Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR GENERATING TARGET-MARKING DIRECTIONAL TRACKS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/131826
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for generating target-marking directional tracks for a plurality of sound-emitting targets in a sea area directed by a plurality of sensors, each sensor providing a sensor track made of sequential bearings for each found and tracked target. In order to reduce the plurality of directional tracks to only as many target-marking directional tracks as targets found by the totality of sensors, and in order to correctly assign track segments between which gaps in time occur, sensor tracks of a plurality of sensors that are derived from a common target are consolidated into contact tracks - starting from the sensor tracks of the most accurate sensor - to form a track-to-track fusion, and contact tracks that are offset in time are checked for the probability of them belonging together. Contacts tracks that are offset in time and have a high probability of belonging together are associated with each other and designated as uninterrupted target tracks.

Inventors:
HURKA JOERG (DE)
FRITSCH RAINER (DE)
MEYER RALF (DE)
STEIMEL ULRICH (DE)
VOLKMER FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/001887
Publication Date:
November 06, 2008
Filing Date:
March 10, 2008
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ATLAS ELEKTRONIK GMBH (DE)
HURKA JOERG (DE)
FRITSCH RAINER (DE)
MEYER RALF (DE)
STEIMEL ULRICH (DE)
VOLKMER FRANK (DE)
International Classes:
G01S3/802
Other References:
MCINTYRE C M ET AL: "Data association in passive acoustic tracking", PROCEEDINGS OF THE SPIE - THE INTERNATIONAL SOCIETY FOR OPTICAL ENGINEERING USA, vol. 1954, 1993, pages 376 - 385, XP002486023, ISSN: 0277-786X
BLACKMAN S S: "Chapter 13: The use of multiple sensors for multiple-target tracking", 1986, MULTIPLE-TARGET TRACKING WITH RADAR APPLICATIONS, DEDHAM, ARTECH HOUSE INC, US, P. 357-396, XP002486025
YEOM S-W ET AL: "Improving track continuity using track segment association", AEROSPACE CONFERENCE, 2003. PROCEEDINGS. 2003 IEEE MARCH 8-15, 2003, PISCATAWAY, NJ, USA,IEEE, vol. 4, 8 March 2003 (2003-03-08), pages 4_1925 - 4_1941, XP010660418, ISBN: 978-0-7803-7651-9
PAILON SHAR ET AL: "Passive Sonar Fusion for Submarine Systems", IEEE AEROSPACE AND ELECTRONIC SYSTEMS MAGAZINE, IEEE SERVICE CENTER, PISCATAWAY, NJ, US, vol. 15, no. 3, 1 March 2000 (2000-03-01), pages 29 - 34, XP011090184, ISSN: 0885-8985
MELLEMA G R: "Reverse-time tracking to enhance passive sonar", 2006 9TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON INFORMATION FUSION IEEE PISCATAWAY, NJ, USA, 2006, pages 8 pp., XP002486024, ISBN: 0-9721844-6-5
GUAN XIM ET AL: "Bearings-only underwater track fusion solutions with feedback information", SIGNAL PROCESSING, 2004. PROCEEDINGS. ICSP '04. 2004 7TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON BEIJING, CHINA AUG. 31 - SEPT 4, 2004, PISCATAWAY, NJ, USA,IEEE, vol. 3, 31 August 2004 (2004-08-31), pages 2449 - 2452, XP010811248, ISBN: 978-0-7803-8406-4
MCINTYRE C M ET AL.: "Data association in passive acoustic tracking", PROCEEDINGS OF THE SPIE - THE INTERNATIONAL SOCIETY FOR OPTICAL ENGINEERING USA, vol. 1954, 1993, pages 376 - 385, XP002486023, DOI: doi:10.1117/12.157798
BLACKMAN S S: "MULTIPLE-TARGET TRACKING WITH RADAR APPLICATIONS", 1986, ARTECH HOUSE INC, article "The use of multiple sensors for multiple-target tracking", pages: 357 - 396
YEOM S-W. ET AL.: "Improving track continuity using track segment association", AEROSPACE CONFERENCE, 2003, PROCEEDINGS, vol. 4, 8 March 2003 (2003-03-08), XP010660418
Attorney, Agent or Firm:
ATLAS ELEKTRONIK GMBH (Bremen, DE)
Download PDF:
Claims:
A T L A S E L E K T R O N I K G m b H

Bremen

PATENTANSPRüCHE

1. Verfahren zum Generieren von zielmarkierenden Peiltracks für mehrere schallabstrahlende Ziele, die in einem Seegebiet von mehreren, hydroakustische Empfangsantennen aufweisenden Sensoren gepeilt werden, bei welchem von jedem Sensor für jedes aufgefasste Ziel ein aus zeitlich aufeinanderfolgenden Peilungen bestehender Sensortrack angeliefert wird, dadurch gekennzeichnet, dass

- ausgehend von den Sensortracks des genauesten Sensors in einer sequenziellen Track-to-Track-Fusion Sensortracks mehrerer Sensoren, die von einem gemeinsamen Ziel abgeleitet sind, zu Kontakttracks fusioniert werden,

- zeitlich zueinander versetzte Kontakttracks auf die Wahrscheinlichkeit ihrer Zusammengehörigkeit geprüft werden,

- die zeitlich versetzten Kontakttracks, die eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Zusammengehörigkeit aufweisen, einander zugeordnet werden und

- die einander zugeordneten Kontakttracks als unterbrechungslose Zieltracks ausgewiesen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in vorgegebenen Zeitintervallen jeweils alle zu einem aktuellen Zeitpunkt t a vorhandenen Kontakttracks als neue Kontakttracks (NT) und alle Kontakttracks, deren Trackende vor dem aktuellen Zeitpunkt t a liegt, als alte

