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Patent Searching and Data


Title:
WEAPON BARREL HAVING A MOVABLE CALIBER GAUGE RING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/151791
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a weapon barrel (10) having a caliber gauge ring, characterised in that the caliber gauge ring can be moved from a first position into a second position, wherein, in the first position, the caliber gauge ring reduces the gap between the wall of the weapon barrel (10) and a weapon (20) arranged in the weapon barrel (10), wherein, in the second position, the caliber gauge ring abuts the wall of the weapon barrel (10).

Inventors:
RADEMANN HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/051456
Publication Date:
August 05, 2021
Filing Date:
January 22, 2021
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP MARINE SYS GMBH (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
F41F3/10; F42B14/02; F42B14/06
Foreign References:
EP2530423A12012-12-05
EP1314952A22003-05-28
EP0905473A11999-03-31
EP1950521A12008-07-30
DE102014017554A12016-06-02
DE2845085A11979-04-26
DE102007030509B32008-07-31
DE102017210393A12018-12-27
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Waffenrohr (10) mit einer in dem Waffenrohr angeordneten Waffe und mit einem Kaliberring, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist, wobei der Kaliberring in der ersten Position den Spalt zwischen der Wand des Waffenrohrs (10) und der in dem Waffenrohr (10) angeordneten Waffe (20) verkleinert, wobei der Kaliberring in der zweiten Position an der Wand des Waffenrohrs (10) anliegt.

2. Waffenrohr (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaliberring wenigstens einen ersten Teilring (30) und einen zweiten Teilring (30) aufweist, wobei der Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position klappbar ist.

3. Waffenrohr (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Waffenrohr (10) einen ersten Antrieb (40) zur Bewegung des ersten Teilrings und einen zweiten Antrieb (40) zur Bewegung des zweiten Teilrings aufweist

4. Waffenrohr (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb (40) und der zweite Antrieb (40) jeweils gegenüberliegend an der horizontal breitesten Stelle des Waffenrohrs (10) angeordnet sind.

5. Waffenrohr (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilring (30) mit einem ersten Scharnier am Waffenrohr (10) befestigt ist, wobei der zweite Teilring (30) mit einem zweiten Scharnier am Waffenrohr (10) befestigt ist, wobei das erste Scharnier und das zweite Scharnier an der horizontal breitesten Stelle des Waffenrohrs (10) angeordnet sind.

6. Waffenrohr (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Waffenrohr (10) eine Ausstoßvorrichtung (50) aufweist, die mit Druckluft oder Druckwasser betrieben wird.

7. Waffenrohr (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Waffenrohr (10) wenigstens einen ersten Sensor zur Erfassung der Position des Kaliberrings aufweist.

8. Waffenrohr (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Waffenrohr (10) eine erste Waffenausstoßvorrichtung und eine zweite Waffenausstoßvorrichtung aufweist, wobei weder die erste Waffenausstoßvorrichtung noch die zweite Waffenausstoßvorrichtung dazu ausgebildet sind, eine Waffe (20) alleine und vollständig und mit voller

Geschwindigkeit auszustoßen, wobei die erste Waffenausstoßvorrichtung und die zweite Waffenausstoßvorrichtung zum gemeinsamen vollständigen Ausstoß mit voller Geschwindigkeit einer Waffe (20) ausgebildet sind.

9. Waffenrohr (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Waffenausstoßvorrichtung eine mechanische Waffenausstoßvorrichtung ist und die zweite Waffenausstoßvorrichtung eine Druckluftausstoßvorrichtung ist.

10. Verfahren zum Ausstoß einer Waffe (20) aus einem Waffenrohr (10) mit einem bewegbaren Kaliberring und einer ersten Waffenausstoßvorrichtung und einer zweiten Waffenausstoßvorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Sicherstellen, dass der Kaliberring in einer zweiten Position an der Wand anliegend ist, b) Ausstößen der Waffe (20) aus dem Waffenrohr (10) mit der ersten Waffenausstoßvorrichtung über eine erste Teilstrecke, c) Bewegen des Kaliberrings aus der zweiten Position in die erste Position, in welcher der Spalte zwischen der Wand des Waffenrohrs (10) und der Waffe (20) minimiert ist, d) Ausstößen der Waffe (20) aus dem Waffenrohr (10) mit der zweiten Waffenausstoßvorrichtung über eine zweite Teilstrecke.

