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Title:
DEVICE FOR MONITORING THE VIEWING DIRECTION OF A PERSON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/162674
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for monitoring the viewing direction of a person. The device has at least one first detection device for detecting the viewing direction of the person and a second detection device for detecting at least one object. The device additionally has at least one computing unit which is designed to determine whether the viewing direction of the person ascertained by the first detection device is directed towards the object detected by the second detection device, and the device has at least one output device which is designed to output an optical and/or acoustic signal depending on one or more parameters. The signal is output in a region which lies between the person and the object in one direction and/or in the person's field of view region facing the object, and one of the parameters is the result of the computing unit that the viewing direction of the person is not directed towards the object.

Inventors:
BISSANTZ NICOLAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/055827
Publication Date:
September 13, 2018
Filing Date:
March 08, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BISSANTZ NICOLAS (DE)
International Classes:
G02B27/00
Domestic Patent References:
WO2015062750A12015-05-07
Foreign References:
DE102012211729A12014-01-09
EP3073456A22016-09-28
DE102013014896B32014-12-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN / LORENZ SEIDLER GOSSEL (DE)
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Claims:
Vorrichtung zur Überwachung der Sehrichtung einer Person

Patentansprüche Vorrichtung zur Überwachung der Sehrichtung einer Person, wobei die Vorrichtung wenigstens eine erste Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Sehrichtung der Person und eine zweite Erfassungseinrichtung zum Erfassen wenigstens eines Objekts aufweist, wobei die Vorrichtung des Weiteren wenigstens eine Recheneinheit aufweist, die ausgebildet ist, zu bestimmen, ob die von der ersten Erfassungseinrichtung ermittelte Sehrichtung der Person auf das durch die zweite Erfassungseinrichtung erfasste Objekt gerichtet ist, und wobei die Vorrichtung wenigstens eine Ausgabeeinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, ein optisches und/oder ein akustisches Signal in Abhängigkeit eines oder mehrerer Parameter auszugeben, wobei das Signal in einem Bereich ausgegeben wird, der in einer Richtung zwischen der Person und dem Objekt liegt und/oder in dem zu dem Objekt gewandten Bereich des Gesichtsfeldes der Person, wobei es sich bei einem der Parameter um das Ergebnis der Recheneinheit handelt, dass die Sehrichtung der Person nicht auf das Objekt gerichtet ist. - 2 -

2. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinrichtung wenigstens eine Lichtquelle und/oder eine Quelle für ein akustisches Signal ist, die ausgebildet ist, ein vorzugsweise kurzzeitiges optisches und/oder akustisches Signal auszugeben.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle bzw. die Quelle für ein akustisches Signal ausgebildet ist, ein optisches und/oder akustisches Signal auszugeben, dessen Dauer bei < 1 s liegt.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle ausgebildet ist, ein optisches Signal, insbesondere einen Lichtblitz auszugeben, der von der Person nur unterbewusst wahrnehmbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erfassungseinrichtung wenigstens eine erste Kamera umfasst, die auf das Gesicht der Person ausgerichtet ist und die ausgebildet ist, die Sehrichtung der Person zu erfassen.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Erfassungseinrichtung wenigstens eine zweite Kamera umfasst, die auf das Umfeld der Person ausgerichtet ist und/oder wobei die zweite Erfassungseinrichtung ausgebildet ist, die Position und/oder die Bewegungsrichtung und/oder die Art des Objektes zu erfassen.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinheit dazu eingerichtet ist, unterschiedlich weit von der Person entfernte und/oder sich relativ zu der Person in unterschiedliche Richtung bewegende Objekte zu unterscheiden und/oder zu priorisie- ren. - 3 -

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinrichtung eine oder mehrere LEDs und/oder einen oder mehrere Lautsprecher aufweist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinrichtung ausgebildet ist, optische Signale unterschiedlicher Farbe zu erzeugen und/oder akustische Signale unterschiedlicher Eigenschaften zu erzeugen, wobei die Farbe bzw. die Eigenschaft von dem Ergebnis der in der Recheneinheit vorgenommenen Prüfung abhängt.

