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Title:
METHOD FOR DEGREASING ANIMAL SKINS AT ULTRALOW INTERFACIAL SURFACE TENSION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/063396
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compositions which are used for removing greases from substrates selected among skins, furs, pelts, and other intermediate products in leather and fur production. Said compositions contain a) a fat phase, b) at least one surfactant, c) an aqueous phase, and d) other optional adjuvants and additives, the interfacial surface tension between the fat phase and the aqueous phase ranging between 1 mNm-1 and 10-9 mNm-1 at a temperature of 15 to 45 °C. Also disclosed are a method for removing greases from said substrates, the use of the inventive compositions for removing greases from said substrates, degreasing agents comprising alcohol alkoxylates, the polydispersity D of the individual alcohol alkoxylates or an alcohol alkoxylate mixture being >1,22, and substrates which are selected among the group comprising skins, furs, pelts, and other intermediate products in leather and fur production and contain said alcohol alkoxylates.

Inventors:
PABST GUNTHER
LAMALLE PHILIPPE
FUENGERLINGS THOMAS
OETTER GUENTER
ERHARDT RAINER
SCHERR GUENTER
STREY REINHARD
SOTTMANN THOMAS
ENGELSKIRCHEN SANDRA
Application Number:
PCT/EP2004/000069
Publication Date:
July 29, 2004
Filing Date:
January 08, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
International Classes:
C14C1/08; (IPC1-7): C14C1/08
Domestic Patent References:
WO2003010340A12003-02-06
Foreign References:
DE10035617A12002-01-31
DE10005669A12001-08-23
GB620783A1949-03-30
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Patentanwälte Theodor-Heuss-Anlage 12, Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Zusammensetzung enthaltend a) eine Fettphase, die Fette aus Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Lederund Pelzherstellung enthält ; b) mindestens ein Tensid ; und c) eine wässrige Phase, und d) gegebenenfalls weitere Hilfsund Zusatzstoffe ; dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 1 mNrn~l bis 109 mNm~l bei einer Temperatur von 15 bis 45°C beträgt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächenspannung 0,5 bis 1 mNm~l, bevorzugt 101 bis 109 mNm~l beträgt.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Tenside nichtionische Tenside, bevorzugt Alkoholalkoxylate eingesetzt werden.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside in einer Konzentration von >0 Gew. Teile bis 500 Gew. Teile, bevorzugt >0 Gew. Teile bis 100 Gew. Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. Teile bis 50 Gew. Teile, bezogen auf die Menge der Fettphase, eingesetzt werden.
5. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Phase gegebenenfalls mindestens ein Salz ausgewählt aus Alkaliund Erdalkalisalzen und/oder weitere Verbindungen, die die hydrophilelipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, enthält.
6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsund Zusatzstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Efficiency Boostern und Lipasen.
7. Verfahren zur Entfernung von Fetten aus Substraten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder und Pelzherstellung, umfassend die folgenden Schritte : a) in Kontaktbringen der zu entfettenden Substrate mit einem Entfettungsmittel, enthaltend mindestens ein Tensid und eine wässrige Phase, die Wasser, gegebenenfalls mindestens ein Salz und gegebenenfalls weitere Verbindungen, die die hydrophilelipophile Balance, insbesondere wässrigen Phase beinflussen, enthält, bei einer Temperatur von 15 bis 45°C ; b) Ausbildung einer Zusammensetzung enthaltend eine Fettphase, die Fette aus Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Lederund Pelzherstellung, das mindestens eine Tensid und die wässrige Phase, die Wasser und gegebenenfalls mindestens ein Salz und gegebenenfalls weitere Verbindungen, die die hydrophilelipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, enthält und gegebenenfalls weitere Hilfsund Zusatzstoffe, wobei die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 1 mNm~l bis 109 mNm~l beträgt ; c) Erhöhung der Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase der Zusammensetzung, bevorzugt auf eine Grenzflächenspannung von >1 mNni l, wobei eine Fettphase, eine wässrige Phase und eine wässrige Tensidphase gebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase der Zusammensetzung durch Änderung der Temperatur der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung, Erniedrigung der Konzentration des in der wässrigen Phase gegebenenfalls vorhandenen Salzes, Änderung der Menge der gegebenenfalls eingesetzten weiteren Verbindungen, die. die hydrophilelipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, und/oder Zugabe von Verbindungen, die die hydrophilelipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, in Schritt c) erreicht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Tenside nichtionische Tenside, bevorzugt Alkoholalkoxylate eingesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Alkoholalkoxylate eine Polydispersität von >1,22 aufweisen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tenside in einer Konzentration von >0 Gew. Teile bis 500 Gew.Teile, bevorzugt >0 Gew.Teile bis 100 Gew. Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. Teile bis 50 Gew. Teile, bezogen auf die Menge der Fettphase, eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsund Zusatzstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Efficiency Boostern und Lipasen.
13. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 bei der Entfernung von Fetten aus Substraten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Lederund Pelzherstellung.
14. Entfettungsmittel für die Behandlung von Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Lederund Pelzherstellung auf der Basis nichtionischer Tenside vom Typ der Alkoholalkoxylate, wobei ein oder mehrere Alkoholalkoxylate eingesetzt werden, die durch Umsetzung mindestens eines Alkohols ROH mit n Mol mindestens eines Alkylenoxids pro Mol Alkohol ROH erhalten werden, worin R ein Alkylrest mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine Hauptkette, die die längste Alkylkette des Rests R ist, mit 4 bis 29 Kohlenstoffatomen aufweist, die in der Kettenmitte, beginnend mit dem Kohlenstoffatom C#2, wobei die Nummerierung von dem Kohlenstoffatom (C&num 1) ausgeht, : das direkt an das dem Rest R benachbarte Sauerstoffatom gebunden ist, und endend mit dem Kohlenstoffatom co2, wobei co das endständige Kohlenstoffatomder Hauptkette ist, wobei C#2 und das Kohlenstoffatom co2 eingeschlossen sind, mit mindestens einem Clbis CloAlkylrest verzweigt ist ; das Alkylenoxid 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist und n ein ganzzahliger Wert zwischen 1 und 100 ist, mit einer Polydispersität D der einzelnen Alkoholalkoxylate oder einer Mischung von Alkoholalkoxylaten von D >1, 22.
15. Entfettete Substrate ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Lederund Pelzherstellung enthaltend GuerbetAlkoholalkoxylate.
16. Entfettete Substrate nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass Guerbet Alkoholalkoxylate mit einer Polydispersität von >1,22 eingesetzt werden.
Description:
VERFAHREN ZUM ENTFETTEN VON TIERISCHEN HÄUTEN BEI ULTRANIEDRIGER GRENZFLÄCHENSPANNUNG Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die bei der Entfernung von Fetten aus Substraten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung eingesetzt werden, ein Verfahren zur Entfernung von Fetten aus den genannten Substraten, die Verwendung der genannten Zusammensetzungen bei der Entfernung von Fetten aus den Substraten, sowie Entfettungsmittel enthaltend Alkoholalkoxylate und Substrate ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung enthaltend diese Alkoholalkoxylate.

