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Title:
SLIDING ELEMENT AND PROCESS FOR PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/012688
Kind Code:
A1
Abstract:
A sliding element has a bearing metallic layer (2) made of aluminium or an aluminium alloy which bears on its side facing the sliding surface a galvanically produced tin layer (4) bonded to the bearing metallic layer (2) by a very thin alkaline, halogen-free layer of zink, copper, nickel and iron immersion deposited (3) on the bearing metallic layer. To produce such sliding elements, a highly-alkaline immersion bath is used containing salts of zink, nickel, copper and iron mainly cyanide-based. After the immersion treatment, the sliding element blanks are rinsed with considerably carbonic acid-free deionised water. During a first tinning step, the sliding element is treated in a bath at a temperature between 20 and 26 �C, with a current intensity from 2 to 3 amperes/dm2 and for a duration of exposure of at least one minute.

Inventors:
HUHN HANS-ULRICH (DE)
MUELLER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/DE1993/001131
Publication Date:
June 09, 1994
Filing Date:
November 24, 1993
Export Citation:
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Assignee:
GLYCO METALL WERKE (DE)
HUHN HANS ULRICH (DE)
MUELLER KLAUS (DE)
International Classes:
C25D3/30; C25D5/10; C25D5/30; C25D5/44; C25D7/10; F16C33/12; (IPC1-7): C23C22/66; C25D5/30; C25D5/44
Foreign References:
US4100038A1978-07-11
US4225397A1980-09-30
EP0500015A11992-08-26
DE2522926B21978-06-15
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Claims:
Patentansprüche:
1. Gleitelement mit einer Lagermetallschicht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, die Zinn, Blei oder Silizium enthält und die an ihrer der Gleitfläche zugewandten Seite eine galvanisch erzeugte Zinnschicht trägt, die lediglich über eine Immersionsabscheidung auf der Oberfläche der Lagermetallschicht gebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinnschicht (4) über eine sehr dünne, Zink, Kupfer, Nickel und Eisen aufweisende, alkalische, halogenfreie Immersionsabscheidung (3) auf der Lagermetallschicht (2) gebunden ist.
2. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagermetallschicht (2)eine zinnhaltige Aluminiumlegierung mit einem Anteil von bis zu 22,5 % Zinn ist.
3. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagermetallschicht (2) eine bleihaltige Aluminiumlegierung mit einem Anteil von bis zu 20% Blei ist.
4. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagermetallschicht (2) eine siliziumhaltige Aluminiumlegierung mit einem Anteil von bis zu 10% Silizium ist.
5. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Immersionsabscheidung eine Dicke von <1 um aufweist.
6. Gleitelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Immersionsabscheidung eine Dicke unter 0,3 yum aufweist.
7. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinnschicht (4) als Korrosionsschutzschicht mit einer Dicke zwischen 1 yum und 5 yum ausgebildet ist.
8. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinnschicht (4) als Einlaufschicht mit einer Dicke zwischen 5 yum und 50 yum ausgebildet ist.
9. Verfahren zum Herstellen von Gleitelementen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die vorgebildeten mit einer Lagermetallschicht belegten Gleitelementrohlinge nach Entfetten, Beizen und Reinigen der Oberfläche der Lagermetallschicht der Kombination von aufeinanderfolgender Behandlung in einem Aluminiumimmersionsbad und einer galvanischer Verzinnung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein hochalkalisches Immersionsbad verwendet wird, das Salze von Zink, Nickel, Kupfer und Eisen auf vorwiegend cyanidischer Basis enthält, daß nach der Immersionsbehandlung die Gleitelementrohrlinge mit weitgehend kohlesäurefreiem, deionisiertem Wasser gespült werden, und daß zumindest in einem ersten Verzinnungsschritt eine Badtemperatur zwischen 2 20 und 26°C, eine Stromdichte von 1 bis 3A/dm und Expositionsdauer von mindestens 1 Minute vorgesehen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung im Aluminiumimmersionsbad bei Raumtemperatur (mindestens 20°C) über eine Dauer zwischen 15 s bis 60 s erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aluminiumimmersionslösung eingesetzt wird, die enthält: 10 bis 20 g/1 Zink 5 bis 10 g/1 Nickel 1 bis 2 g/1 Kupfer geringe Mengen Eisen, wobei die Komponenten in Form von Salzen auf vorwiegend cyanidischer Basis gebunden sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Behandlung einer reinen Aluminiumlagerschicht, einer zinnhaltigen Aluminiumlagerlegierung oder einer siliziumhaltigen Aluminiumlagerlegierung zumindest in einem ersten Verzinnungsschritt die Verzinnung in einem Verzinnungsbad der Zusammensetzung: Zinn: 18 bis 22 g/1 Schwefelsäure: 180 bis 220 g/1 Netzmittel: 8 bis 12 g/1 Kornverfeinerungs 18 bis 22 g/1 mittel ausgeführt wird, wobei reine ZinnAnoden vorgesehen sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Behandlung einer bleihaltigen Aluminiumlagerlegierung in einem ersten Verzinnungsschritt die Verzinnung in einem Verzinnungsbad der Zusammensetzung: Zinn: 15 bis 30 g/1 Methansulfonsäure: 120 bis 180 g/1 Netzmittel: 15 bis 25 g/1 Kornverfeinerungs 8 bis 12 g/1 mittel ausgeführt wird, wobei reine Zinnanoden vorgesehen sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülwasser eine Temperatur von 24 26°C aufweist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitelementrohlinge einer mehrstufigen Vorbehandlung unterzogen werden, wobei sie mehrmals in einem Mischsäurebad aus Schwefelsäure/Chromoxid getaucht werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Eintauchen im Mischsäurebad mit kohlensäurefreiem Wasser gespült wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der pHWert des Immersionsbades bei 12 14 liegt.
Description:
Gleitelement und Verfahren zu seiner Herstellung