Description:
Waffenrohr mit bewegbarem Kaliberring

Die Erfindung betrifft ein Waffenrohr mit einem Kaliberring, wobei der Kaliberring zwischen der ersten Position und einer zweiten Position bewegbar ist, wobei der Kaliberring in der ersten Position den Spalte zwischen Wand und Waffe minimiert, sodass ein Ausstoß der Waffe mittels Druckluft oder Druckwasser möglich ist und wobei der Kaliberring in der zweiten Position an der Wand anliegt, sodass die Waffe mechanisch ausgestoßen oder selbst ablaufend ausgestoßen werden kann, wobei durch den Spalt zwischen Wand und Waffe Wasser hinter die Waffe gelangen kann.

Zum Ausstoß von Waffen aus einem Waffenrohr, insbesondere von einem Torpedo aus einem Torpedorohr, werden heute insbesondere drei unterschiedliche Systeme verwendet.

Ein erstes System verwendet Wasser oder Luft, welche unter Druck hinter der Waffe in das Waffenrohr eingebracht wird. Damit die Kraft möglichst vollständig auf die Waffe wirkt und diese somit beschleunigt, ist der Spalte zwischen der Waffe und dem Waffenrohr zu minimieren, damit möglichst wenig Wasser oder Luft seitlich einer Waffe vorbei entweichen kann ohne die Waffe zu beschleunigen. Bei Waffenrohren welche einen größeren Durchmesser als die Waffe aufweisen, werden sogenannte Kaliberring verwendet, um dieses zu gewährleisten. Vorteil dieses Systems ist, dass die Waffe auf eine hohe Geschwindigkeit beim Verlassen des Waffenrohrs beschleunigt werden kann.

Ein zweites System verwendet mechanische Kraft, um Waffen aus dem Waffenrohr mechanisch auszustoßen. Beispielsweise werden Minen über eine teleskopierbare Stange oder eine Schubkette ausgestoßen. Damit Wasser in den Bereich hinter der ausgestoßenen Waffe strömen kann es in diesem Falle auf einen ausreichend großen Spalt zwischen der Waffe und dem Waffenrohr zu achten, da ansonsten die Waffe durch den Strömungswiderstand stark abgebremst werden würde.

Ein drittes System sind selbst ablaufende Torpedos. Hier weist das Waffenrohr keine eigene Ausstoßvorrichtung auf, sondern Torpedo verlässt das Waffenrohr aus eigener Kraft. Auch hierbei ist es notwendig, dass Wasser durch einen ausreichend breiten Spalt zwischen Waffe und Waffenrohr hinter die Waffe gelangen kann, damit eine Beschleunigung der Waffe erfolgen kann.

Bei der Verwendung von selbst ablaufenden Torpedos kann es jedoch dazu kommen, dass man den Torpedo aus dem Waffenrohr ausstoßen möchte, ohne dass jedoch die Möglichkeit besteht, dass der Torpedo aus eigener Kraft das Waffenrohr verlässt. Beispielsweise werden heutzutage auch im Bereich von Torpedos Lithium- Akkumulatoren eingesetzt. Erfahrungsgemäß besteht hier das Risiko, dass die Lithium- Akkumulatoren thermisch durchgehen. In diesem Fall ist nicht mehr gewährleistet, dass der Antrieb des Torpedos aus eigener Kraft funktionsfähig ist. Auf der anderen Seite ist es dann absolut notwendig, insbesondere an Bord eines Unterseeboots, die Waffe aus dem Waffenrohr zu entfernen.

