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Patent Searching and Data


Title:
AGENT FOR TREATING THE SYMPTOMS OF DEMENTIA DISORDERS CONTAINING AN ADDITIONAL LOCAL ANESTHETIC AGENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/011269
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an agent used for producing a medicament for treating dementia disorders, in which a treatment of this illness that is more effective than classical therapy is achieved by an active ingredient combination consisting of a substance, which increases the dopamine concentration in the synaptic gap of the nerve cells of the brain, with a local anesthetic agent of the anilide group.

Inventors:
SAIGER LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/DE2001/002869
Publication Date:
February 13, 2003
Filing Date:
July 31, 2001
Export Citation:
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Assignee:
SAIGER LOTHAR (DE)
International Classes:
A61K31/12; A61K31/13; A61K31/137; A61K31/167; A61K31/198; A61K31/24; A61K31/245; A61K31/4015; A61K31/445; A61K31/4458; A61K31/48; A61K45/06; A61P25/00; A61P25/24; A61P25/28; (IPC1-7): A61K31/12; A61K31/137; A61K31/13; A61K31/167; A61K31/198; A61K31/245; A61K31/4015; A61K31/445; A61K31/4458; A61K31/48; A61P25/00; A61P25/28
Domestic Patent References:
WO2000032232A12000-06-08
Foreign References:
US5942241A1999-08-24
US5891885A1999-04-06
US6133299A2000-10-17
US5064858A1991-11-12
Other References:
ROBERTS E.: "Potential therapies in aging and senile dementias", ANNALS OF THE NEW YORK ACADEMY OF SCIENCES, vol. 396, 1982, pages 165 - 178, XP001064459
PARFITT K.: "The Martindale, the complete drug reference.", 1999, PHARMACEUTICAL PRESS, LONDON, U.K., XP002194156
TAKAYUKI S., ET AL.: "Pharmacological analysis of local anaesthetic tolycaine-induced convulsions by modification of monoamines in rat brain.", PHARMACOLOGY & TOXICOLOGY, vol. 79, 1996, pages 305 - 311, XP001064417
ABED, W.T.: "Alterations of lidocain and pentylenetetrazol-induced convulsions by manipulation of brain monoamines.", PHARMACOLOGY & TOXICOLOGY, vol. 75, 1994, pages 162 - 165, XP001064415
BEERS, M.H., ET AL.: "The Merck Manual of Diagnosis and Therapy.", 1999, MERCK RESEARCH LABORATORIES, NEW YORK, USA, XP002194337
Attorney, Agent or Firm:
Kohler, Schmid Partner +. (Ruppmannstrasse 27, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Mittel zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Demenzerkrankungen, gekennzeichnet durch ein Lokalanästhetikum der AnilidGruppe oder dessen Derivate.
2. Mittel zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Demenzerkrankungen, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : einer die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz, und einem Lokalanästhetikum der AnilidGruppe oder dessen Derivate.
3. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Mepivacain.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mepivacain in einer Tagesdosis von 30 mg bis 60 mg appliziert wird.
5. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Lidocain.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lidocain in einer Tagesdosis von bis zu 150 mg appliziert wird.
7. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Bupivacain.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bupivacain in einer Tagesdosis von bis zu 150 mg appliziert wird.
9. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Butanilicain.
10. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Tholycain.
11. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Etidocain.
12. Mittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Wirkstoffkombination aus : eine die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz Ropivacain.
13. Mittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ropivacain in einer Dosis von 0,2 bis zu 4 mg appliziert wird.
14. Mittel zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Demenzerkrankungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz LevoDopa enthält.
15. Mittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das LevoDopa in einer Tagesdosis von 200 mg bis 600 mg appliziert wird.
16. Mittel nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Bromocriptin enthält.
17. Mittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Bromocriptin in einer Tagesdosis von 1,0 mg bis 10 mg appliziert wird.
18. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Selegilin enthält.
19. Mittel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Selegilin in einer Tagesdosis von 4 mg bis 20 mg appliziert wird.
20. Mittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Amantadin enthält.
21. Mittel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Amantadin in einer Tagesdosis von 100 mg bis 400 mg appliziert wird.
22. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich PergolidMesilat enthält.
23. Mittel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das PergolidMesilat in einer Tagesdosis von 2 mg bis 8 mg appliziert wird.
24. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Tolcapon enthält.
25. Mittel nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Tolcapon in einer Tagesdosis von 100 mg bis 400 mg appliziert wird.
26. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die die DopaminKonzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Piracetam enthält.
27. Mittel nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Piracetam in einer Tagesdosis von 1000 mg bis 4000 mg appliziert wird.
28. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 2 bis 27 als Medikament zur Behandlung der Symptome von Demenzerkrankungen.
Description:
MITTEL ZUR BEHANDLUNG DER SYMPTOMEN VON DEMENZERKRANKUNGEN ENTHALTEND EIN ZUSÄTZLICHES LOKALANÄSTHETIKUM Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung der Symptome von Demenzerkrankungen bzw. Demenz.

