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Title:
PRINT HEAD, PRINTING DEVICE AND METHOD FOR APPLYING A PRINTING MEDIUM TO A SUBSTRATE, IN PARTICULAR A PHOTOVOLTAIC SOLAR CELL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/071270
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a print head for applying a printing medium to a substrate, in particular a semiconductor structure such as a photovoltaic solar cell, having a print head housing and a valve element, wherein the print head housing has at least one feed opening for feeding in printing medium and a plurality of outlet openings for discharging the printing medium, wherein the valve element is mounted rotatably in the print head housing, in order to switch between a first printing operating state, in which the feed opening is connected in a fluid-conducting manner to the outlet openings, and a second shut-off operating state, in which there is no fluid-conducting connection between the feed opening and the outlet openings. The invention is characterized in that the print head has at least one flushing medium connector and the valve element is configured and mounted rotatably in the print head housing in such a way that, in a third flushing operating state, the flushing medium connector is connected in a fluid-conducting manner to the outlet openings and, in the first and second operating state, there is no fluid-conducting connection between the flushing medium connector and the outlet openings.

Inventors:
POSPISCHIL MAXIMILIAN (DE)
GENTISCHER HARALD (DE)
KUCHLER MARTIN (DE)
KLAWITTER MARKUS (DE)
CLEMENT FLORIAN (DE)
BIRO DANIEL (DE)
SPECHT JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/074288
Publication Date:
May 21, 2015
Filing Date:
November 11, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
B41J2/175; B41J2/14; B41J2/165
Foreign References:
US5659347A1997-08-19
JPS6430757A1989-02-01
US20100194801A12010-08-05
US3586049A1971-06-22
JP2002192710A2002-07-10
Attorney, Agent or Firm:
DICKER, Jochen et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Druckkopf zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere eine Halbleiterstruktur wie eine photovoltaische Solarzelle, mit einem Druckkopfgehäuse (1 ) und einem Ventilelement (2), wobei das Druckkopfgehäuse mindestens eine Zuführöffnung (3) zum Zuführen von Druckmedium und eine Mehrzahl von Auslassöffnungen (4) zum Ausgeben des Druckmediums aufweist,

wobei das Ventilelement drehbar in dem Druckkopfgehäuse (1 ) gelagert ist, um zwischen einem ersten Druck-Betriebszustand, in welchem die Zuführöffnung fluidleitend mit den Auslassöffnungen (4) verbunden ist und einem zweiten Sperr-Betriebszustand, in welchem keine fluidleitende Verbindung zwischen Zuführöffnung (3) und den Auslassöffnungen besteht, zu steuern,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Druckkopf mindestens einen Spülmediumanschluss (5) aufweist und das Ventilelement (2) derart ausgebildet und drehbar in dem Druckkopfgehäuse (1 ) gelagert ist, dass in einem dritten Spül- Betriebszustand der Spülmediumanschluss fluidleitend mit den Auslassöffnungen (4) verbunden ist und in dem ersten und zweiten Betriebszustand keine fluidleitende Verbindung zwischen Spülmediumanschluss (5) und den Auslassöffnungen (4) besteht.

2. Druckkopf nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass in dem Druckkopf eine Spülmediumleitung ausgebiidet ist, mit einem Spülmediumanschluss (5) und mindestens einem Spülmediumausgang, so dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumausgang des Ventilelements im Bereich zumindest einer Auslassöffnungen (4) angeordnet und fluidleitend mit dieser verbunden ist, vorzugsweise,

dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumausgang des Ventilelements im Bereich der Mehrzahl von Auslassöffnungen (4) angeordnet und fluidleitend mit diesen verbunden ist und/oder

dass die Spülmediumleitung für jede Auslassöffnung jeweils einen Spülmediumausgang aufweist und dass in dem Spül-Betriebszustand jeder Spülmediumausgang im Bereich jeweils einer Auslassöffnung angeordnet und fluidleitend mit dieser verbunden ist.

3. Druckkopf nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Spülmediumleitung zumindest teilweise in dem Ventilelement (2) ausgebildet ist, insbesondere als axiale Leitung, bevorzugt axiale Bohrung in dem Ventilelement (2) ausgebildet ist.

4. Druckkopf nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Spülmediumleitung zwischen einer dem Ventilelement (2) zugewandten Innenwand des Druckkopfgehäuses und dem Ventilelement (2) ausgebildet ist, insbesondere durch eine Grabenartige Ausnehmung des Ventilelements,

5. Druckkopf nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Spülmediumanschluss (5) in dem Druckkopfgehäuse (1 ) ausgebildet und derart angeordnet ist, dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumanschluss (5) mit der Spülmittelleitung fluidleitend verbunden ist.

6. Druckkopf nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass in einem vierten Teildruck-Beträebszustand die Zuführöffnung (3) nur mit einer Teilmenge der Mehrzahl von Auslassöffnungen (4) fluidleitend verbunden ist, insbesondere, dass randständige Auslassöffnungen (4) nicht in der Teilmenge enthalten sind.

7. Druckkopf nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine gemeinsame Fluidleitung zwischen Zuführöffnung (3) und einer Mehrzahl von Auslassöffnungen (4) ausgebildet ist.

