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Patent Searching and Data


Title:
CONTRASTING AGENTS FOR ULTRASONIC DIAGNOSIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/005854
Kind Code:
A1
Abstract:
Oil in water emulsions are characterised in that they contain fats and/or oils, physiologically acceptable emulsifiers and negatively charged phospholipids. These emulsions are suitable as contrasting agents for ultrasonic diagnosis.

Inventors:
BELLER KLAUS-DIETER (DE)
LINDER RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/002800
Publication Date:
March 02, 1995
Filing Date:
August 24, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BYK GULDEN LOMBERG CHEM FAB (DE)
BELLER KLAUS DIETER (DE)
LINDER RUDOLF (DE)
International Classes:
A61K49/22; A61K49/00; (IPC1-7): A61K49/00
Foreign References:
EP0245019A21987-11-11
EP0494615A11992-07-15
Other References:
DATABASE WPI Week 8421, Derwent World Patents Index; AN 84-131234
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Claims:
Patentansprüche
1. O/WEmulsionen für die Ultraschalldiagnostik enthaltend Fette und/oder Öle, physiologisch verträgliche Emulgatoren und negativ geladene Phospho lipide.
2. O/WEmulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Emul¬ gatoren Lecithine und/oder PolyoxyethylenpolyoxypropylenCopolymere (Pol oxamere) enthalten sind.
3. O/WEmulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als negativ geladene Phospholipide Phosphatidylglycerole, Phosphatidylinositole, Phos phatidylethanolamine und/oder Phosphatidylserine einschließlich deren Lyso¬ formen enthalten sind.
4. O/WEmulsionen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als negativ geladene Phospholipide Dimyristoylphosphatidylglycerol , Dipalmitoylphospha tidylglycerol und/oder Distearoylphosphatidylglycerol enthalten sind.
5. O/WEmulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis 30 % (G/V) Fette oder Öle, 0,1 bis 10 % (G/V) physiologisch verträgliche Emulgatoren und 0,05 bis 5 % (G/V) negativ geladene Phospholipide enthalten sind.
6. O/WEmulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 10 % (G/V) Fette oder Öle, 0,8 bis 3 % (G/V) physiologisch verträgliche Emulga¬ toren und 0,5 bis 3 % (G/V) negativ geladene Phospholipide enthalten sind.
7. O/WEmulsionen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich¬ net, daß zusätzlich ein physiologisch verträgliches Gas enthalten ist.
8. O/WEmulsionen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich¬ net, daß die durchschnittliche Teilchengröße zwischen 30 und 950 nm liegt.
Description:
U1traschal1kontrastmittel

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft O/W-Emulsionen für die Ultraschalldiagnostik.

Stand der Technik

Da Ultraschall von in Flüssigkeiten suspendierten Gasbläschen stark reflek¬ tiert wird, wurden als Kontrastmittel für die Ultraschalldiagnostik schon frühzeitig wäßrige Zubereitungen vorgeschlagen, die Mikrogasbläschen ent¬ halten. Mikrogasbläschen lassen sich in wäßrigen Zubereitungen durch Herab¬ setzung der Oberflächenspannung, d. h. durch Zusatz geeigneter Tenside sta¬ bilisieren.

In der EP-B-0077752 wird angegeben, daß wäßrige Lösungen, die ein Tensid oder ein Tensidgemisch und zusätzlich eine Viskositätserhöhende Substanz enthalten, vorteilhafte kontrasterzeugende Eigenschaften aufweisen.

In der EP-B-0224934 wird ein Kontrastmittel für die Ultraschalldarstellung vorgeschlagen, bei dem Mikrogasbläschen in einer wäßrigen proteinhaltigen Lösung durch Denaturieren des Proteins umhüllt werden.

In der WO 9112283 wird die Herstellung von gasgefüllten Mikrokapseln ange¬ geben, wonach um einen flüssigen oder festen Kern eine Hülle produziert wird und nach Entfernung des Kerns die Hülle chemisch oder durch Hitze ge¬ härtet wird.

In der EP-B-0052575 wird ein Ultraschalldiagnostikum beschrieben, bei dem ein teilchenförmiger Feststoff, dessen Teilchen aus Aggregaten kleinerer Teilchen mit gasgefüllten Leerräumen zwischen diesen kleineren Teilchen zu¬ sammengesetzt sind, beim Lösen in einer Injektionsflüssigkeit ein Mikro- bläschen enthaltendes Kontrastmittel ergibt.