Die Entfernung des Naturfetts aus Tierhäuten ist wesentlich für die Herstellung qualitativ hochwertiger Leder und Pelzfelle, insbesondere bei Tierhäuten mit mittlerem und hohem Naturfettanteil. Die Verteilung von Veredlungschemikalien in den der Entfettung folgenden Stufen der Leder-und Pelzherstellung wird durch die Entfettung deutlich verbessert, so dass z. B. ein gleichmäßiges Gerben und Färben möglich ist. Erfolgt keine Entfernung des Naturfetts, so ist das Endprodukt im Falle von Leder fleckig und/oder erhält durch bakteriellen Abbau der Fette und Kristallisation der hochmolekularen gesättigten Fettsäuren während der Lagerung Fettausschläge, die die Leder optisch und physikalisch negativ beeinflussen können. Bei Pelzfellen zeigt sich eine ungleichmäßig gefärbte Veloursseite, zusätzlich können örtliche Verhärtungen mit Bruchgefahr des Pelzleders auftreten.

Gemäß dem Stand der Technik werden im wesentlichen zwei Verfahren zur Entfettung von Tierhäuten angewendet : die Lösemittelentfettung und die Emulgatorentfettung.

Die Lösemittelentfettung ist eine Entfettung mit organischen Lösungsmitteln. Sie kann entweder ohne Wasserzugabe (Trockenentfettung) oder in Gegenwart von Wasser (Naßentfettung) erfolgen. Aufgrund der Verwendung von organischen Lösungsmitteln führt die Lösemittelentfettung zu erheblichen Umweltbelastungen, die bereits heute in vielen Ländern nicht mehr tragbar sind.

Aus diesen vorwiegend ökologischen Gründen wird heute überwiegend die Emulgatorenentfettung durchgeführt, die vollständig auf den Einsatz organischer Lösungsmittel verzichtet. Als Emulgatoren sind in diesem Verfahren insbesondere nichtionische Tenside geeignet, da diese kein Bindungsvermögen an die Haut-oder Lederfaser aufweisen. Somit können sie das Naturfett der Tierhäute optimal solubilisieren, ohne durch Wechselwirkungen mit der Tierhaut behindert zu werden. Bekannte nichtionische Emulgatoren sind Additionsverbindungen von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Alkylphenole, Alkohole oder Fettsäuren. Die über Jahrzehnte am häufigsten eingesetzten nichtionischen Tenside sind die Alkylphenolethoxylate. Es bestehen jedoch ökologische und toxikologische Bedenken gegen die Tensidklasse der Alkylphenolethoxylate, so dass in Deutschland und einigen anderen Ländern freiwillig auf den Einsatz der Alkylphenolethoxylate verzichtet wird. Als Ersatz für die Alkylphenolethoxylate werden überwiegend Alkoholethoxylate eingesetzt.

EP-A 0 281 486 betrifft biologisch stabilisierte, ungegerbte Häute sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Häute. Gemäß EP-A 0 281 486 erfolgt eine Entfettung von gepickelten Häuten durch Zugabe einer bestimmten Menge an Emulgator, dessen ermitteltes hydrophiles-lipophiles Gleichgewicht (HLB) mit dem erforderlichen hydrophilen- lipophilen Gleichgewicht (RHLB) der in den Häuten enthaltenen natürlichen Fette identisch ist, gemeinsam mit einem Cotensid in Gegenwart von Salzen bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt der Fette. Gemäß den. Beispielen 2,4 und 6 wird zur Entfettung ein Gemisch aus Emulgator und Cotensid in einer Menge von ca. 4 Gew. -% eingesetzt, wobei der Emulgator 60 (Beispiele 2 und 4) bzw. 95 (Beispiel 6) Teile des Gemisches ausmacht.

Pore. (Ind.. Ciur, 1986, 5, Seiten 22 bis 25) betrifft eine Abhandlung zur Entfettung. von. gepickelten und vorgegerbten Häuten. Die Entfettung erfolgt dabei unter Walkung einer Mischung aus Emulgatoren und Cotensiden, wobei sich die genaue Mischung nach der Art der zu entziehenden Fette richtet. Dabei wird keine Flotte verwendet, sondern die Mischung direkt auf die abgetropften gepickelten Häute oder in Pickel gelagerte Häute aufgebracht. Dabei erfolgt eine Durchtränkung, wobei der hydrophobe Anteil der Emulgatoren mit den Fetten in Kontakt kommt, um die Emulgierung beim Spülen zu fördern. Im Anschluß an die Entfettung erfolgt eine Spülung der gepickelten Häute mit einer Kochsalzlösung in einer kurzen Flotte. Gemäß dem offenbarten Arbeitsablaufplan erfolgt die Entfettung ohne Flotte mit 2 bis 4 % eines geeigneten Emulgators. Der geeignete Emulgator richtet sich nach dem Fetttyp der zu entfettenden Häute.

DE-A 100 05 669 betrifft ein Verfahren zum Entfetten von Fellen, bei dem gepickelte Felle durch Behandlung mit einem nichtionischen Tensid, das ein Anlagerungsprodukt von 4 bis 16 Mol Ethylenoxid an einen Clo-bis C16-Fettalkohol umfasst, entfettet werden. Das Tensid wird in einer Konzentration von 10 bis 50 g/l Flotte eingesetzt.

WO 00/12660 betrifft ein Verfahren zur Effizienzsteigerung von Tensiden, wobei Tensidmischungen eingesetzt werden, die zusätzlich Blockcopolymere mit einem wasserlöslichen Block A und einem wasserunlöslichen Block B als Additiv enthalten (efficiency booster). Über die eingesetzte Menge an Tensid bzw. an Tensid und Additiv werden im WO 00/12660 keine Aussagen getroffen.

Zwar ist das mit den Verfahren gemäß dem Stand der Technik erreichte Arbeitsergebnis bezüglich der Entfernung von Fetten aus Tierhäuten und anderen Substraten zufriedenstellend, jedoch ist es wünschenswert, Zusammensetzungen und Verfahren bereitzustellen, womit das Entfettungsergebnis weiter verbessert werden kann, insbesondere ohne den Einsatz der Tensidmenge zu erhöhen, bzw. ein gleiches oder besseres Entfettungsergebnis wie mit den Verfahren des Standes der Technik bei'Einsatz geringerer Tensidmengen zu erreichen.

Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist daher die Bereitstellung von bei der Entfernung von Fetten aus Tierhäuten und anderen Substraten einsetzbaren Zusammensetzungen sowie eines Verfahrens zur Entfettung von Tierhäuten und anderen Substraten, wobei hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt werden und insbesondere geringe Tensidmengen eingesetzt werden. Solche Zusammensetzungen und Verfahren sind aus ökonomischer und ökologischer Sicht wünschenswert.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Zusammensetzung enthaltend a) eine Fettphase, die Fette aus Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung enthält ; b) mindestens ein Tensid ; und c) eine wässrige Phase ; und d) gegebenenfalls weitere Hilfs-und Zusatzstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 1 mNm-1 bis 10-9 mNm-1 bei einer Temperatur von 15 bis 45°C beträgt.

Mit dieser erfindungsgemäßen Zusammensetzung werden hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt, wobei zur Erzielung dieser hervorragenden Ergebnisse im allgemeinen bereits geringe Tensidmengen ausreichen.

Bevorzugt beträgt die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 0,5 mNm-1 bis 10-9 mNm-1, besonders bevorzugt 10-1 mNm' bis 10 mNm. Diese Grenzflächenspannung wird bei einer Temperatur von 15 bis 45°C, bevorzugt 20 bis 45 °C, besonders bevorzugt 25 bis 40 °C erreicht. Bei den Temperaturen handelt es sich um die zur Durchführung eines Verfahrens zur Entfernung von Fetten aus den vorstehend genannten Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung optimale Temperaturen.

Es wurde gefunden, dass bei der erfindungsgemäßen Grenzflächenspannung zwischen Fettphase und wässriger Phase hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt werden.

Fettphase Der Fettanteil der Haut der verschiedenen Tierrassen aber auch innerhalb der Tierrassen variiert zum Teil erheblich. So haben Rinderhäute einen Fettgehalt von 0 bis 2 Gew.-%, Ziegenhäute einen Fettgehalt von 0,5 bis 3,5 Gew.-% und Schafshäute einen Fettgehalt von 1,5 bis 10 Gew. -%, bezogen auf das Blößengewicht. Die Blöße enthält in der Regel zwischen 60 und 80 Gew. -% Wasser.

Tenside Die als Substrate genannten Häute, Felle, Blößen und weiteren Zwischenprodukte in der Leder-und Pelzherstellung weisen Fette mit unterschiedlichen Zusammensetzungen auf.

Es ist daher schwierig, exakte Angaben darüber zu machen, welche Tenside in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen am besten geeignet sind. Die optimalen Tenside kann der Fachmann jedoch durch einfache Routineversuche ermitteln.

Grundsätzlich ist es möglich, anionische, kationische, amphotere oder nichtionische Tenside oder deren Gemische einzusetzen.

Geeignete anionische Tenside sind Cio-bis C20-, bevorzugt C12-bis C, 6-Alkylsulfate, z. B.

Natriumdodecylsulfat ; Clo-bis C20-, bevorzugt C12-bis Cl6-Alkylpolyethersulfate, z. B.

Natriumdodecyloxypolyethoxysulfate ; Alkalisalze von Diisooctylsulfobernsteinsäure ; Alkalisalze von Alkylbenzolsulfonsäuren, z. B. Natriumdodekylbenzolsulfonat, von Dialkylphosphaten und von Carboxylaten, z. B. von Fettalkylethercarboxylaten.

Als kationische Tenside sind beispielsweise Alkyltrimethylammoniumhalogenide mit Alkylkettenlängen von etwa 8 bis 12 C-Atomen und/oder quarternierte Imidazolinium- oder Pyridiniumsalze geeignet.

Geeignete nichtionische Tenside, die bevorzugt in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzt werden, sind Additionsverbindungen von Ethylenoxid

und/oder Propylenoxid an Alkylphenole, Alkohole oder Fettsäuren. Die über Jahrzehnte am häufigsten eingesetzten nichtionischen Tenside sind die Alkylphenolethoxylate. Dabei kam insbesondere das im Mittel 9 EO (Ethylenoxid)-Einheiten aufweisende Nonylphenolethoxylat zum Einsatz. Weiterhin geeignet und umweltverträglicher als die Alkylphenolethoxylate sind Alkoholethoxylate, insbesondere Alkoholalkoxylate mit Alkylkettenlängen von C7 bis Cis, bevorzugt C7 bis C16, und 2 bis 50, bevorzugt 3 bis 20 Oxialkylen-insbesondere-ethylen-,-propylen-und/oder-butylene inheiten, oder Blockcopolymere aus diesen Einheiten.

Besonders bevorzugt werden nichtionische Tenside mit einem HLB-Wert von >8, bevorzugt >10, ganz besonders >12 eingesetzt (der HLB-Wert wurde rechnerisch ermittelt (Pore, Ind. Ciur, 1987,4, Seiten 21 bis 23)).

Ganz besonders bevorzugt werden als Tenside Alkoholalkoxylate eingesetzt, die eine Polydispersität D von im Allgemeinen D > 1,22, bevorzugt >1,25 aufweisen. Dabei kann ein einzelnes Tensid eingesetzt werden, das die genannte Polydispersität aufweist, oder eine Tensidmischung, wobei die Mischung die genannte Polydispersität aufweist. (D = Polydispersität = Mw/Mn wobei Mw und M, 1 mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) ermittelt werden : GPC-Bedingungen : - Laufmittel : THF 1,0 ml/min.

-Interner Standard : Toluol - Detektor : DURATEC RI 2000 - Säule (3 Stk. ) : 8 x 300mm PSS SDV 105A 5 um, 1000 A 5t, 100 A 5lem + Vorsäule SDV 5, (8 x 50mm) -20, 20tl Einspritzvolumen - Messtemperatur : Raumtemperatur.

In der erfindungsgemäßen Zusammensetzung besonders bevorzugt eingesetzte nichtionische Tenside sind Alkoholalkoxylate, die durch-Umsetzung mindestens eines Alkohols ROH. mit n Mol mindestens eines Alkylenoxids pro Mol Alkohol ROH erhalten werden, worin R ein Alkylrest mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine Hauptkette, die die längste Alkylkette des Rests R ist, mit 4 bis 29 Kohlenstoffatomen aufweist, die in der Kettenmitte, beginnend mit dem Kohlenstoffatom C2, wobei die Nummerierung von dem Kohlenstoffatom (C1) ausgeht, das direkt an das dem Rest R benachbarte Sauerstoffatom gebunden ist, und endend mit dem Kohlenstoffatom -2, wobei co das endständige Kohlenstoffatom der Hauptkette ist, wobei C2 und das Kohlenstoffatom e3-2 eingeschlossen sind, mit mindestens einem Cl-bis Clo- Alkylrest verzweigt ist ; das Alkylenoxid 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, und n ein Wert zwischen 1 und 100 ist.