Daher besteht der Wunsch, beispielsweise ein Druckluftausstoßsystem für einen solchen Notausstoß zu integrieren. Hierbei kann das Ausstoßsystem deutlich kleiner ausgebildet sein, da die Waffe nicht mit voller Geschwindigkeit ausgestoßen werden muss, welche benötigt wird damit die Waffe ordnungsgemäß verwendet werden kann, sondern es reicht bereits eine geringe Geschwindigkeit, um einfach die Waffe aus dem Waffenrohr zu entfernen. Damit diese aber funktioniert, müsste dann ein Kaliberring erst in das Waffenrohr eingebaut werden, was aber nicht möglich ist.

Ein weiteres aktuelles Thema ist, dass gerade Schwergewichtstorpedos zunehmend länger und schwerer werden. Dabei gleichzeitig der Bauraum für die Waffenrohre nicht einfach vergrößert werden kann, muss eine größere Masse auf einer kürzeren Stärke beschleunigt werden. Ein einfaches Vergrößern von Ausstoßsystemen ist jedoch problematisch, da diese Systeme durch die höheren Kräfte überproportional größer und schwerer werden.

Aus der DE 10 2014 017 554 A1 ist eine Vorrichtung zum Ausstößen eines Objektes aus einem Waffenrohr mit einem Linearmotor bekannt. Aus der DE 28 45 085 A1 ist ein Torpedo bekannt, der ein kleineres Kaliber als das Torpedorohr aufweist, wobei mittels Halteleisten ein Anpassen an das Torpedorohr erfolgt.

Aus der DE 10 2007 030 509 B3 ist eine Einrichtung zum Lagern und Starten zumindest eines Tauchkörpers in einem Unterseeboot bekannt.

Aus der DE 10 2017 210 393 A1 ist ein Waffenrohr zur schockelastischen Aufnahme von Beladungen bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Waffenrohr bereitzustellen, aus welchem eine Waffe mittels zweier verschiedener Methoden ausgestoßen werden kann, wovon eine der Methoden mit Druckluft oder Druckwasser arbeitet, und die andere Methode ohne Druckluft oder Druckwasser.

Gelöst wird diese Aufgabe durch das Waffenrohrmit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.

Das erfindungsgemäße Waffenrohr weist einen Kaliberring auf, wobei der Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist. Zwischen der Innenwand des Waffenrohres und der Außenwand der Waffe ergibt sich ein Spalt, welcher ringförmig um die Waffe verläuft. Durch diesen Spalt kann beispielsweise Wasser relativ ungehindert an der Waffe vorbeiströmen, beispielsweise, wenn die Waffe ein selbstablaufender Torpedo ist. In der ersten Position verkleinert der Kaliberring den Spalt zwischen der Wand des Waffenrohrs und einer in dem Waffenrohr angeordneten Waffe. Der Kaliberring kann den Spalt nicht vollständig verschließen, da es ansonsten zu einer Berührung zwischen Kaliberring und Waffe kommen würde, was zum einen eine Gefahrenquelle und zum anderen eine Reibungsquelle darstellen würde. In der ersten Position verhält sich der Kaliberring somit wie ein fest montierter Kaliberring nach dem Stand der Technik. Hierdurch wird ein Ausstoß der Waffe mit Druckluft oder Druckwasser ermöglicht, da nur ein sehr geringer Anteil seitlich an der Waffe vorbei abfließt, ohne die Waffe anzutreiben. In der zweiten Position liegt der Kaliberring an der Wand des Waffenrohrs an. Der Spalt zwischen Waffe und Wand des Waffenrohrs ist in der zweiten Position somit maximal. In der zweiten Position kann die Waffe beispielsweise selbstablaufend ausgestoßen werden, da Wasser ungehindert hinter die Waffe strömen kann.

Hierdurch kann das Waffenrohr schnell und mit geladener Waffe von einer Ausstoßart auf eine andere umgestellt werden, beispielsweise und insbesondere kann zwischen dem Selbstablauf eines Torpedos für den Kampfeinsatz und einem Notausstoß mittels eines Druckluftsystems umgeschaltet werden.