Beschreibung der Erfindung

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß O/W-Emulsionen (Öl-in¬ Wasser-Emulsionen) enthaltend Fette und/oder Öle, physiologisch verträg¬ liche Emulgatoren und negativ geladene Phosphol ipide sich ausgezeichnet als UltraschalIkontrastmittel mit einem breiten Anwendungsspektrum eignen.

Gegenstand der Erfindung sind daher O/W-Emulsionen für die Ultraschalldia¬ gnostik enthaltend Fette und/oder Öle, physiologisch verträgliche Emulgato¬ ren und negativ geladene Phospholipide. Weitere Gegenstände ergeben sich aus den Patentansprüchen.

Als Fette und Öle kommen alle physiologisch annehmbaren Triglyceride in Frage, wobei deren Acylreste sowohl gesättigt als auch ungesättigt sein können.

Unter physiologisch verträglichen Emulgatoren sind Lecithine und Polyoxy- ethylenpolyoxypropylen-Copoly ere (Poloxa ere) bevorzugt.

Unter negativ geladenen Phospholipiden werden erfindungsgemäß zur Anionbil- dung fähige Phospholipide, wie beispielsweise Phosphatidylglycerole, Phos- phatidylinositole, Phosphatidylethanolamine und Phosphatidylserine sowie deren Lysoformen bevorzugt. Unter Lysoformen werden Phospholipide verstan¬ den, die nur einen Acylrest enthalten, wobei Lysoformen bevorzugt sind, bei denen der Fettsäurerest an der Position 1 des Glycerin oleküls gebunden ist. Besonders bevorzugte negativ geladene Phospholipide sind Dimyristoyl- phosphatidylglycerol (DMPG), Dipalmitoylphosphatidylglycerol (DPPG) und Di- stearoylphosphatidylglycerol (DSPG) .

Die erfindungsgemäßen O/W-Emulsionen enthalten 0,5 bis 30 %, vorzugsweise 2 bis 10 % Fette und/oder Öle, 0,1 bis 10 %, vorzugsweise 0,8 bis 3 % physio¬ logisch verträgliche Emulgatoren und 0,05 bis 5 %, vorzugsweise 0,5 bis 3 % negativ geladene Phospholipide. Die vorstehenden Gehaltsangaben sind je¬ weils als Gewichtsprozent pro Volumen (G/V) zu verstehen.

Die O/W-Emulsionen können gewünschtenfalls noch physiologisch verträgliche Stoffe wie z.B. Glucose oder Saccharose enthalten, beispielsweise zur Ein¬ stellung und Stabilisierung eines bestimmten pH-Werts oder zur Einstellung der Isotonie.

Die Herstellung erfindungsgemäßer O/W-Emulsionen erfolgt, indem man in eine wäßrige Lösung des bzw. der Emulgatoren, des negativ geladenen Phospholi- pids und eventueller Hilfsstoffe das Fett und/oder Öl vorzugsweise unter Rühren einträgt und solange weiterrührt, bis eine möglichst gleichmäßige milchige Emulsion entstanden ist. Anschließend wird homogenisiert, bis die durchschnittliche Teilchengröße der inneren Phase einen bestimmten Wert er¬ reicht hat. Dieser Wert liegt je nach Zubereitung zwischen 30 und 950 n . Zur Darstellung von Endorganen, wie z.B. Leber und Niere kann es zweckmäßig sein, die Teilchengröße mehr am oberen Wertebereich, vorzugsweise zwischen 800 und 900 nm, zu wählen. Für andere Organe wie z.B. das Herz und peri- phere Gefäße sind Teilchengrößen aus dem unteren Wertebereich, vorzugsweise Teilchengrößen unter 200 nm, zweckmäßig. Der optimale Wert wird durch bildgebende UltraschallUntersuchungen ermittelt. Man füllt anschließend mit dem restlichen Wasser zum Endvolumen auf. Gegebenenfalls nach Steril- fitration wird die Emulsion unter aseptischen Bedingungen abgefüllt.

Herstel1ungsbeispiele

1. In 80 g Wasser für Injektionszwecke werden bei 60°C 4 g Glucose, 1 g Poloxamer 188 und 1 g DSPG gelöst. Unter Rühren gibt man dann 4 g Cap- ryl-Caprinsäure-Triglycerid (Miglyol ® 812 der Fa. Hüls) hinzu und rührt solange, bis eine gleichmäßige milchige Emulsion entstanden ist. Die erhaltene Emulsion wird mit Ultraschall homogenisiert bis die durch¬ schnittliche Teilchengröße unterhalb von 150 nm liegt. Nach Auffüllen mit Wasser für Injektionszwecke auf 100 ml wird sterilfiltriert und ab¬ gefüllt.