Kontakttracks (OT) aufgesucht und alle alten und neuen Kontakttracks mittels Kostenrechnung auf paarweise Zugehörigkeit zueinander geprüft werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit allen zum aktuellen Zeitpunkt t a gefundenen j neuen und i alten Kontakttracks eine zweiteilige Kostenmatrix mit einem Zuordnungsteil und einem Nichtzuordnungsteil aufgestellt wird, in deren Zuordnungsteil die Kosten C 1 , 3 der wechselseitigen Zuordnung der j neuen und i alten Kontakttracks und in deren Nichtzuordnungsteil die Kosten C n der NichtZuordnung der i alten Kontakttracks (OT) eingetragen werden, dass diejenigen Matrixelemente bestimmt werden, deren aufaddierte Kosten ein Minimum ergeben, und dass die neuen und alten Kontakttracks der durch die bestimmten Matrixelemente definierten Kontakttrack-Paarungen einander zugeordnet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kostenberechnung für alle gefundenen neuen Kontakttracks (NT) für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten Kontakttracks (OT) Peilungen retrodiziert und für alle gefundenen alten Kontakttracks (OT) für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Zeitpunkt des Beginns der neuen Kontakttracks (NT) Peilungen pradiziert werden, dass die Zuordnungskosten für einen Zeitpunkt t k aus der Differenz zwischen den für diesen Zeitpunkt t k pradizierten und retrodizierten Peilungen B pra ; B retro und deren Standardabweichungen σ B ; σ R der Kontaktracks einer Kontakttrack-Paarung berechnet werden gemäß

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnungskosten für einen Zeitpunkt ti, der durch das zeitliche Ende des alten Kontakttrack (OT) bestimmt ist, für einen Zeitpunkt t N , der durch den Begxnn des neuen Kontakttrack (NT) bestimmt ist, und für einen Zeitpunkt t N , der durch die halbe Zeitdifferenz pra/ 2 zwischen dem Ende des alten und dem Beginn des neuen Kontakttrack bestimmt ist, berechnet werden und dass zum Kosteneintrag in den Zuordnungstell der Kostenmatrix die Summe der berechneten Zuordnungskosten gemittelt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kostenberechnung für alle gefundenen neuen Kontakttracks (NT) Werte des Nutz/Stor-Verhaltnisses (SNR-Werte) für die Zeitlucken zwischen den Zeitpunkten ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten Kontakttracks (OT) retrodiziert und für alle gefundenen alten Kontakttracks (OT) SNR-Werte für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Beginn der neuen Kontakttracks (NT) pradiziert werden, dass die

Zuordnungskosten C^. für einen Zeitpunkt t* aus der

Differenz zwischen den für diesen Zeitpunkt pradizierten und retrodizierten SNR-Werte (SNR prä ; SNR retro ) und deren Standardabweichungen σ SNR ; σ SNR der Kontakttracks einer Kontaktrack-Paarung berechnet werden, gemäß _ SNR pra (t k ) - SNR retro (t k )

<4 Rp jt k ) + <4 Rt _(t k )

7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnungskosten für eine Vielzahl von vorzugsweise aquidistanten Zeitpunkten t k zwischen dem Ende t x des alten Kontakttrack (OT) und dem Beginn t N des neuen Kontakttrack (NT) berechnet werden und zum Kosteneintrag in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Summe der berechneten Zuordnungskosten gemittelt wird, gemäß

C „3 = N g p,rä k=l

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kostenberechnung für alle gefundenen neuen Kontakttracks (NT) Peilraten für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten Kontakttracks (OT) retrodiziert und für alle gefundenen alten Kontakttracks (OT) Peilraten für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Zeitpunkt des Beginns der neuen Kontackttracks (NT) pradiziert werden, dass die Zuordnungskosten für einen Zeitpunkt t k aus der Differenz zwischen den für diesen Zeitpunkt t k pradizierten und retrodizierten Peilraten BR pra ; BR ret ro und deren Standardabweichungen σ BR ; σ BR der Kontakttracks einer Kontakttrack-Paarung berechnet wird gemäß

[BR ι pE .(t J - BP4 tro (t k )] 2 i .D σ BR ' OO + 0 BR' OO

9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnungskosten für einen Zeitpunkt ti, der durch das zeitliche Ende des alten

Kontakttrack (OT) bestimmt ist, und für einen Zeitpunkt t N , der durch den Beginn des neuen Kontakttrack (NT) bestimmt ist, berechnet werden und zum Kosteneintrag in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Summe der berechneten Zuordnungskosten gemittelt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die gefundenen neuen Kontakttracks

(NT) vor der Retrodiktion der Peilungen bzw. der Peilraten bzw. SNR-Werte in die Zeitlücken durch eine rückwärts gerichtete Glättung, vorzugsweise nach der Rauch-Tung-Striebel-Methode, geglättet werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnungskosten für eine Kontakttrack-Paarung eines neuen und eines alten Kontakttrack mit einem willkürlich vorgegebenen Maximalwert angesetzt werden, wenn die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des neuen Kontakttrack (NT) und dem Ende des alten Kontakttrack (OT) größer als ein Vorgabewert, z.B. 10 Minuten, ist.

12. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kostenberechnung für alle gefundenen neuen und alten Kontakttracks deren als Attribute zugeordnete Frequenzlinien aufgesucht werden und dass die Zuordnungskosten aus der Frequenzdifferenz der Frequenzlinien FL O τ; FL NT und deren Standardabweichung σ ri ; σ FI der Kontakttracks einer Kontakttrack-Paarung berechnet werden, gemäß

er , = l FL J o0τTii ~ FI J 4NTrJ}

1( 3 _2 . _ 2 σ FLoτι + σ FLoτ)

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer gleichen Anzahl von Frequenzlinien der Kontakttracks der Kontakttrack-Paarungen zum Kosteneintrag in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Summe der für alle k Frequenzlinien mit k = 1, 2 ... N FL berechneten Zuordnungskosten durch die Anzahl N FL der einem Kontakttrack zugeordneten Frequenzlinien dividiert wird, gemäß

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ungleichen Anzahl von Frequenzlinie der Kontakttracks die Zuordnungskosten nur für diejenigen Kontakttrack-Paarungen von alten und neuen Kontakttracks berechnet werden, bei denen Frequenzlinienpaare mit einer gegenüber einem Vorgabewert kleineren Frequenzdifferenz auftreten, und dass zur Kosteneintragung in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Summe der für alle k Frequenzlinienpaare k = 1, 2 ... Np a a re berechneten Zuordnungskosten durch das Quadrat der Anzahl N Paa re der Frequenzlinienpaare dividiert wird, gemäß C = 1 VVrc k

1X1 Paare k=l und dass für Kontakttrack-Paarungen, die keine solche Frequenzlinienpaare aufweisen, der Kosteneintrag in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix auf ein willkürliches Maximum gesetzt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kosteneintrag in den

