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Title:
INHIBITORS OF DIMETHYLARGININE DIMETHYLAMINOHYDROLASE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/066239
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an inhibitor of dimethylarginine dimethylaminohydrolase (DDAH) of general structural formula (I), wherein B is a branched or unbranched, substituted or non-substituted, saturated or unsaturated hydrocarbon chain having a chain length of 1 to 6 and/or a substituted or non-substituted aromatic system having a ring size of 3 to 6; R1 is selected from the group of structures (i-vii), wherein R2, R3 and R4 are selected from the group consisting of hydrogen, an alkyl or aryl radical, R5 and R6 are selected from the group consisting of hydrogen, a hyrocarbon chain having a chain length of 1 to 8 and an aryl radical, R7, R8, R9 and R10 are selected from the group consisting of hydrogen, an alkyl or aryl radical; W is oxygen (O) or nitrogen (N); and X is a methylene group (CH2) or a secondary amino group (NH); Y is a branched or unbranched, substituted or non-substituted, saturated or unsaturated hydrocarbon chain having a chain length of 1 to 6 and/or a substituted or non-substituted aromatic system having a ring size of 3 to 6; Z is hydrogen (H) or a methoxyl group; and the radical (B) carrying the amino group has no carboxyl group.

Inventors:
CLEMENT BERND (DE)
KOTTHAUS JUERKE (DE)
SCHADE DENNIS (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001724
Publication Date:
June 17, 2010
Filing Date:
December 08, 2009
Export Citation:
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Assignee:
UNIV KIEL CHRISTIAN ALBRECHTS (DE)
CLEMENT BERND (DE)
KOTTHAUS JUERKE (DE)
SCHADE DENNIS (DE)
International Classes:
A61K31/00; A61K31/155; A61K31/17; A61P9/00; A61P9/02; A61P9/10; A61P11/06; A61P25/00; A61P25/06; A61P29/00; A61P31/04; A61P35/00
Domestic Patent References:
WO2006051314A22006-05-18
WO1993004048A11993-03-04
WO1997032844A11997-09-12
Foreign References:
EP0330629A21989-08-30
DE4321444A11995-01-05
DE2007001216W2007-07-10
Other References:
ROBERTSON J G ET AL: "Inhibition of Bovine Brain Nitric Oxide Synthase by alpha-Amino and alpha-Carboxyl Derivatives of N-Allyl-L-arginine", BIOORGANIC CHEMISTRY, ACADEMIC PRESS INC., NEW YORK, NY, US LNKD- DOI:10.1006/BIOO.1995.1012, vol. 23, 1 January 1995 (1995-01-01), pages 144 - 151, XP002374532, ISSN: 0045-2068
KOTTHAUS J ET AL: "Structure-activity relationship of novel and known inhibitors of human dimethylarginine dimethylaminohydrolase-1: Alkenyl-amidines as new leads", BIOORGANIC & MEDICINAL CHEMISTRY, PERGAMON, GB LNKD- DOI:10.1016/J.BMC.2008.10.058, vol. 16, no. 24, 15 December 2008 (2008-12-15), pages 10205 - 10209, XP025685109, ISSN: 0968-0896, [retrieved on 20081029]
CLEMENT, B.: "Methoden zur Behandlung und Prophylaxe der Pneomocystis carinii Pneumonie (PCP) und anderen Erkrankungen sowie Verbindungen und Formulierungen zum Gebrauch bei besagten", METHODEN. P., 1993, pages 432444.4
Attorney, Agent or Firm:
LOBEMEIER, Martin, Landolf (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Inhibitor der Dimethylarginin Dimethylaminohydrolase (DDAH) der allgemeinen Strukturformel

wobei

B eine verzweigte oder unverzweigte, substitutierte oder nicht substituierte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 1 bis 6 und/oder ein substituiertes oder nicht substituiertes aromatisches System mit einer Ringgröße von 3 bis 6 ist,

R1 ausgewählt ist aus der Gruppe von Strukturen (i-vii):

(i) (iι) (IiI)

(iv) (V) (vi) (VIi) wobei

R2, R3, R4 ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einem Alkyl- oder einem Arylrest, R5, R6 ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einer Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 1 bis 8 und einem Arylrest,

R7, R8, R9, R10 ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, einem Alkyl- oder einem Arylrest, W Sauerstoff (O) oder Stickstoff (N) ist, und X eine Methylengruppe (CH2) oder eine sekundäre Aminogruppe (NH) ist, Y eine verzweigte oder unverzweigte, substitutierte oder nicht substituierte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 1 bis 6 und/oder ein substituiertes oder nicht substituiertes aromatisches System mit einer Ringgröße von 3 bis 6 ist, Z Wasserstoff (H) oder eine Methoxylgruppe ist

und

der die Aminogruppe tragende Rest (B) keine Carboxylgruppe aufweist.

2. Inhibitor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R1 mit der Struktur (iii) ein Monosaccharid oder ein Monosaccharidderivat ist.

3. Inhibitor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass B und/oder Y mehrfach ungesättigt sind.

4. Inhibitor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass B Substituenten aufweist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Halogen, insbesondere Fluor, Chlor, Brom oder Jod, Schwefel, einer Alkoxy-, Amino-, Hydroxyl-, Carbonyl-, Mercapto-, Benzyloxy-, Phenyl-, Benzyl-, Cyano-, Nitro-, Thioalkoxy-Gruppe oder einer Funktionalität, die mit einer Schutzgruppe blockiert ist.