Der Kaliberring muss dabei kein geschlossener Ring sein, sondern kann aus Teilstücken bestehen. Der Kaliberring stellt somit eine Barriere dar, die das unkontrollierte Vorbeifließen eines Fluids verringert. Projiziert man Waffenrohr, Waffe und Kaliberring auf eine zweidimensionale Fläche, welche senkrecht zur Längsachse des Waffenrohrs steht, so ergibt sich in einer ersten Projektion mit dem Kaliberring in der ersten Position ein offener erster Spalt, welcher von Fluid durchflossen werden kann und in einer zweiten Projektion mit dem Kaliberring in der zweiten Position ein offener zweiter Spalt, welcher von Fluid durchflossen werden kann. Bevorzugt ist die erste Projektion des ersten Spaltes mindestens 65 %, besonders bevorzugt zu mindestens 75 % und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 85 % kleiner als die zweite Projektion des zweiten Spaltes.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Kaliberring wenigstens einen ersten Teilring und einen zweiten Teilring auf, wobei der Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position klappbar ist. Die Teilung des Kaliberrings in einen ersten Teilring und einen zweiten Teilring kann vorteilhaft sein, um beispielsweise unten ein Ausstoßsystem und ein Tragesystem für die Waffe anzuordnen sowie oben eine Schiene zur Führung einer Haltevorrichtung, der sogenannten Haltewarze, der Waffe.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Waffenrohr einen ersten Antrieb zur Bewegung des ersten Teilrings und einen zweiten Antrieb zur Bewegung des zweiten Teilrings auf. Die direkte Integration der Antriebe in das Waffenrohr hat auf der einen Seite den Nachteil, dass die Antriebe wasserdicht und druckdicht ausgeführt sein müssen. Auf der anderen Seite ist jedoch der große Vorteil, dass nur kleine Druckkörperdurchführungen durch die Wand des Waffenrohrs notwendig sind, um den Kaliberring aus der ersten Position in die zweite Position oder andersherum zu bewegen.

Waffenrohre weisen üblicherweise einen runden Querschnitt auf. In diesem Fall weist das Waffenrohr eine Rotationsachse auf, welche durch den Mittelpunkt des kreisförmigen Querschnitts verläuft. Die Teilringe können dabei symmetrisch zu einer Ebene durch die Rotationsachse angeordnet sein. Der Bewegungsvektor des ersten Teilrings und zweiten Teilrings liegen jeweils in einer Ebene, wobei die Rotationsachse in jeder dieser Ebenen liegt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Teilringe getrennt voneinander bewegbar.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der erste Antrieb und der zweite Antrieb jeweils gegenüberliegend an der horizontal breitesten Stelle des Waffenrohrs angeordnet. Die Antriebe liegen damit auf einer horizontalen Ebene, die durch die Längsachse des Waffenrohrs verläuft. Dieses ist insbesondere vorteilhaft, da üblicherweise die Waffe und somit die Längsachse der Waffe nicht mittig im Waffenrohr angeordnet wird. Typischerweise verbleibt unter der Waffe mehr Platz, beispielsweise für eine Ausstoßvorrichtung, sodass die Längsachse der Waffe höher liegt als die Längsachse des Waffenrohrs. Hierdurch sind beispielsweise seitliche Führungsvorrichtung an der breitesten Stelle der Waffe und somit oberhalb der breitesten Stelle des Waffenrohres angeordnet.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Teilring mit einem ersten Scharnier am Waffenrohr und der zweite Teilring mit einem zweiten Scharnier am Waffenrohr befestigt. Das erste Scharnier und das zweite Scharnier sind an der horizontal breitesten Stelle des Waffenrohrs angeordnet. Die Scharniere liegen damit auf einer horizontalen Ebene, die durch die Längsachse des Waffenrohrs verläuft.

