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Patent Searching and Data


Title:
PIVOTING PIPE FOR TWO-CYLINDER VISCOUS MATTER PUMPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035591
Kind Code:
A1
Abstract:
The pivoting pipe (20) has an outlet opening (22) which is arranged coaxially with respect to the pivot axis (23) and an inlet opening (21) which is arranged eccentrically with respect to the pivot axis (23), wherein a cutting ring (25) which is configured as a wearing ring is mounted on the inlet opening (21) for sealingly bearing against a circular sealing surface (9') such that it can be displaced in the axial direction in such a way that the cutting ring (25) is pressed in the direction of the sealing surface (9') via a self-adjusting ring (31) which is made from elastic material and is arranged coaxially with respect to said cutting ring (25), in the case of an internal pressure in the pivoting pipe (20), which internal pressure acts on the self-adjusting ring (31). Here, the self-adjusting ring (31) is part of a self-adjusting ring arrangement (30) comprising, furthermore, an insert ring (32) which surrounds the self-adjusting ring (31) radially, wherein the self-adjusting ring arrangement (30) is replaceable.

Inventors:
WEIMER RALF (DE)
HÄFNER JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/072006
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
August 16, 2019
Export Citation:
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Assignee:
PUTZMEISTER ENGINEERING GMBH (DE)
International Classes:
F04B15/02
Foreign References:
EP0052192A11982-05-26
EP0057288A11982-08-11
DE69303376T21996-10-31
DE19860185A11999-08-05
EP0410972A11991-02-06
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL PARTNERSCHAFT MBB VON PATENT- UND RECHTSANWÄLTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schwenkrohr (20) für eine Rohrweiche (11) einer Zweizylin- der-Dickstoffpumpe (1), mit einer koaxial zur Schwenkachse (23) angeordneten Auslassöffnung (22) und einer exzentrisch zur Schwenkachse (23) angeordneten Einlassöffnung (21), wo bei an der Einlassöffnung (21) ein als Verschleißring aus gebildeter Schneidring (25) zur dichtenden Anlage an eine kreisförmige Dichtfläche (9') in axialer Richtung derart verschiebbar gelagert ist, dass der Schneidring (25) über einen koaxial dazu angeordneten Automatikring (31) aus elastischem Material bei auf den Automatikring (31) ein wirkendem Innendruck im Schwenkrohr (20) in Richtung der Dichtfläche (9') gedrückt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Automatikring (31) Teil einer Automatikringanordnung (30) weiter umfassend einen den Automatikring (31) radial umgebenden Einlagering (32) ist, wobei die Automatikringan ordnung (30) austauschbar ist.

2. Schwenkrohr nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Automatikring (31) und der Einlagering (32) der Automa tikringanordnung (30) getrennte Bauteile sind.

3. Schwenkrohr nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Einlagering (32) mehrerer Ringsegmente (33) umfasst, die zum nacheinander in einen Hinterschnitt (28) im

Schwenkrohr (20) Einsetzen ausgestaltet sind und die durch den anschließend eingesetzten Automatikring (31) in dem Hinterschnitt (28) gesichert sind.

4. Schwenkrohr nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Automatikring (31) und der Einlagering (32) der Automa tikringanordnung (30) integrierte Bauteile sind.

5. Schwenkrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Schneidring (25) Teil der austauschbaren Automatikring anordnung (30) ist und die dem Automatikring (31) zugewand ten Seite des Schneiderings (25) an die radiale Ausdehnung des Automatikrings (31) der Automatikringanordnung (30) an gepasst ist.

6. Schwenkrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Schneidring (25) ein radial außen liegendes Abschirm element (27) zum Schutz der Einlassseite (21) des

Schwenkrohrs (20) aufweist, wobei das Abschirmelement (27) vorzugsweise konisch geformt und/oder konkav gekrümmt ist.

7. Schwenkrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Automatikring (31) aus Synthesekautschuk, vorzugsweise Chloropren-Kautschuk, der Einlagering (32) aus Stahl, und/oder der Schneidering (25) wenigstens in dem mit der Dichtfläche (9') zeitweise zusammenwirkenden Bereich (26) und/oder an der Außenseite des Abschirmelements (27) aus Hartmetall, vorzugsweise aus Wolframkarbid, ist.