Nichtzuordnungsteil der Kostenmatrix für alle alten Kontakttracks gleich vorgegeben wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die sequenzielle Track-to-Track- Fusion in der Weise durchgeführt wird, dass alle Sensortracks des genauesten Sensors in eine zentrale Trackdatei als zentrale Tracks eingeschrieben werden, dass die Sensortracks eines zweiten Sensors zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten mit den zentralen Tracks auf ihre Zuordnung zu einem gemeinsamen Ziel geprüft und bei einer ausreichend hohen Wahrscheinlichkeit der Zuordnung dem jeweiligen zentralen Track zugeordnet und mit diesem fusioniert werden, dass die Trackdatei durch überschreiben mit den fusionierten Tracks und Einschreiben der nicht zugeordneten Sensortracks des weiteren Sensors aktualisiert wird und dass die vorgenannten Verfahrensschritte mit den zentralen Tracks der jeweils aktualisierten Trackdatei und den Sensortracks eines jeweils weiteren Sensors solange wiederholt werden, bis alle Sensortracks als zentrale Tracks in der Trackdatei enthalten sind, und dass die in der zuletzt aktualisierten Trackdatei vorhandenen zentralen Tracks als Kontakttracks ausgegeben werden.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Prüfung der Zuordnungswahrscheinlichkeit und die Zuordnung von zentralen Tracks und Sensortracks eines Sensors die Global-Nearest-Neighbor-Methode, GNN- Methode, angewandt wird.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass mit den i zentralen Tracks der aktualisierten zentralen Trackdatei und den j Sensortracks eines beliebigen Sensors eine zweiteilige Kostenmatrix mit einem Zuordnungsteil und einem Nichtzuordnungsteil aufgestellt wird, in deren Zuordnungsteil die Kosten der wechselseitigen Zuordnung der i zentralen Tracks und der j Sensortracks und in deren Nichtzuordnungsteil die Kosten der NichtZuordnung der i zentralen Tracks eingetragen werden, dass diejenigen Matrixelemente bestimmt werden, deren aufaddierte Kosten ein Minimum ergeben, und dass die zentralen Tracks und Sensortracks der durch die bestimmten Matrixelemente definierten Track-Paarungen einander zugeordnet werden.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnungskosten C 1 ,-, zum Zeitpunkt t k als Summe der Quadrate der normierten, statistischen Abstande der Peilungen und vorzugsweise zusatzlich der Peilraten berechnet werden, gemäß

wobei A für die zentrale Trackdatei und B für einen beliebigen Sensor steht, θ, θ Peilung und Peilrate und σ die jeweiligen Standardabweichungen bezeichnen, α mit Null oder „1" gewählt und die Summation über ein gleitendes Zeitfenster der Lange bl durchgeführt wird.

20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Kosten für die NichtZuordnung der i zentralen Tracks der aktualisierten zentralen

Trackdatei für alle i zentralen Tracks gleich vorgegeben werden .

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Fusion eines Sensortrack mit einem zugeordneten zentralen Track mittels konvexer Addition durchgeführt wird.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Kostenminimum mittels des Auction-Algorithmus oder nach der JVC-(Jonker, Volgenant, Castanon) Methode bestimmt wird.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass alle Kontakttracks und Zieltracks visualisiert werden.

24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Visualisierung der Zieltracks die Zeitlücke zwischen den einem Zieltrack zugehörigen Kontakttracks durch eine die Kontakttracks miteinander verbindende Linie ausgefüllt wird.

Description:

A T L A S E L E K T R O N I K G m b H

Bremen

VERFAHREN ZUM GENERIEREN VON ZIELMARKIERENDEN PEILTRACKS

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Generieren von zielmarkierenden Peiltracks für mehrere schallabstrahlende Ziele, die in einem Seegebiet von mehreren, hydroakustische Empfangsantennen aufweisenden Sensoren gepeilt werden, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In der Sonartechnik werden zur passiven Zielaufklärung eines Seegebiets von einem Trägerfahrzeug, z.B. U-Boot oder Oberflächenschiff, üblicherweise verschiedenartige Sensoren eingesetzt, die die Ziele über deren Schallabstrahlung ins Wasser auffassen und aufgefasste Ziele bis Zielverlust verfolgen und mehr oder weniger exakte Zieldaten liefern. (L. Kühnle „Classification and Identification - CAI - by Submarine Sonars", Naval Forces, Nov. 1987, S. 27 - 31) . Unter einem Sensor wird dabei eine hydroakustische Empfangsantenne, auch Unterwasserantenne genannt, wie z.B. eine Zylinderbasis (Cylindrical Array Sonar CAS) , eine Seitenantenne (Flank Array Sonar FAS), eine Schleppantenne (Towed Array Sonar TAS) , sowie deren nachgeschaltete Signalverarbeitungsalgorithmen, wie Breitband-Detektion (Broadband Detection BDT) Demon und Lofar, verstanden. Sensoren im hier gebrauchten Sinne sind somit CAS BDT, FAS BDT, die Peilungen zu Zielen liefern, CAS Demon, FAS Demon, TAS Demon, FAS Lofar und TAS Lofar, die Frequenzlinien der Ziele liefern. Von den eingesetzten Sensoren erfassen einige

Sensoren alle Ziele und einige Sensoren nur ein Teil der Ziele, z.B. wegen des durch die zugehörige Konfiguartion der Empfangsantenne vorgegebenen Frequenzbereichs und den damit einhergehenden unterschiedlichen Reichweiten oder wegen unterschiedlichen, tiefenabhängigen