8. Druckkopf nach Anspruch 6 und Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die gemeinsame Fluidleitung zwischen Zuführöffnung (3) und der Teilmenge der Mehrzahl von Ausiassöffnungen (4) ausgebildet ist, insbesondere, dass für die nicht in der Teilmenge enthaltenen Auslassöffnungen (4) mindestens eine weitere Fluidleitung ausgebildet ist, vorzugsweise, dass für jede nicht in der Teilmenge enthaltene Auslassöffnung jeweils eine weitere Fluidleitung ausgebildet ist.

9. Druckvorrichtung zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere eine Haibleiterstruktur wie eine photovoltaische Solarzelle,

mit einem Druckmediumreservoir (7) und einem Druckmediumpumpmittel und einem Druckkopf gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,

wobei das Druckmediumpumpmittel fluidleitend mit dem Druckmediumreservoir (7) und der Zuführöffnung (3) des Druckkopfs verbunden ist, zum Zuführen von Druckmedium zu dem Druckkopf.

10. Druckvorrichtung nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Druckvorrichtung ein Betätigungsmittel für das Ventilelement (2) umfasst, insbesondere, dass das Betätigungsmittel zum Drehen des Ventilelementes relativ zu dem Druckkopfgehäuse (1 ) ausgebildet ist.

1 1 . Druckvorrichtung nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Druckvorrichtung eine Steuereinheit umfasst, welche derart mit dem Betätigungsmittel zusammenwirkend ausgebildet ist, dass mittels der Steuereinheit für jeden Betriebszustand eine Drehstellung des Ventilelementes relativ zu dem Druckkopfgehäuse (1 ) vorgebbar ist.

12. Verfahren zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere eine Halbleiterstruktur wie eine photovoltaische Solarzelle, mitteis eines Druckkopfs nach einem der Ansprüche 1 bis 9, folgende Verfahrensschritte umfassend:

A Einrichten des Druckkopfs in dem Druck-Betriebszustand;

B Zuführen des Druckmediums zu dem Druckkopf und Ausgeben des Druckmediums aus den Auslassöffnungen (4) auf das Substrat;

C Einrichten des Druckkopfs in dem Sperr-Betriebsszustand und Beenden der Zuführung von Druckmedium zu dem Druckkopf; dadurch gekennzeichnet,

dass in einem Verfahrensschritt D ein Einrichten des Druckkopfs in dem Spüi-Betriebszustand und Zuführen von Spülmedium zu dem Spülmediumanschluss (5) erfolgt.

13. Verfahren nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Umschalten zwischen den Betriebszuständen B und C für alle Auslassöffnungen (4) gleichzeitig erfolgt.

14. Verfahren nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Umschalten zwischen den Betriebszuständen B und C für eine Teilmenge der Auslassöffnungen (4) zeitlich versetzt zu den restlichen Auslassöffnungen erfolgt.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass als Spülmedium eines oder mehrere aus der Gruppe

- Gase, insbesondere Luft,

Lösungsmittel, insbesondere Aceton und/oder Terpineol

- Verdünner, insbesondere ein bereits im Druckmedium enthaltener Stoff

verwendet wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 1 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass in Verfahrensschritt D an dem Spülmediumanschluss (5) ein Ab- saugen des Spülmediums erfolgt.

Description:
Druckkopf, Druckvorrichtung und Verfahren zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere eine photovoltaische Solarzelle

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Druckkopf, eine Druckvorrichtung und ein Verfahren zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere eine Halb- leiterstruktur wie beispielsweise eine photovoltaische Solarzelle, gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 , 9 und 1 1.

Bei industriellen Druckvorgängen, insbesondere bei der Herstellung von Halbleiterstrukturen ist es häufig wünschenswert, ein Druckmedium auf das Substrat aufzubringen. Solch ein Druckmedium kann eine Druckpaste sein, welche insbesondere einen Dotierstoff zur Dotierung eines oder mehrerer Bereiche der Halbleiterstruktur enthält, welche zur Ausbildung einer Maskierung für nachfolgende Prozessschritte dient und/oder welche Metallpartikel zum Ausbilden einer metallischen Kontaktstruktur enthält.

Das Substrat kann eine Halbleiterstruktur im Herstellungsprozess sein, beispielsweise zur Herstellung einer photvoltaischen Solarzelle oder einer LED- Struktur wie beispielsweise einer OLED-Struktur oder einer anorganischen LED- Struktur.

Es ist bekannt, Druckpaste mittels Siebdruckverfahren auf eine Halbleiterstruktur aufzubringen. Ebenso ist aus US 5,151 ,377 die Verwendung eines Dispensers zum Auftragen einer Paste bekannt, welche Metallpartikel enthält. Aus EP 2 196 316 ist eine Druckvorrichtung mit einem Druckkopf bekannt, welcher Druckkopf eine Vielzahl von Auslassöffnungen aufweist, die mittels eines in dem Druckkopf angeordneten Ventiielementes verschlossen werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorbekannten Druckkopf, die den Druckkopf umfassende Druckvorrichtung sowie das Verfah- ren zum Aufbringen der Druckpaste dahingehend zu verbessern, dass eine erhöhte Präzision und Ausfallsicherheit erzielt wird.