Demenz ist eine allgemeine Gehirnerkrankung, wobei insbesondere auch solche Areale des Gehirn geschädigt sind, die für eine Regelung der Funktionalität der übrigen Hirnareale, insbesondere des Kortex, verantwortlich zeichnen.

Eine Demenzerkrankung wie eine Hirnarteriosklerose, die Alzheimersche oder die Picksche Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass geistige Leistungen deshalb nicht mehr normal vollzogen werden können, weil im allgemeinen eine Mehrzahl unterschiedlicher Hirnareale zur Lösung einer vorgegebenen Aufgabe notwendig ist, wobei diese Hirnareale zu diesem Zweck aktiviert werden müssen und untereinander kommunizieren müssen.

So ist beispielsweise zum Lösen einer Rechenaufgabe 2 + 3 es notwendig, ein Hirnareal zu aktivieren, in dem Zahlen abgespeichert sind, sowie darüber hinaus ein Hirnareal zu aktivieren, in dem Verknüpfungen und funktionale Zusammenhänge erkannt werden und Funktionen wie Addition und Subtraktion abgespeichert sind, und es ist darüber hinaus ein Hirnareal zu aktivieren, das das Ergebnis erkennt und wieder dem Zahlenareal zugeordnet wird.

Charakteristisch für eine Demenz ist insbesondere der Umstand, dass eine Kommunikation unterschiedlicher Hirnareale untereinander nachlässt oder gänzlich ausbleibt. Aus diesem Grunde können zuerst komplexere, in fortgeschrittenem Stadium dann aber auch einfache Aufgaben nicht mehr gelöst werden.

Demenzerkrankungen werden von den betreffenden Individuen in der Regel subjektiv als Verschlechterung der eigenen Hirnleistung erkannt, weshalb der Leidensdruck besonders groß ist.

Eine Verbesserung der Hirnleistung von an Demenz erkrankten Personen ist im Stand der Technik nur sehr bedingt erfolgreich.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Mittel bereitzustellen, mit dem Demenzerkrankungen und die Symptome von Demenzerkrankungen wirksam behandelbar sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe.

Insbesondere wird diese Aufgabe gelöst durch eine kombinierte Verabreichung von : - einer die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhenden Substanz, und - einem Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe oder dessen De- rivate.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels ist als Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe die Substanz Mepivacain gewählt, vorzugsweise in einer Tagesdosis von 30 mg bis 60 mg. Alternativ zu Mepivacain können die Substanzen Lidocain, Bupivacain, Butanilicain, Tholycain oder Etidocain verwendet werden.

Bei dem erfindungsgemässen Mittel wird durch die Wirkstoffkombination von einer die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhenden Substanz und einem Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe oder dessen Derivate quintessentiell eine Aktivierung der interzellulären-Kommunikation der cerebralen Nervenzellen einer an Demenz erkrankten Person erreicht. Eine Erklärung dafür wird weiter unten angegeben. Aufgrund dieser Wirkung kann eine Demenzerkrankung an ihren Wurzeln und nicht nur durch Behandlung der Symptome bekämpft werden. Die Funktionsweise des erfindungsgemässen Mittels fusst dabei auf folgendenden Erkenntnissen : Zwei wichtige Hirnarteale, die für eine Regelung der Funktionalität der übrigen Hirnareale wie insbesondere derjenigen des Cortex verantwortlich zeichnen sind zum einen das sogenannten parasympatischen Systems und zum anderen das sympatitsche System.

Demenz ist demnach im speziellen insbesondere zurückzuführen auf eine Malfunktion des parasympatischen Systems und/oder des sympatischen Systems des menschlichen Gehirnes.

Das parasympatische System steuert dabei die energieaufbauenden Prozesse des Körpers wie Schlaf, Verdauung und Entspannung. Es führt zu Blutdrucksenkung, Herzfrequenzdrosselung und verwandelt Traubenzucker in Glykogen. Neurotransmitter im parasympatischen System ist überwiegend das Serotonin.