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Gleitelement nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 9.

Verbundgleitlager weisen eine Stahlstützschale mit einer Gleitmetallschicht auf, die meist aus einer Aluminium-Zinn-Legierung besteht. In den meisten Fällen ist es erforderlich, die Lauffläche der Lager zusätzlich mit einer meist galvanisch aufgebrachten Schicht aus einer Legierung zu versehen, die eine wesentlich geringere Härte als das Aluminium-Zinn aufweist. Das Aluminium-Zinn-Gleitmetall ist nämlich nur in sehr begrenztem Maße in der Lage, sich in der Einlaufphase an die Stahlwelle anzupassen. Der Anpassungsvorgang besteht im wesentlichen in einer plastischen Verformung und auch einem teilweisen Abrieb der Gleitschicht. Aluminium-Zinn-Legierungen passen sich kaum plastisch an die Welle an und werden in den durch geometrische Unvollkommenheit von Lagerschale und Welle im Mischreibungszustand befindlichen Bereichen der Gleitfläche auch nicht unter gleichzeitiger Glättung der Lauffläche abgerieben, sondern es kommt in den harttragenden Bereichen zu einer Aufrauhung, unter ungünstigen Bedingungen sogar zu einer Riefenbildung. Durch diese Veränderungen der Lauffläche wird die Ausbildung eines Schmiermittelfilms von

gleichmäßiger Dicke beeinträchtigt und örtliche Mischreibungen, die nur auf die Einlaufphase beschränkt sein sollten, bleiben bestehen, so daß nach relativ kurzen Laufzeiten bereits erhebliche Lagerschäden auftreten können.

Um das Anpassungsverhalten des Lagers durch Auftragen einer weichen Schicht zu verbessern, mußte das Problem der elektrochemischen Abscheidung auf Aluminium-Legierungen gelöst werden.

Aus der DE-AS 10 48 757 ist es bekannt, zwischen der Aluminium-Legierung und der Gleitschicht eine Silberschicht vorzusehen, um eine bessere Haftung zwischen dem Aluminium und der Lauffläche zu erzielen. Jedoch hat die aus der DE-AS 10 48 757 bekannte Bindungsschicht aus Silber den Mangel, das sie eine minimale Dicke von 2,5 Aim aufweisen muß, um ausreichende Bindung zu der darunter angeordneten dünnen Zinkschicht und der Trägerschicht aus Aluminiumwerkstoff zu behalten. Außerdem ist die galvanische Aufbringung der bekannten Bindungsschicht aus Silber mit kritischen Arbeitsbedingungen verbunden, so daß sich die aus der DE-AS 10 48 757 bekannte Bindungsschicht aus Silber in der Praxis nicht durchsetzen konnte.