Gelöst ist diese Aufgabe durch einen Druckkopf gemäß Anspruch 1 , eine Druck- Vorrichtung umfassend solch einen Druckkopf gemäß Anspruch 9 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 12, Vorzugsweise Ausführungsformen des Druckkopfes finden sich in den Ansprüchen 2 bis 8, der Druckvorrichtung in den Ansprüchen 10 bis 1 1 und des Verfahrens in den Ansprüchen 13 bis 16. Hiermit wird der Wortlaut sämtiicher Ansprüche explizit per Referenz in die Beschreibung einbe- zogen.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise zur Durchführung mittels des erfindungsgemäßen Druckkopfs und/oder der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung , insbesondere einer vorzugsweisen Ausführungsform des Druckkopfes und/oder der Druckvorrichtung ausgebildet. Der erfindungsgemäße Druckkopf und die erfindungsgemäße Druckvorrichtung sind vorzugsweise zur Durchführung mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, insbesondere einer vorzugsweisen Ausführungsform hiervon. Der erfindungsgemäße Druckkopf ist zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat ausgebildet, insbesondere zum Aufbringen auf eine Halbleiterstruktur wie beispielsweise eine photovoltaische Solarzelle bei deren Herstellung.

Der Druckkopf weist ein Druckkopfgehäuse und ein Ventilelement auf. Das Druckkopfgehäuse umfasst mindestens eine Zuführöffnung zum Zuführen des Druckmediums und eine Mehrzahl von Auslassöffnungen zum Ausgeben des Druckmediums.

Das Ventilelement ist drehbar in dem Druckkopfgehäuse gelagert, um zwischen einem ersten Druck-Betriebszustand, in welchem die Zuführöffnung fiuidleitend mit den Auslassöffnungen verbunden ist und einem zweiten Sperr- Betriebszustand, in welchem keine fluidleitende Verbindung zwischen Zuführöffnung und den Auslassöffnungen besteht, zu steuern. Wesentlich ist, dass der Druckkopf mindestens einen Spülmedlumanschluss aufweist und das Ventilelement derart ausgebildet und drehbar in dem Druck- W kopfgehäuse gelagert ist, fiuidleitend mit den Ausiassöffnungen verbunden ist und in dem ersten und zweiten Betriebszustand keine Verbindung, insbesondere keine fluitleitende Verbindung zwischen Spülmediumanschluss und den Auslassöffnungen besteht.

Die Erfindung ist in der Erkenntnis begründet, dass zum präzisen Ausgeben des Druckmediums an der Mehrzahl von Auslassöffnungen insbesondere bei Verwendung hochviskoser mit Fließgrenzen behafteter Druckmedien der Flussweg zwischen Ventil und Auslassöffnung vorteilhafterweise kurz ausgebildet wird. Weiterhin ergaben Versuche, dass eine präzise Kontrolle des Druckmediumstroms an mehreren parallelen Auslassöffnungen durch ein zentrales in einem gemeinsamen Zuführungskanal angeordnetes Ventil nicht mit ausreichender Präzision möglich ist. Wird hingegen für jede Auslassöffnung ein eigenes separates Ventil angeordnet, so verringert sich der Einfluss von Elastizitäten im Sys- tem und zudem wird die Ausbildung von Druckgradienten zwischen Auslassöffnung bei An- und Abschaltvorgängen verhindert. Daher weist der erfindungsgemäße Druckkopf ein drehbar im Druckkopfgehäuse gelagertes Ventilelement auf, wobei durch Drehen des Ventilelements die Druckmediumausgabe an den Auslassöffnungen zugelassen oder unterbunden werden kann.

Ein weiterer Vorzug der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein selbstverstärkender Effekt wobei der Überdruck des Druckmediums in Verbindung mit der charakteristischen Formgebung der Verschlusswelle eine in Richtung der Auslassöffnungen gerichtete Kraft bewirkt, wodurch die Dichtheit des Ventils bei steigendem Druck zunimmt.

Die Untersuchungen ergaben jedoch weiterhin, dass ein hoher Durchsatz und eine hohe Präzision durch Verunreinigungen in den Flusswegen insbesondere zwischen Ventilelement und Auslassöffnungen behindert werden. Um einen ho- hen Durchsatz zu ermöglichen und eine Verringerung der Präzision der Druckmediumausgabe zu verhindern ist daher eine Reinigung des Druckkopfes, insbesondere der Flusswege zwischen Ventilelement und Auslassöffnungen notwendig. Der erfindungsgemäße Druckkopf ermöglicht eine schnelle Reinigung, indem durch Drehen des Ventilelementes in den Spül-Betriebszustand über den Spüimeöiumanschluss in einfacher Weise Spülmedium zu der Mehrzahl von Auslassöffnungen geführt werden kann, so dass ein Spülen erfolgt, insbesondere der Flusswege unmittelbar vor den Auslassöffnungen. Die Umstellung zwischen den einzelnen Betriebszuständen erfolgt in einfacher Weise durch Drehen des Ventilelements, so dass in schneller Abfolge ein Reinigen des Druckkopfes z. B. zwischen zwei Druckmediumaufbringvorgängen erfolgen kann,

Hierdurch wird insbesondere ein industrieller Einsatz mit hoher Durchsatzrate und einem geringen Ausfallrisiko erzielt.

