppen reagieren mit weiteren Isocyanatgruppen. Gegebenenfalls vor- handene weitere Isocyanatgruppen reagieren unter dem Einfluss von Feuchtigkeit untereinander. Die Gesamtheit dieser zur Aushärtung der Zusammensetzung führenden Reaktionen wird auch als Vernetzung bezeichnet.

Die zur Reaktion der Aldiiminogruppen benötigte Feuchtigkeit kann, zumindest teilweise, in der Zusammensetzung vorhanden sein, und/oder sie kann durch Diffusion aus der Umgebung, insbesondere aus der Luft (Luftfeuchtigkeit) oder aus den Substraten, in die Zusammensetzung gelangen. Bei der Vernetzung wird ein Aldehyd der Formel (IV) freigesetzt. Dieser ist weitgehend unflüchtig und geruchlos und verbleibt zum grössten Teil in der ausgehärteten Zusammensetzung. Dort verhält er sich bzw. wirkt wie ein Weichmacher. Als solcher kann er grundsätzlich selber migrieren und/oder die Migration von Weichmachern beeinflussen. Der Aldehyd der Formel (IV) ist mit der ausgehärteten Zusammensetzung sehr gut verträglich, migriert selber kaum und löst auch keine verstärkte Migration von Weichmachern aus.

Die Zusammensetzung verfügt über eine lange Offenzeit und eine überra- sehend schnelle Aushärtung ohne Geruchsimmissionen, wobei ein blasenfreies, elastisches Material mit nicht-klebriger Oberfläche und guter Festigkeit, Dehnbarkeit, Elastizität und Beständigkeit entsteht, welches nicht zu Problemen mit Weichmacher-Migration neigt. Bevorzugt stellt die Zusammensetzung einen Klebstoff oder einen Dichtstoff oder eine Beschichtung dar.

Bevorzugt ist der Klebstoff oder der Dichtstoff oder die Beschichtung elastisch.

Als Klebstoff und/oder Dichtstoff ist die Zusammensetzung insbesondere ge- eignet für Klebe- und Abdichtungsanwendungen, insbesondere in der Bau- und Fertigungsindustrie oder im Fahrzeugbau, insbesondere für die Parkettverkle- bung, Anbauteilverklebung, Hohlraumversiegelung, Montage, Modulverkle- bung, Karosserieverklebung, Scheibenverklebung, Fugenabdichtung oder Verankerung.

Elastische Verklebungen im Fahrzeugbau sind beispielsweise das Ankleben von Teilen wie Kunststoffabdeckungen, Zierleisten, Flansche, Stosstangen, Führerkabinen oder andere Anbauteile, an die lackierte Karosserie eines Fahrzeugs, oder das Einkleben von Scheiben in die Karosserie, wobei die Fahrzeuge insbesondere Automobile, Lastkraftwagen, Busse, Schienenfahrzeuge oder Schiffe darstellen.

Als Dichtstoff ist die Zusammensetzung insbesondere geeignet für das elastische Abdichten von Fugen, Nähten oder Hohlräumen aller Art, insbesondere von Fugen am Bau wie Dilatationsfugen oder Anschlussfugen zwischen Bauteilen.

Als Beschichtung ist die Zusammensetzung geeignet zum Schutz von Böden oder Mauern, insbesondere als Beschichtung von Baikonen, Terrassen, Plät- zen, Brücken, Parkdecks, oder zur Abdichtung von Dächern, insbesondere Flachdächern oder schwach geneigten Dachflächen oder Dachgärten, oder im Innern von Gebäuden zur Wasserabdichtung, beispielsweise unter Fliesen oder Keramikplatten in Nasszellen oder Küchen, oder als Bodenbelag in Küchen, Industriehallen oder Fabrikationsräumen, oder als Abdichtung in Auf- fangwannen, Kanälen, Schächten oder Abwasserbehandlungsanlagen, oder zum Schutz von Oberflächen als Lack oder Versiegelung, oder als Vergussmasse zur Hohlraumversiegelung, als Nahtabdichtung oder als Schutzbe- schichtung für beispielsweise Rohre.