5. Inhibitor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Y Substituenten aufweist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Halogen, insbesondere Fluor, Chlor, Brom oder Jod, Sauerstoff, Schwefel, einer Alkoxy-, Acyloxy-, Amino-, Hydroxyl-, Carbonyl-, Mercapto-, Carboxy-, Benzyloxy-, Phenyl-, Benzyl-, Cyano-, Nitro-, Thioalkoxy-, Carboxyaldehyd-, Carbalkoxy- und Carboxamid-Gruppe oder einer Funktionalität, die mit einer Schutzgruppe blockiert ist.

6. Verwendung des Inhibitors nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer Krankheit, deren Pathologie mit einem Überangebot an endogenen Stickoxiden (NOx) einhergeht.

7. Verwendung des Inhibitors nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Behandlung der Ischämie-Reperfusion-Verletzung des Herzens oder Gehirns, Hypotonie, (chronischen) Entzündungen, neurodegenerativen Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Peritonitis, Asthma, Migräne, Schmerz, Sepsis oder septischem Schock.

8. Verwendung des Inhibitors nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe von Schmerzen.

Description:
Inhibitoren der Dimethylarginin Dimethylaminohydrolase

Die vorliegende Erfindung betrifft neue Inhibitoren der Dimethylarginin Dimethylaminohydrolase (DDAH).

Die DDAH katalysiert den physiologischen Abbau von Λ^-Monomethyl-L-arginin (NMMA) und Λ^Λ^-Dimethyl-L-arginin (ADMA) zu L-Citrullin und Mono- bzw. Dimethylamin. Diese //"-methylierten L-Arginine entstehen durch Methylierung von proteingebundenen Argininresten durch die Isoenzyme der Protein- Arginin-Methyltransferasen (PRMTs). Durch Proteinabbau werden diese beiden Substanzen freigesetzt und zirkulieren in physiologischen Konzentrationen von 0,4 bis 1,0 μM im Blut. In pathologischen Zuständen können die Werte jedoch deutlich ansteigen (bis zu 10 μM).

Sowohl ADMA als auch NMMA sind potente Inhibitoren aller drei Isoenzyme der Stickstoffmonoxid-Synthase (NOS), die die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus L- Arginin katalysieren. NO reguliert als potenter Vasodilatator den vaskulären Tonus, schützt vor atherosklerotischen Ereignissen und ist als Neurotransmitter an einer Vielzahl von Funktionen wie der Gedächtnisleistung oder der Ausbildung von Schmerzen beteiligt. Darüber hinaus nimmt NO eine wichtige Funktion in der unspezifischen Immunabwehr ein.

Aufgrund dieser vielseitigen Funktionen von NO ist eine ausgewogene Regulation der NO-Biosynthese lebensnotwendig. Eine verringerte NO-Biosynthese kann zu kardiovaskulären Erkrankungen wie Hypertonie, Atherosklerose oder koronarer Herzkrankheit sowie zu erektiler Dysfunktion führen.

Darüber hinaus ist eine Vielzahl pathologischer Zustände mit einer Überproduktion von NO verbunden, so dass eine Hemmung der NO-Biosynthese zur Therapie dieser Krankheiten ausgenutzt werden kann. Beispiele für solche pathophysiologischen Zustände sind die Krankheitsbilder des septischen Schockes, des Schlaganfalls, neurodegenerativer Erkrankungen, chronischer Entzündungen, rheumatoider Arthritis, Migräne, Entzündungsschmerz (Nozizeption), Diabetes mellitus und Meningitis. Obwohl in den vergangenen Jahren viele Versuche unternommen wurden, eine direkte Inhibition der NO-Synthase pharmazeutisch zur Therapie dieser Krankheitsbilder auszunutzen, hat noch keine der getesteten Verbindungen eine Zulassung als Arzneistoff erhalten.

Ein neuartiger Ansatzpunkt zur indirekten Inhibition der Isoenzyme der NO-Synthase stellt die Hemmung der DDAH dar. Die Inhibition der DDAH führt zu einem Anstieg der Blutspiegel von Λ^-methylierten L-Argininen und somit zu einer indirekten Hemmung der Aktivität der NOS. Mittlerweile konnte in mehreren Studien eine Beeinflussung der NO- Biosynthese durch eine Modulation der DDAH-Aktivität bestätigt werden. So wurde in Tiermodellen nachgewiesen, dass eine Hemmung der DDAH zu einem Anstieg der ADMA- Blutspiegel und des vaskulären Tonus führt (Rossiter, Smith et al. 2005; Leiper, Nandi et al. 2007). Darüber hinaus kommen selektive DDAH-I -Inhibitoren zur Therapie von chronischen Schmerzen sowie des septischen Schockes in Frage (Leiper, Nandi et al. 2007). Als weitere Indikationsmöglichkeit kann eine Hemmung der DDAH in der Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Alzheimer angenommen werden, da bei diesem Krankheitsbild sowohl verringerte ADMA-Blutspiegel als auch eine erhöhte DDAH-Aktivität nachgewiesen wurden.

In den vergangenen Jahren konnte eine Koexpression der DDAH-I mit der nNOS sowie eine Kolokalisation der DDAH-2 mit der eNOS und zum Teil mit der iNOS nachgewiesen werden. Demzufolge kann eine selektive Hemmung der DDAH-I möglicherweise zur selektiven Reduktion der Aktivität der nNOS ausgenutzt werden. Inzwischen wurde der Einsatz von selektiven DDAH-I Inhibitoren erfolgreich in vivo zur Therapie von chronischen Schmerzen und des septischen Schocks getestet. Des Weiteren wurde eine Beteiligung der DDAH-I am Tumorwachstum und der Angiogenese nachgewiesen. Tumorgewebe mit erhöhter DDAH-I Expression proliferierte wesentlich schneller als andere Tumorgewebe.