Vorzugsweise ist in dem Druckkopf eine Spülmediumleitung ausgebildet, mit einem Spülmediumanschluss und mindestens einem Spülmediumausgang, so dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumausgang des Ventilelements im Bereich zumindest einer Auslassöffnung angeordnet und fluidleitend mit die- ser verbunden ist. Hierdurch wird in einfacher Weise die Zuführung von Spülmedium zu der Auslassöffnung gewährleistet.

Insbesondere ist es vorteilhaft, dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumausgang des Ventilelements im Bereich der Mehrzahl von Auslassöffnun- gen angeordnet und fluidleitend mit diesen verbunden ist. In dieser vorzugsweisen Ausführungsform überdeckt der Spülmediumausgang somit einen größeren Bereich, so dass im Spül-Betriebszustand die Mehrzahl von Auslassöffnungen fluidleitend mit dem Spülmediumausgang der Spülmediumleitung verbunden sind.

In einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform weist die Spülmediumleitung für jede der Mehrzahl der Auslassöffnungen jeweils einen Spülmediumausgang auf, so dass in dem Spül-Betriebszustand jeder Spülmediumausgang im Bereich jeweils einer Ausiassöffnung angeordnet und fluidleitend mit dieser verbunden ist. Hierdurch wird eine definierte Zuleitung von Spülmedium zu jeder Auslassöffnung erzielt.

Vorzugsweise ist die Spülleitung zumindest teilweise in dem Ventilelement ausgebildet. Hierdurch wird eine sichere Trennung der Fließwege zwischen Druck- medium einerseits und Spülmedium andererseits gewährleistet. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich hierbei, indem die Spülleitung zumindest teilweise als axiale Leitung, insbesondere als axiale Bohrung in dem Ventilelement ausgebildet ist. Bei dieser vorzugsweisen Ausführungsform kann das Spülmittel in einfacher Weise in das Ventilelement über die axiale Bohrung zugeführt werden. Weiterhin sind bevorzugt ausgehend von der axialen Bohrung eine in etwa radial angeordnete Ausnehmungen, insbesondere radiale Bohrungen vorgesehen, welche die axiale Bohrung im Spül-Betriebszustand jeweils mit einer Auslassöffnung fluidleitend verbinden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch eine axiale und für jede Auslassöffnung jeweils eine radiale Bohrung in dem Ventilelement in einfacher Weise die Spülmediumleitung ausgebildet werden kann. in einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform ist die Spülmediumleitung zwischen einer dem Ventil zugewandten Innenwand des Druckkopfgehäuses und dem Ventilelement ausgebildet, bevorzugt durch eine grabenartige Aus- nehmung des Ventilelements. Vorzugsweise ist die Spülmediumleitung zumindest teilweise als Teilhohlzylinder zwischen Druckkopfgehäuse und Ventiiele- ment ausgebildet, insbesondere durch eine teilhohizylinderförmige Ausnehmung des Ventilelements. Hierbei ergibt sich der Vorteil, dass keine axiale Bohrung in dem Ventilelements erfolgen muss, was insbesondere bei langen Ventilelemen- ten den Fertigungsprozess vereinfachen kann.

Bevorzugt ist hierbei der Spülmediumanschluss in dem Druckkopfgehäuse ausgebildet und derart angeordnet, dass in dem Spül-Betriebszustand der Spülmediumanschluss mit der Spülmittelleitung fluidleitend verbunden ist.

Vorzugsweise werden alle der Mehrzahl von Auslassöffnungen, insbesondere alle Auslassöffnungen gleichzeitig abgeschaltet, d.h. ein Umschalten zwischen den Betriebszuständen B und C für alle Auslassöffnungen erfolgt gleichzeitig. Bei einigen Anwendungen ist es wünschenswert, dass eine oder mehrere der Ausiassöffnungen wahlweise separat von den übrigen Auslassöffnungen abgeschaltet werden können.

Bei dieser vorzugsweisen Ausführungsform werden somit bevorzugt manche Auslassöffnungen zeitlich versetzt zu anderen abgeschaltet, insbesondere erfolgt ein Umschalten zwischen den Betriebszuständen B und C für eine Teil- menge der Auslassöffnungen (4) zeitlich versetzt zu den restlichen Auslassöffnungen.

Beispielsweise bei der Verwendung des Druckkopfes zum Aufbringen einer Druckpaste auf einer Halbleiterstruktur ist es bei nicht rechteckigen Halbleiterstrukturen wie beispielsweise Halbleiterstrukturen auf sogenannten pseudo square-Wafern wünschenswert, randständige Auslassöffnungen separat zu- und abzuschalten, so dass eine Druckmediumausgabe nur der randständigen Auslassöffnungen vermieden wird, wenn diese sich noch nicht über dem Halb- leitersubstrat befinden.