Solche sogenannten Guerbet-Alkoholalkoxylate und deren Einsatz als Entfettungsmittel sind in der nicht vorveröffentlichten Anmeldung mit dem Aktenzeichen : PCT/EP02/07245 mit dem Titel"Lederentfettungsmittel"offenbart. Dabei sind Guerbet-Alkoholalkoxylate auf der Basis von 2-Propylheptanol ganz besonders bevorzugt, insbesondere solche, die sowohl Ethylenoxid-Einheiten als auch Propylenoxid-Einheiten enthalten, wobei solche Guerbet-Alkoholalkoxylate, die zuerst mit Propylenoxid und dann mit Ethylenoxid in Blockfahrweise alkoxyliert werden, ganz besonders bevorzugt sind.

Besonders bevorzugt ist n in den genannten Alkoholalkoxylaten 1 bis 50, ganz besonders bevorzugt 1 bis 30.

Insbesondere bevorzugt werden somit als Tenside ein oder mehrere Alkoholalkoxylate eingesetzt, die durch Umsetzung mindestens eines Alkohols ROH mit n Mol mindestens eines Alkylenoxids pro Mol Alkohol ROH erhalten werden, worin

R ein Alkylrest mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine Hauptkette, die die längste Alkylkette des Rests R ist, mit 4 bis 29 Kohlenstoffatomen aufweist, die in der Kettenmitte, beginnend mit dem Kohlenstoffatom C2, wobei die Nummerierung von dem Kohlenstoffatom (C1) ausgeht, dass direkt an das dem Rest R benachbarte Sauerstoffatom gebunden ist, und endend mit dem Kohlenstoffatom-2, wobei das endständige Kohlenstoffatom der Hauptkette ist, wobei C2 und das Kohlenstoffatom-2 eingeschlossen sind, mit mindestens einem Cl-bis Clo-Alkylrest verzweigt ist ; das Alkylenoxid 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, und n ein Wert zwischen 1 und 100, bevorzugt 1 bis 50, besonders bevorzugt 1 bis 30 ist, mit einer Polydispersität D der einzelnen Alkoholalkoxylate oder einer Mischung von Alkoholalkoxylaten von >1,22, bevorzugt >1,25.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist, dass bereits bei geringen Tensideinsatzmengen hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt werden. Somit werden die Tenside in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer Menge von im Allgemeinen >0 Gew. -Teile bis 500 Gew.-Teile, bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 100 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 50 Gew. -Teile, ganz besonders bevorzugt >0 bis 25 Gew. -Teile, bezogen auf die Masse der Fettphase, eingesetzt.

Die Mengen der Komponenten in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden in der vorliegenden Anmeldung in Gew. -Teilen angegeben. In der Praxis verwendet der Gerber für entsprechende Angaben teilweise Gew.-%.

Wäss i-ige Phase Neben der Fettphase und dem mindestens einen Tensid enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine wässrige Phase enthaltend Wasser. Diese kann zusätzlich

mindestens ein Salz ausgewählt aus Alkali-und Erdalkalisalzen enthalten. Besonders bevorzugte Salze sind Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumformiat und Natriumacetat.

Ganz besonders bevorzugt wird Natriumchlorid eingesetzt.

Das Salz bzw. die Salze liegen in der wässrigen Phase-wenn sie in der wässrigen Phase enthalten sind-in einer Menge von im Allgemeinen >0 Gew. -Teile bis 1000 Gew.-Teile, bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 500 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 200 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, vor.

Des Weiteren kann die wässrige Phase weitere Verbindungen enthalten, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen. Solche Verbindungen sind z. B. hydrophile organische Verbindungen wie kurzkettige Alkohole oder Säuren, z. B. Alkohole mit 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, wie Ethanol, oder Säuren mit 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest der Säure, wie Essigsäure, oder Polyakohole, wie Glycerin, Polyglycerin, Polyvinylakohole und Sorbit.

Weitere Verbindungen, die die Hydrophilie bzw. die Hydrophobie der wässrigen Phase beinflussen, sind z. B. hydrophobe organische Verbindungen, wie längerkettige Fettalkohole oder Fettsäuren, bevorzugt Fettalkohole oder Fettsäuren mit 7 bis 50, besonders bevorzugt 10 bis 30 Kohlenstoffatomen im Alkyl-oder Alkenylrest der Fettalkohole oder Fettsäuren.

Diese weiteren Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, werden-wenn sie in der wässrigen Phase enthalten sind-in einer Menge von im Allgemeinen >0 Gew. -Teile bis 1000 Gew. -Teile, bevorzugt >0 Gew.- Teile bis 500 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 200 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, eingesetzt.

Diese weiteren Verbindungen üben einen wesentlichen Effekt auf die Grenzflächenspannung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen aus. Dies muss bei der Auswahl des Tensids berücksichtigt werden. Die Ermittlung von für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeigneten Kombinationen von Tensiden und

weiteren Verbindungen, die die Hydrophilie bzw. die Hydrophobie der wässrigen Phase beinflussen, kann in wenigen, dem Fachmann geläufigen, Routineversuchen erfolgen.

Hilfs-und Zusatzstoffe Des weiteren können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weitere Hilfs-und Zusatzstoffe enthalten.

Geeignete weitere Hilfs-und Zusatzstoffe sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Efficiency Boostern und Lipasen.

Geeignete Efficiency Booster sind dem Fachmann bekannt. Bevorzugt werden Efficiency Booster eingesetzt, aufgebaut aus einem Blockcopolymer mit mindestens einem wasserlöslichen Block A und mindestens einem wasserunlöslichen Block B. Bevorzugt weisen die Blockcopolymere eine Struktur nach dem Muster AB, ABA oder BAB auf.

Besonders bevorzugt wird als Block A ein Polyethylenoxid und als Block B ein Polydien oder ein mindestens teilweise hydriertes Polydien eingesetzt. Solche Efficiency Booster sind z. B. in WO 00/12660 offenbart.

Die Efficiency Booster werden-wenn sie in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten sind-in einer Menge von im Allgemeinen >0 Gew. -Teile bis 250 Gew.-Teile, bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 30 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 Gew. -Teile bis 10 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, eingesetzt.

Des weiteren können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Lipasen enthalten. Die Natur baut Fette z. B. mit Hilfe von Lipasen in vielfältiger Weise auf und ab. Bei. der Zersetzung der Fette bilden sich Glyzerin, Fettsäuren, Mono-und Diglyzeride, die die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase beeinflussen, da sie oberflächenaktiv sind. Die bei der Zersetzung gebildeten Fettsäuren besitzen durch ihre hydrophile Kopfgruppe und ihren hydrophoben Schwanz einen amphiphilen Charakter, ebenso die gebildeten Mono-und Diglyzeride. Geht man nun davon aus, dass sich bei der Zersetzung von Fetten Amphiphile bilden, so bringt dies einen wesentlichen Effekt

bezüglich der Grenzflächenspannung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, da durch die Zersetzung aus einem Fett effektiv ein-oder mehrere oberflächenaktive Verbindungen entstehen.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen daher Lipasen, die die in der Zusammensetzung enthaltenen Fette zu oberflächenaktiven Verbindungen abbauen können, welche einen vorteilhaften Einfluss auf die Grenzflächenspannung ausüben. Auf Grund der (teilweisen) Umwandlung des Fettes in oberflächenaktive Bestandteile kann die einzusetzende Tensidmenge erheblich reduziert werden.