Die Hemmung der DDAH-2 hingegen ist wenig sinnvoll, da eine verminderte endotheliale NO-Freisetzung einen Risikofaktor für kardiovaskuläre Komplikationen darstellt. Bisher bekannte Inhibitoren für die humane DDAH- 1 stellen die L- Arginin-Derivate dar. Der derzeit potenteste Vertreter dieser Gruppe ist das 7V ω -(2-Methoxyethyl)-L-arginin (L-257, IC 50 22 μM, murine DDAH) ein Guanidin (Rossiter, Smith et al. 2005). Darüber hinaus stellen die A^-(I -Iminoalk(en)yl-L-ornithine eine sehr potente Inhibitorenklasse mit Vinyl-L- NIO als derzeit potentesten bekannten Inhibitor der DDAH-I dar (Kotthaus, Schade et al. 2008).

Es ist bekannt die orale Bioverfugbarkeit der Guanidine und Amidine mittels Prodrug- Prinzipien zu erhöhen. Ein sehr erfolgreiches Prinzip stellen dabei die N-Hydroxyamidine (Amidoxime) und N-Hydroxyguanidine [Clement, B. DE4321444 und PCT/DE2007/001216] dar.

Die bisher bekannten Inhibitoren für die humane DDAH-I besitzen aufgrund der Aminosäure-Struktur schlechte pharmakokinetische Eigenschaften, da sie bei physiologischem pH- Wert als Zwitterion vorliegen. Die Aminofunktion ist protoniert und somit positiv geladen während die Carboxylfunktion deprotoniert und somit negativ geladen ist. Geladene Substanzen werden nur in einem geringen Umfang aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, da sie die lipophilen Membranen des Gastrointestinaltraktes nicht durch Diffusion durchdringen können. Die passive Diffusion stellt jedoch den bevorzugten Absorptionsmechanismus eines Arzneistoffes nach oraler Gabe dar. Somit ist das Erreichen wirksamer Substanz-Spiegel im Blut nach oraler Gabe geladener Verbindungen sehr unwahrscheinlich. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit der Aufnahme über spezifische Transportsystem wie die Aminosäure-Transporter, jedoch ist der Umfang der Resorption durch diesen Mechanismus deutlich geringer einzuschätzen. Aus diesem Grund ist das Entfernen von Ladungen aus einem Molekül von eminenter Bedeutung für die Entwicklung von Arzneistoffen, die eine orale Bioverfugbarkeit aufweisen sollen.

Daher ist es Aufgabe der Erfindung neue spezifische Inhibitoren der humanen DDAH- 1 zur Verfügung zu stellen, die über verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften verfügen. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.

Beschreibung der Erfindung

Im Rahmen der Erfindung wurden neue Inhibitoren der humanen DDAH-I synthetisiert und auf ihre Wirksamkeit getestet. Die erfindungsgemäßen Inhibitoren werden durch folgende allgemeine Strukturformel dargestellt:

wobei

B eine verzweigte oder unverzweigte, substituierte oder nicht substituierte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 1 bis 6 und/oder ein substituiertes oder nicht substituierte aromatisches System mit einer Ringgröße von 3 bis 6;

Rl den Strukturen (i-vii) entspricht:

(i) (ü) (iii)

(iv) (V) (vi) (vii) wobei

R2-4 einem Wasserstoff, Alkyl- oder Arylresten entsprechen können oder so gestaltet sind, dass sie in ihrer Struktur einem Monosaccharid(derivat) entsprechen, R5-6 einem Wasserstoff, einer Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 1 bis 8 oder einem Arylrest entsprechen können, R7-10 einem Wasserstoff, Alkyl- oder Arylresten entsprechen können und W einem

Sauerstoff- oder einem Stickstoff-Atom entspricht, X Kohlenstoff (C) oder Stickstoff (N), Y eine verzweigte oder unverzweigte, substituierte oder nicht substituierte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von

1 bis 6 und/oder ein substituiertes oder nicht substituierte aromatisches System mit einer Ringgröße von 3 bis 6, Z Wasserstoff oder eine Methoxylgruppe ist, und der die Aminogruppe tragende Rest (B) keine Carboxylgruppe aufweist, wobei mögliche Substituenten für Y ausgewählt sein können aus Halogen (Fluor, Chlor, Brom und Jod), Sauerstoff, Schwefel, Alkoxy, Acyloxy, Amino, Hydroxyl, Carbonyl, Mercapto, Carboxy, Benzyloxy, Phenyl, Benzyl, Cyano, Nitro, Thioalkoxy, Carboxyaldehyd, Carbalkoxy und Carboxamid, oder eine Funktionalität, die mit einer Schutzgruppe geeignet blockiert sein kann und wobei mögliche Substituenten für B ausgewählt sein können aus Halogen (Fluor, Chlor, Brom und Jod), Schwefel, Alkoxy, Amino, Hydroxyl, Carbonyl, Mercapto, Benzyloxy, Phenyl, Benzyl, Cyano, Nitro, Thioalkoxy oder eine Funktionalität, die mit einer Schutzgruppe geeignet blockiert sein kann, sowie die Salze der Verbindungen.