Das Ventilelement ist daher vorzugsweise derart ausgebildet, dass in einem vierten Teildruck-Betriebszustand die Zuführöffnung nur mit einer Teilmenge der Mehrzahl von Auslassöffnungen fluidleitend verbunden ist, insbesondere, dass randständige Auslassöffnungen nicht in der Teilmenge enthatten sind. Sn dieser vorteilhaften Ausführungsform kann somit ebenfalls durch Verdrehen des Ventilelementes in einfacher Weise eine Ausgabe des Druckmediums nur an der Teilmenge der Mehrzahl von Auslassöffnungen erzielt werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, in weiteren vorteilhaften Ausführungsformen zusätzliche Teildruck-Betriebszustände vorzusehen, bei denen jeweils unterschiedliche Teilmengen der Mehrzahl von Auslassöffnungen fluidleitend mit der Zuführöffnung verbunden sind, wohingegen die nicht zu der jeweiligen Teilmenge gehörenden Auslassöffnungen nicht fluidleitend mit der Zuführöffnung ver- bunden sind. Hierdurch kann durch eine Mehrzahl von Teildruck-

Betriebszuständen eine Anpassung an die gewünschte Form des Substrats, insbesondere der Halbleiterstruktur erzielt werden, insbesondere ist beispielsweise auch ein Auftrag von Druckmediumlinien auf runde oder vieleckige Substrate möglich,

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine gemeinsame Fluidiei- tung zwischen Zuführöffnung und einer Mehrzahl von Auslassöffnungen ausgebildet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein höherer Druckmediumdurchsatz und damit eine geringere Gefahr von Verunreinigungen oder Verstopfungen in der gemeinsamen Fluidieitung vorliegen. Bei Ausbildung des Ventilelements mit Teildruck-Betriebszuständen wie zuvor beschrieben ist es insbesondere vor- teühaft, solche Auslassöffnungen, welche in allen Druck-Betriebszuständen fluidieitend mit der Zuführöffnung verbunden sind, über eine gemeinsame Fluidlei- tung mit der Zuführöffnung zu verbinden. Vorzugsweise ist daher die gemeinsame Fluidleitung zwischen Zuführöffnung und der Teilmenge der Mehrzahl von Auslassöffnungen ausgebildet, insbesondere ist für die nicht in der Teilmenge enthaltenen Auslassöffnungen bevorzugt eine weitere Fluidleitung, insbesondere bevorzugt jeweils eine weitere Fluidleitung ausgebildet.

Um eine negative Beeinflussung des Druckmediums, insbesondere von hochviskosen Druckpasten zu vermeiden, ist vorzugsweise für jede Auslassöffnung jeweils eine Fluidleitung mit konstantem Querschnitt und vorzugsweise gleicher Kanalgeometrie zwischen Zuführöffnung und Auslassöffnung ausgebildet.

Vorzugsweise ist daher für jede Auslassöffnung ein Druckmediumkanal ausgebildet, welcher mit der Zuführöffnung in dem Druck-Betriebszustand fluidieitend verbunden ist und jeder Druckmediumkanal weist bevorzugt zumindest zwischen Ventilelement und Auslassöffnung einen konstanten Querschnitt auf. insbeson- dere in einer vorzugsweisen Ausführungsform, in welcher jeder Druckmediumkanal zumindest teilweise als Ausnehmung des Ventilelements ausgebildet ist, weisen bevorzugt für jeden Druckmediumkanal das durch das Ventilelement ausgebildete Teilstück des Druckmediumkanals und das Teilstück des Druckmediumkanals zwischen Ventilelement und Auslassöffnung einen konstanten Querschnitt auf.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist weiterhin durch eine Druckvorrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckvorrichtung zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere auf eine Halbleiterstruktur, wie beispielsweise eine photovoltaische Solarzelle, weist ein Druckmediumreservoir und ein Druckmediumpumpmittel sowie einen erfindungsgemäßen Druckkopf, insbesondere eine vorzugsweise Ausführungsform hiervon, auf. Das Druckmedium- pumpmittel ist fluidieitend mit dem Druckmediumreservoir und der Zuführöffnung des Druckkopfs verbunden, um Druckmedium zu dem Druckkopf zuzuführen. Vorzugsweise umfasst die Druckvorrichtung ein Betätigungsmitte! für das Ventilelement. Dieses Betätigungsmittel ist bevorzugt zum Drehen des Ventilelements relativ zu dem Druckkopfgehäuse ausgebildet. Um eine präzise Änderung der Betriebszustände zu ermöglichen, ist das Betätigungsmittel vorzugsweise ausgebildet, um das Ventiielement mit einer Umfangsgeschwindigkeit im Bereich von 10 mm/s bis 10 m/s zu drehen und/oder um Schaltzeiten zwischen den Be- triebszuständen im Bereich 150 ps - 1 50 ms zu ermöglichen. Es liegt hierbei im Rahmen der Erfindung, an sich übiiche Steuermittel, insbesondere eine Steuereinheit wie beispielsweise einen Mikroprozessor und/oder einen Computer vorzusehen, um den Druckvorgang zu steuern und hierbei insbesondere mittels Steuersignalen ein Drehen des Ventilelements mittels des Betätigungsmittels zu bewirken, um den jeweils gewünschten Betriebszustand einzustellen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist weiterhin durch ein Verfahren zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat gemäß Anspruch 13 gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen eines Druckmediums auf ein Substrat, insbesondere auf eine Halbleiterstruktur wie eine photovoltaische Solarzeile erfolgt mittels eines erfändungsgemäßen Druckkopfes, insbesondere einer vorteilhaften Ausführungsform hiervon.

Das Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte:

In einem Verfahrensschritt A erfolgt ein Einrichten des Druckkopfes in den Druck-Betriebszustand.