8. Schwenkrohranordnung umfassend ein Schwenkrohr (20) mit ei ner ersten Automatikringanordnung (30) gemäß einem der vor hergehenden Ansprüche und einer wahlweise einsetzbaren zweiten Automatikringanordnung (30), wobei die Außen- und Innendurchmesser der beiden Automatikringanordnungen (30) identisch sind, die radiale Ausdehnung des Automatikrings (31') der zweiten Automatikringanordnung (30) aber geringer ist als diejenige bei der ersten Automatikringanordnung (30) . 9. Rohrweiche (11) für Zweizylinder-Dickstoffpumpen (1) mit einer Brillenplatte (8) umfassend zwei von Dichtflächen (9') umgebende Öffnungen (9) zum kommunizierenden Anschluss je eines Förderzylinders (2, 3) und einem mit seiner Ein lassöffnung (21) zwischen den beiden Öffnungen (9) der Brillenplatte (8) hin- und her verschwenkbaren Schwenkrohr

(20) ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Schwenkrohr (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aus gebildet ist, wobei der Schneidring (25) zur wahlweise dichtenden Anlage an eine der die Öffnungen (9) umgebende

Dichtflächen (9') ausgebildet ist.

10. Zweizylinder-Dickstoffpumpe (1) umfassend zwei Förderzylin der (2, 3) und eine Rohrweiche (11) gemäß Anspruch 9, wobei jeweils ein Förderzylinder (2, 3) mit einer Öffnung (9) der Brillenplatte (8) der Rohrweiche (11) kommunizierend ver bunden ist.

Description:
Schwenkrohr für Zweizylinder-Dickstof fpumpen

Die Erfindung betrifft ein Schwenkrohr für Zweizylinder-Dick- stoffpumpen sowie eine Rohrweiche und eine Zweizylinder-Dick- stoffpumpe, jeweils mit entsprechendem Schwenkrohr.

Zweizylinder-Dickstoffpumpen sind insbesondere im Bereich der Betonförderung aus dem Stand der Technik, wie bspw. der

EP 0 410 972 Bl, bekannt. Entsprechende Pumpen weisen dabei zwei wechselseitig betriebene Förderzylinder auf, deren stirn seitige Öffnungen in einem Materialaufgabebehälter münden und wahlweise über eine Rohrweiche mit einer Förderleitung ver bindbar sind. Während des jeweiligen Saughubs sind die Zylin der zum Materialaufgabebehälter hin offen, sodass das zu för dernde Material in den Zylinder gelangt. Für den jeweiligen Druckhub werden die Zylinder mit der Förderleitung verbunden, sodass das in den Zylindern enthaltene Material in die Förder leitung gedrückt wird.

Die Rohrweiche umfasst dazu ein S-förmiges Schwenkrohr, dessen zur Förderleitung hin gerichtete Auslassöffnung koaxial zu ei ner Schwenkachse des Schwenkrohrs angeordnet ist. Die Einlass öffnung des Schwenkrohrs ist exzentrisch zu dieser Schwenk achse angeordnet und lässt sich zwischen den stirnseitigen Öffnungen der beiden Förderzylinder hin und her verschwenken .

Zur dichtenden Anlage an die stirnseitige Öffnung eines För derzylinders während des Druckhubs, sodass das zu fördernde Material nicht zwischen Förderzylinder und Schwenkrohr aus- tritt, sind als Verschleißring ausgebildete Schneidringe be kannt, die sich gegenüber dem Schwenkrohr in gewissen Grenzen axial verschieben lassen. Zwischen Schneidring und dem eigent lichen Schwenkrohr ist dabei ein Automatikring aus flexiblen Material angeordnet, mit dem auf den Automatikring radial ein wirkender Schwenkrohrinnendruck in eine auf den Schneidring einwirkende Axialkraft umgewandelt wird, sodass mit dem daraus resultierenden Anpressdruck eine dichtende Anlage zwischen Schneidring und Förderzylinder sichergestellt werden kann.