Es versteht sich, dass, wenn X Kohlenstoff (C) oder Stickstoff (N) ist, anstelle von X eine Methylengruppe (-CH2-) oder eine sekundäre Aminogruppe (-NH-) vorhanden ist.

Ein Vergleich mit der bereits als Inhibitor der humanen DDAH bekannten Verbindung L-257 zeigt dabei, dass erstmalig auch Verbindungen ohne α-Carboxylfunktion, wie sie in Aminosäuren vorliegt, ebenfalls eine potente Hemmung der hDDAH-1 bewirken. Die Allgemeinheit der Lehre nicht einschränkend zeigt Tabelle 1 eine Übersicht der Hemmwerte auf die hDDAH-1. Die dargestellten Daten für die Hemmung bei 1 mM sind MW ± SD von mindestens vier separaten Inkubationen, die jeweils doppelt vermessen wurden. Die IC50- und Ki- Wert Bestimmung wurde mindestens doppelt durchgeführt, n.b., nicht bestimmt. Tabelle 1

_ . . D Hemmung bei 1 mM IC 50 K,

Substanz R [%] [μM] [μM]

CbMEG 42 ± 6 n.b. n.b.

3 ^^^^ NH 2 80 ± 5 70 ± 16 18 ± 6

Die Erkenntnis, dass die α-Carboxylfunktion nicht essentiell ist, ist beachtlich, denn die Kristallstruktur der DDAH-I unterstreicht die Bedeutung der α-Carboxylfunktion von Aminosäuren, da von ihr drei ionische Wechselwirkungen zum aktiven Zentrum der DDAH-I ausgebildet werden. Das erfindungsgemäße Ausfuhrungsbeispiel 3 zeigt eine potente Hemmung der DDAH-I und besitzt aufgrund des Verlustes der α-Carboxylfunktion im Vergleich zu L-257 durch den Verlust der Carboxylfunktion verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften auf, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Absorption aus dem Gastrointestinaltrakt erhöht ist.

Die Erkenntnis, dass die α-Carboxylfunktion nicht essentiell ist, wurde auf A^-(I- Iminoalk(en)yl)-L-ornithine übertragen (Tabelle 2). Auch Ausführungsbeispiel 5 zeigt eine Hemmung der DDAH-I, so dass eine Entwicklung von Inhibitoren ohne α-Carboxylfunktion ebenfalls auf Amidin-Basis möglich ist. Tabelle 2 Substanz Hemmung bei 1 mM

Die dargestellten Daten für die Hemmung bei 1 mM sind MW ± SD von mindestens vier separaten Inkubationen, die jeweils doppelt vermessen wurden.

Diese Erkenntnisse zeigen überraschenderweise erstmals, dass die Entwicklung potenter Inhibitoren ohne α-Carboxylfunktion, die somit nicht mit den pharmakokinetischen Nachteilen der Aminosäuren versehen sind, möglich ist.

Zur Verbesserung der oralen Bioverfügbarkeit der erfindungsgemäßen Inhibitoren der humanen DDAH-I können dabei bekannte Prodrug-Prinzipien für Amidine und Guanidine insbesondere N-Hydroxyamidine (Amidoxime) und jV-Hydroxyguanidine entsprechend [Clement, B. Methoden zur Behandlung und Prophylaxe der Pneumocystis carinii Pneumonie (PCP) und anderen Erkrankungen sowie Verbindungen und Formulierungen zum Gebrauch bei besagten Methoden. P. 432444.4, 1993] zum Einsatz kommen.

Die erfindungsgemäßen Inhibitoren der humanen DDAH-I können generell zur Therapie von Krankheiten und pathophysiologischen Zuständen eingesetzt werden, die auf eine Überproduktion von NO zurückzuführen sind. Als Indikationen kommen der septische Schock, chronische oder nicht chronische Schmerzen, Schlaganfall, chronische oder nicht chronische Entzündungen, rheumatoide Arthritis, Migräne, Asthma, Ischämie-Reperfusion- Verletzung des Herzens oder Gehirns, Hypotonie und neurodegenerative Erkrankungen in Frage. Insbesondere bei Alzheimer Patienten wurden geringere ADMA-Blutspiegel nachgewiesen als in gesunden Kontrollgruppen, so dass hier eine Therapie mit DDAH- Inhibitoren erfolgsversprechend erscheint. Darüber hinaus können DDAH-Inhibitoren zur Therapie von Tumorerkrankungen, Sepsis oder Peritonitis angewendet werden. Material und Methoden

Ausfuhrungsbeispiel A: N-(4-Aminobutyl)-iV'-(2-methoxyethyl)guanidin 7V-Benzyloxycarbonyl-N l -(2-methoxyethyl)-thiohamstoff ( 1 )

Allgemeine Vorschrift in Anlehnung an Linton, Carr et al. 2000:

7,0 mmol 2-Methoxyethylamin werden in 250 mL trockenem Dichlormethan gelöst. Die Lösung wird auf 0 °C gekühlt und 14 mL einer 0,5 M Lösung (in Dichlormethan) Benzyloxycarbonylisothiocyanat (7,0 mmol) tropfenweise über einen Zeitraum von 30 min zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird zwei Stunden gerührt, wobei die Lösung auf Raumtemperatur aufwärmt. Anschließend wird das Gemisch am Rotationsverdampfer auf ca. ein Drittel des ursprünglichen Volumens i. Vak. eingeengt und mit jeweils 25 mL 1 %-iger HCl, Wasser und gesättigter NaCl-Lösung gewaschen. Die organische Phase wird über Na 2 SO 4 getrocknet und am Rotationsverdampfer entfernt. Der Thioharnstoff 1 sind an dieser Stelle meist schon zu > 96 % rein (DC) und wird durch Kristallisation weiter aufgereinigt. Das nach dem Einrotieren erhaltene Rohprodukt kristallisiert unter starker Wärmeentwicklung spontan aus. Es wird mit wenig kaltem Cyclohexan angerieben, filtriert und mit kleinen Portionen kaltem Cyclohexan gewaschen und getrocknet.