In einem Verfahrensschritt B erfolgt ein Zuführen des Druckmediums zu dem Druckkopf und Ausgeben des Druckmediums aus den Auslassöffnungen auf das Substrat. In einem Verfahrensschritt C erfolgt ein Einrichten des Druckkopfes in den Sperr-Betriebszustand und ein Beenden der Zuführung von Druckmedium zu dem Druckkopf. Wesentlich ist, dass in einem Verfahrensschritt D ein Einrichten des Druckkopfes in den Spül-Betriebszustand und ein Zuführen oder Abführen von Spülmedium zu dem Spülmediumanschluss erfolgt, so dass das Spülmedium den Druckkopf durchfließt und an den Auslassöffnungen austritt und somit ein Spülvorgang erfolgt.

Das Spülmedium wird vorzugsweise über den Spülmediumanschluss zugeführt, so dass der Spülmediumanschluss als Spülmediumeingang für den Druckkopf wirkt und das Spülmedium an den Auslassöffnungen ausgegeben wird. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, das Spülmedium über den Spülmediuman- schluss abzuführen, insbesondere abzusaugen, so dass das Spülmedium über die Auslassöffnungen zugeführt und über den Spülmediumanschluss (als Spüleindiumausgang) abgeführt wird.

Vorzugsweise wird als Spülmedium Druckluft verwendet. Die Druckluft kann über den Spülmediumanschluss zugeführt, so dass Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, als Spülmedium ein Lösungsmittel, insbesondere Aceton, Isopro- pylalkohol und/oder Terpineol zu verwenden.

Insbesondere bei Verwendung von Druckluft als Spülmedium ist es vorteilhaft, die Druckluft über den Spülmediumanschluss abzusaugen. Denn hierdurch kann in einfacher Weise die Umgebungsluft zum Spülen verwendet werden und die Verunreinigungen werden nicht aus den Auslassöffnungen ausgegeben, sondern über den Spülmediumanschluss abgeführt. Der erfindungsgemäße Druckkopf, die erfindungsgemäße Druckvorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sind zur Beschichtung beliebiger Substrate, wie beispielsweise Silizium Wafer, insbesondere bei der Herstellung verschiedenartiger Halbleiterstrukturen einsetzbar. Insbesondere ist eine Verwendung bei der Herstellung von großflächigen Halbleiterstrukturen, wie LED, OLED oder photovoltaischen Solarzellen vorteilhaft, da hier häufig linienartige Strukturen durch Aufbringen von Druckmedium, insbesondere einer Druckpaste erzeugt werden sollen.

Insbesondere ist eine Verwendung zur Erzeugung von metallischen Kontaktie- rungsstrukturen, bevorzugt durch Verwendung einer Metallpartikel enthaltenden Druckpaste vorteilhaft. Solche metallischen Kontaktstrukturen werden insbesondere bei photovoltaischen Solarzellen verwendet. Typischerweise wird auf der bei Benutzung der Solarzeile der einfallenden Strahlung zugewandten Seite ein metallisches Kontaktierungsgitter zum Abführen der Ladungsträger angeordnet. Das Gitter weist typischerweise mehrere linienartig ausgebildete, parallele Kon- taktierungsfinger auf. Insbesondere zur Herstellung dieser Kontaktierungsfinger ist der erfindungsgemäße Druckkopf, die erfindungsgemäße Druckvorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet.

Der Druckkopf ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass zwischen Auslassöffnungen und Halbleitersubstrat keine weitere Leitung für das Druckmedium angeordnet ist, d. h. dass das Druckmedium nach Austritt aus den Auslassöffnungen unmittelbar auf das Halbleitersubstrat aufgebracht wird.

Vorzugsweise ist der Druckkopf derart ausgebildet, dass der Flussweg zwischen Ventilelement und Ausiassöffnung bei jeder der Mehrzahl von Auslassöffnungen jeweils kleiner 5 cm, bevorzugt kleiner 1 cm, insbesondere bevorzugt kleiner 0,3 cm ist.

Das Druckverfahren kann in an sich bekannter Weise, insbesondere wie in EP 2 196 316 B1 beschrieben ausgeführt werden. So wird typischerweise der Druckkopf relativ zu dem Halbleitersubstratz und insbesondere senkrecht zu einer Längserstreckung des Druckkopfes bewegt während des Druckvorgangs bewegt, um ein Auftragen mehrerer paralleler, finienartiger Druckmedienstränge auf dem Halbleitersubstrat zu erzielen.

Die Ausführungsöffnungen sind vorzugsweise entlang einer Gerade angeordnet.

Weitere vorzugsweise Merkmale und Ausführungsformen werden im Folgenden anhand der Figuren und von Ausführungsbeispielen erläutert. Dabei zeigt: Figuren 1 a bis 1 c ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckkopfs;

Figuren 2a bis 2c ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen

Druckkopfs und

Figur 3 eine perspektivische Darstellung eines Anwendungsbeispiels eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckkopfs.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugselemente gleiche oder gleichwirkende Elemente.

In den Figuren a bis 1 c ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsge- mäßen Druckkopfes schematisch dargestellt.

Figuren 1 a und 1 b sowie 2a und 2b zeigen radiale Schnittbilder; Figur c sowie 2c zeigen jeweils ein axiales Schnittbild.

Der Druckkopf gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel weist ein Druckkopfgehäuse 1 auf, welches eine zylindrische Ausnehmung aufweist. In der zylindrischen Ausnehmung ist ein Ventilelement 2 drehbar gelagert. Die Drehung kann in den Figuren 1 a und 1 b in oder gegen den Uhrzeigersinn um einen in Figur 1 a dargestellten Drehpunkt D erfolgen. Entsprechend ist in Figur 1 c die Drehachse D des Ventilelements 2 dargestellt.