Bei entsprechenden Systemen ist der Anpressdruck unmittelbar, in der Regel linear von dem Innendruck im Schwenkrohr abhän gig. Der bei der Förderung tatsächlich auftretende Innendruck ist wiederum maßgeblich abhängig von der letztendlichen För deraufgabe, bspw. dem zu fördernden Material, der Länge der Förderstrecke und/oder dem zu überwindenden Höhenunterschied.

Um die Abdichtung zwischen Förderzylinder und Schwenkrohr über den gesamten möglichen Betriebsbereich einer Zweizylinder- Dickstoffpumpe sicherstellen zu können, sind Schneidring und Automatikring gemäß dem Stand der Technik grundsätzlich auf den minimal zu erwartenden Innendruck hin ausgelegt. Das hat aufgrund der Linearität zwischen Innen- und Anpressdruck je doch zur Folge, dass der Anpressdruck bei höheren, durch die Förderung hervorgerufenen Innendrücken regelmäßig deutlich hö her ist, als für die gewünschte Abdichtung tatsächlich erfor derlich wäre.

Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der fragliche Innendruck bei Betrieb einer Zweizylinder-Dickstoffpumpe auch nach er folgtem Druckhub durch einen Förderzylinder zwar kurzfristig abnimmt, aufgrund des aus der Förderleitung zurückdrängenden Materials aber regelmäßig nicht auf null absinkt. In der Folge wird der Schneidering auch während des Verschwenkens des

Schwenkrohrs an eine gegenüberliegende Fläche angepresst. Ist bei geringen Förderdrücken dieser Anpressdruck und die daraus resultierende Reibung während des Verschwenkens überwindbar, kann bei höheren Förderdrücken der Anpressdruck während des Verschwenkens aufgrund des verbleibenden Innendrucks eine Rei bung hervorrufen, die nicht oder nur schwer und unter extremen Materialverschleiß überwindbar ist.

Ein entsprechend dem Stand der Technik ausgelegtes Schwenkrohr kann somit zum limitierenden Faktor einer Rohrweiche und damit einer Betonpumpe hinsichtlich des zulässigen Förderdruckbe reichs werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schwenkrohr für Zweizylin- der-Dickstoffpumpen sowie eine Rohrweiche und eine Zweizylin- der-Dickstoffpumpe, jeweils mit einem Schwenkrohr zu schaffen, bei dem die Nachteile aus dem Stand der Technik nicht mehr o- der nur noch in vermindertem Umfang auftreten.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Schwenkrohr gemäß dem Hauptanspruch, eine Schwenkrohranordnung gemäß Anspruch 8, eine Rohrweiche gemäß Anspruch 9 sowie eine Zweizylinder-Dick- stoffpumpe gemäß Anspruch 10.

Demnach betrifft die Erfindung ein Schwenkrohr für eine Rohr weiche einer Zweizylinder-Dickstoffpumpe, mit einer koaxial zu einer Schwenkachse angeordneten Auslassöffnung und einer ex zentrisch zur Schwenkachse angeordneten Einlassöffnung, wobei an der Einlassöffnung ein als Verschleißring ausgebildeter Schneidring zur dichtenden Anlage an eine kreisförmige Dicht fläche in axialer Richtung derart verschiebbar gelagert ist, dass der Schneidring über einen koaxial dazu angeordneten Au tomatikring aus elastischem Material bei auf den Automatikring einwirkendem Innendruck im Schwenkrohr in Richtung der Dicht fläche gedrückt wird, wobei der Automatikring Teil einer Auto matikringanordnung weiter umfassend einen den Automatikring radial umgebenden Einlagering ist, und wobei die Automatik ringanordnung austauschbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Schwenkrohranordnung um fassend ein erfindungsgemäßes Schwenkrohr mit einer ersten Au tomatikringanordnung und eine wahlweise einsetzbaren zweiten Automatikringanordnung, wobei die Außen- und Innendurchmesser der beiden Automatikringanordnungen identisch sind, die radi ale Ausdehnung des Automatikrings der zweiten Automatikringan ordnung aber geringer ist als diejenige bei der ersten Automa tikringanordnung .

