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Title:
PREDICTIVE CONTROL OF A DOMESTIC APPLIANCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232473
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (300) for controlling a domestic appliance (100) using at least one controlled component (105) and a controlling component (110), between which control messages are transmitted in order to control the domestic appliance (100). The method has the steps of detecting (305) control messages between the components (105, 110); identifying (315) a pattern of control messages, said pattern indicating a subsequent activation of the controlled component (105); and switching on (320) the functional component before the activation process is carried out.

Inventors:
BRAUNE THOMAS (DE)
SCHLIECKER GUDRUN (DE)
LETZGUS SIMON (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/063252
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
May 17, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
UNIV BERLIN TECH (DE)
International Classes:
G05B13/02
Domestic Patent References:
WO2018033715A12018-02-22
Foreign References:
US20180239311A12018-08-23
US20190353379A12019-11-21
US20200220789A12020-07-09
US20160274611A12016-09-22
Attorney, Agent or Firm:
BSH HAUSGERÄTE GMBH (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Verfahren (200) zum Steuern eines Haushaltsgeräts (100) mit wenigstens einer gesteuerten (105) und einer steuernden Komponente, zwischen denen Steuernachrichten zur Steuerung des Haushaltsgeräts (100) übermittelt werden, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

- Erfassen (220) von Steuernachrichten zwischen den Komponenten;

- Erfassen (210) einer Aktivierung der gesteuerten Komponente; und

- maschinelles Erlernen (230) eines Musters von Steuernachrichten, das auf eine nachfolgende Aktivierung der gesteuerten Komponente (105) hinweist. Verfahren (300) zum Steuern eines Haushaltsgeräts (100) mit wenigstens einer gesteuerten (105) und einer steuernden Komponente (110), zwischen denen Steuernachrichten zur Steuerung des Haushaltsgeräts (100) übermittelt werden, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

- Erfassen (305) von Steuernachrichten zwischen den Komponenten (105, 110);

- Erkennen (315) eines Musters von Steuernachrichten, das auf eine nachfolgende Aktivierung der gesteuerten Komponente (105) hinweist; und

- Einschalten (320) der Funktionskomponente, bevor die Aktivierung erfolgt. Haushaltsgerät (100), umfassend:

- eine gesteuerte Komponente (105), wenigstens eine steuernde Komponente (110) und eine Energieversorgungseinheit (120);

- eine Datenverbindung zur Übermittlung von Steuernachrichten zwischen den Komponenten (105, 110) und der Energieversorgungseinheit (120);

- wobei die Energieversorgungseinheit (120) dazu eingerichtet ist, ein Muster von Steuernachrichten, das auf eine nachfolgende Aktivierung der ersten Komponente (105) hinweist, zu erkennen; und

- und die Funktionskomponente einzuschalten (320), wenn das Muster erkannt wurde. Haushaltsgerät (100) nach Anspruch 3, wobei die Datenverbindung einen Datenbus (115) umfasst und eine Steuernachricht eine Adresse umfasst, die eine der Komponenten (105, 110) identifiziert, an welche die Steuernachricht gerichtet ist.

5. Haushaltsgerät (100) nach Anspruch 3 oder 4, wobei die gesteuerten Komponente (105) mittels einer Steuernachricht aktiviert und/oder deaktiviert werden kann.

6. Haushaltsgerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Energieversorgungseinheit (120) dazu eingerichtet ist, die gesteuerte Komponente (105) eine vorbestimmte Dauer vor ihrer voraussichtlichen Aktivierung einzuschalten.

7. Haushaltsgerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, ferner umfassend eine Verarbeitungseinrichtung (135), die dazu eingerichtet ist, ein Muster von Steuernachrichten zu bestimmen, das auf eine Phase vorbestimmter Länge ohne Aktivierung der gesteuerten Komponente (105) hinweist; und die gesteuerte Komponente (105) bei Erfassen des Musters auszuschalten.