Schallausbreitungsbedingungen. Die von den Sensoren CAS BDT, FAS BDT, TAS BDT gelieferten Peilungen werden üblicherweise in zeitlicher Reihenfolge für jedes Ziel und jeden Sensor dargestellt und dem Sonarbediener in einer sog. Wasserfalldarstellung angeboten, bei der die Zeitachse, denen die Peilungen zugeordnet sind, vertikal verläuft und am oberen Bildrand immer die zeitlich jüngsten Peilungen angezeigt sind. Bei einer solchen Aufbereitung und Darstellung der Sensordaten als von jedem Sensor für jedes von ihm gepeilte Ziel gelieferte Peilungsspuren, nachfolgend Sensortracks genannt, muss der Bediener fortlaufend eine Vielzahl von Sensortracks verfolgen. Insbesondere bei sich kreuzenden Sensortracks oder zeitweise unterbrochenen Sensortracks ist es für den Bediener schwierig bis nahezu unmöglich, zu entscheiden, ob der nach Unterbrechung oder Kreuzung sich fortsetzende Sensortrack das gleiche Ziel verfolgt oder der Sensor sich auf ein anderes Ziel gesetzt hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Generierung von zielmarkierenden Peiltracks oder zielmarkierenden Peilungsspuren anzugeben, das nur so viele zielmarkierende Peiltracks generiert, wie Ziele von der Gesamtheit der Sensoren aufgefasst werden, und das Trackstücke, die einunddasselbe Ziel markieren, zielrichtig einander zuordnet.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass durch die Fusion der Sensortracks zu Kontakttracks eine Reduktion der Peilungsspuren, oder Peiltracks auf nur solche Peiltracks erreicht wird, die jeweils von einunddemselben detektierten Ziel herrühren - unabhängig davon von welchen Sensoren dieses Ziel verfolgt wird. Da damit die Zahl der Peilungsspuren deutlich abnimmt, wird der Sonarbediener bei der Zielϋberwachung, Zielverfolgung und Zielauswahl sehr stark entlastet. Das vom Bediener beobachtete Display, auf dem ausschließlich Kontakttracks und Zieltracks, vorzugsweise in unterschiedlicher Farbgebung, dargestellt werden, wird für den Bediener überschaubarer, und einzelne Ziele lassen sich auch nach im Minutenbereich liegenden, längeren Beobachtungspausen durch den Bediener leicht wiederfinden.

Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche Vorteile für die Lageerarbeitung in einem Seegebiet mittels der sog. TMA-Funktion (Target Motion Analysis), bei welcher aus passiv ermittelten Peilungen Positionen von Zielen sowie deren Bewegungsrichtung und Bewegungsgeschwindigkeit als Zieldaten geschätzt werden. Da das erfindungsgemäße Verfahren eine zuverlässige Zuordnung von endenden und zeitlich später wiederauftauchenden Kontakttracks, die Peilungen von einunddemselben Ziel repräsentieren, vornimmt, kann die TMA-Funktion sowohl auf Peilungen aus den endenden Kontakttracks als auch auf Peilungen aus den wiederauftauchenden Kontakttracks gestützt werden. Insbesondere kann zum Schätzen der Zieldaten auf Peilungen zum gleichen Ziel zurückgegriffen werden, die vor einem Eigenmanöver des Trägerfahrzeugs liegen, so dass

Peilungen von zwei vom Trägerfahrzeug durchfahrenen Wegstrecken zur Verfügung stehen. Durch den Zugriff auf Peilungen des gleichen Ziels aus der auch weit in der Vergangenheit zurückliegenden Messzeit können in sehr viel kürzerer Zeit zuverlässige Schätzungen der Zielposition, Zielgeschwindigkeit und Fahrtrichtung erreicht werden, da die TMA-Funktion dann zusammen mit den aktuellen Peilungen sehr viel schneller konvergiert. Zur TMA-Funktion wird auf die DE 101 29 726 Al und DE 103 52 738 Al verwiesen.

Durch das Zuordnen bzw. Zusammenführen zugehöriger Kontakttracks und das überbrücken fehlender Peilungen über längere Zeiträume sowie durch die richtige Zuordnung zu den nachfolgenden Peilungen wird es möglich, eine Zuordnung der Zielparameter für die Klassifizierung der Ziele auch aus der Vergangenheit heraus vorzunehmen und auf das Fahrverhalten der Ziele, z.B. Manöverfahrten oder Geschwindigkeits- und/oder Kursänderungen, zu schließen.

Zweckmäßige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen .

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung illustrierten Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen :

Fig. 1 ein Blockdiagramm einer sequenziellen Track- to-Track-Fusion mit beispielhafter Darstellung von daraus resultierenden Kontakttracks als Funktionen der Peilwinkel B über der Zeit t,

Fig. 2 eine Kostenmatrix für die Track-to-Track-

Fusion von N A Sensortracks eines Sensors A und N B Sensortracks eines Sensors B,

Fig. 3 ein Zahlenbeispiel der Kostenmatrix in Fig. 2 für drei Sensortracks des Sensors A und drei Sensortracks des Sensors B,

Fig. 4 eine schematisierte, graphische Darstellung der jeweils drei Sensortracks der Sensoren A und B und der aus der Track-to-Track-Fusion dieser Sensortracks über die Kostenmatrix gemäß Fig. 3 zugeordneten und zu Kontakttracks (strichliniert dargestellt) fusionierten Sensortracks,

Fig. 5 eine Kostenmatrix für die Prüfung der

Zugehörigkeit von vier neuen Kontakttracks NT und drei alten Kontakttracks OT, wie sie im Display in Fig. 1 schematisiert dargestellt sind.

Mit dem in den Zeichnungen illustrierten Verfahren werden die fortlaufenden Peilungen (Peilwinkel B) von mehreren Zielen durch mehrere Sensoren, die als sog. Sensorspuren oder Sensortracks bezeichnet werden, so verarbeitet, dass nur noch Spuren oder Tracks vorhanden sind, die - unabhängig davon, welcher Sensor sie liefert - jeweils nur noch Peilungen einunddesselben Ziels enthalten. Dabei können die Sensortracks stückweise von verschiedenen Zielen stammen oder stückweise nur aus Rauschen bestehen und auch zeitlich unterbrochen sein. Hierzu werden in einem ersten Verfahrensschritt die Sensortracks der mehreren Sensoren 10,