Bevorzugt weisen der erste Teilring und der zweite Teilring jeweils eine doppelt gekrümmte Form auf. Zum einen weisen der erste Teilring und der zweite Teilring jeweils eine erste Seite auf, welche in der ersten Position zur Waffe hingerichtet ist, wobei die erste Seite die Form eines Kreisausschnitts aufweist. Hierdurch fügt sich die erste Seite mit einem minimalen Spalt an die Waffe an. Weiter weisen der erste Teilring der zweiten Teilring jeweils eine zweite Seite auf, wobei die zweite Seite der ersten Seite gegenüberliegende ist, wobei die zweite Seite in der ersten Position zur Wand des Waffenrohrs hingerichtet ist. Dementsprechend weist auch die zweite Seite die Form eines Kreisausschnitts auf. Der Radius des Kreisausschnitts der ersten Seite entspricht in erster Näherung im Radius der Waffe. Der Radius des Kreisausschnitts ist der zweiten Seite entspricht in erster Näherung dem Radius des Waffenrohres. Weiter weisen der erste Teilring und der zweite Teilring jeweils eine erste Fläche auf, wobei die erste Fläche in der ersten Position quer zum Waffenrohr angeordnet ist und in der zweiten Position zur Wand des Waffenrohres hin gerichtet ist. Daher entspricht die erste Fläche einem Ausschnitt aus einem kreisförmigen Zylinder.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kaliberring in Form einer Iris ausgeführt, wie diese beispielsweise auch als Blende im Bereich der Fotografie verwendet wird. Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass der Kaliberring sogar an verschiedene Kaliber verschiedene Waffen angepasst werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Kaliberring eine entfaltbare Vorrichtung auf, wobei der Kaliberring durch Einführen eines Fluids in die entfaltbare Vorrichtung und der zweiten Position in die erste Position bewegt werden kann. Beispielsweise handelt es sich bei dem Kaliberring um eine schlauchförmige entfaltbare Vorrichtung, welche mittels eines Fluids vergleichbar mit eines Schlauches in einem Fahrradreifen gefüllt werden kann. Als Fluid können Gase, zum Beispiel Luft, Stickstoff oder dergleichen, verwendet werden. Aufgrund der auftretenden Drücke ist es jedoch vorteilhaft, ein gering kompressibles Fluid, insbesondere Wasser oder Hydrauliköl, zu verwenden. Um den Kaliberring aus der ersten Position wieder in die zweite Position zu bewegen, kann das Fluid aus der entfaltbaren Vorrichtung wieder entfernt werden, beispielsweise mittelst einer Pumpe.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Waffenrohr eine Ausstoßvorrichtung auf, die mit Druckluft oder Druckwasser betrieben wird. Beispielsweise und insbesondere kann die Druckluftausstoßvorrichtung oder Druckwasserausstoßvorrichtung vergleichsweise klein ausgeführt sein, sodass dieser nicht geeignet ist die Waffe innerhalb des Waffenrohrs auf eine normale Ausstoßgeschwindigkeit zu beschleunigen, sondern lediglich so ausgeführt sein, dass diese in der Lage ist eine defekte Waffe auszustoßen, wobei die Geschwindigkeit, mit welcher die Waffe das Waffenrohr verlässt irrelevant ist. Diese Druckluftausstoßvorrichtung oder Druckwasserausstoßvorrichtung dient somit nicht dem Ausstoß der Waffe in einer Gefechtssituation, sondern lediglich zum Entfernen einer defekten Waffe aus einem Waffenrohr.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Waffenrohr wenigstens einen ersten Sensor zur Erfassung der Position des Kaliberrings auf. Dieses ist vorteilhaft, da es bei einem selbst ablaufenden Torpedos problematisch wäre, wenn der Kaliberring sich in der ersten Position befindet. Ebenso wäre es problematisch, wenn mittels eines kleinen Notausstoßsystems ein defekter Torpedo ausgestoßen werden sollte, sich der Kaliberring aber in der zweiten Position befindet und gegebenenfalls das Notausstoßsystem nicht für einen zweiten Ausstoß ausgelegt ist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Waffenrohr einen ersten Kaliberring auf, wobei der erste Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist. Weiter weist das Waffenrohr einen zweiten Kaliberring auf, wobei der erste Kaliberring von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist. Der erste Kaliberring ist auf eine erste Waffe mit einem ersten Durchmesser ausgelegt, der zweite Kaliberring auf eine zweite Waffe mit einem zweiten Durchmesser, wobei der erste Durchmesser von dem zweiten Durchmesser verschieden ist. Hierdurch können Waffen mit verschiedenem Kaliber (Durchmesser) verwendet werden. Da der jeweils nicht benötigte Kaliberring in der zweiten Position nicht stört, ist somit ein deutlich schnellerer Wechsel zwischen Waffen mit verschiedenem Kaliber möglich.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Waffenrohr eine erste Waffenausstoßvorrichtung und eine zweite Waffenausstoßvorrichtung auf. Weder die erste Waffenausstoßvorrichtung noch die zweite Waffenausstoßvorrichtung sind dazu ausgebildet, eine Waffe alleine und vollständig und mit voller Geschwindigkeit auszustoßen. Die erste Waffenausstoßvorrichtung und die zweite Waffenausstoßvorrichtung sind zum gemeinsamen vollständigen Ausstoß mit voller Geschwindigkeit einer Waffe ausgebildet. Beispielsweise und insbesondere ist die erste Waffenausstoßvorrichtung eine mechanische Waffenausstoßvorrichtung und die zweite Waffenausstoßvorrichtung ist eine Druckluftausstoßvorrichtung. Beispielsweise und insbesondere wird die Waffe mithilfe der mechanischen Waffenausstoßvorrichtung über die erste Hälfte der Beschleunigungsstrecke der Waffe im Waffenrohr beschleunigt. Der Kaliberring befindet sich hierbei in der zweiten Position, damit Wasser hinter die Waffe strömen kann. Zum Ende des Beschleunigungsvorganges wird der bewegbare Kaliberring von der zweiten Position in die erste Position bewegt. Nachdem der Kaliberring somit in den Spalt zwischen Waffenrohren Waffe weitmöglichst verschlossen hat, wird über die Druckluftausstoßvorrichtung Druckluft hinter der Waffe in das Waffenrohr eingebracht und die Waffe somit weiter beschleunigt. Durch diese Kombination ist es möglich beide Ausstoßsystem kleiner auszulegen und dadurch insgesamt Bauraum und Gewicht zu sparen. Nur durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Kaliberrings ist es möglich, zwei ansonsten inkompatible Ausstoßvorrichtungen miteinander zu kombinieren und so die Waffe auf kürzester Strecke mit kleinstmögliche Ausstoßvorrichtung zu beschleunigen.