Die Lipasen werden-wenn sie in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten sind-in einer Menge von im Allgemeinen >0 bis 250 Gew. -Teile, bevorzugt >0 bis 30 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 10 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzt.

Bei Einsatz von Lipasen ist zu berücksichtigen, dass sich die Grenzflächenspannung in einer Zusammensetzung, enthaltend ein gegebenes Tensid, ändert. Es ist somit erforderlich, um optimale Entfettungsergebnisse zu erzielen, die gegebenenfalls eingesetzte Lipase und die erfindungsgemäß eingesetzten Tenside aufeinander abzustimmen. Die geeigneten Kombinationen können durch Routineversuche leicht von einem Fachmann ermittelt werden. Im Allgemeinen erfordert der Einsatz von Lipasen den Einsatz von z. B. höher alkoxylierten Alkoholalkoxylaten mit einem Ethoxylierungsgrad n von bevorzugt n>8, besonders bevorzugt n > 15.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen im Allgemeinen einen pH-Wert von 1 bis 14, bevorzugt 2 bis 12, besonders bevorzugt 5 bis 9 auf.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die folgenden Komponenten :

a) eine Fettphase, die Fette aus Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung enthält ; bzw bis 500 Gew.-Teile, bevorzugt >0 bis 100 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 50 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, mindestens eines Tensids, bevorzugt eines nichtionischen Tensids, besonders bevorzugt eines Alkoholalkoxylats ; c) >0 bis 5000 Gew. -Teile, bevorzugt >0 bis 1000 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 500 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, einer wässrigen Phase, enthaltend Wasser und ; gegebenenfalls entweder cl) >0 bis 1000 Gew. -Teile, bevorzugt >0 bis 500 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 200 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, mindestens eines Salzes, bevorzugt Natriumchlörd ; und/oder c2) >0 bis 1000 Gew. -Teile, bevorzugt >0 bis 500 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 200 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, weitere Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, bevorzugt hydrophile organische Verbindungen wie kurzkettige Alkohole oder Säuren, z. B. Alkohole mit 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, wie Ethanol, oder Säuren mit 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest der Säure, wie Essigsäure, oder Polyakohole, wie Glycerin, Polyglycerin, Polyvinylakohole und Sorbit ; oder hydropbobe organische Verbindungen wie längerkettige Fettalkohole oder Fettsäuren, z. B. Fettalkohole oder Fettsäuren mit 7 bis 50, besonders bevorzugt 10 bis 30 Kohlenstoffatomen im Alkyl-oder Alkenylrest der Fettalkohole oder Fettsäuren, d) >0 bis 250 Gew. -Teile, bevorzugt >0 bis 30 Gew. -Teile, besonders bevorzugt >0 bis 10 Gew. -Teile, bezogen auf die Fettphase, weitere Hilfs-und Zusatzstoffe, bevorzugt Efficiency Booster und/oder Lipasen.

Diese erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind hervorragend zur Entfettung von Häuten, Fellen, Blößen und/oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung oder Wolle geeignet. Bevorzugt werden die genannten Substrate in entpickelter Form eingesetzt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Fetten aus Substraten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen, weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung, umfassend die folgenden Schritte : a) in Kontaktbringen der zu entfettenden Substrate mit einem Entfettungsmittel, enthaltend mindestens ein Tensid und eine wässrige Phase, die Wasser, gegebenenfalls mindestens ein Salz und gegebenenfalls weitere Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, enthält, bei einer Temperatur von 15 bis 45°C ; b) Ausbildung einer Zusammensetzung enthaltend eine Fettphase, die Fette aus Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung enthält, das mindestens eine Tensid und die wässrige Phase, die Wasser und gegebenenfalls mindestens ein Salz und gegebenenfalls weitere Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, enthält und gegebenenfalls weitere Hilfs-und Zusatzstoffe, wobei die Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 1 rnNm~l bis 10-9 mNm~l beträgt ((An-) Lösen des Fettes) ; c) Erhöhung der Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase der Zusammensetzung auf eine Grenzflächenspannung von >1 rnNm~l, wobei eine Fettphase, eine wässrige Phase und eine wässrige Tensidphase gebildet werden (Abtransport des Fettes).

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt und des weiteren ist eine einfache und vollständige Abtrennung des aus den Häuten, Fellen, Blößen, weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung (Substraten) gewonnenen Fetts möglich.

An die Schritte a) bis c) können sich gegebenenfalls weitere Schritte anschließen.

Beispielsweise ist ein an Schritt c) anschließender Spülschritt (Schritt d)) denkbar, in dem bevorzugt mit einer tensidhaltigen Mischung gespült wird. Die genaue Zusammensetzung der im Spülschritt eingesetzten tensidhaltigen Mischung sowie die Durchführung des Spülschritts ist dem Fachmann bekannt. Als Tenside werden bevorzugt die vorstehend genannten Tenside eingesetzt. Der Spülschritt kann dabei einmal durchgeführt werden oder gegebenenfalls einmal oder mehrere Male wiederholt werden.

Es ist alternativ ebenfalls möglich, die Schritte a) bis c) und gegebenenfalls d) des erfindungsgemäßen Entfettungsverfahrens einmal oder mehrere Male zu wiederholen. Dies ist insbesondere bei Substraten mit hohen Fettanteilen bevorzugt. Die wiederholte Ausführung der Schritte a) bis c) und gegebenenfalls d) erfolgt unter dem Fachmann bekannten Bedingungen.

Die einzelnen Schritte der Leder-bzw. Pelzherstellung wie Weichen, Äschern, Entfleischen und Spalten, Beizen, Pickeln, Gerben, Abwelken, Sortieren nach Qualitätskriterien, Falzen, Neutralisation, Füllen, Färben, Fetten, Trocknen, Stollen und Zurichten sowie die in diesen Schritten bevorzugten Reaktionsbedingungen und Einsatzstoffe sind dem Fachmann bekannt.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgende Entfettung der genannten Substrate kann in unterschiedlichen Prozessstufen bei der Leder-und Pelzherstellung erfolgen.

Bevorzugt erfolgt eine Entfettung der gepickelten Substrate, da dann eine besonders gute und vollständige Entfettung erreicht wird.

Schritt a) Das anschließende in Kontaktbringen der zu entfettenden Substrate mit einem Entfettungsmittel (Schritt a)) kann in allen dem Fachmann bekannten und geeigneten Vorrichtungen, z. B. in einem Gerbfass, erfolgen.