Beispielsweise aus der DE-OS 15 33 214 ist es bekannt, eine Nickelzwischenschicht zwischen einer aus Kupfer bestehenden Außenschicht und einer aus Blei und Zinn bestehenden Innenschicht vorzusehen. Nickel als Haftgrundlage hat sich bei den bekannten Lagern seit langem bewährt, wenn mit oberflächengehärteten Wellenzapfen gearbeitet wird, wie dies bei kleineren Motoren der Fall ist. In solchen Fällen ist es relativ ungefährlich, wenn

nach längeren Laufzeiten die weiche Außenschicht örtlich bis auf die Nickelschicht verschleißt und die Welle mit dem Nickel in Berührung kommt. Anders hingegen liegen die Verhältnisse bei großen Dieselmotoren mit weichen Zapfen.

Das im bekannten Lager galvanisch abgeschiedene Nickel besitzt eine Härte, die höher liegt als die Oberflächenhärte nicht oberflächengehärteter Wellen. Erreicht der Wellenzapfen nach Verschleiß der galvanischen Schicht den Nickelhaftgrund, so gleiten zwei nahezu gleich harte Werkstoffe, die sich zudem metallurgisch sehr ähnlich sind, aufeinander. Diese ungünstige Gleitpaarung führt zu einem Verschleiß des Wellenzapfens, der sich zunächst als Aufrauhung im fortgeschrittenen Stadium schließlich als Riefenbildung bemerkbar macht.

Neben ihrer unerwünschten hohen Härte zeigt die Nickelschicht noch in anderer Hinsicht ein sehr nachteiliges Verhalten. Bei den im Lager herrschenden Betriebstemperaturen können sich im Laufe von einigen 1000 Betriebsstunden zwischen Nickel und Zinn intermetallische Phasen mit der im Vergleich zur reinen Nickelschicht noch wesentlich höheren Härte bilden. Erfolgt der Verschleiß der Laufschicht langsam, so kommt die Welle mit der inzwischen auf einige im angewachsenen intermetallischen Schicht in Berührung, die dann eine starke Abrasion der Welle bewirkt.

Das Aufbringen einer reinen Zinnschicht ohne Nickelzwischenschicht auf eine

Alumium-Lagerlegierung ist deswegen nicht möglich, weil keine ausreichende Bindung zur Aluminium-Legierung erreicht werden kann. Nach

relativ kurzer Betriebsdauer erfolgt bereits eine Ablösung der Zinnschicht. Es wurde daher versucht, mittels eines chemischen Prozesses die Zinnschicht unmittelbar auf die Aluminium-Lagerlegierung aufzubringen. Mittels eines alkalischen und eines sauren Reinigers wird die Aluminium-Lagerlegierung vorbehandelt. Danach wird über einen Aktivator die Oberfläche für die anschließend aufzubringende Zinnschicht vorbehandelt, die durch Eintauchen in eine Zinn-Immersionslösung aufgetragen wird. Diese ohne Zwischenschicht, chemisch aufgebrachte Zinnschicht führt jedoch relativ schnell zu Ausfällen. Auf einem Pleuellagerprüfstand konnte festgestellt werden, daß bereits bei Oleintrittstemperaturen von 100°C vor Erreichen der Versuchsdrehzahl von 6700/min die derart mit einer Zinnschicht versehenen Lager ausfallen.