Beispiel für eine mechanische Waffenausstoßvorrichtung sind Teleskopstange, Schubkette oder eine fahrbare Einheit.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Waffenrohr ein Waffenrohr zum Ausstoß einer Waffe unter Wasser. Insbesondere ist das Waffenrohr gegen Überdruck durch Wasser von außen ausgelegt und weist einen vorderen und hinteren wasserdichten Verschluss auf.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Waffenrohr ein Torpedorohr.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Wasserfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Waffenrohr.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Wasserfahrzeug ein Unterseeboot. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Ausstoß einer Waffe aus einem Waffenrohr mit einem bewegbaren Kaliberring und einer ersten Waffenausstoßvorrichtung und einer zweiten Waffenausstoßvorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: a) Sicherstellen, dass der Kaliberring in einer zweiten Position an der Wand anliegend ist, b) Ausstößen der Waffe aus dem Waffenrohr mit der ersten Waffenausstoßvorrichtung über eine erste Teilstrecke, c) Bewegen des Kaliberrings aus der zweiten Position in die erste Position, in welcher der Spalt zwischen der Wand des Waffenrohrs und der Waffe minimiert ist, d) Ausstößen der Waffe aus dem Waffenrohr mit der zweiten Waffenausstoßvorrichtung über eine zweite Teilstrecke.