8. Haushaltsgerät (100) nach Anspruch 7, wobei die gesteuerte Komponente (105) erst ausgeschaltet wird, nachdem sie ihre Aktivitäten beendet hat.

9. Haushaltsgerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei die Steuernachricht mittels Natural Language Processing in eine Vektor-Repräsentation überführt wird.

10. Haushaltsgerät (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei das Haushaltsgerät (100) dazu eingerichtet ist, eine vorbestimmte Funktion unter Beachtung verschiedener Parameter auszuführen; wobei ein Zeitpunkt des voraussichtlichen Abschlusses der Funktion auf der Basis übermittelter Steuernachrichten vorhergesagt wird.

Description:
Vorhersagendes Steuern eines Haushaltsgeräts

Die Erfindung betrifft die Steuerung eines Haushaltsgeräts. Insbesondere betrifft die Erfindung die Steuerung einer Funktionskomponente eines Haushaltsgeräts zur verringerten Energieaufnahme.

Ein Haushaltsgerät umfasst verschiedene Funktionskomponenten, die jeweils eine vorbestimmte Funktion innerhalb des Haushaltsgeräts erbringen. Beispiele für Funktionskomponenten einer Waschmaschine umfassen eine Pumpe, einen Antriebsmotor oder seine Steuerung oder eine Heizung oder ihre Steuerung. Funktionskomponenten sind mittels eines oder mehrerer Steuerbusse miteinander verbunden. Mittels der Steuerbusse stimmen sich die Funktionskomponenten für das Durchführen von Gerätefunktionen per Anweisungen und Daten untereinander ab.

Alle elektrischen Funktionskomponenten eines Haushaltsgeräts werden mit elektrischem Strom versorgt, solange das Haushaltsgerät selbst eingeschaltet ist oder einen vorbestimmten Funktionslauf absolviert. Trifft eine Steuernachricht zur Ausführung einer Funktion einer Funktionskomponente ein, so wird die angeforderte Funktion der Funktionskomponente ausgeführt. Außerhalb der Funktionsausführungen bleibt die Funktionskomponente eingeschaltet, um eine an sie gerichtete Steuernachricht erkennen zu können. Dadurch kann die Funktionskomponente auch dann Strom aufnehmen, wenn sie für den Betrieb des Haushaltsgeräts gar nicht verwendet wird.

Eine Aktivierung oder Deaktivierung der Funktionskomponente innerhalb eines Funktionslaufs des Haushaltsgeräts erfolgt üblicherweise in Abhängigkeit vorbestimmter Abläufe und aktueller Bedingungen. Wann eine Funktionskomponente aktiviert wird, ist seitens der Funktionskomponente üblicherweise nicht bekannt. Eine Steuerkomponente für die Funktionskomponente kann ein vorübergehendes Ausschalten der Funktionskomponente nicht unterstützen. Außerdem kann es keine zentrale Steuerkomponente geben, die allein eine Aktivierung oder Deaktivierung von Funktionskomponenten vornimmt.

Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik zur Einsparung von elektrischer Energie an einem Haushaltsgerät mit mehreren miteinander vernetzten Funktionskomponenten. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder. Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein erstes Verfahren zum Steuern eines Haushaltsgeräts mit wenigstens einer gesteuerten und einer steuernden Komponente, zwischen denen Steuernachrichten zur Steuerung des Haushaltsgeräts übermittelt werden, Schritte des Erfassens von Steuernachrichten zwischen den Komponenten; des Erfassens einer Aktivierung der gesteuerten Komponente; und des maschinellen Erlernens eines Musters von Steuernachrichten, das eine nachfolgende Aktivierung der gesteuerten Komponente Vorhersagen lässt.