Das sympatische System wiederum dient der Steuerung der energieverbrauchenden Prozesse wie Herzaktivierung, Blutdruckerhöhung, und Blutzuckermobilisierung.

Neurotransmitter in dem sympatischen System ist überwiegend Noradrenalin.

Es besteht zum einen eine Proportionalität zwischen der Konzentration von Dopamin zu der Konzentration von Serotonin.

Es ist zum anderen jedoch auch eine Proportionalität zwischen der Konzentration von Dopamin und der Konzentration von von Serotoninund und von Noradrenalin zu verzeichnen.

Bei Demenz ist in der Regel insbesondere die Versorgung von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn gestört, weshalb eine ausreichende Bereitstellung einer für eine normale Hirnfunktion benötigten Konzentration dieser Substanzen nicht gewährleistet ist.

Eine ausreichende Bereitstellung einer für eine normale Hirnfunktion benötigten Konzentration von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn ist erfindungsgemäß durch eine gezielte Gabe eines Lokalanästhetikums der Anilid-Gruppe behandelbar.

Durch dessen Verabreichung wird die Permeabilität der Blut/Hirn-Schranke in der Weise erhöht, das vermehrt L-Dopa diese Schranke passieren kann und in das Gehirn gelangen kann.

L-Dopa ist eine Substanz, die in der Substantia Nigra, einem weiteren Hirnareal, in Dopamin gewandelt wird. Dopamin wiederum ist eine Vorstufe bei der Bildung von Serotonin und Noradrenalin. Durch eine Vergabe von Dopamin wird zum einen bewirkt, dass über eine dadurch induzierte Erhöhung der Serotonin-Konzentration die Bildung von Glykogen im parasympatischen System positiv beeinflusst wird, d. h.

Glykogen vermehrt ausgeschüttet wird, das dann dem Körper für energieverbrauchende Prozesse zur Verfügung steht. Gleichzeitig wird durch eine Erhöhung der durch eine Gabe von Dopamin induzierten Noradrenalin-Konzentration im sympatischen System bewirkt, dass mehr Glykogen zum Verbrauch in den Muskeln freigegeben wird, indem mehr Glykogen in Traubenzucker verwandelt wird, der dann über die Blutbahn sowohl den Muskeln als auch insbesondere dem Nervensystem des Gehirnes direkt zur Verfügung gestellt wird.

Eine ausreichende Bereitstellung einer für eine normale Hirnfunktion benötigten Konzentration von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn durch Verabreichung des erfindungsgemäßen Mittels hat eine positive Veränderung der Leitfähigkeit der interzellulären Nervenverbindungen im synaptischen Spalt in der Weise zur Folge, dass Signale besser von einer Nervenzelle zu einer nächsten weitergeleitet werden können. Insofern bewirkt das erfindungsgemäße Mittel eine Erhöhung des Übertragungspotentials der Verbindungen von Nervenzellen, insbesondere solcher des Gehirnes.

Eine allgemeine Aktivierung des Hirnpotentials durch eine zusätzliche Ausschüttung an Traubenzucker, der durch eine im parasympatischen System bewirkte erhöhte Bildung von Glykogen und eine im sympatischen System bewirkte Wandlung des Glykogens in Traubenzucker erfolgt ist, bewirkt eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Symptomatik der unterschiedlichen Demenzerkrankungen.

Bei dem erfindungsgemäßen Mittel wird durch die Kombination einer die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhenden Substanz mit einem Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe ursächlich erreicht, dass die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke für die Substanz LevoDopa erhöht wird, so dass Dopamin in höherer Konzentration als bei gängigen Standardtherapie im Gehirn von an Demenzerkrankungen leidenden Personen anreicherbar ist, wodurch folglich eine höhere Konzentration von Dopamin im Gehirn dieser Personen erreicht wird.