10. Fahrzeug mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

1 1 . Fahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinrichtung ausgebildet ist, das optische Signal und/oder das akustische Signal im Bereich einer oder beider Seitenscheiben oder in wenigstens einem Bereich der Windschutzscheibe oder im Bereich eines oder beider Rückspiegel zu erzeugen.

12. Sturzhelm oder Brille mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

13. Computer mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Ausgabeeinheit durch den Computerbildschirm gebildet wird.

14. Verfahren zur Überwachung der Sehrichtung einer Person, umfassend die die Schritte:

Erfassen der Sehrichtung einer Person;

Erfassen eines Objekts; - 4 -

Berechnen, ob die Sehrichtung auf das Objekt gerichtet ist; und

Ausgeben eines optischen und/oder akustischen Signals in Abhängigkeit eines oder mehrerer Parameter, wobei das Signal in einem Bereich ausgegeben wird, der in einer Richtung zwischen der Person und dem Objekt liegt und/oder in dem zu dem Objekt gewandten Bereich des Gesichtsfeldes der Person, wobei es sich bei einem der Parameter um das Ergebnis der Recheneinheit handelt, dass die Sehrichtung der Person nicht auf das Objekt gerichtet ist.

Description:
Vorrichtung zur Überwachung der Sehrichtung einer Person

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Sehrichtung einer Person.

Der Sehsinn bzw. der Fernsinn ist derjenige Sinn, auf den sich der Mensch üblicherweise am stärksten verlässt. Ihm sind allein ca. 1 Million Fotorezeptoren auf der Netzhaut gewidmet, während in der Hörschnecke nur etwa 60.000 Flimmerhärchen vorhanden sind. Große Areale des Gehirns sind mit dem Sehen beschäftigt.

Dennoch ist Sehen ein höchst illusionärer Vorgang, der uns erfolgreich über die physiologischen Beschränkungen des Auges und die Tricks des Gehirns zu ihrer Überwindung hinwegtäuscht. Der Sehsinn erzeugt den Anschein, in jedem Augenblick stünde uns die Welt über das gesamte Gesichtsfeld hinweg und ohne jede Verzögerung, lückenlos, fehlerfrei, scharf und bunt vor Augen.

Tatsächlich aber liefert nur der kleinste Teil des Auges, die Fovea, wirklich scharfe und bunte Bildpunkte ans Gehirn. Sie hat einen Durchmesser von etwa einen Millimeter. Damit deckt sie nur 1 -2 Winkelgrad des Gesichtsfelds ab, das entspricht der Größe eines Daumennagels in etwa einer Armlänge Entfernung. Der Rest des Gesichtsfelds bleibt im Wesentlichen unbunt und unscharf.

Beim Lesen merken wir das. Wirklich scharf sehen wir immer nur einige wenige Buchstaben. Das Auge muss unablässig die Fovea auf neue Bereiche im Gesichtsfeld richten, was beim Lesen mit winzigsten Bewegungen des Auges einhergeht. Die Augenbewegungen dazu sind automatisiert, nicht linear und unterliegen nur teilweise einer bewussten Kontrolle. Die für das Lesen notwendigen linearen Bewegungen müssen wir mühsam erlernen, sie sind nicht natürlich.

Weil das Auge pro Sekunden immer nur einige kleinste scharfe und bunte Stichproben entnehmen kann, würde der Bildaufbau viel zu lange dauern, um sich in der Welt sicher orientieren zu können. Deswegen konstruiert das Gehirn den Rest des Bildes ausreichend genau hinzu.

Da dabei Details nicht oder jedenfalls nicht genau wahrgenommen werden und die Stichprobenentnahme durch die Augen nicht linear ist, erscheinen uns große Tabellen als„Zahlenfriedhöfe". Betrachten wir Grafiken oder Tabellen, so sehen wir sie wie alles andere vor uns immer gesamthaft. Um sie zu verstehen, müssen wir sie aber wie Text lesen und das Auge zu linearen Bewegungen zwingen. Wir sehen Tabellen und Grafiken nicht, wir lesen sie. Damit haben wir kaum Übung und viele Grafikformate benötigen schwierige Bewegungsfolgen, um sie sicher zu decodieren.