Es wurde erkannt, dass ein bevorstehendes Aktivieren der gesteuerten Komponente auf einer Reihe Parameter basieren kann, die in Steuernachrichten reflektiert sind. Methoden des maschinellen Lernens können daher Muster von Steuernachrichten erkennen, die auf eine bevorstehende Aktivierung der gesteuerten Komponente hinweisen. Optional kann auch vorhergesagt werden, zu welchem Zeitpunkt die Aktivierung voraussichtlich erfolgen wird. Mittels des Verfahrens kann eine Komponente trainiert werden, die nach dem Training dazu eingesetzt werden kann, die gesteuerte Komponente abhängig von Steuernachrichten ein- und/oder auszuschalten.

Die Komponente kann darauf trainiert werden, eines oder mehrere vorbestimmte Nachrichtenmuster zu erkennen. Ein Nachrichtenmuster oder auch Muster von Steuernachrichten wird hierin durch eine zeitliche Folge von Steuernachrichten gebildet, die zwischen Komponenten des Haushaltsgeräts übermittelt werden. Eine zeitliche Reihenfolge bzw. ein Nachrichteninhalt können dabei in definierbaren Grenzen variieren.

Das maschinelle Erlernen hat zum Ziel, dass ein der Aktivierung vorausgehendes Einschaltsignal bereitgestellt werden kann. Bevorzugt wird ein überwachtes Lernen angewendet. Trotzdem kann es nicht erforderlich sein, dass eine Person einen Lerninhalt bereitstellt, vielmehr kann ein Nachrichtenmuster an einem seine Funktion ausführenden Haushaltsgerät automatisch bestimmt und erlernt werden. Beispielsweise können aus vorliegenden Nachrichtenprotokollen Eingangsdaten und/oder Zielgrößen für die Aktivierung einer gesteuerten Komponente erhoben werden. Die Bestimmung eines Ausschaltsignals für eine zu steuernde Komponente kann in entsprechender Weise trainiert bzw. erlernt werden.

Für das maschinelle Erlernen der Nachrichtenmuster können unterschiedliche Modellklassen oder -architekturen angewendet werden. Je nach Komplexität der zu lernenden Nachrichtenmuster können lineare oder nichtlineare Methoden, insbesondere KRR (Kernel Ridge Regression) oder KNN (künstliches neuronales Netzwerk) herangezogen werden.

Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein zweites Verfahren zum Steuern eines Haushaltsgeräts mit einer ersten und wenigstens einer zweiten Komponente, zwischen denen Steuernachrichten zur Steuerung des Haushaltsgeräts übermittelt werden, Schritte des Erfassens von Steuernachrichten zwischen den Komponenten; des Erkennens eines Musters von Steuernachrichten, das auf eine nachfolgende Aktivierung der ersten Komponente hinweist; und des Einschaltens der Funktionskomponente, bevor die Aktivierung erfolgt.

Das zweite Verfahren kann Teilen des ersten Verfahrens entsprechen, mit dem Unterschied, dass eine im ersten Verfahren erlernte Erkennung im zweiten Verfahren angewandt wird, um ein Haushaltsgerät zu steuern beziehungsweise eine erste Komponente des Haushaltsgeräts ein- oder auszuschalten. Während das erste Verfahren bevorzugt im Rahmen einer Entwicklung oder Fertigstellung des Haushaltsgeräts umgesetzt wird, kann das zweite Verfahren im Rahmen einer Benutzung des Haushaltsgeräts durch einen Benutzer, insbesondere in einem Haushalt, ausgeführt werden.

Das erste und das zweite Verfahren können jeweils mittels einer Verarbeitungseinrichtung ausgeführt werden, die einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfasst. Dabei wird das erste Verfahren üblicherweise mittels einer externen Verarbeitungseinrichtung und das zweite mittels einer vom Haushaltsgerät umfassten Verarbeitungseinrichtung ausgeführt. Beide Verfahren können jeweils in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile können zwischen den Verfahren oder einem Verfahren und einer Vorrichtung, welche die Verarbeitungseinrichtung umfasst, übertragen werden oder umgekehrt.