Schritt a) erfolgt bei einer Temperatur von 15 bis 45°C, bevorzugt 20 bis 45 °C, besonders bevorzugt 25 bis 45 °C. Im Allgemeinen führt eine Erhöhung der Temperatur zu einer Erhöhung des Entfettungsgrades.

Die Dauer von Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt im allgemeinen 0,5 Stunden bis 10 Stunden, bevorzugt 0,5 Stunden bis 5 Stunden, besonders bevorzugt 0,5 Stunden bis 3 Stunden.

Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Tenside, die Menge der eingesetzten Tenside, die Menge und Art des gegebenenfalls eingesetzten Salzes, die Menge und Art der gegebenenfalls eingesetzten weiteren Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, und die eingesetzten HilEs-und Zusatzstoffe sowie deren Menge entsprechen den bezüglich der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gemachten Angaben.

Das erfindungsgemäße Entfettungsverfahren (Schritt a)) kann in der Flotte oder ohne Flotte, das heißt, lediglich mit der inneren Flotte der Blöße,'durchgeführt werden. Wird das Verfahren ohne Flotte durchgeführt, erfolgt im Allgemeinen eine Zugabe des Entfettungsmittels zu den zu entfettenden Substraten und anschließendes Walken.

Schritt b) Bevorzugt beträgt die Grenzflächenspannung der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase 0,5 mNm'l bis 10-9

mNm~l, besonders bevorzugt. 10-1 mNm l bis 10~9-rnNm~l. Dieseb Grenzflächenspannung wird bei einer Temperatur von 15 bis 45°C, bevorzugt 20 bis 45 °C, besonders bevorzugt 25 bis 40 °C erreicht. Bei den Temperaturen handelt es sich um die zur Durchführung eines Verfahrens zur Entfernung von Fetten aus den vorstehend genannten Häuten, Fellen, Blößen oder weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung optimale Temperaturen.

Schritt c) Die Erhöhung der Grenzflächenspannung zwischen der Fettphase und der wässrigen Phase der Zusammensetzung kann auf verschiedene Weise erfolgen. So ist es zum einen möglich, die Temperatur der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung zu ändern oder die Salzkonzentration in der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung zu erniedrigen oder Menge der gegebenenfalls eingesetzten weiteren Verbindungen, die die hydrophile- lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, zu ändern oder in Schritt c) solche Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, zuzugeben und so die Polarität der wässrigen Phase zu ändern.

In einer bevorzugten Ausfuhrungsfbrm wird die Grenzflächenspannung der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung dadurch erhöht, dass die Konzentration des in der wässrigen Phase vorhandenen Salzes erniedrigt wird, wenn die wässrige Phase in Schritt a) mindestens ein Salz enthält.

Die Erniedrigung der Konzentration des in der wässrigen Phase vorhandenen Salzes wird am einfachsten durch Verdünnung mit Wasser erreicht. Dabei wird die Salzkonzentration im allgemeinen auf 5 Gew. -Teile bis <3 Gew. -Teile, bevorzugt <2 Gew.-Teile erniedrigt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Grenzflächenspannung der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung dadurch erhöht, dass die Temperatur der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung geändert wird.

Es ist auch. möglich, die Grenzflächenspannung der in Schritt b) gebildeten Zusammensetzung durch eine Kombination mehrerer der genannten Vorgehensweisen zu erhöhen. Zum Beispiel kann gleichzeitig mit einer Erniedrigung der Salzkonzentration der Zusammensetzung eine Temperaturänderung erfolgen.

Die dabei erhaltene Fettphase kann gemäß dem Fachmann bekannten Methoden abgetrennt werden. Die Abtrennung erfolgt beispielsweise in einem Phasenabscheider oder durch Zentrifugierung. Dabei entstehen im Allgemeinen drei Phasen : eine Fettphase, eine wässrige Phase und eine wässrige Tensidphase : die Fettphase enthält solubilisiertes Fett und gegebenenfalls geinge Mengen darin gelöster hydrophober Tensidkomponenten, die wässrige Phase enthält gegebenenfalls mindestens ein Salz und und gegebenenfalls weitere Verbindungen, die die hydrophile-lipophile Balance, insbesondere der wässrigen Phase beinflussen, sowie gegebenenfalls geringe Mengen in der wässrigen Phase gelöster hydrophiler Tensidkomponenten, und die wässrige Tensidphase enthält den Hauptteil der Tensidkomponenten und geringe Mengen an Fett.

Die wässrige Tensidphase kann erneut in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden. Somit ist eine ökonomische und ökologische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, da durch diese Rückführung die Menge des einzusetzenden Tensids weiter verringert werden kann.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in der Lederentfettung Wirkungsgrade (Differenz des Fettgehalts vor der Entfettung und nach der Entfettung) x 100/ (Fettgehalt vor der Entfettung) von 2 50 %, bevorzugt von 2 60 %, besonders bevorzugt 2 70 % erzielt werden.

Ein-weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die. Verwendung der .. _. _ erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei der Entfernung'. von Fetten aus Substraten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fetten, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung können hervorragende Entfettungsergebnisse erzielt werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind Entfettungsmittel für die Behandlung von Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder- und Pelzherstellung auf der Basis nichtionischer Tenside vom Typ der Alkoholalkoxylate, wobei ein oder mehrere Alkoholalkoxylate eingesetzt werden, die durch Umsetzung mindestens eines Alkohols ROH mit n Mol mindestens eines Alkylenoxids pro Mol Alkohol ROH erhalten werden, worin - R ein Alkylrest mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine Hauptkette, die die längste Alkylkette des Rests R ist, mit 4 bis 29 Kohlenstoffatomen aufweist, die in der Kettenmitte, beginnend mit dem Kohlenstoffatom C&num 2, wobei die Nummerierung von dem Kohlenstoffatom (C&num l) ausgeht, das direkt an das dem Rest R benachbarte Sauerstoffatom gebunden ist, und endend mit dem Kohlenstoffatom co-2, wobei o das endständige Kohlenstoffatom der Hauptkette ist, wobei C#2 und das Kohlenstoffatom #-2 eingeschlossen sind, mit mindestens einem Cl-bis Cla-Alkylrest verzweigt ist ; - das Alkylenoxid 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist und - n ein ganzzahliger Wert zwischen 1 und 100, bevorzugt 1 bis 50, besonders bevorzugt 1 bis 30 ist, mit einer Polydispersität D der einzelnen Alkoholalkoxylate oder einer Mischung von Alkoholalkoxylaten von D >1,22, bevorzugt D >1,25.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Alkoholalkoxylate oder Alkoholalkoxylatmischungen werden Emulsionen mit hoher Emulsionsstabilität, d. h., Fetttragekapazität erhalten, die

einen-hervorragenden Abtransport des-Fettes (Schritt c)) ermöglichen, so dass eine nachträgliche Ablagerung des aus der Blöße in Schritt b) herausgelösten Fettes vermieden wird.