Sie kann auch zu Reparaturzwecken als Abdichtung oder Beschichtung ver- wendet werden, beispielsweise von undichten Dachmembranen oder nicht mehr tauglichen Bodenbelägen oder insbesondere als Reparaturmasse für hochreaktive Spritzabdichtungen.

Die Zusammensetzung kann so formuliert sein, dass sie eine pastöse Konsis- tenz mit strukturviskosen Eigenschaften aufweist. Eine solche Zusammensetzung wird mittels einer geeigneten Vorrichtung appliziert, beispielsweise aus handelsüblichen Kartuschen oder Fässern oder Hobbocks, beispielsweise in Form einer Raupe, wobei diese eine im Wesentlichen runde oder dreieckige Querschnittsfläche aufweisen kann.

Die Zusammensetzung kann weiterhin so formuliert sein, dass sie flüssig und sogenannt selbstverlaufend oder nur leicht thixotrop ist und zur Applikation ausgegossen werden kann. Als Beschichtung kann sie beispielsweise anschliessend flächig bis zur erwünschten Schichtdicke verteilt werden, beispielsweise mittels einer Rolle, einem Schieber, einer Zahntraufel oder einer Spach- tel. Dabei wird in einem Arbeitsgang typischerweise eine Schichtdicke im Bereich von 0.5 bis 3 mm, insbesondere 1 .0 bis 2.5 mm, aufgetragen. Die Beschichtung wird insbesondere verwendet als elastische Flüssigfolie zur Bauwerksabdichtung.

Dabeit weist die Zusammensetzung eine Minute nach dem Vermischen bevorzugt eine Viskosität bei 25°C im Bereich von 0.5 bis 2 Pa s, bevorzugt 0.5 bis 1 .5 Pa-s, auf. So kann sie als Flüssigfolie sehr gut verarbeitet werden. Sie ist bevorzugt selbstnivellierend, d.h. sie verläuft selbständig zu einer ebenen Oberfläche, nachdem sie mittels Rolle, Zahntraufel, Stachelwalze oder dergleichen bearbeitet wurde.

In einem Arbeitsgang wird typischerweise eine Schichtdicke im Bereich von 0.5 bis 3 mm, insbesondere 1 .0 bis 2.5 mm, aufgetragen. Die Zusammensetzung kann in einer oder mehreren Schichten aufgetragen werden.

Geeignete Substrate, welche mit der Zusammensetzung verklebt oder abgedichtet oder beschichtet werden können, sind insbesondere

- Glas, Glaskeramik, Beton, Mörtel, Faserzement, insbesondere Faserzement-Platten, Backstein, Ziegel, Gips, insbesondere Gips-Platten, oder Natursteine wie Granit oder Marmor;

- Reparatur- oder Nivelliermassen auf Basis PCC (Polymer-modifizierter Zementmörtel) oder ECC (Epoxidharz-modifizierter Zementmörtel);

- Metalle oder Legierungen wie Aluminium, Kupfer, Eisen, Stahl, Buntmetalle, inklusive oberflächenveredelte Metalle oder Legierungen wie verzinkte oder verchromte Metalle;

- Asphalt oder Bitumen;

- Leder, Textilien, Papier, Holz, mit Harzen wie Phenol-, Melamin- oder Epo- xidharzen gebundene Holzwerkstoffe, Harz-Textil-Verbundwerkstoffe oder weitere sogenannte Polymer-Composites;

- Kunststoffe wie Hart- und Weich-PVC, Polycarbonat, Polyester, Polystyrol, Polyamid, PMMA, ABS, SAN, Epoxidharze, Phenolharze, PUR, POM, TPO, PE, PP, EPM oder EPDM, jeweils unbehandelt oder oberflächenbehandelt, beispielsweise mittels Plasma, Corona oder Flammen;

- Faserverstärkte Kunststoffe, wie Kohlefaser-verstärkte Kunststoffe (CFK), Glasfaser-verstärkte Kunststoffe (GFK) und Sheet Moulding Compounds (SMC); - Isolierschäume, insbesondere aus EPS, XPS, PUR, PIR, Steinwolle, Glaswolle oder geschäumtem Glas (Foamglas);

- beschichtete oder lackierte Substrate, insbesondere lackierte Fliesen, gestrichener Beton, pulverbeschichtete Metalle oder Legierungen oder lackierte Bleche;

- Farben oder Lacke, insbesondere Automobildecklacke.