Ausbeute: 1 ,76 g weiße Kristalle (94 %)

DC: R f = 0,30 (Cyclohexan/Ethylacetat, 4: 1)

Schmp.: 88,5 °C

1 H-NMR (CDCl 3 ): δ/ppm = 3.39 (s, 3H, 0-CH 3 ), 3.60 (t, 3 J= 5.2 Hz, 2H, 0-CH 2 ), 3.86 (q, 3 J= 5.2 Hz, 2H,

N-CH 2 ), 5.19 (s, 2H, CH 2 -Cbz), 7.32-7.61 (m, 5H, ArH), 8.11 (br s, IH, NH), 9.84 (br s,

IH 5 NH). 13 C-NMR (CDCl 3 ): δ/ppm = 46.2 (N-CH 2 ), 59.6 (0-CH 3 ), 68.8 (0-CH 2 ), 70.4 (0-CH 2 ), 129.0, 129.4,

129.5 (ArCH), 135.2 (ArC), 153.0 (CO), 179.9 (C=S).

MS (ESI): m/z = 269 [M + H] + , 225 [M - CO 2 + H] + , 91 [C 7 H 7 ] + .

C 12 H 16 N 3 O 2 S (268.33)

Ber. C 53.71 H 6.01 N 10.44

Gef. C 53.93 H 6.19 N 10.61

7V-Benzyloxycarbonyl-N'-[4-(t-butyloxycarbonyl)aminobutyl ]-7V"-(2-methoxyethyl)guanidin (2)

Allgemeine Vorschrift in Anlehnung an Linton, Carr et al. 2000:

Es werden 0,5 mmol des Thioharnstoffs 1 in 5 mL trockenem Dichlormethan gelöst und 261 μL DIPEA (1,5 mmol) sowie 1,5 mmol iV-Boc-l,4-diaminobutan zugegeben. Die Lösung wird für ca. 30 min auf 0 °C gebracht und 287 mg EDCI (1,5 mmol) zugegeben. Sofern nicht anders angemerkt, wird das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird mit ca. 10 mL Dichlormethan verdünnt und jeweils mit 5 mL 1 %-iger HCl, Wasser und gesättigter NaCl-Lösung gewaschen. Die organische Phase wird über Na 2 SO 4 getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Es resultieren meist Öle, die mittels Flashchromatographie über Kieselgel weiter aufgereinigt werden. Die verwendeten Elutionsmittel und erzielten Ausbeuten sind bei den jeweiligen Substanzen angegeben. Als Elutionsmittel wird Dichlormethan/Methanol (95:5) verwendet. Ausbeute: 198 mg eines farblosen Öls (94 %)

DC: R f = 0,41 (Dichlormethan/Methanol, 96:4; Reagenz A und C)

1 H-NMR (CDCl 3 ): δ/ppm = 1.36 (s, 9H, C(CH 3 ) 3 ), 1.41-1.57 (m, 4H, N-CH 2 -CH 2 -CH 2 ), 3.06, 3.19 (2 x m, 2H,

N-CH 2 ), 3.30 (s, 3H, 0-CH 3 ), 3.31-3.44 (m, 4H, N-CH 2 -CH 2 -O), 4.56 (br s, IH, NH),

5.04 (s, 2H, CH 2 -CbZ), 7.24-7.36 (m, 3H, ArH), 7.39-7.43 (m, 2H, ArH), 9.19 (br s, IH, NH).

13 C-NMR (CDCl 3 ): δ/ppm = 27.1, 28.2 (N-CH 2 -CH 2 -CH 2 ), 29.1 (C(CH 3 ) 3 ), 40.7, 41.4 (3 x N-CH 2 ), 59.6 (0-CH 3 ), 67.2 (0-CH 2 , CH 2 -Cbz), 80.0 (C(CH 3 ) 3 ), 128.2, 128.6, 128.9 (ArCH), 138.5 (ArC), 156.7 (C=N), 164.8 (CO).

MS (ESI): m/z = 423 [M + H] + .

N-(4- Aminobutyl)-iV-(2-methoxyethyl)guanidin Bis(trifluoracetat) (3 )

Das geschützte Guanidin 2 (0,5 mmol) wird mit 10 mL TFA und 3 mL Thioanisol über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird der Großteil an TFA i. Vak. abdestilliert und 5 mL Wasser sowie 15 mL Diethylether werden zugegeben. Die organische Phase wird noch zweimal mit 5 mL Wasser extrahiert und die vereinigten wässrigen Phasen abschließend mit 5 mL Diethylether gewaschen. Die wässrige Phase wird i. Vak. einkonzentriert und chromatographisch aufgereinigt. Das Rohprodukt wird mittels Flashchromatographie über eine RP-18-Säule gereinigt (Elutionsmittel: 0,1 % TFA( aq )). Die Ninhydrin-positiven Fraktionen werden vereinigt und i. Vak. einkonzentriert. Ausbeute: 234 mg eines klaren Öls (99 %)

DC: R f = 0,22 (/-Propanol/Wasser/Eisessig, 8:2+0,5; Reagenz A)

1 H-NMR (DMSO-J 6 ): δ/ppm = 1.54 (m, 4H, N-CH 2 -CH 2 -CH 2 ), 2.80 (m, 2H, N-CH 2 ), 3.14 (m, 2H, N-CH 2 ), 3.27 (s, 3H, 0-CH 3 ), 3.32, 3.42 (2 x t, 4H, N-CH 2 -CH 2 -O), 7.47 (br s, 2H, NH 2 ), 7.61 (br t, IH, NH), 7.71 (br t, IH, NH), 7.87 (br s, 3H, NH 3 + ).