Aufgrund der Natur des Sehsinns kommt es vor, dass im Gesichtsfeld einer Person liegende Objekte nicht ausreichend gut wahrgenommen bzw. übersehen werden. Dies kann auch in Situationen geschehen, in denen diese Objekte eine Beeinträchtigung oder Gefahr darstellen können bzw. in denen diesen Objekten unbedingt Beachtung geschenkt werden muss. Wenn beispielsweise der Fahrer eines Fahrzeuges ein sich ihm näherndes Objekt, wie beispielsweise ein anderes Fahrzeug oder einen Fußgänger nicht oder zu spät erkennt, so kann dies zu Unfällen führen.

In einer anderen Situation, in der eine Person komplexe visuelle Daten beispielsweise an einem Bildschirm erfassen und verstehen möchte, kann die Reihenfolge der erfassten Daten entscheidend für deren Verständnis sein. Dabei kann es einem Betrachter insbesondere bei komplexen Daten schwer fallen, zügig die relevantesten Daten zu finden und zu erfassen. Somit ist möglicherweise auch das Verständnis der gezeigten Daten erschwert.

Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, die die Aufmerksamkeit eines Betrachters für relevante Objekte verbessert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Danach ist vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens eine erste Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Sehrichtung der Person und eine zweite Erfassungseinrichtung zum Erfassen wenigstens eines Objekts aufweist, wobei die Vorrichtung des Weiteren wenigstens eine Recheneinheit aufweist, die ausgebildet ist, zu bestimmen, ob die von der ersten Erfassungseinrichtung ermittelte Sehrichtung der Person auf das durch die zweite Erfassungseinrichtung erfasste Objekt gerichtet ist, und wobei die Vorrichtung wenigstens eine Ausgabeeinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, ein optisches und/oder akustisches Signal in Abhängigkeit eines oder mehrerer Parameter auszugeben, wobei das Signal in einem Bereich ausgegeben wird, der in einer Richtung zwischen der Person und dem Objekt liegt und/oder in dem zu dem Objekt gewandten Bereich des Gesichtsfeldes der Person, wobei es sich bei einem der Parameter um das Ergebnis der Recheneinheit handelt, dass die Sehrichtung der Person nicht auf das Objekt gerichtet ist. Der Begriff des Objekts ist weit zu verstehen und kann beispielsweise auf Gegenstände, Personen oder auf mittels einer Anzeige angezeigte Informationen gerichtet sen.

Allgemein kann der Begriff des Objekts auf für eine Person relevante Informationen, Vorgänge, Gegenstände, Personen etc. gerichtet sein.

Erfindungsgemäß ist wenigstens eine Recheneinheit vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, zu berechnen ob die Sehrichtung der Person auf das erfasste Objekt gerichtet ist oder nicht. Erfindungsgemäß ist ferner wenigstens eine Einrichtung zur Ausgabe eines Signals u.a. oder ausschließlich in Abhängigkeit von der Berechnung vorgesehen, wobei diese Einrichtung ggf. in Abhängigkeit eines oder mehrerer weiterer Parameter ein optisches und/oder akustisches Signal ausgibt, wenn die Sehrichtung der Person nicht in Richtung des Objektes zeigt.

Die Tatsache, dass sich das Objekt nicht in der Sehrichtung der Person befindet ist eine notwendige, aber nicht zwingende Voraussetzung für die Erzeugung des optischen und/oder akustischen Signals.

Bewegt sich beispielsweise ein Radfahrer von dem Auto weg, wird auch dann kein optisches und/oder akustisches Signal ausgegeben, wenn die Sehrichtung der Person nicht auf den Radfahrer gerichtet ist. Anders ist es, wenn sich der Radfahrer auf die Person zubewegt, weil es dann zu einer Kollision kommen kann.

Das Signal kann somit in einer Ausführungsform stets ausgegeben werden, wenn die Sehrichtung der Person nicht in Richtung des Objektes zeigt oder an eine oder mehrere weitere Voraussetzungen geknüpft sein.