Das Druckkopfgehäuse 1 weist eine Zuführöffnung 3 zum Zuführen von Druck medium auf. Weiterhin weist das Druckkopfgehäuse 1 eine Vielzahl von Auslassöffnungen 4 zum Ausgeben des Druckmediums auf. Exemplarisch sind in Figur 1 c die randständigen Auslassöffnungen 4a und 4b sowie zwei mittlere Auslassöffnungen 4 gekennzeichnet.

Wie bereits beschrieben, ist das Ventilelement 2 drehbar in dem Druckkopfge häuse 1 gelagert. Figur 1 a zeigt hierbei die Drehstellung eines Druck- Betriebszustands: In dieser Drehstellung kann ein Druckmedium wie beispiels weise eine Druckpaste über die Zuführöffnung 3 zugeführt werden (Flussweg durch Pfeile gekennzeichnet), das Druckmedium durchläuft eine Leitungsstrecke, welche zwischen Ventilelement 2 und einer Innenwand des Druckkopfgehäuses 1 ausgebildet ist und tritt schließlich an den Auslassöffnungen 4 aus.

Wie in Figur 1 ersichtlich, überdeckt die Zufuhröffnung 3 in axialer Richtung die gesamte druckaktive Breite des Druckkopfs. Das Ventilelement 2 weist hingegen für jede Auslassöffnung 4 jeweils eine teilringartige Ausnehmung (in Form eines Teilhohlzylinders mit rechteckigem Querschnitt) auf, siehe exemplarisch die Bezugszeichen 2a und 2b für die randständigen teüringartigen Ausnehmungen des Ventilelements 2 in Figur 1 c). Das Druckmedium wird somit mittels der einen Zuführöffnung 3 zugeführt und durch die teilringartigen Ausnehmungen 2a, 2b jeweils einer Auslassöffnung 4 zugeführt.

In einem zweiten Sperr-Betriebszustand wird das Ventilelement 2 gegenüber dem Druckkopfgehäuse 1 gedreht, so dass der in Figur 1 a mit S gekennzeichnete Bereich des Ventilelements 2 die Auslassöffnungen 4 überdeckt und somit die Druckmediumausgabe unterbrochen ist.

In Figur 1 b ist schließlich ein dritter Spül-Betriebszustand dargestellt:

Das Ventilelement 2 weist einen Spülmediumanschluss 5 auf, welcher in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 als axiale Bohrung des Ventilelementes 2 ausgebildet ist. Weiterhin weist das Ventilelement 2 zu jeder Auslassöffnung 4 jeweils eine als radiale Bohrung ausgebildete radiale Spülmediumleitung 6 auf.

Wie in Figur 1 b ersichtlich, wird im Spül-Betriebszustand das Ventilelement 2 derart gedreht, dass die radiale Spülmediumleitung 6 jeweils mit der zugeordneten Auslassöffnung 4 fluidleitend verbunden ist. In diesem Betriebszustand kann somit Spülmittel über den Spülmediumanschluss 5 zugeführt werden, welches die axiale Spülmittelleitung durchläuft und über die jeweiligen radialen Spülmittelleitungen 4 zu den Auslassöffnungen 4 gelangt, so dass ein Spülen des Druckkopfs erfolgt.

Der Druckkopf gemäß Figur 1 ermöglicht somit eine Ausgabe von Druckmedium sowie eine präzise Abschaltung und eine Spülung lediglich abhängig von der Drehsteilung des Ventilelements 2 relativ zu dem Druckkopfgehäuse 1 . Für die Verwendung hochviskoser Pasten als Druckmedium ist es vorteilhaft, dass der Abstand A zwischen Ventilelement 2 und den Auslassöffnungen 4 gering ist. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Ab- stand A 0,5 mm.

Die gestrichelte Linie 7 gemäß Figur 1 a beschreibt eine vorzugsweise Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels mit Randabschaltung : In diesem Ausführungsbeispiei sind die teilringartigen Ausnehmungen 2a, 2b des Ventilelements 2 unterschiedlich zu den verbleibenden teilringartigen Ausnehmungen ausgeführt: Die randständigen teilringartigen Ausnehmungen übergreifen einen geringeren Winkelbereich verglichen mit den übrigen teilringartigen Ausnehmungen. Wie in Figur 1A ersichtlich, übergreift die nicht gestrichelt dargestellte teilringartige Ausnehmung einen Winkelbereich über 200°, wohingegen die teilringartige Ausnehmung 2b, welche an der gestrichelten Linie 7 endet, einen Winkelbereich kleiner 200° überdeckt.

Bei der in Figur 1 a dargestellten Drehsteilung des Ventilelementes 2 ist somit ein Teildruck-Betriebszustand dargestellt: die randständigen Auslassöffnungen 4a und 4b sind durch das Ventilelement verschlossen (es besteht keine fluidlei- tende Verbindung zwischen Zuführöffnung 3 und den Auslassöffnungen 4a und 4b, da wie in Figur 1 a ersichtlich, der Flussweg der Druckpaste an der gestrichelten Linie 7 endet,

I n diesem Teildruck-Betriebszustand erfolgt somit keine Druckmediumausgabe an den Auslassöffnungen 4a und 4b, sondern lediglich an den verbleibenden Auslassöffnungen 4. Hierdurch ist beispielsweise die Ausbildung metallischer Kontaktierungsfinger auch Pseudo Square-Wafer mit entsprechend kürzeren Fingern in den Randbereichen des Wafers möglich.