Die Substrate können bei Bedarf vor dem Applizieren vorbehandelt werden, insbesondere durch physikalische und/oder chemische Reinigungsverfahren oder das Aufbringen eines Aktivators oder eines Primers.

Verklebt und/oder abgedichtet werden können zwei gleichartige oder zwei verschiedene Substrate.

Aus der Applikation und Aushärtung der Zusammensetzung wird ein Artikel er- halten, welcher mit der Zusammensetzung verklebt oder abgedichtet oder beschichtet ist. Dieser Artikel kann ein Bauwerk oder ein Teil davon sein, insbesondere ein Bauwerk des Hoch- oder Tiefbaus, eine Brücke, ein Dach, ein Treppenhaus oder eine Fassade, oder er kann ein industrielles Gut oder ein Konsumgut sein, inbesondere ein Fenster, ein Rohr, ein Rotorblatt einer Wind- kraftanlage, eine Haushaltmaschine oder ein Transportmittel wie insbesondere ein Automobil, ein Bus, ein Lastkraftwagen, ein Schienenfahrzeug, ein Schiff, ein Flugzeug oder ein Helikopter, oder ein Anbauteil davon.

Beispiele

Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele aufgeführt, welche die beschriebene Erfindung näher erläutern sollen. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.

verwendete Aldehyde:

Aldehyd-1 : Fraktioniertes Reaktionsgemisch erhalten aus mittels HF-BF 3 katalysierter Formylierung von C-i 0 -i 4 -Alkylbenzol, enthaltend mehrheitlich verzweigte 4-(Ci 0 -i 4 -Alkyl)benzaldehyde. (mittleres Aldehyd-Equivalentgewicht 290 g/Eq)

,2-Dimethyl-3-lauroyloxypropanal

Aldehyd-1 ist ein Gemisch von Aldehyden der Formel (IV). 2,2-Dimethyl-3- lauroyloxypropanal dient als Vergleich.

Herstellung von Aldiminen:

Die Aminzahl (inklusive Aldiminogruppen) wurde bestimmt mittels Titration (mit 0.1 N HCIO 4 in Essigsäure gegen Kristallviolett).

Die Viskosität wurde mit einem thermostatisierten Kegel-Platten-Viskosimeter Rheotec RC30 (Kegeldurchmesser 50 mm, Kegelwinkel 1 °, Kegelspitze-Plat- ten-Abstand 0.05 mm, Scherrate 10 s "1 ) gemessen.

Aldimin A1 :

50.00 g Aldehyd-1 wurden in einem Rundkolben unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Unter Rühren wurden 13.93 g 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclo- hexylamin zugegeben und anschliessend die flüchtigen Bestandteile bei 80 °C und 10 mbar Vakuum entfernt. Es wurde eine hellgelbe, geruchlose und pH- neutrale Flüssigkeit mit einer Viskosität bei 20 °C von 21 .3 Pa s und einer Aminzahl von 150.1 mg KOH/g erhalten.

Aldimin A2:

50.00 g Aldehyd-1 wurden in einem Rundkolben unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Unter Rühren wurden 13.58 g Hexan-1 ,6-diamin - Lösung (70 Ge- wichts-% in Wasser) zugegeben und anschliessend die flüchtigen Bestandteile bei 80 °C und 10 mbar Vakuum entfernt. Es wurde eine hellgelbe, geruchlose und pH-neutrale Flüssigkeit mit einer Viskosität bei 20 °C von 1 .0 Pa-s und einer Aminzahl von 161 .6 mg KOH/g erhalten. Aldimin A3:

50.00 g Aldehyd-1 wurden in einem Rundkolben unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Unter Rühren wurden 1 1 .14 g 1 ,3-Bis(aminomethyl)benzol zugegeben und anschliessend die flüchtigen Bestandteile bei 80°C und 10 mbar Va- kuum entfernt. Es wurde eine blassgelbe, geruchlose und pH-neutrale Flüssigkeit mit einer Viskosität bei 20°C von 2.6 Pa-s und einer Aminzahl von 155.7 mg KOH/g erhalten.