Auch betrifft die Erfindung eine Rohrweiche für Zweizylinder- Dickstoffpumpen mit einer Brillenplatte umfassend zwei von Dichtflächen umgebende Öffnungen zum kommunizierenden An schluss je eines Förderzylinders und einem mit seiner Einlass öffnung zwischen den beiden Öffnungen der Brillenplatte hin- und her verschwenkbaren Schwenkrohr, wobei das Schwenkrohr er findungsgemäß ausgebildet ist und der Schneidring zur wahl weise dichtenden Anlage an eine der die Öffnungen umgebende Dichtflächen ausgebildet ist.

Die erfindungsgemäße Zweizylinder-Dickstoffpumpe umfasst zwei Förderzylinder und eine erfindungsgemäße Rohrweiche, wobei je weils ein Förderzylinder mit einer Öffnung der Brillenplatte der Rohrweiche kommunizierend verbunden ist.

Die Erfindung hat erkannt, dass sich u. a. aus Reinigungsgrün den bei einer Zweizylinder-Dickstoffpumpe mit Rohrweiche das Schwenkrohr regelmäßig einfach ausbauen oder zumindest freile- gen lässt, womit dann auch der Schneidring am Schwenkrohr ein fach zugänglich ist. Die Erfindung macht sich diesen Umstand zunutze, indem der erfindungsgemäße vorgesehene Automatikring Teil einer einfach auszutauschenden Automatikringanordnung ist, bei der neben dem Automatikring noch ein den Automatik ring radial umgebener Einlagering vorgesehen ist. Indem der Automatikring von einem Einlagering umgeben ist, ist es durch entsprechende Wahl der Dicken von Automatik- und Einlagering möglich, verschiedene Automatikringanordnung zu schaffen, die jeweils identische Außen- und Innenmaße aufweisen und somit ohne Weiteres untereinander austauschbar sind, bei denen die Dicke bzw. radiale Ausdehnung des Automatikrings aber unter schiedlich sein kann, um so unterschiedliche Verknüpfungen zwischen Innendruck im Schwenkrohr und Anpresskraft auf den Schneidring zu erreichen. Die Automatikringanordnung kann so auf den zu erwartenden Innendruck sowohl während eines Druck hubs als auch während des Verschwenkens des Schwenkrohrs ange passt werden, dass einerseits ausreichende Dichtigkeit zwi schen Schwenkrohr und Förderzylinder gewährleistet ist, ande rerseits die Reibung während des Verschwenkens ausreichend ge ring gehalten wird. Ist eine einfache Austauschbarkeit gege ben, lässt sich die für eine bestimmte Förderaufgabe geeignete Automatikringanordnung bspw. auch noch unmittelbar am Einsatz ort der Zweizylinder-Dickstoffpumpe einsetzen - bspw. auf der Baustelle, wenn die Zweizylinder-Dickstoffpumpe als Betonpumpe eingesetzt wird.

Es ist möglich, dass der Automatikring und der Einlagering der Automatikringanordnung getrennte Bauteile sind. Die beiden Ringe sind somit - wenn überhaupt - nur lösbar miteinander verbunden, sodass sich insbesondere der Automatikring bei Ver schleiß einfach ersetzen lässt. Sind die beiden Ringe völlig losgelöst voneinander, lassen sie sich nacheinander in das Schwenkrohr einsetzen und bilden erst in situ die Automatik ringanordnung .

Insbesondere im letztgenannten Fall kann der Einlagering meh rerer Ringsegmenten umfassen, also mehrere einzelne Segmente, die zusammen den Einlagering bilden. Die einzelnen Ringseg mente können dann nacheinander in einen Hinterschnitt - bspw. also eine umlaufende Nut - im Schwenkrohr eingesetzt werden, sodass der fertiggestellte Einlagering in axialer Richtung ge sichert ist. Durch den anschließend radial innenliegen einzu setzenden Automatikring können die einzelnen Ringsegmente in dem Hinterschnitt gesichert werden, indem der elastische Auto matikring die Ringsegmente leicht in den Hinterschnitt hinein drückt oder zumindest nicht herausgleiten lässt.