Bei diesen weiteren Voraussetzungen kann es sich beispielsweise um die Frage handeln, ob sich das Objekt bewegt, in welche Richtung sich das Objekt bewegt, um welche Art des Objektes es sich handelt etc. Bewegt sich beispielsweise ein Fahrradfahrer von der Person weg, die ein Fahrzeug steuert, besteht ggf. keine Gefahrensituation, weil es zu keiner Kollision kommt, so dass kein optisches und/oder akustisches Signal erzeugt wird, auch wenn sich der Fahrradfahrer nicht in Sehrichtung der Person liegt. Anders verhält es sich für den Fall, dass sich der Fahrradfahrer auf das Fahrzeug zubewegt und festgestellt wird, dass die Sehrichtung der Person, d.h. des Autofahrers nicht auf den Fahrradfahrer gerichtet ist.

Vorteilhafterweise kann erfindungsgemäß sowohl die Augenbewegung beispielsweise eines Fahrzeugführers oder einer an einem Bildschirm arbeitenden Person als auch das Umfeld des Fahrzeugs bzw. die am Bildschirm angezeigten Informationen selbst erfasst bzw. beobachtet werden. Erfindungsgemäß kann ferner abgeglichen werden, ob sich Objekte in Bereichen befinden oder aus Bereichen nähern, in die die Person nicht schaut bzw. die nicht in der Sehrichtung der Person positioniert sind. Bei einer Ausführung der Erfindung zur Überwachung der Sehrichtung einer an einem Bildschirm arbeitenden Person kann abgeglichen werden, ob die Person auf einen für sie besonders relevanten Bereich des Bildschirms schaut oder nicht. Sollte dies nicht der Fall sein, kann dort das optische und/oder akustische Signal erzeugt werden, so dass die Aufmerksamkeit der Person dorthin gelenkt wird.

Mit beispielsweise einem oder mehreren Lichtblitzen in der Windschutzscheibe, der Seitenscheibe, des Rückspiegels etc. eines Fahrzeugs, die vorzugsweise unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle der Person bleiben, wird der Blick des Fahrers auf diese Bereiche seines Umfeldes gelenkt. Die Lichtblitze können selbstverständlich auch in anderen Bereichen des Fahrzeugs generiert werden als im Bereich von dessen Windschutzscheibe.

Anstelle oder zusätzlich zu einem oder mehreren Lichtblitzen können auch andere optische Signale und/oder auch akustische Signale zur Anwendung kommen.

Vorzugsweise sind diese so geartet, dass sie von einer Person nur unterbewusst wahrgenommen werden. Licht + Ton, d.h. eine Kombination aus einem optischen und aus einem akustischem Signal ist das stärkste Signal.

Das Gehör/Gehirn kann 1/10.000 Sekunde Laufzeitunterschiede zwischen den Ohren erfassen/errechnen und bestimmt daraus die Richtung. Somit sind auch akustische Signale für die vorliegende Erfindung geeignet und von dieser umfasst.

Sofern im Rahmen der Erfindung auf optische Signale Bezug genommen wird, gelte diese Ausführungen entsprechend auf für akustische Signale und auch für eine Kombination aus optischen und akustischen Signalen.

Denkbar ist beispielsweise, dass die Recheneinheit anhand der seitens der Erfassungseinheiten erfassten Daten und/oder anhand von weiteren der Recheneinheit bereitgestellten Daten ermittelt, wie weit sich das Gesichtsfeld der Person erstreckt und Signale bzw. Lichtblitze so positioniert, dass sie am Rande des Gesichtsfeldes der Person liegen. Die Signale können insbesondere in demjenigen Randbereich des Gesichtsfeldes positioniert werden, der dem Objekt am nächsten liegt.

Vorzugsweise werden das optische und/oder das akustische Signal in einem Bereich zwischen der Person und dem Objekt erzeugt. Diese bedeutet nicht zwingend, dass das Signal genau auf der Linie zwischen der Person und dem Objekt liegen muss, auch Abweichungen, z.B. um ± 20° von dieser direkten Linie sind noch von dem Begriff„Bereich" umfasst.

Auch ist es denkbar, dass das Objekt nicht mehr im Gesichtsfeld der Person liegt, was durch Gesichtsfelderfassungsmittel festgestellt werden kann. Jedenfalls in diesem Fall kann das optische und/oder auch akustische Signal in dem Bereich des Gesichtsfeldes erzeugt werden, der dem Objekt am nächsten liegt.