Aldimin R1 :

48.92 2,2-Dimethyl-3-lauroyloxypropanal wurden in einem Rundkolben unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Unter Rühren wurden 13.93 g 3-Aminomethyl- 3,5,5-trimethylcyclohexylamin zugegeben und anschliessend die flüchtigen Bestandteile bei 80°C und 10 mbar Vakuum entfernt. Es wurde eine blassgelbe, geruchlose Flüssigkeit mit einer Aminzahl von 153.0 mg KOH/g erhalten.

Die Aldimine A1 bis A3 sind Aldimine der Formel (I). Aldimin R1 dient als Vergleich.

Herstellung von zweikomponentigen Polvurethanzusammensetzungen

Zusammensetzungen Z1 bis Z3 und Ref1 :

Für jede Zusammensetzungen wurde eine erste Komponente K1 hergestellt, indem

46.82 Gewichtsteile (GT) Voranol ® CP 4755 (EO-endcapped Polyoxypropy- lentriol, OH-Zahl 35.0 mg KOH/g, von Dow)

7.61 GT 1 ,4-Butandiol,

jeweils das in der Tabelle 1 angegebene Aldimin in der angegebenen

Menge,

1 .87 GT 1 ,3-Bis(aminomethyl)benzol,

35.18 GT calciniertes Kaolin,

3.74 GT Sylosiv ® A3 (Molekularsiebpulver, von Grace), und

0.09 GT Wasser

in einem Vakuumdissolver unter Feuchtigkeitsausschluss zu einer homogenen Paste verarbeitet und aufbewahrt wurden. Weiterhin wurde für jede Zusammensetzung eine zweite Komponente K2 hergestellt, indem

55.65 Gewichtsteile (GT) Polymer-1 , dessen Herstellung nachfolgend

beschrieben ist,

38.51 GT Desmodur ® CD (modifiziertes Diphenylmethandiisocyanat enthaltend MDI-Carbodiimid-Addukte, bei Raumemperatur flüssig, NCO- Gehalt 28 Gewichts-% von Covestro)

5.35 GT hydrophob modifizierte pyrogene Kieselsäure,

0.43 GT Lösung von 5 Gewichts-% Salicylsäure in Diisopropylphthalat, und 0.06 GT K-Kat ® A-209 (Zirkonium(IV)-Chelat-Komplex in Reaktivverdünner und tert.Butylacetat, von King Industries)

in einem Vakuumdissolver unter Feuchtigkeitsausschluss zu einer homogenen Paste verarbeitet und aufbewahrt wurden.

Das Polymer-1 wurde hergestellt, indem 1300 g Acclaim ® 4200 (Polyoxypro- pylen-Diol, OH-Zahl 28.5 mg KOH/g, von Covestro), 2600 g Voranol ® CP 4755 (EO-endcapped Polyoxypropylentriol, OH-Zahl 35.0 mg KOH/g, von Dow), 600 g Desmodur ® 44 MC L (4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat, von Covestro) und 500 g Diisodecylphthalat nach bekanntem Verfahren bei 80°C zu einem Isocyanatgruppen-haltigen Polyurethanpolymer mit einem Gehalt an freien Iso- cyanatgruppen von 2.1 Gewichts-% umgesetzt wurden.