Es ist weiter bevorzugt, dass zwischen steuernder und gesteuerter Komponente eine Nachrichtenverbindung besteht. Die Nachrichtenverbindung kann eine Direktverbindung sein, ein Datenbus oder ein Mehrkomponenten-Datenbus. Zu lernende Nachrichtenmuster auf einem Datenbus können auch Nachrichten beinhalten, die nicht direkt zwischen steuernder und gesteuerter Komponente ausgetauscht werden. Ein Datenbus als Mittel zum Austausch von Nachrichten zwischen mehreren Teilnehmern ermöglicht auch mehrere Kombinationen von steuernden - gesteuerten Komponenten. Ein Datenbus mit definiertem bekanntem oder standardisiertem Nachrichtenaustausch ermöglicht den Nach- richtenaustausch der teilnehmenden Komponenten durch entsprechende Messtechnik nachvollziehbar zu machen.

Es ist weiter bevorzugt, dass der Nachrichtenaustausch unabhängig von der resultierenden Energiesteuerung erfolgt, sodass vor und in der Trainingsphase Nachrichten unabhängig von der Energiesteuerung der gesteuerten Komponente ausgetauscht werden können. Diese Trennung ermöglicht Zielinformationen über die Aktivität der gesteuerten Komponente zu erhalten, z.B. über Stromverbrauchsmessung.

Es ist weiter bevorzugt, dass die Energieversorgung der gesteuerten Komponente energetisch getrennt von der gesteuerten Komponente ist, Damit ist eine Zu- und Abschaltung der Energie zu gesteuerten Komponente zu jeder Zeit gegeben.

Die Energieversorgungseinheit ist bevorzugt dazu eingerichtet, die gesteuerte Komponente eine vorbestimmte Dauer vor ihrer voraussichtlichen Aktivierung einzuschalten. Ein Initialisieren oder Bereitmachen der gesteuerten Komponente kann auf diese Weise erfolgen, bevor die Aktivierung erfolgt. Optional kann auch zwischen dem Ende einer Aktivierung und dem Abschalten eine vorbestimmte Dauer liegen, um eine der Aktivierung folgende Funktion der gesteuerten Komponente zu erlauben.

Weiter bevorzugt ist eine Verarbeitungseinrichtung vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, ein Muster von Steuernachrichten zu bestimmen, das auf eine Phase vorbestimmter Länge ohne Aktivierung der gesteuerten Komponente hinweist; und die gesteuerte Komponente bei Erfassen des Musters auszuschalten.

Es ist weiterhin bevorzugt, dass die gesteuerte Komponente erst ausgeschaltet wird, nachdem sie ihre Aktivitäten beendet hat. Die ordnungsgemäße Durchführung der definierten Funktionen der gesteuerten Komponente ist durch die Energiesteuerung immer sicher zu stellen.

Es ist besonders bevorzugt, dass die Steuernachricht mittels Natural Language Processing (NLP) in eine Vektor-Präsentation überführt wird. Eine Steuernachricht umfasst eine oder mehrere Anweisungen, optional ergänzt durch Daten. Durch Interpretieren der Steuernachricht als Sprachsatzaussage werden Anweisung und Daten in einen semantischen Zusammenhang gebracht, der eine qualifizierte Nachrichtenanalyse verbessert. In weiteren Ausführungsformen können auch andere als aktiv/inaktiv Ereignisse auf Grund von Mustern von Steuernachrichten zwischen den Komponenten vorhergesagt werden. So kann beispielsweise ein Zeitpunkt des voraussichtlichen Abschlusses der Funktion vorhergesagt werden. Auch andere Ereignisse wie beispielsweise das bevorstehende Ende einer Funktionsphase, die vom Funktionslauf umfasst ist, kann auch vorhergesagt werden. So kann beispielsweise die Zeit vorhergesagt werden, wann ein Waschgerät vom Waschen zum Schleudern wechselt, um den Kunden darüber zu informieren.

