Technisches Gebiet

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Unter¬ stützung einer stehenden, nach vorne geneigten Arbeitsstel¬ lung, insbesondere auf eine Stehhilfe für operierende Ärz¬ te.

Zugrundeliegender Stand der Technik

Bei einer Vielzahl von Arbeitsabläufen ist die arbeitende Person gezwungen, längere Zeit im Stehen in leicht nach vorne geneigter Stellung zu arbeiten. So etwa ein Chirug, der während längerer Operationen sich laufend über das Ope¬ rationsfeld beugen muß. Bei dieser Stellung ist die Wirbel- säule abgeknickt bzw. leicht gekrümmt, was zu einer gegen¬ über der normalen Ermüdung zusätzlichen Belastung für die arbeitende Person führt.

Offenbarung der Frfindung

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der diese spezifische Arbeitsstellung aufgefangen und da- mit das Arbeiten erleichtert wird.

Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß sie mit einer sattelartigen Sitzfläche sowie mit einer Brust-

stütze ausgerüstet ist.

Diese Stehilfengestaltung ermöglicht eine sehr entspannte quasi Steh-Stellung mit leicht nach vorne gebeuqtem Ober¬ körper, dem zum einen der Sattel eine leicht sitzende Stel- lung ermöqlicht und das Brustpolster die nach vorne geneig¬ te Stellung des Oberkörpers abfängt.

Um die Vorrichtung den unterschiedlichen Körpergrößen und auch unterschiedlichen Arbeitsstellungen anpassen zu kön¬ nen, sieht die Frfindung darüber hinaus vor, daß die Sitz- fläche und/ode-r die Bruststütze verstellbar ausgebildet sind. Dies ermöglicht es nicht nur, die Vorrichtung an un¬ terschiedliche Größen der benutzenden Personen anzupassen, eine derartige Vorrichtung kann auch von einer beispiels¬ weise von einer reinen Sitzposition mit nach vorne qeneiq- tem Oberkörper in eine σuasi Stand-Position qebracht wer¬ den, wodurch beispielsweise Arbeitsfeldhöhen von 800mm bis 1300mm einfach überbrückt werden können.

Zweckmäßig ist es, wenn die Vorrichtung mit einer Stand- platte mit in Arbeitsrichtung geneigter Standfläche verse- hen ist. Diese nach vorne geneigte Standfläche fördert ei¬ ne Arbeitsstellung innerhalb der Vorrichtung der benutzen¬ den Person, die an sich dem geraden Stehen entspricht, al¬ lerdings insgesamt der Körper in eine leicht nach vorne ge¬ neigte Stellung bringt.

Eine besonders einfache Gestaltung der Vorrichtung besteht darin, daß die Bruststütze am Kopf des Sattels verstellbar angeordnet ist, wobei die Erfindung nicht ausschließt, daß die Bruststütze auch in einem gesonderten Bügel beispiels- weise an der Standsäule befestigt ist.

Zweckmäßig sind sowohl die Sattelfläche als auch die Brust¬ stütze gepolstert, und zwar insbesondere mit einem elek¬ trisch leitfähigem Material, um evtl. auftretende Aufladun¬ gen direkt ableiten zu können, was insbesondere bei Chiru- gen zweckmäßig ist.

An dieser Stelle sei bemerkt, daß die Vorrichtung selbst¬ verständlich nicht nur für Operateure geeignet ist, sie kann auch bei allen anderen entsprechend gearteten Arbeits¬ plätzen eingesetzt werden.

Die Erfindung sieht auch vor, daß an der Bruststütze ab¬ nehmbare und verstellbare Armstützen angeordnet sind, die insbesondere dann zweckmäßig eingesetzt werden können, wenn sehr komplizierte und sehr feinfühlige Arbeitsvorgän¬ ge ausgeführt werden müssen, etwa bei der Mikrochirugie od. dgl.

Um die Vorrichtung ausreichend mobil zu gestalten, ist nach der Erfindung in weiterer Ausgestaltung vorgesehen.

daß die Standfplatte mit absenkbaren bzw. blockierbaren Rollen ausgerüstet ist.

Um der benutzenden Person die Möglichkeit zu geben, die je¬ weils gerade eingenommene Position der Vorrichtung ändern zu können, ohne die Standfläche zu verlassen, ist nach der Erfindung auch vorgesehen, daß für die Höhenverstellbar- keit des Sattels und/oder für die Verstellbarkeit der Nei¬ gung des Brustpolsters über unterschiedliche Fußpedale be¬ tätigbare VerStelleinrichtungen vorgesehen sind. Dabei ist es gleichgültig, ob die Verstellung pneumatisch, hydrau¬ lisch oder elektromotorisch erfolgt.

Es sind Einsatzfälle denkbar, bei denen es ausreicht, eine Bruststütze direkt an Seitenschienen von Operationstischen oder Behandlungsstühlen zu befestigen, wie dies die Erfin- düng ebenfalls vorsieht. Die Sitzhilfe kann in einigen Fäl¬ len entbehrlich sein.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei¬ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung.

Die in der Figur allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist eine Standplatte 2 auf, an der eine teleskopierbare

Säule 3 befestigt ist. Diese Säule 3 trägt einen Sattel 4, auf den sich eine benutzende Person setzen kann.

Am mit 5 bezeichneten Sattelkopf ist eine Bruststütze 6 lösbar verbindbar angeordnet.

Die Standplatte 2 ist mit in Arbeitsrichtung geneigten

Standflächen 7 ausgerüstet ebenso wie mit nicht näher dar¬ gestellten absenkbaren Laufrollen, deren Absenkbewegung durch Pfeile 8 angedeutet ist. über eine Verstell- und Blockiereinrichtung 9 kann diese Absenkbewegung ausgelöst werden. Nach Absenkung der Laufrollen läßt sich die Vor¬ richtung 1 in sämtliche Richtungen verfahren, was .durch den Vierfach-Pfeil 10 angedeutet ist.

Der Sattel 4 läßt sich über ein Fußpedal 11 und eine nicht näher dargestellte ersteileinrichtung in der Höhe verstel- len, was mit dem Doppel-Pfeil 12 angedeutet ist.

Die Schrägneigung des Brustpolsters 6 kann vom Benutzer über ein weiteres Pedal 13 und eine ebenfalls nicht näher dargestellte Versteileinrichtung geändert werden, was mit dem Pfeil 14 angedeutet ist.

m der Figur ist noch dargestellt, daß die Bruststütze 6 zusätzlich mit abnehmbaren und verstellbaren Armstützen 15 ausgerüstet werden kann, die Verstellbarkeit dieser Elemen-

te ist durch die Doppel-Pfeile 16 angedeutet.

Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Er¬ findung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann beispielsweise die Bruststütze 6 auch auf einer gesonderten teleskopierbaren und in der Neigung verstellbaren Säule angeordnet sein, die vor der Standsäule 3 an der Fußplatte 2 angeordnet ist. Die Bruststütze 6 kann in unterschiedlicher Weise den anatomischen Anforderungen der benutzenden Personen ge¬ recht werdender Art gestaltet sein, dies gilt auch für die Ausbildung der Sattelfläche 4 und dgl . mehr.