Wichtig ist hierbei, dass der Zeitraum zwischen Schritt b) und Schritt d) so gering wie möglich gehalten wird. In dieser Zeit bewegt sich die Waffe im Waffenrohr, sodass die zur Verfügung stehende Strecke hierdurch verkürzt wird, welche zur Beschleunigung zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite kann die erste Waffenausstoßvorrichtung nur effizient die Waffe beschleunigen, sofern der Kaliberring in der zweiten Position ist und die zweite Waffenausstoßvorrichtung nur, wenn der Kaliberring in der ersten Position ist.

Hierdurch ist möglich, zwei sehr unterschiedliche Ausstoßsysteme zu kombinieren. Hierdurch können beide Ausstoßsysteme jeweils kleiner konstruiert werden. Auch können die Stärken von zwei unterschiedlichen Ausstoßsystem auf diese Weise kombiniert werden. Wesentlich hierfür ist die Bewegbarkeit des Kaliberrings, um diese beiden Systeme zu kombinieren.

Bevorzugt ist die erste Waffenausstoßvorrichtung eine mechanische Waffenausstoßvorrichtung und die zweite Waffenausstoßvorrichtung eine Druckluftausstoßvorrichtung oder eine Druckwasserausstoßvorrichtung.

Horizontal ist bei einem Unterseeboot die Ebene, die bei Normallage des Unterseebootes parallel zur Wasseroberfläche, und damit zum Horizont, ist. io

Nachfolgend ist das erfindungsgemäße Waffenrohr anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 perspektivische Ansicht im ersten Position

Fig. 2 Detailvergrößerung

Fig. 3 Frontalansicht in erster Position

Fig. 4 perspektivische Ansicht in zweiter Position

Fig. 5 Detailvergrößerung

Fig. 6 Frontalansicht in zweiter Position

Fig. 7 vor dem Ausstoß

Fig. 8 erster Teilausstoß mit der ersten Ausstoßvorrichtung Fig. 9 zweiter Teilausstoß mit der zweiten Ausstoßvorrichtung

Die Fig. 1 ist Fig. 3 zeigen ein Waffenrohr 10 mit einem Kaliberring in erster Position. Fig. 1 zeigt hierbei eine perspektivische Ansicht, Fig. 2 eine Detailvergrößerung des Kaliberrings und Fig. 3 eine Frontalansicht. Der Kaliberring befindet sich in einer ersten Position, wodurch der Spalt zwischen dem Waffenrohr 10 und der Waffe 20 minimiert wird. Der Kaliberring besteht aus zwei Teilringen 30. Die Waffe 20 wird durch eine obere Führung 120, zwei seitliche Führungen 130 und eine untere Führung 140 gehalten, wobei die Längsachse der Waffe 20 oberhalb der Längsachse des Waffenrohrs 10 angeordnet ist. Dieses ist üblich, um im unteren Bereich beispielsweise Antriebssysteme oder andere Vorrichtungen integrieren zu können. Die seitlichen Führungen 130 sind im Bereich des Kaliberrings unterbrochen, die obere Führung 120 und die untere Führung 140 sind hingegen durchgehend und der Kaliberring ist hier in zwei Teilringe 30 geteilt. Hierdurch ist zum einen eine Unterstützung der Waffe 20, welche beispielsweise 1 bis 2 t wiegt, gewährleistet sowie die Führung der Haltewarze in der oberen Führung 120.

Die Antriebe 40 dienen dazu, die Teilringe 30 aus der ersten Position, wie in Fig. 1 ist Fig. 3 gezeigt, in eine zweite Position, wie in Fig. 4 bis Fig. 6 gezeigt, und zurück zu bewegen.

In Fig. 4 bis Fig. 6 ist der Kaliberring im Waffenrohr 10 in der zweiten Position gezeigt. Fig. 4 zeigt hierbei eine perspektivische Ansicht, Fig. 5 eine Detailvergrößerung des Kaliberrings und Fig. 6 eine Frontalansicht. Der Unterschied ist insbesondere zwischen Fig. 3 und Fig. 6 erkennbar. Während in Fig. 3 sich der Kaliberring in der ersten Position befindet und den Wasser durch tritt minimiert, so befindet sich in Fig. 6 der Kaliberring in der zweiten Position damit an der Wand des Waffenrohrs 10. Flierdurch ist der Wasserdurchtritt kaum beeinflusst.