13 C-NMR (DMSO-J 6 ): δ/ppm = 24.1 (CH 2 -CH 2 -NH 3 + ), 25.4 (CH 2 -CH 2 -CH 2 -NH 3 + ), 38.3 (N-CH 2 ), 40.3 (N-CH 2 ),

40.7 (N-CH 2 ), 58.0 (0-CH 3 ), 70.0 (0-CH 2 ), 155.9 (C=N).

MS (ESI): m/z = 189 [M + H] + . C 8 Hi 6 N 4 O 5 -2,5 CF 3 COOH (473.33) Ber. C 32.99 H 4.79 N 11.84 Gef. C 32.86 H 4.80 N 11.50

Ausführungsbeispiel B: iV-(4'-Aminobutyl)but-3-enamidin

N- [4'-(/-Butyloxycarbonyl)-aminobutyl]but-3 -enamidin Hydrochlorid (4)

Es werden 188 mg N-(t-Butyloxycarbonyl)-l,4-diaminobutan (1 mmol) und 407 mg But-3- enimidsäuremethylester Hydrochlorid (3 mmol) in 10 mL Wasser bei 0 °C gelöst. Zu dieser Lösung wird 2,5 M NaOH zugegeben bis ca. pH 10 erreicht ist und anschließend zwei Stunden bei 0 °C, sowie eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit verdünnter HCl auf pH 7 gebracht und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird bei ca. 30 °C am Rotationsverdampfer einkonzentriert und mittels Säulenchromatographie über Kieselgel aufgearbeitet, wobei ein Ethylacetat/Methanol-

Gradient (stufenweise: 20-40 % Methanol) verwendet wird.

Ausbeute: 250 mg eines weißgetrübten Öls (86 %)

DC: R f = 0,17 (Ethylacetat/Methanol, 8:2; Reagenz A)

1 H-NMR (DMSO-J 6 ): δ/ppm = 1.36 (s, 9H, C(CH 3 ) 3 ), 1.39-1.54 (m, 4H, 2',3'-CH 2 ), 2.91 (m, 2H, 4'-CH 2 ), 3.18-3.29 (m, 4H, 2,1'-CH 2 ), 5.20 (dd, 3 J cis = 10.0 Hz, 2 J= 1.3 Hz, IH, CH=CH 2 ), 5.30 (dd, 3 J trans = 17.0 Hz, 2 J= 1.5 Hz, IH, CH=CH 2 ), 5.91 (ddt, 3 J= 6.8, 10.0, 17.0 Hz, IH, CH=CH 2 ), 6.81, 8.87, 9.40, 9.98 (4 x br s, IH, NH).

13 C-NMR (DMSO-J 6 ): δ/ppm = 24.6, 26.6 (2',3'-CH 2 ), 28.2 (C(CH 3 ) 3 ), 36.0 (2-CH 2 ), 39.2, 41.5 (1',4'-CH 2 ),

77.3 (C(CHa) 3 ), 119.7 (CH=CH 2 ), 130.9 (CH=CH 2 ), 155.5 (CO), 164.7 (C=N).

MS (ESI): m/z = 278 [M + Na] + , 256 [M + H] + , 200 [M - C 2 H 8 + H] + .

N-(4'-Aminobutyl)but-3-enamidin Bis(trifluoracetat) (5)

220 mg des Boc-geschützten Amidins 44 (0,75 mmol) werden in 5 mL TFA/Dichlormethan

(1:1) für 30 min bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wird i. Vak. einkonzentriert, mit 5 mL Wasser versetzt und zweimal mit Diethylether gewaschen. Die Lösung wird bis auf ca. 1 -

2 mL einrotiert und mittels Flashchromatographie über eine RP-18-Säule weiter aufgearbeitet.

Als Elutionsmittel wird 0,1 %-ige TFA in Aqua bidest. verwendet.

Ausbeute: 285 mg eines farblosen Öls (99 %)

DC: R f = 0,35 (/-Propanol/Wasser/Eisessig, 8:2+0,5; Reagenz A) 1 H-NMR (DMSO-^ 6 ): δ/ppm = 1.57 (m, 4H, 2',3'-CH 2 ), 2.81 (m, 2H, 4'-CH 2 ), 3.17-3.26 (m, 4H, 2,1'-CH 2 ), 5.23-5.31 (m, 2H, CH=CH 2 ), 5.87 (ddt, 3 J= 17.0, 10.0, 6.7 Hz, IH, CH=CH 2 ), 7.86 (br s, 3H, NH 3 + ), 8.74, 9.16, 9.57 (3 x br s, IH, NH).