Alternativ ist es möglich, dass der Automatikring und der Ein lagering der Automatikringanordnung integrierte - d. h. unlös bar miteinander verbundene - Bauteile sind. In diesem Fall, wie im Falle einer lösbaren Verbindung zwischen Automatikring und Einlagering (siehe oben) , kann die Automatikringanordnung vollständig und in einem Schritt in das Schwenkrohr eingesetzt werden. Die Automatikringanordnung kann in diesem Fall, in dem eine Anordnung in einem Hinterschnitt regelmäßig ausscheidet, durch gesonderte Befestigungsmittel im Schwenkrohr gesichert werden. Wird der Schneidring beweglich an dem Schwenkrohr ge sichert, bedarf es für die Automatikringanordnung ggf. keiner gesonderten Sicherung. Die Automatikringanordnung ist dann durch ihre Lage zwischen Schwenkrohr und Schneidring ausrei chend gesichert.

Je nachdem, wie sich die radiale Ausdehnungen der Automatik ringe verschiedener Automatikringanordnungen voneinander un terscheiden, kann es erforderlich sein, einen auf die Formge bung des Automatikrings angepassten Schneidring zu verwenden. Es kann daher bevorzugt sein, wenn der Schneidring Teil der austauschbaren Automatikringanordnung ist und die dem Automa tikring zugewandten Seite des Schneiderings an die radiale Ausdehnung des Automatikrings der Automatikringanordnung ange passt ist. In diesem Fall wird bei Austausch der Automatik ringanordnung auch der Schneidring als deren Teil ausge tauscht, sodass immer ein zu dem Automatikring der Anordnung passender Schneidring verwendet wird. Unabhängig davon, ob der Schneidring Teil der Automatikringan ordnung ist, ist es bevorzugt, wenn der Schneidring ein radial außen liegendes Abschirmelement zum Schutz der Einlassseite des Schwenkrohrs aufweist, wobei das Abschirmelement vorzugs weise konisch geformt und/oder konkav gekrümmt ist. Durch ein entsprechendes Abschirmelement kann verhindert werden, dass beim Verschwenken des Schwenkrohrs ggf. noch auch einem För derzylinder nachströmender Dickstoff unmittelbar auf die Ein lassseite bzw. Stirnseite des Schwenkrohrs auftritt. Vielmehr kann der Dickstoff durch das Abschirmelement um die Einlass seite des Schwenkrohrs herumgeführt werden.

Der Automatikring kann aus Synthesekautschuk, vorzugsweise Chloropren-Kautschuk, sein. Der Einlagering ist vorzugsweise aus Stahl. Der Schneidering ist bevorzugt wenigstens in dem mit der Dichtfläche zeitweise zusammenwirkenden Bereich und/o der an der Außenseite des Abschirmelements aus Hartmetall, vorzugsweise aus Wolframkarbid. Dazu können geeignete Hartme tall-Einlagen oder -Aufsätze vorgesehen sein, die an einem an sonsten aus Stahl gefertigten Bauteil angeordnet sind.

Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Schwenkrohranordnung, der erfindungsgemäßen Rohrweiche sowie der erfindungsgemäßen Zweizylinder-Dickstoffpumpe wird auf die vorstehenden Ausfüh rungen verwiesen.

Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Verwendung in bzw. als Betonpumpen, wobei der zu fördernde Dickstoff fließfähiger Beton ist.