Solche sogenannten Guerbet-Alkoholalkoxylate und deren Einsatz als Entfettungsmittel sind in der nicht vorveröffentlichten Anmeldung mit dem Aktenzeichen : PCT/EP02/07245 mit dem Titel"Lederentfettungsmittel"offenbart. Gegenüber der nicht vorveröffentlichten Anmeldung mit dem Aktenzeichen : PCT/EP02/07245 mit dem Titel "Lederentfettungsmittel"wurde gefunden, dass Alkoholalkoxylate mit einer hohen Polydispersität eines einzelnen Alkoholalkoxylats oder einer Mischung von Alkoholalkoxylaten von D >1,22, bevorzugt D >1,25, besonders effektiv sind. Dabei sind Guerbet-Alkoholalkoxylate auf der Basis von 2-Propylheptanol ganz besonders bevorzugt, insbesondere solche, die sowohl Ethylenoxid-Einheiten als auch Propylenoxid-Einheiten enthalten, wobei solche Guerbet-Alkoholalkoxylate, die zuerst mit Propylenoxid und dann mit Ethylenoxid in Blockfahrweise alkoxyliert werden, ganz besonders bevorzugt sind.

Bevorzugte Ausführungsformen der Entfettungsmittel und von Komponenten in den Entfettungsmitteln sind in PCT/EP02/07245 offenbart.

Ganz besonders bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Entfettungsmittel zusätzlich eine oder mehrere Lipasen und/oder einen oder mehrere Efficiency Booster. Geeignete Lipasen und Efficiency Booster sind vorstehen genannt.

Ein weiterer. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind entfettete Substrate ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Häuten, Fellen, Blößen und weiteren Zwischenprodukten in der Leder-und Pelzherstellung enthaltend die in den vorstehend'genannten Entfettungsmitteln enthaltenen Alkoholalkoxylate.

Die Alkoholalkoxylate liegen in den entfetteteten Substraten in einer Menge von im Allgemeinen >0 bis 3 Gew. -Teilen, bevorzugt >0 bis 2 Gew. -Teilen, besonders bevorzugt >0 bis 1 Gew. -Teilen, bezogen auf die entfettete Blöße, vor.

Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung zusätzlich.

Beispiele Es wurden Entfettungsexperimente an Schaffellen durchgeführt, die gepickelt und gewaschen vorliegen. Dazu wurden jeweils ca. 2 kg Blöße bei einer Temperatur von 30 °C entfettet.

Die wesentlichen Parameter der Entfettungsversuche sind im Folgenden aufgeführt : - konstante Temperatur, T = 30 °C - erste kurze Flotte von 30 Gew. -Teile Wasser im ersten Entfettungsschritt inklusive ca.

8 Gew.-Teile Salz mit Tensid gemäß den Angaben in Tabelle 1 (1. Dosierung) - Verlängerung der ersten Flotte mit 120 Gew. -Teile Wasser, wodurch die Salzkonzentration auf ca. 2 Gew. -Teile erniedrigt wird - zweite lange Flotte mit 100 Gew.-Teile Wasser und Tensid gemäß den Angaben in Tabelle 1 (zweite Dosierung) In der beigefügten Tabelle 2 ist die in dem Verfahren gemäß der Beispiele verwendete Entfettungsrezeptur aufgeführt.

Es wurden folgende Tenside eingesetzt : -Lutensol AP 9 (Nonylphenolethoxylat mit im Mittel 9 Ethylenoxid- (EO)-Einheiten, D = 1, 08) - Eusapon LD 6031 (verzweigter C10-Alkoholalkoxylat mit zuerst im Mittel 1,5 Propylenoxid- (PO)- und dann 6 EO-Einheiten, D = 1,23) - Lutensol XL 60 (verzweigter C10-Alkoholalkoxylat mit zuerst im Mittel 1,2 Propylenoxid- (PO)- und dann 6 EO-Einheiten, D = 1,06) - Lutensol A04 (C13C15-Oxoalkoholethoxylat mit im Mittel 4 EO-Einheiten, D = 1, 07) <BR> <BR> <BR> -Lutensol AO7 (C13C15-Oxoalkoholethoxylat mit im Mittel 7 EO-Einheiten, D = 1, 10)

Lutensol A011 (C13C15-Oxoalkoholethoxylat mit im Mittel 11 EO-Einheiten, D = ......

1, 12) - PIBA 1000 + 11 EO (Polyisobutylenamin mit 11 EO) D = Polydispersität = Mw/Mn, wobei Mw und Mn mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) ermittelt werden : GPC-Bedingungen : -Laufmittel : THF 1,0 ml/min.

- Interner Standard : Toluol - Detektor : DURATEC RI 2000 - Säule (3 Stk. ) : 8 x 300mm PSS SDV 105A 5 µm, 1000 A 5i, 100 A 5µm + Vorsäule SDV 5llm (8 x 50mm) -20p1 Einspritzvolumen - Messtemperatur : Raumtemperatur In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Entfettungsversuche dargestellt.' Tabelle 1 : Ergebnisse der Entfettungsversuche Ver-Entfettungsmittel Dosier-Fettgehalt der Grenzflächenspannung Leder- such ung Flotte der kurzen ersten Flotte beurteilung 1. 2. 1. [%] 2. [%] [mNm~l] [%] [%] 150% 100% Wasser Wasser VlLutensol"AP9l 2221192 V2 Lutensol AO7 1 2 3 2 1, 26 2 V3 LutensolW AOl l 1 2 2 2 1, 8 2 V4 Eusapog LD 6031 1 2 1 2 1, 2 4 Lipase LBR1 0, 1 0 E1 Lutensol'B'XL60 1 2 1 2 0, 83 2 E2 Eusapon@LD 6031 I 2 2 3 0, 37 E3 Eusapon'3'LD 6031 0, 8 1, 6 2 3 0, 25 1 E4 Clo-OH mit 1, 5-1-2 2---3-0, 09 1- PO und 20 EO + Lipase LBRI 0, 1 0 ES Lutensol"A07 + 0, 7 2 2 3 0, 08 2 (PIBA 1000 + 0, 1 0 1 lEO) E6 2. Flotte-2 3 1 0, 009 1 (gespalten) aus E2- in 1. Flotte + Eusapon LD 6031 in 2. Flotte