13 C-NMR (DMSO-^ 6 ): δ/ppm = 24.1, 24.2 (2',3'-CH 2 ), 36.5 (2-CH 2 ), 38.2, 41.2 (1',4'-CH 2 ), 120.0 (CH=CH 2 ), 130.4

(CH=CH 2 ), 165.1 (C=N).

MS (ESI): m/z = 156 [M + H] + , 139 [M - NH 3 + H] + .

C 8 H, 7 N 3 -2,5 CF 3 COOH O,5 H 2 O (449.31)

Ber. C 34.75 H 4.60 N 9.35

Gef. C 34.92 H 4.75 N 9.10

Konstruktion des Expressionsplasmids für hDDAH-1

cDNA von humaner DDAH-I wurde vom RZPD (Berlin, Deutschland) erworben und per PCR amplifiziert. Sense-Primer: 5 - AAGGATCCATGGCCGGGCTCGGCC AC-3 ' (mit einer Schnittstelle für BamHI (unterstrichen); Anti-Sense: 5 - GGAAGCTTGCAGCTCAGGAGTCT-3 ' (mit einer Schnittstelle für Hindill (unterstrichen). Für die PCR-Amplifϊkation wurde folgendes Cycler-Programm verwendet:

T [ 0 C] Zeit [s]

1. Denaturierung 94 180

2. Denaturierung 94 30 28 Zyklen

Annealing 45 45

Extension 72 180

3. Extension 72 900

3. Hold 4 OO Das PCR-Produkt wurde in den Expressionsvektor pQE-30 (Qiagen, Hilden, Deutschland) unter Verwendung der Schnittstellen BamHI und Hindlll ligiert.

Expression und Aufreinigung von His-tagged humaner DDAH-I

Für die Enzym-Expression wurde das Expressionsplasmid in BL-21 Zellen transformiert und eine Übernachtkultur in Kanamycin- und Ampicillin-haltigem LB-Medium bei 37 0 C angelegt. Am Tag der Expression wurden ein Liter LB-Medium mit 50 ml der Übernachtkultur angeimpft und bei 30 °C inkubiert bis eine OD 60O von 0,6 erreicht wurde. Die Expression wurde mit Isopropyl-ß-thiogalactopyranosid (IPTG) in einer Konzentration von 100 μM induziert. Die Expressionszeit betrug zwischen 4 und 6 h bei einer Temperatur von 30 °C. Nach Abbruch der Expression wurden die Zellen abzentrifugiert (4.500 g, 4 0 C, 10 min). Das Pellet wurde zur sofortigen Verwendung in 26 ml Zell-Lyse-Puffer (20 mM K 2 HPO 4 , 150 mM NaCl, 2 mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 1 mM Benzamidin) suspendiert und die Zellen mit Hilfe einer French Press bei 19.000 psi (4 0 C) lysiert. Dieser Vorgang wurde zweimal wiederholt. Im Anschluss wurden die groben Zellfragmente bei einer Zentrifugation (4.500 g, 4 °C, 10 min) abgetrennt und der Überstand mittels Ultrazentrifugation bei 33.000 g für 45 min bei 4 0 C von den feineren Zelltrümmern befreit.

Der Überstand wurde mit 300 μl Ni 2+ -NTA-Matrix versetzt. Das Protein wurde bei 4 °C über 1,5 h bei leichtem Schütteln an die Matrix gebunden. Anschließend wurde das Protein mit Imidazol-haltigen Lösungen (50 mM Kaliumphosphat Puffer pH 7.0, 300 mM NaCl, 0.5 mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM EDTA, 1 mM Benzamidin, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 10% Glycerol) gewaschen bzw. das Protein nach folgendem Schema eluiert:

- Waschen mit 2 ml Waschlösung

- Waschen mit 2 ml Waschlösung (+10 mM Imidazol)

- Waschen mit 1 ml Waschlösung (+20 mM Imidazol)

- Elution mit 1 ml Waschlösung (+100 mM Imidazol) In vitro hDDAH-1-Assay (HPLC)

Dieser Assay wurde verwendet zur Bestimmung der Hemmwirkung der Inhibitoren in einer Konzentration von 1 mM. Ein Standard-Inkubationsansatz bestand aus 75 μl 50 mM Kaliumphosphat-Puffer pH 7,4 und enthielt NMMA in einer Konzentration von 200 μM. Die Inhibitoren wurden in Endkonzentrationen von 1 mM eingesetzt. Durch Zugabe von 2 μg hDDAH-1 wurde die Reaktion gestartet und die Proben für 30 min bei 37 0 C im Schüttelwasserbad inkubiert. Im Anschluss wurde die Reaktion durch Zugabe von 75 μl Acetonitril abgestoppt, die Proben für 5 min geschüttelt und zentrifugiert (12.000 g, 5 min). Der Überstand wurde der HPLC zugeführt.

Zusätzlich wurden jeweils drei Inkubationen ohne Inhibitorzusatz durchgeführt und wie oben angegeben aufgearbeitet. Die in diesen Proben detektierte L-Citrullin-Konzentration wurde gleich 100 % gesetzt und die gebildeten Mengen L-Citrullin in den Proben mit Inhibitorzusatz auf diesen Wert bezogen.