Für die Verwendung wurden die beiden Komponenten im angegebenen Mi- schungsverhältnis K1/K2 (in Gewichtsteilen, w/w) gemäss Tabelle 1 mittels einem SpeedMixer ® (DAC 150 FV, Hauschild) während 30 Sekunden zu einer homogenen Paste verarbeitet und diese unverzüglich folgendermassen geprüft:

Von jeder Zusammensetzung wurde ein Film von 2 mm Dicke hergestellt, wäh- rend 7 Tagen im Normklima aushärten lassen und die mechanischen Eigenschaften Zugfestigkeit, Bruchdehnung und E-Modul 5% (bei 0.5-5 % Dehnung) gemäss DIN EN 53504 bei einer Zuggeschwindigkeit von 200 mm/min geprüft. Diese Resultate sind in der Tabelle 1 als "frisch" bezeichnet. Als Mass für die Offenzeit wurde die Zeit bis zur Klebefreiheit (tack-free time) bestimmt. Dazu wurden einige Gramm der frisch vermischten Zusammensetzung in einer Schichtdicke von ca. 2 mm auf Pappkarton aufgetragen und im Normklima die Zeitdauer bestimmt, bis beim leichten Antippen der Oberfläche der Zusammensetzung mittels einer Pipette aus LDPE erstmals keine Rückstände auf der Pipette mehr zurückblieben. Diese Resultate sind in der Tabelle 1 als "frisch" bezeichnet.

Die Shore A-Härte wurde bestimmt nach DIN 53505 an während der in der Tabelle 1 angegebenen Zeit im Normklima ausgehärteten Prüfkörpern.

Weiterhin wurde von jeder Zusammensetzung die Standfestigkeit bestimmt. Dafür wurden 8 ml der frisch vermischten Masse aus einer vorne aufgeschnittenen handelsüblichen 10 ml Kunststoffspritze von oben auf ein Stück horizontal liegenden Pappkartons aufgetragen und dieses unverzüglich in senkrechte Lage gekippt, so dass die applizierte Zusammensetzung horizontal zu liegen kam. Anschliessend wurde das Ausmass des Abackens aus der horizontalen Lage nach unten während der Aushärtung im Normklima bewertet, wobei als "gut" ein Absacken von höchstens 20 mm, als "mässig-gut" ein Absacken von höchstens 30 mm und als "mässig" ein Absacken von höchstens 40 mm bewertet wurde. Diese Resultate sind in der Tabelle 1 als "frisch" bezeichnet. Schliesslich wurden dieselben Prüfungen für jede Zusammensetzung wiederholt, wobei die erste Komponente K1 aber zuvor in einem feuchtigkeitsdichten Gebinde während 48 Stunden in einem Umluftofen bei 60°C gelagert wurde. Diese Resultate sind in der Tabelle 1 als "gelagert" bezeichnet.

Bei allen Zusammensetzungen war während und nach der Aushärtung durch Riechen mit der Nase im Abstand von 2 cm kein Geruch wahrnehmbar.

Die Resultate sind in der Tabelle 1 angegeben.

Die Zusammensetzungen Z1 bis Z3 sind erfindungsgemässe Beispiele. Die Zusammensetzung Ref1 ist ein Vergleichsbeispiel. Die Zusammensetzungen Z1 bis Z3 sind insbesondere geeignet als elastische Klebstoffe. Tabelle 1 :

Zusammensetzung Ref1 Z1 Z2 Z3

R1 A1 A2 A3

Aldimin

4.69 GT 4.79 GT 4.45 GT 4.54 GT

Mischungsverhältnis

100/87 100/87 100/87 100/87 K1/K2 (w/w)

tack-free time

frisch, 42' 35' 27' 35' gelagert 41 ' 32' 22' 27'

Standfestigkeit

frisch, massig mässig-gut gut gut gelagert mässig-gut gut gut gut

Shore A frisch

nach 3h 16 48 54 55 nach 1 d 77 78 79 82 nach 3d 79 80 81 82

Shore A gelagert

nach 3h 37 54 55 55 nach 1 d 80 75 75 76 nach 3d 83 79 79 76

Mechanik frisch

Zugfestigkeit 2.1 MPa 5.5 MPa 5.0 MPa 5.2 MPa Bruchdehnung 51 % 160 % 92 % 136 % E-Modul 5% 16.8 MPa 22.0 MPa 25.0 MPa 22.8 MPa

Mechanik gelagert

Zugfestigkeit 3.3 MPa 6.0 MPa 5.2 MPa 5.8 MPa Bruchdehnung 81 % 151 % 96 % 139 % E-Modul 5% 23.4 MPa 19.9 MPa 25.5 MPa 22.3 MPa