1) Dosierung des Tensids in Gew. -%, bezogen auf die eingesetzte Menge Wasser ; 1. = Dosierung in die erste kurze Flotte, 2. = Dosierung in die zweite lange Flotte ; 2) Fettgehalt der Flotte in Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Menge Wasser 3) die entfetteten Blößen wurden optisch beurteilt : 1 = exzellent entfettet (Nacken und Flämen fettfrei) 2 = sehr gut entfettet (Nacken fett&ei, Flämen leicht fettig) 3 = gut entfettet (Nacken und Flämen leicht fettig) 4 = befriedigend entfettet (Nacken und Flämen fettig) 5 = schlecht entfettet ("Fettspots") 6 = sehr schlecht entfettet ("Fettspots"und teilweise keine Entfettung) Bewertung der Ergebnisse der Entfettungsversuche : -V1 bis V3 ergeben gut entfettete Leder mit einer reltativ hohen Grenzflächenspannung in der 1. Flotte. Im Vergleich dazu führt El mit niedrigerer Grenzflächenspannung zu einem besseren Ergebnis. Die Kombination von (ultra) niedriger Grenzflächenspannung und dem Einsatz von Tensiden oder Tensidmischungen mit breiter Molekulargewichtsverteilung verbessert das Ergebnis nochmals (E2) bzw. ermöglicht eine weitere Reduzierung der eingesetzten Tensidmenge (E3). Durch die breitere Molgewichtsverteilung wird eine bessere Emulsionsstabilität der verdünnten 1. Flotte und der 2. Flotte zum Abtransport des Fettes erreicht, d. h. dass die Fetttragestabilität erhöht wird, wodurch ein verbesserter Abtransport des Fettes erreicht wird.

Durch Verwendung einer Lipase (V4) wird das sehr gute Ergebnis von E2 schlechter, erklärbar durch die Entstehung von hydrophoben Tensidanteilen aus den Fetten und damit eine Verschiebung der hydrophilen-lipophilen Balance der Phasen, die dazu führt, das die Grenzflächenspannung erhöht wird, was zu einem schlechteren

Entfettungsergebnis führt. Wird jedoch, wie in E4 beschrieben, als Tensid ein höher ethoxyliertes Alkoxylat eingesetzt, erhält man wiederum eine sehr niedrige Grenzflächenspannung, die zu einem sehr guten Entfettungsergebnis führt.

Der Einsatz von Efficieny-booster (E3) fährt bei reduzierter Tensidmenge zu dem selben Ergebnis wie V3.

Erwärmen der 2. Flotte aus E2 auf 65°C führt zu einer Aufspaltung der Emulsion in 3 Phasen. Die Verwendung der wässrigen tensidreichen Phase als 1. Flotte in E6 führt zu dem selben sehr guten Ergebnis wie E2 oder E3. Es kann also ein Drittel der Tensidmenge eingespart werden.

Messung der Grenzflächenspannung mittels"Spinning-Drop"Tensiometrie : Das Prinzip der"Spinning-Drop"Tensiometrie wurde 1942 von Vonnegut [1] entwickelt und gehört zu den klassischen Messverfahren, bei denen die Grenzflächenspannung aus der geometrischen Form eines sich im äußeren Feld befindlichen Tropfens abgeleitet wird.

Dazu werden die beiden zu untersuchenden Phasen in eine um die horizontale Achse rotierende Kapillare gebracht. Unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft sowie der Grenzflächenspannung nimmt die leichtere Phase im Gleichgewicht die Form eines entlang der Rotationsachse gestreckten Tropfens an, dessen Durchmesser als Funktion der Rotationsgeschwindigkeit gemessen wird.

In den hier durchgeführten Untersuchungen wurden die Grenzflächenspannungen mit einem Krüss SITE 04"Spinning-Drop"Tensiometer gemessen. Dieser Tensiometer-Typ wurde von Cayias et al. [2] entwickelt und von Burkowsky und Marx [3] modifiziert. Er erlaubt es, Grenzflächenspannungen in einem Bereich von 10l<6/mNm~l/<10~4 zu messen.

Er besteht dabei aus einer thermostatisierbaren Glaskapillare, welche mit maximal 10000 rpm um ihre Längsachse rotieren kann. Bei der jeweiligen Messtemperatur wurde nach Einstellung des Phasengleichgewichts die Fettphase in die rotierende Kapillare injiziert, welche mit der Wasserphase befüllt war, um die Grenzflächenspannung 6ab zwischen diesen beiden Phasen zu bestimmen. Berechnet wurden die Grenzflächenspaniiungen nach Vo7negut [1]. Er betrachtete den Tropfen als Zylinder mit einem Radius r, einer Länge 1 und halbkugelförmigen Enden. Für Tropfen, bei denen 1 » r, kann danach die Grenzflächenspannung durch

6 = 1/4 (pl-p2) (t) r berechnet werden. Dabei ist co die Winkelgeschwindigkeit und (P1-p2) die Dichtedifferenz der beiden Phasen [4,5].

Der statistische Fehler beträgt bei den durchgeführten "Spinning Drop"Messungen nur etwa 1-2%. Der systematische Fehler, der durch Temperaturschwankungen oder mögliche Verunreinigungen der Probe beim Abziehen entsteht, liegt jedoch im Bereich von bis zu 10% und liefert somit den Hauptanteil.

Die Temperaturungenauigkeit beträgt ca. + 0. 1 °C.

Literatur [1] B. Vonnegut, Rev. Sci. Instr. 13,6 (1942).

[2] J. L : Cayias, R. S. Schechter, und W. H. Wade, in : Adsorption at Interfaces, ed. by K. L.

Mittal, ACS Symposium Series Vol. 8, Washington, DC, 1975.

[3] M. Burkowsky und C. Marx, Tenside Detergents 15 5,247 (1978).

[4] T. Sottmann und R. Strey, Ber. Bunsenges. Phys. Chem. 100,3, 237 (1996) [5] T. Sottman, Dissertation, Göttingen (1998).

Tabelle 2 : Entfettungsrezeptur Gew.-Teile Komponente Temperatur Verhältnis Zeit [min] pH-Wert [°C] mit Wasser 1. Entfettung 30 Wasser 30 8 Salz 1,5 Soda x Tensid 10 Felle dazu 60 120 Wasser 30 10 4,5-5 (Verdünnung) Flotte ab Waschen 200 Wasser 30 10 Flotte ab 10 2. Entfettung 100 Wasser 30 Tensid 60 Flotte ab 10 Waschen 200 Wasser 30 10 (2x) Flotte ab Gerben 40 Wasser 20 (Pickel) 7 Salz 10 + 1, 0 Ameisen-1 : 10 15 2, 5 säure + 0, 5 Schwefel-1 : 10 120 säure Chromitanw 120 FM + 0,45 Neutrigan# o.n. 4,0 MO/MON auf Bock, abwelken, falzen, fertigstellen

Im Anschluss an die vorstehend aufgeführten Schritte erfolgt das Nachgerben, Färben und Fetten und anschließendes Trocknen nach dem Fachmann bekannten Verfahren. Nach dem Trocknen erfolgt die Beurteilung.