Die Erfindung wird nun anhand einer vorteilhaften Ausführungs form unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen bei spielhaft beschrieben. Es zeigen: Figur 1 : eine schematische Darstellung einer erfindungsge mäßen Zweizylinder-Dickstoffpumpe mit Rohrweiche umfassend ein erfindungsgemäßes Schwenkrohr;

Figur 2 : eine Schnittansicht des Schwenkrohrs aus Figur 1;

Figur 3 : eine Schnittansicht des Schwenkrohrs aus Figur 2 mit ausgetauschter Automatikringanordnung; und

Figur 4 : eine schematische Draufsicht auf die Einlassöff- nung des Schwenkrohrs gemäß Figur 3 unter Weglas sung des Schneidrings.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Zweizylin- der-Dickstoffpumpe 1. Die Dickstoffpumpe 1 weist zwei Förder zylinder 2, 3 auf, in denen jeweils Kolben 4, 5 geführt und derart wechselseitig betrieben werden, dass der eine Kolben 4 einen Saughub (angedeutet durch Pfeil 6) vollführt, während der andere Kolben 5 einen Druckhub (vgl. Pfeil 7) ausübt.

Die in einer gemeinsamen Brillenplatte 8 angeordneten freien Öffnungen 9 der Förderzylinder 2, 3 ragen in einen Material aufgabebehälter 10, in den der zu fördernde Dickstoff, bei spielsweise fließfähiger Beton, aufgegeben wird. Bei freier Öffnung 9 eines Förderzylinders 2 bei Saughub gelangt Dick stoff aus dem Materialausgabebehälter 10 in den Förderzylinder 2.

In dem Materialaufgabebehälter 10 ist weiterhin eine mit der Förderleitung 13 verbundene Rohrweiche 11 angeordnet. Die Rohrweiche 11 umfasst ein über einen Rohrweichenantrieb 12 verschwenkbares Schwenkrohr 20. Das Schwenkrohr 20 wird dabei im Takt der Zweizylinder-Dickstoffpumpe 1 derart verschwenkt, dass dessen Einlassöffnung 21 immer mit der Öffnung 9 desjeni gen Förderzylinders 3 verbunden ist, der gerade den Druckhub 7 ausführt, sodass der im Zylinder 3 befindliche Dickstoff in die Förderleitung 13 gefördert wird. Die Öffnung 9 des anderen saugenden Förderzylinders 2 ist dabei frei, sodass wie be schrieben Dickstoff in diesen Förderzylinder 2 gelangen kann.

In Figur 2 ist das Schwenkrohr 20 der Zweizylinder-Dickstoff pumpe 1 aus Figur 1 detaillierter dargestellt. Die Auslassöff nung 22 des Schwenkrohrs 20, die der Anbindung an die Förder leitung 13 dient, ist koaxial zu einer Schwenkachse 23 ange ordnet. Entlang dieser Schwenkachse 23 ist noch ein Schwenk zapfen 24 zur Anbindung an den Rohrweichenantrieb 12 vorgese hen .

Die Einlassöffnung 21 des Schwenkrohrs 20 ist exzentrisch zur Schwenkachse 23 angeordnet, woraus sich eine S-Form für das Schwenkrohr 20 ergibt. Aufgrund der exzentrischen Anordnung der Einlassöffnung 21 kann diese über den Rohrweichenantrieb 12 auf einer Kreisbahn so bewegt werden, dass sie wahlweise mit einer der beiden Öffnungen 9 der Förderzylinder 2, 3 kom muniziert .

Um zu verhindern, dass während des Druckhubs 7 Dickstoff zwi schen der Öffnung 9 des Förderzylinders 3 und dem Schwenkrohr 20 austritt und nicht durch das Schwenkrohr 20 und die Förder leitung 13 gefördert wird, ist an der Einlassöffnung 21 ein Schneidring 25 vorgesehen, der als Verschleißring ausgeführt und axial verschiebbar in der Förderleitung 13 geführt ist.

Der grundsätzlich aus Stahl gefertigte Schneidring 25 weist an der den Öffnungen 9 der Förderzylinder 2, 3 zugewandten Seite eine Dichtfläche 26 aus Wolframkarbid auf. Außerdem ist ein radial außen liegendes Abschirmelement 27 zum Schutz der Ein lassseite 21 des Schwenkrohrs vorgesehen, welches konisch ge formt und ebenfalls mit Wolframkarbid belegt ist. Um die gewünschte Abdichtung zu erreichen, muss der Schneid ring 25 mit seiner Dichtfläche 26 an eine, an der Brillen platte 8 die Öffnungen 9 kreisförmig umgebende Dichtfläche 9' gedrückt werden. Um dies zu erreichen, ist eine austauschbare Automatikringanordnung 30 vorgesehen.