die in Fig. 1 mit A, B, C ... Y gekennzeichnet sind, ausgehend von dem genauesten Sensor, z.B. Sensor A, in einer sequenziellen Spur-zu-Spur- oder Track-to-Track-Fusion zu Kontakttracks fusioniert. Diese Kontakttracks sind zielspezifisch, d. h. jeder Kontakttrack enthält nur Peilungen in Form von Winkelangaben gegen eine Bezugsrichtung zu einunddemselben Ziel. Da die Sensortracks stückweise unterbrochen sein können, z.B. durch Zielverlust und erneutes Auffassen des alten oder eines neuen Ziels, werden damit auch Kontakttracks entstehen, die zu einem Zeitpunkt enden, und Kontakttracks entstehen, die zu einem anderen Zeitpunkt beginnen. Solche zeitlich versetzten Kontakttracks werden in einem zweiten Verfahrensschritt paarweise daraufhin überprüft, ob sie zusammengehören, d.h. ob ein neu beginnender Kontakttrack die Fortsetzung eines zuvor geendeten Kontakttrack ist oder ein neu aufgefasstes Ziel repräsentiert. Ergibt die Prüfung ein hohes Maß an Wahrscheinlichkeit, dass die Kontakttracks zueinander gehören, so wird in einem dritten Verfahrensschritt die Zuordnung durchgeführt und die einander zugeordneten Kontakttracks als Zieltracks ausgewiesen. Bevorzugt werden dabei in der graphischen Darstellung Ende und Anfang zweier einander zugeordneter Kontakttracks durch eine Linie miteinander zu einem Zieltrack verbunden, so dass unterbrechungslose Zieltracks vorhanden sind, die dem Sonarbediener ein leichtes Verfolgen der einzelnen Zieltracks auch nach deren Kreuzung möglich machen. Solche Verbindungslinien sind im Display der Fig. 1 strichliniert symbolisiert. Zieltracks sind in Fig. 1 NT 1 /OT3, NT 2 /OT 2 , NT 3 ZOT 1 und NT 4 .

In Fig. 1 bis 4 ist beispielhaft eine sequenzielle Track-to- Track-Fusion illustriert, die als Ergebnis die Kontakttracks

liefert. Jeder der Sensoren 10 in Fig. 1 peilt ein oder mehrere Ziele im Seegebiet und liefert in zeitlicher Reihenfolge entsprechende Peilwinkel B, Peilungen genannt, die zeitlich aneinandergereiht Peilungsspuren der Sensoren 10, kurz Sensortracks genannt, ergeben. Ausgehend von dem genauesten Sensor, beispielsweise des Sensors A, der z.B. ein CAS BDT-Sensor ist, werden alle Sensortracks des Sensors A in eine zentrale Trackdatei 11 eingeschrieben. Die in der Trackdatei 11 enthaltenen Sensortracks werden im folgenden als zentrale Tracks bezeichnet. Zunächst werden die Sensortracks eines zweiten Sensors, z.B. des Sensors B, mit den in der Trackdatei 11 enthaltenen zentralen Tracks auf Zugehörigkeit oder Zuordnung zu einem gemeinsamen Ziel geprüft und bei einer ausreichend hohen Wahrscheinlichkeit an Zugehörigkeit dem jeweiligen zentralen Track zugeordnet und mit diesem fusioniert. Dies erfolgt im Block 12 „Zuordnung und Fusion". In der Trackdatei 11 werden die zentralen Tracks, aus denen die fusionierten Tracks hervorgegangen sind, mit den fusionierten Tracks überschrieben. Zentrale Tracks, denen keiner der Sensortracks des Sensors B zugeordnet worden sind, bleiben in der zentralen Trackdatei 11 erhalten. Sensortracks des Sensors B, die zu keiner Fusion mit einem der zentralen Tracks geführt haben, werden zusätzlich in die Trackdatei 11 eingeschrieben. Die Trackdatei 11 ist damit aktualisiert. Danach werden die Sensortracks des Sensors C mit den insgesamt in der aktualisierten Trackdatei 11 enthaltenen zentralen Tracks auf Zugehörigkeit oder auf Zuordnung zu einem gemeinsamen Ziel geprüft. Bei ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit der Zugehörigkeit werden die Sensortracks des Sensors C den entsprechenden zentralen Tracks zugeordnet und mit diesen fusioniert. Mit den fusionierten Tracks werden in der Trackdatei 11 die zentralen Tracks, aus denen die

fusionierten Tracks hervorgegangen sind, überschrieben. Nicht fusionierte Sensortracks des Sensors C werden zusätzlich in die Trackdatei 11 eingeschrieben. Diese Vorgänge wiederholen sich mit allen Sensortracks der nächsten Sensoren bis hin zu den Sensortracks des Sensors Y solange, bis alle Sensortracks als zentrale Tracks in der aktualisierten Trackdatei 11 enthalten sind. Die in der zuletzt aktualisierten Trackdatei 11 enthaltenen zentralen Tracks werden nunmehr als Kontakttracks ausgegeben und dem Sonarbediener in einem Display 13 graphisch angezeigt, wobei je ein Kontakttrack ein Ziel markiert und als Funktion des Peilwinkels B über der Zeit t dargestellt wird. Die in Fig. 1 eingezeichneten Umschalter 14, 15, 16 symbolisieren lediglich die Reihenfolge der beschriebenen Verfahrensschritte, so dass für das Einschreiben der Sensortracks des Sensors A in die Trackdatei 11 der Umschalter 14 geschlossen und danach wieder geöffnet wird, der Umschalter 15 für das Auslesen der zentralen Tracks aus der Trackdatei 11 zwecks Prüfung mit den Sensortracks der übrigen Sensoren 10 mit dem Block 12 verbunden ist und für das Auslesen der zuletzt aktualisierten Trackdatei 11 auf das Display 13 umgeschaltet wird und der Umschalter 16 für das Zuführen der Sensortracks der Sensoren B, C ... Y zum Block 12 nacheinander den Block 12 mit den jeweiligen Sensoren B, C, ... Y verbindet. Block 17 ist für die entsprechende Steuerung der Umschalter 14, 15, 16 zuständig und symbolisiert die Einleitung der entsprechenden Verfahrensschritte.

Die Prüfung der Zuordnung der zentralen Tracks und der von einem Sensor 10 angelieferten Sensortracks erfolgt nach der Global-Nearest-Neighbor-Methode (GNN-Methode) . Das Ziel dieser GNN-Methode ist es, in jeder Zeitscheibe mit neuen Spur- oder Trackdaten die wahrscheinlichste Zuordnung der Spuren oder Tracks zweier Sensoren zu bestimmen. Hierzu wird

mit den i zentralen Tracks der aktualisierten, zentralen Trackdatei 11 und den j Sensortracks eines beliebigen Sensors 10 eine zweiteilige Kostenmatrix mit einem Zuordnungsteil und einem Nichtzuordnungsteil aufgestellt. In den Zuordnungsteil werden die Kosten der wechselseitigen Zuordnung der i zentralen Tracks und der j Sensortracks des entsprechenden Sensors 10 und in den Nichtzuordnungsteil die Kosten der NichtZuordnung der zentralen Tracks eingetragen. In Fig. 2 ist ein Beispiel für die Kostenmatrix dargestellt, in welchem angenommen ist, dass in der zentralen Trackdatei 11 ausschließlich die Sensortracks 1 bis N A des Sensors A enthalten sind, die als zentrale Tracks im Block 12 „Zuordnung und Fusion" mit den Sensortracks 1 bis N B des Sensors B geprüft und ggf. fusioniert werden.