Des weiteren ist folgender Umstand beachtenswert : Insbesondere Dopamin ist unter normalen Bedingungen, d. h. ohne die gleichzeitige Anwesenheit von einem Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe nicht geeignet, die Blut/Hirn-Schranke zu passieren. Anstelle von Dopamin muss deshalb standardgemäß L-Dopa verabreicht werden, da dieses im Gegensatz zu Dopamin gerade in der Lage ist, auch ohne Anwesenheit eines Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe die Blut/Hirn-Schranke zu einem gewissen, allerdings niedrig angesetzten Prozentsatz zu passieren. L-Dopa ist eine Substanz, die in der Substantia Nigra, einem Teil des Gehirns, in Dopamin gewandelt wird. Für diese Wandlung ist jedoch in der Tat gerade eine funktionsfähige Substantia Nigra erforderlich, deren Funktionsfähigkeit aber, wie diejenige jeden anderen Hirnareales auch, nur bei Anwesenheit ausreichender mengen an Dopamin sichergestellt ist. Aus diesem Grund scheitert die klassische Standardtherapie von Demenzerkrankungen ab einem bestimmten Punkt in der Entwicklung der Krankheit an Unterveresorgung des Gehirns mit Dopamin. Dieser Punkt ist überwindbar mit Hilfe einer Therapie, die eine direkte Verabreichung von Dopamin bei gleichzeitiger Verabreichung einer Mittels zur Erhöhung der Permeabilität der Blut/Hirn- Schranke für Dopamin vorsieht, so dass die Dopamin- Konzentration im Gehirn direkt beeinflussbar und eine Unterversorgung damit auch bei fortgeschrittener Erkrankung behebbar ist.

Die erfindungswesentliche Substanz"Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe"gehört generell zu den Lokalanästhetika unterschiedlicher Struktur, wobei als Untergruppe dieser Lokalanästhetika die Lokalanästhetika der Anilid-Gruppe und deren Derivate zur Therapie bevorzugt werden.

Ausführungsbeispiele dieser Untergruppe sind neben Mepivacain, Lidocain, Bupivacain, Butanilicain, Etidocain, Tholycain sowie Ropivacain. Das kleinste Molekül dieser genannten Gruppe hat Mepivacain, und diese Substanz hat sich auch am wirkungsvollsten bei der Therapie von Patienten mit Denezerkrankungen erwiesen. Eine Vermutung dabei ist, dass aufgrund der geringen Molekülgröße des Mepivacain eine erhöhte Wahrscheinlichkeit zum Durchgang der Blut-Hirn-Schranke gegeben ist. Mepivacain ist darüberhinaus lipophil, d. h. fettliebend und setzt sich gerne an Fettmoleküle an. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass Nervenzellen meist in Fett eingebettet sind und eine Anlage oder Anreicherung von Mepivacain in Fett auch Auswirkungen auf die durch das Fettgewebe verlaufenden Nervenbahnen zeitigen dürfte. Auch LevoDopa besitzt ähnlich wie Mepivacain eine starke Lipophilie, so dass auch über diesen Zusammenhang ein möglicher Wirkmechanismus gegeben ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Mittel zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Demenzerkrankungen wird LevoDopa vorzugsweise in einer Tagesdosis von 200 mg bis 600 mg appliziert.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels enthält die die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Bromocriptin, das vorzugsweise in einer Tagesdosis von 1,25 mg bis 10 mg appliziert wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels enthält die die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Selegilin, das vorzugsweise in einer Tagesdosis von 4 mg bis 20 mg appliziert wird.

Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels enthält die die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Amantadin, das vorzugsweise in einer Tagesdosis von 100 mg bis 400 mg appliziert wird. Gemäß einer anderen alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels enthält die die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Pergolid-Mesilat, das vorzugsweise in einer Tagesdosis von 2 mg bis 8 mg appliziert wird. Das erfindungsgemäße Mittel kann gemäß einer anderen Ausführungsform auch Tolcapon als eine die Dopamin- Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz enthalten, das in einer Tagesdosis von 100 mg bis 400 mg appliziert wird.

Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels könnte die die Dopamin-Konzentration in synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhende Substanz zusätzlich Piracetam enthalten, das in einer Tagesdosis von 1.000 mg bis 4.000 mg appliziert wird.

Die oben angegebenen Substanzen, die die Dopamin-Konzentration im synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhen, können dabei erfindungsgemäße sowohl jeweils für sich als auch in unterschiedlichen Kombinationen miteinander in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein. Die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels beruht jedoch weniger auf einer speziellen Kombination von die Dopamin-Konzentration in synaptischen Spalt der Nervenzellen des Gehirns erhöhenden Substanzen der klassischen Parkinson-Therapie untereinander, als vielmehr auf einer Kombination dieser klassisch zur Parkinson-Therapie eingesetzten Substanzen mit einem Lokalanästhetikum, insbesondere einem Lokalanästhetikum der Anilid-Gruppe und hierbei insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, mit der Substanz Mepivacain. Die angegebenen Dosierungen der Lokalanästhetika sind auf Injektions-Applikationen bezogen. Bei oraler Applikation ist die Dosierung entsprechend anzupassen.