Bei einer Anwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Zusammenhang mit einem Computerbildschirm oder einer sonstigen Informationsanzeige können statt Lichtblitzen im Bereich der Anzeige andere, optisch auffällige, z.B. farbige und/oder blinkende Signale und/oder auch akustische Signale erzeugt werden, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den entsprechenden Bereich der Anzeige lenken.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass das Signal in einem Bereich ausgegeben wird, der in einer Richtung zwischen der Person und dem Objekt liegt. Das Signal kann damit in einem je nach Situation genauer zu definierenden Bereich zwischen dem Betrachter bzw. der Person einerseits und dem er- fassten Objekt andererseits ausgegeben werden.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das von der Ausgabeeinheit ausgegebene Signal ausschließlich ein optisches Signal ist. Zusätzlich oder alternativ können akustische Signale verwendet werden.

Die Lichtquelle bzw. die Quelle für das oder die akustische Signale, die die optischen Signale und/oder akustischen Signale generiert, d.h. die Ausgabeeinrichtung, kann eine einzige oder mehrere getrennte Lichtquellen bzw. Akustikquellen umfassen, die insbesondere an unterschiedlichen Stellen innerhalb eines Fahrzeugs angeordnet sein können. Denkbar ist auch, dass die Lichtquelle als Lichtstrahler ausgebildet ist, der von einer einzelnen Position oder von mehreren Positionen aus unterschiedliche und insbesondere eine Vielzahl von Stellen innerhalb eines Fahrzeugs beleuchten kann. Auch kann ausgehend von einem Lautsprecher zielgerichtet eine Vielzahl von Stellen innerhalb eines Fahrzeuges etc.„beschallt werden". Entsprechend leistungsfähige Lautsprecher haben eine derart hohe Trennschärfe, dass beispielsweise In Fahrzeugen zu viert vier unterschiedliche Programme trennscharf gehört werden können. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, um an bestimmten Bereichen ein oder mehrere akustische Signale zu platzieren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass das Signal ein Lichtblitz oder ein sonstiges optisches und/oder akustisches Signal ist, der/das insbesondere unterhalb der bewussten Wahrnehmung bzw. der bewussten Wahrnehmungsschwelle der Person ist. Dem Fachmann ist hierbei bekannt, dass der Lichtblitz hierzu beispielsweise hinreichend kurz und/oder hinreichend dunkel sein muss. Hierdurch wird vermieden, dass die mit dem Lichtblitz angestrahlte Person geblendet wird, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass der Lichtblitz hinreichend auffallend ist, um die Aufmerksamkeit der Person in die Richtung des Lichtblitzes zu lenken. Auch kann ein passender Lichtblitz so definiert sein, dass er die jeweilige Person nicht übermäßig ablenkt oder irritiert.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die erste Erfassungseinrichtung wenigstens eine erste Kamera umfasst, die auf das Gesicht der Person ausrichtbar ist und die ausgebildet ist, die Sehrichtung der Person zu ermitteln. Die Kamera kann damit die Augen bzw. Augenbewegungen der Person erfassen und so Daten für die Recheneinheit bereitstellen, anhand derer diese bzw. ein entsprechender, an sich bekannter Algorithmus bzw. entsprechende Programme die Sehrichtung der Person berechnen können.

In einer besonders bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die zweite Erfassungseinrichtung wenigstens eine zweite Kamera umfasst, die auf das Umfeld der Person ausrichtbar ist. Mit dem Umfeld der Person kann bei Ausführung der Vorrichtung in einem Fahrzeug das Fahrzeugumfeld gemeint sein. Hierbei sind mittels der zweiten Kamera(s) beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer im Bereich des Fahrzeugs erfassbar. Denkbar ist auch, dass eine und dieselbe Kamera zur Erfassung des Gesichts der Person und des Umfelds der Person genutzt werden kann, d.h. dass die erste und die zweite Erfassungseinrichtung durch dieselbe Einheit gebildet werden.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe„ein" und„eine" nicht zwingend genau eines der fraglichen Elemente bezeichnet, wenngleich dies eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente mit umfasst. Entsprechend umfasst auch die Verwendung des Plurals ein einziges Element und die Verwendung des Singulars auch eine Mehrzahl der fraglichen Elemente.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Erfassungseinrichtung eine Anzeige umfasst, die dazu eingerichtet ist, sowohl das Objekt als auch das Signal anzuzeigen. Diese Ausführungsform ist insbesondere im Zusammenhang mit beispielsweise einem Computerbildschirm oder einer sonstigen insbesondere digitalen Anzeige anwendbar. Das mittels der Anzeige angezeigte Objekt kann dabei beispielsweise eine für die Person besonders relevante Bildinformation sein, wie z.B. das Feld einer Tabelle, die durch ein entsprechendes Signal hervorgehoben werden kann.