Das Haushaltsgerät ist bevorzugt dazu eingerichtet, eine vorbestimmte Funktion unter Beachtung verschiedener Parameter auszuführen; wobei ein Zeitpunkt des voraussichtlichen Abschlusses der Funktion auf der Basis übermittelter Steuernachrichten vorhergesagt wird.

Nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:

Figur 1 ein Haushaltsgerät;

Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens; und

Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines zweiten Verfahrens darstellt.

Figur 1 zeigt ein Haushaltsgerät 100, das rein beispielhaft als Waschmaschine dargestellt ist. Das Haushaltsgerät 100 umfasst beispielhaft mehrere gesteuerte Komponenten 105 sowie eine steuernde Komponente 110. Eine gesteuerte Komponente 105, die hierin auch erste Komponente 105 oder erste Funktionskomponente 105 genannt wird, ist dazu eingerichtet, eine vorbestimmte Funktion innerhalb des Haushaltsgeräts 100 zu erfüllen. Diese Funktion ist üblicherweise spezifisch oder spezialisiert und kann mittels eines vorbestimmten elektrischen Verbrauchers erbracht werden. Im vorliegenden Beispiel kann eine gesteuerte Komponente 105 einen Motor, eine Heizung, ein Gebläse, eine Dosiereinheit für Waschmittel, einen Dampfgenerator, eine Ozonquelle, eine Benutzerschnittstelle oder einen optischen Funktionsindikator, etwa in Form eines Leuchtrings, umfassen.

Die steuernde Komponente 110, die hierin auch zweite Komponente 110 oder zweite Funktionskomponente 110 genannt wird, ist beispielhaft als Steuerkomponente oder Steuervorrichtung ausgebildet. Dabei kann die steuernde Komponente 110 dazu eingerichtet sein, ein Zusammenspiel von gesteuerten Komponenten 105 zu koordinieren. Die Komponenten 105, 110 sind mittels eines Datenbusses 115 kommunikativ miteinander verbunden. Eine Komponente 105, 110 kann auf dem Datenbus 115 eine Steuernachricht an eine oder mehrere andere Komponenten 105, 110 verschicken. Eine Steuernachricht kann beispielsweise einen Zustand beschreiben oder eine Funktion einer anderen Komponente 105, 110 anfordern.

Eine Energieversorgungseinheit 120 ist dazu eingerichtet, Komponenten 105, 110 mit elektrischer Energie zu versorgen. Die Energieversorgungseinheit 120 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 135 sowie eine Reihe von Schaltern 140, die jeweils zum Ein- und Ausschalten wenigstens einer gesteuerten Komponente 105 eingerichtet sind. Zur Bestimmung, wann eine gesteuerte Komponente 105 ein- oder ausgeschaltet werden muss, kann die Energieversorgungseinheit 120 mittels einer Schnittstelle 130 mit dem Datenbus 115 verbunden sein. In einer anderen Ausführungsform ist die Verarbeitungseinrichtung 135 außerhalb der Energieversorgungseinheit 120 vorgesehen. Ein Schalter 140 kann auch an einer anderen Stelle vorgesehen sein, beispielsweise an oder in einer zugeordneten gesteuerten Komponente 105.

Die Verarbeitungseinrichtung 135 ist bevorzugt dazu eingerichtet, Steuernachrichten auf dem Datenbus 115 zu erfassen und ein vorbestimmtes Muster von Steuernachrichten zu erkennen, das insbesondere auf eine bevorstehende Aktivierung oder Deaktivierung einer gesteuerten Komponente 105 hinweist. Weiter ist bevorzugt, dass die gesteuerte Komponente 105 mittels eines zugeordneten Schalters 140 eingeschaltet wird, wenn eine bevorstehende Aktivierung erkannt wurde. In entsprechender Weise kann auch ein weiteres Muster von Steuernachrichten auf dem Datenbus 115 erkannt werden, das auf eine bevorstehende Deaktivierung einer vorbestimmten gesteuerten Komponente 105 hinweist. Außerdem kann bestimmt werden, dass eine Phase ohne Aktivierung der gesteuerten Komponente 105 bevorsteht. In diesem Fall kann die gesteuerte Komponente 105 mittels eines zugeordneten Schalters 140 ausgeschaltet werden.