Wird das Ventilelement 2 hingegen weiter im Uhrzeigersinn gemäß Figur 1 a gedreht, so dass der mit der gestrichelten Linie 7 gekennzeichnete Bereich am linken Rand der Auslassöffnung 4 angeordnet ist, so kann Druckmedium aus sämtlichen Auslassöffnungen 4 ausgegeben werden. In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckkopfs dargestellt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich auf die wesentlichen Unterschiede gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel eingegangen:

Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckkopfs ist die Spülmediumleitung teilweise zwischen Ventilelement 2 und Innenwand des Druckkopfgehäuses 1 ausgebildet. Entsprechend ist der Spülmediumanschluss 5 in dem Druckkopfgehäuse ausgebildet, so dass in der Spül-Betriebsstellung gemäß Figur 2b eine fluidleitende Verbindung zwischen Spülmediumanschluss 5 und Auslassöffnung 4 besteht. Der Flussweg zwischen Zuführöffnung 3 und Auslassöffnung 4 ist in diesem Betriebszustand entsprechend gesperrt.

Umgekehrt ist in dem in Figur 2a dargestellten Druck-Betriebszustand der Flussweg zwischen Spülmediumanschluss 5 und Auslassöffnung 4 ebenso wie der Flussweg zwischen Zuführöffnung 3 und Spülmediumanschluss 5 gesperrt, wohingegen eine fluidleitende Verbindung zwischen Zuführöffnung 3 und Auslassöffnung 4 besteht. In Figur 3 ist schließlich ein Anwendungsbeispiel schematisch und perspektivisch dargestellt zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung und eines erfindungsgemäßen Verfahrens:

Zur Herstellung einer photovoltaischen Solarzelle wird auf einem Pseudo Squa- re-Wafer W Metallpartikel enthaltende Druckpaste in einer Mehrzahl parallelen Linien aufgetragen, um metallische Kontaktierungsfinger auszubilden.

Hierzu wird der Wafer W in der mit einem Pfeil gekennzeichneten Dispenserichtung unter dem Druckkopfgehäuse 1 hindurchbewegt. Der Druckkopf kann ge- mäß Figur 1 oder Figur 2 ausgebildet sein.

Der Druckkopf ist Teil einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung, welche weiterhin ein Druckmediumreservoir 7 mit integriertem Druckmediumpumpmittel aufweist, so dass über eine Leitung Druckmedium der Zuführöffnung 3 des Druckkopfgehäuses 1 zuführbar ist. Hierbei wird durch Drehen des Ventä lelementes 2 mittels eines als Elektromotor ausgebildeten Betätigungsm ittels 8 zunächst ein Teildruck-Betriebszustand eingestellt, so dass an den randständigen Ausiassöffn ungen kei n Druckmedium ausgegeben wird. I m Bereich der abgeschrägten Ecken (zwei der vier abge- schrägten Ecken sind durch gestrichelte Kreise markiert) des Pseudo Sq uare- Wafers wird som it zunächst kein Druckmed iu m aufgetragen .

Sobald der Wafer W in voller Breite unter dem Druckkopf angeordnet ist, wird durch Drehen des Ventileiements 2 der Druck-Betriebszustand eingestellt, in welchem über sämtliche Auslassöffn ungen 4 Druckmedium ausgegeben wird. Sobald die gegenüberliegenden abgeschrägten Ecken des Pseudo Square- Wafers in den Bereich unter den Druckkopf gelangen, wird wiederum durch Drehen des Ventilelements 2 der Teildruck-Betriebszustand eingestellt, so dass ledig lich ü ber die n ichtrandständigen Auslassöffnungen Druckmedium ausgege- ben wird . I st schließlich der gesamte Wafer bedruckt, so wird wiederum durch Drehen des Ventilelementes 2 der Sperr-Betriebszustand eingestel lt, so dass kein Druckmedium aus den Ausiassöffnungen mehr austritt.

Das Betätigungsmittel kann auch als Magnetschalter oder Pneumatikzylinder ausgebi ldet sein . Vorzugsweise ist das Betätig ungsm ittel ausgebildet um

Schaltzeiten zwischen den Betriebszuständen im Bereich 1 50 ps bis 1 50 ms zu ermöglichen .

Nach Durchlaufen des Wafers wird eine Spülmediu m-Auffangschale unter den Druckkopf gefahren und du rch Drehen des Ventiielementes 2 wird der Spül- Betriebszustand hergestellt, Mittels einer Druckluftquelle 9 wird Druckluft zu einem Spülmediumanschluss 5 des Druckkopfes geleitet, welche über die

Spülmediumleitung zu allen Ausiassöffnungen 4 geleitet wird, so dass eine Reinigung des Druckkopfes und insbesondere sämtlicher Ausiassöffnungen 4 er- folgt.

Anschließend wird durch Drehen des Ventilelementes 2 wieder der Teildruck- Betriebszustand eingestellt und der nächste Wafer kann bedruckt werden .