Das Signal kann in direkter Nähe oder genau im Bereich des angezeigten Objekts erscheinen. Denkbar ist beispielsweise, dass für einen kurzen Zeitraum das Objekt selbst ausgeblendet und stattdessen ein davon unterschiedliches Objekt als Signal eingeblendet wird. Der Fachmann kann hier das Signal vorzugsweise so wählen, dass es durch beispielsweise seine Helligkeit, seine Farbwahl und/oder seine Größe und/oder seine Lautstärke, Frequenz, Dauer, Intensität etc. die Aufmerksamkeit der Person erregen kann.

Die Ausgabeeinrichtung kann beispielsweise eine oder mehrere LEDs und/oder einen oder mehrere Lautsprecher aufweisen.

Die Ausgabeeinrichtung kann ausgebildet sein, optische und/oder akustische Signale unterschiedlicher Eigenschaft, wie z.B. Farbe, Helligkeit, Lautstärke, Frequenz etc. zu erzeugen, wobei die Eigenschaft von dem Ergebnis der in der Recheneinheit vorgenommenen Prüfung abhängt. Besonders kritische Ereignisse können ggf. in einer anderen Farbe etc. dargestellt werden, als weniger kritische Vorkommnisse.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist denkbar, dass die Recheneinheit dazu eingerichtet ist, unterschiedlich weit von der Person entfernte und/oder sich in unterschiedliche Richtung bewegende Objekte zu unterscheiden und/oder zu priori- sieren. Zu diesem Zwecke kann mittels der Recheneinheit ein entsprechendes Programm ausführbar sein, das anhand der erfassten Daten berechnen kann, wie weit sich welche Objekte von der Person befinden und ggf. in welche Richtungen sich die Objekte und/oder die Person bewegen. Bei der Priorisierung der Objekte kann berücksichtigt werden, ob ermittelte Positionen der Objekte und die Position der Person sowie ggf. die ermittelten Bewegungsrichtungen der Objekte bzw. der Person auf eine Kollision des Objekts und der Person schließen lassen.

Objekte, die stärker auf eine Kollision schließen lassen als andere Objekte können bei der Priorisierung entsprechend höher bewertet werden und zur Ausgabe eines entsprechenden Signals herangezogen werden. Wenn vorliegend von einer Mehrzahl von Objekten die Rede ist, dann ist auch immer der Fall eingeschlossen, dass ein einzelnes Objekt gemeint ist.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Fahrzeug bzw. Automobil mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Darunter sind beispielsweise LKWs, PKWs etc. zu verstehen.

Dabei kann die Ausgabeeinrichtung ausgebildet sein, das optische und/oder akustische Signal im Bereich einer oder beider Seitenscheiben oder in wenigstens einem Bereich der Windschutzscheibe oder im Bereich eines oder beider Rückspiegel zu erzeugen.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren einen Sturzhelm oder eine Brille mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9. Auch hier kann beispielsweise auf dem Visier bzw. auf dem Brillenglas oder -bügel oder an anderer Stelle ein optisches und/oder akustisches Signal erzeugt werden, das die Aufmerksamkeit des Motorradfahrers, Radfahrers etc. auf eine Gefahrensituation lenkt.

Wie bereits oben ausgeführt, betrifft die Erfindung ferner einen Computer mit wenigstens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Ausgabe- einheit durch den Computerbildschirnn gebildet wird. Der Begriff„Computer" ist hier allgemein zu fassen und umfasst jede denkbare Recheneinheit, wie z.B. einen PC, Laptop, Tablet, Smartphone etc.