Wird aus dem Waffenrohr 10 im Normalfall die Waffe 20, im gezeigten Beispiel ein Schwergewichtstorpedo, selbst ablaufen ausgestoßen und soll lediglich im Notfall mittels einer entsprechend gering ausgebildeten Druckluftausstoßvorrichtung ausgestoßen werden, so befindet sich das Waffenrohr 10 normalerweise im Zustand, welcher in Fig. 4 bis Fig. 6 gezeigt ist. Kommt es zu einem Notfall, beispielsweise einem thermischen Durchgehen der Batterien der Waffe 20, wird der Kaliberring von der zweiten Position in die erste Position bewegt und die Waffe 20 kann ausgestoßen werden.

Außer der Verwendung des bewegbaren Kaliberrings für ein Notausstoßsystem kann diese auch verwendet werden, um eine Waffe 20, insbesondere ein großen Schwergewichtstorpedo, mithilfe zweier verschiedener Ausstoßsystem effizient zu beschleunigen und auszustoßen. Ein solches Waffenrohr 10 ist in Fig. 7 bis Fig. 9 während eines Ausstoßvorgangs einer Waffe 20 gezeigt.

Fig. 7 zeigt das Waffenrohr 10 unmittelbar vor dem Ausstoß der Waffe 20. Die Mündungsklappe 110 ist bereits geöffnet. Das Waffenrohr 10 weist eine erste Ausstoßvorrichtung auf, welche mechanisch die Waffe 20 beschleunigt sowie eine zweite Ausstoßvorrichtung, eine Druckluftausstoßvorrichtung 50. Hierbei beschleunigt die erste Ausstoßvorrichtung die Waffe 20 über eine erste Teilstrecke, welche der halben Länge des Waffenrohrs 10 entspricht. Über die zweite Teilstrecke, welche der zweiten Hälfte der Länge des Waffenrohrs 10 entspricht, beschleunigt die Druckluftausstoßvorrichtung 50 die Waffe 20 weiter. Hierdurch können der Druckluftspeicher 70 und der Hydraulikölzylinder 80 kleiner ausgeführt werden, als dieses notwendig wäre, wenn lediglich diese mechanische Ausstoßvorrichtung zur vollständigen Beschleunigung der Waffe 20 verwendet werden würde. Die mechanische Verbindung zwischen dem Hydraulikzylinder 90 und der Waffe 20 wird über einen Schubarm 100 hergestellt. Um eine Beschädigung der Waffe 20 zu vermeiden, kann der Hydraulikzylinder 90 und somit der Schubarm 100 unmittelbar vor dem Ausstoß langsam an die Waffe 20 herangeführt werden. Während des Ausstoßes durch diese erste Ausstoßvorrichtung befindet sich der Kaliberring in der zweiten Position, sodass Wasser leicht an der Waffe 20 vorbei von außen hinter die Waffe strömen kann, ohne die Waffe 20 unnötig abzubremsen. Am Ende dieses Vorgangs, was in Fig. 8 gezeigt ist, wird der Kaliberring schnellstmöglich in die erste Position verbracht und anschließend über die Druckluftausstoßvorrichtung 50 Druckluft hinter der Waffe 20 eingebracht und hierdurch die Waffe 20 weiter beschleunigt. Dieses ist in Fig. 9 gezeigt. Da der Kaliberring den Spalt zwischen Waffe 20 und Waffenrohr 10 minimiert, entweicht möglichst wenig Wasser neben der Waffe 20, ohne Arbeit zu verrichten, sodass eine optimale Beschleunigung der Waffe 20 erreicht wird.

Bezugszeichen 10 Waffen rohr

20 Waffe

30 Teilring 40 Antrieb

50 Druckluftausstoßvorrichtung 60 Halteklinke

70 Druckluftspeicher

80 Hydraulikölzylinder 90 Hydraulikzylinder

100 Schubarm

110 Mündungsklappe

120 obere Führung

130 seitliche Führung 140 untere Führung