Ein ähnliches Verfahren ist aus der EP 0 234 738 AI bekannt, bei dem vor dem galvanischen Aufbringen einer Zinnschicht eine Behandlung mit einem Immersionsbad vorgenommen wird. Hierbei handelt es sich um ein saures Immersionsbad, das freie Metallionen, wie Nickel- oder Kupferionen, oder komplex gebundene Metalle enthält, wobei immer Halogenionen zwingend vorhanden sind. Saure Immersionslösungen, deren Bestandteile Nickel und Halogene aufweisen, neigen jedoch zur Oberflächenkorrosion von Aluminium. Abgeschiedene Zinnschichten sind daher instabil und Haftungstests (Klebstreifentest) haben gezeigt, daß sich die Zinnschicht teilweise bis zu 30% von der Aluminium¬ oder der Aluminiumlegierungsschicht ablöst. Unterzieht man beschichtete Teile einem Blister-Test bei 4 h Haltezeit und einer Temperatur von 160°C, so treten Bläschen auf,

was auf Gaseinschlüsse hinweist, die zu einer Ablösung der Zinnschicht beitragen.

Auch aus Chemical Abstracts Bd. 98 (1983), S. 547, Nr. 224260W ist eine Ni-Immersionsbeschichtung bekannt, wobei ebenfalls mit sauren Lösungen gearbeitet wird. Darüber hinaus führt diese Behandlung nicht zu einer dünnen

I mersinsabscheidung, sondern zu einer regelrechten Ni-Schicht, die mit einer Ni-Zwischenschicht gemäß DE-OS 15 33 214 vergleichbar ist.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gleitelement bereitzustellen, das eine besser haftende funktionelle Zinnschicht ohne andere metallische Zwischenschicht auf der Lagermetallschicht aufweist. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung solcher Gleitelemente anzugeben.

Die Aufgabe wird mit einem Gleitelement gemäß Anspruch 1 gelöst. Gegenstand des Verfahrens ist der Patentanspruch 9.

Es wurde überraschend festgestellt, daß eine galvanisch aufgebrachte Zinnschicht dann weitaus besser haftet, wenn die Zinnschicht über eine Zink, Kupfer, Nickel und Eisen aufweisende, alkalische Immersionsabscheidung gebunden ist. Eine alkalische Immersionsabscheidung bewirkt eine schonende Oberflächenbehandlung, die zu einer weitaus besseren Haftung der Zinnschicht führt. Die Durchführung eines Blistertest mit 4h Haltezeit und 160°C zeigte keinerlei Bläschenbildung. Eine Ablösung der Zinnschicht konnte nicht festgestellt werden.

Die Immersionsabscheidung auf alkalischer Basis

bewirkt eine Oberflächenreaktion mit dem Aluminium, wodurch die Oberfläche derart verändert wird, daß die Zinnschicht regelrecht auf der Lagermetallschicht verankert werden kann. Hierzu trägt vermutlich auch bei, daß komplex gebundene Anionen in der Immersionslösung vorliegen und auch die Metalle komplex gebunden sind, wobei die Salze halogenfrei sind.

Im Gegensatz zu den relativ dicken

Zwischenschichten, besitzt die Immersionsabscheidung eine Dicke, die unter 1 /um, vorzugsweise unter 0,3 Λim liegt.

Die funktionelle Zinnschicht ist vorzugsweise als Korrosionsschutzschicht mit einer Dicke zwischen 1 /um und 5 um ausgebildet. Die Zinnschicht kann auch eine größere Dicke aufweisen und als Einlaufschicht mit einer Dicke zwischen 5 um bis 50 yum ausgebildet sein.

Es wurde festgestellt, daß das Gleitelement dann überragende Eigenschaften aufweist, wenn hinsichtlich der in der Aluminium-Legierung enthaltenen Anteile bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Wenn die Lagermetallschicht aus einer zinnhaltigen Legierung besteht, so kann der Anteil des Zinns bis zu 22,5% betragen. Bei höheren Zinnanteilen wird die Bindung der reinen Zinnschicht auf der Lagermetallschicht schlechter.