Die Zuordnungskosten C 1 ,-,, in Fig. 2 Cn, C 12 ••• C N N , werden zum Zeitpunkt t k als Summe der Quadrate der normierten statistischen Abstande der Peilungen und der Summe der normierten statistischen Abstande der Peilraten berechnet, wobei wahlweise auf eine Hinzuziehung der Abstande der

Peilraten verzichtet werden kann. Ist θ die Peilung, θ die Peilrate, und σ die jeweilige Standardabweichung, so ergibt sich für die Zuordnungskosten C 1 , D

K ((S) _ (α ) 2 K (ά) _ 0 Y

Wo - Z J ^ 2 , 2 + α £_, 2 , _2 [ 1 > ' n -k- bl + 1 σ θ A l , n + σ θ B j n n -k-bl + 1 \ i n + σ 0B , __

wobei die Summation über ein gleitendes Zeitfenster der Lange bl erfolgt. Wird α=0 gewählt, so wird auf die Einbeziehung der Peilraten in die Kostenrechnung verzichtet. Wird α=l gewählt, so werden die Peilraten in die Kostenrechnung mit einbezogen. Die Kosten für die NichtZuordnung aller i

zentralen Tracks (im Beispiel die Sensortracks des Sensors A) zu den Sensortracks des Sensors B werden für alle in der Trackdatei 11 vorhandenen i zentralen Tracks mit einem gleichen Wert C N vorgegeben. Die in dem Nichtzuordnungsteil enthaltenen Kombinationsmöglichkeiten der Sensortracks, die verboten bzw. nicht möglich sind, sind mit einem X gekennzeichnet, das einen sehr großen Wert darstellt.

In Fig. 3 ist ein Zahlenbeispiel für die nach Gl.(l) berechneten Kosten bei der Prüfung von drei Sensortracks des Sensors A mit drei Sensortracks des Sensors B, wie sie graphisch in Fig. 4 dargestellt sind, angegeben. Die Kosten für die NichtZuordnung der drei Sensortracks des Sensors A zu jedem der Sensortracks des Sensors B, der sog. Gate-Wert, ist mit „9" vorgegeben. Diesem Gate-Wert liegt die überlegung zugrunde, dass die Wahrscheinlichkeit, dass zwei zusammengehörige Spuren oder Sensortracks einen Kostenwert verursachen, der größer „9" ist, nur 0,27% beträgt. Dieses Wahrscheinlichkeitsniveau wird in vielen Anwendungen verwendet. Selbstverständlich kann der Gate-Wert anders gewählt werden, z.B. „12". Allerdings werden bei einem solchen, höheren Gate-Wert auch mehr unwahrscheinlichere Zuordnungen zugelassen.

In der Kostenmatrix werden nun diejenigen Matrixelemente bestimmt, deren aufaddierte Kosten ein Minimum ergeben, oder anders gesagt, diejenigen Sensortrack-Paarungen bestimmt, deren Kosten Ci, j die kleinste Summe ergeben. Die Berechnung des Kostenminimums wird mittels des Auction-Algorithmus oder nach der JVC-(Jonker Vogelnant Castaflon) Methode durchgeführt. Diese Methoden sind in „D.P. Bertsekas, Auction algorithms for network flow problems : A tutorial introduction, Computational Optimization and Application,

Vol. 1, pp.7-66, 1992" und „O.E. Drummond, D. A. Castanon, M. S. Bellovin, Comparison of 2-D assignment algorithms for rectangular, floating point cost matrices, Proc . of SDI Panls on Tracking, No. 4, Dec. 1990 pp.81-97" beschrieben.

In dem Zahlenbeispiel der Fig. 3 ergibt sich das Kostenminimum für die in Fig. 3 eingekreisten Matrixelemente. Diese Matrixelemente mit den geringsten Kosten bestimmen die Zuordnungspaarungen der Sensortracks. Im Ausfuhrungsbeispiel der Fig. 3 werden somit die Sensortracks A2 und B2 mit den Kosten C 22 =3 und die Sensortracks A3 und Bl mit den Kosten C 3 i=8 einander paarweise zugeordnet.

Die Fusion der einander zugeordneten Sensortracks, im Beispiel die Sensortracks A2 und B2 einerseits und A3 und Bl anderseits, und damit die Generierung des fusionierten zentralen Tracks erfolgt durch konvexe Addition. Ist beispielsweise Xi der Zustandsvektor des einen Sensortracks und Pi die zugehörige Kovarianzmatrix und X 2 der Zustandsvektor des anderen Sensortracks und P 2 die zugehörige Kovarianzmatrix, so ergibt sich der Zustandsvektor X des fusionierten Tracks zu:

X = P 2 (P 1 + Pj- 1 X 1 + P 1 (P 1 + Pj- 1 X 2 (2) oder

X = P (P 1 - 1 X 1 + P 2 - 1 X 2 ) (3) und die Kovarianzmatrix P des fusionierten Tracks zu:

P = P 1 (P 1 + Pj- 1 P 2 (4), wobei für den Zustandsvektor gilt:

X = (5;

θ und für die Konvarianzmatrix gilt:

In Fig. 4 sind beispielhaft die in der Kostenmatrix der Fig. 3 enthaltenen Sensortracks Al, A2, A3 und Bl, B2 und B3 als Funktion des Peilwinkels B über der Zeit t schematisiert skizziert. Die durch Fusion der Sensoren A 3 und B 1 sowie A 2 und B 2 sich ergebenden Kontakttracks sind in Fig. 4 strichliniert angedeutet. In der Trackdatei 11 werden somit die als zentrale Tracks enthaltenen Sensortracks A2 und A3 mit den fusionierten Tracks überschrieben, der Sensortrack Al bleibt erhalten und der nicht zugeordnete Sensortrack B3 wird ebenfalls in die zentrale Trackdatei 11 als weiterer zentraler Track eingeschrieben. Wäre kein weiterer Sensor vorhanden, so würden nunmehr die in der zentralen Trackdatei 11 enthaltenen zentralen Tracks als Kontakttracks ausgegeben und im Display des Sonarbedieners in der in Fig. 4 dargestellten Weise angezeigt, so dass die Kontakttracks Al, B3 sowie die aus der Fusion hervorgegangenen Kontakttracks, die strichliniert dargestellt sind, sichtbar werden.