Die Erfindung ist auch auf ein entsprechendes Verfahren gerichtet, welches insbesondere mittels der vorgenannten Vorrichtung ausführbar ist. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte:

Erfassen der Sehrichtung einer Person;

Erfassen der Position und/oder der Bewegungsrichtung eines Objekts;

Berechnen, ob die Sehrichtung auf das Objekt gerichtet ist; und

Ausgeben eines optischen und/oder akustischen Signals in Abhängigkeit eines oder mehrerer Parameter, wobei das Signal in einem Bereich ausgegeben wird, der in einer Richtung zwischen der Person und dem Objekt liegt und/oder in dem zu dem Objekt gewandten Bereich des Gesichtsfeldes der Person, wobei es sich bei einem der Parameter um das Ergebnis der Recheneinheit handelt, dass die Sehrichtung der Person nicht auf das Objekt gerichtet ist.

Das Verfahren kann auch weitere Schritte umfassen, die in Verbindung mit den Merkmalen ausführbar sind, die im Zusammenhang mit der Vorrichtung genannt sind. Auf eine diesbezügliche Wiederholung wird der Einfachheit halber verzichtet.

Weitere Einzelheiten und Vorteile sind anhand eines in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs, bei dem eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überwachung der Sehrichtung einer Person implementiert ist.

Die Einrichtung zur Erfassung der Sehrichtung der Person 1 und der Position eines Objekts 2 kann eine insbesondere im Innenraum des Fahrzeugs angeordnete Kamera 3 umfassen. Zur Erfassung der Position des Objekts 2 kann im Bereich des Fahrzeugs eine weitere Kamera 3' angeordnet sein. Denkbar ist auch eine Ausführung, bei der eine einzelne Kamera 3 sowohl die Person 1 als auch das Umfeld des Fahrzeugs bzw. das Umfeld der Person 1 erfassen kann.

Eine nicht gezeigte Recheneinheit ist dazu eingerichtet, die von den Kameras 3, 3' bzw. die von der Erfassungseinrichtung erfassten Daten auszuwerten, wobei insbesondere berechnet wird, ob die Sehrichtung der Person 1 auf das Objekt 2 gerichtet ist oder nicht. Bei dem Objekt 2 kann es sich insbesondere um Objekte handeln, welche sich der Person 1 nähern. Die Recheneinheit kann in einer besonderen Ausführung anhand der erfassten Daten feststellen, ob dies der Fall ist.

Wenn die Berechnung der Recheneinheit ergibt, dass die Person 1 in eine andere Richtung als die Richtung des Objekts 2 blickt, so gibt eine Ausgabeeinrichtung 4 ein Signal aus. Das Signal kann damit in Abhängigkeit von der Berechnung ausgegeben. Das Signal wird dabei in dem Bereich des Fahrzeugs ausgegeben, der ausgehend von der Person 1 in der Richtung liegt, in der sich auch das Objekt 2 befindet. Durch das Signal wird die Aufmerksamkeit der Person 1 in Richtung des Objekts 2 gelenkt und es wird der Person 1 einfacher gemacht, das Objekt 2 schneller wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren.

Die Ausgabeeinrichtung 4 zur Ausgabe des Signals kann dabei beispielsweise Dioden im Bereich des Fahrzeuginneren umfassen, welche in Abhängigkeit von der Position und/Bewegungsrichtung des Objekts 2 angesteuert werden. Es ist auch denkbar, einen Lichtstrahl mittels der Ausgabeeinrichtung 4 in einen entsprechenden Bereich des Fahrzeug bzw. des Blickfeldes der Person 1 zu lenken. Die Ausgabeeinrichtung 4 kann auch eine zentrale Lichtquelle oder einige wenige Lichtquellen umfassen, die dazu eingerichtet sind, Lichtstrahlen bzw. Lichtblitze im Bereich des Sehfeldes der Person 1 zu erzeugen bzw. zu projizieren.

Das erzeugte Signal bzw. der Lichtblitz kann so definiert sein, dass er unterhalb der bewussten Wahrnehmungsquelle der Person 1 liegt. Dadurch wird sichergestellt, dass es zwar unbewusst wahrgenommen werden kann aber zu keiner Ablenkung oder nur zu einer geringen Irritation oder Ablenkung der Person 1 führt.

Das Ausführungsbeispiel gilt auch für akustische Signale und auch für eine Kombination aus akustischen und optischen Signalen.