IC 5 o-Wert Bestimmung (Plattenreader-Assay)

Die Proben für den Plattenreader-Assay wurden direkt auf einer 96-well Mikrotiterplatte inkubiert. Ein Inkubationsansatz bestand aus 150 μl 50 mM Kaliumphosphat-Puffer pH 7,4 mit NMMA in einer Endkonzentration von 300 μM. Der Inhibitor wurde in fünf verschiedenen Konzentrationen zugegeben und die Reaktion durch Zugabe von 4 μg rekombinanter hDDAH-1 gestartet. Zusätzlich wurden zwei Ansätze ohne Inhibitorzusatz inkubiert. Die Platte wurde mit einem Deckel verschlossen und über 30 min auf einem Platten-Inkubator (Schüttelinkubator DTS-4, LTF-Labortechnik GmbH, Wasserburg, Deutschland) bei 37 °C inkubiert. Die Reaktionen wurden mit 200 μl des Colder-Reagenzes abgestoppt und das gebildete Citrullin derivatisiert (siehe Derivatisierung für Plattenreader- Assay). Anschließend wurde der IC 50 - Wert mittels SigmaPlot 8.0 (SPSS Inc., Chicago, USA) berechnet.

K r Wert Bestimmung (Plattenreader-Assay)

Die /r,-Wert Bestimmung erfolgte, wie für die IC 5O -WeIt Bestimmung beschrieben, mit dem

Unterschied, dass fünf verschiedene NMMA-Konzentrationen (50, 100, 300, 750 und 1250 μM) eingesetzt wurden. Die Inkubationen wurden so durchgeführt, dass jede NMMA- Konzentration jeweils doppelt mit jeder der fünf Inhibitor-Konzentrationen inkubiert wurde. Darüber hinaus wurden Inkubationen mit den verschiedenen NMMA-Konzentrationen ohne Inhibitorzusatz durchgeführt.

Für jede Inhibitor-Konzentration wurde mit SigmaPlot 8.0 (SPSS Inc., Chicago, USA) der jeweilige apparente Ä^ m -Wert sowie K max bestimmt. Über eine Sekundärauftragung der Inhibitor-Konzentration gegen K m /V maκ wurde durch Extrapolation der Ausgleichsgeraden auf die Abszisse der K 1 - Wert ermittelt. Derivatisierung für Plattenreader-Assay

Für die Derivatisierung von Citrullin wurden zwei Reagenz-Lösungen hergestellt:

Lösung A Lösung B

8O mM Diacetylmonoxim 200 ml 85 % H 3 PO 4

2 mM Thiosemicarbazid 330 ml 96 % H 2 SO 4

750 mg NH 4 Fe(SO 4 ) 2 x l2 H 2 O ad 1000 ml Aqua bidest.

Das Derivatisierungs-Reagenz (Colder-Reagenz) wurde unmittelbar vor der Derivatisierung durch Mischen von einem Teil Lösung A mit drei Teilen Lösung B hergestellt und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt aufbewahrt.

Die Derivatisierung erfolgte auf besonders hitzestabilen 96-well Mikrotiterplatten. Die Proben (150 μl) wurden mit 200 μl des Colder-Reagenz versetzt und die Platte zur Verhinderung von Verdunstung mit einer hitzestabilen Klebefolie (Nunc, Wiesbaden, Deutschland) verschlossen. Im Anschluss erfolgte die Farbentwicklung im Trockenschrank bei 95 0 C über 15 - 20 min. Vor dem photometrischen Vermessen wurde gewartet bis die Platte Raumtemperatur erreicht hatte und dann die Farbintensität bei 540,5 nm (Carry 50 Microplatereader, Varian, Darmstadt, Deutschland) gemessen. Das Vermessen erfolgte innerhalb von 20 min, da das Reaktionsprodukt nicht stabil ist (Knipp und Vasak 2000). HPLC-Methode

Für die Analyse der Proben des In vitro hDDAH-1-Assays (HPLC) wurde eine o-PA-

Vorsäulenderivatisierung mit anschließender Fluoreszenzdetektion der Aminosäuren eingesetzt.

HPLC-Anlage: Waters Autosampier 717plus, Waters 600 Controller, Waters 600 Pump, Waters Fluorescence Detector 470 und EZChrom Elite Client/Server Aufnahme- und Auswertesoftware (Version 2.8.3)

Stationäre Phase: NovaPak RP-18-Säule 4 μm (4 x 150 mm, VDS Optilab) Vorsäule: Phenomenex Cl 8 (4 x 3,0 mm)

Temperatur: 30 °C Mobile Phase: Eluent A: 10 mM Kaliumphosphat-Puffer pH 4,65 86 %

Acetonitril 8 %

Methanol 6 %

Eluent B: Acetonitril 40 %

Methanol 30 %

Aqua bidest. 30 %

Flussrate: 1 ml / min Gradientenprofil:

Zeit [min] Eluent A [%] Eluent B [%]

0 100 -

2 100 -

3,5 90 10

12 90 10

16 25 75

25 25 75

28 100 -

35 100 -

Detektion: Fluoreszenz: λ ex : 338 nm; λ em : 425 nm

Injektionsvolumen: 10 μl

Derivat-Reagenz: 50 mg o-PA gelöst in 1 ml Methanol + 9 ml 0,2 M Kaliumborat-Puffer pH 9,4

+ 53 μl 2-Mercaptoethanol

Derivatisierung: Der Autosampier wurde so programmiert, dass 10 μl der Probe mit 14 μl des Derivatisierungs-Reagenzes gemischt wurden und 3 min lang bei

Raumtemperatur vor der Injektion reagieren konnten.

Retentionszeiten:

L-Citrullin 12,2 ± 0,3 min

NMMA 15,8 ± 0,4 min Methylamin 23,4 ± 0,1 min