Es ist bevorzugt, dass das Einschalten einer gesteuerten Komponente 105 bereits eine vorbestimmte Dauer vor ihrem Aktivieren erfolgt, damit die gesteuerte Komponente 105 zur Zeit ihrer Aktivierung fertig initialisiert oder vorbereitet ist. Außerdem ist bevorzugt, dass die gesteuerte Komponente 105 zeitnah nach Ende ihrer Verwendung abgeschaltet wird. Das Abschalten kann je nach der Komponentenverwendung über das Erzeugen eines eigens trainierten Abschaltsignals erfolgen oder nach Ablauf einer voraussichtliche Zeit, nach der die Verwendung beendet ist. Das Erkennen eines vorbestimmten Musters von Steuernachrichten und das daraus gefolgerte Ein- bzw. Ausschalten einer gesteuerten Komponente 105 erfolgt mittels Techniken des maschinellen Lernens. Dazu nimmt die Verarbeitungseinrichtung 135 im Hausgerät 100 entweder ein lernfähiges System oder die Ergebnisse eines Nachrichtenmusterlernsystems auf. Das Teilsystem stellt einen Zusammenhang zwischen erfassten Steuernachrichten und einer Aktivierung oder einer Deaktivierung der gesteuerten Komponente 105 her.

Zum Trainieren von Nachrichtenmustern kann eine Aktivierung einer gesteuerten Komponente 105 auf der Basis einer Steuernachricht durch die Verarbeitungseinrichtung 135 unmittelbar bestimmt werden. Eine Aktivierung einer gesteuerten Komponente 105 kann auch bestimmt werden, wenn ein durch sie aufgenommener Strom, der mittels eines zugeordneten Stromsensors 145 bestimmt werden kann, über einen vorbestimmten Schwellenwert ansteigt. Eine Deaktivierung einer gesteuerten Komponente 105 kann bestimmt werden, falls eine entsprechende Steuernachricht eintrifft oder der durch sie aufgenommene Strom unter einen weiteren vorbestimmten Schwellenwert absinkt.

Es ist bevorzugt, dass in einer ersten Phase des maschinellen Lernens alle Schalter 140 geschlossen sind, um einen lernbaren Ablauf des Haushaltsgeräts 100 beobachten zu können. Anhand beobachteter Steuernachrichten kann vorhergesagt werden, wann mit einer Aktivierung einer vorbestimmten gesteuerten Komponente 105 zu rechnen ist. Die Vorhersage kann im Folgenden anhand der Aktivierung der gesteuerten Komponente 105 überprüft werden. Diese Informationen können ausreichen, um ein passendes Muster von Steuernachrichten zu bestimmen beziehungsweise automatisch zu erlernen.

In einer zweiten Phase des Lernens kann ein Schalter 140 in Abhängigkeit einer bevorstehenden Aktivierung oder einer erfolgten Deaktivierung einer gesteuerten Komponente 105 geschlossen oder geöffnet werden, um die gesteuerte Komponente 105 im Wesentlichen nur dann mit Strom zu versorgen, wenn sie auch aktiviert wird. Das maschinelle Lernen kann parallel zu der Nutzung der Vorhersage fortgesetzt werden, um eine verbesserte Trennschärfe für das entsprechende Muster zu erreichen.

Ist die Verarbeitungseinrichtung 135 ausreichend darauf trainiert, eines oder mehrere Muster an Steuernachrichten auf dem Datenbus 115 zu erkennen und eine Vorhersage über eine Aktivierung oder Deaktivierung einer gesteuerten Komponente 105 zu machen, so kann das Haushaltsgerät 100 an einen Endkunden ausgeliefert werden. Das Lernen kann unter Laborbedingungen erfolgen, beispielsweise indem möglichst viele verschiedene Variationen existierender Funktionsprogramme des Haushaltsgeräts 100 durchgespielt werden. Damit kann die trainierte Verarbeitungseinrichtung 135 an einer Vielzahl identischer oder baugleiche Haushaltsgeräte 100 eingesetzt werden. In einem solchen Fall sind die Stromsensoren 145 in einem ausgelieferten Haushaltsgerät 100 nicht erforderlich.