2. In 75 g Wasser für Injektionszwecke werden bei 55 bis 70°C 4 g Glucose, 1,5 g Poloxamer 188 und 1,5 g DSPG nacheinander eingetragen. In die er ¬ haltene klare Lösung werden 6 g Triglyceride gemischter Fettsäuren des

Kokosöles (Witepsol ® H12 der Fa. Hüls) eingetragen. Man rührt, bis eine gleichmäßige milchige Emulsion entstanden ist. Die Emulsion wird mit¬ tels Ultraschall homogenisiert, bis die durchschnittliche Teilchengröße der inneren Phase bei 400 nm liegt. Man füllt mit Wasser für Injek¬ tionszwecke auf 100 ml auf und füllt unter aseptischen Bedingungen ab.

3. In 80 g Wasser für Injektionszwecke werden bei ca. 60 β C nacheinander 5 g Saccharose, 2 g Poloxamer 188 und 2 g DSPG klar gelöst. Nach Einrühren von 2 g mittelkettigen Triglyceriden (Miglyol®812) wird mit Wasser für Injektionszwecke auf 100 ml aufgefüllt. Man rührt, bis eine gleichmäßige Emulsion entstanden ist und homogenisiert bis zur ge¬ wünschten Teilchengröße der inneren Phase. Sodann wird unter asepti¬ schen Bedingungen abgefüllt.

Das erfindungsgemäße Kontrastmittel wird je nach diagnostischem Zweck vorzugsweise in Mengen von 1 ml bis 10 ml pro Patient und Untersuchung angewendet.

Untersuchungen an Hunden und Katzen zeigten, daß erfindungsgemäße Kon¬ trastmittel als solche, d. h. ohne daß Gas zur Bildung von Mikrobläschen eingearbeitet wird, bei ausgezeichneter Verträglichkeit lungengängig sind und bereits in sehr geringen Mengen nicht nur zur Darstellung des rechten und linken Herzens sondern auch zur Darstellung peripherer Gefäße und Orga¬ ne einschließlich der Körperhöhlen (Uterus, Nierenbecken) geeignet sind.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kontrastmittel liegt in deren beliebiger Verdünnbarkeit. Dies ist insbesondere bei der Farbdoppler-Sono- graphie von herausragender Bedeutung, da dadurch die bei Kontrastmitteln nach dem Stand der Technik sehr störenden sogenannnten Überstrahlungen (oversaturation, overenhancement) absolut vermieden werden können. Durch die Verdünnbarkeit ist es auch möglich, die oft wünschenswerte Verabrei¬ chung als Pseudoinfusion, das heißt als gleichförmige Verabreichung z. B. über einen Zeitraum von bis zu 5 Minuten, durchzuführen.

Darüberhinaus ist mit den erfindungsgemäßen Kontrastmitteln eine gute Darstellung von Venen möglich, womit die Darstellung von Venen mittels

Röntgenkontrastmitteln (Phlebographie) in vielen Fällen vermieden werden kann.

Weiterhin überraschend ist, daß durch intraarterielle Verabreichung der erfindungsgemäßen Kontrastmittel ein lang anhaltender Kontrast erreicht wird, der so lange oder sogar noch länger anhält als nach intravenöser Verabreichung.

Die erfindungsgemäßen Kontrastmittel können ohne zu schütteln oder sonstwie zu agitieren und ohne Gaszusatz verabreicht werden. Es ist von Vorteil, die erfindungsgemäßen Kontrastmittel durch eine Spritze mit Mischkammer, wie sie in WO 92/11928 beschrieben ist, aufzuziehen und ohne zusätzliches Gas und ohne zu agitieren direkt zu verabreichen. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Kontrastmittel ist darin zu sehen, daß gewünschtenfalls die Kontrastgebung intensiviert werden kann, indem vor der Verabreichung in geeigneter Weise agitiert wird (z. B. durch Schütteln oder Pumpen durch eine Mischkammer) oder zur weiteren Steigerung der Kontrastwirkung beim Agitieren zusätzlich ein geeignetes Gas eingearbeitet wird. Der Arzt ist somit in der Lage, die Kontrastwirkung des Kontrastmittels an die diagno¬ stische Fragestellung anzupassen. So wird der Untersucher beispielsweise bei der retrograden Darstellung von Uterus, Tuben, Harnblase und Nieren¬ becken das erfindungsgemäße Kontrastmittel in der Regel ohne zu agitieren anwenden, während es z. B. für die Untersuchung des linken Herzens oder pe- ripherer Gefäße angezeigt sein kann, mehr oder weniger zu agitieren, ge¬ wünschtenfalls sogar unter Einarbeitung einer angepaßten Menge Gas.