HYDRAULIK- ODER PNEUMATIKZUSATZANTRIEB FÜR HANDBLECHFORMER
Bei den kleinen Handblechformern, die zur Zeit auf dem Markt erhältlich sind, muss für die Bedienung des Werkzeuges mit einer Hand ein Hebel betätigt werden. Die Bedienung dieses Hebels ist körperlich anstrengend, was zur schnellen Ermü¬ dung führt. Für das Festhalten des Werkstückes ist zudem von vornherein nur eine Hand frei. Das kann dazu führen, dass für bestimmte Arbeiten zwei Personen eingesetzt werden müs¬ sen, damit das Werkstück richtig geführt werden kann. Für kleine Blechformer gibt es bis jetzt keine Lösung. Für grosse Blechformer gibt es Antriebe zur Bedienung des Werk¬ zeuges. Diese sind aber teuer und für kleinere Arbeiten da¬ her unwirtschaftlich.
Die Erfindung stellt sich die Auf abe, ein Gerät zu schaf¬ fen, mit dem über ein Handhebel betätigter Handblechformer in einen Blechformer mit einem Hydraulik- oder Pneumatikan¬ trieb umgerüstet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss mit Hilfe der Ausbildungs- mβrkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
Beim neuen Pneumatikumrüstsatz handelt es sich um einen Pneumatikzusatzantrieb, mit dem auf dem Markt erhältliche Blechformer mit manueller Bedienung (Fig. 1) auf pneumati¬ sche Bedienung (Fig. 2) umgerüstet werden können. Der Um¬ rüstsatz wird auf der Rückseite des Blechformers montiert, nachdem der Handhebel 1 entfernt worden ist. Der Mechanismus des Antriebes (Fig. 3) wird über eine Fusstrittplatte 2 ge¬ steuert. Durch das öffnen eines Ventils 3 an der Trittplatte wird Pressluft über einen Pressluftsόhlauch 4 in einen Mem¬ branzylinder 5 eingelassen. Durch die Druckzunahme im Mem¬ branzylinder wird eine Schubstange 6 horizontal aus dem Zylinder gedrückt. Am vorderen Ende der Schubstange ist eine
Druckplatte 7 befestigt, die nach vorne keilförmig zusammenläuft. Ein unterer und ein oberer Hebel 8 lagern über je eine Rolle 16 auf den keilförmigen Flächen 17 der Druckplatte. Die Druckplatte wird durch die Schubstange zwischen die Hebel gepresst. Bei dieser Horizontalbewegung dient die Befestigungsplatte 9 als Führung. Die Hebel gleitsn den auseinanderstrebenden Flächen 17 der Druckplatte entlang und werden dadurch auseinander gedrückt. Dadurch, dass die Hebel an einer Drehachse 10 gelagert sind, werden die vorderen Enden der Hebel, an denen der Werkzeugeinsatz 11 befestigt ist, gegeneinander gedrückt. Das Werkzeug schliesst sich.
Durch das Entlasten der Trittplatte schliesst sich das Trittplattenventil, worauf sich das Schnellöseventil 12 am Membranzylinder öffnet und die Druckluft aus dem Membranzylinder strömt. Der Druck im Membranzylinder fällt ab und die Schubstange wird über eine Rückzugfeder im Mem¬ branzylinder in die Grundpόsition zurückgezogen. Die Druckluftzufuhr in den Membranzylinder kann über das Trittplattenventil fein gesteuert werden. Je nachdem wie stark die Trittplatte hinuntergedrückt wird, öffnet sich das Ventil entsprechend mehr oder weniger und es strömt entspre¬ chend mehr oder weniger Druckluft in den Membranzylinder. Dank dieser Möglichkeit der feinen Steuerung kann die Ai— beitsbewegung beliebig schnell oder langsam, stark oder schwach durchgeführt werden.
Der Membranzylinder ist über zwei Distanzträger 13 mit der Befestigungsplatte verschraubt. Mit den Distanzträgern kann der Schubweg der Druckplatte bestimmt werden. Zwischen dem Umrüstsatz und dem Handblechformer entsteht ein Presεdruck. Um diesem Pressdruck entgegenzuwirken, ist die Befestigungs- platte 9 über zwei Haltebügel 14 (Fig.4) mit den Drehachsen der Werkzeugarme 10 verbunden. Der Zusatzantrieb ist mit
einer Schutzverschalung 15 versehen. Sie schützt vor Unfäl¬ len und verhindert das Eindringen von Schmutz und irgendwel¬ chen Gegenständen in den Mechanismus. Damit wird die Mög¬ lichkeit einer Beschädigung verkleinert.
Das Gerät, ge äss der Erfindung, hat wesentliche Vorteile. Der Pneumatikumrüstsatz ist preiswert und er ist einfach zu montieren. Die bis jetzt bestehenden Zusatzantriebe, die es nur für grosse Blechformer gibt, kosten zehn bis fünfzehn mal mehr als dieser neue Kleinantrieb. Die feine Steuerung über die Trittplatte erlaubt eine differenzierte Bedienung des Werkzeuges, die mit der manuellen Bedienung ebenbürtig ist. Für die Bedienung braucht es keine Körperkraft. Das erlaubt ein Arbeiten ohne Ermüdung. Weil der Antrieb per Fussdruck bedient werden kann, sind beide Hände zum Führen des zu formenden Werkstückes frei. Anspruchsvolle Arbeiten können dadurch von einer einzelnen Person durchgeführt werden. Eine Hilfsperson, die das Werkstück halten hilft, ist nicht mehr notwendig. Dank der Schutzverschalung vermag der Antrieb auch bezüglich Unfallsicherheit zu überzeugen.