Die Automatikringanordnung 30 umfasst einen Automatikring 31 aus Chloropren-Kautschuk, der von einem aus mehreren Ringseg menten 33 (vgl. Figur 4) bestehenden Einlagering 32 umgeben ist. Automatikring 31 und Einlagering 32 sind dabei struktu rell nicht miteinander verbunden, sondern bilden die Automa tikringanordnung 30 erst in dem in Figur 2 dargestellten ein gebauten Zustand. Dazu wird - wie nachfolgend noch in Zusam menhang mit Figur 4 näher erläutert - zunächst der Einlagering 32 segmentweise nacheinander in einen am Schwenkrohr 20 vorge sehenen Hinterschnitt 28 eingesetzt, bevor anschließend der einstückige Automatikring 31 radial innen liegend an den Ein lagering 32 angelegt wird. Die Segmente 33 des Einlagerings 32 werden so im Hinterschnitt 28 gesichert. Der Automatikring 31 wird wiederum durch einen abschließend einzusetzenden, und mit dem Schwenkrohr 20 fest zu verbindenden Sicherungsring 34 ge sichert .

Der Schneidring 25 liegt in axialer Richtung an dem Automatik ring 31 an, wobei zwischen dem Schneidring 25 und dem Siche rungsring 34 ein Spalt vorgesehen ist, in den der zu fördernde Dickstoff eindringen kann. Wird der Dickstoff durch einen Druckhub 5 durch das Schwenkrohr 20 gefördert, steigt der In nendruck im Schwenkrohr 20. Da der Innendruck durch den Spalt auch auf den Automatikring 31 wirkt, wird dieser in radialer Richtung belastet, was aufgrund des gewählten Materials des Automatikrings 31 zu einer Ausdehnung in axialer Richtung führt. Durch den Innendruck wird so eine erhöhte Axialkraft auf den Schneidring 25 ausgeübt, die letztendlich den Anpress druck der Dichtfläche 26 des Schneidrings 25 an die Dichtflä che 9' um die Öffnungen 9 in der Brillenplatte 8 bildet. Aber auch, wenn momentan kein Dickstoff durch das Schwenkrohr 20 gefördert wird, bleibt ein gewisser Innendruck bestehen, so- dass auch hier ein gewisser, wenn auch deutlich geringerer An pressdruck vorherrscht.

Die Automatikringanordnung 30 muss dabei so gewählt sein, dass der Anpressdruck im letztgenannten Fall ausreichend gering ist, um das Schwenkrohr 20 noch verschwenken zu können, wäh rend im Falle der aktiven Förderung durch das Schwenkrohr 20 der Anpressdruck ein unerwünschtes Austreten von Dickstoff vermeidet. Um beide Anforderungen vereinen zu können, ist eine Automatikringanordnung 30 grundsätzlich auf einen vorgegebenen Förderdruckbereich beschränkt, der letztendlich auch einen li mitierenden Faktor für die Rohrweiche 11 bzw. die Zweizylin- der-Dickstoffpumpe 1 darstellt.

Der Zusammenhang zwischen Innendruck im Schwenkrohr 20 und An presskraft bzw. Anpressdruck ist u. a. von der radialen Aus dehnung des Automatikrings 31 abhängig. Da erfindungsgemäß nicht nur der Automatikring 31 austauschbar, sondern dieser lediglich Teil einer insgesamt austauschbaren Automatikringan ordnung 30 weiter umfassend einen Einlagering 32 ist, lässt sich durch einfachen Austausch der Automatikringanordnung 30 ein anderer Förderdruckbereich erreichen, um die Rohrweiche 11 bzw. die Zweizylinder-Dickstoffpumpe 1 auch für andere Förder drücke nutzen zu können.