Wenn bleihaltige Aluminium-Legierungen verwendet werden, so liegt der Anteil des Bleis vorzugsweise bei bis zu 20%. Im Falle von siliziumhaltigen Aluminium-Legierungen ist ein Anteil von bis zu 10% Silizium möglich.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß die vorgebildeten, mit einer Lagermetallschicht belegten Gleitelementrohlinge nach Entfetten, Beizen und Reinigen der Oberfläche der Lagermetallschicht mit einem hochalkalischen Aluminium-Immersionsbad, das Zink-, Nickel-, Kupfer- und Eisensalze auf vorwiegend cyanidischer Basis enthält, daß nach der Immersionsbehandlung die Gleitelementrohrlinge mit weitgehend kohlensäurefreiem Wasser gespült werden, und daß zumindest in einem ersten Verzinnungsschritt die Badtemperatur zwischen 20 und 26°C, die

2

Stromdichte 1 bis 3 Ampere/dm und die

Expositionsdauer von mindestens 1 min vorgesehen sind.

Um das kohlensäurefreie, deionisierte Wasser herzustellen, wird dieses vor dem Spülvorgang durch eine Austauschanlage mit Harzen geschickt, die geeignet sind, Kohlensäure zu binden. Es hat sich gezeigt, daß kohlensäurehaltiges Wasser zu agressiv ist und die Immersionsabscheidung zerstören kann, was wiederum zu einer vorzeitigen Ablösung der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht führt. Hierbei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Wasser eine Temperatur von 24 - 26°C aufweist.

Der pH-Wert des Immersionsbades liegt bei 12 - 14, vorzugsweise bei 14.

Vorzugsweise erfolgt die Behandlung im Aluminium-Immersionsbad bei Raumtemperatur, worunter mindestens 20°C zu verstehen sind, über eine Dauer von 15 sec bis 60 sec.

Vorzugsweise wird ein Aluminium-Immersionsbad eingesetzt, die 10 bis 20 g/1 Zink, 5 bis 10 g/1

Nickel, 1 bis 2 g/1 Kupfer und geringe Mengen Eisen und zwar in Form von komplex gebundenen Salzen, enthält.

Aufgrund der Immersionsabscheidung können nur bestimmte Elektrolyte für die galvanische Verzinnung eingesetzt werden. Es hat sich herausgestellt, daß beispielsweise ein Fluoroboratbad zu aggressiv ist und die Immersionsschicht zerstört. Wenn eine zinnhaltige Aluminium-Lagerlegierung mit einer galvanischen Zinnschicht versehen werden soll, so weist das Verzinnungsbad vorzugsweise folgende Zusammensetzungen auf:

Zinn 18 bis 22 g/1

Schwefelsäure 180 bis 220 g/1

Netzmittel 8 bis 12 g/1 und

Kornverfeinerungsmittel 18 bis 22 g/1,

wobei reine Zinnanoden vorgesehen sind. Diese Sulfatverzinnung kann auch bei reinen Aluminium-Lagermetallen oder siliziumhaltigen Aluminium-Lagermetallen eingesetzt werden.

Wenn eine bleihaltige Aluminium-Lagerlegierung verzinnt werden soll, so weist das Zinnbad vorzugsweise folgende Zusammensetzungen auf:

Zinn 15 bis 30 g/1

Methansulfonsäure 120 bis 180 g/1

Netzmittel 15 bis 25 g/1 und

Kornverfeinerungsmittel 8 bis 12 g/1 (aromatische Ketone) .

Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Gleitelementrohlinge einer mehrstufigen Vorbehandlung unterzogen werden, wobei sie mehrmals

in ein Mischsäurebad aus Schwefelsäure/Chromoxid getaucht werden.

Beispielhafte Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 den Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Gleitelement und

Figur 2 ein Balkendiagramm, das Versuche verschiedener Gleitlager im Vergleich zeigt

In der Figur 1 ist im Schnitt ein Gleitelement dargestellt. Auf einem Stahlrücken 1 ist eine Lagermetallschicht 2 aus reinem Aluminium, silizium-, blei- oder zinnhaltiger Aluminiumlegierung aufgebracht. Die durch die Immersionsabscheidung bewirkte Oberflächenreaktion ist durch den mit 3 bezeichneten Bereich gekennzeichnet. Da es sich um eine Oberflächenbehandlung handelt, ist diese Immersionsabscheidung keine meßbare Schicht, die auf der Aluminium-Lagerlegierung 2 aufgebracht ist. Es gibt somit auch keine scharfe Grenze zwischen der Immersionsabscheidung 3 und der Lagermetallschicht 2. Auf diese so behandelte Lagermetallschicht 2 ist die reine Zinnschicht 4 als funktionelle Zinnschicht aufgebracht.