Bei Zielverlust, d.h. wenn einer oder mehrere Sensoren 10 das Ziel nicht mehr erfasst bzw. erfassen, enden auch die Kontakttracks. Bei erneuter Zielauffassung durch die Sensoren 10, sei es bei Wiederauffassung des alten Ziels oder Auffassung eines neuen Ziels, entstehen neue Kontakttracks, wie dies im Display 13 der Fig. 1 illustriert ist. Diese zeitlich versetzten Kontakttracks werden nunmehr auf die Wahrscheinlichkeit ihrer Zusammengehörigkeit geprüft, d.h. geprüft, ob ein neu beginnender Kontakttrack die Fortsetzung eines zuvor geendeten Kontakttracks ist oder der neu

beginnende Kontakttrack ein neu aufgefasstes Ziel markiert. Hierzu werden in vorgegebenen Zeitintervallen, z.B. alle 2 min, die zu einem aktuellen Zeitpunkt t a (Fig. 1) vorhandenen Kontakttracks als neue Kontakttracks NT und alle Kontakttracks, deren Trackende vor dem aktuellen Zeitpunkt t a liegt, als alte Kontakttracks OT aufgesucht und alle neuen und alten Kontakttracks NT, OT mittels Kostenrechnung auf paarweise Zugehörigkeit zueinander geprüft. Im Beispiel der Fig. 1 sind zum aktuellen Zeitpunkt t a die neuen Tracks NTi, NT 2 , NT 3 und NT 4 vorhanden und besitzen die alten Kontakttracks OTi, OT 2 und OT 3 ein Ende. Mit allen zum aktuellen Zeitpunkt t a gefundenen j neuen Kontakttracks NT-, und i alten Kontakttracks OT 1 wird eine zweiteilige Kostenmatrix mit einem Zuordnungsteil und einem Nichtzuordnungsteil aufgestellt, wie sie in Fig. 5 illustriert ist. In den Zuordnungsteil werden die Kosten C 1 ,-, der wechselseitigen Zuordnung der j neuen und i alten Kontakttracks NT bzw. OT und in den Nichtzuordnungsteil die Kosten C n der NichtZuordnung der i alten Kontakttrack OTi eingetragen. Zur Kostenberechnung werden für alle gefundenen neuen Kontakttracks NT 3 für die Zeitlücken zwischen dem Zeitpunkt ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten

Kontakttracks OT 1 Peilungen Bj. etro retrodiziert und für alle gefundenen alten Kontakttracks OT 1 für die Zeitlücken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Zeitpunkt des Beginns der neuen Kontakttracks NT 3 Peilungen B pra prädiziert.

Daraus werden die Zuordnungskosten C^ 3 für einen Zeitpunkt tk gemäß

berechnet. σ R und σ R sind die Standardabweichungen der pradizierten bzw. retrodizierten Peilungen der Kontakttracks einer Kontakttrack-Paarung OT 1 und NT-,. Die in die Kostenmatrix gemäß Fig. 2 einzutragenden Kosten C 1 ,-, sind dann die gemittelten Kosten zu dem Zeitpunkten ti, der durch das zeitliche Ende des alten Kontakttrack OT 1 bestimmt ist, für einen Zeitpunkt t N , der durch den Beginn des neuen

Kontakttrack NT-, bestimmt ist und für einen Zeitpunkt t N /2 , der durch die halbe Zeitdifferenz zwischen dem Ende ti des alten und dem Beginn t M w prä des neuen Kontakttracks bestimmt i s t , gemäß

/ 2

C W,3 = - — 3 ( Vc- 1 io + + C U N 1O pra c Np " ( 8 )

Vor der Retrodiktion der Peilungen in die Zeitlucken werden die neuen Kontakttracks NT 3 durch eine rückwärts gerichtete Glattung, vorzugsweise nach der Rauch-Tung-Striebel-Methode, geglättet. Der Kosteneintrag C n für die NichtZuordnung der alten Kontakttracks OT 1 zu den neuen Kontakttracks NT D wird jeweils wieder als fester Wert vorgegeben, wobei beispielhaft C n =9 gewählt wird.

Anstelle der Berechnung zu den drei angegebenen Zeitpunkten ti, t N und t N /2 können auch die Zuordnungskosten für eine

Vielzahl von vorzugsweise aquidistanten Zeitpunkten t* zwischen dem Ende ti des alten Kontakttrack und dem Beginn t H des neuen Kontakttrack berechnet werden und zum

Kosteneintrag C 1 ,-, in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die gemittelte Summe der Zuordnungskosten C^. verwendet werden, gemäß

Sind die Kosten C 1 ,-, für die Zuordnung ebenso wie die Kosten C n für die NichtZuordnung in die Kostenmatrix gemäß Fig. 5 eingetragen, so werden wiederum diejenigen Matrixelemente bzw. Kontakttrack-Paarungen bestimmt, deren aufaddierte Kosten ein Minimum ergeben. Hierzu wird wiederum der Auction- Algorithmus oder der JVC-Algorithmus eingesetzt. Diejenigen Matrixelemente, deren aufaddierte Kosten ein Minimum ergeben, definieren die Kontakttrack-Paarungen OT 1 , NT-,, die einander zugeordnet und als Zieltrack ausgewiesen werden. Wie bereits erwähnt, werden in der bildlichen Darstellung der Kontakttracks die Zeitlucken zwischen den einander zugeordneten alten und neuen Kontakttracks OT 1 und NT 3 durch Linien ausgefüllt, die das Ende des zugeordneten alten Kontakttrack und den Anfang des zugeordneten neuen Kontakttracks miteinander verbinden. Diese Linien sind vorzugsweise Geraden. Die miteinander verbundenen, zugeordneten Kontakttracks und die ununterbrochenen Kontakttracks sind Zieltracks, die jeweils eine einem Ziel zugehörige Spur von Peilungen ausweisen.