Figur 2 zeigt ein gesteuertes Verfahren 200 zum Trainieren einer Verarbeitungseinrichtung 135 eines Haushaltsgeräts 100. Sollte eine Verarbeitungseinrichtung 135, die später zum Ein- und Ausschalten wenigstens einer gesteuerten Komponente 105 verwendet werden soll, nicht ausreichend leistungsfähig für das zweite Verfahren 200 sein, so kann eine temporäre oder externe Verarbeitungseinrichtung 135 in das Haushaltsgerät 100 eingesetzt oder mit ihm verbunden werden.

In einem Schritt 205 kann eine Aktivierung einer vorbestimmten gesteuerten Komponente 105 bestimmt werden. Dazu kann entweder eine Aktivierungs- oder Deaktivierungsnachricht auf dem Datenbus 115 erfasst werden oder eine Stromaufnahme der gesteuerten Komponente 105 kann mittels eines zugeordneten Stromsensors 145 auf über- oder unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts überwacht werden.

In einem Schritt 210 kann eine Aktivität der gesteuerten Komponente 105 erfasst werden. Dazu kann entweder eine Aktivierungsnachricht oder eine über einem vorbestimmten Schwellenwert liegende Stromaufnahme der gesteuerten Komponente 105 erfasst werden. In einem Schritt 215 kann ein Ende der Aktivität erfasst werden. Die Bestimmung kann auf der Basis einer erfassten Nachricht zur Deaktivierung der gesteuerten Komponente 105 oder einer unter einen vorbestimmten Schwellenwert abgesunkenen Stromaufnahme der Komponente 105 bestimmt werden.

Nebenläufig zu den Schritten 205 bis 215 kann in einem Schritt 220 eine Steuernachricht auf dem Datenbus 115 erfasst werden. Dabei werden bevorzugt möglichst alle Steuernachrichten auf dem Datenbus 115 analysiert, und nicht nur solche, die von der vorbestimmten gesteuerten Komponente 105 ausgehen oder an sie gerichtet sind. In anderen Ausführungsformen können auch nur vorbestimmte Steuernachrichten berücksichtigt werden, deren Sender oder Empfänger vorbestimmte Komponenten 105, 110 umfassen.

In einem Schritt 225 kann eine empfangene Steuernachricht in eine Vektor-Repräsentation überführt werden. Dazu kann die Steuernachricht mittels NLP als Satz oder linguistische Aussage aufgefasst und entsprechend umgewandelt werden. Dies kann eine algorithmische beziehungsweise mittels lernfähiger Techniken verarbeitbare Repräsentation der Steuernachricht ergeben.

In einem Schritt 230 kann eine Korrelation von Steuernachrichten und Aktivierungen beziehungsweise Deaktivierungen erlernt werden. Dabei wird bevorzugt Wert auf einen zeitlichen Zusammenhang gelegt. Insbesondere kann ein Muster bestimmt werden, das eine Aktivierung der gesteuerten Komponente 105 vorausgeht. Ein weiteres Muster kann bestimmt werden, welches einer bevorstehenden Deaktivierung der gesteuerten Komponente 105 vorausgeht. In beiden Fällen kann auch bestimmt werden, mit welchem zeitlichen Abstand zwischen dem Auftreten des Musters und dem Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren der gesteuerten Komponente 105 zu rechnen ist.

Bezüglich des bevorstehenden Aktivierens kann ein Einschaltsignal erzeugt werden, das in einem vorbestimmten zeitlichen Abstand vor dem Aktivieren der gesteuerten Komponente 105 liegt. In entsprechender Weise kann ein Ausschaltsignal erzeugt werden, das in einem vorbestimmten zeitlichen Abstand nach dem Deaktivieren der gesteuerten Komponente 105 liegt.