Nachfolgend wird an einem Verfahrensbeispiel das Aufbringen einer Zinnschicht auf eine zinnhaltige Aluminium-Lagerlegierung beschrieben.

Zum Einbau der Lagerschalen dienen Doppelaufnahmen. Die Breite der Schlitze beträgt 30 mm bei einem

Lagerdurchmesser von bis zu 70 mm. Diese Aufnahme hat an den Seiten keine Lippen und beinhaltet auch keine Räuberkathode. Das Verfahren läuft wie folgt ab:

Entfettung zweimaliges Entfetten der Teile im

Entfettungsautomaten

Beizen in einer Beizsäure aus Schwefelsäure, Flußsäure,

Zinkoxid werden die Lagerschalen 1 min eingetaucht

Spülen

Beizen in eine Beizsäure aus Schwefelsäure, Zinkoxid werden die Lagerschalen 22 sec eingetaucht

Spülen in deionisiertem Wasser 22 sec lang

Säuretauchen

Eintauchen in eine Mischsäure aus

Schwefelsäure/Chromoxid 1 min

Spülen

Säuretauchen

Eintauchen in eine Mischsäure aus

Schwefelsäure/Chromoxid 22 sec

Spülen

Aluminium-Immersionsflüssigkeit die Doppelaufnahme wird 22 sec in die

Aluminium-Immersionsflüssigkeit getaucht. Dünne

Oxidschichten werden gelöst und gleichzeitig eine Metallabscheidung aus Nickel, Zinn und

Kupfer bewirkt.

Spülen

Sulfatverzinnung der Zinnelektrolyt besteht aus 18 bis 22 g/1

Zinn, 180 bis 220 g/1 Schwefelsäure, 10 g/1

Netzmittel und 20 g/1 Kornverfeinerer. Die Badtemperatur beträgt 20 bis 26°C. Die Gleitelemente werden bei einer Expositionszeit von 2 min in dem schwefelsauren Zinnbad bei

2 einer Stromdichte von 2 Amp/dm verzinnt.

Spülen

Trocknen.

Alle Spülvorgänge wurden mit temperiertem (24 - 26°C) und kohlensäurefreiem Wasser durchgeführt.

Diese derart hergestellten Gleitlager wurden vor der galvanischen Behandlung geräumt und anschließend auf einem Pleuelprüfstand getestet. Die Versuchsbedingungen sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.

Tabelle

Nr, Gleitfläch, gesamte max. bearbeit. Versuchs¬ Laufzeit zeit eines Ver¬ suchs

galvan. gebohrt 225 h 105 h Zinnflash mit Ni- Zwischen- schicht

II galvan. geräumt 40 h 15 h Zinnflash mit Ni- Zwischen- schicht

III galvan. geräumt 80 h 50 h Zinnflash gemäß der Erfindung

IV galvan. geräumt 30 h 50 h Zinnflash gemäß der Erfindung

V ehem.Zinn- geräumt flash

Bei dieser Versuchsreihe hat sich gezeigt, daß die Gleitelemente, die mit einem chemischen Zinnflash versehen wurden, vor Erreichen der Versuchsdrehzahl

von 6700/min bereits bei einer Öleintrittstemperatur von 100°C ausgefallen sind. Es konnte lediglich eine Versuchsdrehzahl von 5200/min erreicht werden (Nr. V).

Bei den Gleitlagern mit einem galvanischen Zinnflash und einer Nickelzwischenschicht tragen bei den geräumten Gleitelementen(Nr. II) bereits bei einer Öleintrittstemperatur von 100°C mehr als 50% Ausfälle auf.

Bei den erfindungsgemäßen Gleitlagern wurden sogar bei Oleintrittstemperaturen von 150°C keine Ausfälle beobachtet.