Um unwahrscheinliche Zuordnungen von neuen Kontakttracks NT und alten Kontakttracks OT auszuschließen und die Berechnungszeit für das Kostenminimum aus der Kostenmatrix zu reduzieren, werden die in die Kostenmatrix einzutragenden Kosten C 1 , j für die Zuordnung für eine Kontakttrack-Paarung eines alten und eines neuen Kontakttrack mit einem willkürlich vorgegebenen Maximalwert angesetzt, wenn die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des neuen Kontakttracks NT-,

und dem Ende des alten Kontakttrack OT 1 großer ist als ein Vorgabewert, z.B. 10 min.

Zur Kostenberechnung können auch anstelle der pradizierten und retrodizierten Peilungen Peilraten herangezogen werden. In diesem Fall werden für alle gefundenen neuen Kontakttracks NT-, für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten Kontakttracks Peilraten

BRj. etro retrodiziert und für alle gefundenen alten

Kontakttracks OT 1 für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Zeitpunkt des Beginns der neuen

Kontakttracks NT 3 Peilraten BR pra pradiziert und die Zuordnungskosten für einen Zeitpunkt t k gemäß

berechnet. σ BR und σ BR sind die Standardabweichungen der pradizierten und retrodizxerten Peilraten. Zur Eintragung in die Kostenmatrix gelangen dann die Kosten C 1 ,-, als Mittel aus den Zuordnungskosten C^ 3 , die nach Gl. (10) für den durch das zeitliche Ende des alten Kontakttracks OT 1 bestimmten Zeitpunkt k=ti und für den durch den Beginn des neuen Kontakttracks NT-, bestimmten Zeitpunkt k=t N , berechnet werden, gemäß

Wie bei Verwendung der Peilungen wird auch hier vor der Retrodiktion der Peilraten in die Zeitlucken der jeweils

gefundene neue Kontakttrack; durch eine rückwärts gerichtete Glattung, vorzugsweise nach der Rauch-Tung-Striebel-Methode, geglättet .

Alternativ kann zur Kostenberechnung auch das Nutz-Stor- Verhaltms, im folgenden SNR (Signal-Noise-Ration) genannt, der z.B. von einem CAS BDT-Sensor abgenommenen Peilungen verwendet werden, dass als Attribut den Peilungen zugeordnet ist. In diesem Fall werden für alle gefundene neuen Kontakttracks NT-, für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Beginns und dem Zeitpunkt des Endes der alten Kontakttracks OT 1 SNR-Werte SNR retro retrodiziert und für alle gefundenen alten Kontakttracks OT 1 für die Zeitlucken zwischen dem Zeitpunkt ihres Endes und dem Zeitpunkt des Beginns der neuen Kontakttracks NT-, SNR-Werte SNR prä pradiziert. Die Zuordnungskosten C^. für einen Zeitpunkt t* werden aus der Differenz zwischen den für diesen Zeitpunkt t k pradizierten und retrodizierten SNR-Werte SNR pra und SNR re tro und deren Standardabweichungen σ SNR und σ SNR der

Kontakttracks einer Kontakttrack-Paarung gemäß

C* = SNR p ra (t k ) ~ SNR retro (t k ) σL R _ . (t k ) + σL Mtrβ (t k )

berechnet. Die in die Kostenmatrix gemäß Fig. 2 einzutragenden Kosten C 1 , 3 sind dann die gemittelte Summe gemäß Gl. (9) der Zuordnungskosten C^. , die für eine Vielzahl von vorzugsweise aquidistanten Zeitpunkten t k zwischen dem Ende ti des alten Kontakttracks OT 1 und dem Beginn t N a des neuen Kontakttrack für eine Kontakttrack-Paarung gemäß Gl. (12) berechnet worden sind. Alternativ können zur

Eintragung in die Kostenmatrix auch die Kosten C 1 ,-, herangezogen werden, die gemäß Gl. (11) das Mittel aus den

Zuordnungskosten C^ 3 , bilden die wiederum aus Gl. (12) für den durch das zeitliche Ende des alten Kontakttracks OTi bestimmten Zeitpunkt k=ti und für den durch den Beginn des neuen Kontakttracks NT 3 bestimmten Zeitpunkt k = t N berechnet werden.

In einer alternativen Verfahrensvariante werden zur Kostenberechnung der Kosten C 1 ,-, für die Zuordnung für alle gefundenen neuen und alten Kontakttracks NT j bzw. OT 1 deren Frequenzlinien FL NT bzw. FL 0T aufgesucht, die üblicherweise den Peilungen, also den Kontakttracks, als Attribute zugeordnet sind. Die Zuordnungskosten werden nunmehr aus der Frequenzdifferenz der Frequenzlinien FL 0T und FL NT und deren Standardabweichung σ FLoτ und σ FLm der Kontakttracks einer

Kontakttrack-Paarung berechnet, also gemäß

Bei einer gleichen Anzahl k von Frequenzlinien in jedem Kontakttrack eines Kontakttracks der Kontakttrack-Paarungen mit k=l,2 ... N FL wird zum Kosteneintrag in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Summe der für alle k Frequenzlinien berechneten Zuordnungskosten gemittelt, gemäß

<"

_

Besitzen dagegen die alten und neuen Kontakttracks eine unterschiedliche Anzahl von Frequenzlinien, so werden die

Zuordnungskosten C^ : nur für diejenigen Kontakttrack- Paarungen von alten und neuen Kontakttracks OT 1 , NT-, berechnet, bei denen Frequenzlinienpaare mit einer gegenüber einem Vorgabewert kleineren Frequenzdifferenz auftreten, k = 1, 2 ... N Paare ist dabei die Numerierung der gefundenen Frequenzlinienpaare. Beispielhaft wird als Vorgabewert eine Frequenzdifferenz von 2Hz angenommen. Die in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix einzutragenden Kosten C 1 ,-, für die Zuordnung berechnen sich dann aus der gemittelten Summe der für alle N Paare Frequenzlinienpaare berechneten Zuordnungskosten dividiert durch die quadrierte Anzahl von gefundenen Frequenzlinienpaaren gemäß

Außerdem werden in den Zuordnungsteil der Kostenmatrix die Kosten für alle Kontakttrack-Paarungen, die keine solche Frequenzlinienpaare aufweisen, auf ein willkürliches Maximum gesetzt .

Nach Aufstellen dieser Kostenmatrix wird in gleicher Weise das Minimum der aufaddierten Kosten der Matrixelemente nach dem Auction-Algorithmus oder dem JVC-Algorithmus bestimmt und wie beschrieben die Zuordnung der Kontakttracks vorgenommen.