In Figur 3 ist das Schwenkrohr 20 aus Figur 2 gezeigt, bei dem jedoch die Automatikringanordnung 30 ausgetauscht wurde. Die Automatikringanordnung 30 aus Figur 3 weist identische Au ßen- und Innendurchmesser wie diejenige Automatikringanordnung 30 aus Figur 2 auf, sodass insbesondere am Schwenkrohr 20 und an dem Sicherungsring 34 keine Veränderungen notwendig sind. Die Automatikringanordnung 30 gemäß Figur 3 ist auch grund sätzlich identisch zu derjenigen aus Figur 2 aufgebaut - also umfassend einen segmentierten Einlagering 32 ' und einen davon getrennt einzusetzenden Automatikring 31'. Allerdings ist bei dieser Automatikringanordnung 30 die radiale Ausdehnung des Automatikrings 31 ' deutlich geringer als bei der Automatik ringanordnung 30 gemäß Figur 2. Um dennoch dieselben Außen- und Innenmaße für die Automatikringanordnung 30 zu erreichen, weist der Einlagering 32 ' eine entsprechend vergrößerte radi ale Ausdehnung auf. Durch die veränderte Geometrie des Automa tikrings 31 ' ist auch der Zusammenhang zwischen Innendruck im Schwenkrohr 20 und Anpressdruck verändert.

Damit der Schneidring 25 in axialer Richtung ausschließlich über den Automatikring 31 bewegt wird, nicht aber bspw. am Einlagering 32 anschlägt, ist bei der Automatikringanordnung 30 gemäß Figur 3 ein Schneidring 25 mit gegenüber Figur 2 leicht veränderter Geometrie vorgesehen. Der Schneidring 25 bzw. die beiden unterschiedlichen Schneidringe 25 aus den Fi guren 2 und 3 können dabei als Teil der Automatikringanordnung 30 angesehen und zusammen mit dem Automatikring 31 und dem Einlagering 32 bei Bedarf nach einem anderen Förderdruckbe reich ausgetauscht werden.

In Figur 4 ist eine Draufsicht auf die Einlassöffnung 21 des Schwenkrohrs 20 gemäß Figur 3 gezeigt, bei dem jedoch auf die Darstellung des Schneidrings 25 vollständig verzichtet wurde, um die Automatikringanordnung 30 erkennen zu können. Der bei der Montage einer Automatikringanordnung 30 zunächst einzusetzende Einlagering 32 umfasst vier Ringsegmente 33 mit jeweils abgeschrägten Enden, die nacheinander in den Hinter schnitt 28 (zu Erkennen im Bereich der nachfolgend noch disku tierten abgestopften Öffnungen 29) eingesetzt werden. Das letzte einzusetzende Ringsegmente 33 wird damit zunächst mit seinem einen Ende unter das benachbarte Ringsegment 33 einge fügt (angedeutet durch Pfeil 90) und anschließend mit dem an deren Ende in den Hinterschnitt 28 gedrückt (vgl. Pfeil 91), wodurch ein geschlossener Einlagering 32 geschaffen wird. An schließend werden Automatikring 31 und Sicherungsring 34 ein gesetzt, bevor der Schneidring 25 (hier nicht dargestellt) montiert wird.

Die Demontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst wird der Sicherungsring 34 entfernt, bevor der Automatikring 31 entnommen werden kann. Um zumindest das Erste der Ringsegmente 33 des Einlagerings 34 zu lösen, sind abgestopfte Öffnungen 29 vorgesehen, die im Normalbetrieb derart von einem Stopfen (nicht dargestellt) verschlossen sind, dass im Materialaufgab ebehälter 10 befindlichen Dickstoff nicht eindringen kann. Zum Lösen eines Ringsegmentes 33 kann der Stopfen jedoch entfernt und ein dünnes Werkzeug (bspw. ein Schraubenzieher) durch eine der Öffnungen 29 durchgeführt werden, um ggf. unter Zuhilfen ahme eines Hammers ein erstes Ringsegment 33 zu lösen und zu entfernen. Die nachfolgenden Ringsegmentes 33 lassen sich dann problemlos entfernen, da nach Entfernen des ersten Ringsegmen tes 33 jeweils zwei Enden von Ringsegmenten 33 zum Ansetzen von Werkzeug freiliegen.