Das Erlernen der Korrelation im Schritt 230 kann sich selbst verstärkend derart ausgeführt werden, dass das Einschaltsignal und/oder das Ausschaltsignal mit immer weiter verbesserter Genauigkeit den zeitlichen Anforderungen bezüglich des Aktivierens beziehungsweise Deaktivierens der gesteuerten Komponente 105 genügt. Das Lernen kann als abgeschlossen betrachtet werden, falls das Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren der gesteuerten Komponente 105 mit einer vorbestimmten Wahrscheinlichkeit um nicht mehr als einen vorbestimmten zeitlichen Betrag vom tatsächlichen Ereignis abweicht.

Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines zweiten Verfahrens 300, zum Steuern eines Haushaltsgeräts 100. Das zweite Verfahren 300 ist dem gesteuerten Verfahren 200 ähnlich, wird jedoch üblicherweise durch eine interne Verarbeitungseinrichtung 135 des Haushaltsgeräts 100 ausgeführt.

In einem Schritt 305 wird eine Steuernachricht auf dem Datenbus 115 erfasst. Dieser Schritt entspricht im Wesentlichen dem Schritt 220 des gesteuerten Verfahrens 200. In einem nachfolgenden Schritt 310 kann eine erfasste Steuernachricht in eine Vektor-Repräsentation überführt werden. Dieser Schritt entspricht im Wesentlichen dem Schritt 225 des gesteuerten Verfahrens 200. In einem Schritt 315 kann ein Muster in den erfassten Steuernachrichten erkannt werden, das auf ein bevorstehendes Aktivieren einer vorbestimmten gesteuerten Komponente 105 hinweist. Das Muster kann insbesondere mittels einer Verarbeitungseinrichtung 135 er- kannt werden, die nach einem hierin beschriebenen gesteuerten Verfahren 200 dazu trainiert ist. Auf der Basis des erkannten Musters kann ein Einschaltsignal erzeugt werden, das dem Aktivieren um eine vorbestimmte zeitliche Dauer vorausläuft. In einem Schritt 320 kann die gesteuerte Komponente 105 in Abhängigkeit des Einschaltsignals eingeschaltet werden.

Im Schritt 315 kann auch ein Muster erkannt werden, das auf ein bevorstehendes Deaktivieren beziehungsweise eine bevorstehende Phase der Inaktivität der gesteuerten Komponente 105 hinweist. Auf dieser Basis kann ein Ausschaltsignal erzeugt werden, das möglichst zeitnah nach Beginn der Inaktivität der gesteuerten Komponente 105 liegt. Auf der Basis dieses Signals kann in einem Schritt 325 die gesteuerte Komponente 105 ausgeschaltet werden. Bevorzugt wird vermieden, eine gesteuerte Komponente 105 auszuschalten, die noch nicht deaktiviert wurde.

Bezugszeichen

100 Haushaltsgerät

105 gesteuerte Komponente, Funktionskomponente

110 steuernde Komponente, Steuerkomponente

115 Datenbus

120 Energieversorgungseinheit

125 Netzteil

130 Schnittstelle

135 Verarbeitungseinrichtung

140 Schalter

145 Stromsensor

200 erstes Verfahren

205 Stromaufnahme einer gesteuerten Komponente bestimmen

210 Beginn einer Aktivität einer gesteuerten Komponente erfassen

215 Ende einer Aktivität einer gesteuerten Komponente erfassen

220 Steuernachricht erfassen

225 Steuernachricht in Vektor überführen

230 Korrelation erlernen

300 zweites Verfahren

305 Steuernachricht erfassen

310 Steuernachricht in Vektor überführen

315 Muster erkennen

320 gesteuerte Komponente einschalten

325 gesteuerte Komponente ausschalten